Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Herzchirurgischen Eingriffe

Fachgesellschaft der deutschen Herzchirurgen veröffentlicht
Leistungsstatistik 2014: trotz höherem Durchschnittsalter der Patienten
bessere Überlebensraten

Die Fachgesellschaft der deutschen Herzchirurgen, die Deutsche
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), hat am
Dienstag im Rahmen ihrer Jahrestagung in Freiburg die Operationszahlen und
Überlebensraten nach herzchirurgischen Eingriffe im Jahr 2014
veröffentlicht. Danach ist die Gesamtzahl der Operationen an den 79
Fachabteilungen für Herzchirurgie in Deutschland vom Jahr 2013 auf 2014
leicht auf über 100.000 gestiegen, wobei sich die Zahlen nach
Eingriffsgruppen differenziert unterschiedlich entwickelten. Kritisch
sehen die Herzchirurgen besonders die im internationalen Vergleich in
Deutschland niedrige Zahl der koronaren Bypass-Operationen vor dem
Hintergrund aktueller Leitlinien.

Genau 100.394 Operationen am Herzen haben die rund 950 in Deutschland
tätigen Herz-, Thorax- und Kardiovaskularchirurgen im Jahr 2014
durchgeführt. Damit ist die Gesamtzahl dieser Eingriffe das erste Mal seit
zehn Jahren wieder auf über 100.000 gestiegen. Im Jahr 2013 wurden 99.132
herzchirurgische Eingriffe durchgeführt.

Zählt man Eingriffe wie Herzschrittmacher- und Defibrillatorim- und
explantationen sowie Eingriffe an der herznahen Hauptschlagader ohne
Einsatz der Herz-Lungen-Maschine dazu, summiert sich die Anzahl auf
128.546 Eingriffe im Jahr 2014.

Trotz des von Jahr zu Jahr steigenden Alters der Patienten in den
herzchirurgischen Abteilungen – 14,2 Prozent der Patienten waren im
vergangenen Jahr 80 Jahre und älter – und dem entsprechenden Anstieg von
Patienten mit Begleiterkrankungen blieb die Krankenhaus-Überlebensrate in
den jeweiligen Eingriffskategorien stabil oder stieg sogar an.

+++Herzchirurgische Standorte flächendeckend verteilt+++
Gegenüber 2013 konstant geblieben ist im vergangenen Jahr auch die Zahl
der herzchirurgischen Fachabteilungen. „Die 79 Standorte verteilen sich in
Abhängigkeit der regionalen Bevölkerungsdichte über die gesamte
Bundesrepublik. Angesichts der tendenziell gleichbleibenden
Behandlungszahlen herzchirurgischer Eingriffe ist keinerlei Notwendigkeit
für die Einrichtung weiterer Fachabteilungen für Herzchirurgie gegeben“,
sagte Professor Jochen Cremer, Präsident der DGTHG bei der Vorstellung der
Zahlen.

+++Zahl der Bypass-Operationen kaum verändert+++
Ein leichter Rückgang war gegenüber dem Vorjahr in der Kategorie der
koronaren Bypass-Operation mit und ohne gleichzeitiger Durchführung eines
weiteren herzchirurgischen Eingriffs zu verzeichnen. So veränderte sich
die Zahl der isolierten und kombinierten koronaren Bypass-Operationen
gegenüber dem Vorjahr marginal von 54.266 auf 53.805.

Im Jahr 2006 waren noch 64.502 Eingriffe dieser Art von den deutschen
Herzchirurgen vorgenommen worden. Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass
die `Koronare Herzkrankheit´ (KHK) genannte Verengung von
Herzkranzgefäßen, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, in steigendem
Maße durch eine Katheterintervention mit Einsetzen eines Stents behandelt
wird. Dabei zeigen die Ergebnisse diverser medizinischer Studien und die
aktuellen Empfehlungen medizinischer Leitlinien, dass die Bypass-Operation
bei Befall mehrerer Herzkranzgefäße sowie komplizierteren Verengungen im
Hinblick auf die Überlebensrate und die dauerhafte Lebensqualität der
Patienten nach dem Eingriff die bessere Wahl ist.

„Die Entwicklung der Eingriffszahlen der koronaren Bypass-Operation muss
jeden Mediziner nachdenklich stimmen. Gerade auch weil in anderen
Industrienationen wie den USA proportional zur Bevölkerung mehr koronare
Bypass-Eingriffe und weniger Stentimplantationen vorgenommen werden. Wir
hoffen, dass die im Spätsommer veröffentlichte Aktualisierung der
europäischen `Guidelines on myocardial revascularisation´ und die im
Dezember veröffentlichte Aktualisierung der `Nationalen Leitlinie
Chronische KHK´ mit ihren klaren Empfehlungen, wann welches der beiden
Therapieverfahren zum Einsatz kommen sollte, helfen, die medizinische
Versorgung zu verbessern. Zudem wird in beiden Leitlinien die
Notwendigkeit eines interdisziplinären Teams bestehend aus einem
Herzchirurgen und einem Kardiologen betont, das den jeweiligen Patienten
über die Vor- und Nachteile der beiden Therapieansätze in seinem
individuellen Fall aufklären soll“, erläuterte Professor Anno Diegeler,
Sekretär der DGTHG.

+++Zahl der Herzklappenoperationen steigt um rund sechs Prozent an+++
Im Gegensatz zu den koronaren Bypass-Operationen steigt die Zahl der
Eingriffe bei Patienten mit erworbenen Defekten der Herzklappen seit
Jahren spürbar an. Wurden 2013 noch 29.672 Operationen dieser Art gezählt,
sind es im vergangenen Jahr 31.359 gewesen – eine Steigerung von knapp
sechs Prozent.

Der überwiegende Teil der Operationen von Herzklappen betrifft die
Aortenklappe. Allein 11.764 konventionelle herzchirurgische
Aortenklappenersatz-Operationen wurden im Jahr 2014 in Deutschland
vorgenommen. Damit hat sich die Zahl dieser Kategorie im Vergleich zum
letzten Jahr nicht verändert (2013: 11.765). Die Überlebensrate
(Krankenhausletalität) erreichte mit 97,3 Prozent einen neuen Rekordwert.
In weiteren 1.335 Fällen wurde in Kombinationseingriffen die Aortenklappe
zusammen mit der Mitralklappe operiert.

Die Zahl für kathetergestützte Aortenklappenimplantationen im Jahr 2014
ist in der Leistungsstatistik mit 8.631 angegeben (2013: 7.246).
Allerdings erfasst die DGTHG-Leistungsstatistik nur diejenigen dieser
Eingriffe, die aus der herzchirurgischen Fachabteilung übermittelt wurden.
Entgegen der europäischen Leitlinie wurden auch 2014 kathetergestützte
Aortenklappenimplantationen in Deutschland ohne die Erfüllung aller
notwendigen Strukturvoraussetzungen vorgenommen.

Professor Armin Welz, 1. Vize-Präsident der DGTHG, begrüßte in diesem
Zusammenhang die Beschlussfassung des Gemeinsamen Bundessausschusses, der
am 22. Januar eine Richtlinie verabschiedete, die für die angemessene
Patientensicherheit bei der Durchführung von kathetergestützten
Herzklappenimplantationen u.a. bettenführende, vollausgestattete
Fachabteilungen für Herzchirurgie und Kardiologie als notwendige
Voraussetzung festlegt.

Bei den rund 7.250 Operationen an Mitralklappen mit und ohne einer
zeitgleichen weiteren Herzoperation setzten sich die Trends der letzten
Jahre fort: Nur in einem Drittel der Fälle muss die patienteneigene Klappe
durch eine Prothese ersetzt werden. In zwei Dritteln der Fälle isolierter
Mitralklappeneingriffe kann die defekte Klappe repariert werden, wobei die
Überlebensrate (Krankenhausletalität) hier bei 98,4 Prozent liegt.

+++Herzunterstützungssysteme als alternative Therapie für historischen
Rückgang der Anzahl von Spenderherzen+++
Ein neues Rekordtief hat zum Bedauern der Fachgesellschaft die Zahl der
Herztransplantationen erreicht. So wurden 2014 nur noch 294
Herztransplantationen durchgeführt, nachdem es im vergangenen Jahr noch
301 gewesen waren. Gegenüber dem Jahr 1998, in dem der vorläufige
Höchststand mit 526 Herztransplantationen erreicht worden war, stellt dies
einen Rückgang um mehr als 40 Prozent dar, wobei eine deutliche
Dynamisierung dieses Trends in den letzten drei Jahren zu beobachten war.
Alleiniger Grund für diese Entwicklung ist die zurückgehende Bereitschaft
der Bevölkerung zur Organspende.

Um die Patienten am Leben zu halten, bis ein geeignetes Spenderorgan zur
Verfügung steht, aber auch aufgrund der fehlenden Spenderherzen immer
häufiger als permanente Therapie, wird von den Herzchirurgen zunehmend auf
Herzunterstützungssysteme zurückgegriffen: Die Zahl der implantierten
Linksherzunterstützungssysteme hat sich von 350 im Jahr 2005 auf 957 im
vergangenen Jahr fast verdreifacht, wobei der Trend ganz klar weg vom
totalen Herzersatz und der künstlichen Unterstützung beider Herzkammern zu
Geräten geht, die entweder die linke oder die rechte Herzkammer
unterstützen.

„Die Systeme werden immer kleiner, leistungsfähiger und einfacher in der
Handhabung. Allerdings wird es nach heutigem Stand noch eine längere Zeit
dauern, bis technische Systeme einem transplantierten Herz gleichwertig
sind. Dies zeigt sich auch daran, dass die Zahl der sogenannten
Kunstherzen, die das menschliche Herz gesamt ersetzen, in den letzten
Jahren tendenziell zurückgegangen ist und im Jahr 2014 bei nur noch 15
Implantationen lag – dem niedrigsten Wert seit der Zahlenerfassung im Jahr
2005“, so Cremer.

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)
vertritt als medizinische Fachgesellschaft die Interessen der über 1.000
in Deutschland tätigen Herz-, Thorax- und Kardiovaskularchirurgen im
Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.



Medizin am Abend DirektKontakt 

http://www.dgthg.de
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V., Thomas
Krieger,

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen