Qualitätszirkel Nieren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Cardiovascular Prevention Center @Charité

Herzinsuffizienz

Universitätzmedizin Rostock

Universitätsmedizin Greiswald

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

jkb

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

CIRS Bayern

Gender Medizin

idw

Herzinfarkt und Ebola - Was haben Sie gemeinsam?

Ausgangslage: PHARMA FAKTEN: Ebola möglicherweise über Luft übertragbar

Medizin am Abend Frage: Was verbindet so unterschiedliche Krankheitsbilder wie Herzinfarkt und Ebola?

In beiden Fällen liegen Störungen im Blutstillungssystem vor, die entweder Thrombosen beim Infarkt oder Blutungen wie bei Ebola auslösen können. Die Mechanismen zu untersuchen, die zu diesen Blutungen führen, sind für die Gerinnungsforscher von hohem Interesse. Zu diesem Thema werden Prof. Dr. Dieter Häussinger, Düsseldorf, und weitere Experten referieren, darunter Ärzte, die in Afrika unmittelbar mit der Behandlung von Ebola-Patienten befasst sind.

Medizin am Abend DirektKontakt: 

Univ.-Prof. Dr. Rüdiger E. Scharf,
Direktor des Instituts für Hämostaseologie, Hämotherapie und Transfusionsmedizin,
Universitätsklinikum Düsseldorf,
Tel. 0211/81-17344,
rscharf@uni- duesseldorf.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinik-duesseldorf.de

Fallpauschalen

Medizin am Abend Fazit: Für Ärzte greifen Fallpauschalen zu wenig

Seit 2012 werden Schweizer Spitäler über Fallpauschalen finanziert. Deren
Ziel – effizientere Prozesse und mehr Zeit für den Patienten – wurde aus
Sicht der Ärztinnen und Ärzte nicht erreicht. Die finanziellen Interessen
der Spitäler beeinflussen das medizinische Fachpersonal stärker, als
dieses sich für das Wohl ihrer Patienten wünscht. Dennoch sind Ärztinnen
und Ärzte mit ihrer täglichen Arbeit im Spital zufrieden, und sie
beurteilen die derzeitige Patientenversorgung als gut. Dies geht aus einer
schweizweiten Befragung durch das Institut für Biomedizinische Ethik und
Medizingeschichte der Universität Zürich hervor.

In Schweizer Spitälern wird jeder Spitalaufenthalt anhand von bestimmten
Kriterien einer Fallgruppe zugeordnet und pauschal vergütet. Die
Fallpauschalen wurden vor drei Jahren eingeführt, um die Kosten für
medizinische Leistungen in den Spitälern vergleichbar und transparent zu
machen. Sie sollten dem medizinischen Fachpersonal helfen, seine Arbeit
möglichst effizient zu erledigen.

Wissenschaftler des Instituts für Biomedizinische Ethik und
Medizingeschichte der Universität Zürich haben im Jahr 2013 schweizweit
Ärztinnen und Ärzte befragt, wie sie seit der Einführung der
Fallpauschalen die Patientenversorgung sowie ihre tägliche Arbeit im
Spital einschätzen. Mehr als 90 Prozent der 382 befragten Teilnehmenden
beurteilten die Qualität der Patientenversorgung insgesamt als sehr gut
bzw. gut – und rund 80 Prozent waren mit ihrem Job zufrieden. Hingegen gab
die Mehrheit der Befragten an, dass sie sich bei medizinischen
Entscheidungen tendenziell mehr von den finanziellen Interessen ihrer
Spitäler beeinflussen liessen, als sie es mit Blick auf das Patientenwohl
wollen.

Fehlentwicklungen wie frühe Entlassungen kommen vor
Nach Einschätzung der Befragten zeigen sich bei der Patientenversorgung
die folgenden in Zusammenhang mit Fallpauschalen gebrachten
Fehlentwicklungen: frühe Entlassungen, sogenanntes «case splitting» bzw.
die Aufteilung der medizinischen Behandlung auf zwei Aufenthalte, obwohl
einer ausreichend wäre, «cherry picking», die bevorzugte Behandlung von
Patienten mit lohnenswerten Fallpauschalen bzw. die Abweisung von
Patienten mit nicht lukrativen Fallpauschalen sowie Überbehandlung, d.h.
medizinische Behandlung bei fehlender Indikation, weil es Geld bringt.
«Diese beobachteten Fehlentwicklungen kommen zurzeit noch in einem
moderaten Mass vor, allerdings ist unklar, wie sich das in Zukunft
entwickelt», erklärt Margrit Fässler, Projektmitarbeiterin am Institut für
Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte der Universität Zürich.

Weniger Zeit für Patienten und weniger effizient als gedacht
Aus Sicht der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte wurden die Ziele der
Spitalreform, Effizienz zu schaffen und Prozesse zu optimieren, bisher
nicht erreicht. Patientinnen und Patienten sollten durch die Reform
profitieren oder zumindest nicht schlechter gestellt werden; jedoch gab
jeder fünfte Studienteilnehmer an, dass er seit Einführung der
Fallpauschalen weniger Zeit für Kontakte und Gespräche mit Patienten und
Angehörigen verwendet hatte, und jeder vierte stellte fest, dass sich die
patientenorientierte Versorgung verschlechtert hatte.

Regelmässige Ärztebefragungen einführen
Die Studienteilnehmenden schätzen die derzeitige Qualität der
Patientenversorgung als hoch ein. «Gerade deswegen ist es sinnvoll, die
Auswirkungen der Spitalreform langfristig zu untersuchen, damit es zu
keinen unerwünschten Einbussen kommt», erklärt Nikola Biller-Andorno,
Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte
der Universität Zürich und Leiterin des Gesamtprojekts. Ihr zufolge können
bestimmte Fehlentwicklungen nur durch regelmässige Ärztebefragungen
aufgedeckt werden, da sich beispielsweise Überbehandlungen oder vermehrter
ökonomischer Druck schwer durch andere Erhebungen nachweisen lassen. Nach
Möglichkeit sollen diese Erhebungen in das reguläre Qualitätsmanagement
von Spitälern integriert werden. «Ob das auf Fallpauschalen basierte
Finanzierungssystem dabei hilft, an den richtigen Stellen Kosten
einzusparen, muss sich in Zukunft erweisen», schliesst Nikola Biller-
Andorno.

Literatur:
Margrit Fässler, Verina Wild, Caroline Clarinval, Alois Tschopp, Jana
Fähnrich, Nikola Biller-Andorno. Impact of the DRG-based reimbursement
system on patient care and professional practice: perspectives of Swiss
hospital physicians. Swiss Medical Weekly. February 9, doi:
doi:10.4414/smw.2015.14080

Medizin am Abend DirektKontakt:

Dr. med. Margrit Fässler / Prof. Dr. Dr. Nikola Biller-Andorno
Institut für Biomedizinische Ethik
Universität Zürich
Tel. +41 44 634 40 80
E-Mail: faessler@ethik.uzh.ch, biller-andorno@ethik.uzh.ch
Universität Zürich, Nathalie Huber

Die Romane Shades of Grey

Medizin am Abend Fazit: Ist Sadomasochismus salonfähig? Wissenschaftlerin forscht zu "Shades of Grey"

Die Romane „Fifty Shades of Grey“ sorgten für Furore und avancierten zum Bestseller-Erfolg. Auch die Verfilmung weckt großes mediales Echo. Warum begeistert „Sadomasochismus“ die Gesellschaft? Verändert die Beschäftigung mit diesem Thema die Einstellung dazu? Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm (HNU), befragte Leserinnen und Leser der Romane. Sie kommt zu dem Schluss: Die meisten Leser finden die Erotik in den Romanen anregend, würden die dargestellten Sexualpraktiken aber nicht selbst ausprobieren wollen.

„Bis vor kurzem erregte Literatur mit sadomasochistischer Erotik Anstoß und Sadomasochismus, also SM, galt als pervers und bizarr. Und nun fasziniert die ‚Shades of Grey‘-Trilogie mit reichlich SM ein Millionenpublikum. Diese Diskrepanz brachte mich dazu, mich mit dem Thema näher zu beschäftigen“, so Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm. Sie geht der Frage nach, ob die Romantrilogie und die darin enthaltenen sexuellen Praktiken im SM-Bereich Einfluss auf das sexuelle Verhalten der Leserschaft haben. Darüber hinaus hinterfragt sie, ob das Werk Barrieren zum Thema Sadomasochismus abbaut und ob oder inwiefern es einen vorurteilsfreieren und toleranteren Zugang zu SM schafft. Dabei gibt sie einen historischen Abriss über den ehedem als Perversion eingestuften Sadomasochismus und analysiert seine bisherige Darstellung in Kunst, Werbung, Literatur und Popkultur. Sibylle Schulz betrachtet das Thema „Sadomasochismus“ und die mediale Darstellung aus Sicht der Kommunikationswissenschaft und Sexualwissenschaft und befragte hierfür im Rahmen einer Vorstudie 18 Leserinnen und Leser der Bücher. Dabei gaben über 80 Prozent der Befragten an, die Erotik „anregend“ zu empfinden, 60 Prozent empfinden diese „heiß“, 15 von 18 Befragten ist diese Art von Erotik neu und weniger als ein Drittel würde die Sexualpraktiken der Romane ausprobieren.

Sibylle Schulz Beitrag „Hausse für Peitschensex und Fesselliebe: Sadomasochismus 2014 – von der Subkultur zum Mainstream?“ ist im Sammelband „Medialisierung und Sexualisierung. Vom Umgang mit Körperlichkeit und Verkörperungsprozessen im Zuge der Digitalisierung“, erschienen 2015 im Springer Fachmedien Verlag, veröffentlicht.

Medizin am Abend DirektKontakt
Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm.

Sibylle Schulz, 0731/9762-1518
sibylle.schulz@hs-neu-ulm.de
Hochschule Neu-Ulm, Theresa Osterholzer

Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm.
Foto: Hochschule Neu-Ulm

Hirnblutung unter Blutverdünner

Medizin am Abend Fazit: Wegweisende deutsche Studie zur Behandlung von Hirnblutungen unter Blutverdünnern veröffentlicht

Mit der bislang größten Untersuchung über den Zusammenhang zwischen
Blutverdünnern und Hirnblutungen ist es deutschen Neurologen gelungen,
neue Therapieempfehlungen zu erarbeiten. „Potenzielle Nutznießer sind
annähernd 1 Million Menschen, die hierzulande Marcumar und andere
Substanzen zur Blutverdünnung einnehmen“, so Professor Martin Grond aus
Siegen, 2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

„Wir wissen jetzt nicht nur, dass wir während einer Hirnblutung die
Wirkung dieser Arzneien möglichst vollständig neutralisieren müssen,
sondern auch, dass diese Medikamente in der Langzeittherapie vor neuen
Schlaganfällen schützen, ohne das Risiko einer neuen Hirnblutung zu
erhöhen“, sagt Professor Joachim Röther, Sprecher der Deutschen
Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und Chefarzt der Neurologischen Abteilung
der Asklepios Klinik Altona.

Für die Studie, die morgen im Journal of the American Medical Association
(JAMA) veröffentlicht wird, haben Experten aus 19 deutschen
Universitätskliniken und Krankenhäusern retrospektiv die Daten von fast
1200 Schlaganfallpatienten ausgewertet. Diese hatten Blutverdünner wie
Marcumar bekommen und eine Hirnblutung erlitten. Die Frage der Neurologen
war nun, wie sich Maßnahmen zur Hemmung der Antikoagulation und zur
Senkung des Blutdrucks kurz- und langfristig auswirken würden.

Größenzunahme der Hämatome gemessen

Wie Studienleiter Professor Hagen Huttner von der Neurologischen Klinik
des Universitätsklinikums Erlangen berichtet, konnte man bei 853 Patienten
den Größenzuwachs der Hirnblutung analysieren und bei 307 (36 Prozent) von
ihnen eine Volumenzunahme um mehr als ein Drittel dokumentieren.
„Verringerte Raten einer Hämatomvergrößerung fanden wir bei einer
Reduktion des INR-Wertes unter 1,3 binnen vier Stunden nach der
Einweisung“
, so Huttner. In dieser Gruppe von Patienten hatte man nur bei
19,8 Prozent eine Hämatomvergrößerung beobachtet, während der Anteil unter
Patienten mit einem INR ≥ 1,3 mit 41,5 Prozent mehr als doppelt so groß
war.

Auch systolische Blutdruckwerte unter 160 mmHg vier Stunden 
nach der Einweisung waren mit einem verringerten Risiko 
einer Hämatomvergrößerung assoziiert: 
In der Gruppe der Patienten, wo dieses Ziel erreicht wurde,
wiesen 33,1 Prozent vergrößerte Hämatome auf. Wurde das Ziel verfehlt,
waren es dagegen 52,4 Prozent. „Somit haben wir endlich valide Ergebnisse
zur Behandlung dieser Patienten und können den Einfluss des Blutdrucks auf
Hämatome besser einschätzen“, kommentiert Professor Grond. „Das ist sehr
hilfreich.“

Gemessen wurde auch der Einfluss beider Maßnahmen auf die Mortalität im
Krankenhaus. Gelang es, die Blutverdünnung schnell zu neutralisieren bei
gleichzeitigen systolischen Blutdruckwerten unter 160 mmHg, so betrug die
Sterblichkeit 13,5 Prozent gegenüber 20,7 Prozent, wenn beide Ziele
verfehlt wurden.


Zusammen mit ihren Kollegen haben Studienleiter Huttner und Erstautor Dr.
Joji Kuramatsu, ebenfalls aus Erlangen, außerdem untersucht, wie häufig
unter den Patienten im Jahr nach der Behandlung erneute Hirnblutungen und
Schlaganfälle aufgetreten sind, und ob dabei ein Zusammenhang mit der
erneuten Gabe von Blutverdünnern besteht. Hier verglichen die Forscher
jene 172 Patienten (23,9 Prozent) unter den Überlebenden, die im
Therapieverlauf erneut mit Blutverdünnern behandelt wurden, mit jenen, die
keine Blutverdünner mehr bekamen. Ischämische Komplikationen traten in der
ersten Gruppe mit einer Häufigkeit von 5,2 Prozent auf, in der zweiten
Gruppe mit 15 Prozent. Hämorrhagische Komplikationen waren in beiden
Gruppen annähernd gleich.

