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Reformvorschlag für eine Neuordnung des Krankenversicherungssystems

HCHE Research Results live

Wie sieht ein sozial ausgewogenes Krankenversicherungssystem aus? Diese
Frage steht im Mittelpunkt der Veranstaltung HCHE Research Results live,
die heute im Hamburg Center for Health Economics stattfindet. Mit dem
Titel „Fairer Systemwettbewerb zwischen Gesetzlicher und Privater
Krankenversicherung“ stellen Professor Dr. Mathias Kifmann und Professor
Dr. Martin Nell ihren Reformvorschlag zur Neuordnung von GKV und PKV vor.
Anschließend diskutieren sie ihren Vorschlag mit Dr. Jens Baas,
Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, und Dr. Clemens Muth,
Vorstandsvorsitzender der DKV AG. Moderiert wird die Veranstaltung, an der
rund 100 Gäste teilnehmen, von Professor Dr. Jonas Schreyögg,
wissenschaftlicher Direktor des HCHE.

Zahlreiche Reformbemühungen prägen die Diskussion um das deutsche
Krankenversicherungssystem. Allen gemeinsam ist, dass sie die Abschaffung
eines Systems und damit die Schaffung eines einheitlichen
Krankenversicherungsmarktes zum Ziel haben. Der neue Reformvorschlag
ermöglicht es, dass GKV und PKV nebeneinander bestehen bleiben und
zugleich ein fairer Wettbewerb zwischen beiden Systemen entsteht. „Die
Versicherten erhalten zudem umfassende Wahlfreiheit und anstelle des
heutigen Selektionswettbewerbs tritt ein Leistungswettbewerb“, so Prof.
Kifmann, HCHE-Forscher.

Der Reformvorschlag hat fünf zentrale Punkte:

1. Jeder Bürger zahlt immer den Beitrag zum Gesundheitsfonds.

2. Bei einem Wechsel in die PKV erhält der private Krankenversicherer den
Beitrag, den auch ein gesetzlicher Krankenversicherer aus dem
Gesundheitsfonds erhalten würde.

3. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit wird ein Teil der Einnahmen des
Gesundheitsfonds für den Aufbau eines Kapitalstocks verwendet.

4. PKV-Verträge werden wie bisher auch als langfristige Verträge ohne
ordentliches Kündigungsrecht des Versicherers geschlossen. Der Unterschied
zum Status quo besteht lediglich darin, dass die erwarteten Leistungen aus
dem Gesundheitsfonds in die Kalkulation eingehen.

5. Jeder Bürger hat die Wahl zwischen GKV und PKV – unabhängig vom
Einkommen.

Kern des Reformvorschlags ist es, dass alle einkommensabhängig in den
Gesundheitsfonds einzahlen – unabhängig davon, ob sie privat oder
gesetzlich versichert sind. Dadurch wird erreicht, dass der Solidarbeitrag
eines Versicherten nicht mehr von der Wahl des Krankenversicherungssystems
abhängt. Dieser Solidarbeitrag entspricht der Differenz zwischen dem
Beitrag, den ein Versicherter für den Gesundheitsfonds zu entrichten hat,
und dem Beitrag, der aus dem Gesundheitsfonds an den Krankenversicherer
gezahlt wird. Ist die Differenz positiv, was bei Versicherten mit einem
hohen Einkommen und einem geringen Krankheitsrisiko der Fall ist, zahlen
diese die Differenz als Solidarbeitrag. Personen mit geringem Einkommen
und hohem Krankheitsrisiko erhalten dagegen einen Sozialbeitrag in Höhe
der Differenz.

Somit käme dem bestehenden Gesundheitsfonds eine noch zentralere Rolle
zu, da auch die PKV-Versicherten darin einzahlen. Die Höhe der Zahlungen
an die Kassen bemisst sich derzeit am morbiditätsorientierten
Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), der gesetzlich auf 80 berücksichtigte
Vorerkrankungen beschränkt ist. Hier sehen die Forscher weiteren
Verbesserungsbedarf. „Ein leistungsfähiger Morbi-RSA ist sowohl für einen
fairen Wettbewerb als auch für die Berechnung korrekter Solidarbeiträge
unverzichtbar. Daher ist die Erweiterung des Morbi-RSA essentiell“,
fordert Prof. Nell, Direktor des Instituts für Versicherungsbetriebslehre
an der Universität Hamburg.

Für GKV und PKV bedeutet der Reformvorschlag, dass die jeweiligen
Geschäftsmodelle grundsätzlich beibehalten werden. Die einzige Änderung
für die PKV besteht darin, dass sie für einen Versicherten eine
risikogerechte Zahlung aus dem Gesundheitsfonds erhält, die in ihre
Prämienkalkulation eingeht, so dass die Versicherungsprämie und die Höhe
der Alterungsrückstellungen niedriger ausfallen werden. Gleichzeitig
erhalten sie jedoch Zugang zu einem riesigen Markt – dem der GKV-
Versicherten.

Denn derzeit sind rund 90 Prozent der Bevölkerung GKV-versichert. Für
diese würde sich ein Wechsel in die PKV nur noch dann lohnen, wenn sie für
eine umfassendere Versorgung mehr zu zahlen bereit sind beziehungsweise
wenn Prämiensenkungen durch Selbstbehalte oder Beitragsrückerstattungen
bevorzugt werden. Für gut verdienende GKV-Versicherte ist ein Wechsel rein
aus der Überlegung heraus, Solidarbeiträge zu sparen, nicht mehr lukrativ.
„Private Versicherungen müssen mit einem attraktiveren Angebot, zum
Beispiel bei Leistungen oder der Gestaltung von Selbstbeteiligungstarifen,
überzeugen - zum Wohle aller Versicherten“, erklärt Prof. Kifmann.

Über das HCHE

Das Hamburg Center for Health Economics ist ein gemeinsames
Forschungszentrum der Universität Hamburg und des Universitätsklinikums
Hamburg-Eppendorf (UKE). 2010 gegründet, gehört das HCHE heute bereits zu
den größten gesundheitsökonomischen Zentren in Europa. Mehr als 50
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Ökonomie und Medizin arbeiten
gemeinsam an Lösungen aktueller und künftiger Fragestellungen der
Gesundheitsversorgung. Als eines von vier gesundheitsökonomischen Zentren
in Deutschland erhält das HCHE eine Förderung des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung für den weiteren Ausbau.

Medizin am Abend DirektKontakt:

Hamburg Center for Health Economics, Universität Hamburg
Andrea Bükow, Tel.: 040 42838-9515,
E-Mail: andrea.buekow@wiso.uni-hamburg.de

Elena Granina, Tel.: 040 42838-9516,
E-Mail: elena.granina@wiso.uni-hamburg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hche.de - Hamburg Center for Health Economics, Universität Hamburg

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