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TOP - 360° MFA - Thema: mmer mehr Autofahrer unter Drogen unterwegs

Rostocker Institut für Rechtsmedizin hat 2014 bereits 1000 Blutproben von
Konsumenten untersucht

Cannabis rangiert bei den illegalen Drogen obenan, gefolgt von Amphetamin
und Cocain. „Dieser Trend ist zwar nicht neu. Allerdings spielt
„Ecstasy"“ wieder eine größere Rolle und die Anzahl der im Straßenverkehr
erwischten Drogenkonsumenten erreicht eine neue Qualität.

Bekifft am Steuer: Drogenkonsum scheint in Mecklenburg, also im westlichen
Teil des Bundeslandes von Mecklenburg Vorpommern, nicht nur bei
Autofahrern zu einem immer größeren Problem zu werden. „Die Zahl
derjenigen steigt, die beispielsweise beim Fahren unter
Rauschmitteleinfluss ertappt werden". Zu diesem Schluss kommt Jörg
Nowotnik, Doktorand im Arbeitsbereich Forensische Toxikologie am Institut
für Rechtsmedizin der Universität Rostock.

Der Toxikologe hat für den Bereich Mecklenburg über einen Zeitraum von 11
Jahren (2002 bis 2012) etwa 40 000 Untersuchungsaufträge zum Nachweis von
Alkohol, illegalen Drogen und Medikamenten und deren Befunde ausgewertet.
Die Proben (zumeist Blut) stammen hauptsächlich von Verkehrssündern,
Räubern, Dieben, Sexualstraftätern, Schlägern und von Personen, die
Widerstand gegen die Staatsgewalt leisten. Dabei hat der Wissenschaftler
eben den neuen Trend ausgemacht: Der Konsum von illegalen Drogen, mit
denen beispielsweise Autofahrer im Straßenverkehr unterwegs sind, steigt
(übrigens auch in vielen anderen Bundesländern).


„In diesem Jahr haben wir mit bislang 1000 untersuchten Blutproben von
Drogenkonsumenten oder solchen, die als solche verdächtigt werden, bereits
einen Höchststand erreicht - und das Jahr ist noch nicht zu Ende", so der
gebürtige Schweriner. „Unter den Alkoholkonsumenten war die jüngste Person
13, die älteste 91. Mit 13 bis 53 Jahren war die Altersspanne bei den
Drogenpositiven Personen deutlich kleiner. Die älteste Person, mit einem
medikamentenpositiven Befund war 82 Jahre alt.", sagt Nowotnik.

Cannabis rangiere bei den illegalen Drogen obenan, gefolgt von Amphetamin
und Cocain. „Dieser Trend ist zwar nicht neu. Allerdings spielt „Ecstasy"
wieder eine größere Rolle und die Anzahl der im Straßenverkehr erwischten
Drogenkonsumenten erreicht eine neue Qualität", konstatiert der
38-jährige Wissenschaftler. Mit großem Schwung sei die amtliche
Beschlagnahmekurve der Substanz in den vergangenen Jahren nach oben
geschnellt. Inzwischen habe Ecstasy die Techno-Szene verlassen,
konventionelle Discos und den Jugendfreizeitbereich erobert. Doch auch
mit Designerdrogen (insbesondere Methylon) und Beruhigungstabletten seien
Verkehrsteilnehmer unterwegs. Crystal Meth (kristallines Methamphetamin),
spielt dagegen bislang praktisch keine Rolle in Mecklenburg (weniger als
20 Positivbefunde in 11 Jahren), verweist Nowotnik auf seine Ergebnisse.
Die würden aber lediglich einen Querschnitt aus der Bevölkerung
darstellen, weil nicht der Pro-Kopf-Verbrauch von Alkohol und Drogen
ermittelt worden sei. Übrigens: Etwa 90 Prozent der erwischten Alkohol-
und Drogenkonsumenten sind Männer.

Bereits für seine Zwischenergebnisse, also monatelanges Studium von
Tausenden Untersuchungsanträgen und Befunden, das Sammeln von Daten und
deren Auswertung, erhielt Nowotnik vor über einem Jahr auf einer
internationalen Tagung einen Wissenschaftspreis. Der Direktor des
Rostocker Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Andreas Büttner, sagt: „Der
Datensatz, den Herr Nowotnik vorlegt, ist von unschätzbarem Wert für die
Verkehrssicherheit und Präventionsmaßnahmen in unserem Landesteil.“
Zudem könne man neuen Trends bei Drogen entgegen wirken.

Interessant: Alkoholaufträge sind in der Rechtsmedizin Rostock seit 1993
tendenziell rückläufig. „Bis zum Jahresende werden wir für 2014 nur noch
etwa 2000 Blutproben auf Alkohol untersuchen, also nur doppelt so viele
wie auf illegale Drogen und Medikamente. Zum Vergleich: Über 7000
Alkoholuntersuchungen gab es 1993 in der Rostocker Rechtsmedizin. „Die
Bestätigungsquote weist aus, dass die Polizei in über 90 Prozent aller
Fälle den richtigen Riecher hat, wenn sie Verkehrsteilnehmer zur
ärztlichen Blutentnahme führt", sagt Nowotnik. Das liege unter anderem an
den intensiven Polizeischulungen. Darüber hinaus sei die Polizei besser
mit Drogenschnelltests ausgestattet, die dabei helfen, Verdachtsmomente
zu erhärten. Hinzu kämen die immer genaueren Bestätigungsverfahren und
die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre. Bei auffällig
gewordenen Personen würde ferner zumeist eine zeitnahe Blutabnahme
vorgenommen. „Das ist die Voraussetzung für plausible Befunde“. Rostocks
Polizei-Sprecherin Yvonne Hanske sagt dazu: „Im Verfahren ist es von
großer Bedeutung, ob die Taten unter dem Einfluss berauschender Mittel
begangen wurden".

Vergleicht man die Datensätze der Betroffenen, dann fällt auf, dass das
Alter der erwischten Alkoholkonsumenten in den letzten 11 Jahren im
Mittel um sechs Jahre gestiegen ist, das heißt von 32 auf 38 Jahre. Bei
den Drogenkonsumenten zeige sich ebenfalls ein mittlerer Altersanstieg von
immerhin drei Jahren, also konkret von 22 auf 25 Jahre. Eine Ursache
dafür sieht der junge Wissenschaftler bei Wiederholungstätern, die über
die Jahre mehrfach auffällig werden. Darüber hinaus sei seit Jahren eine
hohe Abwanderung sehr junger Menschen aus Mecklenburg zu beobachten. Dies
führe generell zu einem höheren Altersdurchschnitt. Und schließlich:
„Einige Alkoholkonsumenten scheinen auf Drogen umzusteigen", vermutet er.
Alkoholsünder würden in der Regel eher erwischt als Drogenkonsumenten,
weil der Nachweis von Alkohol unkomplizierter sei als der von bestimmten
Drogen.

Yvonne Hanske verweist (wie der Wissenschaftler) auf gut geschulte Beamte
und Fortbildungsangebote, die die Polizei in die Lage versetzen, auch
zielgerichtet Drogenkonsumenten zu erkennen. An den Promillewerten sehen
die Rechtsmediziner wiederum, dass in der Woche intensiver, aber nicht
häufiger getrunken wird, als an den Wochenenden. Generell könne man
sagen, dass sich die Intensität des Alkoholkonsums bei den erwischten in
den letzten 11 Jahren moderat, aber kontinuierlich verstärkt habe. Dabei
sei nach wie vor von einer hohen Dunkelziffer nicht ertappter auszugehen,
kommt Jörg Nowotnik zu einem bemerkenswerten Schluss. Text: Wolfgang Thiel

Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet:

Universität Rostock
Universitätsmedizin
Institut für Rechtsmedizin
Jörg Nowotnik
Tel: 0381 494 9986
Mail: joerg.nowotnik@uni-rostock.de

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