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NCD Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten: Den Tsunami der chronischen Krankheiten stoppen

Übergewicht und Bewegungsmangel gehören zu den Hauptursachen für nicht übertragbare Krankheiten. Ob Bluthochdruck, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen, sie stehen in direktem Zusammenhang mit diesen Risikofaktoren. Um die Zunahme dieser Leiden zu stoppen, fordert die Deutsche Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten (NCD Allianz) die politisch Verantwortlichen in Deutschland auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

Dazu gehören täglich mindestens eine Stunde Sport in Kita und Schule, eine
Zucker-/Fettsteuer auf ungesunde Lebensmittel und die steuerliche
Entlastung gesunder Lebensmittel, verbindliche Qualitätsstandards für die
Schulverpflegung und ein Verbot von Lebensmittelwerbung, die sich an
Kinder richtet. Prominente wie Eckart von Hirschhausen und Matthias
Steiner stellen dieses Vier-Punkte-Programm zusammen mit Experten am 12.
November in Berlin vor. Über die Hälfte der Erwachsenen und fünfzehn
Prozent der Drei- bis Siebzehnjährigen in Deutschland sind übergewichtig,
ein knappes Viertel der Erwachsenen und sechs Prozent der Kinder und
Jugendlichen sogar adipös – Tendenz steigend. Sie haben ein hohes Risiko,
in der Folge ihres Übergewichts auch an Diabetes, Krebs, Herzinfarkt,
Schlaganfall, Bluthochdruck oder Atemwegsleiden zu erkranken. In Europa
verursachen diese chronischen Krankheiten bereits 86 Prozent der
vorzeitigen Todesfälle und 77 Prozent der Krankheitslast. Dies führt nicht
nur zu großem Leid, sondern auch zu Kosten in mehrstelliger
Milliardenhöhe.

Um die Zunahme dieser Erkrankungen zu stoppen, fordert die NCD Allianz
daher Bund und Länder auf, endlich wirkungsvolle Maßnahmen einzuleiten.
„Es gibt hunderte von Präventionsangeboten in Deutschland. Sie haben den
Tsunami der chronischen Krankheiten nicht aufhalten können. Appelle an die
Vernunft des Einzelnen sind gescheitert“, erklärt Dr. Dietrich Garlichs,
Sprecher der Allianz. „Wir müssen wegkommen von der bisherigen
‚Projektitis‘ hin zu Strukturlösungen, die einen gesunden Lebensstil
fördern“, so Garlichs. Zu diesem Zweck hat die Allianz ein Vier-Punkte-
Programm formuliert, das auch bildungsferne Schichten erreicht, die
besonders von den chronischen Krankheiten betroffen sind und die von den
bisherigen Angeboten nicht
erreicht werden.

(1) Täglich mindestens eine Stunde Bewegung (Sport) in Kita und Schule
Der Lebensstil wird in jungen Jahren geprägt. Kinder bewegen sich heute
viel zu wenig. Dabei ist Bewegung für ein ausgewogenes Verhältnis von
Energieaufnahme und Energieverbrauch sehr wichtig: Täglich 60 bis 90
Minuten moderate Aktivität steigern den Energieverbrauch um rund zehn
Prozent und verhindern dadurch eine Gewichtszunahme – dies wird schon
durch strammes Spazierengehen oder Fahrrad fahren erreicht. Deshalb gehört
eine Stunde Sport täglich auf den Stundenplan für Schulen und Kitas, da
nur dort alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden.

(2) Adipogene Lebensmittel besteuern und gesunde Lebensmittel
entlasten (Zucker-/Fettsteuer)

Der Lebensmittelpreis kann das Verbraucherverhalten stark beeinflussen.
Wir essen heute doppelt so viel Zucker, Fett und Salz, als uns gut täte.
Wenn in Lebensmitteln ein bestimmter Anteil an Fett, Zucker oder Salz
überschritten wird, sollten sie durch eine Steuer verteuert werden.
Entsprechend sollten gesunde Lebensmittel verbilligt werden. Länder wie
Dänemark, Ungarn, Finnland und Frankreich haben bereits differenzierte
Lebensmittelsteuern eingeführt. Selbst die nach kurzer Zeit in Dänemark
aus koalitionspolitischen Gründen wieder abgeschaffte Fettsteuer senkte
den Konsum stark fetthaltiger Produkte um 10 bis 20 Prozent.

Wie erfolgreich Preissignale sein können, haben auch die Erfahrungen mit
den Tabaksteuererhöhungen in Deutschland gezeigt. Erst durch sie konnte
der Anteil der rauchenden Jugendlichen in den letzten zehn Jahren halbiert
werden. Dagegen haben die Informations- und Aufklärungsprogramme an
Schulen kaum einen Effekt gehabt.

(3) Verbindliche Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung
Kita und Schule können beim gesunden Aufwachsen von Kindern eine wichtige
Rolle übernehmen, da sie sich mit zunehmendem Nachmittagsunterricht und
dem steigenden Anteil an Ganztagesschulen immer mehr zum zentralen
Lebensraum von Kindern und Jugendlichen entwickeln. Infolgedessen essen
Kinder auch immer häufiger in der Schule. Die Zusammensetzung und Qualität
des täglichen Essens beeinflusst nicht nur die körperliche und geistige
Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sondern bestimmt auch maßgeblich,
wie sich ihr Ernährungsverhalten bis ins Erwachsenenalter ausbildet und
verfestigt. Die Schulverpflegung spielt daher nicht nur eine zentrale
Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sondern kann auch
einen nachhaltigen Beitrag zum Gesundheitsverhalten in der Bevölkerung
insgesamt leisten.

(4) Verbot von an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung
Die Lebensmittelindustrie bewirbt fast ausschließlich ungesunde
Nahrungsmittel, die viel Zucker, Fett oder Salz enthalten und welche die
Entstehung von Übergewicht fördern; dazu gehören Süßwaren, stark
zuckerhaltige Frühstückscerealien, Milchprodukte und Softdrinks sowie
fett- und salzreiche Knabberwaren. Da die Ernährungsgewohnheiten in
Kindheit und Jugend geprägt und dann zu einem hohen Grad im
Erwachsenenalter beibehalten werden, versucht die Lebensmittelindustrie,
Kinder als Kunden von morgen mit Hilfe spezieller Kinderprodukte und
entsprechender Werbung frühzeitig an Marken und Produkte zu binden.
Kinder können häufig Werbebotschaften als solche nicht erkennen. Daten
belegen, dass Kindermarketing das Risiko erhöht, überschüssiges Gewicht
zuzulegen. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie haben sich als
wirkungslos erwiesen.

Dr. med. Eckart von Hirschhausen, ehemaliger Arzt an der Kinderklinik der
Freien Universität Berlin, unterstützt das Anliegen der Allianz. „In
Kindergärten und Schulen entscheidet sich für das Leben, ob man seinen
Körper verstehen und lieben lernt. Und weil ein gesundes Selbstvertrauen,
Neugier und Freude die besten Garanten für ein glückliches und gesundes
Leben sind, ist es höchste Zeit, dass die Mediziner, Pädagogen und
Erzieher moderne und praxiserprobte Konzepte an die Hand bekommen“, meint
der Komiker und Moderator. Auch Matthias Steiner, Olympiasieger im
Gewichtheben und Buchautor, findet den Ansatz richtig: „Sport oder – für
weniger Ambitionierte: tägliche Bewegung – ist der richtige Hebel, um das
Verhältnis von Energiezufuhr und –verbrauch in eine stabile Balance zu
bringen.“

Die vier Maßnahmen werden auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
im Globalen Aktionsplan gegen nichtübertragbare Krankheiten 2013-2020
empfohlen. Mit der politischen Deklaration des ersten UN-Gipfels zur
Prävention und Kontrolle nichtübertragbarer Krankheiten 2011 und der
Annahme des Globalen NCD-Aktionsplans bei der Weltgesundheitsversammlung
2013 ist Deutschland die Selbstverpflichtung eingegangen, die empfohlenen
Politikstrategien umzusetzen. „Nun müssen die Verantwortlichen endlich
handeln!“, fordert Garlichs.

Quelle:
Strategiepapier der Arbeitsgruppe Adipositasprävention in der Deutschen
Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten (NCD Allianz). Berlin.
November 2014.
<http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/pressematerial.html>

Die Deutsche Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten (NCD Allianz)
Die Deutsche Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten hat sich 2011
zusammengeschlossen, um gemeinsam den UN-Gipfel gegen die nicht
übertragbaren Krankheiten zu begleiten und sich für nachhaltige
Gesundheitsförderung in Deutschland, Europa und der Welt einzusetzen.

Der NCD Allianz in Deutschland gehören die folgenden Organisationen an:
Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (bvpg)
Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG)
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS)
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Deutsche Herzstiftung
Deutsche Hochdruckliga e.V. (DHL)
Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
Deutsche Krebshilfe
Deutscher Hausärzteverband
Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz)
diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe
Kompetenznetz Adipositas
Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland
(VDBD)
westdeutsches tumorzentrum (wtz)


Medizin am Abend DirektKontakt:

Deutsche Diabetes Gesellschaft
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 31, 10117 Berlin
Tel.: 030 3116937-0, Fax: 030 3116937-20

<www.ddg.info>

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