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Lebererkrankungen bei Kindern: Untersuchung mit Druckwellen statt wiederholter Gewebeproben

Diagnosegerät „Fibroscan“ kann chronisch kranken Kindern schmerzhafte
Biopsien der Leber ersparen

Ein spezielles Diagnosegerät, das mit Hilfe von Druckwellen und
Ultraschall die Leberfestigkeit misst, eignet sich gut zur
Verlaufskontrolle chronischer Lebererkrankungen bei Kindern. In
fortgeschrittenen Stadien kann die kurze und schmerzlose Untersuchung den
Kindern einige der bisher notwendigen, wiederholten Leberbiopsien
ersparen. Zu diesem Ergebnis ist ein Team um Dr. Ulrike Teufel, Ärztin am
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, und Professor Dr. Jens-Peter
Schenk, Chefarzt der Kinderradiologie, gekommen: Die Ärzte hatten im
Rahmen eines fünfjährigen Projektes, neben Erstellung von Normwerten im
Kindesalter, die Ergebnisse aus 80 Leberbiopsien bei Kindern mit den
Daten, die das Gerät „Fibroscan“ lieferte, verglichen. Sie zeigten damit
erstmals, dass die als Elastographie bezeichnete Untersuchungsmethode, die
bei Erwachsenen mit Leberschäden bereits routinemäßig Anwendung findet,
auch bei Kindern die gängige Diagnostik sinnvoll ergänzt. Die Dietmar Hopp
Stiftung hatte 2009 die Anschaffung des Diagnosegeräts mit einer Spende in
Höhe von 100.000 Euro möglich gemacht und die Durchführung des Projekts
gefördert.

„Mit Hilfe dieses Verfahrens, das wir ergänzend zur Ultraschall-
Untersuchung einsetzen, können wir die Veränderung des Lebergewebes in
kürzeren Intervallen als bisher kontrollieren und so den Verlauf der
Fibrose besser nachvollziehen“, sagt Professor Schenk. „Wir gehen davon
aus, dass wir so die Anzahl der Biopsien verringern können – das ist ein
großer Gewinn für die kleinen Patienten.“ Das Verfahren wurde nun am
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg in die Regelversorgung
chronisch leberkranker Kinder übernommen.

Auch im Kindesalter gibt es bereits chronische Lebererkrankungen. Meist
treten sie als Folge angeborener Stoffwechselerkrankungen wie der
Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) oder Mukoviszidose sowie
angeborener Veränderungen der Gallengänge auf. Auch spät entdeckte,
anhaltende Entzündungen kommen als Ursache in Frage. Allen Erkrankungen
ist gemein, dass mit der Zeit das Lebergewebe durch funktionsloses, festes
Bindegewebe ersetzt wird. Mediziner sprechen von einer Fibrose. Schreitet
die Vernarbung trotz Behandlung weiter fort, kann früher oder später nur
noch eine Lebertransplantation helfen.

Bildgebende Verfahren geben wenig Auskunft über Umbau des Lebergewebes

Um die weitere Therapie zu planen, z.B. das Kind rechtzeitig für eine
Transplantation anzumelden und darauf vorzubereiten, müssen die Ärzte die
Leber regelmäßig auf ein mögliches Voranschreiten einer Fibrose
untersuchen. Bisher stand ihnen dazu als einziges Diagnosewerkzeug die
Biopsie, die Entnahme eines kleinen Gewebeteils mit einer Nadel, zur
Verfügung. Dabei wird das Lebergewebe durch die Bauchdecke entnommen und
unter dem Mikroskop untersucht. Bei Kindern muss die Biopsie oft in
Narkose vorgenommen werden. Bildgebende Verfahren wie die
Magnetresonanztomographie (MRT) oder Ultraschall erfassen zwar äußerliche
Veränderungen von Leber und Milz oder Abweichungen im Blutfluss, geben
aber nur wenig Auskunft über den Grad der Vernarbung. Außerdem dauert eine
MRT mindestens 30 Minuten – besonders den kleineren Patienten müssen dazu
Beruhigungsmittel verabreicht, selten müssen sie sogar narkotisiert
werden. Laborwerte werden herangezogen, um Komplikationen wie zusätzlich
auftretende Entzündungen oder Gallenstau aufzuspüren.

