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Nebennierenzellen

Medizin am Abend Fazit: Forschern der TU Dresden gelingt Transplantation von Nebennierenzellen im Bioreaktor

Ist die Funktion der Nebenniere gestört, produziert sie nicht ausreichend
stressregulierende Stoffe. Die Folge sind schwere und oft
lebensbedrohliche Erkrankungen. Weil die Medizin bisher nur beschränkt
Hilfe bietet, entwickelten Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan
R. Bornstein vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus gemeinsam mit dem
Medizinnobelpreisträger Prof. Dr. Andrew Schally im Tiermodell ein
künstliches Nebennierensystem. Dieses soll zukünftig beim Menschen die
Transplantation von Nebennierenzellen möglich machen. Davon profitieren
sollen Patienten mit Nebennierenversagen, aber auch angeborenen
Nebennierenkrankheiten wie dem Adrenogenitalen Syndrom.

Steht ein Mensch unter Stress, schüttet sein Körper Stressregulierer aus.
Das sind Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin - Hormone und Botenstoffe -,
die regulierend in den Stoffwechsel eingreifen und so dem Organismus
helfen, die außergewöhnliche Belastung zu bewältigen. Cortisol hat hier
eine entscheidende Bedeutung für den Kohlenhydrathaushalt, den
Fettstoffwechsel sowie den Proteinumsatz. Produziert werden diese Hormon-
und Botenstoffe in den Nebennieren, die darum als zentrale Stressorgane
gelten. Durch eine Unterfunktion der Nebenniere, die sogenannte
Nebenniereninsuffizienz, vermindert sich die Produktion der
Stressregulierer und das normale Gleichgewicht im Stoffwechsel ist
gestört. Ein Zustand, der gravierende Folgen für die Gesundheit hat und
sogar lebensbedrohlich sein kann. Genauso verschlechtern angeborene
Störungen bei der Hormonbildung die Lebensqualität der Betroffenen
deutlich. Ein Beispiel ist der 21-Hydroxylasemangel, die häufigste Form
des Adrenogenitalen Syndroms, bei dem die Betroffenen eine starke
Vermännlichung aufweisen.

Bislang bietet die Medizin bei solchen Störungen nur eingeschränkt Hilfe:
„Die Therapie besteht derzeit im Ersatz der fehlenden Hormone“, sagt der
Nebennierenexperte Prof. Dr. Stefan R. Bornstein, Direktor der
Medizinischen Klinik III am Dresdner Universitätsklinikum. „Dies
entspricht aber nicht der komplexen und natürlichen Ausschüttung der
Hormone im Tagesverlauf.“ Die Dresdner Forscher setzen gemeinsam mit dem
amerikanischen Nobelpreisträger Prof. Andrew Schally - von der Miller
School of Medicine der University of Miami - auf einen anderen
Therapieansatz: Die Transplantation von hormonproduzierenden
Nebennierenzellen aus einem Spenderorgan. Nur sie könnte eine permanente
und damit natürliche Ausschüttung der Hormone möglich machen. Die Forscher
entnahmen Nebennierenzellen von Rindern, bereiteten sie in einem
aufwendigen Verfahren auf, um Lebensdauer und Funktion der Zellen zu
erhöhen, und transplantierten diese schließlich in Ratten. Das Experiment
gelang, die Zellen nahmen im Empfängerkörper die regelmäßige
Hormonproduktion auf.

Und auch der entscheidende nächste Schritt glückte: Die Forscher gaben die
Zellen vor der Transplantation in eine kleine Kapsel, ein künstliches
Nebennierensystem, das sie schließlich dem Empfänger einpflanzten. Der
Vorteil: Das künstliche System ― entwickelt von einem israelischen
Unternehmen ― macht eine Immunsuppression beim Empfänger überflüssig. Die
Kapsel schützt die Spenderzellen vor den Angriffen des Immunsystems, lässt
aber die Hormone durch die halbdurchlässigen Wände in den Körper des
Empfängers passieren.

Für Professor Bornstein ist damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum
künstlichen Nebennierensystem für den Menschen gelungen: „Unsere Vision
ist, dass Menschen zukünftig sogar Nebennierenzellen einer anderen Art
transplantiert bekommen, wie beispielsweise vom Schwein. Die Kapsel
schafft die biotechnische Voraussetzung dafür, denn sie trennt die
Spenderzellen vom Körper des Empfängers und überträgt ausschließlich die
für den Stoffwechsel wichtigen Hormone.“ Im Blick für eine zukünftige
Transplantation haben die Dresdner Patienten mit Nebenniereninsuffizienz,
aber auch mit angeborenen Krankheiten wie dem 21-Hydroxylasemangel.

Die Forschungsergebnisse aus Dresden wurden jetzt unter dem Titel
„Transplantation of bovine adrenocortical cells encapsulated in alginate“
in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of
Sciences, PNAS, veröffentlicht (doi:10.1073/pnas.1500242112).

Medizin am Abend DirektKontakt

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Technische Universität Dresden
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Prof. Dr. med. Stefan R. Bornstein
Tel.: +49 0351 458 5955
Fax: +49 0351 458 6398
E-Mail: stefan.bornstein@uniklinkum-dresden.de
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Konrad Kästner

Wie sich schmerzempfindliche Nerven wieder beruhigen

Medizin am Abend Fazit: Heidelberger Wissenschaftler entdecken ersten Signalweg, der die Sensibilisierung der Nervenenden beendet / Möglicher Ansatzpunkt für Schmerztherapien / Veröffentlichung in „Cell“

Anhaltende Schmerzreize wie beispielsweise Entzündungen machen die feinen
Nervenendigungen in Haut und Bindegewebe, die Schmerzmelder des Körpers,
mit der Zeit überempfindlich. Wissenschaftler des Universitätsklinikums
Heidelberg haben nun erstmals einen molekularen Mechanismus entdeckt, mit
dem die erhöhte Sensibilität wieder heruntergefahren werden kann. Bisher
waren nur zahlreiche Mechanismen der Sensibilisierung, allerdings keine
Gegenmaßnahmen der Nervenzellen bekannt. Von der weiteren Erforschung des
Signalwegs erhoffen sich die Forscher um Professor Dr. Jan Siemens vom
Pharmakologischen Institut neue Erkenntnisse zur Entstehung chronischer
Schmerzen. Zudem könnte der neu entdeckte Mechanismus neue Ansatzpunkte
für die Schmerztherapie bieten. Die Arbeit ist in der aktuellen Ausgabe
der Fachzeitschrift „Cell“ erschienen.

Wie sich die Sensibilisierung der Schmerzrezeptoren anfühlt, weiß jeder,
der sich schon einmal einen Sonnenbrand zugezogen hat. Selbst die leichte
Berührungen der Kleidung schmerzt, sonst wohltuende Wärme ist ebenfalls
unangenehm. Bei Verletzungen oder Entzündungen verhält es sich ähnlich.
Diese Reaktion des Nervensystems auf länger anhaltende Schmerzreize ist
sinnvoll: Die betroffenen Bereiche werden geschont, was wiederum die
Heilung fördert.

Bekannter Botenstoff des Nervensystems beruhigt Nervenenden

Dabei ist Schmerz nicht gleich Schmerz, für verschiedene Schmerzarten gibt
es unterschiedliche Detektoren. Die Heidelberger Wissenschaftler
untersuchten speziell die Sensibilisierung durch solche Schmerzreize, die
Nervenzellen mit Hilfe eines bestimmten Proteins an ihrer Oberfläche
erfassen. Dieser „Schmerzsensor“ TRPV1 reagiert u.a. auf Inhaltsstoffe von
Pfeffer, auf Hitze, Säure und eben auch bestimmte Botenstoffe des
Immunsystems, die bei Entzündungen ausgeschüttet werden. Hält der
Schmerzreiz länger an, wie das bei jeder Entzündung der Fall ist, wird
TRPV1 verändert oder häufiger gebildet. Die Folge: Die Nervenenden sind
leichter reizbar als sonst und melden bereits schwache Reize als Schmerz
an das Gehirn.

Das Signal zur Beruhigung gibt ein Universal-Botenstoff des zentralen
Nervensystems, GABA, dessen Rolle in der Schmerzregulation des Gehirns und
des Rückenmarks zwar bekannt ist, der bisher aber nicht im Bereich der
Nervenendigungen vermutet wurde. Genau dort entdeckte ihn die
Arbeitsgruppe von Professor Siemens und wies auch den passenden
Bindungspartner, das Eiweiß GABA B1, auf der Oberfläche der Nervenzellen
nach. Die Wissenschaftler zeigten: Wird GABA B1 vom Botenstoff GABA
aktiviert, versetzt es den TRPV1-Schmerzsensor wieder in seinen
Ausgangszustand. Wie genau das funktioniert, muss noch geklärt werden.

 Der Nerven-Botenstoff GABA bremst den molekularen Schmerzsensor TRPV1 aus. Sensibilisierte Nervenenden beruhigen sich wieder.
Der Nerven-Botenstoff GABA bremst den molekularen Schmerzsensor TRPV1 aus. Sensibilisierte Nervenenden beruhigen sich wieder.

Keine Totalblockade – wichtige Reize kommen weiterhin durch

„Das Besondere an diesem Signalweg ist die differenzierte Wirkweise: Er
schaltet das Schmerzprotein TRPV1 nicht komplett ab, sondern macht nur die
erhöhte Reizbarkeit rückgängig. Die Nervenendigungen bleiben dadurch
weiterhin empfänglich für Reize von außer- und innerhalb des Körpers“, so
Siemens. Wie wichtig dies ist, zeigen frühere Versuche, Medikamente gegen
die Überempfindlichkeit der Nervenenden bei anhaltenden Schmerzen zu
entwickeln. Die bisher erprobten Wirkstoffe schalten TRPV1 komplett aus.
Doch ohne TRPV1 sind die Nervenzellen scheinbar auch nicht mehr in der
Lage, die Körpertemperatur zu regulieren und es kommt zu einem starken,
fieberähnlichen Anstieg der Körpertemperatur.

