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Leukämie - Therapie für chronischer myeloischer Leukämie (CML): Interferon + Imatinib


Medizin am Abend Fazit:  Kombinationstherapie kann Leukämie heilen

Ein neuer Behandlungsansatz bei chronischer myeloischer Leukämie (CML)
erlaubt vielen Betroffenen, ihre Medikamente dauerhaft abzusetzen. Das
berichten Krebsforscher um Professor Dr. Andreas Burchert von der
Philipps-Universität Marburg sowie Professor Dr. Andreas Hochhaus vom
Universitätsklinikum Jena. Das Team veröffentlicht seine Ergebnisse in der
Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift „Leukemia“.

„Leukämie betrifft in Deutschland eine zunehmende Zahl von Menschen“,
erklärt Mitverfasser Professor Dr. Andreas Neubauer, der den Schwerpunkt
Hämatologie, Onkologie und Immunologie an der Philipps-Universität Marburg
leitet. 

Leukämie (Blutkrebs) ist eine Störung der Blutbildung, bei der
sich weiße Blutkörperchen unkontrolliert vermehren. Die Krankheit verläuft
tödlich, wenn sie nicht behandelt wird.

Das Arzneimittel Imatinib ist das Standardpräparat gegen chronische
myeloische Leukämie.

Es hemmt die Aktivität des krebsauslösenden Gens BCR- ABL, woraufhin die Krebszellen ein Zelltodprogramm anschalten, so dass sie absterben. Das bewirkt eine deutliche Verbesserung der Therapieergebnisse bei dieser Unterform der Leukämie.

„Die Gefahr bei Imatinib besteht allerdings darin, dass trotz der Behandlung immer einige Leukämiezellen übrig bleiben, weil sie gegen das Medikament resistent sind oder im Verlauf der Behandlung eine Resistenz entwickeln“, führt der Marburger Onkologe Andreas Burchert aus, Erstautor der Publikation.

Um das zu vermeiden, erprobten die Forscher in der aktuellen Studie eine
neue Therapie, bei der sie neben Imatinib auch das körpereigene Hormon
Interferon einsetzten. „Interferon aktiviert das Immunsystem und
kontrolliert dadurch Leukämiezellen, die gegen Imatinib resistent sind“,
erläutert der Jenaer Studienkoordinator Andreas Hochhaus.

Das Team behandelte 20 Patientinnen und Patienten mit Imatinib in
Kombination mit Interferon. Burchert und Hochhaus beobachteten, dass
viele Patienten krankheitsfrei blieben, obwohl sie Imatinib absetzen
mussten und weiter ausschließlich Interferon erhielten. Selbst nach bis zu
zwölf Jahren seit Diagnosestellung blieben mehr als 70 Prozent der
Patienten rückfallfrei. Fast die Hälfte der Patienten konnte später auch
Interferon absetzen und lebt ohne jede Therapie seit bis zu fünf Jahren
rückfall- und beschwerdefrei.

Die Autoren schlussfolgern, dass eine Kombinationstherapie von Imatinib
und Interferon es den meisten Patienten ermöglichen könnte, komplett
therapiefrei zu werden.

Die Frage, ob dieses neuartige Behandlungskonzept die Zahl derjenigen Patienten erhöhen kann, die dauerhaft ohne Medikamente auskommen, steht derzeit im Fokus der deutschlandweiten klinischen Studie „TIGER“, die durch das Uniklinikum Jena koordiniert wird und in über 100 Behandlungszentren deutschlandweit stattfindet, unter anderem in Marburg und Mannheim.

Die aktuelle Veröffentlichung geht aus einer Klinischen Forschergruppe der
Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Philipps-Universität hervor, die
sich mit Resistenzen gegenüber Krebsmedikamenten befasst (KFO 210). Die
zugrundeliegende wissenschaftliche Arbeit wurde außerdem durch die
„Deutsche José-Carreras Leukämiestiftung“ und das Universitätsklinikum
Gießen und Marburg (UKGM) finanziell gefördert sowie durch das
pharmazeutische Unternehmen Roche unterstützt.

Originalveröffentlichung: Andreas Burchert & al.: Interferon alpha 2
maintenance therapy may enable high rates of treatment discontinuation in
chronic myeloid leukemia, Leukemia 2015, doi: 10.1038/leu.2015.45


Medizin am Abend DirektKontakt 

Professor Dr. Andreas Burchert,
Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Immunologie der
Philipps-Universität Marburg
Tel.: 06421 58-65112
E-Mail: burchert@staff.uni-marburg.de

Professor Dr. Andreas Hochhaus,
Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie,
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 9324206
E-Mail: Andreas.Hochhaus@med.uni-jena.de
Philipps-Universität Marburg, Johannes Scholten


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