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Wissenschaftler testen kanadischen Ebola-Impfstoff - Impfstudie startet im November in Gabun

Wissenschaftler des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum
Tübingen testen zusammen mit ihrem Partnerinstitut CERMEL in Lambaréné,
Gabun einen experimentellen Ebola-Impfstoff aus Kanada in einer klinischen
Studie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Ende August eine Runde
von Experten zusammengerufen – darunter auch die Wissenschaftler aus
Tübingen und Lambaréné –, um das weitere Vorgehen in der Ebolakrise zu
beraten.


Zwei Ebola-Impfstoffkandidaten haben in Tierversuchen vielversprechende
Ergebnisse gezeigt, sind aber bisher noch nicht für die Anwendung im
Menschen zugelassen. Einer davon, der Impfstoff VSVΔG-ZEBOV, basiert auf
einem abgeschwächten vesikulären Stomatitis Virus, bei dem ein Gen durch
ein Gen des Zaire-Ebolavirus ersetzt wurde. 800 Ampullen des in Kanada
entwickelten Impfstoffes werden jetzt der WHO von dem kleinen
amerikanischen Unternehmen NewLink Genetics zur Verfügung gestellt. Im
Tierversuch hat sich gezeigt, dass die Tiere nach der Gabe des Impfstoffes
vor einer Infektion mit Ebola geschützt sind.

Jetzt gilt es festzustellen, welche Dosis des Impfstoffes sicher und
verträglich für den Menschen ist und gleichzeitig eine messbare
Immunantwort bei den Geimpften hervorruft. Hierfür werden Freiwillige in
verschiedenen Einrichtungen in den USA, in Europa und in Afrika mit
unterschiedlichen Dosierungen des Impfstoffes geimpft und ihre Reaktionen
genau beobachtet.

Die Ergebnisse der Phase I Studie (n=60) aus Gabun werden besonders
interessant sein, da sie Auskunft darüber geben, wie gut der Impfstoff von
der afrikanischen Bevölkerung vertragen wird. Dies ist besonders wichtig,
da nach Findung der richtigen Dosis und bei guter Verträglichkeit der
Impfstoff schnell in den betroffenen Gebieten in Westafrika eingesetzt
werden soll. Professor Peter Kremsner, Direktor der Tübinger Tropenmedizin
und koordinierender Arzt der Studie, geht davon aus, dass die ersten
freiwilligen Probanden in Gabun Anfang November geimpft werden können.
Innerhalb von wenigen Wochen sollen die ersten Daten verfügbar sein, so
dass darüber entschieden werden kann, ob und in welcher Dosis der
Impfstoff in Westafrika eingesetzt wird.

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet:

Universitätsklinikum Tübingen
Medizinische Klinik, Institut für Tropenmedizin
Prof. Dr. Peter Kremsner
Wilhelmstr. 27, 72076 Tübingen
Tel. 07071/29-8 71 89
E-Mail peter.kremsner@uni-tuebingen.de

1 Kommentar :

Günter K.V. Vetter https://korrespondenten.com/ + MaAB-CARDIOLOTSE für KERSTIN; TINO, MAX, ROMMY, LISA, AYLA, VINCENT MAXIMILIAN +49(0)172-3884960 - maab-cardiolotse@email.de hat gesagt…

Hamburger Ebola-Patient überlebt schwere Komplikationen nur dank
intensivmedizinischer Versorgung

Nach fünf Wochen auf der Sonderisolierstation konnte das
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) einen mit dem Ebola-Virus
infizierten WHO-Mitarbeiter Anfang Oktober geheilt entlassen. Wie die
betreuenden Ärzte und Infektiologen des UKE, des Bernhard-Nocht-Instituts
für Tropenmedizin (BNITM) und des Deutschen Zentrums für
Infektionsforschung (DZIF) nun im New England Journal of Medicine (NEJM)
veröffentlichen, hatte der Patient mit schweren Komplikationen zu kämpfen
– auch als die zwischenzeitlich sehr hohe Viruslast selbst bereits wieder
abnahm.

Neben einem schwerwiegenden Flüssigkeitsmangel infolge der Ebola-Infektion
machte eine bakterielle Blutvergiftung weitere intensivmedizinische
Maßnahmen notwendig.

Der WHO-Mitarbeiter arbeitete als Epidemiologe in einem Ebola-
Behandlungszentrum in Sierra Leone. Er infizierte sich mit großer
Wahrscheinlichkeit bei einem Kollegen, mit dem er eng zusammenarbeitete
und der an Ebola verstarb. Zehn Tage später brach die Krankheit bei ihm
selbst aus. Weitere zehn Tage später wurde der Patient nach Hamburg auf
die Sonderisolierstation des UKEs überführt. Die Herausforderungen bei
seiner Behandlung waren von Beginn an groß. „Der Flüssigkeitshaushalt des
Patienten war stark gestört, das Verdauungssystem angegriffen. Die
Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr war ausschließlich über Infusionen
möglich. In den ersten drei Tagen benötigte der Patient bis zu zehn Liter
pro Tag, um sich zu stabilisieren“, erklärt Dr. Benno Kreuels, Arzt an der
I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE und Erstautor der NEJM
Veröffentlichung.

Während typische Symptome der Ebola-Infektion wie Durchfall und Erbrechen
nach wenigen Tagen erfolgreich behandelt waren, verschlechterte sich der
Zustand des Patienten erneut ab Krankheitstag 13 aufgrund einer schweren
Blutvergiftung – verursacht durch Bakterien, die sich gegen verschiedenste
Antibiotika als resistent erwiesen. Das Überleben des Patienten, zu diesem
Zeitpunkt mit ausgeprägten Bewusstseinsstörungen und zunehmend
eingeschränkter Lungenfunktion, konnte mit einer gezielten
Antibiotikatherapie und einer nicht-invasiven Beatmung gesichert werden.
„Nur die intensivmedizinische Betreuung rettete unseren Patienten, der
unter äußerst ernsthaften Sekundärkomplikationen litt. So lange keine
hinreichend wirksamen und sicheren Ebola-spezifischen Therapien zur
Verfügung stehen, scheint es für die Überlebenswahrscheinlichkeit
besonders wichtig, dass die erkrankten Menschen schnell über Infusionen
mit Flüssigkeit versorgt werden können und eine optimal unterstützende
Therapie gegeben wird“, resümiert Dr. Stefan Schmiedel, für die Behandlung
verantwortlicher Tropenmediziner an der I. Medizinischen Klinik und
Poliklinik, den Krankheitsverlauf.

In Absprache mit den lokalen und nationalen Gesundheitsbehörden wurde der
WHO-Mitarbeiter am Tag 40 nach Ausbruch der Infektion entlassen. Zu diesem
Zeitpunkt konnten bereits seit mindestens 20 Tagen aus keiner der
genommenen Proben (Blut, Speichel, Tränenflüssigkeit, Bindehautabstrich,
Stuhl, Urin oder Schweiß) des Patienten lebensfähige, und damit infektiöse
Ebola-Viren isoliert werden. „Durch die engmaschige Diagnostik konnten wir
viel über das Virus und den Verlauf der Viruserkrankung lernen. So
isolierten wir beispielweise noch infektiöse Ebola-Viren aus Urin, während
im Blutplasma schon Tage zuvor keine Viruspartikel mehr nachweisbar
waren“, sagt Prof. Dr. Marylyn Addo, leitende Ärztin der Sektion
Tropenmedizin an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik und
Professorin für Emerging Infections im DZIF.

Publikation: Kreuels B, Wichmann D, Emmerich P, Schmidt-Chanasit J, de
Heer G, Kluge S, Abdourahmane S, Renné T, Günther S, Lohse AW, Addo MM,
Schmiedel S. (2014). A case of severe Ebola virus infection complicated by
gram-negative septicemia. New England Journal of Medicine (online first
release on October 22, 2014; DOI: 10.1056/NEJMbr1411677).

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