„Der neu entdeckte Signalweg könnte eine erste Ansatzmöglichkeit sein,
gezielt die Schmerz-überempfindlichkeit auf Ebene der Nervenenden zu
dämpfen, ohne dabei wichtige Regulationsprozesse im Körper zu stören“,
sagt der Biochemiker. Wirkstoffe, die diesen Mechanismus in Gang setzen,
könnten z.B. dort helfen, wo der Schmerzauslöser und damit auch die
Sensibilisierung der Nervenenden dauerhaft bestehen bleibt – wie bei
chronischen Entzündungen. Eventuell ließe sich der neue Mechanismus auch
nutzen, um der Entstehung chronischer Schmerzen z.B. nach
Bandscheibenvorfällen oder an Operationsnarben vorzubeugen. Das muss die
weitere Forschung zeigen.

Literatur:
“GABA Blocks Pathological but Not Acute TRPV1 Pain Signals”
Hanack C, Moroni M, Lima WC, Wende H, Kirchner M, Adelfinger L, Schrenk-
Siemens K, Tappe-Theodor A, Wetzel C, Kuich PH, Gassmann M, Roggenkamp D,
Bettler B, Lewin GR, Selbach M, Siemens J.
Cell. 2015 Feb 12; 160(4):759-70. doi: 10.1016/j.cell.2015.01.022.

Medizin am Abend DirektKontakt:

Professor Dr. Jan Siemens
Arbeitsgruppenleiter
Pharmakologisches Institut am Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 54-8288
Universitätsklinikum Heidelberg, Julia Bird

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten
medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der
Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten
biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist
die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche
Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund
12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung
und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca.
1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw.
teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das
Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der
medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500
angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

Geben Sie Acht auf Ihre Nieren - Weltnierentag am 12. März 2015

Am 12. März ist Weltnierentag: Ziel des weltweiten
Aktionstags ist es, die Prävention von Nierenerkrankungen in den
Vordergrund zu stellen. Derzeit sind über 100.000 Menschen in Deutschland
auf ein Nierenersatzverfahren - Dialyse oder Transplantation - angewiesen.
Ein Nierenversagen kann grundsätzlich jeden treffen, besonders gefährdet
sind aber Raucher, Diabetiker, Menschen mit Bluthochdruck oder starkem
Übergewicht. Mit acht einfachen Maßnahmen kann jeder seine Nieren
schützen.

Um für die Gesunderhaltung der Nieren zu sensibilisieren, haben der
Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e. V., die Deutsche Gesellschaft für
Nephrologie (DGfN), das KfH Kuratorium für Dialyse und
Nierentransplantation e.V. und die PHV Patienten-Heimversorgung
Gemeinnützige Stiftung gemeinsam mit der Deutschen Nierenstiftung auch in
diesem Jahr zum Weltnierentag wieder eine Faltblattaktion initiiert. Mit
einer Gesamtauflage von über 300.000 Exemplaren werden in Kooperation mit
den entsprechenden Landesapothekerverbänden Informationsflyer mit acht
Tipps für den Erhalt der Nierenfunktion in Apotheken in Baden-Württemberg,
Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-
Westfalen ausliegen.

Das Faltblatt, weitergehende Informationen sowie ein kurzer Trailer sind auf www.die-nephrologen.de abrufbar. Zudem ruft die Deutsche Nierenstiftung zu den Nierenwochen im gesamten Monat März alle nephrologischen Einrichtungen dazu auf, sich mit Aktionen zum Weltnierentag zu beteiligen.

„Lebensstiländerungen können helfen, die Nierengesundheit zu erhalten“
„Wichtig ist uns, auch über den Aktionstag hinaus ein Bewusstsein für die
Prävention von Nierenerkrankungen in der Bevölkerung zu schaffen. Die
Niere ist zwar bislang das einzige Organ, das dauerhaft - über Jahre und
mitunter auch über Jahrzehnte - maschinell ersetzt werden kann, aber
soweit sollte es nach Möglichkeit gar nicht erst kommen.
Lebensstiländerungen können helfen, die Nierengesundheit zu erhalten“,
erklärt Prof. Dr. Jürgen Floege, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Nephrologie (DGfN). Bei Menschen, die bereits eine leichte
Nierenfunktionseinschränkung haben, könne zudem eine frühzeitige ärztliche
Betreuung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

„Trink ein Glas Wasser“-Aktion

Die internationale Initiative zum Weltnierentag www.worldkidneyday.org
hat dazu aufgerufen, den 12. März mit einem Glas Wasser zu beginnen, um
mit dieser symbolischen Handlung auf die Nierengesundheit aufmerksam zu
machen. „Das ist ein schönes Symbol und sicherlich auch für jeden machbar,
zumal wir jeden Tag ausreichend Wasser trinken sollten. Die dauerhafte
Umsetzung und Beachtung der acht Tipps für den Erhalt der Nierenfunktion
sind hingegen eine echte persönliche Herausforderung. Wir hoffen, dass
viele Menschen sich dieser stellen!“, so Floege.

Es lohnt sich, auf die Nieren Acht zu geben

Denn die chronische Nierenerkrankung wird häufig unterschätzt. Oft tritt
sie in der zweiten Lebenshälfte auf. Wenn aber Diabetes mellitus,
Bluthochdruck oder Rauchen die Gefäße schädigen, kann die Nierenfunktion
bereits in jüngeren Jahren abnehmen. Etwa jeder zehnte Bundesbürger weist
eine Einschränkung der Nierenfunktion auf. Liegt die Organfunktion unter
10 Prozent, spricht man von einem terminalen Nierenversagen. Die
Betroffenen sind dann auf eine Nierenersatztherapie - also eine
Transplantation oder Dialyse - angewiesen.

Derzeit gibt es in Deutschland etwa 80.000 Dialysepatienten. Sie werden
dreimal pro Woche für vier bis fünf Stunden mit der Dialyse behandelt.
Weitere 20.000 Patienten befinden sich in der Transplantationsnachsorge
und nehmen Medikamente ein, damit die transplantierte Niere nicht
abgestoßen wird.

Ein Nierenversagen bedeutet einen großen Einschnitt in das gewohnte Leben
und geht darüber hinaus auch mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko
einher. Es lohnt sich daher, auf die Nieren Acht zu geben, um sie
möglichst lange gesund zu erhalten.

Weitere Informationen (Hintergrundtexte, Infographik, Flyer, Plakat,
Trailer) unter: www.die-nephrologen.de


Medizin am Abend DirektKontakt  „Ihre Nieren liegen uns am Herzen“,

Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)
Dr. Bettina Albers
Jakobstr. 38
99423 Weimar
Telefon: +49 3643 776423
Fax: +49 3643 776452
E-Mail: presse@die-nephrologen.de

GenderMedizin: Proneurotensin (pro-NT)

Medizin am Abend Fazit: Blut-Biomarker signalisiert erhöhtes individuelles Brustkrebsrisiko

http://www.amedes-group.com/fileadmin/Dateien/PDF/Aerztliche_Informationen/262952_IS_pro-Neurotensin_web.pdf

Für gesunde Frauen, bei denen eine erhöhte Proneurotensin (pro-NT) Plasmakonzentration gemessen wird, besteht ein signifiktes erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Im zweiten Quartal 2013 brachte das Brandenburger Unternehmen sphingotec GmbH in Deutschland den Labortest sphingotest pro-NT auf den Markt, mit dem Frauen feststellen lassen können, ob ihr individuelles Risiko erhöht ist. 


Neurotensin ist ein Peptid-Hormon. Bekannt als "Insulin des Fettes" spielt es eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Fetten, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Es ist zudem bekannt, dass Neurotensin in Brustkrebszellen deren Wachstum fördert. Die direkte Messung von Neurotensin ist jedoch schwierig und für die alltägliche Laborpraxis ungeeignet, da es äußerst instabil ist.

sphingotest pro-NT bestimmt deshalb Proneurotensin, eine stabile Vorstufe von Neurotensin als Surrogat-Biomarker. Durch diesen einfachen Bluttest können Frauen ihr individuelles, Neurotensin-assoziiertes Brustkrebsrisiko quantifizieren und mögliche Präventionsstrategien einleiten. Der Test soll in Gynäkologischen Praxen als IGeL-Angebot erhältlich sein. Durchgeführt wird er in Einsendelaboren.

Beachtlich ist der hohe Risikowert, mit dem erhöhte pro-NT-Konzentrationen und das Brustkrebs-Erkrankungsrisiko korrelieren: Frauen mit erhöhten pro-NT-Werten haben ein bis zu dreifach erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Kein anderer Risikofaktor erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, so erheblich.

Etwa 300.000 Frauen leben in Deutschland mit einer Brustkrebs-Diagnose. Jedes Jahr erkranken zirka 75.000 Frauen neu. Angesichts dieser Zahlen wird die Bedeutung von sphingotest pro-NT deutlich: "Als Marker für die Ermittlung des Erkrankungsrisikos von gesunden Frauen, und zwar unabhängig von der genetischen Disposition, erfüllt unser Test die wichtigste Aufgabe, die ein Biomarker-Test übernehmen kann", erklärt Dr. Andreas Bergmann, Geschäftsführer der sphingotec GmbH. "Bei Feststellung des erhöhten Risikos bietet er den Frauen die Gelegenheit, engmaschige Präventionsstrategien zu ergreifen und einzufordern, um eine Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen."

Da bekannt ist, dass die Aufnahme von tierischen Fetten mit der Neurotensin-Produktion korreliert, könnte es möglich sein, das Neurotensin-induzierte Risiko durch entsprechende Ernährungsumstellungen und Diätmaßnahmen zu verringern. Derzeit laufen Studien, die dies endgültig nachweisen sollen.

Medizin am Abend DirektKontakt 


Veronika Höber, Sympra GmbH Tel.: +49 (0)711 /9 47 67 0 sphingotec@sympra.de

Einladung: TU Berlin: Armut und Gesundheit 5. und 6. März 2015 an der TU Berlin

Medizin am Abend Fazit: Einladung zum Public Health-Kongress mit mehr als 2.200 Teilnehmenden am 5. und 6. März 2015 an der TU Berlin

Mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden im März 2015 zum
Kongress Armut und Gesundheit an der TU Berlin erwartet. Insgesamt 100
Veranstaltungen werden beim größten Public Health-Kongress in Deutschland
angeboten. In diesem Jahr wird unter dem Motto „Gesundheit gemeinsam
verantworten“ vor allem die ressortübergreifende Zusammenarbeit im
Mittelpunkt der Diskussionen stehen.

