Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Krankenhaus als Quelle für gefährliche Virusinfektion

Im Frühjahr dieses Jahres kam es in Saudi-Arabien zu einer dramatischen
Ausbreitung lebensgefährlicher Lungenentzündungen. Auslöser war das neu
entdeckte MERS-Coronavirus. Epidemiologen der Weltgesundheitsorganisation
befürchteten zunächst, das Virus sei mutiert und dadurch gefährlicher
geworden. Virologen der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für
Infektionsforschung haben nun den Ausbruch und das Virus untersucht.
Resultat ihrer Analyse: Das Virus ist nicht mutiert; Hauptproblem scheint
dagegen eine mangelhafte Krankenhaus-Hygiene gewesen zu sein.

Im März und April dieses Jahres alarmierte ein MERS-Ausbruch im saudi-
arabischen Dschidda Gesundheitsexperten aus aller Welt. Innerhalb von vier
Wochen steckten sich etwa 200 Menschen mit dem Virus an – genau soviele
wie seit der Entdeckung des Virus im Jahr 2012 zusammen genommen. MERS
steht für Middle East Respiratory Syndrome. Das Virus verursacht eine
Lungenentzündung, die beim Menschen in jedem dritten Fall tödlich endet.
Angesichts des Ausbruchs befürchteten Epidemiologen, ein mutiertes Virus
könnte im schlimmsten Fall eine weltweite Epidemie auslösen.

Virologen der Universität Bonn haben als erstes Forschungsteam weltweit
den Ausbruch und das beteiligte Virus untersucht. Ihren Analysen zufolge
ist das MERS-Virus aus Dschidda nicht ansteckender als der Stamm, der 2012
isoliert wurde. Auch hat es keine Mechanismen entwickelt, die es ihm
erlauben würden, die menschliche Immunabwehr zu unterlaufen.

Mangelnde Krankenhaushygiene

Ursache war stattdessen wohl ein Problem mit der Krankenhaus-Hygiene. Die
Hälfte der infizierten Patienten wurde im König Fahd Hospital in Dschidda
behandelt. „Wir nehmen an, dass es dort zur massenhaften Übertragung der
Krankheit gekommen ist“, sagt Studienleiter Professor Dr. Christian
Drosten vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn und vom
Deutschen Zentrum für Infektionsforschung. So müssen MERS-Erkrankte häufig
beatmet werden. Wird der Beatmungsschlauch unsachgemäß entfernt, können
infektiöse Aerosole frei werden, die viele Milliarden Viren enthalten.
Dazu komme, dass das Pflegepersonal in Saudi-Arabien oft schlecht
ausgebildet sei. „Es ist enorm wichtig, an diesem Punkt anzusetzen“, sagt
Prof. Drosten. In Deutschland sei ein ähnlicher Ausbruch wohl kaum zu
befürchten.

Der MERS-Ausbruch galt weltweit als das große infektionsmedizinische
Problem dieses Frühjahrs. Entgegen anfänglicher Befürchtungen blieb er
jedoch auf Dschidda beschränkt und klang schließlich wieder ab. Grund war
wohl unter anderem die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen in den
Krankenhäusern, etwa eine bessere Isolierung von Patienten. „Das zeigt,
wie effizient selbst einfache Methoden gegen ein derartiges Virus sein
können“, betont Prof. Drosten.

Publikation: Christian Drosten, Doreen Muth, Victor Corman, Raheela
Hussain, Malaki Al Masri, Waleed HajOmar, Olfert Landt, Abdullah Assiri,
Isabella Eckerle, Ali Al Shangiti, Jaffar A. Al-Tawfiq, Ali Albarrak,
Alimuddin Zumla, Andrew Rambaut, Ziad Memish: An observational,
laboratory-based study of outbreaks of MERS-Coronavirus in Jeddah and
Riyadh, Kingdom of Saudi Arabia, 2014; Clinical Infectious Diseases; DOI:
10.1093/cid/ciu812

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet:

Prof. Dr. Christian Drosten
Institut für Virologie am
Universitätsklinikum Bonn
Tel. 0228/287-11055 oder 0170/3002627
E-Mail: drosten@virology-bonn.de

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen