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GenderMedizin: Kalte Füße, Kalte Hände und die Pille danach

 



Medizin am Abend Fazit. 

Frauen frieren, Männer aber auch: Die Deutschen machen dem Winter Dampf 

Kalte Füße und Hände im Winter - typisch Frau, mag manch einer denken. Aber auch das starke Geschlecht ist bei niedrigen Temperaturen zarter besaitet, als es das Klischee vermuten lässt. Rund 65 Prozent der Frauen in Deutschland leiden häufig unter kalten Gliedmaßen, während die Männer immerhin zu 40 Prozent nach Handschuhen und dicken Socken suchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag von Knorr. Dabei spielt vor allem die Außentemperatur eine Rolle: Knapp 80 Prozent nennen sie als Auslöser für frostige Momente. Auch mangelnde Bewegung führt gerade bei Frauen (62 %) zu Eishänden und -füßen. Dagegen gibt weniger als die Hälfte der befragten Männer Bewegungsmangel die Schuld für Frostbeulen. Außerdem kündigt sich bei jedem Zweiten eine drohende Erkältung mit kalten Händen oder Füßen an. Ganz gleich, woher die kalten Gliedmaßen kommen wenn es darum geht, sich mit einem leckeren Essen wieder aufzuwärmen, sind sich die Bundesbürger einig. Mehr als 80 Prozent greifen dann zu einer heißen Suppe oder einem Eintopf. 

Woran liegt es, dass bei sinkenden Temperaturen zuerst Hände und Füße kalt werden? Verantwortlich dafür ist der schlaue menschliche Organismus: Um die lebenswichtigen Organe in der Körpermitte und das Gehirn bei eisigen Temperaturen ausreichend mit Wärme zu versorgen, entzieht er diese zuerst den äußersten Gliedmaßen: Die Gefäße werden verengt, der Wärmetransporter Blut fließt langsamer und die kalten Füße und Hände sind da. Aber auch Nässe, unzureichende Kleidung und eine schlechte Durchblutung lassen Hände und Füße frieren. Wie für so viele Probleme gibt es aber auch für dieses mehr als eine Lösung.

Deutsche heizen sich ein

Warme Kleidung, Essen oder Kuscheleinheiten - was tun die Deutschen eigentlich, um im Winter die Kälte zu vertreiben? 90 Prozent sind pragmatisch und greifen zu Handschuhen oder dicken Socken. Knapp die Hälfte wärmt sich abgesehen davon beim Essen von innen auf. In diesen zwei Punkten herrscht Einigkeit unter den Geschlechtern. Anders sieht es beim Fußbad aus: Mehr als jede zweite Frau greift gern auf das altbewährte Mittel zurück. Dagegen tendieren nur 30 Prozent der Männer zu dieser Wohlfühlmaßnahme. Beim Partner wärmen sich knapp 35 Prozent der deutschen Männer gern auf, aber 45 Prozent der Frauen - bleibt die Frage, wer wärmt sich eigentlich an wem?

Etwas Warmes braucht der Mensch

Die wohl leckersten und schnellsten Mittel zum Aufwärmen sind heiße Speisen und Getränke. Mehr als die Hälfte der deutschen Frauen und mit 46 Prozent fast ebenso viele fröstelnde Männer sind davon überzeugt. Dabei entscheiden sich mehr als 80 Prozent für die Klassiker Suppe oder Eintopf. Gut 70 Prozent essen etwas Vitaminreiches wie Orangen und mehr als die Hälfte greift zu Schokolade. Unter den Suppen und Eintöpfen belegt der traditionelle Hühnereintopf klar Platz eins: Knapp 35 Prozent bevorzugen ihn vor Gulaschsuppe, Linseneintopf, Erbseneintopf und Grüne-Bohnen-Eintopf.

Dass eine heiße Hühnersuppe auch bei Erkältung Wunder wirken kann, wusste schon Oma. Doch woran liegt das eigentlich? Zu verdanken ist dies dem im Huhn enthaltenen Eiweißstoff Cystein: Er wirkt entzündungshemmend und lässt Schleimhäute abschwellen.

Medizin am Abend Link zur Pille danach:

http://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2015/0001-0100/28-15.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Medizin am Abend DirektKontakt

Sonia Garcia Köpper, Büschstraße 12, 20354 Hamburg Tel.: 040 3 1766-321, Fax: 040 31766-301, E-Mail: sonia.garcia@adpublica.com

360° TOP-Thema: Verstärkt höhere Tumorraten durch Mobilfunkfelder

Medizin am Abend Fazit: Höhere Tumorraten durch elektromagnetische Felder

Elektromagnetische Strahlung fördert das Wachstum von Tumoren in Mäusen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern der Jacobs University im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz, die heute veröffentlicht wurde. Die Daten der Wissenschaftler aus Bremen bestätigen nicht nur eine Pilot-Studie des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) aus dem Jahr 2010, sondern erweitern die bisherigen Erkenntnisse um zwei wichtige Ergebnisse. 
 
In einer Studie an Mäusen konnten der Biologe Prof. Dr. Alexander Lerchl und sein Team nachweisen, dass durch krebserregende Substanzen verursachte Tumorraten deutlich erhöht sind, wenn die Tiere lebenslang elektromagnetischen Feldern ausgesetzt wurden, wie sie etwa Mobiltelefone erzeugen. „Die vom Fraunhofer-Institut 2010 entdeckten Effekte auf Tumore der Leber und der Lunge wurden vollauf bestätigt“, sagt Lerchl, der die Untersuchung gemeinsam mit Kollegen der Jacobs University und der Universität Wuppertal durchgeführt hat. „Außerdem haben wir eine signifikant höhere Rate von Lymphomen festgestellt“, erläutert der Wissenschaftler die neuen Ergebnisse. Zudem seien einige der Effekte auch bei Feldstärken unterhalb der bestehenden Grenzwerte gefunden worden.

Alexander Lerchl deutet die aktuellen Befunde allerdings nicht als Beleg dafür, dass durch Handynutzung Krebs verursacht wird. „Unsere Studie zeigt, dass Mobilfunkfelder die Ausbreitung bereits vorhandener Tumore verstärken.

Für die Annahme, dass sie Krebs verursachen können, gibt es hingegen bislang keine Hinweise“, betont der Biologe, der bereits zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zu dieser Thematik veröffentlicht hat. Zusätzliche Forschungsprojekte seien notwendig, um die Ursachen der neuen Befunde abzuklären. „Wir können die beschriebenen Effekte eindeutig nachweisen. Nun müssen weitere Untersuchungen die Wirkmechanismen aufklären“, so Lerchl.


Alexander Lerchl, Professor für Biologie an der Jacobs University

Alexander Lerchl, Professor für Biologie an der Jacobs University


Medizin am Abend DirektKontakt 

Prof. Dr. Alexander Lerchl | Professor für Biologie
Tel.: +49 421 200-3241 | Email: a.lerchl@jacobs-university.de

Kristina Logemann Brand



Weitere Informationen für Sie als Medizin am Abend Leser ist:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006291X15003988 - Studie von Prof. Dr. Alexander Lerchl

360° TOP-Thema: Amyloid-β 1-40 (Aβ40), ein Peptid,

Medizin am Abend Fazit: Gewinn für die Herzinfarktvorbeugung: Biomarker verbessert Risikobeurteilung von Patienten mit KHK


Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste Herzerkrankung und diejenige Krankheit, die dem Herzinfarkt vorausgeht. Sie entsteht dadurch, dass sich Herzkranzgefäße in einem langen schleichenden Prozess verengen, so dass die Durchblutung des Herzens behindert wird. Jährlich werden bundesweit über 665.000 Patienten wegen einer KHK ins Krankenhaus eingeliefert, fast 130.000 Menschen sterben daran.

Großes Potenzial für die KHK-Therapie

Für die Therapie von KHK-Patienten sind innovative Messverfahren wichtig, mit deren Hilfe sich schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse, das Sterblichkeitsrisiko und zugleich auch das Erkrankungsrisiko jüngerer, noch nicht erkrankter Menschen genauer bestimmen lassen.

Amyloid-β 1-40 (Aβ40), ein Peptid, also eine Verbindung von Aminosäuren, ist der Forschung bereits als Biomarker bei altersbedingten chronischen Gefäßentzündungen bekannt. Dass Amyloid-β diese Eigenschaften auch für die Risikobewertung von Patienten mit einer stabilen KHK besitzt, hat erstmals Prof. Dr. med. Konstantinos Stellos, Medizinische Klinik III/Kardiologie und Institut für Kardiovaskuläre Regeneration am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, erkannt. Seine Arbeit „Amyloid-β und das kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung“ wurde mit dem Wilhelm P. Winterstein Preis 2014 der Deutschen Herzstiftung ausgezeichnet (Dotation: 10.000 Euro) und erscheint am 10. März im renommierten Fachmagazin „Journal of the American College of Cardiology“ (JACC) (online bereits abrufbar). Insgesamt sind neun Bewerbungen für den Preis bei der Herzstiftung eingegangen. Das Gutachtergremium aus dem Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Stiftung für Herzforschung gab der Forschungsarbeit von Prof. Stellos die höchste Bewertung.

„Die Arbeit von Professor Stellos stellt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Herzinfarktsterblichkeit dar, indem Aβ40 eine noch feinere Beurteilung von Erkrankungsrisiko und Schweregrad einer koronaren Herzkrankheit ermöglicht“, würdigt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe am Klinikum Stephansplatz in Hamburg, die Forschungsarbeit.

Verbesserung der Prognose

Aβ40 wurde in Blutproben von insgesamt 1.464 Teilnehmern aus vier unabhängigen Patientengruppen gemessen. Ziel der Studie war es zu klären, ob der Aβ40-Spiegel im Blut von Patienten mit stabiler KHK, die in zwei Patientengruppen in München und Athen über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren untersucht wurden, zur Prognose der kardiovaskulären Sterblichkeit und anderen Herz-Kreislauf-Ereignissen beiträgt. Zudem wurde untersucht, ob Aβ40-Werte mit einer fortschreitenden Gefäßversteifung und einer beginnenden, jedoch leicht verlaufenden (subklinischen) KHK in Verbindung stehen.

Das Fazit: Stellos und Kollegen konnten zeigen, dass Aβ40 die Beurteilung des Sterblichkeitsrisikos und die Prognose von schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Ereignissen bei Patienten mit stabiler KHK deutlich verbessert. Dies gilt Stellos zufolge unabhängig von anderen etablierten Faktoren wie z. B. Alter, Geschlecht, Nierenfunktion und Pumpfunktion des Herzens. Die Messung des Blutspiegels von Aβ40 identifiziert Patienten mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Tod.

„Aβ40 birgt als prognostischer Marker großes Potenzial für die Behandlung von KHK-Patienten und zugleich für die Vorbeugung der KHK. Denn Aβ40-Spiegel korrelieren auch mit dem Ausmaß der leicht verlaufenden Arteriosklerose bei Patienten ohne manifeste KHK. Der Biomarker kann dabei helfen zu entscheiden, ob eine zeitlebens intensive vorbeugende Behandlung nötig ist“, unterstreicht Prof. Stellos. „Das von Prof. Stellos entwickelte Diagnoseinstrument hat großes Potenzial, zum besseren Verständnis der koronaren Herzkrankheit beizutragen. Dieser herausragende Forschungserfolg wird unseren Patienten unmittelbar zugutekommen“, ergänzt Prof. Dr. med. Andreas Zeiher, Direktor der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Frankfurt.

Der Wilhelm P. Winterstein-Preis der Deutschen Herzstiftung wird alljährlich für eine wissenschaftlich herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bevorzugt aus einem patientennahen Forschungsbereich, vergeben. Wilhelm P. und Ursula Winterstein sind seit fast 20 Jahren die Stifter dieses Wissenschaftspreises, der jedes Jahr auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Herzstiftung verliehen wird.

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Deutsche Herzstiftung e.V.
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Weitere Informationen für Sie als Medizin am Abend beteiligte Leserschaft:
http://www.herzstiftung.de

360° TOP-Thema: Salzanreicherung im Gewebe steigert die Immuntätigkeit bei Infektionen

Medizin am Abend Fazit: Der Körper als Salzspeicher

Die Forschergruppe um Professor Dr. Jonathan Jantsch hat herausgefunden, dass Salzanreicherung im Gewebe die Immuntätigkeit bei Infektionen steigert.

Die Forschergruppe um Professor Dr. Jonathan Jantsch hat herausgefunden, dass Salzanreicherung im Gewebe die Immuntätigkeit bei Infektionen steigert.UKR

Salzanreicherung im Gewebe steigert die Immuntätigkeit bei Infektionen. Das haben Forscher in einer Studie entdeckt und damit zum ersten Mal den Vorteil einer lokalen Salzanreicherung belegt. Mit den Ergebnissen soll nun der Nutzen der Salzspeicherung für die medikamentöse Therapie erforscht werden. 
 
Herzinfarkt und Schlaganfall sind die beiden häufigsten Todesursachen weltweit. Begünstigt werden beide Erkrankungen durch die Einlagerung von Salz im Körper. Doch warum speichert der Körper Salz, wenn es für den Organismus schädlich ist? Eine mögliche Antwort darauf gibt eine Studie rund um die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Jonathan Jantsch, Ärztlicher Mitarbeiter im Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Regensburg (UKR; Institutsleiter: Professor Dr. Dr. André Gessner) und Professor Dr. Jens Titze, Universität Erlangen und Vanderbilt University, USA.

Sie fanden heraus, dass durch die Anreicherung von Salz die Immunabwehr in infektiösem Gewebe gestärkt wird.

„Die Studie eröffnet uns einen ganz neuen Blick auf die Rolle des Salzes im Körper“, so Professor Jantsch. „Eine große Menge Salz erhöht erwiesenermaßen das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten und steht in Zusammenhang mit Bluthochdruck. Erstmals haben wir nun aber auch einen möglichen Nutzen entdeckt.“

Die Rolle des Salzes im Organismus

Ein Zufall hat Professor Jantsch und Professor Titze auf ihre Entdeckung gestoßen, als sie sich ein Büro im Universitätsklinikum Erlangen teilten. Bei der Untersuchung von Labormäusen, die eine Niedrigsalzdiät durchliefen, fiel auf, dass Mäuse mit wunden Hautstellen ähnlich wie bei einer Hochsalzdiät vermehrt Salz speicherten. Dies führte zur Hypothese, dass die Anreicherung von Salz in infektiösem Gewebe in Zusammenhang mit der Infektionsabwehr stehen könnte. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Salz tatsächlich die Abwehrleistung von Makrophagen steigert. Hierbei handelt es sich um weiße Blutzellen, die durch die Produktion toxischer Substanzen infektiöse Erreger abbauen. „Mit unseren Forschungsergebnissen decken wir eine nützliche Rolle der Salzeinlagerung im Körper auf. Daraus leitet sich aber nicht ab, dass ein hoher Salzkonsum gut für die Gesundheit ist. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass im infizierten Gewebe große Mengen an Salz lokal und Diät-unabhängig angehäuft werden können. Dadurch wird die Immunabwehr an den betroffenen Stellen gesteigert“, erläutert Professor Jantsch.

In den Untersuchungen ging die Salzanreicherung bei Infektionen zurück, sobald Antibiotika gegeben wurden. Effektive Medikamente mindern daher den Bedarf, die Immunabwehr durch die Einlagerung von Salz zu steigern.
In früheren Studien wurde bereits gezeigt, dass die Salzeinlagerung im Alter zunimmt und im Zusammenhang mit hohem Blutdruck und kardiovaskulären Erkrankungen steht. Die neuen Erkenntnisse lassen vermuten, dass chronische Entzündungen die Salzanreicherung auch hier befördert und damit das Voranschreiten von hohem Blutdruck und kardiovaskulären Krankheiten begünstigen könnte.

Salzeinlagerungen im Körper durch weitere Forschung nutzbar machen

Wie das Wissen um die lokale Salzanreicherung in infektiösem Gewebe nutzbar gemacht werden kann oder wie die Einlagerungen gezielt blockiert werden können, versuchen Professor Jantsch und Professor Titze nun in weiteren Untersuchungen zu klären.

„Denkbar wäre beispielsweise die gezielte Förderung der Salzanreicherung bei Infektionen. Des Weiteren ist das Wissen um Vorgang und Zweck der Salzspeicherung eine therapeutische Chance bei Autoimmunerkrankungen oder bei kardiovaskulären Krankheiten“, führt Professor Jantsch aus.

Literatur
Cell Metabolism (2015), Jantsch et al.: „Cutaneous Na+ Storage Strengthens the Antimicrobial Barrier Function of the Skin and Boosts Macrophage-Driven Host Defense“, http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2015.02.003

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Katja Rußwurm
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360° TOP-Thema: Ramipril - und andere ACE- Hemmer Auslöser der lebensbedrohlichen Situation?


Medizin am Abend Fazit: Kampf dem Erstickungstod

Prof. Dr. Thomas Hoffmann und Dr. Jens Greve (von links)
 Prof. Dr. Thomas Hoffmann und Dr. Jens Greve (von links)
Universitätsklinikum Ulm

Ein Forschungserfolg, der potentiell Leben retten kann und nun auch zu einer Veröffentlichung im renommierten New England Journal of Medicine geführt hat: Der Arbeitsgruppe „Angioödem“ der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Universitätsklinikum Ulm gelang gemeinsam mit der Technischen Universität München ein Durchbruch bei der Behandlung einer lebensbedrohlichen Arzneimittelreaktion, die unbehandelt zum Tod durch Ersticken führen kann. 
 
Auslöser der lebensbedrohlichen Situation sind ACE-Hemmer (z. B. „Ramipril“), die weltweit zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten zur Behandlung von Herzschwäche und Bluthochdruck gehören. Rund sieben Millionen Bundesbürger nehmen regelmäßig Arzneistoffe aus dieser Gruppe ein.

„Als seltene Nebenwirkung können akute Schwellungen im Kopf-Hals-Bereich – sogenannte Angioödeme – auftreten“, erläutert Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Ärztlicher Direktor der HNO-Klinik auf dem Ulmer Michelsberg.

Auch wenn die Erkrankungsrate „nur“ bei etwa 0,5% liege, seien aufgrund der vielen einnehmenden Patienten jährlich mehrere zehntausend Bundesbürger betroffen. „Bei verlegender Schwellung des Rachens oder des Kehlkopfs besteht ein lebensbedrohlicher Notfall mit drohendem Erstickungstod. Wir nehmen wöchentlich Patientinnen und Patienten notfallmäßig mit diesem Krankheitsbild in unserer Klinik auf“, so Professor Hoffmann.

Bislang bestand die Standardtherapie in der Gabe von Kortison und antiallergischen Medikamenten. Da es sich aber nicht um eine allergische Reaktion handelt, war die Therapie wirkungslos und Patienten gerieten in lebensbedrohliche Situationen. „Die Entwicklung einer effektiven Therapieform war dringend notwendig“, unterstreicht Arbeitsgruppenleiter Dr. Jens Greve, Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie.
Die beiden Ulmer Mediziner konnten dabei auf ein Medikament zurückgreifen, an dessen Entwicklung sie in der Vergangenheit mitgewirkt hatten. „Dabei handelt es sich um einen sogenannten „Bradykinin-Antagonisten“, sagt Dr. Greve und ergänzt: „Dieser Wirkstoff greift effektiv in die Signalkaskade von Patienten ein, die erblich bedingt unter wiederkehrenden Angioödemattacken leiden.“

Aktuelle Forschungsergebnisse belegen das: Unter der Annahme eines identisch zugrundeliegenden Mechanismus wurde der neue Bradykinin-Antagonist in einer Arzneimittelstudie bei Patienten mit einem durch ACE-Hemmer hervorgerufenen Angioödemen erfolgreich getestet. Die Ergebnisse und Erkenntnisse waren unter dem Strich so überzeugend, dass sie aktuell in der renommierten Zeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden. „Endlich ist uns der Effektivitätsnachweis bei der Behandlung dieser potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkung gelungen“, bilanziert Professor Hoffmann, der als Senior-Autor der Publikation fungierte. „Der nächste Schritt besteht in der offiziellen Zulassung des Präparats, um zukünftig möglichst allen betroffenen Patienten helfen zu können“, sind sich beide Mediziner abschließend einig.

Weitere Informationen
Der Originalartikel ist im New England Journal of Medicine unter dem Titel „A Randomized Trial of Icatibant in ACE-Inhibitor-Induced Angioedema“ erschienen (DOI: 10.1056/NEJMoa1312524).

Die Klinik für Hals-Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Universitätsklinikum Ulm bietet das komplette diagnostische Spektrum sowie eine ganzheitliche konservative und auch operative Behandlung an. Schwerpunkte der Klinik liegen in der Tumortherapie als Teil des „Integrativen Tumorzentrums von Universität und Medizinischer Fakultät“ (CCCU), der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie (z. B. von Nase und Ohr), der Nasennebenhöhlen- und der Schädelbasischirurgie sowie der mikroskopischen Ohrchirurgie inkl. Hörimplantaten bei angeborener oder erworbener Schwerhörigkeit. Die jeweils erforderliche Diagnostik erfolgt in einer der vielen spezialisierten Sprechstunden oder Spezialabteilungen. Beispielhaft hierfür steht die „Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie“.


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Jörg Portius
0731 500-43043
joerg.portius@uniklinik-ulm.de

Einladung zur Sonnenfinsternis am 20. März 2015 von 09.30 Uhr und 12.00 Uhr

Sonnenfinsternis am 20. März 2015: Das Himmelsphänomen sicher beobachten

Am 20. März 2015 ist es mal wieder soweit: zwischen ca. 9.30 und 12 Uhr erlebt Deutschland an diesem Vormittag nach langer Zeit mal wieder eine hochprozentige partielle Sonnenfinsternis. Dabei nimmt der Bedeckungsgrad der Sonne von Süd nach Nord zu und beträgt in Flensburg eindrucksvolle 82% und immerhin noch stolze 67% in München. Um den Kernschatten zu beobachten, müsste man den anstehenden Frühling verlassen und sich z.B. auf den Weg zu den Färöer-Inseln machen. Aber auch die partielle Sonnenfinsternis ist ein echtes Spektakel, welches man sich nicht entgehen lassen sollte. Zumal die Chancen auf einen freien Blick zur Sonne dank Uhrzeit und Jahreszeit recht hoch sind. Aber wie beobachtet man eine Sonnenfinsternis? Auf jeden Fall mit einem geeigneten Augenschutz. Nur eine zertifizierte Sonnenfinsternisbrille schützt sicher vor Augenschäden und sorgt so für einen entspannten Blick auf das Spektakel am Himmel. Die entsprechenden Brillen mit der geprüften Filterfolie sind im Einzelhandel oder online, z.B. auf www.sonnensichtbrillen.de erhältlich.

Dabei lohnt es sich schnell zu sein: Bei der letzten großen Sonnenfinsternis 1999 waren die gefragten Sonnensichtbrillen sehr schnell ausverkauft und kurz vor dem Ereignis nicht mehr lieferbar.




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Berend Rieckmann Emil-Weitz-Str. 2 44866 Bochum T: +49 2327 548-308  +49 152 54258055 E: b.rieckmann@buw.com

Den zweiten Schlaganfall verhindern: Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke

Medizin am Abend Fazit: Den zweiten Schlaganfall verhindern:

Die neue S3-Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke – Teil 1“ fasst neueste Erkenntnisse zum Schutz vor einem erneuten Schlaganfall zusammen. Der optimale Schutz für möglichst viele Patienten. 
 
Jedes Jahr erleiden in Deutschland 270.000 Menschen zum ersten Mal oder wiederholt einen Schlaganfall. Zwar überleben ihn immer mehr Menschen – das Risiko für einen weiteren Schlaganfall steigt nach einem ersten aber deutlich:

10 Prozent dieser Patienten erleiden noch im gleichen Jahr einen weiteren Schlaganfall. 

Gezielte Prävention kann die Risikofaktoren reduzieren. Aus diesem Grund haben die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) federführend die erste S3-Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“ entwickelt. Der erste Teil dieser Leitlinie wurde nun auf den Leitlinienplattformen der DGN (http://www.dgn.org) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (http://www.awmf.org) veröffentlicht.

Neben DGN und DSG haben 16 weitere medizinische Fachgesellschaften, Berufsverbände und weitere Organisationen die Leitlinie mit verabschiedet. Die methodische Betreuung erfolgte durch das Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) der Charité. Prof. Dr. med. Matthias Endres von der Charité und Mitglied der vierköpfigen Leitlinien-Steuergruppe erklärt: „Diese Leitlinie fasst die aktuellen Erkenntnisse zusammen und gibt den behandelnden Ärzten klare Empfehlungen. Das ist die Voraussetzung dafür, möglichst viele Patienten in Deutschland vor einem neuen Schlaganfall zu bewahren.“

Ischämischer Schlaganfall und TIA

Ein ischämischer Schlaganfall entsteht, wenn eine Gehirnarterie durch ein Blutgerinnsel verstopft wird – die häufigste Ursache für einen Schlaganfall.

Eine Transiente Ischämische Attacke (TIA) ist eine milde Form. Sie dauert nur Sekunden oder Minuten und die Symptome bilden sich wieder vollständig zurück. Die TIA gilt aber als Vorstufe und Warnzeichen für einen drohenden ischämischen Schlaganfall. Diese Patienten müssen daher untersucht und möglicherweise muss eine Schlaganfallprophylaxe eingeleitet werden.

Aufwändige Prozesse für die beste Empfehlung – ohne Beeinflussung durch Partialinteressen

Leitlinien sind Empfehlungen von auf ein bestimmtes Gebiet spezialisierten Medizinern und Wissenschaftlern für ihre ärztlichen Kollegen. S3-Leitlinien besitzen die höchste Qualität, denn sie entstehen in einem aufwändigen Prozess mit vielen beteiligten Experten und Organisationen und verfügen dadurch über eine große inhaltliche Sicherheit – das Risiko, dass sich bewusst oder unbewusst Interessen Einzelner durchsetzen könnten, wird durch die stark reglementierten Entscheidungsstrukturen deutlich minimiert.

Die neue S3-Leitlinie zur Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfälle wurde im Rahmen eines strukturierten zweistufigen Prozesses entwickelt: Zuerst wurden neueste wissenschaftliche Ergebnisse von Experten evaluiert und daraus Behandlungsempfehlungen abgeleitet. Dafür wurden mehr als 4500 wissenschaftliche Arbeiten gesichtet. Darauf folgte eine formale Konsensfindung unter den teilnehmenden Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Organisationen, sodass bei allen Empfehlungen dieser S3-Leitlinie ein größtmöglicher interdisziplinärer Konsens entstand. Für maximale Transparenz des gesamten Entwicklungsprozesses wurden die einzelnen Schritte in einem detaillierten Methodenreport dokumentiert. Dieser ist auch über die DGN- und AWMF-Website verfügbar.

Leitlinie in zwei Teilen

Der nun erschienene Teil 1 der Leitlinie behandelt die wichtigsten Therapieansätze zur Schlaganfallprävention:

den Einsatz von Thrombozytenfunktionshemmern, 
die Behandlung der Hyperlipidämie, 
die orale Antikoagulation bei Vorhofflimmern, 
die Therapie der arteriellen Hypertonie. 

Der zweite Teil der S3-Leitlinie befindet sich aktuell noch in der Entwicklung:
Darin werden acht weitere Themenbereiche der Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls, wie zum Beispiel Lebensstiländerungen zur Risikoreduktion, behandelt. Sobald beide Teile der Leitlinie veröffentlicht sind, wird außerdem eine Version für Patienten und Angehörige erscheinen, in der der Inhalt der S3-Leitlinie für Laien verständlich zusammengefasst wird.

Die Bedeutung von Leitlinien

Die Empfehlungen dieser S3-Leitlinie sind anders als Gesetze nicht bindend. Sie müssen vor dem Hintergrund der Situation eines individuellen Patienten betrachtet und vom behandelnden Arzt gegebenenfalls modifiziert werden. Leitlinien haben einen hohen Stellenwert bei der flächendeckenden Qualitätssicherung in der Medizin.


Literatur

Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). S3-Leitlinie: Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke – Teil 1. Version 1.0. 31.12.2015.
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-133.html

Medizin am Abend DirektKontakt 

Prof. Dr. med. Matthias Endres
Mitglied der Steuergruppe Charité - Universitätsmedizin Berlin
Direktor der Klinik für Neurologie
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Tel.: 030/450 560 102, Fax: 030/450 560 932
E-Mail: matthias.endres@charite.de

Prof. Dr. med. Joachim Röther
Mitglied der Steuergruppe
Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Chefarzt Neurologische Abteilung, Asklepios Klinik Altona, Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg
Tel.: +49 (0)40-181881-1401
E-Mail: j.roether@asklepios.com

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener
Mitglied der Steuergruppe
Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen, Hufelandstr. 55, 45122 Essen
Tel.: +49 (0)201-7232460, E-Mail: h.diener@uni-essen.de

Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft
Tel.: +49 (0)711 8931-380, Fax: +49 (0)711 8931-167, E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org

Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Tel.: +49 (0)89 46148622, Fax: +49 (0)89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org

Frank A. Miltner DGN



Infektiologen und die Impfmüdigkeit zum H3N2-Virus

Medizin am Abend Fazit: Infekiologen warnen vor Impfmüdigkeit

Hintergrundlink: 

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/S17-15532.pdf

Rund 27.000 Fälle von Grippe sind aktuell in Deutschland registriert, die Dunkelziffer dürfte höher sein. Noch gelingt es Ärzten trotzdem, die Patienten ausreichend zu versorgen, sagen Experten der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e.V. (DGI). Gerade jetzt rät die DGI nachdrücklich zur Grippeschutzimpfung. Auch wenn der Impfstoff vor den derzeit kursierenden Viren nur eingeschränkt schützt, erkranken geimpfte Patienten meist weniger stark. Je mehr Menschen geimpft seien, desto weniger gefährden sie zudem Kinder, Alte und abwehrgeschwächte Menschen. 
 
Die DGI betont: Nur wenn an Kliniken ausreichend und bestmöglich ausgebildete Infektiologen tätig sind, können diese einer Grippewelle noch größeren Ausmaßes angemessen begegnen.

Gegen einen der drei Virustypen dieser Saison – das H3N2-Virus – wirkt der Grippe-Impfstoff nicht umfassend. „Dies darf aber nicht dazu führen, dass Menschen impfmüde werden und künftig gänzlich auf eine Influenza-Impfung verzichten“ warnt Professor Dr. med. Bernhard Ruf, Leiter der Klinik für Infektiologie, Tropenmedizin und Nephrologie am Klinikum St. Georg in Leipzig. Denn die Impfung schütze trotzdem. Das zeige sich vor allem auch darin, dass ein Großteil der derzeit an Grippe erkrankten Menschen nicht geimpft sind. Außerdem beobachtet der Experte immer wieder: „Bei gegen Influenza geimpften Personen verläuft die Grippeerkrankung milder als bei ungeimpften.“

Schwere Verläufe einer Grippe bedürfen mitunter sogar einer intensivmedizinischen Betreuung. Bei einer Grippewelle, wie sie derzeit über Deutschland hinweg geht, werden die Betten auf den Intensivstationen knapp und Patienten müssen teils weit in Kliniken im Umland verlegt werden. Um ein solches Patientenaufkommen künftig zu verhindern, rät Professor Ruf zur Impfung. Doch seit der „Schweinegrippe“ im Jahr 2009 sind die Impfzahlen hierzulande zurückgegangen. Die daraus resultierende schwache Grundimmunität der Bevölkerung erleichtere laut Ruf die Verbreitung von Grippe-Viren. Für Risikogruppen wie Kleinkinder, Alte, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Schwangere gilt eine generelle Impfempfehlung. Denn für sie kann eine Influenza auch tödlich verlaufen. Ruf fügt hinzu, dass insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sich selten gegen die Grippe impfen lassen. Doch sie erleiden häufig besonders schwere Infektionen, da ihr Immunsystem zu heftigen entzündlichen Reaktionen in der Lage ist, mit schwer verlaufender viraler Pneumonie, einer Lungenentzündung. Auch hier würde eine Impfung vorbeugen.

Die Experten der DGI sprechen damit auch das gesamte medizinische Personal an. Denn die Kliniken selbst kämpfen mit vielen Ausfällen, weil Mitarbeiter überdurchschnittlich oft darauf verzichten, sich impfen zu lassen. Weiterhin bleibe es schwer, einen Grippe-Impfstoff zu entwickeln, der gegen die drei Virenstämme umfassend wirkt und dessen Wirksamkeit nicht von den ähnlichen Veränderungen der Influenza-Viren beeinträchtigt wird. „Daher ist es uns als Fachgesellschaft ein besonderes Anliegen, die Infektiologie zu stärken und den medizinischen Nachwuchs anzuregen, diesen Karriereweg einzuschlagen“, betont Professor Dr. med. Gerd Fätkenheuer, Vorsitzender der DGI und Leiter der Infektiologie an der Klinik I für Innere Medizin am Universitätsklinikum Köln. So könne die Forschung in diesem Bereich langfristig vorangetrieben werden.

Medizin am Abend DirektKontakt

Janina Wetzstein
Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e.V.
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 457
Fax: 0711 89 31 167
http://www.dgi-net.de

Phantomschmerzen http://www.life-science-inkubator.de

Medizin am Abend Fazit: Phantomschmerzen den Schmerz nehmen -– Aktuelle Studie am Universitätsklinikum Bonn


Der Verlust einer Extremität ist ein tiefer Einschnitt im Leben der
Betroffenen. Nach der Operation steht den Patienten ein anstrengender Weg
bevor – Schritt für Schritt zurück in ein mobiles Leben. Ein Leben, das
mit Hilfe von Prothesen nahezu wieder alles ermöglicht, wäre da nicht der
Phantomschmerz. Rund 75% aller Amputierten leiden z.T. unter heftigen
Schmerzen in dem nicht mehr vorhandenen Körperteil. Auslöser dafür sind
unter anderem die jetzt „arbeitslosen“ Nerven im Stumpf, die dauerhaft
erregt werden. Daneben existiert ein Schmerzgedächtnis, das sich an die
vor und während der Amputation nozizeptiven Signale bzw. Schmerzen
„erinnert“.

Um dieses Schmerzgedächtnis wieder zu löschen, hat das Ausgründungsprojekt
des Life Science Inkubators “med4life“ die während der Inkubation
entwickelte Small Fiber Matrix Stimulation nun auch auf die Therapie des
Phantomschmerzes ausgeweitet. Diese Technologie wird derzeit schon
erfolgreich bei Rücken- und anderen Schmerzen des Muskel-Skelett-Systems
eingesetzt.

„Neben unserem Rückenband haben wir nun die Small Fiber Matrix Stimulation
in ein Stumpfband integriert. So können wir amputierten Menschen helfen,
die nicht nur den Verlust eines Armes oder Beines bewältigen müssen,
sondern dazu noch unter zum Teil unerträglichen Schmerzen, Schlafstörungen
und Depressionen leiden“, so Dr. Tobias Weigl, Leiter des vom Land NRW
geförderten Inkubationsprojektes und inzwischen einer der Bomedus-
Geschäftsführer.

In einer aktuellen Studie am Universitätsklinikum Bonn durchliefen 23
Patienten mit einseitiger Teilbeinamputation und Phantom- bzw.
Stumpfschmerzen zuerst eine Kontrollphase zur Dokumentation ihrer
täglichen Schmerzen. In der anschließenden Therapiephase behandelten die
Betroffenen morgens und abends je 20 Minuten ihren Stumpf selbstständig zu
Hause mit der Small Fiber Matrix Stimulation Die ersten Ergebnisse zeigen,
dass sowohl Schmerzen, als auch Schmerzempfindlichkeit durch die
Behandlung signifikant verringert wurden. Für Peter K., 72 Jahre, hat sich
seitdem die Lebensqualität erheblich verbessert: „Der absolute
Hauptschmerz ist während der Anwendungszeit nicht mehr aufgetreten. Die
schmerzfreien Tage sind häufiger geworden.“ Auch andere Patienten
berichten von einem starken Rückgang der brennenden, klopfenden oder
stechenden Schmerzen, die zum Teil nur mit hochdosierten Schmerzmitteln zu
ertragen waren.

„Durch die bisherigen sehr guten Ergebnisse bei der Behandlung chronischer
Schmerzen eröffnen sich ganz neue Indikationsgebiete. Derzeit führen wir
eine weitere klinische Studie durch, um die Technologie bei Patienten mit
Tumorschmerzen zu untersuchen, “ so Dr. Weigl zu den Zukunftsplänen des
jungen Unternehmens.

Über den LSI: Der Life Science Inkubator (LSI) bietet Raum für visionäre
Existenzgründer. Dort können Forschungsprojekte aus den Bereichen
Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik für einen Zeitraum von bis zu
drei Jahren auf¬genommen und bis zur Marktreife entwickelt werden. Eine
Public-Private-Partnership aus Bund, Land NRW, Wissenschaftsorganisationen
und privaten Investoren trägt das bundesweit einmalige Konzept.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.life-science-inkubator.de

Medizin am Abend DirektKontakt

Life Science Inkubator GmbH,
Marion Schink
Ludwig-Erhard-Allee 2
53175 Bonn
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0228-22779014
Fax: 0228-22779029
E-Mail-Adresse: schink@life-science-inkubator.de

Toiletten stehen im Mittelpunkt: Lebensmittelkeim Listeria monocytogens

Medizin am Abend Fazit: Listerien-Check in öffentlichen Toiletten Wiens

Die Wiener Toiletten stehen im Mittelpunkt einer Studie der Forschungsgruppe „Globale Lebensmittelsicherheit“ an der Vetmeduni Vienna. WissenschafterInnen untersuchten darin 224 öffentliche Wiener Klosetts, das sind etwa 91 Prozent aller öffentlichen Toiletten in der Hauptstadt, auf den Lebensmittelkeim Listeria monocytogens. Das Resultat: Zwei Prozent aller untersuchten WCs waren mit dem Bakterium verunreinigt. WC-Anlagen in Parks und in der Nähe von Märkten sind häufiger mit dem Keimbelastet als WCs in Einkaufszentren oder Bahnhöfen. Die Studie wurde im Journal Zoonoses and Public Health veröffentlicht.

Das Bakterium Listeria monocytogenes ist ein sogenannter Umweltkeim. Er ist sehr angepasst und widerstandsfähig. Aus früheren Studien an der Vetmeduni Vienna ist bekannt, dass ländliche Gebiete stärker mit Listerien belastet sind als Städte. Wie die Situation in den städtischen Toiletten aussieht, wurde bisher noch nicht untersucht.

Öffentliche Toiletten sind Hygiene-Hotspots. Viele Menschen verkehren dort und hinterlassen ihre Spuren.

Öffentliche Toiletten sind Hygiene-Hotspots. Viele Menschen verkehren dort und hinterlassen ihre Spuren. Foto: Michael Bernkopf/Vetmeduni Vienna

Toiletten sind Hygiene-Hotspots

Dagmar Schoder, Leiterin der Forschungsgruppe „Globale Lebensmittelsicherheit“ an der Vetmeduni Vienna untersuchte jene Orte in Wien, an denen besonders viele Menschen verkehren. „Städtische Sanitäranlagen sind aus mikrobiologischer Sicht besonders spannende Orte“, meint Schoder. „Beim Toilettenbesuch werden über die Schuhe vielerlei Keime durch die WC-Anlagen geschleust. Um zu verstehen, wie sich Listerien verbreiten und wie belastet der städtische Raum eigentlich ist, haben wir Toilettenböden und Schuhsohlen von Passantinnen und Passanten auf Listerien untersucht.“

WCs in Parkanlagen und mobilen Containertoiletten besonders betroffen

Insgesamt fanden die Forschenden das Bakterium Listeria monocytogenes in zwei Prozent aller Toilettenproben. „Auffallend hoch ist die Rate in WCs von Parkanlagen und mobilen Containertoiletten mit jeweils über zehn Prozent“, so Schoder. Toiletten in Einkaufszentren und auf Bahnhöfen sind laut Studie weniger belastet.
Auf Lebensmittelmärkten und Christbaummärkten waren die Listerien besonders häufig zu finden. Schoder erklärt dies so: „Diese Märkte werden häufig von landwirtschaftlichen Betrieben beliefert und bewirtschaftet. Da Listerien auf dem Land tendenziell bessere Überlebenschancen haben, kommen sie dort auch vermehrt vor und gelangen mit den Menschen über die Schuhe in die Stadt.“
Für Schuhe gilt: Je tiefer das Profil, desto häufiger werden Listerien nachgewiesen. Auf flachen Schuhsohlen gibt es seltener Keime.

Erkenntnisse für die Lebensmittelindustrie und Privathaushalte

„Die Studie ist besonders für lebensmittelproduzierende Betriebe interessant“, meint Schoder. „Dass innerhalb der Betriebe auf höchste Hygiene geachtet wird, ist mittlerweile Standard. Bei Personen, die Waren liefern, sollte besonders auf Hygiene geachtet werden. Gerade LieferantInnen und HandwerkerInnen tragen häufig Arbeitsschuhe mit tiefem Profil. Die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Schuhe ist also auch hier besonders wichtig.“ Für Privathaushalte empfiehlt Schoder: „Wohn- und Essbereiche sollten nicht mit Straßenschuhen begangen werden.“

Medizin am Abend DirektKontakt

Ass. Prof. Dr. Dagmar Schoder
Institut für Milchhygiene
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
T +43 1 20577-3520
dagmar.schoder@vetmeduni.ac.at>

Dr. Susanna Kautschitsch
Wissenschaftskommunikation / Public Relations
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
T +43 1 25077-1153
susanna.kautschitsch@vetmeduni.ac.at