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Betriebliches Gesundheitsmanagement mit Computer

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Lösungen für betriebliches Gesundheitsmanagement

 

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz rückt vermehrt in den öffentlichen Fokus. Immer mehr Arbeitgeber wollen umfassende Maßnahmen ergreifen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie sinnvoll und praktikabel die einzelnen Ansätze vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, hoher Arbeitsbelastung, nötiger Flexibilität und ganz unterschiedlicher individueller Bereitschaft zur Verhaltensänderung sind. Neue Forschungsergebnisse aus dem Team um Prof. Dr. Sonia Lippke von der Jacobs University lassen hoffen. Sie verdeutlichen realistisch umsetzbare und effektive Lösungen für Unternehmen und ihre Mitarbeiter. JMIR veröffentlicht die Ergebnisse frei zugänglich. 
 
  • Betriebliche Gesundheitsförderung ist für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber ein Thema von höchster Relevanz. 

Viele Betriebe integrieren entsprechende Konzepte in ihre Unternehmensphilosophie und wollen ihre Mitarbeiter zu einem gesünderen Lebensstil motivieren.

Geschlechterunterschiede im Medikationsmanagement 
Polypharmazie (> 5 Arzneimittel) Frauen > Männer 
Quote potenziell inadäquater Medikamente (PIM) Frauen > Männer 
Nebenwirkungsrate Frauen > Männer 
Sturzrisiken/-häufigkeit Frauen > Männer 
Selbstmedikation Frauen > Männer 
Arzneimittelmissbrauch Frauen > Männer 
Orale Bioverfügbarkeit Frauen > Männer 
Rauchen Frauen < Männer 
Alkoholkonsum Frauen < Männer 
Adhärenz bei Glaukomtherapie (Augentropfen) Frauen > Männer 
Adhärenz bei antiretroviraler Therapie Frauen < Männer 
Adhärenz antihypertensiver Therapie Frauen < Männer 

Individuelle Ansprache in persönlichen Terminen und maßgeschneiderte Lösungen sind in der betrieblichen Praxis allerdings oft nur schwer umsetzbar.

Dass auch eine computergestützte Gesundheitsförderung (eHealth Angebot) mit spezifischer Ansprache jedes einzelnen Mitarbeiters erfolgsversprechend sein kann, zeigt nun das Team um Sonia Lippke, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Jacobs University.

„In unseren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass wir Menschen in ihrer Lebenswelt abholen und ihre Bereitschaft zur Verhaltensänderung einbeziehen müssen. Nur dadurch können wir sie differenziert ansprechen und gezielt motivieren, um so eine Änderung zu einem gesünderen Lebensstil zu erreichen. Konkret bedeutet das, dass es zu einer realistischeren Planung und Umsetzung von mehr körperlicher Bewegung und besserer Ernährung kommt. Die Motivation für eine Verhaltensänderung und bisherige Erfahrungen sind dabei das A & O und können – entgegen mancher Befürchtungen – auch sehr gut computergestützt geschehen.

Hier liegt das Potential von eHealth und eLearning“, sagt Sonia Lippke, die mehrere vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte in diesem Forschungsgebiet leitet.

  • Die Verhaltensänderung hin zu einer gesünderen Lebensführung ist deutlich ausgeprägter und die Verbesserungen sind nachhaltiger bei Teilnehmern, die eine maßgeschneiderte Ansprache erfahren im Vergleich zu einer Gruppe, die nur allgemeine Informationen bekommen hatte. 

  • Die individuell angesprochene Gruppe hatte eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, einen gesunden Lebensstil aufzunehmen, nachdem Geschlecht, Alter, Art des Arbeitsplatzes, Übergewicht und bisheriges Verhalten statistisch kontrolliert wurden. 

  • Die Rohdaten zeigen: Fast zwei von drei Mitarbeitern (59.9%) in der spezifisch behandelten Gruppe schafften es anschließend, gesund zu leben, wohingegen es in der allgemein angesprochenen Gruppe nicht einmal jeder zweite bewerkstelligte (46.2%).

Die Teilnehmer wurden in der Untersuchung gemäß ihrer Bereitschaft zur Verhaltensveränderung in drei Gruppen klassifiziert (noch keine Bereitschaft, Bereitschaft aber kein Handeln, Person führt bereits einen gesunden Lebensstil) und einer Vergleichsgruppe mit einer one-size-fits-all-Lösung gegenübergestellt. Die Versuchsgruppe erhielt auf ihre Motivation abgestimmte spezifische Informationen und Anleitungen, um sich einem Optimum von körperlicher Bewegung und Ernährung zu nähern.

Diese Ergebnisse publiziert Professor Lippke gemeinsam mit Lena Fleig, Amelie Wiedemann und Ralf Schwarzer unter anderem im JMIR mit dem Titel „A Computerized Lifestyle Application to Promote Multiple Health Behaviors at the Workplace: Testing Its Behavioral and Psychological Effects“. Die Gesundheitspsychologin Sonia Lippke ist maßgeblich involviert in verschiedenen Forschungsprojekten zu den Themen Gesundheitspsychologie, Gesundheitsmanagement, eHealth, die auch in Kooperationen mit Unternehmen und anderen Forschungsinstituten durchgeführt werden.

Weitere Informationen unter:

http://www.jmir.org/2015/10/e225/

 
http://slippke.user.jacobs-university.de/
 

http://www.jacobs-university.de


Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Prof. Dr. Sonia Lippke
Professorin für Gesundheitspsychologie
s.lippke@jacobs-university.de
Tel.: +49 421 200- 4730

Kristina Logemann - Jacobs University Bremen gGmbH

Lieber ein kürzeres Leben als verlorenes Augenlicht

Medizin am Abend Berlin:   Gutes Sehen wird hochgeschätzt aber oft vernachlässigt 
 
Vom 8. bis 15. Oktober findet die Woche des Sehens statt. Doch wie wichtig ist den Menschen ihr Sehsinn?

Laut einer internationalen Studie von 2012 würden knapp drei Viertel der Befragten eher auf zehn Lebensjahre verzichten als auf ihr Sehvermögen. Doch nur 21 Prozent haben ihre Augen in den letzten fünf Jahren untersuchen lassen. Und das, obwohl die Anzahl der Augenerkrankungen in Deutschland kontinuierlich steigt.

Dieser Widerspruch ist alarmierend. Als Grund, warum ihre Augen in den letzten fünf Jahren nicht untersucht wurden, nannten 65 Prozent der Teilnehmer, dass sie "keine Symptome verspürten".

So das Ergebnis einer Umfrage zum Gesundheitsverhalten, die in elf Ländern - darunter auch Deutschland - durchgeführt wurde. Doch gerade die gefährlichen Augenkrankheiten der späteren Lebensjahre bleiben lange Zeit beschwerdefrei. Eine entsprechende Vorsorge ist wichtig, um die eigene Sehfähigkeit zu erhalten.

  • Rund sieben Millionen Deutsche sind derzeit von den Augenkrankheiten Grauer Star, Glaukom und Altersbedingte Makuladegeneration betroffen, Tendenz steigend. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: Altersbedingte Sehverschlechterungen werden in den entwickelten Ländern zu den Krankheiten zählen, die für den Verlust gesunder Lebensjahre verantwortlich sind.

Je früher diese "Volkskrankheiten" erkannt werden, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung.

  • Deshalb sollten die Augen ab Vierzig alle zwei Jahre getestet, später in kürzeren Intervallen ärztlich untersucht werden. 

Eine Sehbehinderung im Alter bedeutet einen spürbaren Verlust an Lebensqualität.

  • Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben wird mühsamer, die Gefahr von Stürzen steigt, die Mobilität nimmt ab. 

  • Doch nicht immer werden diese Einschränkungen mit dem Sehen in Verbindung gebracht. 

Eine Untersuchung der Augen kann Aufschluss geben und die Freude am Leben erhalten.


Medizin an Abend Berlin DirektKontakt

Kerstin Kruschinski

Kuratorium Gutes Sehen e.V.(KGS)

Werderscher Markt 15

10117 Berlin

Telefon: 030 / 41 40 21-22

Fax: 030 / 41 40 21-23

Mail: presse@sehen.de

Web: www.sehen.de 
 
 

Flüchtlinge: Traumatisiert - Wohnungen für Flüchtlinge



Medizin am Abend Berlin Fazit:  Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge

Das Ausmaß an traumatisierten Flüchtlingen in Deutschland ist nach Ansicht von Experten derzeit nur schwer abzuschätzen. Ein Vertreter des GKV-Spitzenverbandes sagte am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages: "Wir wissen nicht genau, mit welchem Umfang wir es zu tun haben". Der bisher geschätzte Anteil von 40 bis 50 Prozent Betroffenen sei womöglich zu hoch gegriffen.

In der Expertenrunde zur Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge erklärten auch Vertreter der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAFF), die Zahl der tatsächlich akut behandlungsbedürftigen Flüchtlinge sei erheblich niedriger anzusetzen, als die Gesamtzahl der von traumatischen Erlebnissen betroffenen Menschen.

Nach Angaben der Psychotherapeutenkammer haben viele Kinder aus Syrien und Afrika Kriegs- und Gewalterfahrungen gemacht. Aber nicht alle Betroffenen benötigten auch eine Akutbehandlung. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) würden oft erst mit Verzögerung deutlich, wenn Flüchtlinge aus den Erstaufnahmeeinrichtungen heraus seien und in eigenen Wohnungen lebten. Hochgerechnet könnten rund 60.000 Flüchtlinge behandlungsbedürftig sein. Das würde inklusive Dolmetscher zu Kosten von rund 250 Millionen Euro führen.

