Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Glutamat und Alzheimer

Medizin am Abend Fazit: Eine vielversprechende Therapie gegen Alzheimer

Mit der Kombination aus zwei bereits existierenden Arzneimitteln,
Acamprosat und Baclofen, gelang es dem französischen Start-up Pharnext,
die Symptome der Alzheimer-Krankheit zu verbessern.

Ziel der Forscher war es, die toxischen Auswirkungen des Glutamats zu
begrenzen. Glutamat ist ein Botenstoff, der eine wichtige Rolle bei der
Entwicklung einer Demenz spielt. Er steuert 70% der Nervenzellen.

Beim gesunden Menschen sorgt Glutamat dafür, dass Lern- und Gedächtnisvorgänge stattfinden können. Bei Patienten mit Alzheimer ist die
Glutamatkonzentration zwischen den Nervenzellen anhaltend erhöht, die
Nervenzellen werden quasi dauererregt. Dadurch können (Lern-) Signale
nicht mehr richtig erkannt und weitergeleitet werden. Schließlich kann die
Nervenzelle der ständigen Überreizung nicht mehr standhalten, verliert
ihre Funktionsfähigkeit und stirbt letztlich ab. Je mehr Nervenzellen auf
diese Weise zugrunde gehen, desto ausgeprägter werden die wahrnehmbaren
geistigen und alltäglichen Defizite.

Der Körper produziert zu viel Glutamat, wenn sich große Mengen von Beta-
Amyloid-Peptid im Gehirn anhäufen. Beta-Amyloide gelten als neurotoxisch
und sind als Ablagerungen in Gehirn und Blutgefäßen von Alzheimerkranken
zu finden. Ziel der Forscher waren verschiedene Proteine der Nerven- und
Herzzellen, deren Glutamatempfindlichkeit sie beeinflussen wollten.

Acamprosat und Baclofen wirken auf den Signalweg des Glutamats in den
Neuronen und Herzzellen und schützen sie dadurch vor den Wirkungen des
Beta-Amyloid-Peptids. Diese Therapie verbesserte die kognitiven Leistungen
von Mäusen und verringerte den Verlust von Nervenzellen sowie die für
diese Krankheit typischen Entzündungsmarker. Kein Arzneimittelkandidat
konnte bisher so viele Symptome gleichzeitig verbessern.

Bei Menschen verbesserten sich erstmals die kognitiven Leistungen von 30
Patienten nach einem Monat. Bisher konnten solche wesentlichen
Verbesserungen der klinischen Symptome bei Alzheimer-Patienten durch
keinen Medikamentenkandidaten, der an Mäusen getestet wurde, erreicht
werden.

Durch die Bestimmung verschiedener pharmakologischer Ziele mithilfe der
Analyse des Signalwegs in den Zellen ist es den Forschern bereits zuvor
gelungen, mit einer Kombination aus drei Arzneimitteln das Fortschreiten
der Krankheit Morbus Charcot-Marie-Tooth [1] einzudämmen. Das Start-up hat
diese beiden Medikamenten-Kombinationen sowie eine weitere gegen Morbus
Parkinson patentieren lassen.

Vorteil dieses neuen Therapieansatzes, der sogenannten Pleotherapie [2]
ist, dass bereits existierende Medikamente genutzt werden können, wodurch
Unbedenklichkeitsversuche und Genehmigungsverfahren für neue Produkte
entfallen. Zudem ist es durch die Anwendung von zwei verschiedenen Mitteln
mit dem gleichen Ziel möglich, die Dosis der Arzneimittel und somit ihre
potenziellen unerwünschten Nebenwirkungen erheblich zu senken.

[1] Häufigste neurogenetische Erkrankung, deren Symptome eine zunehmende
Schwäche von Händen und Füßen sind, die sich nach und nach in den Armen
und Beinen ausbreitet.
[2] Die Pleotherapie folgt drei Prinzipien: verschiedene Arzneimittel
werden gemischt; die Produkte sind bereits vermarktet (und von der
Gesundheitsbehörde zugelassen); die Verabreichung geringer Dosen; sie
wurde von Prof. Daniel Cohen entwickelt, Gründer des biopharmazeutischen
Unternehmens Pharnext.

Weitere Informationen:. Chumakov et al., "Combining two repurposed drugs
as a promising approach for Alzheimer's disease therapy", Scientific
Reports (2014), doi:10.1038/srep07608

Quelle: Artikel aus Le Figaro – 21.01.2015 –
http://sante.lefigaro.fr/actualite/2015/01/21/23284-duo-medicaments-prometteurs-contre-alzheimer



Medizin am Abend DirektKontakt

Redakteurin: Rébecca Grojsman, rebecca.grojsman@diplomatie.gouv.fr
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik
Deutschland, Marie de Chalup

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.wissenschaft-frankreich.de/de/

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen