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EBOKON: Verstärkung für die Ebola-Forschung

Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) hat ein Konsortium
initiiert, das die Ebola-Forschung verstärken und die Wissenslücken
schnellstmöglich schließen soll, um damit den Kampf gegen die Epidemie zu
unterstützen. Dieser Verbund „EBOKON“ wird vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) bis Ende 2015 mit 2,3 Millionen Euro
unterstützt.

„Der aktuelle Ausbruch von Ebola in Westafrika hat gezeigt, dass noch
viele Forschungsfragen zu diesem Virus offen sind. Sie müssen möglichst
schnell beantwortet werden, um die Epidemie beenden zu können und
langfristig besser gewappnet zu sein“, erklärt EBOKON-Koordinator
Professor Stephan Becker von der Philipps-Universität Marburg. Der
Virologe leitet auch den DZIF-Schwerpunkt „Neu auftretende
Infektionskrankheiten“, an den das neue Konsortium thematisch anschließt.
Die jetzt geförderten zehn Projekte sind eingebunden in die
internationalen Aktivitäten zu Ebola, unter anderem die der WHO, und
greifen die dringendsten Fragen auf: Wie lassen sich schnell sichere
Impfstoffe entwickeln und zum Einsatz bringen? Wie kann das Virus gehemmt
werden? Welche Tiermodelle können Antworten zur Bekämpfung geben? Wie
können das Virus und seine Ausbreitung jetzt und zukünftig besser
überwacht werden?

Die zehn EBOKON-Vorhaben sollen in den nächsten 14 Monaten durchgeführt werden.
Die bereits etablierten Strukturen und Kapazitäten innerhalb des
DZIF sowie die Expertise der beteiligten Wissenschaftler auf dem Feld der
Ebola-Virus-Forschung sollten eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen zur
Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika ermöglichen. Die Projekte
werden zusätzlich zu bereits laufenden Ebola-Vorhaben im DZIF gefördert.
Das groß angelegte Verbundprojekt wird unter dem Dach des DZIF gebündelt
und strategisch ausgerichtet.

Projekte und Ansprechpartner

1. Entwicklung von MVA-Vektorvakzinen zur Prophylaxe von Virus-Ebola-
Infektionen:

Ziel des Projektes ist die präklinische Entwicklung und Charakterisierung
von neuen Impfstoffen gegen Infektionen mit Ebola-Viren auf der Basis
rekombinanter Vacciniaviren MVA. Es gibt derzeit zwei vielversprechende
Impfstoffkandidaten gegen das Ebola-Virus, die noch nicht am Menschen
getestet wurden. Klinische Studien sind in Vorbereitung und der Einsatz in
Westafrika wird zu Beginn 2015 erwartet. Diese Impfstoffe sind entweder
nur gegen zwei der Ebola-Virus-Subtypen gerichtet (Adenovirus-basierter
Impfstoff) oder monovalent gegen das Zaire-Ebola-Virus (VSV-basierter
Impfstoff). Gegenwärtig finden aber drei unabhängige Virus-Ausbrüche in
Afrika statt, was die Notwendigkeit von multivalenten Ebola-Impfstoffen
unterstreicht. Das Projekt soll zur Entwicklung von breit wirksamen Ebola-
Virus-spezifischen Informationen beitragen, die schnell für eine Prüfung
im klinischen Einsatz zur Verfügung stehen.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Gerd Sutter, Institut für Infektionsmedizin und
Zoonosen, LMU München: gerd.sutter@lmu.de

2. Entwicklung und Validierung von Pan-Ebola-Virus-Impfstrategien
Ein Antikörpercocktail (ZMAPP) scheint bei manchen Ebola-Virus-Infizierten
eine deutliche Verbesserung zu bewirken. Der Cocktail ist jedoch weltweit
nicht mehr erhältlich und die Produktion weniger neuer Dosen dauert
Monate. Es fehlen gegenwärtig Konzepte zur schnellen Entwicklung und
Produktion passiver Immuntherapien. Im Projekt werden verschiedene passive
Impfstrategien verglichen und die vielversprechendsten durch weitere
Experimente in Marburg validiert.
Ansprechpartner: Dr. Veronika von Messling, Paul-Ehrlich Institut, Langen:
Veronika.vonMessling@pei.de

3. Analyse und Inhibition des Eintritts von Ebola-Viren in Wirtszellen
Antivirale Medikamente gegen Ebola-Viren sind momentan nicht verfügbar.
Mögliches Ziel einer anti-Ebola-Virus-Therapie besteht darin, das
Eindringen des Virus in die Zielzellen zu hemmen. Das Glykoprotein GP der
Ebola-Viren vermittelt den Eintritt in die Wirtszellen und es soll nun
untersucht werden, wie die Interaktion von Virus und Wirtszelle inhibiert
werden kann, um hochwirksame antivirale Medikamente zu identifizieren.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Pöhlmann, Deutsches Primatenzentrum
Göttingen: s.poehlmann@dpz.eu

4. Entwicklung von fluoreszierenden rekombinanten Ebolaviren (Guinea-
Stamm) zur schnellen Überprüfung der pathogenetischen Bedeutung von
auftretenden Mutationen im Virusgenom sowie der Effektivität von Vakzinen
und Antikörpertherapien unter BSL-4-Bedingungen

Während des Ausbruchs von Ebola in Westafrika wurden etliche Mutationen in
dem Genom des Ebola-Virus entdeckt, die während der Mensch-zu-
Mensch-Übertragung auftraten. Die Bedeutung dieser Mutationen für die
Biologie des Virus und seine krankheitsauslösende Wirkung ist momentan
völlig unklar. Ziel dieses Projektes ist es, die aufgetretenen Mutationen
zu charakterisieren. Dazu werden rekombinante Ebola-Viren konstruiert, die
zusätzlich die Information für einen Fluoreszenzmarker in ihrer
Erbinformation tragen. Diese Viren können dann in lebenden infizierten
Tieren verfolgt werden. Auf diese Weise können die Auswirkungen der
Mutationen auf den Krankheits-verlauf untersucht werden.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stephan Becker, Philipps-Universität Marburg:
becker@staff.uni-marburg.de

5. Chimäre Mausmodelle zur Untersuchung von Ebola-Virus-Immunität und
-Pathogenese

Die Immunantwort auf die Ebola-Virus-Infektion ist nicht gut verstanden,
weil bislang nicht genügend Patientenproben verfügbar waren. Es ist
beispielsweise nicht bekannt, wie sich die T-Zell-Antwort von Patienten,
die das Ebola-Virus überleben, von der Immunantwort bei tödlich
verlaufenden Fällen unter-scheidet. Mit Hilfe von Mausmodellen, die eine
Virusvermehrung zulassen, sollen diese Fragen untersucht werden. Das
Projekt läuft in Zusammenarbeit mit dem Heinrich-Pette-Institut in
Hamburg.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stephan Günther, Bernhard-Nocht-Institut für
Tropenmedizin, Hamburg: guenther@bni-hamburg.de

6. System-Vakzinologie: Angeborene Prädiktoren der Ebola-Virus-
induzierten adaptiven Immunität

Es gibt sehr wenige Daten zur Immunantwort gegen Ebola-Virus-Impfstoffe.
Eine bereits geplante klinische Phase-I-Studie mit einem Ebola-Virus-
Impfstoff (VSV-EBOV) in Hamburg macht es auch möglich, mehr über die
Immunantwort zu erfahren. Es wird erwartet, dass Untersuchungen der ersten
Phase nach der Immunisierung, in der das angeborene Immunsystem die
spätere erworbene Immunantwort anstößt, wertvolle Auskunft über den
Impferfolg liefern.
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Marylyn Addo, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf: m.addo@uke.de

7. Durchführung einer Phase-I-Ebola-Impfstudie
Der VSV-basierte Ebola-Impfstoff wird als vielversprechender
Impfstoffkandidat unter Koordination der WHO an vier Standorten klinisch
getestet. Neben der am UKE in Hamburg geplanten Studie, die von Marylyn
Addo geleitet wird, wird es eine Phase-I-Studie am Albert-Schweitzer
Hospital in Gabun geben, die von der Universität Tübingen gesponsert wird.
Hierfür wird dringend benötigtes zusätzliches Personal im Rahmen von
EBOKON finanziert.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Peter G. Kremsner, Universitätsklinikum
Tübingen: peter.kremsner@uni-tuebingen.de

8. Untersuchung der Filovirus-Übertragungskette in einem
industrialisierten westafrikanischen Land

Es ist bekannt, dass das natürliche Reservoir des Ebola-Virus in
Flughunden zu suchen ist, der genaue Übertragungsweg auf den Menschen ist
aber unbekannt und ebenfalls unbeantwortet ist die Frage, ob andere
infizierte Tiere eine Rolle für die Ausbreitung der Epidemie spielen. Von
den Antworten auf diese Fragen wird es aber zukünftig abhängen, ob man
derartige Epidemien verhindern kann. In diesem Projekt wollen die
Wissenschaftler ohne aufwändige Feldarbeit in einem bereits relativ stark
industrialisierten westafrikanischen Land, Ghana, die gesamte mögliche
Übertragungskette von Ebolaviren und anderen sog. Filoviren anhand bereits
vorliegender Proben überprüfen.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christian Drosten, Universitätsklinikum Bonn:
drosten@virology-bonn.de

9. Gefahren einer weiteren Ausbreitung von Ebola-Virus minimieren

9a: Untersuchungen zu einem möglichen Sekundär-Reservoir bei Tieren in
Westafrika: Aufgrund der weiten Verbreitung des Ebola-Virus in Westafrika
ist es denkbar, dass es bei Tieren zu einem sekundären Reservoir kommen
könnte. In diesem Projekt werden Tiere in den Ausbruchsgebieten auf Ebola-
Viren sowie Antikörper gegen Ebola-Viren untersucht, um ein mögliches
sekundäres Reservoir und ein sich daraus ergebendes Risiko erkennen zu
können. Die Ergebnisse könnten dazu genutzt werden, entsprechende
Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Ansprechpartner: Dr. Fabian Leendertz, Robert-Koch-Institut Berlin:
leendertzf@rki.de

9b: Entwicklung einer adaptiven, interaktiven Software zur Bewertung des
absoluten Ebola-Importrisikos an Knoten des weltweiten Flugverkehrsnetzes:

Über den internationalen Flugverkehr ist es möglich, das einzelne
Ebolafälle in weitere Staaten importiert werden. Dieses Risiko hängt
außer von den Flugbewegungen von vielen anderen Faktoren ab (z. B. An-zahl
der Fälle in Westafrika), die bislang nur ungenügend in entsprechende
mathematische Modelle eingespeist sind. Im Projekt wird ein bestehendes
Modell zur Risikoabschätzung weiterentwickelt.
Ansprechpartner: Dr. Dirk Brockmann, Robert-Koch-Institut Berlin:
dirk.brockmann@hu-berlin.de

9c: Entwicklung, Einsatz und Evaluierung eines Follow-up-Tools für
Personal in Ebola-Behandlungseinrichtungen und Rückkehrer aus Ebola-
Gebieten:
Das Gesundheitsmonitoring für Helfer und andere Personen, die
nach Einsätzen in Ebola-Gebieten zurückkehren, soll mit Hilfe mobiler
Dateneingabe vereinfacht werden, ein optionales Follow-up-Netz soll
einwickelt werden.
Ansprechpartner: Dr. Justus Benzler, Robert-Koch-Institut: benzlerj@rki.de

10. Surveillance von Ebola durch mobile Echtzeit-Datenübermittlung in
Nigeria

Die Überwachung von Personen, die Kontakt zu Ebola-Infizierten hatten, war
bei den vergangenen Ebola-Ausbrüchen ein essenzielles Mittel zur
Eindämmung der Epidemie. Der aktuelle Ausbruch hat jedoch ein Ausmaß
angenommen, in dem diese Maßnahmen insbesondere unter westafrikanischen
Bedingungen nur mit Einsatz modernster Technologie bewältigt werden
können. Ein neues System, bei dem miteinander zentral vernetze
Mobiltelefone als Steuerungsinstrumente eingesetzt werden, wird mit
nigerianischen Partnern in Deutschland entwickelt und in Kürze in Nigeria
pilotiert werden.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Gérard Krause, Helmholtz-Zentrum für
Infektionsforschung: Gerard.Krause@helmholtz-hzi.de

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt zum EBOKON-Koordinator:

Prof. Dr. Stephan Becker
DZIF-Forschungsschwerpunkt „Neuauftretende Infektionskrankheiten“
Philipps-Universität Marburg
T 06421-2866253
becker@staff.uni-marburg.de

Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit
rund 200 Wissenschaftler aus 32 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur
Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Einer der
Schwerpunkte ist die Forschung zu neu auftretenden Infektionskrankheiten.

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