Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

www.gendermedizin.de als Wochenendthema für die GenderFamilie: Männer mögen fröhliche Frauen

Studie zum geschlechtsspezifischen Lesen von Körpersprache aktuell in
Cerebral Cortex veröffentlicht.

Unsere Körperbewegungen sagen oft mehr über uns aus, als wir wahrhaben
wollen. So ist es nicht nur schwieriger, bei non-verbaler Kommunikation zu
täuschen, es kann sogar zuverlässig auf den emotionalen Zustand
geschlossen werden.
Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Marina Pavlova von der Radiologischen
Universitätsklinik Tübingen ging Geschlechtsunterschieden bei der
Wahrnehmung von Körpersprache auf den Grund und fand, dass es dabei auf
die Emotion ankommt.

Körpersprache ist in unserem Alltag von größter Bedeutung, sei es bei non-
verbaler Kommunikation oder sozialer Wahrnehmung. Obwohl nach gängiger
Auffassung Frauen beim Verstehen non-verbaler Signale den Männern
überlegen sein sollen, sind Unterschiede zwischen den Geschlechtern kaum
erforscht. Dabei besteht unter anderem eine klare medizinische Relevanz.
Die Mehrzahl neurologischer Entwicklungsstörungen sowie psychiatrischer
und psychosomatischer Erkrankungen, bei denen auch die non-verbale
Wahrnehmung und Kommunikation beeinträchtigt sind (wie Autismus, ADHS,
Schizophrenie, Depression, Angst- und Essstörungen), betrifft die
Geschlechter in unterschiedlichem Ausmaß und Verhältnis. Ohne die zugrunde
liegenden neurobiologischen Geschlechtsunterschiede zu verstehen, ist aber
eine personalisierte Medizin undenkbar.

Unter Federführung von Prof. Dr. Marina Pavlova, Abteilung für
Biomedizinische Magnetresonanz am Universitätsklinikum Tübingen, die seit
Jahren international Pionierarbeit auf dem Gebiet der Wahrnehmung von
Körpersprache und sozialer Kognition leistet, wurden
Geschlechtsunterschiede nun differenziert erforscht.
In einer ersten Untersuchung sollten gesunde Versuchsteilnehmer erkennen,
ob eine an der Tür klopfende Person fröhlich, neutral oder wütend gestimmt
war. In der zweiten Studie wurden Emotionen gehender Menschen beurteilt.
In beiden Fällen waren Männer beim Erkennen fröhlicher Körpersprache
besser als Frauen, Frauen wiederum bei wütenden Bewegungen. Insbesondere
konnte gezeigt werden, dass Männer fröhlich gehende Frauen am besten
erkennen.

Mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens (Magnetenzephalographie, MEG)
konnte bei Frauen eine frühere und höhere Aktivität über dem rechten
Temporallappen nachgewiesen werden, einer Gehirnregion, in der die
neuronalen Netzwerke für Bewegungswahrnehmung und Erkennen emotionaler
Körpersprache überlappen. Bei Männern wird eine spätere Gehirnaktivität
über dem Frontalhirn aufgezeichnet, dort, wo sozial relevante
Entscheidungen getroffen werden. Es scheint, dass die Gehirne beider
Geschlechter sich unterschiedlicher spezifischer Strategien zum Lesen von
Körpersprache bedienen.

Trotz neurobiologischer Unterschiede kann das beobachtete Verhalten beider
Geschlechter ähnlich sein. Die unterschiedliche Gehirnaktivität kann sogar
als Anpassungsstrategie gesehen werden. Um eine angepasste soziale
Reaktion zu zeigen, könnten Männer eher auf Entscheidungsebene
zurückgreifen, während bei Frauen reine visuelle Wahrnehmungsprozesse im
Vordergrund stehen könnten. Dennoch können solche Mechanismen oder deren
Ausfall der geschlechtsunterschiedlichen Prädisposition für bestimmte
neuropsychiatrische Erkrankungen zugrunde liegen.

Die weit verbreitete Annahme, dass Frauen generell non-verbale Signale
besser verstehen, konnte also nicht bestätigt werden.
Geschlechtsunterschiede beim Verstehen von Körpersprache gibt es aber
durchaus, und zwar abhängig von der Art der Emotion: Männer erkennen
besser fröhliche, Frauen wütende Körpersignale.

Außerhalb der Medizin und Neurowissenschaften sind diese Ergebnisse auch
für unser Alltagsleben von großer Bedeutung: scheinbar mögen Männer
einfach fröhliche Frauen.

Originalpublikationen
Pavlova MA, Sokolov AN, Bidet-Ildei C. (2014). Sex differences in the
neuromagnetic response to biological motion. CEREBRAL CORTEX advanced
online access. doi: 10.1093/cercor/bhu175. (IF 8.3)

Krüger S, Sokolov AN, Enck P, Krägeloh-Mann I, Pavlova MA. (2013). Emotion
through locomotion: gender impact. PLoS ONE, 8(11): e81716. doi:
10.1371/journal.pone.0081716. (IF 3.5)

Sokolov AA, Krüger S, Enck P, Krägeloh-Mann I, Pavlova MA. (2011). Gender
affects body language reading. FRONTIERS PSYCHOLOGY 2:16
doi:10.3389/fpsyg.2011.00016. (IF 2.8)

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet: 

Universitätsklinikum Tübingen
Radiologische Klinik, Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz
Professor Dr. Marina A. Pavlova
Tel. 07071/29-8 14 19
E-Mail marina.pavlova@uni-tuebingen.de

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen