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Mögliche Alternative zu Antibiotika entdeckt

Ein internationales Forscherteam unter Berner Leitung hat eine neue
Substanz entwickelt, um schwere bakterielle Infektionen zu behandeln –
ohne den Einsatz von Antibiotika. Damit könnten künftig auch Antibiotika-
Resistenzen vermieden werden.

Antibiotika sind seit der Erfindung des Penicillins vor fast 90 Jahren aus
der Behandlung bakterieller Infektionen nicht mehr wegzudenken. Allerdings
warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Entwicklung von
Antibiotika-Resistenzen, die sich weltweit ausbreiten: In diesen Fällen
wirken Antibiotika nicht mehr. Somit können dann auch simple Infektionen
wie eine Lungenentzündung tödlich enden.

Zudem sind der WHO zufolge dringend neue Wirkstoffe nötig, die sich zwar
gegen Bakterien richten, aber keine bakterielle Resistenz hervorrufen.

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Eduard Babiychuk
und Annette Draeger vom Institut für Anatomie der Universität Bern hat nun
einen alternativen Ansatz zu bisherigen Antibiotika entwickelt: Die
Forschenden haben durch Liposomen, das sind künstlich hergestellte
Nanopartikel, die aus Bestandteilen der Fettschicht von Körperzellen
gebildet werden, einen «Schutzschild» entwickelt. Dieser fängt die von den
Bakterien ausgestossenen Giftstoffe ein und neutralisiert sie. Dadurch
werden die Bakterien ungefährlich und können von den Zellen des
Immunsystems überwältigt und unschädlich gemacht werden.
Die Studie wird von der Zeitschrift «Nature Biotechnology» am 2. November
publiziert.

Köder für Bakterien-Gifte entwickelt

Liposomen werden unter anderem verwendet, um Medikamente in den Körper zu
transportieren. Die Berner Wissenschaftler setzten nun Liposomen so
zusammen, dass sie bakterielle Giftstoffe anziehen und so die Körperzellen
vor diesem gefährlichen «Beschuss» schützen.

«Wir haben einen unwiderstehlichen Köder für bakterielle Toxine kreiert.
Darum attackieren sie die Liposomen und werden dort gezielt eingefangen
und unschädlich gemacht, ohne dass sie Schaden an unseren Körperzellen
anrichten können», sagt der Studienleiter Eduard Babiychuk.

«Da die Wirkung der Liposomen sich nicht gegen die Bakterien selber
richtet, kann sich auch keine Resistenz entwickeln», fügt die Ko-Leiterin
Annette Draeger hinzu. Mäuse, die im Tierversuch mit diesen Liposomen
behandelt wurden, überlebten eine sonst tödliche Blutvergiftung und wurden
ohne Antibiotika wieder gesund.

Zum Patent angemeldet

Der neue Wirkstoff ist von der Technologietransfer-Organisation Unitectra
Bern, an der auch die Universitäten Basel und Zürich angeschlossen sind,
zum Patent angemeldet worden.

Die neue Substanz wird als Medikament unter dem Namen «CAL02» von der
Genfer Biotechnologiefirma LASCCO SA weiterentwickelt und für die
klinischen Studien und die Anwendung am Menschen vorbereitet. Die LASCCO
SA ist auf die Entwicklung biomedizinischer Technologie spezialisiert.
Eine erste klinische Studie mit Patienten, die an einer schweren
Lungenentzündung durch Streptokokken leiden, ist zur Zeit in Planung.

Angaben zur Publikation:

Brian D. Henry, Daniel R. Neill, Katrin Anne Becker, Suzanna Gore, Laura
Bricio-Moreno, Regan Ziobro, Michael J. Edwards, Kathrin Mühlemann, Jörg
Steinmann, Burkhard Kleuser, Lukasz Japtok, Miriam Luginbühl, Heidi
Wolfmeier, André Scherag, Erich Gulbins, Aras Kadioglu, Annette Draeger &
Eduard B. Babiychuk: Engineered liposomes sequester bacterial exotoxins
and protect from severe invasive infections in mice, Nature Biotechnology,
2.11.2014, doi:10.1038/nbt.3037

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