Die Experten waren sich einig, dass auch aus gesundheitspolitischer Sicht die aktuelle Flüchtlingskrise eine enorme Herausforderung darstellt und nannten neben der rein medizinischen und psychologischen Betreuung kulturelle und sprachliche Besonderheiten. Die Experten begrüßten einhellig die geplanten Gesetzesänderung, mit denen die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge verbessert werden soll.

Nach Angaben der Experten werden Fälle von erlebter sexueller Gewalt in Flüchtlingsfamilien oft verheimlicht. Hier gelte es, Vertrauen neu aufzubauen und Sicherheit zu vermitteln. Dazu müsse auch Vertraulichkeit gesichert sein. Dolmetscher müssten kulturell geschult sein, dann seien sie eine wichtige Hilfe. Bei den Kindern sollte die psychosoziale Betreuung bis in die Schulen hineinreichen. Hier sei eine gute Vernetzung der Experten wichtig, denn manche Kinder hätten Extremes erlebt.

Die psychosozialen Zentren wiesen darauf hin, dass die zur Bewältigung der Flüchtlingskrise nötigen Strukturen noch nicht alle geschaffen seien. Vor allem die ehrenamtlichen Helfer müssten besser und effizienter eingebunden werden. Schon allein ein langes Lagerleben könne zu fundamentalen Störungen und Persönlichkeitsveränderungen führen. Viele Flüchtlinge wüssten auch gar nicht, dass ihre psychischen Erkrankungen behandelt werden könnten. Um alle Betroffenen angemessen behandeln zu können, müssten die Strukturen systematisch ausgebaut werden.


Medizin am Abend Berlin Fazit:    Wohnungen für Flüchtlinge
 
Die Flüchtlingskrise trifft nach Ansicht von Sachverständigen auf einen ohnehin stark angespannten Wohnungsmarkt und wird bereits seit Jahren bestehende Probleme weiter verschärfen. In einem öffentlichen Fachgespräch im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bauen und Reaktorsicherheit forderten die Experten daher am Mittwoch, schnell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um Asylbewerber mit Aufenthaltsstatus dauerhaft unterbringen zu können. Gleichzeitig betonten sie, dass wohnungsbaupolitische Maßnahmen nicht speziell Flüchtlingen, sondern allen einkommensschwachen Mietergruppen zugutekommen sollten.
 
Gesine Kort-Weiher von der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände wies darauf hin, dass die Mehrzahl der Asylbewerber in prosperierenden Regionen bleiben werde, in denen die Wohnungsnachfrage schon jetzt das Angebot deutlich übersteige. Fördermittel müssten daher bevorzugt in diese Wachstumsregionen fließen. Unter anderem sei es notwendig, zusätzliche Anreize für den frei finanzierten Wohnungsbau zu schaffen.

Axel Gedaschko vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) warf Bund und Ländern vor, notwendige Maßnahmen schon seit Jahren verschleppt zu haben. In der Folge müssten nun über zehn Jahre hinweg jährlich mindestens 140.000 Wohnungen neu gebaut werden, um den Bedarf decken zu können. Dies sei nur mit Hilfe steuerlicher Förderungen und einer Senkung der hohen Baukosten in Deutschland zu realisieren. Außerdem regte Gedaschko eine Änderung der Musterbauverordnung an, um serielles und standardisiertes Bauen zu ermöglichen.

Andreas Ibel vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) schätzte ausgehend von der Asylgeschäftsstatistik für den Monat September, dass angesichts der zu erwartenden hohen Anerkennungszahlen von Asylbewerbern der Bedarf an dauerhaftem Wohnraum bereits Ende 2016 den Bedarf an temporären Unterkünften übersteigen werde. Er forderte: "Das Bauen muss wieder einfacher werden." Die Technik, die heute in vielen neuen Wohnungen zum Einsatz komme, sei "hochkomplex, teurer und weniger lange haltbar". Außerdem bezeichnete Ibel die befristete Aussetzung der Energieeinsparverordnung (EnEV), mit der Energie in privaten Gebäuden eingespart werden soll, als ein "Gebot der Stunde". Der Mietwohnungsneubau spiele nur eine geringe Rolle beim Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser. Würden Flüchtlinge weiterhin in Zelten und provisorischen Unterkünften untergebracht, stünde der dadurch verursachte Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in keinem Verhältnis zu den Einsparungen durch Einhaltung der EnEV.

Der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes e.V., Lukas Siebenkotten, betonte, bis der "enorme Nachholbedarf" beim Wohnungsneubau aufgearbeitet sei, müssten auch kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden. "Dazu gehört, dass die Beschlagnahme von leer stehenden Gewerbeimmobilien, aber auch von leer stehendem Wohnraum, unumgänglich ist." So würden etwa in Berlin viele Wohnungen als Ferienwohnungen zweckentfremdet. Sie sollten Menschen zur Verfügung gestellt werden, "die es dringend nötig haben". Mietern von städtischen Wohnungen sollte allerdings nicht gekündigt werden, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Dies sei nicht nur rechtlich unzulässig, sondern auch "politisch verheerend".

Ausdrücklich gegen die Beschlagnahme von Immobilien sprach sich Kai Warnecke von Haus& Grund Deutschland aus. Die Tatsache, dass Hamburg und Bremen bereits derartige Maßnahmen ergriffen hätten, sei "ein falsches Signal" urteilte er. Dies sollte der Bund auch klarstellen. Zudem warnte er vor weiteren Änderungen des Baugesetzbuches. Die im Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz vorgesehenen Abweichungen von bauplanungsrechtlichen Standards, die der Bundestag morgen unter anderem beschließen will, seien schon jetzt "gewaltig". Unter anderem sei die Unterbringung von Asylbewerbern in Industriegebieten "zweifelhaft". Warnecke forderte daher: "Flüchtlinge mit Bleiberecht sollten ganz normale Mieter werden."

Der Kritik Warneckes schloss sich der Architekt und Energieberater Roland Borgwardt an. Standards im deutschen Baugesetzbuch würden derzeit "vorschnell über Bord geworfen". Ein späteres Nachrüsten von Gebäuden würde wesentlich teurer werden. Die Unterbringung von Flüchtlingen in Industriegebieten lehnte Borgwardt ebenfalls ab, da diese in der Regel weder hinsichtlich ihrer Infrastruktur noch des Emissionsschutzes für eine Wohnnutzung geeignet seien. Auch der Rechtsanwalt Klaus-Martin Groth sprach sich für Unterkunftsmöglichkeiten aus, die eine selbstständige Haushaltsführung ermöglichten.

Einig waren sich alle Sachverständigen in ihrem Urteil, dass die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, für den seit der Föderalismusreform 2006 die Länder zuständig sind, schlecht funktioniert. Sie forderten daher, die Kompensationsmittel des Bundes für die soziale Wohnraumförderung künftig an klare Bedingungen zu knüpfen und Berichtspflichten einzuführen. Außerdem sollte sich der Bund Kompetenzen in diesem Bereich zurückholen, da er über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfüge, um diese Aufgabe zu bewältigen, urteilte unter anderem Axel Gedaschko.

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Rückengerecht arbeiten in der Kita

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Denk an mich. Dein Rücken: So bleibt der Rücken bei der Erziehungsarbeit gesund

Für Erzieherinnen und Erzieher in der Kindertagespflege gehören Rückenbelastungen zum Arbeitsalltag. Viele dieser Belastungen lassen sich durch verschiedene Maßnahmen vermindern. Darauf weist die Präventionskampagne "Denk an mich. Dein Rücken" hin.

Unterstützung erhalten Kindertageseinrichtungen durch ihre Unfallkasse oder Berufsgenossenschaft.

Die Arbeit in Kindertageseinrichtungen ist geprägt von verschiedenen körperlichen Belastungen: "Sitzen auf zu kleinen Stühlen und an zu kleinen Tischen, häufiges Bücken, fehlende Rückzugsmöglichkeiten - all dies kann das Muskel-Skelett-System belasten", weiß Professor Rolf Ellegast, stellvertretender Leiter des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). "Diese Belastungen haben sich insbesondere durch die steigende Zahl der unter Dreijährigen in den Kindertageseinrichtungen weiter erhöht, zum Beispiel durch mehr Wickeltätigkeiten sowie vermehrtes Heben und Tragen."

Maßnahmen nach der Gefährdungsbeurteilung

Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung, die an allen Arbeitsplätzen durchgeführt werden muss, können belastende Tätigkeiten identifiziert und Maßnahmen abgeleitet werden. Checklisten dafür erhalten die Kindertageseinrichtungen bei ihrer Unfallkasse oder Berufsgenossenschaft. So kann zum Beispiel die Nutzung von ergonomischem Mobiliar viele Rückenbelastungen vermindern. Dazu gehören etwa spezielle Stühle, welche die Sitzhaltung der Erzieherinnen und Erzieher verbessern oder Gitterbetten mit Türen, aus denen die Kinder nicht mehr herausgehoben werden müssen. Tische mit Rollen sind einfacher zu handhaben und mittels kleiner Podeste muss sich das Kita-Personal für das Schuhebinden nicht mehr bis zum Boden bücken.

"Neben solchen verhältnispräventiven Maßnahmen sind auch verhaltenspräventive Empfehlungen zielführend", erläutert Ellegast. "Damit ist etwa gemeint, dass die Kinder früher zu mehr Eigenständigkeit erzogen werden und etwa lernen, ihren Anorak alleine anzuziehen oder eine Treppe selbst zu gehen statt darüber gehoben zu werden." Natürlich müssen jegliche Maßnahmen immer mit dem pädagogischen Konzept der Einrichtung in Einklang stehen: "Jede Kita ist anders. Daher gibt es keine Pauschallösungen. Allerdings muss das Bewusstsein für rückengerechtes Arbeiten bereits viel früher, am besten schon in der Ausbildung, vermittelt werden. Hier gibt es bislang ein Defizit", so Ellegast.

