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Mini-Därme: Übergewicht durch den Botenstoff Serotonin: Mehr Fettpolster .....

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie das Darmbakterium Clostridium ramosum Übergewicht fördert

  • Es ist bekannt, dass bestimmte Darmbakterien das Gewicht beeinflussen. 

Wie dieser Effekt zustande kommt, ist bisher kaum verstanden. 

Ein Potsdamer Forscherteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) zeigt nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports, dass das Bakterium Clostridium ramosum die Darmzellen von Mäusen dazu bringt, vermehrt den Botenstoff Serotonin auszuschütten. 

  • Durch das Serotonin wird die Fettaufnahme aus dem Darm begünstigt, was die Fettpolster schneller wachsen lässt.
Lichtmikroskopische Aufnahme von Clostridium ramosum nach Gram-Färbung.
Lichtmikroskopische Aufnahme von Clostridium ramosum nach Gram-Färbung.
Quelle: Tina Jaenicke/DIfE

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Clostridium Difficile  
 
Clostridium ramosum ist ein zehn Mikrometer großes Bakterium und somit rund 100 Mal kleiner als ein Sandkorn. 

  • Die sporenbildende Mikrobenart kommt verstärkt im Darm übergewichtiger Menschen vor. 

Unklar ist, ob die Betroffenen durch das Bakterium an Gewicht zunehmen.

Im Tierversuch ist die Datenlage eindeutiger. „In früheren Studien mit Mäusen beobachteten wir, dass Clostridium ramosum Übergewicht fördert, indem es die Zahl der Fettsäuretransporter im Darm erhöht“, sagt Professor Michael Blaut, Leiter der Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie am DIfE.

Dieser Spur gingen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun weiter nach.

Dafür untersuchten sie Mäuse und Darm-Organoide.

Darm-Organoide werden aus Stammzellen gewonnen und weisen ähnliche Eigenschaften wie normales Darmgewebe auf. 

Sie werden deshalb auch als „Mini-Därme“ bezeichnet. Das Forscherteam beobachtete, dass Clostridium ramosum den Darm der Tiere dazu bringt, vermehrt enterochromaffine Zellen zu bilden.

Diese spezialisierten Zellen produzieren den Botenstoff Serotonin. 

Somit kann das Bakterium die Konzentration von Serotonin im Darm erhöhen und die Anzahl der Fettsäuretransporter steigern. 

Eine mögliche Folge für Maus und Mensch: Übergewicht.

 „Die Studie zeigt einmal mehr, wie stark der Einfluss einer einzelnen Bakterienspezies im Darm sein kann“, betont Blaut.

  • Fettreiche Ernährung fördert Wachstum von Clostridium ramosum

Insbesondere eine Ernährung mit viel Fett könnte problematisch sein.

Denn das Bakterium vermehrt sich gerade unter einer fettreichen Diät optimal. 

„Unsere Ergebnisse liefern einen wichtigen Hinweis auf das Zusammenspiel zwischen Ernährung, Stoffwechsel des Wirts und Darmbakterien“, sagt Dr. Ana Mandic, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung, die seit fast drei Jahren an dem Projekt arbeitet.

Im nächsten Schritt sei es wichtig zu prüfen, in welchem Maße Clostridium ramosum beim Menschen zu Übergewicht beiträgt.

Zudem wollen die Forschenden herausfinden, ob das Bakterium durch eine bestimmte Ernährung und andere Mikroorganismen ausgebremst werden könnte.

Literatur

Original-Publikation: Mandić AD, Woting A, Jaenicke T, Sander A, Sabrowksi W, Rolle-Kampcyk U, v. Bergen M, Blaut M. Clostridium ramosum regulates enterochromaffin cell development and serotonin release. Scientific Reports (2019) 9:1177
[https://doi.org/10.1038/s41598-018-38018-z]

Ähnlicher Artikel: Woting A, Pfeiffer N, Loh G, Klaus S, Blaut M. Clostridium ramosum promotes high-fat diet-induced obesity in gnotobiotic mouse models. mBio® 2014
[https://mbio.asm.org/content/5/5/e01530-14.long]

Hintergrundinformationen

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).



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Über Google: Medizin am Abend Berlin 
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Sonja Schäche
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Tel.: +49 33200 88-2278
E-Mail: sonja.schaeche@dife.de

Prof. Dr. Michael Blaut
Leiter der Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Tel.: +49 (0)33200 88-2311
E-Mail: blaut@dife.de

Dr. Ana Mandic
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Gastrointestinale Mikrobiologie
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E-Mail: ana.mandic@dife.de

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14558 Nuthetal, OT Bergholz-Rehbrücke
Deutschland
Brandenburg

Originalpublikation:
Mandić AD, Woting A, Jaenicke T, Sander A, Sabrowksi W, Rolle-Kampcyk U, v. Bergen M, Blaut M. Clostridium ramosum regulates enterochromaffin cell development and serotonin release. Scientific Reports (2019) 9:1177
[https://doi.org/10.1038/s41598-018-38018-z]

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