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Diabetes Typ 2: Stürze und Knochenbrüche - Hausnotrufdienst - EinsatzPlanungen

Medizin am Abend Fazit: Diabetes Kongress in Berlin: Diabetes Typ 2 im Alter maßgeschneidert behandeln

In Deutschland leidet ein Viertel der über 75-Jährigen unter einem Diabetes mellitus, dies betrifft etwa drei Millionen Menschen in Deutschland. Biologisch ältere, multimorbide und in ihren Funktionen eingeschränkte Menschen mit Diabetes benötigen spezielle Vorgehensweisen bei Zielplanung, Allgemeinmaßnahmen und Pharmakotherapie.
 
Bei insulinpflichtigen älteren Menschen mit Diabetes kommen nicht selten Unterzuckerungen vor. Ursachen hierfür sind unter anderem ungeeignete oder fehlende Schulungsmaßnahmen oder Überforderung der Betroffenen. 

Unterzuckerungen sind gerade für Ältere besonders gefährlich: Einerseits führen Unterzuckerungen, besonders wenn sie ohne wesentliche Symptome und unerwartet auftreten, zur akuten Gefährdung, etwa durch Stürze mit Knochenbrüchen. Daher sind besonders ältere Breitensportler z.b. im Marathonlauf zu beobachten. 

Ein diesbezügliches Hausnotrufdienst wäre zu überlegen.

Andererseits sind sie auch häufig mit Herzrhythmusstörungen verbunden und können auf lange Sicht sogar die Entstehung einer Demenz fördern.

Daher zielt nach aktuellen Leitlinien eine optimale Diabetestherapie im Alter vor allem auf eine möglichst geringe Gefahr von Unterzuckerungen und altersgerechte Darreichungsformen der medikamentösen Behandlung ab.

Wichtig ist auch eine gute Verträglichkeit, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Mit angemessenen Schulungsmaßnahmen, individualisierten Therapiezielen und modernen Therapien lassen sich ältere Menschen mit Typ-2-Diabetes oft bis ins hohe Alter gut behandeln.

Bei der Therapie von Begleit- und Folgeerkrankungen ist besonders bei hochbetagten Menschen individuell vorzugehen.


Medizin am Abend DirektKontakt:

Diabetes Kongress 2015
Anne-Katrin Döbler/ Julia Hommrich/Lisa Ströhlein
50. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel: 0711 8931 423, Fax: 0711 8931-167
hommrich@medizinkommunikation.org

Weitere Informationen für die international beteiligten Medizin am Abend Leser:
http://www.diabeteskongress.de
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

360° TOP- TV - Thema: Klinik- Krankenhauscheck - wie gut ist mein Krankenhaus? Ab 20. Mai 2015...!

Medizin am Abend Fazit:  SWR macht den Klinik-Check Südwest

Wie gut ist mein Krankenhaus?: Ergebnisse der datenjournalistischen Analyse in einem Themenschwerpunkt in den SWR-Programmen und unter SWR.de/klinikcheck am 21. Mai 2015

In welchen Regionen des Südwestens sind Patienten bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall gut aufgehoben? Wo gibt es möglicherweise überflüssige Operationen? Wer lebt in einer Gegend, in der bestmögliche Hilfe zu weit weg ist?

In dem Projekt "Klinik-Check Südwest" erhebt und analysiert der SWR seit 2014 zahlreiche Daten zur Krankenhausversorgung im Südwesten - es wurden u. a. Statistiken von über 15 Millionen Operationen und mehr als zehntausend Excel-Tabellen ausgewertet. 

Am Donnerstag, 21. Mai 2015 werden die Ergebnisse in Fernsehen, Hörfunk und Internet präsentiert.

Der Klinik-Check zeigt, in welchen Landkreisen und Städten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland Menschen im Notfall gut versorgt sind und wo es möglicherweise problematisch werden kann. Grundlage der Analyse sind u. a. Qualitätsberichte der Krankenhäuser, Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sowie eine umfangreiche Befragung des SWR.

Wie gut ist mein Krankenhaus? - Reportagen, Hintergrundberichte und Analysen im SWR Fernsehen und in den Hörfunkwellen SWR1, SWR2, SWR3, SWR4 und SWRinfo sowie ein Online-Special unter SWR.de/klinikcheck informieren die Menschen über die Qualität der Krankenhausversorgung im Südwesten.

Im Internet werden ab 20. Mai Größe der Klinik, Fachrichtungen, Finanzen sowie die Notfallversorgung bei Herzinfarkt und Schlaganfall abgebildet.

Im SWR Fernsehen geht es am 21. Mai unter anderem in der "Landesschau Baden-Württemberg", in der "Landesschau Rheinland-Pfalz", in der "Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz", in "Zur Sache Baden-Württemberg", in "Zur Sache Rheinland-Pfalz", in "Marktcheck" und "Odysso" um unterschiedliche Aspekte dieses Themas.

Für den Klinik-Check wurden 233 Krankenhäuser der Grundversorgung befragt, 132 in Baden-Württemberg, 81 in Rheinland-Pfalz, 20 im Saarland. 

Die Krankenhäuser haben mit einer Rücklaufquote von 88 Prozent geantwortet.

Neben einer Selbstdarstellung der Klinik wurden Daten zum Personal, zur medizinischen Versorgung und zur wirtschaftlichen Situation erhoben. Bei der Auswertung der Daten haben Statistiker der Universitätsklinik Heidelberg unterstützt.

"Klinik-Check Südwest - Wie gut ist mein Krankenhaus?" am 21. Mai 2015 im SWR Fernsehen, Hörfunk und im Internet unter SWR.de/klinikcheck.

Medizin am Abend DirektKontakt

Johanna Leinemann, Tel.: 07221 929-22285, johanna.leinemann@swr.de

Ursache für männliche Unfruchtbarkeit - Männliche Infertilität: TEX11-Gen

Medizin am Abend Fazit:  Internationales Team identifiziert Gen als eine Ursache für männliche Unfruchtbarkeit

 

 

http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1406192 Link zur Studie

Bei mindestens einem Drittel der ungewollt kinderlosen Paare in Deutschland liegt die Ursache beim Mann. Meist funktioniert seine Spermienbildung nicht richtig. Ein Team aus Forschern der Universität Münster hat nun gemeinsam mit Kollegen der Universität Pittsburgh (USA) und der Akademie der Wissenschaften in Poznan (Polen) einen Gendefekt als eine der Ursachen für diese Fehlfunktion identifiziert. 

Das deutsche Forscherteam: hinten (v.l.) Dr. Birgit Westernströer, Dr. Frank Tüttelmann und Dr. Albrecht Röpke, vorn: Prof. Sabine Kliesch und Prof. Stefan Schlatt
 Das deutsche Forscherteam: hinten (v.l.) Dr. Birgit Westernströer, Dr. Frank Tüttelmann und Dr. Albrecht Röpke, vorn: Prof. Sabine Kliesch und Prof. Stefan Schlatt Foto: M. Keß
 
Etwa jedes sechste Paar in Deutschland bleibt ungewollt kinderlos – und bei mindestens einem Drittel der Fälle liegt die Ursache beim Mann. Meist funktioniert seine Spermienbildung nicht richtig. Ein Team aus Forschern der Universität Münster hat nun gemeinsam mit Kollegen der Universität Pittsburgh (USA) und der Akademie der Wissenschaften in Poznan (Polen) einen Gendefekt als eine der Ursachen für diese Fehlfunktion identifiziert. Die sowohl für die Grundlagenforschung an männlicher Infertilität - so der Fachbegriff für Unfruchtbarkeit - als auch für die klinische Praxis wichtige Studie erschien jetzt im renommierten "New England Journal of Medicine".

Mutationen im sogenannten TEX11-Gen wurden von den Wissenschaftlern bei deutschen und ebenso bei amerikanischen Männern nachgewiesen, die ungewollt kinderlos sind. "Genauer gesagt liegt bei der Mehrzahl der untersuchten Männer eine Störung der Meiose, dem wichtigsten Vorgang der Keimzellbildung, vor", erläutert Priv.-Doz. Dr. Frank Tüttelmann, Mitarbeiter des münsterschen Instituts für Humangenetik und gemeinsam mit Dr. Alex Yatsenko aus Pittsburgh Leiter der Studie.

Im Hoden findet ein sogenannter --Meiosearrest-- statt, was bedeutet, dass die Spermienbildung bis zur Meiose richtig funktioniert, danach aber nicht weiter läuft. Verantwortlich dafür sind Mutationen des TEX11-Gens, die dazu führen, dass bei den betroffenen Männern die Samenflüssigkeit keine Spermien enthält und sie somit unfruchtbar sind.

Diese Mutationen konnte das Forscherteam, dem neben Tüttelmann und Dr. Albrecht Röpke aus der Humangenetik auch Prof. Stefan Schlatt, Prof. Sabine Kliesch und Dr. Birgit Westernströer vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) der Uni Münster angehörten, nun erstmals als Ursache für männliche Infertilität nachweisen.

Möglich wurde die Entdeckung dieser Genmutation durch die Anwendung neuester Technologie, nämlich der Array-CGH. "Dabei wurde das X-Chromosom hochauflösend analysiert und wir konnten kleine Stückverluste des TEX11-Gens bei zwei betroffenen Männern identifizieren", berichtet Prof. Stefan Schlatt. Auch bei weiteren unfruchtbaren Patienten ließen sich dann Punktmutationen mittels einer Sequenzuntersuchung im TEX11-Gen nachweisen. Dafür untersuchten die münsterschen Forscher 240 Patienten und ihre Kollegen vom Department of Obstetrics, Gynecology and Reproductive Sciences in Pittsburgh 49; anschließend wurden die Ergebnisse verglichen. "Bei gesunden Männern mit normaler Spermienzahl fanden wir keine Mutationen des TEX11-Gens", so Tüttelmann.

Dass die Ursache für ihre Unfruchtbarkeit so eindeutig geklärt werden konnte, verschafft den betroffenen Männern zumindest Klarheit - auch wenn es für sie derzeit noch keine Therapie gibt und die Paare nur auf künstliche Befruchtung setzen können.

Seit 2013 läuft das internationale Projekt, unter anderem gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG. Das Team ist trotz der nun veröffentlichten herausragenden Erkenntnisse noch nicht am Ende seiner gemeinsamen Forschungen angelangt:

"Ob unsere Ergebnisse durch eine etwaige Vererbbarkeit auch Bedeutung für die Nachkommen dieser Männer haben, wissen wir noch nicht“, schildert Tüttelmann die weiteren Pläne: "Das wollen wir noch genauer erforschen." Zunächst freuen sich die Wissenschaftler aber über die Würdigung ihrer Studie in einem der höchstangesehen medizinischen Journale überhaupt.

DOI: 10.1056/NEJMoa1406192

Medizin am Abend DirektKontakt:

Dr. Thomas Bauer
Medizinische Fakultät der Universität Münster/Referent für Forschung und Lehre
Telefon: 0251 83-58937
E-Mail: thbauer@uni-muenster.de
Dr. Christina Heimken Westfälische Wilhelms-Universität Münster


Weitere Informationen für die international Medizin am Abend Beteiligte:
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1406192 Link zur Studie

360° TOP-Thema: Blutstropfen-Tests im Hobbysport zur Dopingkontrolle z.b. Marathon

Medizin am Abend Fazit:  NADA sieht Einsatzmöglichkeiten des Blutstropfen-Tests im Hobbysport zur Dopingkontrolle,

 

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/048/1804898.pdf

 

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) schätzt, dass bald auch Hobbysportler bei Radrennen, Triathlons und Marathons auf Dopingsubstanzen getestet werden.

Die Vorstandsvorsitzende der NADA, Andrea Gotzmann, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Wir wollen den dopingfreien Sport und das kann sich nicht nur auf die 7000 Spitzensportler im Test-Pool der NADA beschränken." Für den neuen Dopingtest sieht Gotzmann gewisse Einsatzmöglichkeiten auch im Breitensport, "einfach um mal ein deutliches Zeichen zu setzen und zu evaluieren, was läuft denn eigentlich tatsächlich im Sport".

Grundlage für die Ausweitung der Dopingkontrollen auf den Hobbysport ist der neue, sogenannte Blutstropfen-Test. Er eignet sich für die Einführung von Dopingkontrollen im Breitensport besonders gut, weil für die Analyse lediglich ein Tropfen Blut ausreicht.

Der Test ist kostengünstiger und einfacher durchzuführen als die bisherigen Urin- und Blutkontrollen. 

Nach Aussage der NADA-Chefin geht es jetzt darum, allgemeingültige Regeln zu formulieren, die dann anerkannt und von den Veranstaltern der Breitensport-Rennen auch umgesetzt werden. Denkbar wäre, den Teilnehmern die Zustimmung abzuverlangen, dass der Fall eines positiven Dopingbefundes Konsequenzen hätte, so die NADA-Vorstandsvorsitzende.

Ob man dann einem Freizeitsportler verbieten könne, weiterzulaufen oder weiter an anderen Veranstaltungen teilzunehmen, das seien Fragen, die geklärt werden müssten.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) begrüßt die Forschung nach Alternativen zur klassischen Urin- und Blutprobe, sagte Gotzmann.

Für den Einsatz des Blutstropfen-Tests müssten aber einige Punkte geklärt werden, wie beispielsweise Formalitäten der Probeabnahme. Sobald der Test von der WADA anerkannt ist, soll er im Spitzensport dann ergänzend eingesetzt werden, weil nicht die gesamte Bandbreite an Dopingsubstanzen mit dem Test nachgewiesen werden können.

Nach Recherchen der ARD-Recherche-Redaktion Sport könnte der neue Test dann auch bald bei Ausdauer-Rennen im Breitensport zum Einsatz kommen. Auf Anfrage denken tatsächlich mehrere Veranstalter darüber nach, anhand des neuen Verfahrens Dopingkontrollen einzuführen bzw. die Zahl der Tests zu erhöhen.

Der Chef von Ironman-Europa, Thomas Dieckhoff, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Sollte der Test zugelassen werden, werden wir umgehend die Einsatzmöglichkeiten bei Ironman-Rennen prüfen."

Andere Veranstalter von Rad-, Triathlon- und Marathon-Rennen in Deutschland, Österreich und der Schweiz äußern sich dagegen skeptisch. 

Sie sehen keine rechtliche Grundlage für Dopingtests bei Hobbysportlern, gerade, wenn sie keinem Verein oder Verband angehören. 

Auch die Kosten und der organisatorische Aufwand seien weiterhin zu groß. 

Außerdem müssten Dopingkontrollen von einer unabhängigen Institution durchgeführt werden, und nicht vom Veranstalter selbst, sonst wären sie nicht seriös, so die Argumentation.

Medizin am Abend DirektKontakt:

ARD-Recherche-Redaktion Sport"
Sebastian Krause, Sebastian.Krause@br.de

Erweiterter Hintergrund von Medizin am Abend:


Dopende Leistungssportler müssen künftig mit Haftstrafen rechnen. Das sieht der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes  vor, der am Freitag in erster Lesung durch den Bundestag beraten wird. Laut dem Entwurf wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft, wer „ein Dopingmittel oder eine Dopingmethode bei sich anwendet oder anwenden lässt“. Damit geht die Neuregelung über die bisherigen „strafbewehrten Verbotsnormen“ im Arzneimittelgesetz (AMG) hinaus, die den Handel mit Dopingmitteln im Blick haben, nicht aber das Selbstdoping. Erfasst werden sollen durch das Anti-Doping Gesetz „gezielt dopende Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, die beabsichtigen, sich mit Doping Vorteile in Wettbewerben des organisierten Sports zu verschaffen“, erläutert die Bundesregierung. In der Begründung zu dem Gesetzentwurf heißt es: „Die Norm dient dem Schutz der Integrität des Sports. Sie stellt damit den Kern der Neuausrichtung in der strafrechtlichen Dopingbekämpfung dar.“

Gestärkt werden soll durch den Entwurf auch die Stellung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada). So soll eine neue Ermächtigung zur Datenübermittlung von Gerichten und Staatsanwaltschaften an die Nada geschaffen werden. Ebenso wie Vorschriften für die Nada zur Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten. Laut Paragraf 8 des Anti-Doping-Gesetzes dürfen Gerichte und Staatsanwaltschaften der Nada „personenbezogene Daten aus Strafverfahren von Amts wegen übermitteln, soweit dies aus Sicht der übermittelnden Stelle für disziplinarrechtliche Maßnahmen im Rahmen des Dopingkontrollsystems der Nada erforderlich ist und ein schutzwürdiges Interesse der von der Übermittlung betroffenen Person nicht entgegensteht“.

Paragraf 9 sieht vor, dass die Nada berechtigt sein soll, personenbezogene Daten zu erheben, zu verarbeiten und zu nutzen, „soweit dies zur Durchführung ihres Dopingkontrollsystems erforderlich ist“. Zu diesen Daten gehören laut Gesetzentwurf auch Angaben zur Erreichbarkeit und zum Aufenthaltsort von Sportlern, die zu dem von der Nada vorab festgelegten Kreis von Sportlern gehören, die Trainingskontrollen unterzogen werden.

Nach Ansicht der Bundesregierung legitimiert der Entwurf auch die Sportsgerichtbarkeit, indem in Paragraf 11 die grundsätzliche Zulässigkeit von Schiedsvereinbarungen in den Verträgen zwischen Verbänden und Sportlern klargestellt werde. Konkret heißt es: „Sportverbände und Sportler können als Voraussetzung der Teilnahme von Sportlern an der organisierten Sportausübung Schiedsvereinbarungen über die Beilegung von Rechtstreitigkeiten mit Bezug auf diese Teilnahme schließen, wenn die Schiedsvereinbarungen die Sportverbände und Sportler in die nationalen oder internationalen Sportorganisationen einbinden und die organisierte Sportausübung insgesamt ermöglichen, fördern oder sichern.“ Die Schiedsgerichtsbarkeit, so schreibt die Regierung in der Begründung, sei als Streitbeilegungsmechanismus für die Teilnahme an der organisierten Sportausübung „erforderlich, gängige Praxis und hat sich grundsätzlich weltweit bewährt“.
 

Berlin: Legionellenbefall in Kindertagesstätten und Tagespflege


Medizin am Abend Fazit:

Bitte besuchen Sie den folgenden Fachlink

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/S17-15963.pdf

360° TOP-Thema zum Berlin-Neukölln Herrentag: HNO-Ärzte warnen vor Elektrischen Zigaretten

Medizin am Abend: E-Dampfen keine gesunde Alternative zum Rauchen

Elektrische Zigaretten können die Schleimhäute in Mund und Rachen schädigen.  Auch eine krebsauslösende Wirkung ist nicht auszuschließen. 

Das zeigt eine Studie, die Experten auf der 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) heute in Berlin vorstellen. Die Experten warnen davor, den Konsum von E-Zigaretten als unschädlichen Ersatz für herkömmliche Zigaretten zu verharmlosen. Sie bezweifeln auch, dass die „Dampfer“ zur Tabakentwöhnung geeignet sind. 
 
Vor allem bei Jugendlichen werden elektrische Zigaretten immer beliebter. Mehr als zwei Millionen Deutsche sollen schon einmal eine E-Zigarette probiert haben.

Die meisten aus Neugierde, andere in dem Bestreben, sich von ihrer Tabaksucht zu befreien. Die Hersteller bewerben das „Dampfen“ als gesündere Alternative, da die Geräte mit dem Heizdraht keinen Tabak verbrennen, und somit keine krebsauslösenden Stoffe entstünden. Als unbedenklich gelten auch die Liquids: Die flüssigen Trägerstoffe des Nikotins werden in den E-Zigaretten auf 65 bis 120 Grad erhitzt. Die Industrie verweist darauf, dass die Liquids Propylenglycol (als E 1520) und Glycerin (als E 422) zugelassene Zusatzstoffe für Lebensmittel sind. „Die Unbedenklichkeit gilt allerdings nur für Nahrungsmittel, die zum Verzehr gedacht sind“, wendet Professor Dr. med. Martin Canis ein, kommissarischer Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Göttingen. Die Inhalation der Dämpfe umfasse dies jedoch nicht. „Durch die Erhitzung können neue chemische Substanzen entstehen“, sagt der Experte: „Außerdem enthalten die Liquids neben den Trägersubstanzen häufig noch Aromen wie Schokolade, Frucht oder Kaffee, die den Geschmack verbessern sollen und ebenfalls eingeatmet werden.“

Tatsächlich gebe es bereits Berichte über Reizungen der Atemwege oder auch allergische Reaktionen, so Canis im Vorfeld der Tagung der DGHNO KHC. Forscher aus Göttingen, Mainz und München haben jetzt erstmals untersucht, wie Liquide aus E-Zigaretten auf die gesunde Mundschleimhaut wirken. Dafür setzten sie Zellen aus der Schleimhaut des Mundes oder des Rachens an fünf Tagen für jeweils zwei Stunden den Liquiden aus. Dr. Christian Welz von der Göttinger Uni-Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und seine Mitarbeiter verwendeten dabei Liquids mit verschiedenen Frucht- und Tabakaromen. Abschließend bewerteten sie den Anteil lebender Zellen und die Schäden an der Erbsubstanz einzelner Zellen.

„Für jedes getestete Liquid wurde eine eindeutige Minderung der Zellvitalität und eine Zunahme der DNA-Schädigungen gefunden“, berichtet Professor Canis. Im Vergleich verschiedener Geschmacksrichtungen zeigten Liquide mit Fruchtaromen eine höhere Zell- und Genotoxizität als Liquide mit Tabakaroma. Die Studienergebnisse belegen laut Professor Canis zwar nicht hinreichend, dass E-Zigaretten Krebs auslösen. Sie seien jedoch ein erster Hinweis, der einer weiteren Klärung bedürfe. „Die Auswirkungen mögen deutlich geringer sein als bei gerauchten Zigaretten“, sagt der HNO-Experte. „Dennoch stellen die Ergebnisse die Unbedenklichkeit des Konsums von E-Zigaretten klar in Frage“.

Der Experte weist zudem darauf hin, dass der Wirkstoff Nikotin in den E-Zigaretten wie bei herkömmlichen Zigaretten süchtig macht.

Außerdem könnten die E-Zigaretten über einen deutlich längeren Zeitraum als herkömmliche Zigaretten am Stück konsumiert werden. Professor Canis bezweifelt deshalb, dass E-Zigaretten ein Hilfsmittel zur Tabakentwöhnung sind. Wer sich von der Sucht befreien wolle, sollte auf die etablierten Mittel wie Nikotin-Kaugummis oder Pflaster zurückgreifen. Der Experte begrüßt die geplante Novellierung des Jugendschutzgesetzes, die den Verkauf von E-Zigaretten an Kinder und Jugendliche verbieten und damit auch deren Konsum verhindern will.

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Terminhinweis:

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-
Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC), 13. Mai bis 16. Mai 2015
Ort: Estrel Convention Center Berlin, Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln

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Medizin am Abend DirektKontakt:


Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirugie (DGHNO KHC)
Stephanie Priester
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 605
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: priester@medizinkommunikation.org

Heute ist Vater- und Herrentag: Jeder sechste Bluthochdruck entsteht durch übermäßigen Alkoholkonsum

Medizin am Abend Fazit:  Jeder sechste Bluthochdruck entsteht durch übermäßigen Alkoholkonsum / Am 17. Mai ist Welt-Hypertonie-Tag

 

Bluthochdruck (Hypertonie) und Alkoholkonsum gehören zu den fünf wichtigsten Risikofaktoren in Westeuropa. Die Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und Hypertonie werden jedoch bislang sowohl in Fachkreisen als auch in der Bevölkerung zu wenig beachtet. Mit einer Reduktion des Alkoholkonsums kann dagegen der Bluthochdruck und das Risiko für entsprechende Folgeschäden gesenkt werden.  

Eine zentrale Position in der Gesundheitsförderung und Prävention kommt dabei dem Hausarzt zu. Der Hausärztebereich ist geradezu prädestiniert für ein verbessertes Hypertonie-Management auch und gerade bei riskant Trinkenden im Rahmen eines frühen Alkohol-Screening und einer entsprechenden Intervention.

Bei einer schwer einstellbaren Hypertonie sollte der Arzt hellhörig werden.

Denn dahinter kann sich auch ein behandlungsbedürftiger Alkoholkonsum verstecken. Auch eine Erhöhung von Leberwerten und spezieller Nahrungsfette (Triglyzeriden) können weitere Hinweise sein. Ein verstärktes Engagement für ein Alkohol-Screening und die Behandlung würde bedeuten, die von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) im Mai 2013 festgelegten Ziele zur Reduktion des Alkoholkonsums (um mindestens 10%) und der Hypertonie-Prävalenz (um 25%) auch tatsächlich erreichen zu können.(1)

Jedes Glas weniger zählt! 

Stellt sich heraus, dass der Patienten zu viel Alkohol trinkt und dies nicht eigenständig reduzieren kann, ist eine medikamentöse Unterstützung der Konsumreduktion sinnvoll. Eine frühzeitige Intervention vermindert das Risiko alkoholbedingter Schädigungen und hat somit positive Auswirkungen auf die Gesundheit.(2) Eine Reduktion des Alkoholkonsums kann zu einer signifikanten Senkung des Bluthochdrucks führen.(3) So kann die Anzahl der Todesfälle aufgrund von Schlaganfall und KHK-Erkrankungen um 10-15% gesenkt werden.(4,5)

Fazit für die Praxis 

Das Tabu brechen, den Alkoholkonsum thematisieren und den Patienten motivieren, etwas zu ändern, so kann sich auch der Blutdruck reduzieren. Denn, das Schlimmste ist, nichts zu tun!

Drei Fragen identifizieren den "Problemlöser" Alkohol 

Schon ein kurzes Gespräch kann hier viel bewirken. Doch gilt es, den Patienten einfühlsam und zieloffen anzusprechen. Der Zugang zu diesem oft schwierigen Thema kann mit drei kurzen Fragen gelingen:

1) Haben Sie momentan viel Stress? / Sie haben ja viel um die Ohren. Wie schaffen Sie das alles? 2) Was machen Sie, um zu entspannen und um besser damit umgehen zu können? Beschreiben Sie gern einen typischen Tag. 3) Trinken Sie ab und zu auch ein Glas Wein oder Bier? 

 
Wer dem Patienten und seinen alltäglichen Belastungen empathisch Interesse und Anerkennung entgegenbringt, schafft es, dass der Patient sich öffnet, sich verstanden fühlt.

Über Alkoholabhängigkeit 

Alkoholabhängigkeit entsteht dadurch, dass Gehirnzentren des "Belohnungslernens" durch Alkohol verändert werden und sich eine große Präferenz für alles entwickelt, was mit Alkohol in Verbindung steht. Unter Fortführung des Konsums entwickelt sich die Erkrankung progressiv.(6,7) Alkohol ist für die meisten Körperorgane schädlich, wobei die konsumierte Menge eng mit dem Risiko einer erhöhten Morbidität und Mortalität korreliert.(8) Alkohol ist ursächlicher Faktor für mehr als 60 Erkrankungen und Gesundheitsschäden.(9) Bei der Entstehung der Alkoholabhängigkeit spielen auch genetische und Umweltfaktoren eine wichtige Rolle.(10) Ein wesentliches Merkmal der Alkoholabhängigkeit ist der häufig übersteigerte Konsumwunsch, bedingt durch die hohe "Belohnungserwartung" an den Alkoholkonsum. Die Patienten haben Schwierigkeiten, den Alkoholkonsum zu kontrollieren und konsumieren trotz der schädlichen Folgen weiterhin Alkohol.(11)

Übermäßiger Alkoholkonsum kommt in vielen Teilen der Welt und insbesondere in Europa häufig vor, wo über 14 Millionen Menschen alkoholabhängig sind.(12) Allein in Deutschland sind circa 1,8 Mio. Menschen an Alkoholabhängigkeit erkrankt.(13) Bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit sollten bei einem umfassenden Behandlungsansatz sowohl Abstinenz als auch eine Reduktion als Einstieg in die Therapie berücksichtigt werden.(14)

Über die Lundbeck GmbH 

Lundbeck ist ein international tätiges Pharmaunternehmen mit Gründungssitz in Kopenhagen, Dänemark. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Vertrieb innovativer Medikamente zur Behandlung von psychischen und neurologischen Erkrankungen. Lundbeck wurde 1915 in Dänemark gegründet und beschäftigt heute mehr als 5.800 Mitarbeiter in über 57 Ländern. Das "Unternehmen ZNS" (www.lundbeck.de) hat seinen deutschen Firmensitz in Hamburg.

Quellen 

(1) World Health Organization. Global status report on alcohol and health. 2014. (2) Anderson P, Baumberg B. Alcohol in Europe: A public health perspective. London: Institute of Alcohol Studies, 2006 (3) Stewart et al. Addiction 2008; 103:1622-1628; Page 1622 (4) Whelton PK, et al. JAMA 2002; 288:1882-8 (5) Stammler R, Hypertension 1991; 17:16-20 (6) Von der Goltz C, Kiefer F. Der Nervenarzt 2008; 79(9): 1006-16 (7) Leshner. Science 1997; 278: 45-47 (8) Rehm et al. Eur Addict Res 2003; 9: 147-156 (9) WHO. Global status report on alcohol and health, 2011 (10) Schuckit. Ch. 98. In: Davis et al (eds). Neuropsychopharmacology: The Fifth Generation of Progress. 2002 (11) WHO, ICD-10, F10-19 (12) Wittchen et al. Eur Neuropsychopharmacol 2011; 21(9): 655-679 (13) Pabst et al. Sucht 2013; 59(6): 321-331 (14) Ambrogne. J Subst Abuse Treat 2002; 22(1): 45-53 

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LUNDBECK GmbH Kristina Schulte-Herweling Tel.: 040/23649-141 E-Mail: kher@lundbeck.com

Sepsis - Lungenentzündung - Patienten mit Herzunterstützungssystemen ("Kunstherz")

Medizin am Abend:  Sepsis: Saarbrücker Forscher belegen hemmende Wirkung eines Proteins bei Immunabwehr

Rund 150.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an einer Sepsis, auch als Blutvergiftung bekannt. Etwa ein Drittel stirbt daran. Bei einer Sepsis kommt es zunächst zu einer Überreaktion des Immunsystems. Im späteren Verlauf arbeitet die körpereigene Abwehr dann nicht mehr richtig. In einer aktuellen Studie haben Pharmazeuten der Saar-Uni nachgewiesen, dass ein bestimmtes Protein (GILZ) die körpereigene Abwehr herabsetzt. Es blockiert wichtige Immunzellen, die Makrophagen. Die Forscher haben das Protein genetisch ausgeschaltet. Das Ergebnis: Die Immunzellen konnten ihrer Aufgabe wieder nachkommen. 

Die Abbildung zeigt aus menschlichem Lungengewebe isolierten Makrophagen. Die Abbildung zeigt aus menschlichem Lungengewebe isolierten Makrophagen.
Foto: AG Kiemer
 
Die Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Immunology“ veröffentlicht.

Bei einer Sepsis gelangen Erreger – meist Bakterien und ihre Giftstoffe ins Blut. Von einem lokalen Entzündungsherd ausgehend, etwa einer Lungenentzündung, verbreiten sie sich und befallen Organe und letztlich den ganzen Körper. 

Achtung: Bei Betroffenen kommt es unter anderem zu Fieber, Blutdruckabfall und Herzrasen.

Wird diese erste Phase der Sepsis überstanden, ist das Überleben der Patienten jedoch keineswegs gesichert.

Um den Erregern Einhalt zu gebieten, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. 

Allerdings führt diese Überreaktion zu einer Immunsuppression – die körpereigene Abwehr arbeitet nicht mehr richtig, wodurch weitere Keime dem Organismus zusetzen können. „Patienten könnenSekundärinfektion in der späteren Phase der Sepsis dann an den Folgen einer solchen  sterben“, sagt Alexandra K. Kiemer, Professorin für Pharmazeutische Biologie an der Universität des Saarlandes.

„Bei diesen Abwehr-Prozessen spielen Makrophagen eine wesentliche Rolle.“ Diese Immunzellen beseitigen bei gesunden Menschen Erreger und aktivieren über Botenstoffe andere Immunzellen. 

Bei einer Sepsis können die Zellen keine ausreichende Immunantwort mehr vermitteln – Fachleute bezeichnen dies als Endotoxin-Toleranz.

Das Forscherteam um Kiemer und Jessica Hoppstädter, Erst-Autorin der Studie, hat nun untersucht, wodurch diese Toleranz bei Makrophagen hervorgerufen wird. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass hierfür ein bestimmtes Protein namens GILZ (Glucocorticoid-induzierter Leuzin Zipper) verantwortlich ist. Im Immunsystem nimmt es eine wichtige Schlüsselrolle ein: So unterbindet es bei Makrophagen normalerweise Entzündungsreaktionen. „Kommt es aber im Körper zu einer Entzündung, bauen die Immunzellen das Molekül ab. Dieser Schritt ist wichtig, damit die Zellen eine ausreichende Immunantwort vermitteln und etwa Botenstoffe aussenden, um andere Immunzellen zu aktivieren“, erklärt Jessica Hoppstädter.

Wie sich das Protein bei einer Sepsis verhält, haben die Forscher sowohl bei menschlichen Makrophagen aus Lungengewebe als auch bei Mäusen überprüft. „Wir haben nachgewiesen, dass GILZ nicht abgebaut wird und zum Teil sogar in erhöhter Konzentration vorkommt“, so die promovierte Pharmazeutin weiter.

In einem nächsten Schritt haben die Wissenschaftler das Protein genetisch ausgeschaltet und die Funktion der Immunzellen getestet. „Wir haben festgestellt, dass die Makrophagen wieder in der Lage waren, eine Immunantwort zu vermitteln“, sagt Hoppstädter. „Die Endotoxin-Toleranz wurde aufgehoben.“ Folgestudien müssten nun zeigen, warum Makrophagen GILZ bei einer Sepsis nicht abbauen können. 
 
Die Erkenntnisse können Forscher nutzen, um beispielsweise eine Therapie zu entwickeln, die hilft, das Immunsystem bei Sepsis-Patienten aufrechtzuerhalten.

An der Studie waren neben den Saarbrücker Pharmazeuten noch Forscherkollegen aus dem italienischen Perugia beteiligt. Das Lungengewebe zur Gewinnung der untersuchten Zellen hat das HerzZentrum Saar der SHG Kliniken Völklingen zur Verfügung gestellt.

Die Studie wurde veröffentlicht: Hoppstädter J, Kessler SM, Bruscoli S, Huwer H, Riccardi C, Kiemer AK. 2015. Glucocorticoid-induced leucine zipper (GILZ): a critical factor in macrophage endotoxin tolerance.
DOI: doi/10.4049/jimmunol.1403207

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Alexandra K. Kiemer
Pharmazeutische Biologie
Tel.: 0681 302-57311 oder -57322
E-Mail: pharm.bio.kiemer(at)mx.uni-saarland.de

Dr. Jessica Hoppstädter
Pharmazeutische Biologie
Tel.: 0681 302-57304
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Melanie Löw Universität des Saarlandes

Bauch- und Leberfett: Diabetes 2

Medizin am Abend Fazit:  Diabetes Typ 2: Nicht alle Patienten profitieren von Lebensstiländerung

In Deutschland sind mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, die meisten davon an Diabetes Typ 2. Jedes Jahr kommen etwa 270 000 neu hinzu. In vielen Fällen helfen Bewegung, Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme, um das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Doch neuere Untersuchungen zeigen: Nicht jeder profitiert gleich stark von einer Veränderung des Lebensstils. Das Tübinger-Lebensstil-Interventionsprogramm (TULIP) und die darauf basierende deutschlandweite Prädiabetes-Lebensstil-Interventionsstudie (PLIS) des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) untersuchen, warum manche Menschen trotz Gewichtsabnahme und sogar bei Normalgewicht an Diabetes Typ 2 erkranken. 
 
Genetische Faktoren sowie der Anteil des Bauch- und Leberfetts scheinen hierbei eine besondere Rolle zu spielen.

Diabetes zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Über 90 Prozent der Betroffenen hat einen Diabetes Typ 2, der durch mangelnde Bewegung und kalorienreiche Ernährung sowie Übergewicht begünstigt wird. Bislang war die moderate Umstellung des Lebensstils zu kalorienärmerer Ernährung, Sport und Gewichtsabnahme die erfolgversprechendste Methode, die Stoffwechsellage zu verbessern und Folgeerkrankungen vorzubeugen. „Doch die Studien zeigen auch, dass diese Methode nicht bei jedem Teilnehmer gleich effektiv ist", erklärt Professor Dr. med. Norbert Stefan, Kongresspräsident des Diabetes Kongresses 2015.

 „Untersuchungen zufolge müssen sieben Personen mit einer Vorstufe des Diabetes über einen Behandlungszeitraum von drei Jahren solch eine Lebensstilintervention vornehmen, damit bei einer Person ein Diabetes tatsächlich verhindert werden kann.“

Im Tübinger Lebensstil-Interventions-Programm (TULIP) untersuchen Norbert Stefan und seine Kollegen, warum manche Patienten weniger stark oder auch gar nicht auf die Veränderung der Lebensgewohnheiten ansprechen. „Hierbei stellten wir fest, dass das Diabetesrisiko durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht immer sinkt", führt Stefan, Leiter der Abteilung Klinisch-experimentelle Diabetologie der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Tübingen, aus.

Die Experten vermuten, dass genetische Variationen, welche die Insulinwirkung und die Insulinproduktion beeinflussen, der Grund für die unterschiedlichen Erfolge bei den Patienten sind. Beispielsweise steht ein Rezeptor des Fettgewebshormons Adiponektin im Fokus. Das Protein und Hepatokin Fetuin-A, das bei Fettleber vermehrt ausgeschüttet wird, spielt offensichtlich ebenso eine bedeutende Rolle.

Denn es senkt die Insulinwirkung in den Körperzellen und steigert die Produktion von Entzündungsstoffen.

 „Diese sogenannten Biomarker können wir künftig eventuell dafür nutzen, das persönliche Diabetesrisiko besser vorherzusagen und zu ermitteln, welche Patienten von einer Umstellung des Lebensstils tatsächlich profitieren", prognostiziert Stefan.  

Mit diesen Erkenntnissen könnte eventuell auch der Zusammenhang zwischen Fettleber, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen aufgedeckt werden.

Auf der Konferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2015 in Berlin stellt Professor Stefan die aktuellsten Ergebnisse der Lebensstilstudie TULIP vor und zwei Studien-Teilnehmerinnen berichten über ihre Erfahrungen. Der Diabetes Kongress wird in diesem Jahr erstmals im neuen Berliner CityCube stattfinden.




Medizin am Abend DirektKontaktKontakt:

Diabetes Kongress 2015
Anne-Katrin Döbler/ Julia Hommrich/Lisa Ströhlein
50. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel: 0711 8931 423, Fax: 0711 8931-167
hommrich@medizinkommunikation.org

Weitere Informationen:
http://www.diabeteskongress.de
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Verschlossene Ohrtrompeten - Mittelohrentzündungen - Eustachische Röhre

Medizin am Abend Fazit:  Neues risikoarmes Verfahren bei verschlossenen Ohrtrompeten

Druck auf dem Ohr, Hörprobleme und immer wieder eine Mittelohrentzündung: 

Eine verschlossene Ohrtrompete plagte Betroffene oft jahrelang, ohne dass ihnen eine Therapie wirksam geholfen hätte. Bielefelder Mediziner haben ein neues Verfahren entwickelt, das Abhilfe schafft. Dabei wird die Ohrtrompete, auch Eustachische Röhre oder Tuba auditiva genannt, mit einem Ballonkatheter geweitet. Wie risikoarm und einfach sie funktioniert, erläutern die Experten der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC) auf der Pressekonferenz am 12. Mai in Berlin anlässlich ihrer 86. Jahresversammlung (13. bis 16. Mai 2015). 
 
Die Eustachische Röhre sorgt für einen Druckausgleich zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr. In der Regel ist sie geschlossen, um das Ohrinnere vor Infektionen aus dem Nasenraum zu schützen.

Nur beim Gähnen oder Schlucken öffnet sie sich kurz.

Ist die Funktion der Tuba auditiva beeinträchtigt – ist sie zum Beispiel dauerhaft verstopft oder verengt –, haben die Betroffenen zum einen Probleme mit der Be- und Entlüftung des Ohres, zum anderen ist die Reinigungsfunktion des Mittelohres eingeschränkt.

Die Folge: Schmerzen und häufig eine Mittelohrentzündung, die schlimmstenfalls zu einer Verminderung der Hörfähigkeit führen kann.

„Etwa ein Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer verschlossenen Ohrtrompete, auch obstruktive Tubendysfunktion genannt“, sagt Professor Dr. med. Holger Sudhoff, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Klinikum Bielefeld. Er hat die Kathetermethode maßgeblich entwickelt.

Bei dieser dringen die Ärzte mit einem Endoskop, meist durch die Nase, in Einzelfällen auch durch den Rachen oder das Ohr, bis zum Eingang der Tube vor.

 „Anschließend wird der Ballonkatheter in die Trompete vorgeschoben“, erläutert der HNO-Facharzt. „Nach genauer Positionierung wird der Ballon mit einer Kochsalzlösung bis zu einem Druck von 10 bar aufgeblasen.“ Etwa zwei Minuten lang bleibt der Druck aufrechterhalten, dann wird die Flüssigkeit aus dem Ballon abgelassen und der Katheter vorsichtig mit dem Endoskop entfernt. Der Eingriff dauert nur einige Minuten, wird jedoch unter Vollnarkose durchgeführt.

Inzwischen setzen zahlreiche Krankenhäuser den „Bielefelder Ballonkatheter“ ein. Nebenwirkungen gibt es kaum; vereinzelt registrierten die Ärzte geringere, ungefährliche Blutungen im Nasen-Rachen-Raum. „Die Erfolgsquote ist gut“, berichtet Professor Sudhoff. 

Studien haben gezeigt, dass nach einer Ballondilatation die Belüftung der Tube um 70 bis 80 Prozent besser funktioniert als vorher.“ Künftig sollen auch Kinder von der Methode profitieren können; gerade sie werden häufig von Mittelohrentzündungen geplagt.

„Nach einigen Jahren Erfahrung mit der Ballondilatation können wir sagen, dass wir einen neuen Standard bei der Behandlung einer obstruktiven Tubendysfunktion und vergleichbaren Erkrankungen begründet haben“, sagt Professor Sudhoff.
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Terminhinweis:

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-
Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC), 13. Mai bis 16. Mai 2015
Ort: Estrel Convention Center Berlin, Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln

Kongress-Pressekonferenz anlässlich der 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC), 13. Mai bis 16. Mai 2015
Termin: Dienstag, 12. Mai 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Estrel Convention Center Berlin, Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln, Raum Nizza

Themen:

Highlights und Schwerpunkte des Kongresses 2015
Professor Dr. med. Werner Hosemann
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie
e.V. (DGHNO KHC); Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,Ohrenkrankheiten, Kopf und Halschirurgie, Universität Greifswald

Eine neue Volkskrankheit: die chronische Nasennebenhöhlenentzündung
PD Dr. med. Achim Beule
Gf. Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Universität Greifswald

e - Zigaretten sind nicht so harmlos wie gedacht!
Professor. Dr. med. Martin Canis
Komm. Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Göttingen

Dehnung der Ohrtrompete mit Ballons – ein neues, wenig invasives Behandlungsverfahren bei
vielen Mittelohrerkrankungen.
Professor Dr. med. Holger Sudhoff
Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Klinikum Bielefeld.


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Medizin am Abend DirektKontakt:

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirugie (DGHNO KHC)
Stephanie Priester
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 605
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: priester@medizinkommunikation.org  Medizin -
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften