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Die AMAROS-Studie: Brustkrebs: Radiotherapie kann Patientinnen schmerzhaftes Lymphödem ersparen

Bei Brustkrebspatientinnen untersuchen behandelnde Ärzte immer
auch, ob die Lymphknoten in der Achselhöhle befallen sind. Ist das der
Fall, werden diese operativ entfernt. Eine Folgewirkung der Operation kann
sein, dass sich Lymphflüssigkeit staut und der Arm schmerzhaft anschwillt.
Bei vielen Frauen im Frühstadium des Brustkrebses kann das Lymphödem
verhindert werden, wenn sie nach der Wächterlymphknotenentfernung keine
weitere Operation, sondern eine Radiotherapie erhalten. Dies kam in einer
europäischen Studie heraus, die nach Einschätzung der Deutschen
Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) die Behandlung des Brustkrebses
verändern wird.

An der Studie hatten neun europäische Länder und fast 5000 Frauen mit
einem Frühkarzinom teilgenommen. Der Tumor war bei ihnen kleiner als drei
Zentimeter und die Lymphknoten in der Achsel waren noch nicht tastbar. „In
dieser Situation besteht die Behandlung in einer brusterhaltenden
Entfernung des Tumors, des Wächterlymphkotens und einer Bestrahlung der
Brust“, berichtet DEGRO-Präsident Professor Dr. med. Michael Baumann,
Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
des Universitätsklinikums Dresden.
Da ein Tastbefund den Befall der Achsel nicht sicher ausschließt, werden
heute vor der Operation durch Einspritzen von Farbe jene Lymphknoten
markiert, die für das Ableiten der Lymphe aus der Brust zuständig sind.
„Die probeweise Entfernung und Untersuchung dieser sogenannten Wächter-
Lymphknoten zeigt uns, ob die Lymphknoten in der Achsel tatsächlich nicht
befallen sind“, erläutert Professor Baumann. Die Behandlung bestand bei
Befall des Wächterlymphknotens bisher in der operativen Entfernung
weiterer Lymphknoten aus der Achsel. „Die Ausräumung der Axilla hat bei
vielen Frauen eine schmerzhafte und dauerhafte Schwellung des Arms mit
Bewegungseinschränkungen zur Folge, die wir als Lymphödem bezeichnen“,
fährt der DEGRO-Präsident fort.

Die AMAROS-Studie – die Abkürzung steht für After Mapping of the Axilla:
Radiotherapy or Surgery?
– hat in den vergangenen Jahren untersucht, ob
eine Strahlentherapie bei einem positiven Lymphknotenbefund die Ausräumung
der Achselhöhle ersetzen kann. „Diese Frage kann jetzt eindeutig bejaht
werden“,
sagt DEGRO-Pressesprecher Professor Dr. med. Frederik Wenz,
Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am
Universitätsklinikum Mannheim. Die Studie habe gezeigt, dass es unter den
Teilnehmerinnen mit einem positiven Wächter-Lymphknoten nach der
Strahlentherapie nicht signifikant häufiger zu einem Tumorrückfall in der
Achselhöhle kommt.

Zudem hatten die Patientinnen, die eine Radiotherapie
erhalten hatten, signifikant seltener ein Lymphödem als die operierten
Patientinnen: Nach der Operation litten im ersten Jahr 28 Prozent an der
schmerzhaften Schwellung des Arms, nach fünf Jahren waren es noch 23
Prozent. Bei der Bestrahlungsgruppe waren es im Vergleichszeitraum nur 15
beziehungsweise 14 Prozent. „Das Lymphödem ist eine dauerhafte Folge der
Operation, mit der sich die betroffenen Frauen für den Rest ihres Lebens
arrangieren müssen“, erläutert Professor Wenz. Vielen scheint dies zu
gelingen. Bei einer Fragebogenerhebung zur Lebensqualität gab es zwischen
den beiden Patientinnengruppen diesbezüglich keinen Unterschied. „Die
Folgen können im Einzelfall jedoch schwerwiegend sein und die
Strahlentherapie ist eine Möglichkeit, das Risiko zu mindern“, meint
Professor Wenz. Die Konkurrenz zur Operation sollte nach Ansicht beider
Experten jedoch nicht überbewertet werden. Beide Therapien waren äußert
effektiv.

Literatur:
Mila Donker, Geertjan van Tienhoven, Marieke E Straver et al.:
Radiotherapy or surgery of the axilla after a positive sentinel node in
breast cancer (EORTC 10981-22023 AMAROS): a randomised, multicentre, open-
label, phase 3 non-inferiority trial. Lancet Oncol 2014. Published Online
October 16, 2014 http://dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(14)70460-7

Zur Strahlentherapie:

Die Strahlentherapie ist eine lokale, nicht-invasive, hochpräzise
Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen
Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder
Magnetresonanztomografie ermöglichen eine exakte Ortung des
Krankheitsherdes, sodass die Radioonkologen die Strahlen dann zielgenau
auf das zu bestrahlende Gewebe lenken können. Umliegendes Gewebe bleibt
weitestgehend verschont.

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