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Prostatakrebs

Medizin am Abend Fazit: 

Prostatakrebs: molekularer Nachweis von Lymphknotenmetastasen

Der Nachweis von Lymphknotenmetastasen bei einem Prostatakarzinom ist zum
Zeitpunkt der operativen Entfernung der Prostata ein wesentlicher
Risikofaktor für ein Wiederauftreten der Erkrankung. Mit der Entwicklung
eines molekularen Nachweises selbst einzelner Prostatakarzinomzellen in
Lymphknoten hat eine Forschungsgruppe am Klinikum rechts der Isar der
Technischen Universität München die Ausdehnung von Lymphknotenmetastasen
zum Operationszeitpunkt erfasst. Zukünftige Untersuchungen richten sich
nun auf die Vorhersage des Krankheitsverlaufs anhand der molekularen
Lymphknotenuntersuchung.

Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor und die dritthäufigste
tumorbedingte Todesursache des Mannes in Deutschland. Ausgehend von der
Prostata streuen Prostatakarzinomzellen zunächst in Lymphknoten im Bereich
des Beckens, gefolgt von Knochenmetastasen im Spätstadium. Der Nachweis
von Lymphknotenmetastasen gilt als wesentlicher Risikofaktor für ein
erneutes Auftreten der Tumorerkrankung und für die tumorbedingte
Sterblichkeit nach operativer Entfernung der Prostata. In der klinischen
Routinediagnostik mittels Bildgebung lassen sich Lymphknotenmetastasen
erst dann sicher nachweisen, wenn der Tumor in den Lymphknoten eine
ausreichende Größe erreicht hat. Eine Stufenschnittdiagnostik bei der
feingeweblichen pathologischen Untersuchung ermöglicht zwar den Nachweis
auch einzelner Tumorzellen, ist jedoch mit einem sehr hohen Zeit- und
Kostenaufwand verbunden und daher in der klinischen Routine nicht
anwendbar.

Die Forschungsgruppe um Dr. Matthias Heck, Dr. Roman Nawroth und Prof. Dr.
Margitta Retz der Urologischen Klinik am Klinikum rechts der Isar der TU
München arbeitet an molekularen Nachweismethoden, um selbst einzelne
Tumorzellen in Lymphknoten beim Prostatakarzinom aufzuspüren. Im
Wesentlichen wird dabei das Auftreten von Genen in Lymphknoten untersucht,
die nur in Prostatazellen aktiv sind. In Voruntersuchungen erwies sich die
Methodik der Polymerase-Kettenreaktion als sehr sensitiv und ermöglichte
den Nachweis von nur einer Prostatakarzinomzelle in einer Million gesunder
Zellen.

In einer klinischen Studie untersuchte die Münchner Forschungsgruppe die
molekulare Methodik im Vergleich zur feingeweblichen pathologischen
Routineuntersuchung von Lymphknoten bei Patienten mit einem
Prostatakarzinom, die mittels operativer Entfernung von Prostata und
Lymphknoten im Bereich der Beckengefäße behandelt wurden. Bei 23 Prozent
der Patienten wurden mittels der pathologischen Untersuchung
Lymphknotenmetastasen nachgewiesen. Die molekulare Untersuchung bestätigte
dieses Ergebnis und wies bei weiteren 29 Prozent Metastasen nach. In der
statistischen Auswertung war der Nachweis von Lymphknotenmetastasen in
beiden Untersuchungsmethoden mit ähnlichen Risikofaktoren verbunden
(erhöhter Serumwert des prostata-spezifischen Antigens (PSA)/ Gleason
Score/ Prostatabiopsiedichte und pathologisches Tumorstadium). Dabei
zeigten sich die höchsten Werte bei Patienten mit pathologisch
nachgewiesenen Lymphknotenmetastasen, gefolgt von Patienten mit
ausschließlich molekular nachgewiesenen Lymphknotenmetastasen und die
niedrigsten Werte wurden bei Patienten mit unauffälligem Befund in beiden
Untersuchungsmethoden beobachtet. Dies könnte bedeuten, dass in der
Routineuntersuchung vor allem Metastasen nachgewiesen werden, die schon
eine gewisse Größe erreicht haben und damit auch auf eine fortgeschrittene
Metastasierung hinweisen. Gerade Patienten mit einer Metastasierung im
Anfangsstadium werden jedoch nur durch die molekularen Methoden
identifiziert.

In der Studie konnte auch die anatomische Ausdehnung von
Lymphknotenmetastasen bei Prostatakarzinompatienten beschrieben werden.
Dabei zeigte sich eine ähnliche Verteilung von pathologisch nachgewiesenen
Lymphknotenmetastasen und Lymphknoten mit ausschließlich molekular
auffälligem Untersuchungsbefund. Während ca. zwei Drittel aller Metastasen
im Standardfeld für die operative Lymphknotenentfernung liegen, ließ sich
ein Drittel der Metastasen außerhalb des Standardfeldes nachweisen. Damit
liefert diese Studie ein Argument für eine ausgedehnte
Lymphknotenentfernung, um die bestmögliche Erfassung und Entfernung von
Lymphknotenmetastasen zu gewährleisten.

Inzwischen ist die Aufnahme neuer Patienten in die klinische Studie
beendet und es wurden Lymphknoten von über 100 Patienten mit
Prostatakarzinom untersucht. Zukünftige Auswertungen richten sich darauf
aus, ob der molekulare Nachweis prostata-spezifischer Gene in Lymphknoten
eine verbesserte Vorhersage für ein Wiederauftreten des Prostatakarzinoms
nach operativer Prostataentfernung ermöglicht, und welche Gene dabei den
größten Einfluss zeigen.

Medizin am Abend DirektKontakt 

Dr. Matthias Heck, Urologische Klinik und Poliklinik des Klinikums rechts
der Isar der TU München, E-Mail: m.heck@lrz.tum.de

Die Wilhelm Sander-Stiftung förderte dieses Forschungsprojekt mit über
146.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen
Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit
Gründung der Stiftung wurden insgesamt über 190 Millionen Euro für die
Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung
geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973
verstorben ist.

Weitere Informationen zur Stiftung: http://www.wilhelm-sander-stiftung.de

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