Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Bestrahlung bei Patientinnen mit Vulvakarzinom

Medizin am Abend Fazit: Neue Studie weist auf zusätzlichen Nutzen einer Bestrahlung bei Patientinnen mit Vulvakarzinom hin

Frauen mit Vulvakarzinom erleiden nach der operativen Entfernung des
Tumors weniger Rückfälle, wenn eine zusätzliche Bestrahlung durchgeführt
wird. „Und das gilt bereits, wenn zwei oder mehr der Lymphknoten in der
Leiste vom Krebs befallen waren“, sagt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Sven
Mahner, Leitender Oberarzt der Klinik für Gynäkologie des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Diese Forschungsergebnisse
wurden jetzt in dem renommierten Wissenschaftsmagazin Journal of the
National Cancer Institute (JNCI) veröffentlicht.

Der Gynäkologe und seine Kooperationspartner trugen für die Studie mit der
Bezeichnung „AGO-CaRE-1“ die Daten von Patientinnen zusammen, die zwischen 1998 und 2008
deutschlandweit in 29 Zentren der Studiengruppe der
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) behandelt wurden. „Wir
wollten herausfinden, was in Deutschland bei der Behandlung dieser
Krankheit überhaupt Standard ist“, erklärt Mahner. Mit den
Behandlungsdaten von 1618 Frauen verfügen die AGO-Forscher nun über die
weltweit größte Datenbank zu dieser seltenen Krebserkrankung. Als
Vulvakarzinom werden bösartige Tumorerkrankungen der äußeren
Geschlechtsteile der Frau bezeichnet. In Deutschland erkranken jährlich
etwa 4 von 100.000 Frauen, Tendenz steigend. 2015 werden rund 4000
Neuerkrankungen erwartet. Bislang gibt es nur sehr wenige Studien zur
optimalen Therapie dieser Erkrankung.

Risiko um ein Drittel reduziert

In der ersten Analyse der Daten haben die Wissenschaftler sich zunächst
auf die Patientinnen mit den größten Risiken konzentriert: Das sind
Frauen, bei denen der Krebs bereits die Lymphknoten in der Leiste befallen
hat. Das Ergebnis: Bei Patientinnen, die nach der chirurgischen Entfernung
des Tumors eine Bestrahlung (adjuvante Radiotherapie) erhalten hatten, war
das Risiko, dass der Krebs erneut auftritt, um ein Drittel niedriger. 44,1
Prozent der bestrahlten Frauen waren zwei Jahre nach der Therapie frei von
Krebs; bei den nicht bestrahlten Patientinnen waren es lediglich 31,1
Prozent.

Der Nutzen der zusätzlichen Bestrahlung hängt insbesondere von der Zahl
der befallenen Leisten-Lymphknoten ab. „Frauen, bei denen die Krebszellen
bereits zwei, drei oder mehr Lymphknoten erreicht haben, profitieren
vermutlich von einer Bestrahlung“, sagt Mahner. Bei Frauen mit lediglich
einem betroffenen Lympknoten war das Ergebnis nicht eindeutig. „In den
bisherigen Behandlungsleitlinien in Deutschland wurde eine Bestrahlung
erst ab drei befallenen Lymphknoten empfohlen. Eine Änderung dieser
Empfehlung ist allerdings bereits in Arbeit“, so Oberärztin Priv.-Doz. Dr.
Linn Wölber, die für das UKE ebenfalls an der Studie beteiligt war.

Neue Studie: Hilft eine zusätzliche Chemotherapie weiter?
Ein weiteres Ergebnis der nun publizierten AGO-CaRE-1-Studie ist, dass
Frauen mit Lymphknotenmetastasen insgesamt eine deutlich schlechtere
Prognose aufweisen (Gesamtüberlebensrate nach drei Jahren: 56,2 Prozent
verglichen mit 90,2 Prozent bei Frauen mit tumorfreien Lymphknoten). Die
Hamburger Gynäkologen wollen daher nun im Rahmen der Studiengruppe
der AGO und in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie
(DEGRO; im UKE vertreten durch Prof. Dr. Cordula Petersen, Leiterin der
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie) mit einer prospektiven
Studie untersuchen, wie sich die Behandlung weiter verbessern lässt. „Wir
wollen die Standardtherapie – OP plus Bestrahlung – vergleichen mit einer
zusätzlichen Chemotherapie“, erläutert Mahner. Denn bei vielen anderen
Plattenepithelkarzinomen, zu denen das Vulvakarzinom auch gehört, sei es
erwiesenermaßen besser, wenn die Bestrahlung um eine Chemotherapie ergänzt
wird. „Beim Vulvakarzinom gibt es solche Studien aber noch nicht.“

Literatur:
Sven Mahner, Julia Jueckstock, Felix Hilpert, Petra Neuser, Philipp
Harter, Nikolaus de Gregorio, Annette Hasenburg, Jalid Sehouli, Annika
Habermann, Peter Hillemanns, Sophie Fuerst, Hans-Georg Strauss, Klaus
Baumann, Falk Thiel, Alexander Mustea, Werner Meier, Andreas du Bois, Lis-
Femke Griebel, Linn Woelber; for the AGO-CaRE 1 investigators. Adjuvant
Therapy in Lymph Node–Positive Vulvar Cancer: The AGO-CaRE-1 Study. JNCI J
Natl Cancer Inst (2015) 107(3): dju426 (doi:10.1093/jnci/dju426). First
published online January 24, 2015

Medizin am Abend DirektKontakt:

Priv.-Doz. Dr. Sven Mahner
Klinik und Poliklinik für Gynäkologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Telefon: (040) 7410-52510
E-Mail: s.mahner@uke.de
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Christine Trowitzsch

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen