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Herzunterstützungssystem: Kunstherz Heartmate - pulslosen Blutpumpe oder künstlichen Puls?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   „Die Pumpe gehört zu mir wie ein zweites Herz“

Europa-Rekord: Uwe S. lebt seit zehn Jahren mit einem Kunstherz / MHH versorgt jährlich 100 Patienten mit einem Herzunterstützungssystem 
 
Die Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt. 
Ist sie fortgeschritten, stellt eine Herztransplantation oft die einzige Überlebenschance dar.

Die Wartezeit auf ein Spenderorgan kann mit einem Herzunterstützungssystem überbrückt werden – auch Kunstherz genannt. 

Das ist eine mechanische Pumpe, die das eigene Herz dabei unterstützt, Blut in den Körper zu pumpen und so die Organe mit dem nötigen Sauerstoff zu versorgen. Die Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist eines der größten Zentren Europas, die Herzunterstützungssysteme einsetzen. Dort werden jedes Jahr rund 100 Patienten mit einem Kunstherz versorgt. Uwe S. aus Sachsen-Anhalt lebt bereits seit zehn Jahren damit und gilt als Europa-Rekordhalter. Ihm implantierten die MHH-Herzchirurgen 2005 eines der ersten Kunstherzen des Typs „Heartmate II“.

Hilfe für das Herz

Mit jedem Schlag pumpt ein gesundes Herz etwa 70 Prozent seiner Füllung in den Körperkreislauf. Ist das Herz stark geschwächt, kann es häufig nur noch 20 Prozent auswerfen.

„Dadurch wird das Herz überlastet und der Körper nicht mit genügend Sauerstoff versorgt.

Die Betroffenen leiden dadurch beispielsweise unter Leistungsschwäche, Kurzatmigkeit, Schwindel und Wassereinlagerungen in den Beinen und der Lunge“, erklärt Privatdozent Dr. Jan Schmitto, Bereichsleiter Herzunterstützungssysteme und Herztransplantation der Klinik.

In so einem Fall kann ein Kunstherz helfen. Es wird in die linke Herzkammer des Patienten eingesetzt und pumpt von dort aus das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge in den Körper. Betrieben wird das Gerät mittels Strom. Ein Kabel verbindet das Kunstherz mit der Steuerelektronik und den Batterien, die der Patient außerhalb des Körpers in einer Tasche trägt.

Kunstherz als einzige Chance

Die Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der MHH implantiert bereits seit mehr als 20 Jahren Kunstherzen. „Einen großen Fortschritt auf dem Gebiet stellte die Markteinführung des Typs „Heartmate II dar“, sagt Dr. Schmitto. Das Modell der Firma Thoratec gehört zu den weltweit am häufigsten implantierten Geräten. An der MHH wurde das „Heartmate II“ 2005 erstmals eingesetzt. Einer der ersten Patienten war Uwe S., der in einer stressigen Lebensphase zwei Herzinfarkte innerhalb einer Woche erlitten hatte. „Meine Herzleistung war nur noch sehr schwach. Als die Ärzte mir anboten, ein Kunstherz zu implantieren, gab es für mich eigentlich gar keine Alternative“, erinnert er sich. Am 12. November 2005 nahm Professor Dr. Martin Strüber den Eingriff vor, zu der Zeit war er Bereichsleiter Herzunterstützungssysteme und Herztransplantation der MHH-Klinik. Die Klinik nahm damals an einer Pilotstudie teil. In der Untersuchung sollte das Heartmate II – neu an dem Modell war das Konzept der „pulslosen“ Blutpumpe – als Überbrückung bis zu einer Herztransplantation getestet werden. Die Überbrückungszeit war auf 180 Tage ausgelegt. „Damals haben nur kühne Optimisten daran geglaubt, dass man zehn Jahre lang mit einer pulslosen Blutpumpe leben kann“, erklärt Professor Strüber.

Lebensrettender Begleiter

Schon kurze Zeit nach der Operation ging es Uwe S. deutlich besser. „Ich konnte vorher nur noch liegen. Plötzlich war es wieder möglich, zu gehen und körperlich aktiv zu sein. Das war toll.“ Trotzdem hat er einige Zeit gebraucht, die neue Situation zu akzeptieren. Denn eine gewisse Lebensumstellung erfordert ein Kunstherz schon:

Die Patienten müssen Medikamente einnehmen, besondere Hygieneregeln beachten und sich an den Umgang mit den Batterien gewöhnen. Heute sieht Uwe S. das Kunstherz als seinen lebensrettenden Begleiter. Den Begriff „Pumpe“ empfindet er als zu unpersönlich. „Das Gerät ist mein zweites Herz, und es gehört zu mir“, sagt er. Der 55-Jährige, der in zwei kommunalen Abfallentsorgungsunternehmen in führenden Positionen tätig ist, hofft, dass sein „zweites Herz“ ihm noch einige Jahre erhalten bleibt.

Bessere Geräte, bessere Operationsverfahren dank „Hannover“-OP-Technik

In den vergangenen zehn Jahren entwickelten sich die Herzunterstützungssysteme ständig weiter. Gleichzeitig erfanden die Herzchirurgen in Hannover Operationsmethoden, die es erlauben, Kunstherzen minimalinvasiv einzusetzen. „Das ist für die Patienten mit vielen Vorteilen verbunden“, erklärt Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. „Die OP-Zugänge sind kleiner, und die Patienten verlieren weniger Blut. Nach der Operation gibt es weniger Komplikationen, und der Aufenthalt im Krankenhaus ist kürzer.“ Sogar US-amerikanische Herzchirurgen kommen immer öfter nach Hannover, um diese minimalinvasive „Hannover“-OP-Technik zu erlernen und von den Erfahrungen der MHH-Herzchirurgen zu profitieren.

Auch das Nachfolge-Modell von „Heartmate II“ wird minimalinvasiv eingesetzt. Das weltweit erste „Heartmate III“ implantierten die Herzchirurgen der MHH im Juni 2014 einem 56-jährigen Mann aus Hessen. Das Gerät ist kleiner und technisch versierter als sein Vorgänger. Es kann beispielsweise einen künstlichen Puls erzeugen, wodurch das Thrombose-Risiko vermindert wird.

 „Heartmate III“ erbringt eine Pumpleistung von bis zu zehn Litern Blut pro Minute, was der vollen Leistung eines gesunden Herzens entspricht. Professor Haverich geht davon aus, dass die Kunstherztherapie auch zukünftig weiter große Fortschritte machen wird.

Kunstherzen als Dauertherapie

„Im Vergleich zu Patienten, die bei einer schweren Herzinsuffizienz nur medikamentös behandelt werden, haben Patienten mit einem Kunstherz eine sehr viel höhere Überlebensprognose und auch deutlich mehr Lebensqualität“, stellt Dr. Jan Schmitto fest.

Dienten die Herzunterstützungssysteme ursprünglich dazu, die Wartezeit der Patienten bis zu einer Transplantation zu überbrücken, werden sie inzwischen immer mehr zur Dauertherapie und als Alternative zur Herztransplantation eingesetzt. Das beste Beispiel dafür ist Uwe S., der – zumindest zurzeit – nicht an eine Transplantation denkt.

Angesichts fehlender Spenderorgane gewinnen die Unterstützungssysteme immer mehr an Bedeutung. Denn der tatsächliche Bedarf an Spenderherzen kann bei weitem nicht gedeckt werden. So standen 2014 in der MHH mehr als 50 Patienten auf der Warteliste. Es konnten aber nur etwa 25 Herz- und Herz-Lungen-Transplantationen vorgenommen werden. Im Gegensatz dazu setzten die MHH-Chirurgen mehr als 100 Kunstherzsysteme ein. 

 In vielen Fällen ist das Kunstherz die einzige Überlebenschance.



Dr. Jan Schmitto, Patient Uwe S., Professor Dr. Axel Haverich und Professor Dr. Martin Strüber mit unterschiedlichen Modellen des Heartmate. Dr. Jan Schmitto, Patient Uwe S., Professor Dr. Axel Haverich und Professor Dr. Martin Strüber mit unterschiedlichen Modellen des Heartmate.

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PD Dr. Jan Schmitto, Telefon (0511) 532-3453, schmitto.jan@mh-hannover.de
Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover

360°TOP-Thema: Können Sie ohne Wecker aufstehen?

Medizin am Aben Berlin Fazit:   Beginnt die Schule zu früh? Steht Deutschland zu früh auf?

Ob Arbeit oder Schule – in Deutschland geht das Leben zeitig los, nach einer Umfrage des Forsa-Instituts im Durchschnitt frühmorgens um 6.48 Uhr. 

Frühes Aufstehen gilt als Tugend, der Langschläfer als Faulpelz. 

Aber die Mehrzahl der Deutschen ist nicht ausgeschlafen und benötigt einen Wecker, um morgens aufzuwachen. 

Experten sind sich einig: Deutschland steht zu früh auf. 

Die wissenschaftlichen Hinweise häufen sich, dass das auf Dauer krank macht. 
 
  • Ob Frühaufsteher oder Morgenmuffel – der Schlaftyp ist genetisch festgelegt. 

Würden sich alle danach richten, kämen die meisten nicht alltagstauglich um 6 oder 7 Uhr aus dem Bett, sondern eher 2 Stunden später, so Dr. Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum Klingenmünster und Tagungspräsident der 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) vom 3. bis 5. Dezember 2015 in Mainz.

  • Wie Studien belegen, sind Frühaufsteher eher selten. „Nur etwa ein Sechstel der Bevölkerung, die sogenannten Morgenmenschen – Chronotyp „Lerche“ – kommen mit den üblichen Arbeits- und Schulzeiten gut zurecht“, so Dr. Manfred Betz, Institut für Gesundheitsförderung und -forschung (IGFF) Dillenburg. 

Die meisten gehören zum Chronotpy „Eule“, schlafen nach Mitternacht ein und werden erst im Laufe des Vormittags wieder wach. Für sie beginnen Arbeit und Schule zu früh. Sie sind nicht ausgeschlafen und quälen sich durch den Vormittag.

  • Während fast alle Kleinkinder Frühaufsteher sind, ändert sich das im Laufe der Entwicklung.

 „Mit Beginn der Pubertät verschiebt sich der Chronotyp bei Jugendlichen zunehmend in Richtung Spättyp (Eule)“, so Dr. Betz. 

 „Jugendliche sind abends lange wach und würden morgens länger schlafen, wenn man sie denn ließe.“

Frühmorgens seien vor allem ältere Jugendliche noch müde und nicht leistungsbereit, so auch Dr. Weeß: "Bei einem Schlafbedarf von neun bis zehn Stunden kommt während der Schulzeit der Schlaf zu kurz.

  • Die meisten Heranwachsenden sind chronisch müde. 
  • Viele leiden unter einem Dauerschlafmangel mit Konzentrationsschwierigkeiten und fehlender Lernmotivation. 
  • Die Schule beginnt viel zu früh."

Tatsächlich fängt der Schulunterricht in den meisten Ländern deutlich später an, zum Beispiel in England, Schweden und Portugal erst um 9 Uhr, und ist damit an den natürlichen Lebensrhythmus besser angepasst.

  • Untersuchungen belegen, dass die Schulleistungen am späteren Vormittag deutlich besser sind als frühmorgens: 

„Ein 1-2 Stunden späterer Schulbeginn in der Oberstufe könnte sich günstig auf Leistungsfähigkeit und Aufnahmebereitschaft auswirken“, so Dr. Betz – vorausgesetzt, dass die Schlafenszeit sich nicht noch weiter nach hinten verschiebt. 

  • Dies sei bei der verbreiteten exzessiven Nutzung digitaler Medien in den späten Abendstunden jedoch häufig der Fall.

Wichtige Ansatzpunkte für mehr Leistung und Wohlbefinden seien „flexiblere Arbeitszeiten, die die Bedürfnisse des jeweiligen Chronotyps berücksichtigen, mehr körperliche Aktivität bei Tageslicht sowie der Verzicht auf digitale Medien in den letzten 2 bis 3 Stunden vor dem Schlafen.“

Unter dem aktuellen Schwerpunkt „Die schlaflose Gesellschaft“ treten beim DGSM-Kongress als der größten Tagung dieses Fachgebietes in Europa über 2.000 Mediziner, Wissenschaftler und Experten in eine aktuelle fächerübergreifende Diskussion zu Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Schlaf und Gesundheit. Alle Informationen sowie das gesamte wissenschaftliche Programm unter http://www.dgsm-kongress.de.

 
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Kerstin Aldenhoff
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Wolfgang Müller M.A. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

360°TOP-Thema: Wichtige Frage: Wie groß sind Deine Spermien und wie viele pro Ejakulat?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Warum Mäuse längere Spermien haben als Elefanten

Paaren sich in der Tierwelt Weibchen mit mehreren Männchen, wetteifern deren Spermien um die Befruchtung der wenigen Eier. 

Bei dieser Spermienkonkurrenz scheinen längere Spermien oft einen Vorteil zu haben. 

Eine Studie von Forschern der Universität Zürich und Stockholm zeigt nun, dass es auch auf die Grösse der Tiere ankommt. Je grösser die Tiere einer bestimmten Art sind, desto wichtiger ist die Zahl der Spermien und nicht deren Länge. 

  • Elefanten haben deshalb kleinere Spermien als Mäuse. 
 
  • Spermien sind in Form und Grösse wohl die vielfältigsten Zellen und haben seit ihrer Entdeckung vor fast 350 Jahren nicht an Faszination verloren. 

Doch warum sind Spermien zwischen Arten so unglaublich verschieden? Sie haben doch alle dieselbe Aufgabe, nämlich die Eier der Weibchen zu befruchten.

Wie man durch viele Studien weiss, spielt die Spermienkonkurrenz in der Evolution von Spermien eine zentrale Rolle.

Diese Konkurrenz entsteht, wenn sich Weibchen mit mehreren Männchen paaren und deren zahlreiche Spermien um die Befruchtung der wenigen Eier wetteifern. Längere Spermien sind dabei oft erfolgreicher.

Interessanterweise ist dies bei kleinen Nagetieren wie Mäusen und Ratten eher der Fall als bei grösseren Tieren. Die Spermien der Nager sind oft etwa doppelt so lange wie jene der grösseren Raubtiere, Huftiere, Primaten oder gar Wale. Die Gründe dafür sind jedoch umstritten.

Zahl und Länge der Spermien berücksichtigt

Eine neue Studie könnte nun Klarheit schaffen. Stefan Lüpold, neues Forschungsmitglied am Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der Universität Zürich, und sein Kollege John Fitzpatrick, Universität Stockholm, haben den Einfluss der Spermienkonkurrenz auf die Evolution der Spermien bei 100 Säugerarten verglichen.

Im Gegensatz zu früheren Studien haben sie nicht nur die Spermienlänge berücksichtigt, sondern auch die Anzahl Spermien pro Ejakulat. 

Dies ist wichtig, weil die zur Spermienproduktion verfügbaren Ressourcen zwischen Anzahl und Grösse geteilt werden müssen. In andern Worten, je länger jedes einzelne Spermium ist, desto weniger davon kann ein Hoden bestimmter Grösse produzieren.

Aufgrund früherer Studien nahm man an, dass die Spermienzahl ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger sein könnte als die Spermienlänge. Denn je mehr Spermien ein Männchen gegen seine Kontrahenten ins Rennen schickt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eines davon gewinnt.

Grösse der Tiere ist relevant

Durch die gemeinsame Betrachtung von Spermiengrösse und -zahl und mithilfe neuer metaanalytischer Methoden zeigen die beiden Forscher nun, dass Arten mit intensiver Spermienkonkurrenz durchschnittlich mehr in ihre Ejakulate investieren als solche, die eher monogam sind. 

Zudem haben sie herausgefunden, dass es von der Grösse der Tiere abhängt, ob die Länge oder die Zahl der Spermien von Bedeutung ist.

Mit steigender Körpergrösse erhöht sich der Selektionsdruck auf die gesamten Investitionen in Ejakulate, und die Spermienzahl wird immer wichtiger als die Spermienlänge. Dies hängt mit dem voluminöseren weiblichen Geschlechtstrakt zusammen, in dem die Spermien eher verloren gehen oder «verdünnt» werden.

Die Spermienlänge oder -geschwindigkeit wirkt sich bei grossen Arten wohl erst dann aus, wenn überhaupt genügend Spermien in die Nähe der Eier gelangen.

Bei kleinen Arten ist die zurückzulegende Strecke der Spermien kürzer und das Verlustrisiko viel kleiner, so dass grosse Spermien eher von Vorteil sind.

  • Aus diesem Grund findet man wohl die komplexesten Spermienformen bei kleinen und nicht bei grossen Arten. 
  • So haben die kleinen Fruchtfliegen die grössten je beschriebenen Spermien und nicht etwa Wale. 
  • Bei Walen sind die Spermien weniger als einen Zehntelsmillimeter lang und fast tausendmal kürzer als bei den Fliegen.

Literatur
Lüpold S & Fitzpatrick JL. Sperm number trumps sperm size in mammalian ejaculate evolution. Pro-ceedings of the Royal Society of London B. Doi: 10.1098/rspb.2015.2122

 
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Dr. Stefan Lüpold
Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften
Universität Zürich
Tel. +41 44 635 47 69
E-Mail: stefan.luepold@ieu.uzh.ch
Beat Müller Universität Zürich

360° TOP-Einladung: Studienteilnehmer ohne Zahnbeschwerden gesucht

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wissenschaftler der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg untersuchen Früherkennung von Zahnerkrankungen mittels Kernspintomographie 

 
Für eine Studie der Abteilung Neuroradiologie, Neurologische Universitätsklinik Heidelberg, werden ab sofort Frauen und Männer im Alter von 30 bis 70 Jahren gesucht, die gesunde Zähne oder aktuell keine Zahnbeschwerden haben.

Die Probanden sollten bereit sein, sich einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes unter Einsatz eines gut verträglichen Kontrastmittels zu unterziehen.

Zuvor wird die Mundgesundheit in einer zahnärztlichen Routineuntersuchung überprüft.

  • Wer an beiden Untersuchungen teilnimmt, erhält eine Aufwandentschädigung von 50 Euro. Für die Zahnuntersuchung gibt es auf Wunsch einen Stempel in das Bonusheft der Krankenkasse.

  • Die MRT ist ein Bildgebungsverfahren ohne Belastung durch Röntgenstrahlen, das dazu genutzt werden könnte, Zahnerkrankungen frühzeitig zu erkennen. 

So wäre eine Behandlung möglich, bevor irreparable Schäden entstehen.

Im Rahmen der Studie sollen nun u. a. Bilddaten zahngesunder Probanden gewonnen werden, um gesunde und im frühen Stadium erkrankte Zähne präzise unterscheiden bzw. Auffälligkeiten im MRT-Bild besser einschätzen zu können.

Die Studienteilnehmer sollten keine Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis) und keinen aktuell behandlungsbedürftigen Karies haben. 

Füllungen oder bisher unbemerkter Karies im Anfangsstadium, sogenannter Initialkaries, der keine Beschwerden verursacht, stellen kein Problem dar.

Implantate, kieferorthopädische Zahnstabilisatoren (Retainer) oder Zahnspangen schließen von der Studienteilnahme aus.

Wer sich nicht sicher ist, ob er für die Studie in Frage kommt, kann gerne einen Termin zur Zahnkontrolle vereinbaren.


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E-Mail: dental.mrt@gmail.com
Dr. med. Alexander Heil
Abteilung für Neuroradiologie
Neurologische Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221/5634732
Constanze Jelinek
Tel.: 0176/23491408
Julia Bird Universitätsklinikum Heidelberg


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de

Flüchtlingshilfe in Berlin: Schwindsucht - Tuberkulose (TB) - Behandlungskonzepte

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Tuberkulose: Aktuelle Empfehlungen zur Therapie

Die Tuberkulose zählt weltweit zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten, ihre Behandlung ist nach wie vor langwierig und schwierig. Ärzte und Wissenschaftler am Klinischen Tuberkulosezentrum des DZIF entwickeln neue Therapien, behandeln Patienten und beraten Kollegen in ganz Deutschland. Der aktuelle Stand der Tuberkulosetherapie wurde nun in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine zusammengefasst. 

Prof. Christoph Lange (li) mit Patient
 Prof. Christoph Lange (li) mit Patient  DZIF/ Foto: ScienceRELATIONS
 

Medizin am Abend Berlin Zusatzfachthema: Diagnosedaten in Kliniken  


Mehr als neun Millionen Menschen erkranken jährlich neu an einer Tuberkulose (TB); 1,5 Millionen sterben an den Folgen der Erkrankung. 

Die Krankheit – im Volksmund Schwindsucht genannt – wird durch Bakterien ausgelöst und per Tröpfcheninfektion durch Husten übertragen.

  • Tuberkulose ist eine Krankheit, die nach der Infektion mit den Erregern bis zu einem Jahr braucht, bis sie ausbricht.  

Therapiert wird sie mit einer Kombination aus verschiedenen Antibiotika, die über viele Monate genommen werden müssen.

  • Besonders kompliziert wird die Tuberkulosetherapie durch die Ausbreitung Antibiotika-resistenter Stämme der Tuberkulosebakterien. Nebenwirkungen, hohe Behandlungskosten und mangelnde Aufklärung führen häufig zum Therapieabbruch.

Das Klinische Tuberkulosezentrum des DZIF am Forschungszentrum Borstel gehört weltweit zu den führenden medizinischen Einrichtungen, in denen Grundlagenforschung und klinische Anwendung für Tuberkulose eng verbunden sind. Hier ist man auch auf die Behandlung multiresistenter Tuberkulosen (MDR-TB) spezialisiert. „Wir setzen zunehmend auf maßgeschneiderte Behandlungskonzepte, bei denen die Antibiotika individuell zusammengestellt werden“, erklärt Dr. Christoph Lange, Ärztlicher Leiter der Klinischen Infektiologie in Borstel und Professor für International Health/Infectious Diseases an der Universität Lübeck.

Die neuesten Behandlungsmöglichkeiten haben die Wissenschaftler nun in einer Veröffentlichung zusammengefasst.

In einer interaktiven Graphik können Ärzte weltweit für unterschiedliche Behandlungssituationen eine geeignete Therapie finden.

Daneben bietet ein 6-köpfiges Ärzte-Team um Professor Lange einen umfassenden klinischen Beratungsservice zu Fragen der Tuberkulose und Erkrankungen durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien an (04537/188 2110). 

Für die Therapieberatung von Patienten mit multiresistenter Tuberkulose haben sie mit Mitteln des DZIF ein nationales TB-Online-Consilium (http://dzif.fz-borstel.de) aufgebaut.

„In Deutschland ist die Tuberkulose selten geworden.

Doch gerade in ärmeren Ländern und Krisenherden ist unser Engagement gefragt, denn dort fehlen die Ressourcen, um die Tuberkulose zu bekämpfen und die Menschen zu heilen“, erklärt Christoph Lange.

Und mit den Flüchtlingen werde die Krankheit auch unseren Ärzten wieder häufiger begegnen, ist der Arzt und Wissenschaftler sich sicher.

Publikation
N Engl J Med. 2015 Nov 26; 373(22):2149-2160.
Treatment of Tuberculosis.
Horsburgh CR Jr, Barry CE 3rd, Lange C
DOI: 10.1056/NEJMra1413919

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Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Lange
T +49 4537 188 3320
E-Mail: clange@fz-borstel.de

Janna Schmidt und Karola Neubert
T +49 531 6181 1170/1154
Karola Neubert Deutsches Zentrum für Infektionsforschung


Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit rund 300 Wissenschaftler aus 35 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte 
http://www.dzif.de

360°TOP-Tagesthema: Die Ausbildungssysteme der 16 Bundesländer - und macht es Krank?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Duales System unter Druck

Die Situation der Berufsausbildung in Deutschland scheint paradox: Während Betriebe über mangelnden Nachwuchs klagen, finden viele Jugendliche keine Lehrstelle. 

Der "Ländermonitor berufliche Bildung" vergleicht erstmals die Ausbildungssituation in den 16 Bundesländern. 
 
Die duale Berufsausbildung gerät immer stärker unter Druck: Seit 2007 ist die Zahl der Bewerber für einen Ausbildungsplatz bundesweit von 756.000 auf 613.000 gesunken.

Das entspricht einem Rückgang um 19 Prozent. 

Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze ging ebenfalls zurück, mit einem Minus von 13 Prozent jedoch weniger stark (von 644.000 auf 563.000).

Die rechnerischen Chancen auf eine Lehrstelle haben sich somit für den einzelnen Bewerber erhöht.

Davon profitieren Hauptschüler und Ausländer allerdings kaum. Ihre Zugangschancen zum dualen System verbesserten sich nur geringfügig. Das sind die Ergebnisse des "Ländermonitor berufliche Bildung" der Bertelsmann Stiftung.

Laut der Studie hat die duale Ausbildung in Ostdeutschland in den letzten Jahren besonders an Bedeutung verloren.

Seit 2007 hat sich die Zahl der Interessenten an einer betrieblichen Ausbildung nahezu halbiert (minus 47 Prozent).

Dieser Einbruch hängt auch mit dem demographisch bedingten Rückgang der Schülerzahlen im gleichen Zeitraum zusammen. Auch das Angebot an Ausbildungsplätzen schrumpfte um 40 Prozent. In den neuen Ländern macht sich damit ein bundesweiter Trend besonders stark bemerkbar:
  • Die Klein- und Kleinstbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigten, die in den östlichen Flächenländern 98 Prozent der Betriebe ausmachen, reduzieren ihr Engagement in der dualen Ausbildung.

Nachwuchssorgen belasten Ausbildungsberufe

Auch in den westlichen Bundesländern ist die Zahl der Bewerber seit 2007 um 13 Prozent gesunken, die Anzahl der Ausbildungsstellen um 7 Prozent.

 "Der Trend zur Akademisierung in Deutschland ist unumkehrbar.

Um die rückläufigen Bewerberzahlen auszugleichen, muss sich unser Ausbildungssystem verstärkt Jugendlichen mit schwächeren Schulabschlüssen und Migrationshintergrund sowie Flüchtlingen öffnen", sagte Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Azubis fehlen insbesondere in den Reinigungsberufen, im Gastgewerbe und in der Lebensmittelverarbeitung. In diesen Branchen gibt es die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze. Für Ausländer und Jugendliche, die maximal einen Hauptschulabschluss haben, wird es trotzdem kaum leichter, einen Ausbildungsplatz zu finden. 2005 begannen nur 48 Prozent der Bewerber mit Hauptschulabschluss direkt eine betriebliche Lehre oder vollzeitschulische Ausbildung. 2013 waren es mit 51 Prozent nur geringfügig mehr. Große Unterschiede zeigen sich im Vergleich der Bundesländer. Während in Bayern 71 Prozent der Hauptschüler direkt eine Ausbildung beginnen, sind es in Schleswig-Holstein lediglich 37 Prozent. Wem es nicht gelingt, direkt eine Ausbildung aufzunehmen, landet zunächst in Maßnahmen des sogenannten Übergangssystems. Dort können Jugendliche jedoch keine Berufsabschlüsse erwerben.

Geringste Erfolgsquote: Hauptschulabschluss und ausländischer Pass

Die geringste Erfolgsquote bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben Hauptschüler ohne deutschen Pass.
Nur 37 Prozent von ihnen finden direkt eine Lehrstelle, deutlich weniger als deutsche Hauptschüler (54 Prozent). Je höher allerdings der Schulabschluss, desto geringeren Einfluss hat die Nationalität. Die Erfolgsquote für den Eintritt in eine Berufsausbildung von ausländischen Schulabgängern mit Abitur oder Fachhochschulreife liegt mit 94 Prozent nur knapp unterhalb der ihrer deutschen Altersgenossen (97 Prozent).

Die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Ausländer unabhängig vom Schulabschluss in Mecklenburg-Vorpommern. 89 Prozent der ausländischen Bewerber beginnen dort eine vollqualifizierende Ausbildung – von den deutschen Altersgenossen gelingt dies nur 84 Prozent. Erheblich schlechtere Chancen haben Jugendliche ohne deutschen Pass in Bremen: Nur 41 Prozent von ihnen können in der Hansestadt direkt eine Ausbildung beginnen (Deutsche: 74 Prozent).

Schwieriger wird es, als Azubi den passenden Betrieb und als Betrieb den passenden Azubi zu finden. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass 2013 mehr als 30.000 Lehrstellen unbesetzt blieben, obwohl es mehr Bewerber als Stellen gab. Auch der Anteil an aufgelösten Ausbildungsverträgen deutet auf wachsende Passungsprobleme hin. 2013 wurden bundesweit 25 Prozent der Verträge vorzeitig gelöst. 2007 waren es noch 21 Prozent. Am häufigsten trennen sich Lehrling und Betrieb in Berlin. 35 Prozent der Ausbildungsverhältnisse enden dort vorzeitig. Vertragslösungen sind nicht mit Ausbildungsabbrüchen gleichzusetzen, denn häufig wird die Ausbildung in einem anderen Betrieb fortgesetzt.

"Auf die Bewerberrückgänge der vergangenen zehn Jahre muss das Berufsbildungssystem reagieren", sagte Dräger. Bessere Berufsorientierung in den Schulen, intensivere Betreuung der Betriebe und der Azubis sowie eine Flexibilisierung der Ausbildungsgänge seien Maßnahmen, um das duale System zu öffnen und zu stärken. Dräger plädierte auch für eine staatliche Ausbildungsgarantie: "Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist das Minimum, mit dem junge Menschen das Bildungssystem verlassen sollten", sagte Dräger, der vor allem das derzeitige Übergangssystem für reformbedürftig hält.

Zusatzinformationen

Der Ländermonitor berufliche Bildung wurde von Professor Dr. Martin Baethge (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen; SOFI), Professor Dr. Susan Seeber (Georg-August-Universität Göttingen) und Professor Dr. Kai Maaz (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung; DIPF) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt. Der Ländermonitor vergleicht die Ausbildungssysteme der 16 Bundesländer anhand von Indikatoren in den Bereichen Leistungsfähigkeit und Chancengerechtigkeit. Die zugrunde liegenden Daten stammen von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder, der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesinstitut für Berufsbildung.


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Clemens Wieland
Telefon: 0 52 41/81 81 352
E-Mail: clemens.wieland@bertelsmann-stiftung.de 
Maria Droop Bertelsmann Stiftung

Weitere Informationen finden Sie unter

http://www.bertelsmann-stiftung.de

http://www.laendermonitor-berufsbildung.de.
 

Münchner Schulabsolventstudie: Individuelle Lebensplanung der Jugendlichen und deren psychisches Wohlergehen!

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Münchner Schulabsolventen-Studie untersucht Berufs- und Lebenswege von Haupt- und Förderschülern

Vier Jahre nach der Pflichtschulzeit glückt fast 80 Prozent aller Münchner Hauptschulabsolventen der Einstieg in Ausbildung und Beruf. Zu diesem Ergebnis kommt die Münchner Schulabsolventenstudie, die das Deutsche Jugendinstitut im Auftrag der Landeshauptstadt München als Längsschnittstudie durchgeführt hat. Trotz einer guten Situation auf dem Münchener Ausbildungs- und Arbeitsmarkt scheitert jedoch gut ein Fünftel an dieser Hürde. Häufig führen gesundheitliche und psychische Belastungen dazu, dass diese Jugendlichen Ausbildungen abbrechen, als Ungelernte arbeiten, erwerbslos sind oder erfolglos an berufsvorbereitenden Programmen teilnehmen. 

Broschüre der Landeshauptstadt München "Prekäre Übergangsverläufe"
 Broschüre der Landeshauptstadt München "Prekäre Übergangsverläufe"
Herausgeberin: Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport – Presse und Kommunikation, Bayerstraße 28, 80335 München
 
Dieser Trend könnte sich in Zukunft verstärken: In München leben immer mehr Kinder und Jugendliche mit traumatisierenden Kriegs- und Fluchterfahrungen. Ihre Integration kann – so eine zentrale These der Studie – nur gelingen, wenn es entsprechende Angebote für sie gibt. Außerdem müssen bestehende Angebote besser koordiniert werden, damit es zu einer vernetzten Zusammenarbeit von Schulen, Ärzten, Polizei, Kinder- und Jugendmigrationsdiensten und Sozialarbeit kommt.

  • Jugendliche, die nach neun Jahren die Hauptschule verlassen, wissen oft nicht, welche beruflichen Möglichkeiten ihnen offenstehen. Eltern, Peergroups, soziale Netzwerke und Lehrer spielen bei der Frage, was will ich eigentlich später werden, eine große Rolle. Die meisten Hauptschulabsolventen träumen von einem nahtlosen Übergang von der Schule in die Lehre und einer Vollerwerbstätigkeit bis zur Rente. Doch die Realität sieht anders aus und ist von Brüchen und Umwegen gekennzeichnet, die bei den ohnehin oft mehrfach belasteten Jugendlichen psychische Probleme verstärken können. 
  • Eine Reihe der befragten Jugendlichen gerät dabei unter deutlichen Druck, verliert den eigentlichen Wunschberuf aus den Augen und landet bisweilen in einem ungeliebten Ausbildungsberuf, der dann abgebrochen wird.

„Viele dieser benachteiligten Jugendlichen betrachten den Abbruch einer Ausbildung als erneutes Scheitern und trauen sich keinen beruflichen Neubeginn zu“, sagt Dr. Tilly Lex, Mitautorin der Studie.

Rund ein Fünftel aller ehemaligen Hauptschulabsolventen befindet sich auf prekären Wegen.

Um diese Jugendlichen langfristig zu qualifizieren, sind verschiedene aufeinander bezogene Maßnahmen notwendig, die vor allem die individuelle Lebensplanung der Jugendlichen und deren psychisches Wohlergehen in den Mittelpunkt stellen. Hierzu gehören ein niedrigschwelliges psychotherapeutisches Angebot ebenso wie eine assistierte Ausbildung oder eine neutrale Meditation bei Problemen in der Berufsschule. Ganz entscheidend ist, dass sich eine zentrale Bezugsperson instanzenübergreifend um die Jugendlichen kümmert.

Das Deutsche Jugendinstitut hat jahrzehntelange Erfahrung mit bundesweiten und regionalen Übergangsstudien.

Die Münchner Schulabsolventenstudie ist als Längsschnittstudie über mehrere Jahre angelegt. Die befragten Jugendlichen besuchten zu Beginn der Studie 2008 die neunte Klasse einer Haupt- und Förderschule oder die zehnte Klasse einer Haupt- oder Wirtschaftsschule. Ergänzend zu den Ergebnissen der quantitativen Längsschnittstudie mit über 1.000 Befragten standen bei der letzten Erhebung Jugendliche mit prekären Verläufen im Mittelpunkt. Von ihnen besuchten 86 die Hauptschule, 19 absolvierten eine Förderschule. Mit 20 dieser Jugendlichen wurden ausführliche Interviews geführt.

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Brusterhaltende Operartion: die Teilbrustbestrahlung mit Brachytherapie

Medizin am Abend Berlin Fazit:   DEGRO: Brustkrebs im Frühstadium – Extrem verkürzte Bestrahlungszeit mit gleich guten Ergebnissen

Die wochenlange Strahlentherapie, die nach einer brusterhaltenden Krebsoperation notwendig ist, kann bei ausgewählten Patientinnen durch eine „akzelerierte“, also eine beschleunigte Teilbrustbestrahlung auf fünf Tage verkürzt werden. 

Die Behandlung wird Multikatheter-Brachytherapie genannt und hat in einer Studie vergleichbare Langzeitergebnisse erzielt wie der derzeitige Standard mit einer höheren Strahlendosis und längeren Gesamtbehandlungszeit. 
 
Bei einer brusterhaltenden Operation schließt sich in der Regel eine Bestrahlung an, um das Risiko für einen Rückfall zu senken. Bei der konventionellen Radiotherapie bestrahlen Radioonkologen die gesamte Brust über sechs bis sieben Wochen.

„Gerade für Frauen, die nicht in der Nähe der Klinik wohnen, stellt dies eine Belastung dar“, berichtet Professor Dr. med. Frederik Wenz, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Mannheim und Pressesprecher der DEGRO.

  • Viele Kliniken bieten ihren Patientinnen als Alternative zu einer über sechs Wochen laufenden Ganzbrustbestrahlung eine auf fünf Tage verkürzte Teilbrustbestrahlung, die Multikatheter-Brachytherapie an. 

Dabei platzieren Ärzte mehrere miniaturisierte Katheter im Brustgewebe und beladen sie mit einer Strahlenquelle.

Das sogenannte „Tumorbett“ wird nun gezielt von innen bestrahlt. Dies verkürzt die Behandlungszeit auf fünf Tage.

  • Außerdem werden Herz, Lunge und Haut außerordentlich geschont, und bei einem Rückfall besteht die Möglichkeit einer erneuten brusterhaltenden Behandlung.

Trotz der Vorteile bestanden bisher Bedenken, ob die Therapieergebnisse denen der konventionellen Bestrahlung der gesamten Brust gleichwertig sind. Professor Dr. med. Vratislav Strnad, Leiter der Abteilung für interventionelle Strahlentherapie an der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, hat deshalb zusammen mit Kollegen aus 16 Zentren bereits 2004 in sieben europäischen Ländern eine Vergleichsstudie begonnen. Insgesamt 1.184 Patientinnen mit einem niedrigen Risikoprofil wurden nach einer brusterhaltenden Operation nach dem Losverfahren auf eine verkürzte Teilbrustbestrahlung oder eine konventionelle Bestrahlung der Brust zugeteilt. Die Langzeitergebnisse der in „The Lancet“ veröffentlichten Studie stellte Professor Strnad kürzlich auf der Jahrestagung der American Society for Radiation Oncology in San Antonio, Texas, vor.

  • Fünf Jahre nach der Teilbrustbestrahlung lebten noch 97,3 Prozent der Patientinnen, 95 Prozent waren ohne Rückfall des Tumors. 
  • Nach der konventionellen Therapie betrug die Gesamtüberlebensrate 95,6 Prozent, 94,5 Prozent der Frauen waren ohne Tumorrückfall. 
  • Auch die Zahl der Rückfälle in der Brust war mit 1,4 Prozent nach der Teilbrustbestrahlung vergleichbar wie nach der Gesamtbrustbestrahlung mit 0,9 Prozent.

 „Die Unterschiede waren nicht signifikant – weder klinisch noch statistisch – und lagen deutlich unter der vorgegebenen klinisch relevanten Marge von drei Prozent“, erklärt Professor Strnad.

„Die Studie hat alle Bedenken widerlegt, die in den letzten Jahren gegen die akzelerierte Teilbrustbestrahlung erhoben wurden“, sagt Professor Strnad.

Der Experte weist aber darauf hin, dass die Teilbrustbestrahlung mit Brachytherapie nur für Brustkrebserkrankung im Frühstadium bei älteren Patientinnen infrage komme. 
  • In der Studie waren dies Frauen älter als 40 Jahre, deren Tumor kleiner als drei Zentimeter war und die keine Metastasen hatten. 
Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie, dass die Teilbrustbestrahlung mit Brachytherapie eine neue Behandlungsoption der Strahlentherapie nach einer brusterhaltenden Operation ist. 

Die Wirksamkeit der Teilbrustbestrahlung mittels Brachytherapie ist nachgewiesen und kann allen in Frage kommenden Patientinnen in der klinischen Routine angeboten werden.

Literatur:
V. Strnad et al. 5-year results of accelerated partial breast irradiation using sole interstitial multicatheter brachytherapy versus whole-breast irradiation with boost after breast-conserving surgery for low-risk invasive and in-situ carcinoma of the female breast: a randomised, phase 3, non-inferiority trial. Lancet 2015 ; doi: 10.1016/S0140-6736(15)00471-7. Abstract: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26494415

Zur Strahlentherapie:
Die Strahlentherapie ist eine lokale, nicht-invasive, hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomografie ermöglichen eine exakte Ortung des Krankheitsherdes, sodass die Radioonkologen die Strahlen dann zielgenau auf das zu bestrahlende Gewebe lenken können. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.


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Dagmar Arnold
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Ein ganz besonderer Tag heute: Für meine Familie, Für meine Freunde, Für meine Stillen Gesellschafter, Für meine Nicht-Freunde .....!

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Plan B lenkt vom Ziel ab

Ist es eine gute Idee, immer einen Plan B zu haben? Oder kann das dazu führen, dass wir unsere Ziele weniger wahrscheinlich erreichen? Psychologen der Universität Zürich haben ein Modell entwickelt, das die Wirkung von Alternativplänen erfasst. 

Demnach kann ein Plan B umso ablenkender und schädlicher sein, je mehr Energie man in seine Ausarbeitung steckt. 
 
  • Für viele Ziele – etwa den Traumjob finden – wissen wir nur ganz selten mit Bestimmtheit, ob wir sie erreichen. 

Unerwartete Hindernisse und Herausforderungen können auftreten und uns zuwiderlaufen.

Ein häufiger Rat für den Umgang mit dieser Unsicherheit lautet: 

«Man sollte immer einen Alternativplan haben.» Aber: Ist es tatsächlich klug, Zeit und Energie in einen Plan B zu stecken? Oder ist es besser, sich ganz auf Plan A als zielführenden Weg zu konzentrieren? 

Zur Beantwortung dieser Fragen entwickelten Psychologen der Universität Zürich ein neues Modell, das die Verwendung und Nützlichkeit von Alternativplänen analysiert.


Dem theoretischen Modell der Zürcher Psychologen, das in der Zeitschrift «Perspectives in Psychological Science» publiziert wird, liegt folgende Idee zugrunde: «Alternativpläne ändern die Art und Weise, wie wir unser Ziel verfolgen, auch wenn wir sie nicht nutzen», erklärt Christopher Napolitano, Erstautor und Postdoktorand am Psychologischen Institut der Universität Zürich.

 «Mitunter kann ein Alternativplan das Selbstvertrauen steigern», ergänzt Alexandra Freund, Mitautorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie an der Universität Zürich. 

  • «Doch häufig lenkt uns ein Alternativplan auch ab oder führt dazu, dass wir uns nicht mehr so viel Mühe mit Plan A geben.»

Je mehr wir in Alternativpläne investieren, desto eher realisieren wir sie

Wie viel man in die Entwicklung eines Alternativplans investiert, bestimmt letztlich seine Wirkung. 

«Selbstverständlich ist es eine gute Idee, etwas Zeit und Aufwand für die Entwicklung von Alternativplänen aufzuwenden, damit man für komplexe und wichtige Situationen ein Sicherheitsnetz hat», so Christopher Napolitano. 

Doch nach dem Modell von Napolitano und Freund können Alternativpläne zum Phänomen der «selbsterfüllenden Prophezeiung» führen: 

Wer sehr viel in die Ausarbeitung von Alternativplänen investiert, nutzt auch mit hoher Wahrscheinlichkeit diese besonders gut entwickelten Alternativpläne. 

  • Dadurch untergräbt man eine ausreichende Investition in den Erfolg mit Plan A.


Literatur:

Napolitano, C. M., & Freund, A. M. (im Druck). On the use and usefulness of backup plans. Perspectives on Psychological Science.



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Dr. Christopher M. Napolitano

Psychologisches Institut / Entwicklungspsychologie: Erwachsenenalter

Universität Zürich

Tel. +41 44 635 72 04

E-Mail: napolitano@psychologie.uzh.ch
Nathalie Huber  Universität Zürich


Prof. Alexandra M. Freund

Psychologisches Institut / Entwicklungspsychologie: Erwachsenenalter

Universität Zürich

Tel. +41 44 635 72 00

E-Mail: freund@psychologie.uzh.ch

Herzinfarkt: Mineralokortikoidrezeptors und die Regulierung, Diagnostik und Therapie des kardialen Remodelings

Medizin am Abend Berlin:   Neues Projekt im Kampf gegen den Herzinfarkt

MHH-Ärzte forschen in deutsch-französischem Netzwerk nach besseren Therapien 
 
Großer Erfolg für Herzinfarkt-Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die französische Agence française de financement de la recherche (ANR) fördern das Projekt „MR-FOCUS – Einfluss des Mineralokortikoidrezeptors auf die Regulierung, Diagnostik und Therapie des kardialen Remodelings“ für drei Jahre mit insgesamt 1,2 Millionen Euro. Antragsteller auf deutscher Seite sind Professor Dr. Dr. Thomas Thum, Direktor des Institutes für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der MHH, und Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Beide Antragsteller erhalten für ihre Forschungen zusammen in den nächsten drei Jahren etwa 700.000 Euro für experimentelle und translationale Forschungen zur Regulation, Diagnostik und Therapie rund um den sogenannten Mineralokortikoid-Rezeptor.

  • Dieser Rezeptor spielt bei pathologischen Umbauprozessen nach einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) eine zentrale Rolle. Ziel des Projektes ist es, bessere diagnostische und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Myokardinfarkt zu finden.

Der Herzinfarkt ist eine der häufigsten Todesursachen in den westlichen Ländern: 

In Deutschland erleiden rund 280.000 Menschen jährlich einen Herzinfarkt, in der Region Hannover sind es jeden Tag acht Menschen.

Trotz verbesserter Therapien und einer verbesserten Rettungskette sterben allein in Deutschland jedes Jahr 90.000 Menschen an einem Herzinfarkt.


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Professor Thum
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Professor Bauersachs
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Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover