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Bei Arthrose Operationsentscheidung individuell treffen

Der Verschleiß des Hüft- und Kniegelenkes zählt zu den häufigsten
Gesundheitsproblemen der Deutschen. Schreitet die Arthrose fort und führt
zu chronischen Schmerzen, müssen Orthopäden und Unfallchirurgen das Gelenk
wieder herstellen oder ein künstliches einsetzen. Wann eine Operation
notwendig wird, diskutieren Experten.

Fehlstellungen und Verletzungen sind häufig Ursache für spätere Arthrosen.
Nicht immer ist eine Operation Mittel der Wahl. Insbesondere
prophylaktische Operationen stehen in der Kritik, ohne Nutzen zu sein. In
einigen Fällen belegen Studien deren Vorteil jedoch eindeutig. „Das trifft
etwa für angeborene Fehlstellungen des Hüftgelenks von Neugeborenen zu“,
so Professor Dr. med. Hanns-Peter Scharf, Direktor der Orthopädischen
Klinik in Mannheim. Auch bei schweren Achsabweichungen, wie X- oder
O-Beinen rät der Experte zu einer Operation, um eine Gelenkabnutzung und
deren Folgeschäden zu verhindern.

Schwieriger hingegen sei die Entscheidung bei der Wiederherstellung des
Kreuzbandes nach einer Verletzung. Die gefürchtete Sportverletzung
betrifft jährlich 40.000 Menschen in Deutschland. Ist das Kreuzband
gerissen, kann das zu Gelenkverschleiß führen. „Neuere Studien zeigen
jedoch, dass auch der operative Ersatz des verletzten Kreuzbandes die
Arthrose des Kniegelenkes nicht sicher verhindert“, so Scharf im Vorfeld
des DKOU 2014.

Auch die Gelenkspiegelung an Schulter-, Hüft- und Kniegelenk, bei der die
Gelenkoberfläche geglättet oder die Knorpelbildung angeregt wird, sei
häufig nicht notwendig: „Die alleinige Diagnose einer Arthrose reicht
nicht aus, um eine Arthroskopie durchzuführen“, betont Dr. med. Johannes
Flechtenmacher, niedergelassener Orthopäde und Unfallchirurg sowie DKOU-
Kongresspräsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie
(BVOU). „Ist hingegen das Gelenk blockiert, etwa durch einen instabilen
Meniskusriss oder freiliegende Gelenke, hilft der operative Eingriff dem
Patienten“, ergänzt Scharf.

Einen hohen Gewinn an Lebensqualität verspricht auch der Gelenkersatz bei
fortgeschrittener Arthrose. „Die meisten Patienten profitieren von dieser
erfolgreichen und zudem sehr sicheren Operations-Methode“, sagt Professor
Dr. med. Henning Windhagen, ebenfalls Kongresspräsident des DKOU 2014 und
Direktor der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover.
Denn die Endoprothese ermöglicht den Betroffenen, sich wieder schmerzfrei
zu bewegen, auch im Alter aktiv am Leben teilzunehmen und sich sportlich
zu betätigen.

Die Kritik, dass der künstliche Gelenkersatz in Deutschland zu häufig
durchgeführt werde, widerlegen aktuelle Zahlen des Atlas der
muskoskelletalen Versorgung der DGOOC. Dieser erfasst etwa 40 Prozent
aller AOK-Versicherten zwischen 2005 und 2012. „Danach sinkt die Zahl der
Hüftendoprothesen um drei Prozent, während im gleichen Zeitraum der Anteil
der über 65-Jährigen um mehr als vier Prozent gestiegen ist“, so
Windhagen. Ein Trend zur weiteren Steigerung sei bei der
Hüftprothesenversorgung nicht abzusehen.

Ob eine Operation notwendig ist, sollten Ärzte in keinem Fall
ausschließlich von Zahlen und Fakten abhängig machen. „Wichtig ist auch
die Einschätzung des Patienten“, so die DKOU-Kongresspräsidenten. Der Arzt
sollte gemeinsam mit dem Betroffenen die Vor- und Nachteile des Eingriffs
abwägen – welche Behandlung passt zu seinem Lebensstil und würde die
Lebensqualität verbessern.

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