Forschungsprojekt "ErgoKita" 

Welchen Belastungen Erzieherinnen und Erzieher während ihrer Arbeit täglich ausgesetzt sind, hat die gesetzliche Unfallversicherung auch im Rahmen ihres Forschungsprojekts "ErgoKita" untersucht. Hierbei wurden in ausgewählten Kitas verschiedene Präventionsmaßnahmen umgesetzt und ihre Wirksamkeit überprüft. Die Ergebnisse sind unter www.dguv.de, Webcode d118468 veröffentlicht.

Ein Prototyp für eine Kindertageseinrichtung, in den die Ergebnisse dieser Forschung eingeflossen sind, wurde im Frühjahr 2015 in Neuwied eröffnet.

Die Musterkita entstand als Gemeinschaftsprojekt der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA), der Stadt Neuwied als kommunaler Trägerin und der Gemeindlichen Siedlungs-Gesellschaft als Bauherrin.

Weitere Informationen unter http://ots.de/GbYFu 

Die Kampagnenseite bietet auch eine filmische Aufbereitung des 
Projekts unter: http://ots.de/foVwH 

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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)


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Sichelzellkrankheit früh erkennen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Neugeborenen-Screening auf Blutkrankheit verhindert Todesfälle

Jährlich sterben weltweit etwa eine viertel Million Kleinkinder an der Sichelzellkrankheit – in Deutschland leiden rund 3000 Menschen an der seltenen angeborenen Blutkrankheit. Auch hierzulande beeinträchtigt die Sichelzellkrankheit Betroffene gesundheitlich schwer und endet meist sogar tödlich. In drei Modell-Projekten in Berlin, Hamburg und Heidelberg haben Mediziner ein Screening von Neugeborenen nun erfolgreich angewendet. Ziel ist es, von Sichelzellkrankheit betroffene Kinder früh zu erkennen und bestmöglich zu behandeln. In anderen Ländern wie den USA, den Niederlanden und Frankreich ist eine solch frühzeitige Untersuchung bereits üblich. 


Die Sichelzellkrankheit ist Folge einer erblich bedingten Veränderung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in den roten Blutzellen. 

  • Dessen wichtigste Aufgabe ist der Sauerstofftransport. Bei Menschen mit Sichelzellkrankheit verklumpt das Hämoglobin. So schädigt es die roten Blutkörperchen, die dadurch die Form einer Sichel annehmen. 

  • Folge sind Durchblutungsstörungen und Blutarmut. 

Jeder neunte Patient erleidet noch vor dem 18. Lebensjahr einen Schlaganfall, insgesamt reduziert die Krankheit die Lebenserwartung auf rund 50 Jahre.

Patienten, bei denen die Krankheit unerkannt bleibt, sterben häufig noch im Kindes- und Jugendalter.

„Dabei können schon sehr einfache Maßnahmen die schweren gesundheitlichen Folgen der Krankheit und die frühe Sterblichkeit drastisch reduzieren“, sagt Dr. med. Stephan Lobitz von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité in Berlin. „Durch die Schulung der Eltern, eine akute Blutarmut zu erkennen und bei Fieber des Kindes sofort einen Arzt aufzusuchen, sowie durch eine Prophylaxe mit Penicillin und Impfungen lassen sich fast alle Todesfälle im Kindes- und Jugendalter verhindern.“

Voraussetzung sei jedoch, dass den Eltern die Blutkrankheit bekannt sei. Deshalb wären Reihenuntersuchungen von Neugeborenen wichtig, meint Lobitz. In Deutschland gibt es ein solches Screening jedoch nicht, weil die Krankheit hier mit schätzungsweise 3000 Patienten selten ist. Doch bei Untersuchungen mit der international etablierten Methode des Screenings waren in Deutschland von 51 000 Neugeborenen 22 Kinder betroffen. Damit war es die Sichelzellkrankheit, die Mediziner beim Neugeborenen-Screening am zweithäufigsten nachwiesen. Deshalb startete Lobitz ein Projekt, in dem er prüft, ob eine Untersuchung auf die Sichelzellkrankheit im Rahmen der bei uns üblichen Untersuchungsmethoden einfach möglich wäre.

In Ländern wie den USA, England, Frankreich und den Niederlanden sind Neugeborenen-Screenings auf die Blutkrankheit bereits üblich. 

„International werden dafür Geräte verwendet, mit denen deutsche Labore in der Regel nicht ausgestattet sind“, sagt Lobitz. Doch auch mit der in Deutschland im Rahmen des Screenings üblichen Tandem-Massenspektrometrie können Mediziner die Sichelzellkrankheit diagnostizieren. Ziel des aktuellen Projekts ist es deshalb, festzustellen, ob sich diese Methode für die reguläre Diagnose eignet. „Dabei muss sichergestellt werden, dass rasch zuverlässige Befunde vorliegen und dass betroffene Neugeborene schnell von einer Spezialabteilung für Bluterkrankungen versorgt werden“, sagt Lobitz.

