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Masern-Parties

Medizin am Abend Fazit:

„Masern-Parties sind Körperverletzung“

Der Kinder-Infektiologe Prof. Dr. Philipp Henneke vom Universitätsklinikum
Freiburg fordert größeres ein gesellschaftliches Engagement beim Impfen

Viele Kinder in Deutschland sind nicht ausreichend gegen
Infektionskrankheiten geimpft, wie eine kürzlich im Deutschen Ärzteblatt
erschienene bundesweite Studie zeigt. Gerade Baden-Württemberg hinkt bei
vielen Impfungen hinterher. Prof. Dr. Philipp Henneke, Leiter der Sektion
Pädiatrische Infektiologie und Rheumatologie der Klinik für Allgemeine
Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, setzt sich
daher für ein „Grundrecht auf Impfung“ ein. Gestärkt sieht sich Prof.
Henneke durch die von Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe ins Gespräch
gebrachte verpflichtende Impfberatung, bevor Eltern ihre Kinder in eine
Kindertagesstätte geben dürfen. Außerdem sollen nach dem Willen des
Ministers drei zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder eingerichtet
werden, die für diese Beratung genutzt werden können.

Besonders besorgniserregend ist die Situation bei den hochansteckenden
Masern-Viren. Die Infektion kann zu einer Schädigung des Gehirns und sogar
zum Tod führen. Gerade einmal zwei von 35 Landkreisen in Baden-Württemberg
erreichen eine Durchimpfungsrate von über 95 Prozent. Ab diesem Wert gehen
Mediziner davon aus, dass sich die Krankheit in der Gesellschaft nicht
ausbreiten kann. „Gerade bei einer so leicht übertragbaren Erkrankung wie
den Masern gilt: Ich schütze andere, indem ich mich schütze“, erklärt
Prof. Henneke, der am Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) des
Universitätsklinikums Freiburg auch eine Forschungsgruppe zum Verlauf
Infektionen leitet. Wie schnell mangelnder Impfschutz zu einer großen
Gefahr werden kann, zeigte sich im Jahr 2013, als über 1800 Menschen teils
mit schweren Folgen an Masern erkrankten.

Impfstoffe gehören zu den am besten untersuchten und kontrollierten
medizinischen Substanzen. Unerwünschte Nebenwirkungen sind extrem selten
und müssen sofort gemeldet werden. Dass manche Eltern so genannte „Masern-
Parties“ – also das Zusammenbringen gesunder und kranker Kinder – als
Alternative sehen, kann Prof. Henneke nicht verstehen: „So ein Verhalten
kommt für mich einer Körperverletzung gleich. Masern sind keine Banalität,
sondern eine potentiell gefährliche Erkrankung.“

Impfstoffe schützen zuverlässig vor einigen der gefährlichsten
Infektionskrankheiten. Sie zählen zu den größten Errungenschaften der
modernen Medizin. „Sie sind eine Basis-Errungenschaft der modernen Medizin
und sollten so selbstverständlich sein wie die Wund-Desinfektion oder
steriles Operations-Besteck“, ist Prof. Henneke überzeugt. Doch noch immer
werde Impfen nicht als öffentliche Aufgabe wahrgenommen. Die Vorschläge
des Bundesgesundheitsministers sieht der Infektiologe als einen Schritt in
die richtige Richtung. „Wir brauchen keine Impfpflicht, aber Impfen sollte
für verantwortungsvolle Eltern selbstverständlich sein.“

Auch beim Schutz vor Tetanus herrscht Nachholbedarf. In Baden-Württemberg
sind in mehr als 20 Landkreisen fünf bis zehn Prozent der Kinder bei
Einschulung nicht ausreichend gegen Tetanus geimpft. Eine Infektion mit
dem Tetanus-Erreger führt zum schwer behandelbaren und oft tödlich
verlaufenden Wundstarrkrampf. „Das gehört zur absoluten Basisversorgung“,
so Prof. Henneke. „Wir haben eine paradoxe Situation: Auf der einen Seite
bittet UNICEF in der Weihnachtszeit um Spenden für Tetanus-Impfungen in
Entwicklungsländern. In Deutschland hingegen verfügen wir über eine
hervorragende medizinische Infrastruktur, aber den eindeutigen
Impfempfehlungen wird in zu vielen Fällen nicht entsprochen.“

Medizin am Abend DirektKontakt:

Prof. Dr. Philipp Henneke
Leiter der Sektion Pädiatrische Infektiologie und Rheumatologie
Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendheilkunde
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-77640
Philipp.Henneke@uniklinik-freiburg.de

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