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Professor Dr. Tobias Welte: Europäische Leitlinie zur stationären Behandlung von COVID-19- Patientinnen und-Patienten

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Erste europaweite Leitlinie zur stationären Behandlung von COVID-19-Erkrankten

MHH-Pneumologe ist Co-Autor und Vertreter für Deutschland 

 Professor Dr. Tobias Welte bei der Vorbereitung einer Medikation.

 Professor Dr. Tobias Welte bei der Vorbereitung einer Medikation. Copyright: Karin Kaiser / MHH.

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie startete auch die fieberhafte Suche nach Impfstoffen und wirksamen Medikamenten gegen das Virus SARS-CoV-2. In der Forschung laufen die Aktivitäten auf Hochtouren. Täglich werden hunderte neue wissenschaftliche Arbeiten über das Virus und die Erkrankung COVID-19 veröffentlicht. Jetzt hat die European Respiratory Society (ERS) erstmals eine europäische Leitlinie zur stationären Behandlung von COVID-19- Patientinnen und-Patienten herausgegeben. Professor Dr. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), ist Co-Autor und Vertreter der Leitlinie in Deutschland.

Pragmatische Handlungsanweisungen

Der Schwerpunkt der ERS-Leitlinie liegt auf der medikamentösen Therapie im Krankenhaus.

 „Die Empfehlungen sind für alle Phasen der stationären Therapie sehr eindeutig“, erklärt Professor Welte. 

So wird beispielsweise davon abgeraten, bei hospitalisierten Patienten den Wirkstoff Remdesivir einzusetzen – nach Datenlage der Leitlinie ist er nicht effektiv. Ob Remdesivir in einer sehr frühen Phase der Erkrankung, bei weitgehend symptomfreien Patienten im ambulanten Bereich, eine Rolle spielen kann, ist noch nicht abschließend geklärt“, erläutert Professor Welte. „ In der späten Phase von COVID-19 kann das Immunsystem der Betroffenen fehlerhafte, oft überschießende Entzündungsprozesse auslösen.  

Dagegen wird Cortison angewandt, dies wird in den Leitlinien ausdrücklich empfohlen.  

  • Bei sehr kranken Patientinnen und Patienten wird darüber hinaus aber zusätzlich die Gabe von Antikörpern gegen den Botenstoff Interleukin 6 empfohlen.“


Im gesamten Verlauf der COVID-19 -Erkrankung könne es zu Blutgerinnseln im Kapillarsystem der Lunge kommen, erklärt Professor Welte. „In diesem Fall lautet die Empfehlung, wie üblich ein Mittel zur Blutverdünnung, beispielswiese Heparin, einzusetzen. Ob zusätzlich gerinnungshemmende Wirkstoffe, wie beispielsweise Thrombozyten-Aggregationshemmer wie ASS verabreicht werden sollten, muss noch geklärt werden.“ Neben medikamentösen Empfehlungen enthalten die Leitlinien auch Empfehlungen zur Sauerstoffgabe und Beatmung von COVID-19- Patientinnen und -Patienten. Die Leitlinie ist mit kommentierenden Zwischentexten versehen. Darin sieht der Pneumologe einen großen Vorteil: „Die pragmatischen Handlungsanweisungen sind für alle an der Behandlung Beteiligten verständlich.“

Ständige Aktualisierung

In die ERS-Leitlinie sind nicht nur unzählige veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten eingeflossen, sondern auch Studien, die erst demnächst publiziert werden. Bei der Erstellung der Leitlinien wurde das sogenannte GRADE-System angewandt. Bei dieser Methodik erfolgt eine Qualitätsbewertung der Studien nach ihrer Evidenz, diese Qualität wiederum hat Auswirkungen auf die Stärke einer Empfehlung. Da jeden Tag neue wissenschaftliche Erkenntnisse über das Virus und die Erkrankung gewonnen werden, wird auch die ERS-Leitlinie stetig aktualisiert. Professor Welte rechnet schon in einigen Wochen mit einer neuen Fassung. Er hofft, dass die Leitlinie in möglichst vielen Kliniken implementiert wird. Erfreulicherweise unterscheiden sich die jetzt für Europa herausgegebenen Empfehlungen der ERS in keinem Punkt wesentlich von den kürzlich im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Deutschen Leitlinien.

Die European Respiratory Society ist die größte wissenschaftliche und klinische Organisation für Lungen- und Bronchialheilkunde in Europa. Die ERS-Leitlinie wurde im European Respiratory journal veröffentlicht.

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Die Originalarbeit mit dem Titel „Management of Hospitalized Adults with Coronavirus Disease (COVID-19): A European Respiratory Society Living Guideline” finden Sie unter:
https://erj.ersjournals.com/content/early/2021/03/07/13993003.00048-2021

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Dr. Katharina Geißler: Postoperativen Schmerzen - Chronischer Schmerz verhindern

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Wenn Schmerzen nach einer OP chronisch werden

Fast zehn Prozent der Operierten klagen auch sechs und zwölf Monate nach einem HNO-Eingriff noch über erhebliche Schmerzbeschwerden und musste Schmerzmittel einnehmen. 

Das ergab eine jetzt in „Scientific Reports“ veröffentlichte Studie des Universitätsklinikums Jena, die erstmals Langzeitdaten zu postoperativen Schmerzen in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde analysierte. 

  • Dabei war die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung chronischer Schmerzen erhöht, wenn die Patienten bereits am Tag nach der OP an sehr starken Schmerzen litten. 

HNO-Eingriffe wir Mandeloperationen gelten als vergleichsweise schmerzhaft. 10% der Patienten leiden auch ein Jahr danach noch an starken Schmerzen.
HNO-Eingriffe wir Mandeloperationen gelten als vergleichsweise schmerzhaft. 10% der Patienten leiden auch ein Jahr danach noch an starken Schmerzen. Christin Ebert Universitätsklinikum Jena 

  • Wundschmerz zählt zu den häufigsten Folgen einer Operation. 
  • Das Ziel der Akutschmerztherapie direkt nach einer Operation ist es, Ausmaß und Dauer der Schmerzbelastung effektiv zu verringern, denn postoperative Schmerzen können den Genesungsprozess verzögern und zu Komplikationen führen. 
  • Ein häufig unterschätztes Problem ist dabei die Gefahr, dass der Schmerz chronisch wird und die Lebensqualität langfristig beeinträchtigt. 

Diesen Zusammenhang belegt eine aktuelle Auswertung der am Universitätsklinikum Jena angesiedelten Schmerzregister QUIPS und PAIN-OUT, die die weltweit größte Datenbank für postoperative Schmerzen darstellen. 

„Im Sinne eines Qualitätssicherungsprojektes für die Schmerztherapie nach Operationen können wir die Beschwerden nach zahlreichen Operationen standardisiert messen und vergleichen“, so der Leiter der Register, Prof. Dr. Winfried Meißner.

In einer früheren Studie des Registers erwiesen sich kleine und häufige Operationen, darunter auch Eingriffe in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde wie die Entfernung der Gaumenmandeln oder der Schilddrüse, als vergleichsweise schmerzhaft. 

Nun wurden erstmals Langzeitdaten zum Schmerz nach HNO-Operationen analysiert. 

Etwa 200 Patienten schätzten dazu ihre Schmerzbelastung sowohl am ersten Tag nach dem Eingriff, als auch sechs und zwölf Monate später ein.

„Etwa zehn Prozent der Operierten klagten auch ein Jahr nach dem Eingriff noch über erhebliche Schmerzen im OP-Gebiet und mussten Schmerzmittel nehmen“, fasst Studienkoordinatorin Dr. Katharina Geißler das Ergebnis zusammen. 

„Es kann also auch nach HNO-Operationen, die ja in der Regel eher kleinere Eingriffe darstellen, zu einer Chronifizierung der Schmerzen kommen.“

10% der Operierten klagen Monate auch nach einem HNO-Eingriff noch über erhebliche Schmerzen, so eine Studie des Universitätsklinikums Jena.
10% der Operierten klagen Monate auch nach einem HNO-Eingriff noch über erhebliche Schmerzen, so eine Studie des Universitätsklinikums Jena. Anna Schroll Universitätsklinikum Jena

Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung chronischer Schmerzen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, war erhöht, wenn die Patienten am ersten postoperativen Tag hohe Schmerzwerte berichtet hatten. 

„Damit spielt eine gute Schmerztherapie nach HNO-Operationen nicht nur zur Bekämpfung des Akutschmerzes eine wichtige Rolle, sondern auch zur Prävention der Chronifizierung. 

Zukünftig sollte den chronischen postoperativen Schmerzen und deren Therapie mehr Bedeutung gegeben werden“, betont Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Jena.

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Dr. Katharina Geißler
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Originalpublikation:

Graf N, Geißler K, Meißner W, Guntinas-Lichius O. A prospective cohort register-based study of chronic postsurgical pain and long-term use of pain medication after otorhinolaryngological surgery. Sci Rep. 2021;11(1):5215. Published 2021 Mar 4. doi:10.1038/s41598-021-84788-4 https://www.nature.com/articles/s41598-021-84788-4


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://www.quips-projekt.de

 
http://pain-out.med.uni-jena.de

 

Priv.-Doz. Dr. Christian-Alexander Behrendt: Peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) und COVID 19 Erkrankung: Akuter viraler Atemwegserkrankung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit:  Höhere Sterblichkeit bei Schlaganfall-Patienten mit COVID-19-Infektion

Publikationen im European Journal of Vascular and Endovascular Surgery

Kommen Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten zu spät ins Krankenhaus? 

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben durch die Auswertung von Krankenkassendaten herausgefunden, dass Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schlaganfall seit Beginn der Corona-Pandemie trotz unveränderter Behandlungsmöglichkeiten ein größeres Risiko haben, im Krankenhaus zu versterben. 

Das gilt vor allem, wenn sie auch noch mit dem SARS-CoV-2-Erreger infiziert sind.

Die Zusammenhänge und Gründe für die gestiegene Mortalität im Krankenhaus müssen nun in weiteren Studien untersucht werden. 

  • Außerdem sind Patientinnen und Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) besonders gefährdet für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung. 

Diese Forschungsergebnisse haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der interdisziplinären Forschungsgruppe GermanVasc des UKE und die Krankenversicherung BARMER im Fachmagazin European Journal of Vascular and Endovascular Surgery veröffentlicht.

Unter anderem zeigte sich in den Auswertungen, dass die Mortalität im Krankenhaus bei Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schlaganfall während der COVID-19-Pandemie im Vergleich zu den drei Vorjahren von 8,3 auf 9,6 Prozent stieg. 

Beim Vergleich der Daten von Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schlaganfall und einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion mit den Daten nicht infizierter Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten stellten die UKE-Forschenden einen Anstieg der Mortalität im Krankenhaus von 9 auf 12,4 Prozent fest.

„Unsere retrospektive Analyse von Krankenkassendaten liefert Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen COVID-19-Erkrankungen und einer erhöhten Mortalität im Krankenhaus bei Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall. 

Wir benötigen aber dringend weitere Studien, um den zugrundeliegenden Mechanismus und die Beziehung zwischen neuem Corona-Virus und akutem Schlaganfall besser zu verstehen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Christian-Alexander Behrendt, Erstautor der Studie und Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe GermanVasc des UKE.

  • Außerdem fanden die Forschenden durch die Auswertungen der Krankenkassendaten heraus, dass PAVK-Patientinnen und -Patienten vor der Corona-Pandemie ein etwa vierfach höheres Risiko für Krankenhausbehandlungen aufgrund akuter viraler Atemwegserkrankungen hatten. 
  • „Angesichts dieser Ergebnisse sollten Patientinnen und Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit eine hohe Priorität in Bezug auf Schutzmaßnahmen wie PCR-Tests, Antikörpertests und Impfungen erhalten“, sagt Priv.-Doz. Dr. Christian-Alexander Behrendt.
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Priv.-Doz. Dr. Christian-Alexander Behrendt
Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
ch.behrendt@uke.de

Martinistr. 52
20246 Hamburg
Deutschland
Hamburg

Saskia Lemm
Telefon: (040) 7410-56061
E-Mail-Adresse: presse@uke.de
Originalpublikation:

Behrendt et.al. How does SARS-CoV-2 infection affect survival among patients with cardiovascular emergencies? A cohort study from a German insurance claims database. European Journal of Vascular and Endovascular Surgery. 2021.
DOI: https://doi.org/10.1016/j.ejvs.2021.03.006

Peters et.al. Research Letter: Prevalence of COVID-19 risk factors and risks for severe acute respiratory disease markedly higher in patients with symptomatic peripheral arterial occlusive disease. European Journal of Vascular and Endovascular Surgery. 2021.
DOI: https://doi.org/10.1016/j.ejvs.2021.02.055

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe: Zertifizierten Wundheilungszentren: Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) und Diabeteserkrankung

Medizin am Abend Berlin - Ma-AB-Fazit: Medizin am Abend Berlin  MaAB-Fazit: Vier von fünf Amputationen sind vermeidbar

  • 70 Prozent aller Amputationen betreffen Menschen mit Diabetes. 

Eine Kampagne aus Kanada findet jetzt Unterstützung in Deutschland. 

Prof. Tschöpe, Diabeteszentrum Bad Oeynhausen:

 Zur Rettung von Gliedmaßen ist die frühzeitige Vorsorge in zertifizierten Wundheilungszentren unerlässlich. 

Vier von fünf Amputationen sind unnötig, wenn früh erkannt und richtig behandelt wird. So lautet der Ansatz der kanadischen Kampagne „Save the 4“, die bei den Experten im Diabeteszentrum des HDZ NRW volle Unterstützung findet
Vier von fünf Amputationen sind unnötig, wenn früh erkannt und richtig behandelt wird. So lautet der Ansatz der kanadischen Kampagne „Save the 4“, die bei den Experten im Diabeteszentrum des HDZ NRW volle Unterstützung findet (Foto: Marcel Mompour). HDZ NRW

Erst war es nur ein Kribbeln, dann schmerzten die Füße regelmäßig, wenn Werner Sohns als begeisterter Wanderer unterwegs war. 

Erst vor wenigen Jahren erhielt der heute 73-jährige ehemalige kaufmännische Angestellte beim Hausarzt die Diagnose eines Typ-2-Diabetes. „Wahrscheinlich zu spät“, sagt er. Denn nach allem, was Werner Sohns im letzten Jahr durchmachen musste, hat ihn der Diabetes womöglich schon Jahre zuvor unerkannt begleitet.

„Während die Rate von Amputationen in spezialisierten Zentren bei unter 5 Prozent liegt, kann sie andernorts 20 bis 30 Prozent betragen“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe, Direktor des Diabeteszentrum am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. „Bei entsprechender Achtsamkeit und frühzeitiger, fachgerechter Behandlung insbesondere von Fußwunden und Gefäßproblemen ließe sich ein Großteil von jährlich über 40.000 Amputationen in Deutschland vermeiden.“ In Kanada geht man von 80 Prozent vermeidbarer Amputationen aus. 

„Save the 4 – Rette vier von fünf Gliedmaßen vor der Amputation“, so lautet deshalb eine Social Media Kampagne, die im vergangenen Jahr in Kanada gestartet ist und auch vom Bundesverband klinischer Diabeteseinrichtungen in Deutschland (BVKD) e.V. und seinen Mitgliedern wie dem HDZ NRW unterstützt wird.

Bei Werner Sohns war es erst eine kleine Verletzung am rechten Fuß, die nicht heilen wollte, dann aber massiv die Durchblutung im gesamten Fuß gefährdete. Im Heimatkrankenhaus wurde ihm schließlich ein Zeh amputiert. Doch auch diesmal heilte die Wunde nicht. Als man ihm daraufhin den rechten Vorderfuß entfernen wollte, wollte er eine zweite Meinung einholen und nahm dafür eine Stunde Fahrtzeit nach Bad Oeynhausen in Kauf. Heute ist er froh darüber, denn durch die Wundbehandlung im Diabeteszentrum wurde nicht nur der rechte Fuß erhalten, sondern auch der Ursache für seine Beschwerden auf den Grund gegangen: 

  • Es war die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), die ihm in Begleitung seiner Diabeteserkrankung so große Probleme bereitete und die ihm jetzt auch im linken Bein große Schmerzen bereitete.


„Eine PAVK oder – sogar noch häufiger – das sogenannte diabetische Fußsyndrom (DFS) sind heute die Hauptursachen für Amputationen“, sagt Oberärztin Dr. Tania-Cristina Costea, die das zertifizierte Wundheilungszentrum am HDZ NRW leitet. „Im schlimmsten Fall können auch Beinamputationen drohen, die nicht nur die Lebensqualität und -erwartung einschränken, sondern auch hohe Behandlungskosten mit sich bringen.“ Um individuelle Fragestellungen zu erörtern, trifft sich zwei Mal wöchentlich ein interdisziplinäres Expertenteam des HDZ NRW und der Mühlenkreiskliniken Bad Oeynhausen. Werner Sohns klagte zudem über Ruheschmerzen im linken Bein, die immer schlimmer wurden. Die Untersuchung bestätigte eine kritische Durchblutungsstörung mit wenig Chancen auf Verbesserung. Die Amputation des linken Unterschenkels stand im Raum. Die Diabetologen, Angiologen und Gefäßchirurgen empfahlen Werner Sohns einen gefäßchirurgischen Eingriff, der im Januar dieses Jahres im Krankenhaus Bad Oeynhausen durchgeführt wurde. Letztlich entschied man sich bei Werner Sohns für einen Venenbypass, und dieses Vorgehen hat ihn vermutlich vor einer Amputation des linken Unterschenkels bewahrt. „Ich bin gewiss kein Einzelfall“, sagt er. „Als Betroffener muss man die Risiken einfach besser kennen und geringste Beschwerden ernst nehmen.“

Professor Tschöpe spricht angesichts der schweren Folgen und Begleiterkrankungen des Diabetes mellitus von einer schleichenden Bedrohung, von der allein in Deutschland schätzungsweise zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Deshalb seien breit angelegte, öffentliche Kampagnen so wichtig, die aufklären und auf die Bedeutung ausgewiesener Spezialeinrichtungen für Wundheilungstherapie und Gliedmaßenerhalt hinweisen. „Auch aus gesundheitspolitisch und ökonomischer Sicht ist es unerlässlich, die Versorgung von Menschen mit Diabetes und PAVK strukturell zu verbessern. Für den einzelnen Betroffenen geht dabei entscheidend um den Erhalt seiner persönlichen Lebensqualität.“

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patienten pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Im Diabeteszentrum des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe werden jährlich rund 2.000 Menschen mit allen Typen des Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen behandelt. Zum Leistungsspektrum gehört auch die Diagnostik und Therapie endokrinologischer und gastroenterologischer Erkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt ist die kardiovaskuläre Risikoabschätzung und Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen im integrierten Versorgungskonzept. Zudem ist das Diabeteszentrum auf die Behandlung von Nervenschäden und Durchblutungsstörungen spezialisiert, dazu gehört auch die Wundheilung bei Diabetischem Fußsyndrom.

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Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
 Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de

Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe
Direktor Diabeteszentrum
Dr. medic. Tania-Cristina Costea
Oberärztin Diabeteszentrum
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum

http://www.hdz-nrw.de

 
https://www.woundscanada.ca/docman/public/1821-dfcampaign-englishcontenttable-re...


Dr. Bhupesh Prusty: Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS), mittlerweile auch Myalgische Enzephalomyelitis (ME): Long Covid - Post-Covid-Syndrom

Medizin am Abend Berlinn - MaAB-Fazit: Long Covid: Auf der Suche nach den Auslösern

Manche Covid-19-Patienten sind noch Monate nach der Infektion dauerhaft geschwächt. 

Ihre Symptome gleichen denen des Chronischen Erschöpfungssyndrom. 

Ein Forscher der Uni Würzburg sucht jetzt nach den Parallelen. 

 Fluoreszenzkonfokales Bild von kultivierten humanen Zellen. Zu sehen ist die Reaktivierung von HHV-6 (GFP-positive Zellen, grün), die den Verlust von Mitochondrien (rot) verursacht. Die Zellkerne sind blau gefärbt.

 Fluoreszenzkonfokales Bild von kultivierten humanen Zellen. Zu sehen ist die Reaktivierung von HHV-6 (GFP-positive Zellen, grün), die den Verlust von Mitochondrien (rot) verursacht. Die Zellkerne sind blau gefärbt. AG Prusty Universität Würzburg

  • Die Betroffenen sind ständig müde und erschöpft, schon am Morgen fehlt ihnen häufig die Kraft aufzustehen oder auf die Arbeit zu gehen. 
  • Dazu gesellen sich bei vielen von ihnen Muskelschmerzen, Nervenstörungen und grippeähnliche Symptome, die über Jahre anhalten können. 
  • An ein normales Leben ist für sie kaum mehr zu denken.


Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS), mittlerweile auch Myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt, stellt Wissenschaft und Medizin seit vielen Jahren vor große Rätsel. Noch immer hat die Suche nach den Ursachen der Erkrankung keinen wirklichen Durchbruch verzeichnet, viele Faktoren stehen als Auslöser unter Verdacht – angefangen bei Infektionen über Hormonstörungen bis zu einer Fehlreaktion des Immunsystems. Und eine Therapie gibt es dementsprechend auch nicht.

Weltweit führender Experte für CFS/ME

Dazu kommt: Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Situation verschärft. Denn während der Großteil der an Covid-19 Erkrankten die Krankheit vergleichsweise glimpflich übersteht, leidet ein geringer Prozentsatz der Betroffenen auch Monate später noch unter Beschwerden, die einem Chronischen Erschöpfungssyndrom sehr stark ähneln.  

Von „Long Covid“ oder dem „Post-Covid-Syndrom“ sprechen Mediziner in diesem Fall. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Long Covid inzwischen als eigenständige Erkrankung anerkannt und die Ähnlichkeit mit dem Erschöpfungssyndrom attestiert.

Einer der wenigen Wissenschaftler, die sich weltweit mit den Ursachen der Myalgischen Enzephalomyelitis beschäftigen, ist Dr. Bhupesh Prusty, Gruppenleiter am Lehrstuhl für Virologie der Julius-Maximilians-Universität. Prusty hat ein spezielles Virus als Auslöser dieser und etlicher anderer neurologischer Krankheiten im Verdacht: 

das Humane Herpes Virus-6 (HHV-6).

Angriff auf die Kraftwerke der Zellen

Wie Prusty und andere Wissenschaftler in der Vergangenheit zeigen konnten, integriert sich das Virus häufig in das menschliche Erbgut. 

Entgegen der vorherrschenden Meinung legt es damit nicht zwangsläufig seine Aktivitäten dauerhaft ab. Bestimmte Faktoren können es wieder aktivieren – beispielsweise eine zusätzliche Infektion mit Chlamydien oder Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken – wie Prustys Arbeiten zeigen.

  • Dann greift HHV-6 die Kraftwerke der Zelle an, die Mitochondrien, und verursacht dort Fehlfunktionen. 
  • Befallene Mitochondrien erzeugen weniger ATP – Energielieferanten im menschlichen Körper – und zeigen starke Schwankungen in ihrem Kalzium-Haushalt
  • Gut möglich, dass auch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus die Herpesviren erneut aktiv werden lässt.


Viel Geld von zwei britischen Stiftungen

Ob das tatsächlich so ist: Daran kann Prusty in den kommenden Jahren mit besonderem Nachdruck forschen. Zwei Stiftungen statten ihn dafür mit viel Geld aus: Insgesamt 900.000 US-Dollar – umgerechnet rund 750.000 Euro – erhält Prusty von der Amar Foundation. Die US-amerikanische Wohltätigkeitsorganisation finanziert damit Prustys Arbeiten zu SARS-CoV-2, dem Ursprung des Chronischen Müdigkeitssyndroms und der mitochondrialen Dysfunktion bei ME/CFS.

Mit rund 200.000 Pfund – umgerechnet etwas über 240.000 Euro – unterstützt eine britische Stiftung Prustys Arbeit auf dem gleichen Gebiet: die ME Research UK, eine Organisation, die sich das Ziel gesetzt hat, „qualitativ hochwertige wissenschaftliche Untersuchungen zu den Ursachen, Folgen und der Behandlung der Myalgischen Enzephalomyelitis / des Chronischen Erschöpfungssyndroms in Auftrag zu geben und zu finanzieren“.

Genauer Blick auf die Vorgänge in den Zellen

„Wir hier in Würzburg haben ein spezielles Arbeitsmodell, um sowohl an Long Covid als auch an der Myalgischen Enzephalomyelitis zu arbeiten“, erkärt Bhupesh Prusty. Mithilfe spezieller Techniken und Verfahren können Prusty und seine Arbeitsgruppe einen genauen Blick in das Innere einzelner Zellen zu werfen und dabei detailliert zu entschlüsseln, zu welchem Zeitpunkt welche Gene aktiviert sind und welche Prozesse sie dabei in Gang setzen. 

„Auf diese Weise werden wir in der Lage sein besser zu verstehen, wie Krankheitserreger, insbesondere Herpesviren wie HHV-6, spezifische menschliche Zellen einschließlich der Immunzellen verändern, um diese Krankheiten zu verursachen“, sagt Prusty.

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Dr. Bhupesh Prusty, Lehrstuhl für Virologie, T: +49 931 31-88067, bhupesh.prusty@biozentrum.uni-wuerzburg.de

Kristian Lozina Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Sanderring 2
97070 Würzburg
Deutschland
Bayern

Kristian Lozina
Telefon: 0931 / 31-85300
E-Mail-Adresse: kristian.lozina@uni-wuerzburg.de


Univ.-Prof. Dr. med. Adrian Dragu: Nervenkompression: Karpaltunnelsyndrom - handchirurgischen Eingriff

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Karpaltunnelsyndrom - das nächtliche Kribbeln in den Fingern ist keine Bagatelle!

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine der häufigsten Gründe für einen handchirurgischen Eingriff. 

Etwa jeder sechste Erwachsene ist von dieser Form der Nervenkompression betroffen. 

In der Regel verstärken sich die Symptome schleichend. 

  • Viele Betroffene nehmen den in der Frühphase mit einem nächtlichen Kribbeln in den Fingerspitzen bemerkbaren Druck auf den Nervenstrang nicht ernst. 

Doch sie riskieren irreparable Schäden, warnen die Handchirurgen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. 

Auch wenn Diagnose und Entscheidung über die richtige Therapie gemeinsam mit anderen Spezialisten getroffen wird, sollte im ersten Schritt ein Handchirurg konsultiert werden.

 Dieser Test liefert einen Anhaltspunkt auf das Karpaltunnelsyndrom. Werden die Hände an den Außenseiten vor der Brust gegeneinandergedrückt und es fängt nach wenigen Minuten an, in den Fingerspitzen zu kribbeln, weist dies auf das Karpaltunnelsyndrom hin.

 Dieser Test liefert einen Anhaltspunkt auf das Karpaltunnelsyndrom. Werden die Hände an den Außenseiten vor der Brust gegeneinandergedrückt und es fängt nach wenigen Minuten an, in den Fingerspitzen zu kribbeln, weist dies auf das Karpaltunnelsyndrom hin. Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Etwa jeder sechste Deutsche wird mit den Folgen eingeengter oder eingeklemmter Nervenstränge des Arms konfrontiert. 

Bei stärkerer Ausprägung können so alltägliche Aktivitäten einschränkt werden, da diese Nerven Bewegung und das Gefühl der Hände vermitteln. Dass aus einem anfänglichen, vor allem beim Schlafen auftretenden Kribbeln – vor allem an Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie der daumenzugewandten Hälfte des Ringfingers – ein ernsthafteres Problem werden kann, hat die Dresdnerin Maria E. erlebt. Bereits als 18-Jährige weckte dieses mit einem Taubheitsgefühl verbundene Kribbeln sie ab und an. Wie die meisten Menschen nahm sie dieses Zeichen nicht weiter ernst.

Fast zehn Jahre später hat sich daraus jedoch ein ernstes Problem entwickelt, das sogar ihre Berufstätigkeit in Frage stellte. Denn aus der nächtlichen Störung, die sich anfangs mit dem Ausschütteln der Hand abstellen ließ, ist ein Taubheitsgefühl in den Fingern geworden. Schließlich hielt dieses Handicap über mehrere Tage an. Der Kellnerin fielen Gläser aus der Hand, so dass ihr andere Aufgaben übertragen werden mussten. Zu dieser Zeit kannte die heute 28-Jährige bereits die Diagnose „Karpaltunnelsyndrom“. „Deshalb habe ich mich geradezu auf die OP gefreut“, sagt Maria E. rückblickend. Der Erfolg des ambulanten Eingriffs in der Abteilung für Plastische- und Handchirurgie des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie (OUPC) gab ihr recht. Nach einer kurzen Zeit der Wundheilung konnte sie wieder behände mit Tellern, Tassen und Gläsern umgehen. Das Kribbeln und die Taubheitsgefühle sind seitdem komplett verschwunden.

Dr. Martin Schreiber möchte nicht, dass die Patienten einen Arzttermin und die möglicherweise notwendige OP so lange rauszögern wie Maria E. „Die Nervenstränge werden von Blutgefäßen begleitet. Sorgt der Druck im verengten Karpaltunnel für eine Unterbrechung des Blutstroms, besteht die Gefahr, dass die von ihnen versorgten Nervenfasern absterben.“ Die Folgen, so der Handchirurg des OUPC, reichen von einem dauerhaft pelzigen Gefühl bis zu dem, was seine Patientin erlebt hat. Beispielsweise sorgt der fehlende Tastsinn dafür, dass den Betroffenen immer wieder etwas aus der Hand fällt. Auch die Fingerfertigkeit leidet: Mit einem Schlüssel eine Tür zu öffnen, wird zur Herausforderung.

Um dem Kribbeln in den Fingern frühzeitig auf die Spur zu kommen, sollten Betroffene nicht zögern, die Symptome abklären zu lassen. „Die rechtzeitige Beratung durch eine Chirurgin beziehungsweise einen Chirurgen mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie ist wichtig, um sich möglichst viele Behandlungsoptionen zu erhalten“, sagt Prof. Adrian Dragu, Direktor für Plastische- und Handchirurgie am OUPC des Dresdener Uniklinikums. 

  • Als erste Maßnahme wird das betroffene Handgelenk über Nacht mit einer Orthese ruhiggestellt. 
  • Bleibt dabei ein Erfolg aus und Missempfindungen, Kribbeln und Taubheitsgefühle oder auch Lähmungserscheinungen verschwinden nicht, könnte eine Operation notwendig werden.


Um die Ursache für die kribbelnden Hände herauszufinden, gibt es einige einfache Tests. 

Dabei stimuliert der Arzt den Nerv mit sanftem Druck oder die Patienten drücken ihre Hände vor der Brust gegeneinander. 

Fängt es dann nach wenigen Minuten an, in den Fingerspitzen zu kribbeln, ist das ein weiterer Hinweis auf das Karpaltunnelsyndrom. 

Ein Neurologe kann diese Vermutung durch die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit bestätigen. 

In einem ersten Schritt ist dann bei allen leichten bis mittelschweren Krankheitsfällen die konservative, also nicht chirurgische Therapie der beste Weg. 

Dabei wird das Handgelenk nachts mit einer speziellen Schiene in einer Mittelstellung fixiert. 

Geht mit der Einengung des Nervs eine Entzündung einher, ist Kortison eine Option. 

Ärzte können das Medikament ins Handgelenk spritzen oder Tabletten verordnen. 

Rühren die Beschwerden von einer übermäßigen Belastung her – etwa beim Bau durch die Arbeit an stark vibrierenden Geräten oder in der Gastronomie durch häufiges Tragen schwerer Lasten – muss die Hand unbedingt geschont werden, um eine weitere Überbeanspruchung zu vermeiden.

Dr. Martin Schreiber, Leitender Oberarzt  der Abteilung für Plastische- und Handchirurgie des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie (OUPC) schaut auf die noch leicht gerötete Stelle des Eingriffs.

 Dr. Martin Schreiber, Leitender Oberarzt der Abteilung für Plastische- und Handchirurgie des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie (OUPC) schaut auf die noch leicht gerötete Stelle des Eingriffs. Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Ziel jeder Therapie ist es, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit und Muskelkraft der Hand wiederherzustellen. Sollten konservative Therapiemethoden nicht den gewünschten Erfolg haben, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. „Bei Nervenkompressionen gilt es, den richtigen Zeitpunkt für eine Operation zu erkennen“, sagt der Leitende Oberarzt Dr. Martin Schreiber. Sie erfolgt in der Regel ambulant bei örtlicher oder regionaler Betäubung. Der eigentliche Eingriff dauert häufig nicht länger als 20 Minuten. Trotzdem handelt es sich hierbei um einen mikrochirurgischen Eingriff, der unter Lupenbrillenvergrößerung und nur von Handchirurgen vorgenommen werden sollte, um auch kleineste, aber sehr wichtige abgehende Nervenfasern während der Operation erkennen und schonen zu können. 

  • Dabei wird der Gewebestrang, der die zur Hand führenden Nerven umgibt, über mehrere Zentimeter vollständig durchtrennt. 

Der dazu notwendige Schnitt verläuft am unteren Bereich der Hand ausgehend von der sogenannten Lebenslinie. 

Damit ist er nach der Wundheilung kaum noch zu sehen. 

Nach der OP muss die Hand zwei Wochen geschont werden. 

Danach treten in der Regel keine Einschränkungen mehr auf, sofern sich die Patienten nicht zu spät operieren lassen und die betroffenen Nerven ohne irreversible Schäden geblieben sind.

Maria E. hat Glück gehabt. Trotz der starken Symptome kann sie wieder ohne jede Einschränkung kellnern. Teller, Tassen und Gläser hat sie dabei wieder voll unter Kontrolle.

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Prof. Dr. Margitta Elvers: Mangel an Thrombozyten in der Leber (Thrombozytopenie) (erhöhte Blutgerinnung)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Publikation in "Hepatology": Veränderte Thrombozytenaktivierung nach Leberschädigung

Nach einer Leberschädigung und dem Verlust von Lebergewebe wird die Blutstillung nach kurzzeitigem Mangel an Thrombozyten in der Leber höchst effektiv in einer Reaktion auf diesen akuten Zustand wiederhergestellt. 

Ein Düsseldorfer Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Margitta Elvers, Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf, konnte diese akute-Phase-Antwort durch die Interaktion verschiedener Rezeptoren in der Leber identifizieren. 

Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Hepatology veröffentlicht und könnten von großer Bedeutung für die Behandlung von Patienten mit Lebererkrankungen sein.

In den meisten Ländern steigt oder stagniert die Prävalenz von Lebererkrankungen wie z.B. der Leberzirrhose oder des hepatozellulären Karzinoms (HCC). 

Weitreichende Veränderungen der Blutstillung (Hämostase) bei Patienten mit Lebererkrankungen sind bekannt. 

  • Sie sind durch Blutungskomplikationen aufgrund zu weniger Thrombozyten (Thrombozytopenie) oder Defekte ihrer Funktion, aber auch durch erhöhte Blutgerinnung (Hyperkoagulabilität) gekennzeichnet. 

Daher geht man derzeit davon aus, dass Thrombozyten eine bivalente Rolle bei Lebererkrankungen einnehmen. 

Die zugrundeliegenden molekularen Wechselwirkungen sowie die funktionellen Konsequenzen sind bisher jedoch nur unzureichend verstanden.

Bereits in früheren Studien zeigte die Arbeitsgruppe von Margitta Elvers, dass die Thrombozytenfunktion bei einer Lebererkrankung gestört ist und es zu einem erhöhten Blutungsrisiko im Mausmodell kommen kann (Gowert et al., Cell Physiol Biochem. 2017). Aktuelle Studien der Arbeitsgruppe, in denen die Funktion der Thrombozyten in einem alternativen Leberschädigungsmodell, der Leberteilresektion, untersucht wurde, bestätigten diese Beobachtungen. Erneut fanden die Forscher/innen, dass es nach chirurgischer Entfernung von zwei Dritteln des Lebergewebes zu einem erhöhten Blutungsrisiko kommt und die Thrombozyten in ihrer Funktion stark gestört sind. Auch in der aktuellen Studie konnte das Forscherteam zeigen, dass erhöhte Plasmaspiegel von Prostaglandinen, Stickstoffoxiden und des Gallensalzes eine wichtige Rolle bei der Schädigung der Thrombozytenfunktion spielen.

  • Interessanterweise zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie, dass die Anzahl der Thrombozyten nach kurzzeitiger Thrombozytopenie bereits drei Tage nach Leberteilresektion wieder auf normale Zahlen in der Blutzirkulation steigen, obwohl die Regeneration des Lebergewebes erst nach 14 Tagen abgeschlossen ist. 

Der Wachstumsfaktor Thrombopoietin (TPO) ist für die Bildung von Thrombozyten verantwortlich. 

  • In der aktuellen Studie wiesen Elvers und Team nach, dass es zu einer vermehrten Bildung des Wachstumsfaktors TPO im geschädigten Lebergewebe trotz reduzierter Anzahl von Leberzellen kommt. 

In Zusammenarbeit mit Forscher/innen aus den USA und dem Team von Prof. Dr. Jürgen Scheller, Institut für Biochemie und Molekularbiologie II der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, fanden die Wissenschaftler/innen, dass die Bindung von gealterten Thrombozyten an den sog. Ashwell-Morell Rezeptor sowie die Bindung des akute-Phase Zytokins Interleukin-6 an seinen Rezeptor synergistisch die Neubildung von TPO in der Leber kontrollieren. 

  • Sie stellen so die Anzahl und Funktion der Thrombozyten nach Leberschädigung zeitnah wieder her und gewährleisten damit die Blutstillung im Organismus.


Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die entscheidende Rolle einer veränderten Thrombozytenaktivierung nach Leberschädigung und zeigen erstmalig, dass die Anzahl und Funktion der Thrombozyten durch eine hoch-effiziente akute-Phase Antwort im verbleibenden Lebergewebe reguliert wird und somit die Leberregeneration durch direkte und indirekte Effekte unterstützt. 

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Prof. Dr. Margitta Elvers, Leiterin der Arbeitsgruppe Exp. Vaskuläre Medizin, Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirugie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Tel.: 0211 81 08851, margitta.elvers@med.uni-duesseldorf.de; elvers@hhu.de

Originalpublikation:

Originalpublikation:
Hepatology, Reusswig et al., 2020, Efficiently restored thrombopoietin production via AMR and IL-6R induced JAK2-STAT3 signaling early after partial hepatectomy, doi:10.1002/hep.31698

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Behandlungsleitfaden für Prostatakrebs/Prostatakarzinom

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: 6. Aktualisierung zur Kommentierung freigegeben: Konsultationsfassung der S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom online

Nach der letzten Aktualisierung im Mai 2019 wurde die S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) nun erneut überarbeitet: 

Die Konsultationsfassung der „S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom" ist seit heute auf der Internetseite des Leitlinienprogrammes Onkologie einzusehen. 

www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom

Bis zum 12. April 2021 haben Experten, Betroffene und Interessierte die Möglichkeit, Einblick zu nehmen: Kommentare, Verbesserungsvorschläge und Hinweise können per Post oder E-Mail an das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) geschickt werden. 

Stellungnahmen und Änderungsvorschläge werden berücksichtigt, sofern sie begründet und mit Literatur hinterlegt sind.

In der jetzigen umfangreichen Aktualisierung wurden folgende Themen bearbeitet: 

  • Früherkennung, multiparametrisches MRT in der Primärdiagnostik, Brachytherapie, fokale Therapie, adjuvante Strahlenbehandlung, Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms (hormonsensitives und kastrationsrefraktäres Prostatakarzinom, lokale Therapien beim oligometastasierten Prostatakarzinom), PSMA-PET/CT in der Ausbreitungsdiagnostik.


Die Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zum Prostatakarzinom entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. in Kooperation mit dem ÄZQ und wurde von der Deutschen Krebshilfe e.V. (DKH) gefördert. 

  • Die Leitlinie enthält Statements und Empfehlungen zu den Bereichen Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Begleitung des lokal begrenzten, des lokal fortgeschrittenen, des rezidivierten und des metastasierten Prostatakarzinoms sowie zu Rehabilitation und Nachsorge.


Als Behandlungsleitfaden für die mit jährlich rund 60.000 Neuerkrankungen häufigste Krebserkrankung des Mannes ist die Prostatakrebs-Leitlinie von zentraler Bedeutung in der Urologie.

 Die 6. Aktualisierung haben Patientenvertreter und Ärzte aus dem Kreis der Leitlinienautoren gemeinsam erarbeitet. 

Methodische Begleitung und Redaktion lagen beim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin. Die Entwicklung erfolgte im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie, das gemeinsam von der AWMF, der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der DKH getragen wird.

Die heutige Veröffentlichung der Konsultationsfassung erlaubt medizinischen Fachgesellschaften aller Disziplinen, Krankenkassen, Patientenorganisationen und anderen Handlungsträgern im Gesundheitswesen Einsicht und bietet die Gelegenheit zur Stellungnahme. 

Die Kommentare werden vom ÄZQ gesammelt, der Steuergruppe des Projekts zur Würdigung vorgelegt und finden gegebenenfalls noch Eingang in die Leitlinie. 

"Mit der nunmehr sechsten und sehr umfangreichen Aktualisierung erfüllt die Leitlinie zum Prostatakarzinom alle Anforderungen an das angestrebte Prinzip einer Living-Guideline", sagt Leitlinienkoordinator und DGU-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Marc-Oliver Grimm.

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Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
Bettina-C. Wahlers
Sabine M. Glimm
Wettloop 36c
21149 Hamburg
Tel.: 040 - 79 14 05 60
Mobil: 0170 - 48 27 28 7
E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.de


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom/

 
http://www.urologenportal.de

 


Prof. Dr. Michael Witthöft: Einladung zur Posttraumatische Belastungsstörung Studie www.enhance-traumatherapie.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: ENHANCE – Teilnehmer für Trauma-Behandlungsstudie nach Gewalt oder Missbrauch in Kindheit und Jugend gesucht

BMBF-geförderte Studie erforscht Behandlungsverfahren für die Posttraumatische Belastungsstörung

Menschen, die als Kinder oder Jugendliche Opfer von Gewalt oder Missbrauch wurden, spüren die Folgen dieser traumatischen Erfahrungen häufig noch im Erwachsenenalter. Eine nicht selten auftretende Traumafolgestörung ist die sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Die PTBS ist unter anderem durch unwillkürliches Wiedererleben der traumatischen Erfahrungen in Form von sich aufdrängenden Erinnerungen an das Trauma und Albträumen gekennzeichnet. Auch die Vermeidung von traumabezogenen Reizen und Gedanken ist ein Merkmal. Intensive Schuld- und Schamgefühle sowie starke körperliche Reaktionen wie erhöhte Schreckhaftigkeit stellen ebenfalls Symptome einer PTBS dar.

Für die PTBS existieren mehrere effektive psychotherapeutische Behandlungsverfahren, deren Wirksamkeit noch weiter verbessert werden soll. Die ENHANCE-Studie ist eine bundesweite, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Behandlungsstudie, in der zwei Behandlungsverfahren für die PTBS miteinander verglichen werden: die traumafokussierte psychodynamische und die traumafokussierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung. Sowohl die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin als auch die Forschungs- und Lehrambulanz der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beteiligen sich an der multizentrischen ENHANCE-Behandlungsstudie.

Aktuell werden weitere Interessierte für eine Behandlung im Rahmen der ENHANCE-Behandlungsstudie gesucht. Interessierte sollten zwischen 18 und 65 Jahre alt sein, unter Symptomen einer PTBS leiden und in der Kindheit und/oder der Jugend körperliche oder sexualisierte Gewalt durch eine Bezugs- oder Autoritätsperson erlebt haben.

Beide in ENHANCE eingesetzte Behandlungsverfahren umfassen 24 Therapiesitzungen. Da es sich um eine wissenschaftliche Studie handelt, ist es notwendig, dass die Teilnehmenden zufällig einem der beiden Verfahren oder einer Wartegruppe zugeteilt werden. Sollten Teilnehmende in die Wartegruppe kommen, dürfen sie nach sechs Monaten selbst das Behandlungsverfahren auswählen. Behandlungsort ist Mainz. Wenn jedoch einer der anderen Studien-Standorte – Berlin, Dresden, Gießen oder Ulm – geeigneter sein sollte, können wir gerne den Kontakt zu den anderen Standorten vermitteln.

Personen, die an einer Teilnahme an der ENHANCE-Studie Interesse haben, können per E-Mail über ENHANCE@uni-mainz.de oder per Telefon über 06131 17-6149 Kontakt zum Studienteam in Mainz aufnehmen und ihre telefonischen Kontaktdaten sowie eine Erreichbarkeit hinterlassen. Das Studienteam wird sich daraufhin zeitnah zurückmelden. Weitere Informationen sind unter www.enhance-traumatherapie.de zu finden.

Weitere Links:
https://www.unimedizin-mainz.de/psychosomatik/forschung/psychotherapie-versorgun... - ENHANCE an der Universitätsmedizin Mainz 


https://klipsy.uni-mainz.de/forschung/enhance/ - ENHANCE an der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie

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Lina Krakau
Prof. Dr. med. Manfred Beutel
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin
und
Karoline Sophie Sauer
Prof. Dr. Michael Witthöft
Forschungs- und Lehrambulanz der Poliklinischen Institutsambulanz für Psychotherapie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel.: 06131 17-6149
E-Mail: ENHANCE@uni-mainz.de
www.enhance-traumatherapie.de

 Petra Giegerich  Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Forum universitatis 3
55128 Mainz
Deutschland
Rheinland-Pfalz

Telefon: 06131 39-22369
Fax: 06131 39-24139
E-Mail-Adresse: idw@uni-mainz.de

Prof. Dr. Katajun Lindenberg: Krankheitsangst im Kindes- und Jugendalter - Menschen mit Krankheitsängsten

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Und wenn ich krank werde? Studie über die Entstehung von Krankheitsängsten in jungen Jahren

Warum fürchten sich manche Menschen besonders vor Krankheiten? 

Und wie entstehen solche Ängste bereits bei Kindern und Jugendlichen? 

Eine psychologische Studie an der Goethe-Universität soll neue Erkenntnisse liefern.

Für die Teilnahme werden Kinder und Jugendliche mit und ohne solche Ängste gesucht.

Krankheitsängste in jungen Jahren stehen im Zentrum des Projekts KaiKiJu (Krankheitsangst im Kindes und Jugendalter) am Zentrum für Psychotherapie an der Goethe-Universität: 

Wo liegen die Ursachen? 

Wie kann die Diagnostik anhand von wissenschaftlich geprüften Fragebögen verbessert werden? 

Und wie haben sich existierende Krankheitsängste in der Zeit der Pandemie verändert? 

Dazu werden Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 19 Jahren mit stärker ausgeprägten Krankheitsängsten und Kinder und Jugendliche mit keinen oder nur geringen Krankheitsängsten befragt.

Doch was genau versteht man unter „Krankheitsängsten“? 

  • „Menschen mit Krankheitsängsten“, erklärt Studienleiterin Vera Özak, „leiden besonders unter stark ausgeprägten Ängsten und Sorgen hinsichtlich ihrer Gesundheit und führen teilweise übertriebene gesundheitsbezogene Verhaltensweisen aus. 

Zum Beispiel gehen sie sehr häufig zum Arzt, um ihren Gesundheitszustand überprüfen zu lassen“. 

Wenig bekannt ist bislang jedoch über die Entwicklung und den Verlauf von Krankheitsängsten im Kindes- und Jugendalter. 

  • Zahlreiche Studien insbesondere aus dem Erwachsenenbereich deuten jedoch darauf hin, dass Krankheitsängste ihren Ursprung bereits im Kindesalter haben könnten.


Das Projekt KaiKiJu hat deshalb verschiedene Ziele: 

Zum einen sollen die Gründe für das Entstehen von Krankheitsängsten erforscht werden. 

Zum anderen soll die wissenschaftliche Qualität bereits vorhandener Fragebögen für die Diagnose von Krankheitsängsten im Kindes- und Jugendalter überprüft werden. 

Dazu will das Team Kinder und Jugendliche mit stärker ausgeprägten Krankheitsängsten und Kinder und Jugendliche mit keinen oder nur geringen Krankheitsängsten miteinander vergleichen. 

Außerdem soll untersucht werden, ob und wie sich Krankheitsängste bei Kindern- und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie verändern.

Für die Erhebung wurden verschiedene Fragebögen zusammengestellt, die u.a. Krankheitsängste, körperliche Symptome, andere Ängste, belastende Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen sowie Stärken und Schwächen erfassen. 

Außerdem werden Informationen über die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien erhoben. Darüber hinaus erhalten auch die Eltern ein Fragebogenpaket, das sich u.a. auf eigene Belastungen bezieht.


Alle Fragebögen werden online ausgefüllt. 

Die anonyme Umfrage dauert 40 bis 60 Minuten. Kinder und Jugendliche können entweder allein, gemeinsam mit einem Elternteil und/oder gemeinsam mit einem Geschwisterkind (8-19 Jahre) teilnehmen.

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Prof. Dr. Katajun Lindenberg
Leiterin der Verhaltenstherapieambulanzen für Kinder und Jugendliche
Abteilung Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Goethe-Universität
Telefon +49 (0)69 798 23975
E-Mail lindenberg@psych.uni-frankfurt.de

Dipl.-Psych. Vera Özak
E-Mail oezak@psych.uni-frankfurt.de 

Dr. Anke Sauter Goethe-Universität Frankfurt am Main

Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60325 Frankfurt am Main
Postfach 11 19 31
60054 Frankfurt am Main
Deutschland
Hessen  

Telefon: 06979813066
Fax: 069/798-76312531
E-Mail-Adresse: sauter@pvw.uni-frankfurt.de


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://Die Teilnahme an der Studie ist unter den folgenden Links möglich:


http://Für Kinder und Jugendliche und Geschwister (8-19 Jahre):  

https://ww3.unipark.de/uc/f_uni_KiJuPsy/55c6/
 

http://Für Eltern:


https://ww3.unipark.de/uc/f_uni_KiJuPsy/4aef/

 
http://Den Flyer finden Sie zum Download unter:


https://www.psychologie.uni-frankfurt.de/97121738/Flyer_KaiKiJu_2021_01_neu.pdf