Die soziale Schieflage nimmt beständig zu. Zwar wächst der Wohlstand, aber
nur für einen Teil der Gesellschaft. Was außerdem wächst, sind Altersarmut
und prekäre Arbeitsverhältnisse sowie die Zahl der Kinder und
Jugendlichen, die in Armut oder mit erhöhtem Armutsrisiko leben und deren
Chancen auf Gesundheit damit von Anfang an eingeschränkt sind. Der Unmut
über solche Verhältnisse bestärkt sowohl die Veranstalter – Gesundheit
Berlin-Brandenburg, die Deutsche Gesellschaft für Public Health und das
Zentrum Technik und Gesellschaft sowie Gesundheits-ökonomisches Zentrum
Berlin der TU Berlin – als auch die mehr als 450 Referierenden und
Moderierenden darin, dass der Kongress auch im 20. Jahr seines Bestehens
nicht an Aktualität verliert.


Hier werden die auch Podiumsgäste gemeinsam diskutieren, inwiefern das
Präventionsgesetz in seiner jetzigen Form zum Abbau gesundheitlicher
Chancenungleichheit beiträgt.

Der Kongress findet an den folgenden Tagen statt:

Zeit: 5. und 6. März 2015
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude

Weitere Informationen sowie das Kongressprogramm unter:
www.armut-und-gesundheit.de

Medizin am Abend DirektKontakt

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Marion Amler
Gesundheit Berlin-Brandenburg
Friedrichstraße 231, 10969 Berlin
Tel.: 030/44 31 90 72
E-Mail: amler@gesundheitbb.de
www.gesundheitbb.de
Technische Universität Berlin, Stefanie Terp

Grippe-Impfstoff wirkt nicht wie gedacht

Medizin am Abend Fazit: Experten des HZI geben eine Einschätzung der Lage und erklären die Ursachen

Der diesjährige Grippe-Impfstoff wirkt nicht optimal. Eine Impfung ist dennoch sinnvoll.

Der diesjährige Grippe-Impfstoff wirkt nicht optimal. Eine Impfung ist dennoch sinnvoll. @El Alvi CC BY 2.0

Der Grippeimpfstoff dieser Saison wirkt offenbar nicht optimal. Bei einem der drei derzeit zirkulierenden Virustypen müsse mit einer schwächeren Wirksamkeit gerechnet werden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Prof. Klaus Schughart, Leiter der Abteilung „Infektionsgenetik“ und Prof. Carlos Guzmán, Leiter der Abteilung „Vakzinologie“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig äußern sich zur aktuellen Lage und den Hintergründen.

In den vergangenen Wochen gingen Schlagzeilen wie „Grippe: Eine Impfung schützt nicht so gut wie früher“, „Grippewelle rollt an: Grippeviren breiten sich aus“ oder „Impfstoff bereitet Probleme: Tausende Deutsche kämpfen mit der Grippe“ durch die Medien. Grund für die schwächere Wirksamkeit ist eine in diesem Jahr kursierende H3N2-Variante, die gegenüber dem Impfstoffvirus leicht verändert ist. „Der Influenzastamm für die Herstellung des Impfstoffs wird im vorausgehenden Jahr bestimmt. Hierfür wird eine Voraussage auf Basis des Vorjahres und den zu dem Zeitpunkt kursierenden Influenzaviren getroffen. Die Voraussagen sind meistens sehr gut, nur leider nicht immer“, sagt Schughart.

Und das, obwohl sich die Vorhersage auf Daten aus über 100 nationalen Referenzlaboratorien in der Welt an die WHO bezieht. Auf Basis dieser wird dann nach Beratung mit Experten den Stamm für die Herstellung des Impfstoffs auswählt. „Trotz aller Bemühungen bleibt es schwer, die genauen Influenza-Subtypen, gegen die der Impfstoff wirken muss, so weit im Voraus schon zu bestimmen“, sagt Guzmán. „Wir müssen also weiter an besseren Methoden für die Vorhersagen arbeiten und darüber hinaus nach neuen Impfstoffen suchen, die Schutz gegenüber allen Influenza-A-Typen bieten.“

Für dieses Jahr ist das zu spät und es muss mit einer stärkeren Grippewelle gerechnet werden als in den vergangenen Jahren. „In den USA ist die Grippewelle bereits vorbei und das dort kursierende Virus scheint stärkere Symptome zu verursachen, als in vorangegangenen Epidemien“, sagt Schughart. „In Deutschland steht der Gipfel noch bevor. Wir müssen aber mit einem ähnlichen Verlauf rechnen“. Bereits in den vergangenen drei Wochen ist die Zahl der Influenzainfektionen in Deutschland stark gestiegen, der Höhepunkt wird aber erst in den kommenden drei Wochen erwartet.

Obwohl der aktuelle Impfstoff nicht so effektiv ist wie erhofft, sind sich die HZI-Forscher einig, dass eine Impfung dennoch empfehlenswert ist. "Teilweiser Schutz ist besser als keiner. Daher sollte man sich dennoch impfen lassen, auch wenn die Impfung gegen einen Stamm weniger gut schützt, als erwartet", sagt Guzmán. „Außerdem schützt der diesjährige Impfstoff gegen mehrere Viren– das saisonale H1N1-, das Influenza-B-Virus und das besagte H3N2-Virus. Eine gute Schutzwirkung gegen die H1N1- und Influenza-B-Viren ist gegeben“, ergänzt Schughart.

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Am seinem Standort in Braunschweig-Stöckheim blickt das Zentrum auf eine jahrzehntelange Historie zurück. Bereits 1965 begannen hier die ersten Arbeiten; 2015 feiert das HZI 50-jähriges Jubiläum.

Aktueller Hintergrund:

http://www.welt.de/gesundheit/article137691292/Das-ist-der-Hotspot-der-Grippewelle-in-Deutschland.html


Medizin am Abend DirektKontakt

Rebecca Winkels
Telefon: 0531 6181-1403
rebecca.winkels@helmholtz-hzi.de
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Rebecca Winkels
http://www.helmholtz-hzi.de/

Panikattacken in der Menschenmenge


Bei Panikattacken in der Menschenmenge schnell Hilfe holen / TÜV Rheinland: Platzangst kann gut behandelt werden / Symptome erinnern an einen Herzinfarkt

Auch nach der fünften Jahreszeit herrscht entlang der großen Umzüge dichtes Gedränge. Überfüllte Straßenbahnen und das Gerangel um den besten Platz an der Wegstrecke oder in der Kneipe werden schnell zum Stresstest. "Menschen, die Klaustrophobie, also Angst vor geschlossenen, engen und vollen Räumen haben, leiden ganz besonders unter solchen Situationen", sagt Kristina Soldo, Psychologin bei TÜV Rheinland. Aber auch für Agoraphobiker, die öffentliche Plätze und Menschenaufläufe meiden, gehört Karneval nicht zur schönsten Zeit im Jahr. "Durch diese Platzangst sind sie so gehemmt, dass sie das Haus nicht mehr verlassen oder gar reisen, auch weil sie fürchten, dass ihnen im Notfall niemand helfen kann", erläutert Kristina Soldo. Was aber, wenn gerade Phobiker im tiefsten Herzen große Jecken sind? "Dann ist die Motivation, etwas zu ändern, umso größer", weiß die Expertin. 

Spezielle Atemübungen gegen Angststörungen 

Generell seien Angststörungen gut und zügig therapierbar. "Die Betroffenen erfahren, welches Muster hinter ihrer Furcht steckt, oft handelt es sich um eigene fehlgeleitete Lernerfahrungen", so Kristina Soldo. Im Anschluss würden gemeinsam mit einem Therapeuten die angstfördernden, häufig völlig irrationalen Gedanken analysiert. Was dann folgt, ist die Expositionstherapie, der Betroffene muss sich bewusst seiner Angst aussetzen. "Die Patienten lernen, dass die Panik nachlässt, weil unser Körper das nicht dauerhaft aushalten kann." Spezielle Atemübungen oder progressive Muskelentspannung und Yoga helfen zudem.

Menschenmenge möglichst schnell verlassen 

Wer noch nie davon betroffen war, dann aber an Karneval in der Menschenmenge plötzlich eine Panikattacke bekommt, ist erst einmal komplett überfordert. Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Druck auf der Brust und Übelkeit seien die ersten Symptome. "Viele denken, sie hätten einen Herzinfarkt", erklärt die Psychologin. Auf jeden Fall gilt es, die Situation zu verlassen, langsam durchzuatmen und ruhig von zehn bis null runterzuzählen. "Man sollte möglichst jemanden mitnehmen, der den Notarzt ruft, um andere körperliche Ursachen tatsächlich auszuschließen."

Medizin am Abend DirektKontakt

Jörg Meyer zu Altenschildesche,Tel.: 0221/806-2255 

Sportliche Aktivität erhöht Beschäftigungschancen und Einkommen


Medizin am Abend Fazit: Sportliche Aktivität erhöht Beschäftigungschancen und Einkommen

Der Stellenwert sportlicher Fitness für die Überwindung von
Arbeitslosigkeit wird vielfach unterschätzt. Dabei belegen zahlreiche
Studien, dass Sport neben der Gesundheit auch die kognitiven und nicht-
kognitiven Fähigkeiten fördert – einschließlich sozialer Kompetenzen wie
Teamwork, Selbstdisziplin, Ausdauer, Stressbewältigung und
Selbstvertrauen. Für IZA World of Labor, eine Online-Plattform des
Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), hat Michael Lechner diesen
Zusammenhang untersucht. Seine Analyse legt nahe, dass die Förderung
sportlicher Betätigung als Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktpolitik die
Wiederbeschäftigungschancen gerade von Langzeitarbeitslosen deutlich
steigern könnte.

Mit der Sportausübung geht der Studie zufolge in aller Regel eine
gesteigerte individuelle Leistungsbereitschaft und Produktivität einher.
Bei Erwerbstätigen kann sich dies positiv auf den individuellen Erfolg am
Arbeitsmarkt auswirken und zu Lohnsteigerungen zwischen vier und 17
Prozent führen. Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für Deutschland
belegen beispielsweise ein fünfprozentiges Einkommensplus für Männer, die
mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv sind. Besonders wirksam sind
Sportarten im Freien, doch auch Fitnesstraining zahlt sich aus.

Schon Kinder und Jugendliche profitieren vom Sport durch bessere
schulische Leistungen und „Soft Skills“, die sich wiederum positiv auf die
späteren Arbeitsmarktchancen auswirken. So zeigen SOEP-Daten ebenfalls,
dass Frauen, die bereits als 15-Jährige regelmäßig Sport trieben, im
Durchschnitt rund sechs Prozent mehr verdienen.

Aber auch Stellensuchende werden durch die Effekte sportlicher Aktivitäten
mit höherer Wahrscheinlichkeit zu intensiveren Suchanstrengungen und
selbstbewussterem Auftreten in Bewerbungsverfahren angeregt. Sport sollte
dabei allerdings nicht den Zeiteinsatz für die Rückkehr auf den
Arbeitsmarkt oder eine Qualifizierung reduzieren, sondern eher
„unproduktive“ Zeiten etwa vor dem Fernseher verringern.

„Die gezielte Förderung sportlicher Betätigung könnte als
arbeitsmarktpolitische Maßnahme zur Aktivierung von Langzeitarbeitslosen,
beispielsweise in Form von Laufgruppen oder Mannschaftsporttraining,
durchaus sinnvoll sein“, erklärt Lechner. Auf diese Weise ließen sich die
körperliche und geistige Fitness der freiwilligen Teilnehmer steigern
sowie deren Teamgeist und Durchhaltevermögen fördern. „Das sind alles
Eigenschaften, die auf dem Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen“, so
der Ökonom von der Universität St. Gallen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kooperiert auf diesem Gebiet seit
einigen Jahren mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem
Deutschen Fußball-Bund (DFB). Ein „vielversprechender Ansatz“, findet
Lechner. Evaluationsstudien müssten nun zeigen, welche konkreten
Umsetzungen sich in der Praxis bewährt haben. Denn bislang gibt es zwar
einzelne lokale Projekte, aber noch kein flächendeckendes Angebot.

Die englischsprachige Studie ist über IZA World of Labor abrufbar:


Medizin am Abend DirektKontakt

Mark Fallak
fallak@iza.org
(0228) 3894-223

Ehrenamtliche Aufgaben - bessere Gesundheit

Medizin am Abend Fazit: Auch Erwerbstätige profitieren von Freiwilligenarbeit

Erwerbstätige Menschen, die nebenbei ehrenamtliche Aufgaben wahrnehmen,
erfreuen sich besserer Gesundheit. Sie sind mit dem Ausgleich zwischen
Privat- und Arbeitsleben zufriedener als Menschen, die keine
Freiwilligenarbeit leisten. Zu diesem Schluss gelangt eine vom
Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Studie.

Obwohl die Mehrheit ehrenamtlich tätiger Menschen im Arbeitsleben steht,
untersuchten frühere Studien vor allem den positiven Einfluss von
Freiwilligenarbeit auf Rentner. Nun haben Forschende der ETH Zürich und
der Universität Zürich volljährige Erwerbstätige in der deutschen Schweiz
befragt – und die Auswertung der insgesamt 746 Fragebögen veröffentlicht
(*).

Freiwilligenarbeit vermittelt das Gefühl von Ausgeglichenheit

Ungefähr ein Drittel der untersuchten Erwerbstätigen arbeitet nebenbei
auch freiwillig. Diese Personen sind trotz zusätzlicher Belastung
zufriedener in Bezug auf das Gleichgewicht zwischen Berufs- und
Privatleben als Erwerbstätige ohne Nebenarbeit. Der Unterschied ist zwar
klein, doch die Forschenden erklären ihn damit, dass zusätzlich und
freiwillig verrichtete Arbeit das Gefühl vermitteln kann, dass die eigene
Zeit gut eingeteilt ist. Dieses Erfolgsgefühl sowie die Überzeugung, etwas
Sinnvolles für die Gesellschaft zu leisten, scheinen wiederum einen
günstigen Einfluss auf die Gesundheit zu haben, wie zum Beispiel weniger
Stresssymptome oder erhöhtes psychisches, emotionales und soziales
Wohlbefinden. Romualdo Ramos, der für die ETH Zürich und die Universität
Zürich tätig ist, stellt aber klar: "Wir können mit unserer Studie nicht
ausschliessen, dass dieser Zusammenhang daher rührt, dass jene Menschen,
die gesünder sind, einfach eher dazu neigen, ehrenamtlich zu arbeiten, als
solche, denen es gesundheitlich schlechter geht."

Die vorteilhaften Effekte der Freiwilligenarbeit zeigten sich ausserdem
nur dann, wenn die Motivation dahinter aufrichtig sei.

 "Werden ehrenamtliche Aufgaben aufgrund sozialen Drucks oder aus Karrieredenken übernommen, bleiben positive Nebeneffekte aus", 
sagt Ramos.

Im Pensionsalter soziale Kontakte herstellen

Die positiven Begleiterscheinungen der Freiwilligenarbeit bei
Erwerbstätigen sind bei Pensionierten, die ehrenamtlich tätig sind,
deutlicher ausgeprägt. Gemäss Ramos könne dies unter anderem damit zu tun
haben, dass bei älteren Personen die intrinsische Motivation zur
Freiwilligenarbeit grösser ist als bei Erwerbstätigen. Ein allfälliger
Mangel an sozialen Kontakten kann mit einem ehrenamtlichen Engagement zum
Beispiel gut kompensiert werden. Generell scheinen Menschen, die über eher
schwache psychosoziale Ressourcen verfügen (wie zum Beispiel Arbeitslose
oder Migranten), am deutlichsten von den positiven Effekten zu
profitieren, die mit Freiwilligenarbeit in Zusammenhang stehen.

(*) Busy Yet Socially Engaged: Volunteering, Work-Life Balance and Health
in the Working Population, R. Ramos, R. Brauchli, G. Bauer, T. Wehner and
O. Hämmig, Journal of Occupational and Environmental Medicine (in press).
doi: 10.1097/JOM.0000000000000327 (Für Medienvertreter beim SNF per E-Mail
unter com@snf.ch erhältlich.)

Medizin am Abend DirektKontakt

Romualdo Ramos
Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention
Universität Zürich
Winterthurerstrasse 30
8006 Zürich
Tel: +41 44 634 63 86
E-Mail: romualdo.ramos@ifspm.uzh.ch

TK-Langzeitstudie: Sport ist auch bei schweren Erkrankungen

Langzeitstudie der Techniker Krankenkasse zeigt: Sport ist auch bei schweren Erkrankungen eine gute Therapie

Wer sich viel bewegt, bleibt körperlich fit und länger gesund - das ist unumstritten. Doch was ist mit Menschen, die so schwer erkranken, dass sie kaum noch den Mut und den Antrieb haben, sich zu bewegen? Antworten auf diese Frage gibt jetzt eine Langzeitstudie der Techniker Krankenkasse (TK) mit Diabetikern und Herz-Kreislauf-Erkrankten. Sie belegt erstmalig außerhalb einer klinischen Studie:

Überlebenswichtige Gesundheitsparameter lassen sich mit Sport auch im höheren Lebensalter langfristig verbessern. So stieg die Leistungsfähigkeit nach sechs Monaten um fast ein Zehntel, der Insulinbedarf reduzierte sich um knapp die Hälfte (46 Prozent) und die Herzfrequenz verbesserte sich in dem Maße, als wenn die Patienten ein entsprechendes Medikament genommen hätten.

Marianne Deubzer aus München ist über sechzig und täglich darauf angewiesen, ihren Blutzuckerspiegel im Auge zu behalten und Insulin zu spritzen. Sie weiß, dass jedes Kilo zu viel auf der Waage eine Zusatzbelastung für ihren Körper ist und dass Bauchumfang und Lebenserwartung in einem direkten Zusammenhang miteinander stehen. "Das Programm hat mich motiviert, mich mehr zu bewegen. Ich habe damit mein Gewicht verringert und spritze deutlich weniger Insulin", freut sich die 62-Jährige, die heute regelmäßig viel Sport treibt.

Möglich machte dies das Programm "Sport als Therapie", das der Münchener Sportmediziner Prof. Dr. Martin Halle entwickelt hat. Seit drei Jahren können TK-Versicherte daran teilnehmen und seit der ersten Stunde wird das Programm wissenschaftlich begleitet. Das Ziel: zu überprüfen, ob sich damit die Leistungsfähigkeit schwerkranker Menschen langfristig wieder steigern lässt.
"Es ging uns darum, ein alltagsfähiges Programm zu entwickeln, das auf Eigenverantwortung setzt und den Menschen dabei hilft, ihren Alltag besser meistern zu können", sagte Dr. Jens Baas bei der Präsentation der Studienergebnisse in Berlin. "Und die Ergebnisse zeigen, dass wir mit einer Mischung aus sportmedizinischer Betreuung, aktiver Trainingshilfe und motivierendem Coaching auf dem richtigen Weg sind", so der TK-Vorstandsvorsitzende.

Prof. Halle fasste in Berlin die Zwischenergebnisse nach dreijähriger Forschung zusammen: Danach besserten sich nach sechsmonatigem Training bei den im Durchschnitt 65 Jahre alten Patienten sowohl das Gewicht und der Bauchumfang, aber auch die Cholesterinwerte und der Langzeitblutzuckerwert. Auch die Sauerstoffaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht nahm bei den Patienten deutlich zu und die (in Watt) gemessene Leistungsfähigkeit stieg bei den Teilnehmern deutlich an. Und: Insulinpflichtige Patienten konnten durch die gesteigerte körperliche Aktivität ihren Verbrauch an Insulin deutlich reduzieren.

"Durch unsere Studie können wir jetzt erstmals auf der Patienten-Versorgungsebene bestätigen, dass Sport signifikant die Leistungsfähigkeit und das kardiovaskuläre Risikoprofil bei Herz-Kreislaufpatienten und Diabetikern verbessert", so Halle.

Zum Hintergrund: In einem Zeitraum von drei Jahren hat die TK 1352 Risiko-Patienten mit Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder beidem angerufen und auf das Programm hingewiesen. Knapp die Hälfte interessierte sich für das Programm, jeder Vierte nahm schließlich daran teil. Die Teilnehmer waren mehrheitlich männlich (81,5 Prozent) und im Schnitt knapp 66 Jahre alt.

Aufgrund der positiven Ergebnisse kündigte die TK an, ein ähnliches Programm ab diesem Herbst auch für Krebspatienten anzubieten.

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Hermann Bärenfänger Tel. 040-6909 2058