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Konsum von Süßstoff

Aus Sicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) gibt es nach
wie vor keinen Beleg dafür, dass der maßvolle Gebrauch von Süßstoff dem
Menschen schadet und etwa das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht. Die
Fachgesellschaft tritt damit Befürchtungen entgegen, die nach
Veröffentlichung einer tierexperimentellen Studie in der Fachzeitschrift
Nature laut geworden waren. Die Studie hatte für Wirbel gesorgt, weil bei
Mäusen nach dem Genuss sehr großer Mengen von Süßstoff der
Blutzuckerspiegel angestiegen war.

Um diesen Effekt beim Menschen zu erzeugen, seien unrealistisch hohe
Dosierungen erforderlich, betont die DDG. Süßstoff sei als gelegentlicher
Zusatz für Getränke oder feste Nahrungsmittel im Rahmen eines ausgewogenen
Ernährungsplanes für Menschen mit Diabetes mellitus weiterhin sinnvoll und
sollte Zuckeraustauschstoffen wie Fruktose vorgezogen werden.
Bemerkenswert sei die Studie vor allem in Hinblick auf eine mögliche Rolle
von Darmbakterien bei der Modulation der Glukosetoleranz.

Wissenschaftler aus Israel hatten vor kurzem in Nature über Versuche mit
Mäusen berichtet, denen sie elf Wochen lang Wasser gaben, das in hoher
Konzentration mit Süßstoff versetzt war. Im Vergleich zu Mäusen, die
ungesüßtes oder mit Zucker gesüßtes Wasser erhielten, stiegen bei der S
üßstoff-Gruppe die Blutzuckerwerte in Glukosetoleranztests
unverhältnismäßig stark an. Eine gestörte Glukosetoleranz gilt als
Risikofaktor für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes.

In einem weiteren Experiment testeten die Wissenschaftler, ob sich dieser
Effekt auch beim Menschen einstellt. Dazu nahmen sieben Probanden eine
Woche lang die erlaubte Höchstdosis des Süßstoffs Saccharin zu sich.
Ergebnis: Bei vier Teilnehmern verschlechterten sich die Blutzuckerwerte,
bei den drei anderen machte sich keine Veränderung in den
Glukosetoleranztests bemerkbar. „Aus diesem Ergebnis abzuleiten, dass der
Gebrauch von Süßstoff generell das Diabetes-Risiko erhöht, ist jedoch zum
jetzigen Zeitpunkt übertrieben“, betont Professor Dr. med. Jochen Seufert,
Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie am
Universitätsklinikum Freiburg. „Denn um die in den Studien verwendeten
Dosierungen im Rahmen einer normalen Ernährung zu erreichen, müsste man
beispielsweise literweise mit Süßstoffen gesüßte Diät-Getränke täglich
trinken, und das ist unrealistisch“, so Seufert.

Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG, rät daher zu einem
maßvollen Umgang mit Süßstoff. „Süßstoff ist nach derzeitigem
Erkenntnisstand gesünder als etwa Fruchtzucker, der die Blutfette
ungünstig beeinflusst und Fettleber, Übergewicht und Typ-2-Diabetes zu
fördern scheint“
, erläutert Siegel. Als gelegentlicher Zusatz in Getränken
oder festen Nahrungsmitteln sei Süßstoff unbedenklich. „Im Übrigen gilt:
Sogar Diabetespatienten können Zucker zu sich nehmen – bis zu 50 Gramm pro
Tag“, fügt der DDG-Präsident hinzu.

Wichtig ist aus Sicht der DDG eine weitere Erkenntnis, die die Nature-
Studie zu Tage förderte. Denn das Wissenschaftler-Team um Jotham Suez ging
in einem zweiten Schritt in Experimenten der Frage nach, auf welche Weise
Süßstoff die Blutzuckerwerte beeinflusst. Die Ergebnisse legen nahe, dass
Süßstoff die Zusammensetzung der Bakterien im Darm verändert. So
begünstigt Süßstoff offenbar das Wachstum von Darmbakterien, die die
Aufnahme von Zucker ins Blut steigern und damit den Blutzuckerwert
erhöhen, vermuten die Forscher. „Dass Süßstoff unseren Stoffwechsel über
Darmbakterien beeinflussen kann, ist eine spannende neue Erkenntnis“,
erklärt Seufert. „Möglicherweise können wir ja eines Tages Darmbakterien
als therapeutisches Mittel zur Behandlung von Diabetes einsetzen.“


Quelle:

Suez, J. et al. Artificial sweeteners induce glucose intolerance by
altering the gut microbiota. Nature 514, 181–186 (2014)
doi:10.1038/nature13793




Medizin am Abend DirektKontakt

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