Ohne Nadel und Beruhigungsmittel bzw. Narkose kommt dagegen die
Elastographie aus: Das Diagnosegerät sendet ein niederfrequentes Tonsignal
aus, das sich für den Patienten wie ein leichtes Schnippen mit dem Finger
auf der Haut anfühlt. Der Ultraschallkopf misst die Verformung des
Gewebes, die durch die Druckwelle erzeugt wird. Die Druckwelle breitet
sich in vernarbtem, daher steiferem und weniger verformbarem Lebergewebe
schneller aus als in normalem Gewebe. Je höher die
Ausbreitungsgeschwindigkeit, desto höher der Fibrosegrad der Leber. Die
Untersuchung ist völlig schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und kann
ohne Folgen für den Patienten mehrfach wiederholt werden.

Häufige Verlaufskontrolle bei fortgeschrittener Vernarbung wichtig für
Therapieplanung

Die Heidelberger Studie, die bisher größte Untersuchung der Elastographie
bei Kindern, zeigte aber auch die Grenzen des Verfahrens: So lassen sich
damit geringe Veränderungen des Lebergewebes nicht erkennen, erst eine
fortgeschrittene Fibrose führt zum Anstieg der Messwerte. Die
Elastographie mit dem „Fibroscan“ eignet sich daher zur Kontrolle, ob der
Zustand der Leber stabil bleibt oder sich weiter verschlechtert. „Für eine
genaue Diagnose sind Biopsien weiterhin unverzichtbar. Aber wir können mit
Hilfe der Elastographie entscheiden, wie dringend die Biopsie ist, und bei
unveränderten Werten erst noch abwarten“, so Dr. Teufel. „Das gilt auch
für Patienten mit bekannten Lebererkrankungen, die sich neu an unserer
Klinik vorstellen: Sind ihre Werte bei der Elastographie normal, müssen
wir vorerst keine Gewebeprobe entnehmen.“

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.121264.0.html
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Kinderheilkunde-I.820.0.html

Medizin am Abend DirektKontakt:

Professor Dr. Jens-Peter Schenk
Sektion Pädiatrische Radiologie
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Tel.: 06221 56-2329
E-Mail: jens-peter.schenk@med.uni-heidelberg.de

Dr. Ulrike Teufel
Klinik Kinderheilkunde I
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg
Tel.: 06221 56-4002
E-Mail: Ulrike.Teufel@med-uni-heidelberg.de

Über die Dietmar Hopp Stiftung

Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung
gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen. Das Stiftungsvermögen besteht
überwiegend aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz
eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten
Privatstiftungen Europas zählt, rund 400 Millionen Euro ausgeschüttet. Der
Schwerpunkt der Förderaktivitäten liegt in der Metropolregion Rhein-
Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Auf Antrag
fördert die Stiftung Projekte gemeinnütziger Organisationen in den
Bereichen Jugendsport, Medizin, Soziales und Bildung. Darüber hinaus setzt
die Dietmar Hopp Stiftung ihre satzungsgemäßen Zwecke durch eigene
Förderaktionen um. Die neueste Aktion will unter dem Titel „alla hopp!‘‘
alle Generationen für mehr Bewegung begeistern. Daher spendet die Stiftung
Bewegungs- und Begegnungsanlagen an 18 Kommunen der Region im Gesamtwert
von 40 Millionen Euro. Die Dietmar Hopp Stiftung ist Mitglied im
Bundesverband Deutscher Stiftungen, im Verein Zukunft Metropolregion
Rhein-Neckar und in der Sportregion Rhein-Neckar e.V.

Dietmar Hopp Stiftung
Raiffeisenstraße 51
68789 St. Leon-Rot
T: 06227 8608550
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info@dietmar-hopp-stiftung.de
www.dietmar-hopp-stiftung.de

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten
medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der
Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten
biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist
die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche
Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund
13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung
und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca.
2.200 Betten werden jährlich rund 116.000 Patienten voll- bzw.
teilstationär und rund 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das
Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der
medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500
angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

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