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Lymphdrüsenkrebs:

Malignes Lymphom mit vielen Gesichtern:
Lymphdrüsenkrebs:

Schlappheit, Gewichtsverlust und Nachtschweiß gepaart mit einer
auffallenden Infektionsneigung, Fieber und anhaltend geschwollenen
Lymphknoten – so beginnt häufig eine bösartige Erkrankung des
Lymphsystems. Die Diagnose Lymphdrüsenkrebs trifft in Deutschland pro Jahr
etwa 15 von 100.000 Menschen, wobei Männer häufiger als Frauen erkranken.

Allein am Universitätsklinikum Jena wird jährlich bei rund 110 Menschen
ein sogenanntes malignes Lymphom diagnostiziert. Das UKJ gehört zu den auf
Diagnostik und Behandlung dieser Krebsart spezialisierten Kliniken.
Anlaufstelle für Erkrankte ist die Klinik für Innere Medizin II mit ihrem
Konsultationszentrum für maligne (bösartige) Lymphome.

Bei Lymphdrüsenkrebs entarten unterschiedliche Zellreihen der Lymphozyten,
einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), welche das
Immunsystem in Lymphknoten, Knochenmark und Blut sowie in allen Organen
unseres Körpers regulieren. Wegen der engen Beziehung zwischen
blutbildendem System und Knochenmark verlaufen manche Lymphome auch als
Leukämien, z.B. die chronische lymphatische Leukämie. Außer nach
Zellreihen werden Lymphome zudem nach ihrem Aggressivitätsgrad
unterschieden.

„Besonders aggressive Formen nehmen innerhalb weniger Wochen einen akuten,
lebensbedrohlichen Verlauf“, erläutert Prof. Dr. Paul La Rosée, der das
Konsultationszentrum am UKJ leitet. „Sie lassen sich jedoch oft gut
behandeln, zumal es in letzter Zeit Fortschritte vor allem in der
Antikörpertherapie gegeben hat.“ Weniger aggressive Erkrankungsformen –
Mediziner sprechen von indolenten Lymphomen – verlaufen hingegen oft
chronisch. Sie sind in der Regel nicht heil-, aber kontrollierbar.
So vielfältig wie die Gesichter des Lymphdrüsenkrebses sind, so
unspezifisch sind oft die ersten Krankheitsanzeichen wie Fieber oder ein
allgemeines Schwächegefühl. Zwar sind bleibende und zunehmende Schwellung
der Lymphknoten ein wichtiges Alarmsignal, doch nicht bei allen
Erkrankungsformen. Denn Lymphdrüsenkrebs kann auch in den inneren Organen
seinen Ausgang nehmen – wie beim seltenen Hodgkin-Lymphom. So bestehen
etwa Lunge, Darm und Gehirn auch aus lymphatischem Gewebe, das befallen
sein kann. Von einer exakten Diagnostik hängt also alles ab. Nicht zu
verwechseln sind Lymphome übrigens mit den sich häufig in den Lymphknoten
findenden Tochtergeschwülsten (Metastasen) anderer Krebsarten.

Zur Lymphom-Diagnostik gehören gründliche Blutuntersuchungen, die
Computertomografie des verdächtigen Körperareals, eine
Knochenmarkuntersuchung sowie eine Gewebeuntersuchung mittels Biopsie.
Dabei wird der Lymphknoten operativ komplett entfernt und feingeweblich
untersucht. „Und zwar immer von spezialisierten Pathologen“, so der
Mediziner. Das UKJ nutzt dafür das bundesweite „Kompetenznetz Maligne
Lymphome (KNL)“, in dem besonders erfahrene Pathologen dieses
Spezialgutachten übernehmen. „Diese Zweitmeinung ist deshalb so wichtig,
weil die so unterschiedlichen Lymphom-Subtypen auch eine unterschiedliche
Behandlung erfordern.“

Wöchentliche Spezialsprechstunde

So kann etwa bei Patienten mit follikulärem Lymphom, einer weniger
aggressiven Erkrankungsform, der befallene Lymphknoten bestrahlt werden,
wenn keine weitere Lymphknotenstation betroffen ist. Hingegen ist bei
anderen aggressiven Lymphomen eine Bestrahlung in dieser Situation nicht
sinnvoll, hier ist immer eine Kombination aus Immuntherapie und
Chemotherapie die Standardbehandlung: Per Infusion erhalten die Patienten
Antikörper verabreicht, welche sich an die Tumoroberfläche heften. Die
Antikörper aktivieren das körpereigene Immunsystem zur Zerstörung der
Tumorzellen. Bei den sehr seltenen, aber aggressiven Lymphomen des
zentralen Nervensystems erhalten die Erkrankten dagegen eine Hochdosis-
Chemotherapie mit nachfolgender Stammzelltransplantation, da gewöhnlich
dosierte Chemotherapie im Gehirn zu wenig erreichen kann.

Gerade Patienten mit seltenen Krebserkrankungen wie eben Lymphdrüsenkrebs
können von der Erfahrung und wissenschaftlichen Vernetzung einer Uniklinik
profitieren. Dazu gehört auch die Behandlung im Rahmen klinischer Studien.
So ist das UKJ etwa Teil eines europaweiten Studienverbunds zu ZNS-
Lymphomen. „Diese Kooperation auf internationaler Ebene ist unser
Alleinstellungsmerkmal“, betont Prof. La Rosée. Insgesamt ist das UKJ
derzeit an 17 Lymphom-Studien beteiligt – entweder über Netzwerke mit
anderen Universitätskliniken in Deutschland und Europa oder in Kooperation
anderen Partnern. „So kommen wir an innovative Medikamente“, sagt der
Onkologe, in dessen wöchentlicher Lymphom-Spezialsprechstunde auch die
Möglichkeit von Studienteilnahmen ein häufiges Thema ist.

Ihr direkter Medizin am Abend Kontakt ist:

Lymphom-Sprechstunde am Universitätsklinikum Jena
Klinik für Innere Medizin II
Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Freitag 9.30 – 12.30 Uhr
Terminvereinbarung:
Tel. 03641 / 9-324201

Hotline für akute Anfragen:
Tel. 03641 / 9-324280

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