Schutz durch erneute Blutverdünnung nachgewiesen

„Die Wiederaufnahme der Blutverdünnung zeigte einen klaren Schutz vor
Schlaganfällen, ohne dass wir in unserer Patientenkohorte gleichzeitig ein
vermehrtes Auftreten der gefürchteten Hirnblutung beobachteten“, so Hagen
Huttner. „Somit ergibt sich ein Netto-Nutzen zugunsten der Wiederaufnahme
der Blutverdünnung.“

Diese Fragestellung wird auch in der Studie PRODASt in Essen prospektiv
untersucht. Hier werden ab Frühjahr 2015 in etwa 100 Stroke Units in
Deutschland Patienten mit Vorhofflimmern, die eine intrakranielle Blutung
erlitten hatten, erfasst. Diese Patienten werden ein Jahr lang verfolgt
mit den Fragen, welche Patienten wieder antikoaguliert werden müssen und
wie sich die neuen oralen Antikoagulantien (NOAC) von Marcumar
unterscheiden

Weitere Ergebnisse bald zu erwarten

NOAC haben in jüngster Vergangenheit in die Praxis der Blutverdünnung
Einzug gehalten – mit neuen Wirkmechanismen. „Auch hier brauchen wir
weitere Studien, um das Potenzial zur Verringerung erneuter Hirnblutungen
ausschöpfen zu können“, fordert Huttner. „Tatsächlich laufen derzeit
prospektive Studien mit wirksamen Antidots zu den neuen Blutverdünnern.
Wir können in den kommenden Monaten mit interessanten Ergebnissen
rechnen“, weiß Martin Grond.

Quelle

Kuramatsu, J.B. et al. (2015) Anticoagulant Reversal, Blood Pressure
Levels, and Anticoagulant Resumption in Patients with Anticoagulation-
related Intracerebral Hemorrhage. February 24, 2015, Vol 313 (8)

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. med. Hagen B. Huttner
Oberarzt der Neurologischen Klinik
Universitätsklinikum Erlangen
Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen
Tel.: +49 (0) 9131 8544 523
Fax: +49 (0) 9131 8536 597
E-Mail: hagen.huttner@uk-erlangen.de

Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Chefarzt des Neurologischen Kreisklinikums in Siegen
Tel.: +49 (0) 271 705 1800
E-Mail: grond@dgn.org

Prof. Dr. med. Joachim Röther
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Chefarzt Neurologische Abteilung
Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg
Tel.: +49 (0)40-181881-1401
E-Mail: j.roether@asklepios.com

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Frank A. Miltner

Die Masernfrage - Doppelimpfung

Ausgangslage: 

http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/medizin/-/journal_content/56/12054/5867473/Masern-Epidemie%3A-Sind-Impfmuffel-schuld%3F/

http://www.praxisvita.de/maserndebatte-vorerst-keine-impfpflicht#

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Masern-Impfung

Der Tod des Kleinkinds in Berlin zeigt abermals in aller Dramatik auf: Masern sind eine hochgefährliche Krankheit. Das besonders Tückische: Auch noch Jahre nach einer Infektion können Hirnschädigungen auftreten, die schlimmstenfalls zum Tode führen - und die Viren sind hochgradig ansteckend.

Impfverweigerer handeln gleich doppelt unsozial. Sie setzen ihre eigenen, noch entscheidungsunmündigen Kinder einem hohen Risiko aus und gefährden zudem schutzlose Babys, die noch nicht geimpft werden können. Doch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat Recht, wenn er eine Impfpflicht vorerst ablehnt. Denn ein Impfzwang wäre nur mit erheblichem Aufwand durchsetzbar und zudem juristisch fragwürdig.

Etwa jedes 20. Elternpaar in Nordrhein-Westfalen sorgt nicht für die sichere Doppelimpfung. Eine nachdrückliche Erinnerung durch den Kinderarzt oder die Krankenkasse wird die vergesslichen Eltern gewiss erreichen. Aktive Impfverweigerer aber können nur durch Überzeugungsarbeit umgestimmt werden. Schicksale wie das des Kleinkinds in Berlin sollten Mahnung genug sein.

Medizin am Abend DirektKontakt

Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

Plötzlicher Herztod

Medizin am Abend Fazit: Rhythmologen des Herzzentrums Leipzig implantieren weltweit ersten Defibrillator der neuesten Generation

Der Februar 2015 könnte sich als ein ganz besonderer Monat im Kampf gegen
den plötzlichen Herztod erweisen: zu diesem Zeitpunkt wurde im Herzzentrum
Leipzig der weltweit erste Defibrillator der neuesten Generation in den
Brustkorb eines herzkranken Patienten implantiert. Das neue Mini-Gerät ist
deutlich kompakter und langlebiger als seine Vorgänger und kann deshalb
deutlich schonender eingebracht werden.

Implantierbare Defibrillatoren – auch Schockgeber genannt – sind seit den
1980er-Jahren eine anerkannte Therapieform zur Prophylaxe des plötzlichen
Herztodes. Seitdem wurden vorwiegend so genannte transvenöse
Defibrillatoren
verwendet, bei denen das Aggregat unter dem Schlüsselbein
implantiert und die Elektrode über die Vene zum Herz vorgeführt und dort
in der rechten Herzkammer verankert wurde.

Seit dem Jahr 2009 steht mit den so genannten subkutanen Defibrillatoren
ein neuer technologischer Ansatz zur Verfügung: die Aggregate werden auf
der linken Seite des Brustkorbes implantiert, die Elektrode verläuft dabei
nur noch unter der Haut vor dem Herzen.
Seit Februar 2015 ist die zweite
Generation dieser Defi-Variante verfügbar und jetzt weltweit erstmals im
Herzzentrum Leipzig eingesetzt worden. Das Gerät ist rund 20 Prozent
flacher und weist im Vergleich zu seinem Vorgänger eine um 40 Prozent
längere Batterielaufzeit auf.


„Es ist sehr positiv, dass nunmehr eine sehr kompakte und noch viel
schonender zu implantierende Technologie zur Verfügung steht, mit der
lebensgefährliche Herz-Rhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod
wirksam verhindert werden können“, sagt Prof. Dr. Gerhard Hindricks,
Chefarzt der Abteilung für Rhythmologie im Herzzentrum Leipzig. „Wir sind
sehr zuversichtlich, dass damit noch mehr betroffene bzw. gefährdete
Patienten von dieser Therapieform profitieren können.“

Die Implantation wurde von den Oberärzten Dr. Michael Döring und Dr.
Sergio Richter aus der Abteilung für Rhythmologie durchgeführt. Der
minimal-invasive Eingriff erfolgte in Narkose, verlief völlig
komplikationslos und dauerte nur 30 Minuten. Bereits am Folgetag konnte
der Patient aus der Klinik entlassen werden und wird nun ambulant
weiterbehandelt.



Die Implantation im Herzzentrum Leipzig wurde von den Oberärzten Dr. Michael Döring (links) und Dr. Sergio Richter aus der Abteilung für Rhythmologie durchgeführt.


Die Implantation im Herzzentrum Leipzig wurde von den Oberärzten Dr. Michael Döring (links) und Dr. Sergio Richter aus der Abteilung für Rhythmologie durchgeführt. Herzzentrum Leipzig


Röntgenaufnahme vom ersten transplantierten Defibrillator der neuesten Generation Röntgenaufnahme vom ersten transplantierten Defibrillator der neuesten Generation Herzzentrum Leipzig

Über das Herzzentrum Leipzig:
Das Herzzentrum Leipzig bietet mit seinen 440 Betten und zehn
tagesklinischen Betten in den drei Kliniken, Klinik für Herzchirurgie,
Klinik für Innere Medizin/Kardiologie (inkl. der Abteilung für
Rhythmologie) und Klinik für Pädiatrie/ Kinderkardiologie sowie den
Abteilungen für Anästhesiologie und Radiologie Hochleistungsmedizin rund
um das Herz. Unter der Leitung international erfahrener Ärzte und
namhafter Wissenschaftler arbeitet am Herzzentrum Leipzig ein Team von
mehr als 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Seit der Inbetriebnahme
im September 1994 besteht mit dem Freistaat Sachsen und der Universität
Leipzig ein Kooperations- und Nutzungsvertrag, der dem Haus den Status
einer Universitätsklinik verleiht. Das rechtlich und wirtschaftlich
selbständige Herzzentrum ist Teil der Medizinischen Fakultät der
Universität Leipzig. Seit 2014 ist das Herzzentrum Leipzig eine
100-prozentige Tochter der HELIOS Kliniken GmbH. www.helios-
kliniken.de/herzzentrum

Über die HELIOS Kliniken Gruppe:
Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 110 eigene Akut- und
Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch,
Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 49
Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, elf
Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der
größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in
Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten
Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. HELIOS
versorgt jährlich mehr als 4,2 Millionen Patienten, davon mehr als 1,2
Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als
34.000 Betten und beschäftigt rund 69.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2013
erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Die
Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius. www.helios-
kliniken.de




Medizin am Abend DirektKontakt

Alexander Friebel
Telefon: 03418652191
E-Mail-Adresse: alexander.friebel@helios-kliniken.de



Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.helios-kliniken.de/herzzentrum
Herzzentrum Leipzig GmbH, Universitätsklinik, Alexander Friebel

03.März 2015: Einladung zur Diastolischen Herzschwäche-Studie

Medizin am Abend Fazit:
Neue Studie in Greifswald: Herzschwäche durch verminderte Dehnbarkeit der Herzkammer. Was kann man tun?

Einladung zu einer Infoveranstaltung am 3. März

An der Universitätsmedizin Greifswald startet in Kooperation mit der
Universitätsmedizin Göttingen eine neue Studie für Patienten mit einer
Herzschwäche durch verminderte Dehnbarkeit der Herzkammer. Ein
altersgerechtes körperliches Training gilt als vielversprechende
Therapieoption, die nun näher wissenschaftlich untersucht werden soll.

Dafür sucht die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B an der
Universitätsmedizin betroffenen Patienten mit dieser speziellen
Herzschwäche. Am Dienstag, dem 3. März, findet dazu um 17.00 Uhr eine
Informationsveranstaltung im Hörsaal Nord des Klinikneubaus
(Sauerbruchstraße) statt. Dazu sind alle Interessenten recht herzlich
eingeladen.

Die bekannteste Ursache einer Herzschwäche ist durch eine Minderung der
Pumpfunktion der linken Herzkammer gekennzeichnet (systolische
Herzinsuffizienz)
. Hierbei verliert der Herzmuskel an Muskelkraft, die
Herzkammer weitet sich, wodurch das Herz weniger Blut pro Herzschlag in
den Kreislauf pumpen kann. Somit kann es zu Leistungseinschränkungen mit
Beschwerden wie Luftnot, schneller Ermüdbarkeit oder geschwollenen Beinen
kommen.

Die andere bisher weniger beachtete, aber ebenso häufige Ursache
einer Herzschwäche beruht auf einer verminderten Dehnbarkeit des Herzens
(diastolische Herzinsuffizienz). 

Bei dieser Form ist die Pumpkraft des Herzens nicht wesentlich eingeschränkt, jedoch kann sich das Herz nicht mehr so gut entspannen, so dass die Blutfüllung des Herzens verzögert und erschwert ist. Die Folgen sind ebenfalls Leistungseinschränkungen und Symptome wie Luftnot, die vor allem bei körperlicher Belastung auftritt.

Diese Form der Herzschwäche betrifft besonders häufig Menschen, die einen
hohen Blutdruck haben und/oder übergewichtig sind.

Als Therapiemöglichkeiten werden derzeit lediglich entwässernde Medikamente empfohlen.

„Im Rahmen einer von der Universitätsmedizin Göttingen initiierten
Pilotstudie hat sich gezeigt, dass Menschen mit dieser Form der
Herzschwäche durch körperliches Training, konkret ein kombiniertes
Ausdauer- und Krafttraining, ihre Leistungsfähigkeit verbessern können und
die Beschwerden abnehmen“, informierte der Greifswalder Projektleiter,
Prof. Marcus Dörr, von der Greifswalder Kardiologie. „Ab März werden wir
in Zusammenarbeit mit dem Sinus-Gesundheitszentrum Greifswald diese
Therapieoption auch den betroffenen Patienten in Greifswald anbieten
können und die Ergebnisse wissenschaftlich auswerten.“



Prof. Stephan B. Felix (re.) und Prof. Marcus Dörr (2.v.re.) beim kontrollierten Training im Greifswalder Untersuchungs- und Trainingszentrum.
Prof. Stephan B. Felix (re.) und Prof. Marcus Dörr (2.v.re.) beim kontrollierten Training im Greifswalder Untersuchungs- und Trainingszentrum.
Foto: UMG/Manuela Janke
 
Patienten mit einer verminderten Dehnbarkeit des Herzens (diastolische
Herzschwäche) können die Infoveranstaltung am 3. März besuchen bzw. sich
direkt unter der Telefonnummer 03834-86 800 60 im
Herzkreislaufuntersuchungszentrum in der Fleischmannstraße 42-44 melden
oder persönlich vorbeikommen.






Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin B
Neubau, Sauerbruchstraße, 17475 Greifswald
Direktor: Prof. Dr. med. Stephan B. Felix
T +49 3834 86-80 500
E InnereB@uni-greifswald.de
www.medizin.uni-greifswald.de

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Constanze Steinke

Teilnahme an der ABATACEPT-Prädiabetes-Studie: Therapieansatz zur Vorbeugung von Typ 1 Diabetes

Medizin am Abend Fazit: ABATACEPT-Studie: Diabetes schon im Vorläuferstadium stoppen?

Einen vielversprechenden Therapieansatz zur Vorbeugung von Typ 1 Diabetes
verfolgt die ABATACEPT-Studie: Der Wirkstoff ABATACEPT soll die Aktivität
der fehlgesteuerten Immunzellen unterdrücken. Damit könnte die Insulin-
Produktion länger oder möglicherweise dauerhaft erhalten bleiben. Die
Präventionsstudie des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum
München, und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität
München ging im Januar an den Start und nimmt jetzt Studienteilnehmer auf.

ABATACEPT hat sich bereits bei der Therapie anderer Autoimmunerkrankungen
bewährt.

 Vor der Teilnahme an der Diabetes-Präventionsstudie ABATACEPT wird das Blut auf Inselautoantikörper untersucht. Teilnehmen kann, wer mindestens zwei dieser Antikörper gebildet hat.
Vor der Teilnahme an der Diabetes-Präventionsstudie ABATACEPT wird das Blut auf Inselautoantikörper untersucht. Teilnehmen kann, wer mindestens zwei dieser Antikörper gebildet hat. Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München


Typ 1 Diabetes entwickelt sich anfangs im Verborgenen: 

Oft Jahre bevor erste Symptome auftreten, zirkulieren im Blut der Betroffenen
Inselautoantikörper, die zu einer Zerstörung der Insulin-produzierenden
Zellen in der Bauchspeicheldrüse führen. Vor kurzem hat das Forscherteam
um Prof. Anette-Gabriele Ziegler herausgefunden, dass der Nachweis von
zwei oder mehr spezifischen Inselautoantikörpern als sicheres
Vorläuferstadium der Erkrankung zu werten ist. In diesem Zusammenhang wird
in Forscherkreisen deshalb mittlerweile von einem „Prädiabetes“
gesprochen. Diesen frühzeitig zu erkennen und sein Fortschreiten zu
verhindern, hat sich Ziegler, Direktorin des Instituts für
Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und Leiterin der
Forschergruppe Diabetes der TU München sowie des Forschungsbereichs
Typ-1-Diabetes im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), zum Ziel
gesetzt: „Wir wissen jetzt, ab wann die Uhr der Krankheit tickt und dass
es keinen Weg zurück gibt – es sei denn, wir greifen wirksam vorbeugend
ein: Auf dem jetzigen Stand der Medizin ist dies nur in Form von
Präventionsstudien wie der ABATECEPT-Studie möglich“.

Wie erkennt man einen Prädiabetes?

Mittels eines Inselautoantikörper-Screenings werden die
Blutkonzentrationen von vier Inselautoantikörpern ermittelt. Der Name
dieser für den Typ 1 Diabetes spezifischen Autoantikörper leitet sich von
den „Langerhans-Inseln“ der Bauchspeicheldrüse ab. Diese Zellansammlungen
enthalten unter anderem die Betazellen, in denen das für die Regulation
des Blutzuckers unabdingbare Hormon Insulin produziert wird.

Inselautoantikörper binden an spezielle Bestandteile der Betazellen, die
essentiell für den Insulinstoffwechsel sind. Nach diesen sind auch die
zugehörigen Inselautoantikörper benannt: Insulinautoantikörper (IAA) sowie
Inselautoantikörper gegen Glutamat-Decarboxylase (GADA),
Tyrosinphosphatase (IA2A) und der Zinktransporter 8 (ZnT8A). 


Der Inselautoantikörper-Test erlaubt es, den Typ 1 Diabetes in einem frühen
Stadium zu diagnostizieren, das heißt, noch bevor sich erste Symptome der
Krankheit zeigen.


Sind mindestens zwei Inselautoantikörper positiv getestet, liegt das
Risiko für einen klinisch manifesten Typ 1 Diabetes bei 51 % nach fünf
Jahren und bei 75 % nach zehn Jahren. Von 100 positiv getesteten Kindern
haben also 51 nach fünf und 75 nach zehn Jahren das Stadium der
Insulinpflichtigkeit erreicht. Die weltweite Diabetesforschung arbeitet
allerdings mit Nachdruck daran, diesen natürlichen Krankheitsverlauf durch
präventive Therapien aufzuhalten.

Wie soll ABATACEPT die Entwicklung des Typ 1 Diabetes stoppen?

Das Institut für Diabetesforschung und die Forschergruppe Diabetes sind
Teil des internationalen Netzwerks TrialNet, das gemeinsam mit Forschern
aus anderen Ländern unterschiedliche Therapien testet, mit denen das
Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden soll. Diese Bemühungen
spiegeln sich unter anderem in der internationalen ABATACEPT-Studie wider.
Die Studie spielt auch für das DZD eine wichtige Rolle, indem sie dazu
beiträgt, eine deutschlandweite Infrastruktur für Studien zum
Typ-1-Diabetes zu etablieren.

Ziel des Einsatzes von ABATACEPT ist es, die Aktivität der Immunzellen zu
unterdrücken, welche die körpereigenen Betazellen attackieren. „ABATACEPT
ist ein Antikörper-ähnlicher und gut verträglicher Wirkstoff“, so Ziegler.
„Er hemmt die Interaktion zwischen bestimmten Immunzellen, den
T-Lymphozyten, und bremst somit den Autoimmunprozess.“ Das Medikament ist
bereits für die Therapie anderer Autoimmunerkrankungen zugelassen. Dies
sind bei Erwachsenen in erster Linie die rheumatoide Arthritis sowie bei
Kindern und Jugendlichen die juvenile idiopathische Arthritis. Eine erste
Studie mit Typ 1 Diabetikern, die kurz nach Diagnosestellung für 24 Monate
mit ABATACEPT behandelt wurden, zeigte ebenfalls eine eindeutige
langfristige Verbesserung der Betazellfunktion. Die Rest-Insulin-
Produktion blieb länger erhalten.

An dieser Präventionsstudie können erst- und zweitgradig Verwandte eines
Typ 1 Diabetikers (Kinder, Geschwister, Eltern, Enkel) zwischen 12 und 45
Jahren teilnehmen, bei denen mindestens zwei Inselautoantikörper (alle
außer IAA) vorliegen. Sie müssen über normale Blutzuckerwerte verfügen.

Warum Früherkennung?

Ob ein Interessent die Kriterien für eine Teilnahme an der ABATACEPT-
Studie oder einer anderen Diabetes-Präventionsstudie erfüllt, darüber
entscheidet das Ergebnis des Inselautoantikörpertests. Für jede Studie
gelten andere Zugangsvoraussetzungen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil einer frühen Diagnose des Typ 1 Diabetes
durch Inselautoantikörper-Screening liegt darin, dass schwere
Stoffwechselentgleisungen (Ketoazidosen) bei Ausbruch der Erkrankung
vermieden werden können.

Bei etwa einem Drittel aller Kinder und Erwachsenen, die einen Typ 1 Diabetes entwickeln, wird die Erkrankung erst durch Auftreten einer schweren und zum Teil lebensbedrohlichen Ketoazidose diagnostiziert.

Ketoazidosen können zu einer langfristigen Beeinträchtigung der Hirnfunktion und Denkleistung führen, die es unbedingt zu vermeiden gilt. Eine frühe Diabetesdiagnose kann bei Kindern mit positiven Inselautoantikörpern durch gelegentliches Testen von Urin-und Blutzucker einer Ketoazidose vorbeugen.

Forschungsarbeiten aus den USA, Deutschland und Skandinavien zeigen eindeutig, dass die Zahl der Stoffwechselentgleisungen und Ketoazidosen bei Kindern, die an einem Inselautoantikörper-Screening teilgenommen haben, extrem gering ist.

Wie läuft das Inselautoantikörper-Screening ab?

Das Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, bietet
Verwandten von Patienten mit Typ 1 Diabetes ein kostenloses
Diabetesrisiko-Screening an.

Zu diesem Zweck wird eine kleine Blutmenge benötigt, die beim Haus- oder Kinderarzt abgenommen und per Post an das Institut für Diabetesforschung in München geschickt werden kann. 

Im Zuge der Screening-Untersuchung erhält jeder Teilnehmer eine individuelle
Beratung und nach Ermittlung des Inselautoantikörperstatus einen
Befundbrief. Bei Vorliegen von Inselautoantikörpern erhalten Sie eine
Schulung und langfristige medizinische Betreuung sowie auf Wunsch wird
eine Beratung bzw. Betreuung eines Psychologen vor Ort vermittelt.

Medizin am Abend DirektKontakt

Institut für Diabetesforschung
Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstr. 1
85764 München

Forschergruppe Diabetes
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Lehrstuhl für Diabetes und Gestationsdiabetes
der Technischen Universität München
Frau Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
Kölner Platz 1, 80804 München
Tel. 0800 - 828 48 68 (kostenfrei)
E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de
Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München, Claudia
Pecher

Behandlungszentrum - bundesweite Begriffdiskussion des Krankenhaus-Report

Weser-Kurier: Kommentar von Alexander Pitz zum Krankenhaus-Report

Behandlungszentrum für dies, Ärztezentrum für jenes - was für gebündelte medizinische Fachkompetenz stehen soll, ist in Wahrheit allzu oft ein reines Marketing-Instrument. Viele dieser sogenannten Zentren, die es an deutschen Krankenhäusern gibt, heißen nur deshalb so, weil der Begriff auf dem Firmenschild einen guten Eindruck macht. Mit Versorgungsqualität hat das inflationär gebrauchte Etikett nichts zu tun. Im Prinzip kann sich jede Klinik "Zentrum" nennen, ganz unabhängig von der Güte der angebotenen Behandlung. Der Wildwuchs führt jedoch dazu, dass die ohnehin schon komplexe Versorgungslandschaft noch unübersichtlicher wird. Leidtragender ist der Patient, der zusehends den Überblick verliert. Der AOK-Bundesverband hat daher recht, wenn er die Politik zum Handeln auffordert. Bund und Länder haben in ihrem Eckpunktepapier zur Krankenhausreform zwar beschlossen, den Zentrumsbegriff neu zu fassen, doch das geht nicht weit genug. Kliniken, die den Anforderungen an ein spezialisiertes Zentrum nicht gerecht werden, sollten bestimmte Behandlungen einfach nicht anbieten dürfen - zum Wohle der Patienten.

Medizin am Abend DirektKontakt

Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de

Alternsforscher - Patientenverfügung (PV)

Vergeht im Alter die Zeit schneller? / Ein Alternsforscher erklärt, warum diese Erfahrung einen realen Grund hat

Je mehr die Jahre vergehen, desto schneller hastet die Zeit - so empfinden es viele. Studien und Befragungen bestätigen diese Empfindung, erklärt Frieder Lang, Professor für Alternsforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg im Apothekenmagazin "Senioren-Ratgeber". Die veränderte Zeiteinschätzung betreffe aber längst nicht alle Bereiche des Alltags, weiß der Gerontologe aus einer eigenen Untersuchung. Was man gern tut, vergeht schneller! Hinzu kommt:

"Ein älterer Mensch überlegt sich, ob ihm das, was er tut, sinnvoll erscheint, ob es Freude macht. Begrenzte Zeit ist kostbare Zeit - und vergeht vielleicht auch aus diesem Grund subjektiv schneller", erklärt der Gerontologe.

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 2/2015 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Immer mehr Patientenverfügungen / Jeder zweite Senior aber auch viele Jüngere formulieren ihren eigenen Willen im Falle schwerer Krankheit

Von den über 60-Jährigen hat bereits jeder Zweite eine Patientenverfügung (PV) verfasst, also die Möglichkeit genutzt, den eigenen Willen im Hinblick auf medizinische Maßnahmen schriftlich festzuhalten. Aber auch unter jüngeren Menschen ist die PV schon verbreitet, berichtet die "Apotheken Umschau". 28 Prozent der über 16-Jährigen haben eine Verfügung verfasst. 2009, als die PV erstmals gesetzlich geregelt wurde, waren es mit 15 Prozent nur knapp halb so viele. Weitere 45 Prozent planen, eine PV zu verfassen. Das hat das Allensbach-Institut anhand einer Umfrage mit mehr als 1500 Personen ermittelt.
Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 2/2015 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Medizin am Abend DirektKontakt

Ruth Pirhalla Tel. 089 / 744 33 123 Fax 089 / 744 33 459 E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de www.wortundbildverlag.de www.senioren-ratgeber.de