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Gebrochene Wirbelkörper, Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Wirbelgleiten und Facettensyndrom

Insgesamt sechs neue Entscheidungshilfen bietet das IQWiG jetzt zu Eingriffen an der Wirbelsäule, speziell zu den Themen gebrochene Wirbelkörper, Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Wirbelgleiten und Facettensyndrom.

Rückenschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet: 16 Prozent der Erwachsenen spüren sie. Viele nutzen konservative Behandlungsmöglichkeiten wie Physio- und Schmerztherapie. Andere hoffen auf Linderung durch eine Operation. „Vor der Entscheidung für oder gegen einen Eingriff sollten Patientinnen und Patienten die Vor- und Nachteile jedoch kennen und sorgfältig abwägen“, sagt Klaus Koch, Ressortleiter Gesundheitsinformation: „Deshalb haben betroffene Patientinnen und Patienten bei ihrer Entscheidung Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung.“ Vor diesem Hintergrund beauftragte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit der Erstellung von Entscheidungshilfen zu Eingriffen an der Wirbelsäule. Ziel war es, die Vor- und Nachteile der wesentlichen alternativen Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten darzustellen.

Entscheidungshilfen sind Hilfsmittel, die eine Patientin oder einen Patienten dabei unterstützen, auf Grundlage verschiedener Gesichtspunkte eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidungshilfe liefert zum Beispiel Informationen darüber, wie hoch das Risiko von Komplikationen einer Operation ist, welche Alternativen es zu einer Operation gibt oder mit welchen Folgen man leben muss, wenn man eine Operation nicht durchführen lässt. Sie sollen Betroffene dabei unterstützen, gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt eine informierte Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsmethode zu treffen.

Ein Beispiel: der Bandscheibenvorfall

Rückenschmerzen können unterschiedliche Gründe haben. Je nach Auslöser können sich Art und Verlauf der Beschwerden sowie die Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden: Es können beispielsweise Medikamente infrage kommen, nicht medikamentöse Optionen wie Bewegungs- und Kräftigungsübungen oder ein operativer Eingriff an der Wirbelsäule.

Bei einem Bandscheidenvorfall lassen sich die Beschwerden beispielsweise meist mit Bewegung, Physiotherapie und Schmerzbehandlung in den Griff kriegen. Ob eine Operation infrage kommt, ist eine Entscheidung, für die man sich in der Regel Zeit nehmen kann. In der Entscheidungshilfe „Bandscheibenvorfall im unteren Rücken: Kommt eine Operation für mich infrage“ werden die Voraussetzungen und die Vor- und Nachteile aller Behandlungsmöglichkeiten ausführlich beschrieben. Die Entscheidungshilfe soll so das Gespräch der Betroffenen mit ihren Ärztinnen und Ärzten unterstützen.

Neben der Entscheidungshilfe zum Bandscheibenvorfall hat das IQWiG noch vier weitere Entscheidungshilfen zu häufigeren Erkrankungen der Wirbelsäule veröffentlicht:

- „Gebrochener Wirbelkörper: Hilft es, Knochenzement in den Wirbelkörper zu spritzen?“
- „Spinalkanalstenose (Wirbelkanalstenose) im unteren Rücken: Hilft eine Operation?“
- „Degeneratives Wirbelgleiten: Hilft eine Operation?“
- „Facettensyndrom: Konservativ behandeln oder Nerven veröden?“

Die fünfte Entscheidungshilfe lässt sich für weitere Erkrankungen und Eingriffe am Rücken nutzen. Sie soll helfen Gespräche vorzubereiten und kann zusammen mit Ärztinnen und Ärzten vervollständigt werden:

- „Erkrankungen der Wirbelsäule: Welche Behandlungsmöglichkeiten habe ich?“

Originalpublikation:
https://www.iqwig.de/projekte/p21-03.html

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