„Wichtiges Anliegen der DGIM und ihrer Korporativen Mitglieder ist es, auch bei Erkrankungen, von denen nur sehr wenige Menschen betroffen sind, Lösungsansätze für eine optimale Diagnose und Behandlung zu finden“, sagt Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel.


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Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

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Ruhe - in meinem Operationssaal! Volle Patientenkonzentration bitte...!

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:      Smalltalk im OP kann Patienten gefährden

Mehr sachbezogene Kommunikation im Operations-Team senkt das Wundinfektions-Risiko für den Patienten. So lautet das Ergebnis einer soeben im British Journal of Surgery veröffentlichten Studie des Inselspitals Bern und der Universität Neuenburg (Schweiz). 

Der Kommunikations-Mix ist entscheidend: Ein OP-Team an der Arbeit.
Der Kommunikations-Mix ist entscheidend: Ein OP-Team an der Arbeit. Foto: Pascal Gugler
 
Auf Initiative der Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin des Inselspitals Bern haben Fachleute des Instituts für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Neuenburg und des Instituts für Psychologie der Universität Bern von 2010 bis 2013 während 167 Operationen am offenen Bauch die Gespräche im Berner OP-Team beobachtet und analysiert. Die Analysedaten aus den Eingriffen, welche im Durchschnitt 4.6 Stunden dauerten, wurden danach mit den dokumentierten Wundinfektionen gemäss Standards der Fachorganisation Swiss NOSO verglichen.

  • Das Ergebnis: Mehr fallrelevante Kommunikation während der gesamten Operation hatte weniger Wundinfektionen zur Folge. Zu viel Smalltalk während des Verschliessens der Operationswunde bedeutete dagegen eine höhere Infektionsrate.

  • Wundinfektionen nach operativen Eingriffen treten vor allem im Bauchbereich relativ häufig auf (Schweizer Durchschnitt: 13.8%) und haben längere Spitalaufenthalte und damit auch höhere Kosten zur Folge. 

  • Hauptrisikofaktoren sind der Zustand des Patienten und die Art und Dauer der Operation. 

Beides lässt sich vom OP-Team nicht oder nur bedingt beeinflussen.

Es gibt aber qualitative Elemente wie Ablenkung und Lärm während der OP, die sich steuern lassen. 

Die Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin des Inselspitals Bern forscht und publiziert zu diesem Thema seit Jahren.

Link zur Originalstudie (englisch):

http://www.bjs.co.uk/details/article/8430101/Impact-of-caserelevant-and-caseirre...


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Markus Hächler
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Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung: Studie zu Nahrungsergänzungsmitteln (NEM)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Verbraucher risikobewusster als erwartet



Vitamin- und Mineralstoffpräparate gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Immer mehr Menschen nehmen sie ergänzend ein und versuchen damit, einem tatsächlichen oder befürchteten Nährstoffdefizit entgegenzuwirken. 

  • Aus wissenschaftlicher Sicht sind neben dem möglichen Nutzen dieser Nahrungsergänzungsmittel (NEM) auch potenzielle gesundheitliche Risiken zu untersuchen. 

Daten einer jüngst publizierten Studie des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigen, dass Verbraucher sich möglicher Risiken grundsätzlich bewusst sind.

  • Dennoch kann eine ergänzende Mikronährstoffzufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel (NEM) besonders bei Magnesium zu erhöhten Werten führen.

Ziel der Studie unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn vom Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover war es, erstmals detaillierte Daten zum Konsumverhalten, den Beweggründen für die Verwendung sowie zur individuellen Nährstoffaufnahme aus NEM zu gewinnen und diese unter toxikologischen Aspekten zu bewerten.

In die Auswertung konnten die Daten von 1.070 NEM-Verwendern (59 Prozent Frauen, 41 Prozent Männer) im Alter zwischen 18 und 93 Jahren einbezogen werden.

  • Die Mehrzahl der Befragten nannte gesundheitliche Motive für den Supplementkonsum (78,8 Prozent). 86 Prozent der Teilnehmer gaben an, die Packungshinweise zu beachten, 93 Prozent waren sich der möglichen Risiken einer überhöhten Zufuhr bewusst.

Modellrechnungen, die die exakte Zusammensetzung sowie die empfohlenen Tagesdosierungen der jeweiligen Präparate berücksichtigen, ermittelten die individuelle tägliche Mikronährstoffaufnahme aus NEM.

Diese Daten wurden – unter Berücksichtigung der Nährstoffzufuhr über die normale Ernährung – den toxikologischen Kennwerten für Vitamine und Mineralstoffe gegenübergestellt.

  • „Hierbei zeigte sich, dass die Supplementeinnahme bis auf seltene Ausnahmen nicht mit einer übermäßigen Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen verbunden war“, sagt Professor Hahn.

  •  „Allerdings gab es bei Vitamin A, Folsäure, Calcium und Zink im Rechenmodell in Einzelfällen Überschreitungen der wissenschaftlich anerkannten Obergrenze für eine sichere Gesamtaufnahme gemäß des Upper Tolerable Intake Level, kurz: UL. 

  • Anders war die Situation bei Magnesium: 
  • Hier erreichten oder überschritten mehr als 22 Prozent der Personen, die Magnesium verwendeten, den spezifisch für Nahrungsergänzungsmittel festgelegten UL von 250 Milligramm pro Tag.“ Mögliche Nebenwirkungen hiervon seien gastrointestinale Beschwerden bis hin zu Durchfällen.

  • Magnesium erwies sich in der Untersuchung als der am häufigsten ergänzte Nährstoff (59,2 Prozent der Befragten), gefolgt von Calcium (37 Prozent), Zink (33,6 Prozent) und Selen (23 Prozent). 
  • Bei den Vitaminen wurde Vitamin C (52,6 Prozent) am häufigsten konsumiert, 
  • gefolgt von Vitamin E (45,3 Prozent).


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Prof. Dr. Andreas Hahn
Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover
Telefon +49 511 762 5093
hahnn@nutrition.uni-hannover.de
Mechtild Freiin v. Münchhausen Leibniz Universität Hannover

Vernichtung von Medikamenten in stationären Hospizen + Lieferengpässe von Medikamenten und Impfstoffen

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Vernichtung von Medikamenten


360° MFA Detail-Link: 



Mit Möglichkeiten zur Weiterverwendung von Medikamenten in stationären Hospizen befasst sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (18/6241). Unlängst habe der Diözesan-Caritasverband in Köln kritisiert, dass Hospize gesetzlich dazu verpflichtet seien, Medikamente verstorbener Patienten komplett zu vernichten. Diese Vorschrift werde als medizinisch und ökonomisch unsinnig bewertet.
Nach einer Hochrechnung des Verbandes würden allein in Nordrhein-Westfalen jährlich Medikamente im Wert von über 850.000 Euro vernichtet. Gefordert werde daher, dass Ärzte unverbrauchte und ungeöffnete Medikamente weiter verordnen dürften, damit die Verschwendung endlich aufhöre.
Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung nun erfahren, welche Regelungen diesem Vorschlag entgegenstehen und wie die Vernichtung von originalverpackten Medikamenten beurteilt wird.


Medizin am Abend Berlin Fazit:  Lieferenpässe von Medikamenten

 

360° MFA Detail-Link:  


Um Lieferengpässe bei Medikamenten und Impfstoffen geht es in einer Kleinen Anfrage (18/6245) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Laut Arzneimittelgesetz müssten Pharmahersteller und der Großhandel für zugelassene, im Verkehr befindliche Medikamente eine angemessene und kontinuierliche Bereitstellung sichern. Gleichwohl sei es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Lieferengpässen gekommen, vor allem im Bereich der Onkologie (Krebserkrankung) und der Antibiotika.

Auch bei Impfstoffen werde immer wieder über Lieferschwierigkeiten berichtet. Aktuell darüber, dass ein Vierfach-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung nicht ausreichend verfügbar sei.
Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung nun unter anderem wissen, ob gesetzliche Regelungen geplant sind, um solche Lieferengpässe zu verhindern.


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Bösartige Tumore: Onkogene anaplastische Lymphomkinase (ALK) http://erialcl.net/

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Neue Strategien gegen bösartige Tumore

Universität Gießen beteiligt am „Marie Curie Innovative Training Network“ ALKATRAS zur Krebsforschung – Förderung durch die Europäische Union 
 
Neue Strategien gegen Lymphknotenkrebs, Neublastome und Lungenkrebs stehen im Fokus eines neuen von der Europäischen Union (EU) geförderten „Marie Curie Innovative Training Network“.

  • Diese bösartigen Tumore haben die Gemeinsamkeit, dass sie von einem Enzym abhängen: der onkogenen anaplastischen Lymphomkinase (ALK). 
Die EU stellt einem europäischen Konsortium mit Beteiligung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) für das Projekt „ALKATRAS: Break free from Cancer“ rund 4 Millionen Euro zur Verfügung, davon entfallen rund 250.000 Euro auf das Gießener Teilprojekt. Die Federführung auf Seiten der JLU liegt bei Prof. Dr. Wilhelm Wößmann und Dr. Christine Damm-Welk aus der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

„Innovative Training Networks“ (ITN) sind europäische Netzwerke von Einrichtungen zur strukturierten Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ziel dieser EU-finanzierten Graduiertenkollegs ist die Erweiterung der wissenschaftlichen und allgemeinen Kompetenzen der Mitglieder innerhalb eines internationalen, interdisziplinären und intersektoralen Forschungs- und Ausbildungsprogramms.

Das Konsortium der europaweit führenden Arbeitsgruppen zur Erforschung bösartiger, ALK-abhängiger Tumoren wird von Dr. Suzanne Turner (Cambridge), Prof. Lukas Kenner und Dr. Olaf Merkel (beide Wien) angeführt. Ziel ist es, die Entwicklung weniger toxischer und effizienterer Therapiestrategien gegen ALK-abhängige Tumoren voranzutreiben. Die 13 Forschergruppen haben biologische, grundlagenorientierte Schwerpunkte oder betreiben – wie die Gruppe in Gießen – angewandte medizinische Forschung. Sie haben ein kompetitives Trainingsprogramm für 15 internationale PhD-Studierende zusammengestellt, in das auch andere Forschungsorganisationen und Firmen integriert sind.

Der Schwerpunkt liegt in der Erforschung der Mechanismen, die das krebsassoziierte Gen ALK nutzt, um Krebsarten wie Lymphknotenkrebs, Neuroblastome oder Lungenkrebs auszulösen. Durch die Aufklärung der ALK-abhängigen Tumorentstehung lassen sich neue Therapiemöglichkeiten entwickeln. Die Gruppe um Prof. Wößmann und Dr. Damm-Welk arbeitet an der weiteren Aufklärung der körpereigenen Immunantwort gegen ALK.

  • Dies soll als Grundlage dafür dienen, Patientinnen und Patienten in Zukunft eine spezifische Krebsimpfung oder Immunzelltherapie gegen das ALK-abhängige Lymphom ermöglichen zu können. 

Das Projekt ist am 1. September 2015 gestartet, die Laufzeit beträgt vier Jahre.

Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA), zu denen die „Innovative Training Networks“ gehören, wurden von der Europäischen Kommission eingerichtet, um die länder- und sektorübergreifende Mobilität und die Karriereentwicklung von Forscherinnen und Forschern sowie F&I-Personal aus Technik und Management zu fördern und die Attraktivität von wissenschaftlichen Laufbahnen zu steigern. Seit 2014 werden die MSCA-Maßnahmen über das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ finanziert.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Prof. Dr. Wilhelm Wößmann
Abt. Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Feulgenstraße 12, 35392 Gießen
Telefon: 0641 985-43462
E-Mail: wilhelm.woessmann@paediat.med.uni-giessen.de
Lisa Dittrich Justus-Liebig-Universität Gießen

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.erialcl.net

http://www.horizont2020.de/einstieg-msc.htm

Deutschlandweite Leukämie-Studie: Medikament, das gezielt die Leukämiezellen + Leukämie-Stammzellen angreift

Medizin am Abend Berlin Fazit:      Unter Leitung des Universitätsklinikums Halle (Saale) gestartet

 
Ärztinnen und Ärzte an 25 deutschen Kliniken untersuchen nun im Rahmen der sogenannten „BLAST“-Studie ein neues Medikament, das gezielt die Leukämiezellen und Leukämie-Stammzellen angreift. Die Leitung der Studie hat Professor Dr. Carsten Müller-Tidow, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV und Leiter des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Halle (Saale), inne. 
 
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist nach wie vor eine schwierig zu behandelnde, bösartige Krebserkrankung des blutbildenden Systems.

Viele Patienten sprechen zunächst gut auf die Therapie an, erleiden dann aber einen Rückfall und bedürfen weiterer intensiver Therapie oder einer Stammzelltransplantation, um die Chancen auf Heilung zu erhöhen.

  • Hervorgerufen wird dieser Rückfall von Leukämiestammzellen, die sich im Knochenmark in einer Nische verstecken können und gegen die erste Chemotherapie resistent waren.

  • In der Studie wird die Standardbehandlung der AML-Patienten um ein neues Medikament erweitert, das die Leukämiezellen aus dem Knochenmark herauslöst und sie auf diese Weise besser für die Chemotherapie angreifbar macht. 

Untersucht werden soll, ob mit der erweiterten Therapie tatsächlich mehr Patienten geheilt werden können. Dazu werden im Rahmen der „BLAST“-Studie deutschlandweit insgesamt 196 Patienten behandelt. „Dieses neue Medikament könnte eine große Chance für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie sein, weil es einen neuen Wirkungsmechanismus hat.

  • Die Leukämiestammzellen werden aus ihrem Zellverbund im Knochenmark gelöst und ins Blut geschwemmt, wodurch sie besser von einer Chemotherapie angegriffen werden können“, sagt Prof. Müller-Tidow.

Die Studie wird in enger Kooperation mit dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) Halle durchgeführt. Voraussichtlich wird die Laufzeit der klinischen Prüfung drei Jahre betragen. Mit ersten Ergebnissen kann somit in wenigen Jahren gerechnet werden.

Leukämieforschung spielt am Universitätsklinikum Halle (Saale) eine große Rolle: Zahlreiche Forschungsprojekte werden erfolgreich durchgeführt. Aus diesen Forschungsprojekten sind mehrere klinische Studien entstanden. Gesunde Stammzellen und auch Leukämie-Stammzellen werden im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie untersucht, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert und ein überregional bedeutendes Forschungs- und Stammzelltransplantationszentrum ist.


Weiitere Information zur Studie erhalten Sie unter der Telefonnummer (0345) 557 2924 oder über innere4.studienzentrale@uk-halle.de. 


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