Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Schuppenflechte - Psoriasis

Medizin am Abend Fazit: Immuntherapie mit natürlichem Signalstoff hilft bei Schuppenflechte

Ein Code aus drei Zeichen bringt Hilfe für Patienten mit Schuppenflechte
(Psoriasis) und Licht ins Dunkel komplexer Immunregulation: IL-4, eine
Abkürzung für den körpereigenen Signalstoff Interleukin 4. Seine
Fähigkeit, Entzündungen zu hemmen ist bekannt – der genaue Mechanismus
aber nur teilweise. Wissenschaftler der Technischen Universität München
(TUM) und der Universität Tübingen zeigten jetzt im Tiermodell und in
einer Patientenstudie, wie genau IL-4 auf molekularer Ebene gegen
Schuppenflechte hilft und welche wichtige Rolle es für unser Immunsystem
spielt.

Entzündungen sind eine Abwehrstrategie des Körpers gegen Eindringlinge.
Blut und Flüssigkeit fließen dabei verstärkt in das infizierte Gewebe und
durch die Ausschüttung von Botenstoffen werden Immunzellen zum
Infektionsort gelotst. Dadurch können Erreger effektiv bekämpft werden.
Doch durch falsch koordinierte oder fehlgeleitete Immunreaktionen können
Entzündungen auch ohne äußere Einwirkungen entstehen und so Gewebe
schädigen – wie bei der Schuppenflechte oder anderen so genannten
Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Arthritis.


Körpereigener Botenstoff als Therapiekandidat

„Mit den Kollegen aus Tübingen konnten wir schon in früheren Studien
zeigen, dass der Botenstoff IL-4 für die Therapie von Schuppenflechte ein
vielversprechender Kandidat ist.“, erklärt Prof. Tilo Biedermann, Inhaber
des TUM-Lehrstuhls für Dermatologie und Allergologie und Direktor der
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie. „Um IL-4 als
standardisiertes Medikament einsetzen zu können, müssen wir aber den
genauen Wirkmechanismus kennen – das ist uns jetzt gelungen.“

Die Wissenschaftler verfolgten in ihrer Studie einen translationalen
Ansatz – die Ergebnisse aus dem Labor sollten schnell Anwendung am
Patienten finden. Sie nutzten zuerst Zellen von Menschen und Mäusen, um
die molekulare Wirkung von IL-4 auf Entzündungen zu entschlüsseln. Hierbei
entdeckten die Wissenschaftler, dass IL-4 spezielle Immunzellen auf
natürliche Weise hemmt: Es hindert die Zellen daran, die beiden
Signalstoffe IL-23 und IL-17 herzustellen und abzugeben.

„Die Entdeckung ist sehr interessant: IL-23 dient im Körper nämlich dazu,
spezielle T-Zellen zu aktivieren und dadurch eine Entzündung auszulösen.
IL-4 kann diesen Weg offensichtlich effektiv blockieren.“, sagt
Biedermann. In anschließenden Experimenten mit Mäusen zeigte sich dann
auch, dass die Gabe von IL-4 über genau diesen Mechanismus verhindert,
dass in der Haut Entzündungen entstehen.

IL-4 verringert Schuppenflechte in Patienten

Die Erkenntnisse aus dem Tiermodell wurden von den Wissenschaftlern auch
in einer Patientenstudie überprüft. 22 Patienten, die an Schuppenflechte
litten, bekamen über sechs Wochen IL-4 unter die Haut gespritzt. Tilo
Biedermann und seine Kollegen untersuchten dann Proben aus den betroffenen
Hautbereichen der Patienten – vor und nach der Therapie.

Die Ergebnisse bestätigten die vorherigen Experimente: Vor der
IL-4-Therapie hatten die Studienteilnehmer hohe Werte von IL-23 und IL-17
in ihrer entzündeten und juckenden Haut – nach der erfolgreichen Therapie
waren die beiden Stoffe kaum mehr nachweisbar. Die Folge: Die Entzündungen
und die schuppigen Hautveränderungen waren verschwunden.

„Unsere Studienergebnisse zeigen, dass IL-4 sehr selektiv und erfolgreich
Entzündungen eindämmen kann. Dieser Therapieansatz könnte deshalb auch sehr interessant für andere Autoimmunerkrankungen sein.“, erklärt
Biedermann. „Außerdem verstehen wir jetzt besser wie IL-4 als wichtiger
‚Checkpoint‘ des Immunsystems funktioniert und können seine Bedeutung in
Zukunft besser einordnen und nutzen“.

Originalpublikation
E. Guenova, Y. Skabytska, W. Hoetzenecker, G. Weindl, K. Sauer, M. Tham,
K.-W. Kim, J.-H. Park, J. H. Seo, D. Ignatova, A. Cozzio, M. P. Levesque,
T. Volz, M. Köberle, S. Kaesler, P. Thomas, R. Mailhammer, K. Ghoreschi,
K. Schäkel, B. Amarov, M. Eichner, M. Schaller, R. A. Clark, M. Röcken,
und T. Biedermann, IL-4 abrogates TH17 cell-mediated inflammation by
selective silencing of IL-23 in antigen-presenting cells, PNAS, Feb 2015,
112(7), 2163–2168.
DOI: 10.1073/pnas.1416922112

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Tilo Biedermann
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Tel: 089 4140-3170
tilo.biedermann@lrz.tum.de
www.derma-allergie.med.tu-muenchen.de
Technische Universität München, Dr. Ulrich Marsch

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen