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Eierstockzysten

Medizin am Abend Fazit:

Eierstockzysten vor den Wechseljahren mittels Ultraschall untersuchen

Blick auf den Bildschirm treffsicherer als Bluttest

Von 1 000 Eierstockzysten vor den Wechseljahren sind 999
ungefährlich und bilden sich von alleine zurück. Um sicher zu gehen, dass
es sich bei einer zufällig diagnostizierten Geschwulst in den Eierstöcken
nicht um ein Krebsgeschwür handelt, sollten Frauen jedoch eine vaginale
Ultraschalluntersuchung durchführen lassen, rät die Deutsche Gesellschaft
für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Zertifizierte Mediziner sind am
besten qualifiziert, bösartige von gutartigen Gewebsveränderungen zu
unterscheiden.

Wenn in den Eierstöcken einer Frau Eizellen heranreifen, bilden sich
häufig auch Eierstockzysten. Gynäkologen entdecken die
flüssigkeitsgefüllten Blasen meistens zufällig bei einer
Vorsorgeuntersuchung, etwa durch die vaginale Tastuntersuchung, oder wenn
die Frauen Beschwerden haben. „Eine Zyste ist zunächst einmal kein Grund
zu Beunruhigung“, sagt Privatdozentin Dr. med. Christiane Kähler, Leiterin
einer Schwerpunktpraxis für Pränataldiagnostik und gynäkologischen
Ultraschall in Erfurt. „In der Regel verschwindet sie nach ein paar Zyklen
von alleine wieder“. Bei Frauen vor den Wechseljahren verberge sich nur in
den seltensten Fällen ein bösartiger Tumor hinter einer Eierstockzyste, so
die Expertin.

Um den Verdacht zu klären, führen Ärzte vielfach eine Blutuntersuchung auf
den sogenannten Tumormarker CA-125 durch. Diesen Stoff setzen häufig
Krebsgeschwulste im Eierstock frei. „Bei Frauen nach den Wechseljahren hat
sich der Test als hilfreich erwiesen“, erläutert Kähler. Bei jüngeren
Frauen liefere er jedoch häufig falsche Ergebnisse, da auch viele
gutartige Zysten CA-125 bilden, fügt die Expertin hinzu.

Dies wurde in einer Studie deutlich, die Kähler in Zusammenarbeit mit
Ärzten der Jenaer Universitätsfrauenklinik in der Fachzeitschrift
„Ultraschall in der Medizin“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2014)
veröffentlicht hat. Die Wissenschaftler werteten die Daten von 1 320
Frauen aus, die wegen Eierstockzysten operiert worden waren. Bei allen
Frauen hatten die Ärzte vor der Operation eine transvaginale
Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um die Zysten aus kurzer Distanz
abbilden zu können.

„Die Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke ist nicht einfach“, sagt
Kähler. „Doch bestimmte Muster im Ultraschallbild können auf ein
Krebswachstum hindeuten.“ Bösartige Zysten zeichnen sich beispielsweise
durch unscharfe Begrenzungen oder unregelmäßige Innenstrukturen aus.

Die drei DEGUM-zertifizierten Ärzte in Jena erkannten allein mithilfe
dieser Mustererkennung 31 der 41 bösartigen Tumore, also 76 Prozent. Von
den gutartigen Zysten erkannten die Ärzte 97 Prozent als solche. Mit
diesen Ergebnissen übertrafen die in der Mustererkennung geübten
Gynäkologen sogar den sogenannten „Risk malignancy index“. Diese Methode
kombiniert den CA-125-Wert mit der Ultraschalluntersuchung. Mit ihr ließen
sich in der Studie nur 54 Prozent der bösartigen und 96 Prozent der
gutartigen Gewebsbildungen eindeutig identifizieren. „Die Bestimmung des
Laborwerts kann bei Frauen vor den Wechseljahren leicht Verwirrung
stiften“, sagt Kähler, die deshalb meist darauf verzichtet. Kähler betont,
dass auch eine Ultraschalluntersuchung nicht immer alle Zweifel ausräumen
kann. „In diesem Fall müssen die Gynäkologen in einer Operation die
Eierstöcke freilegen und die Zysten vom Pathologen feingeweblich
untersuchen lassen“.

Die Möglichkeit im Ultraschall zwischen wahrscheinlich bösartigen und
wahrscheinlich gutartigen Veränderungen des Eierstocks unterscheiden zu
können, basiert somit hauptsächlich auf der Erfahrung der Untersucher.

Um Qualität im Bereich der gynäkologischen Sonografie zu verbessern, hat
die DEGUM unlängst Standards definiert. Die Experten empfehlen dabei ein
Mehrstufenkonzept, ähnlich der Qualifikationsstufen DEGUM I, II und III im
Bereich der Pränatalmedizin. Unklare Eierstocksveränderungen sollten
demnach von geschulten Experten beurteilt werden, die über spezielle
Kenntnisse, Erfahrungen und eine hochwertige Geräteausstattung für die
„erweiterte gynäkologische Ultraschalldiagnostik“ verfügen. „Am Ende
bleibt einigen Frauen die unbegründete Angst vor einer tödlichen
Krebserkrankung sowie eine Gewebsentnahme zur Abklärung des Verdachts
erspart“, so Kähler.

Literatur:
Sonographisches Diskriminationsvermögen zwischen benigner und maligner
Ovarialzysten in prämenopausalen Patientinnen; M. P. Radosa, J. Vorwergk,
J. Fitzgerald, C. Kaehler, U. Schneider, O. Camara, I. B. Runnebaum, E.
Schleußner, Ultraschall in der Medizin 2014; 35: 339–344, Georg Thieme
Verlag Stuttgart

Standards zur gynäkologischen Sonografie; D. Grab, E. Merz, H. Prömpeler,
K. H. Eichhorn, U. Germer, R. Osmers, A. Strauss, J. Wisser, W. Dürr,
Ultraschall in der Medizin 2011; 32: 415–417, Georg Thieme Verlag
Stuttgart

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet
ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch
auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint mehr als 9 000
Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten,
Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am
häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin.
Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende
Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM
zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: www.degum.de

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