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OA Dr. Charis Kalogirou: HoLEP - Holmium-Laser-Enukleatoin bei gutartiger Prostatavergrößerung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung mit topmoderner Lasertechnologie

Seit vergangenem Jahr bietet die Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Uniklinikums Würzburg Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung die Holmium-Laser-Enukleation an. 

Das hierbei eingesetzte System mit Pulsmodulation gilt als Spitzentechnologie in der urologischen Laserchirurgie. 

Mit Hilfe der Bildinformationen der integrierten Kamera steuert der Operateur die Position der Laserfaser an der Spitze des Resektoskops.
Mit Hilfe der Bildinformationen der integrierten Kamera steuert der Operateur die Position der Laserfaser an der Spitze des Resektoskops. Bild: Robert Woidich / Uniklinikum Würzburg 

Im Jahr 2020 schaffte die von Prof. Hubert Kübler geleitete Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Uniklinikums Würzburg (UKW) ein Holmium-Lasersystem der neuesten Generation an. 

Eines der wichtigsten Einsatzgebiete des chirurgischen Geräts ist das Entfernen der gutartig vergrößerten Innendrüse der Prostata. Man spricht dabei von Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP).

Laserimpulse lösen Gewebe von der Kapsel ab

Einer der Experten des UKW für diesen Eingriff ist Dr. Charis Kalogirou. Der Oberarzt der Urologischen Klinik erläutert: 

  • „Bei der HoLEP wird unter Narkose oder Betäubung des Rückenmarks ein stabförmiges Resektoskop über die HarnröHolmium-Lahre in die Prostata eingeführt. 

An der Spitze des Instruments befindet sich neben einer Kamera, die uns das Operationsgebiet zeigt, eine Laserfaser.“ 

Über diese kann der Operateur nur wenige Millimeter weit reichende Energieimpulse senden, die auf ihrem Weg das Gewebe ablösen. 

„Mit diesem hochpräzisen Werkzeug arbeiten wir ringsum an der Innenseite der Prostatakapsel entlang und lösen dabei Impuls für Impuls das Gewebe der gutartig gewucherten Innendrüse von der Kapsel ab. 

Wir imitieren quasi minimalinvasiv die offene Operation durch die Bauchdecke, bei der der Finger des Operateurs diesen Vorgang normalerweise übernimmt”, beschreibt Dr. Kalogirou.
Eine Besonderheit der am UKW eingesetzten Technologie im Vergleich zu Vorgängermodellen ist die Pulsmodulation. 

 Das bedeutet, dass der Laser statt einem immer zwei Energieimpulse kurz hintereinander abgibt. Der zweite Impuls sorgt für eine bessere Blutstillung. 


Sobald die Innendrüse – oder Adenom – vollständig abgelöst ist, wird sie in die hinter der Prostata liegende Blase geschoben. Nun tauscht der Operateur das Innenleben des Resektoskops aus: Die Lasereinheit wird ersetzt durch einen Morcellator. Diese kombinierte Zerkleinerungs- und Absaugeinheit zerkleinert mit winzigen rotierenden Messern das Adenomgewebe in der Blase und saugt es gleichzeitig nach außen ab. Hierdurch steht das entfernte Gewebe auch für die histopathologische Aufarbeitung zur Verfügung – ein Vorteil in Abgrenzung zu anderen, beispielsweise ablativen oder verdampfenden Operationsmethoden.

Gründlich, blutungsarm, schonend

Die HoLEP hat gegenüber Alternativverfahren eine Reihe von weiteren Pluspunkten. So ist sie zum Beispiel auch bei sehr stark vergrößerten Prostata gut einsetzbar. Der Gewebeabtrag erfolgt in der Regel sehr viel gründlicher, als dies beispielsweise mit einer konventionellen Elektroschlinge möglich ist. 

  •  Im Vergleich dazu – oder gar zu einem offenen Eingriff – ermöglicht die HoLEP ein besonders blutungsarmes Operieren.

 „Ein Aspekt, der sich unter anderem bei Patienten auszahlt, die blutverdünnende Medikamente nicht absetzen dürfen“, betont Dr. Kalogirou und fährt fort: 

„Generell ist die Zielgruppe für eine Holmium-Laser-Enukleation breit: 

Nahezu jeder Patient mit gutartiger Prostatavergrößerung, bei dem medikamentöse Therapieversuche fehlgeschlagen sind und der eine operative Versorgung benötigt, kommt in Frage.“ Bislang wurden schon über 100 dieser Eingriffe an der Urologischen Klinik des UKW durchgeführt.

Der Laser zertrümmert auch Steine


  • Neben der HoLEP eignet sich das Holmium-Lasersystem auch für die Lithotripsie, das Zertrümmern von Blasen-, Harnleiter- und Nierensteinen. 

Auch hier erweist sich dessen fortschrittliche Pulsmodulations-Technologie als Vorteil. 

„Bei den Vorgängermodellen mit einfachem Laserimpuls konnte der sogenannte Retropulsionseffekt dazu führen, dass der Stein rotiert, zurückweicht oder an einen schlecht zugänglichen Ort befördert wird. 

Der doppelte Impuls unseres Systems reduziert die Retropulsionskräfte signifikant“, weiß Dr. Kalogirou. Bisher wurde der wegweisende Laser schon in über 500 Lithotripsien am UKW eingesetzt. 

Dr. Charis Kalogirou, Oberarzt der Urologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg, neben der Konsole des neuen Lasersystems.

 Dr. Charis Kalogirou, Oberarzt der Urologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg, neben der Konsole des neuen Lasersystems. Bild: Robert Woidich / Uniklinikum Würzburg

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Dr. Adelheid Liebendörfer: Therapie mit Stresshormon - Glukokortikoide - Cortison

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Cortisontherapie: Von der Natur lernen und Nebenwirkungen verringern

Autoimmunerkrankungen, Allergien, Entzündungen: 

Eine Therapie mit Glukokortikoiden kann Wunder wirken, manchmal sogar Leben retten. 

Doch Patientinnen und Patienten haben – gerade bei Anwendungen, die länger als vier Wochen dauern – oft Angst vor Nebenwirkungen. 

Dazu gehören etwa ein „Mondgesicht“, Gewichtszunahme, aber auch Osteoporose und Thrombosen. 

Doch vieles davon lässt sich abmildern. 

Voraussetzung ist ein Grundwissen über die Abläufe rund um das Hormon im Körper und wie man ihnen flexibel begegnen kann.

Was Patientinnen und Patienten über eine Therapie mit dem Stresshormon wissen sollten, erläuterte Experten auf der gemeinsamen Online-Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) am Mittwoch, den 16. Juni 2021 um 11.00 Uhr.

  • Glukokortikoide, umgangssprachlich häufig Cortison genannt, gehören in Deutschland zu den am Häufigsten verordneten Medikamenten. 

So lag das Prednisolon-Präparat nur eines Herstellers mit knapp 3,5 Millionen Verordnungen im Jahr 2019 bei den gesetzlich Krankenversicherten auf Platz 24 (1). 

Doch hinter dem Begriff „Glukokortikoide“ verbergen sich verschiedene Substanzen, die auch in ihrer Wirkkraft und Wirkdauer sehr unterschiedlich sind. 

Den Ausgang bildet das körpereigene Hormon Cortisol, das in den Nebennieren gebildet wird. 

Um eine bessere Wirksamkeit zu erreichen, wurden verschiedene künstlich hergestellte Glukokortikoide weiterentwickelt, die ihm nachempfunden sind. 

  • Prednisolon etwa wirkt je nach Darreichungsform vier- bis fünfmal stärker als der natürliche Ausgangsstoff, Dexamethason sogar 30-mal mehr. 

„Dies ist wichtig zu wissen, wenn man über diese Substanzgruppe spricht“, sagt Professor Dr. med. Stephan Petersenn von der ENDOC Praxis für Endokrinologie und Andrologie in Hamburg.

Ebenso wichtig ist die Kenntnis der Symptome sowohl einer Über- als auch Unterversorgung mit Glukokortikoiden. 

„Hier können wir viel von Krankheitsbildern lernen, die mit einer Erhöhung oder Verringerung des Cortisolspiegels einhergehen.“ Ein Zuviel an Cortisol, wie etwa beim Cushing-Syndrom, führt unter anderem zu dem gefürchteten Aufschwemmen des Körpers bei gleichzeitigem Muskelverlust

Ein Mangel des Stresshormons, der etwa bei einer Schwächung der Nebennierenrinde vorkommt, hat häufig einen dramatischen Leistungsverlust, Muskel- oder Gelenkschmerzen wie bei einer Grippe, Müdigkeit und das Gefühl von Unterzuckerung zur Folge. 

„Diese mitunter drastischen Folgen für den Körper lehren uns, auch Über- und Unterversorgung mit Glukokortikoiden im Rahmen einer Therapie frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls gegenzusteuern“, so Petersenn.

Was viele ebenfalls nicht wissen: 

Der Cortisolspiegel hat einen eigenen Tagesrhythmus – morgens ist er am höchsten. Darüber hinaus steigt er bei größeren Anforderungen wie seelischem und körperlichem Stress. In Ruhe fällt der Wert. „Sobald Patienten mit einem körpereigenen Mangel an Cortisol, also etwa Fieber und Gliederschmerzen bekommen, kann die Dosis zu niedrig sein“, so Petersenn. Patienten, die länger Glukokortikoide einnehmen oder an einer Störung der Produktion leiden, sollten deshalb genau über diese Symptome, aber auch das tägliche Auf und Ab dieses Hormons geschult werden. So lässt sich das persönliche Befinden besser einordnen und gegebenenfalls einer Unter- oder Überversorgung vorbeugen. „Eine große Hilfe bei der Schulung kann hier die Unterstützung durch speziell weitergebildete qualifizierte Endokrinologie-Assistenten DGE sein.“ (2)

Ebenso können Ärzte möglichen Nebenwirkungen einer Glukokortikoid-Therapie entgegenwirken. 

  • „Dem Risiko, eine Osteoporose zu entwickeln, können wir mit einer täglichen Gabe von 1000 I.E. Vitamin D und je nach Situation mit zusätzlichen knochenschützenden Medikamenten begegnen; 
  • der Thrombosegefahr lässt sich bei besonders gefährdeten Patienten mit einer klassischen Antikoagulations-Therapie vorbeugen“, nennt er Beispiele.


„Kenntnisreich und verantwortungsvoll angewendet, kann die Therapie mit Glukokortikoiden eine segensreiche und Lebens(qualität) rettende Maßnahme bei völlig verschiedenen Erkrankungen sein“, fasst DGE-Pressesprecher Professor Dr. med. Matthias Weber aus Mainz zusammen.

 „Doch Ärzte und Patienten müssen gleichermaßen gut Bescheid wissen.“

Literatur:

(1) PharMaAnalyst © Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) (http://www.wido.de)

(2) https://www.endokrinologie.net/endokrinologie-assistentinnen.php

Weiterführende Informationen:

 
https://www.endokrinologie.net/krankheiten-glukokortikoide.php
 

Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen: http://www.glandula-online.de
 

AGS-Eltern- und Patienteninitiative: http://www.ags-initiative.de
 

Schulungsfilme zur Nebenniereninsuffizienz: http://adrenals.eu/de/video/

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Reizthema Cortison – Wundermittel oder Teufelszeug? Aktuelle Sicht eines Endokrinologen
Professor Dr. med. Stephan Petersenn
Zukünftiger Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e. V. (DGE) (ab 1.7.2021), ENDOC Praxis für Endokrinologie und Andrologie in Hamburg

Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) – die häufigste Hormonstörung fruchtbarer Frauen: Wie sieht die optimale Behandlung aus?
PD Dr. med. Susanne Reger-Tan
Oberärztin an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel Diabeteszentrum Diabetologikum DDG, Zentrallabor - Forschung und Lehre Universitätsklinikum Essen

Prädiabetes: Die Risiken sind unterschiedlich verteilt – Gezielte Typ-2-Diabetes-Prävention anhand der Einteilung in sechs Subtypen
Professor Dr. med. Robert Wagner
Leiter der Endokrinologischen Ambulanz am Universitätsklinikum Tübingen

100 Jahre Insulin: Diabetes Typ 1 im Kindes- und Jugendalter – Was für eine normale Entwicklung wichtig ist
Professor Dr. med. Andreas Neu
Präsident der Deutschen Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Kommissarischer Ärztlicher Direktor der Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie an der Kinderklinik Tübingen, Leiter der Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus

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Dr. Adelheid Liebendörfer/Michaela Richter
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Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9200 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der rund sieben Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.
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Über die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE):
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e. V. ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft im Bereich der Hormon- und Stoffwechselerkrankungen. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen wie Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.
Hauptaufgabe der DGE ist die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Endokrinologie – im Bereich der Grundlagenforschung ebenso wie im Bereich der klinischen Forschung. Sie vergibt mehrere Auszeichnungen und Stipendien an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet herausragende Erfolge vorweisen können. 



Dr. Philipp Breidenbach: Covid-Infektionen im Stadion

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Fußball-Bundesliga: Stadionbesuche ohne konsequente Maskenpflicht führten zu mehr Infektionen

Zu Beginn der vergangenen Saison waren bei vielen Spielen der ersten, zweiten und dritten Fußballbundesliga Zuschauer im Stadion erlaubt. 

Eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der SDU University of Southern Denmark in Sonderborg untersucht die Auswirkungen dieser Events auf das Corona-Infektionsgeschehen. 

Das Ergebnis: 

  • Spiele der ersten Bundesliga, die mit höheren Zuschauerzahlen verbunden waren, haben zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Neuinfektionen geführt. 

Der Effekt ist dabei auf jene Spiele zurückzuführen, bei denen Masken lediglich auf den Wegen zum Sitzplatz getragen werden mussten.

Das Wichtigste in Kürze:

- An den ersten beiden Spieltagen der ersten bis dritten Fußballbundesliga der Saison 2020/21 konnten je nach Spiel bis zu 10.000 Zuschauer – bei unterschiedlichen lokalen Hygienekonzepten – ins Stadion gehen.


- Die Studie stellt bei einer Gesamtbetrachtung aller Ligen keine signifikanten Auswirkungen der Spiele auf das Infektionsgeschehen fest. 

Dies ändert sich allerdings, wenn nur die Spiele der ersten Bundesliga – und mit höheren Zuschauerzahlen – betrachtet werden: 

Diese Spiele haben zu einer statistisch signifikant höheren Infektionsdynamik geführt.


- Im Durchschnitt führten Erstligaspiele an den ersten beiden Spieltagen zu 0,6 Infektionen mehr pro 100.000 Einwohner pro Tag. 

  • Dies entspricht im betrachteten Zeitraum einem lokalen Anstieg der Infektionsraten um etwa sieben bis acht Prozent.


- Hierbei stellt die Studie deutliche Unterschiede mit Blick auf die Maskenpflicht fest. 

Demnach ist der Effekt auf die Spiele zurückzuführen, bei denen Masken lediglich auf den Wegen zum Platz getragen werden mussten. 

  • Spiele mit strenger Maskenpflicht – d.h. permanente Tragepflicht auch am zugewiesenen Platz – haben dagegen nicht zu höheren Infektionszahlen geführt.


- Die Studie vergleicht die lokale COVID-19-Infektionsentwicklung in den Landkreisen, in denen ein Profifußballspiel mit mindestens 1.000 Zuschauern stattfand, mit der Entwicklung in Landkreisen, in denen keine Profimannschaften beheimatet sind. 

Die Untersuchung ist somit unabhängig von dem in der Praxis schwierigen Nachweis der tatsächlichen Infektionsorte. 

Bisherige lokale Analysen, die keine Infektionen im Stadion aufgezeigt haben, bezogen sich nur auf die Infektionen, bei denen Gesundheitsämter den tatsächlichen Infektionsort nachweisen konnten.

„Die Studie deutet darauf hin, dass Sportveranstaltungen mit vielen Zuschauern ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen, wenn im Stadion keine konsequente Maskenpflicht gilt“, sagt Studienautor Philipp Breidenbach, stellvertretender Leiter des Forschungsdatenzentrums Ruhr am RWI. 

„Gute Hygienekonzepte im Stadion scheinen das Risiko wirksam zu reduzieren, zumindest bei Spielen mit begrenzter Zuschauerzahl.“

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Dr. Philipp Breidenbach

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Originalpublikation:

Die Studie „Large-scale sport events and COVID-19 infection effects: Evidence from the German professional soccer ‚experiment'“ von Philipp Breidenbach und Timo Mitze zugrunde, die in der Fachzeitschrift „The Econometrics Journal“ erscheinen wird.


Professor Thomas Münzel: Die Luftverschmutzung, Lärm und Temperatur für Herz, Gehirn, Organe, Blut-Hirnschranke

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Sport bei starker Luftverschmutzung schadet Herz und Kreislauf

Bewegung an der frischen Luft kann ab einer gewissen Luftverschmutzung mehr schaden als nützen. 

Denn bei hohen Feinstaubwerten beeinträchtigt Sport im Freien das Herz-Kreislauf-System. 

Das belegt eine aktuelle Studie aus Südkorea mit knapp 1,5 Millionen jungen Erwachsenen. 

Professor Thomas Münzel kommentiert eine Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Sport bei Luftverschmutzung. 

 Professor Thomas Münzel kommentiert eine Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Sport bei Luftverschmutzung. Peter Pulkowski

„Das Besondere an der Studie ist, dass sie erstmals eine Schwelle für die Feinstaubbelastung angibt, ab der es für Herz und Kreislauf nachteilig ist, draußen Sport zu treiben“, sagt Professor Thomas Münzel, Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) an der Universitätsmedizin Mainz. Bei moderater Feinstaubbelastung förderte die körperliche Bewegung die Gesundheit der Studienteilnehmer. Bei höheren Luftverschmutzungswerten bewirkte der Sport aber das Gegenteil und schadete dem Herz-Kreislauf-System. „Die Feinstaub-Grenzwerte der EU liegen ganz nah an dem Bereich, in dem laut der Studie körperliche Aktivität im Freien bereits schädlich für das Herz-Kreislauf-System ist“, sagt Münzel. „Regional werden die Grenzwerte in Deutschland sogar überschritten, etwa in Hochindustriegebieten.“

  • Feinstaub gelangt über die Lungenbläschen ins Blut und somit zu allen anderen Organen. 
  • Im Herz und in den Gefäßen führt er zu chronischen Entzündungen, die Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall zur Folge haben können. 
  • Die kleinsten Partikel des Feinstaubs können sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Entzündungen im Gehirn auslösen.


Apps helfen bei der Entscheidung für oder gegen Sport im Freien

Ob man im Park joggen sollte oder besser zu Hause auf dem Laufband trainiert, hängt von den Umweltbelastungen vor Ort ab. 

Heutzutage gibt es immer mehr Messstationen, die Luftverschmutzung, Lärm und Temperatur erfassen. 

Auch Satellitendaten können verwendet werden, um Umweltbelastungen vorherzusagen. 

Spezielle Apps nutzen diese Daten und berechnen, ob Sport im Freien empfehlenswert ist oder nicht. 

Wichtig ist laut Münzel, dass die Apps es ermöglichen, die eingeatmete Dosis der Luftverschmutzung individuell abzuschätzen, nämlich abhängig von der geplanten Bewegung und den lokalen Messwerten. Denn das sei das beste Maß, um zu entscheiden, ob Sport an der frischen Luft gesund ist.

Schwächen der Studie

Der Mainzer Kardiologe weist darauf hin, dass die koreanische Studie einige Einschränkungen hat. So konnte nicht immer genau beurteilt werden, ob die Teilnehmer draußen oder drinnen trainiert hatten. Außerdem wurde einmal pro Woche per Fragebogen ermittelt, wie intensiv sie Sport getrieben hatten. Das kann zu fehlerhaften Angaben führen, da die Teilnehmer sich eventuell falsch erinnerten. Die gesundheitlichen Auswirkungen, etwa ob Schlaganfälle oder verengte Herzkranzgefäße auftraten, ermittelten die koreanischen Forscher über einen Zeitraum von fünf Jahren. Laut Münzel sind daher weitere Studien notwendig, die auch untersuchen, wie sich kurzfristige Veränderungen der Luftverschmutzung zusammen mit einer veränderten sportlichen Aktivität auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Hintergrundinformation kritische Grenzwerte:


Emissionen, also Abgase aus Industrie und Verkehr, enthalten feste und gasförmige Bestandteile.  

Die festen Bestandteile, der sogenannte Feinstaub, werden nach ihrer Partikelgröße eingeteilt in grobe (10 µg), feine (2,5 µg) und ultrafeine (0,1 µg) Partikel.  

PM ist die Abkürzung für das englische Wort für Feinstaub: particulate matter. 

  • Als moderat bis niedrig stuften die Studienautoren Messwerte von unter 26,4 µg/m3 für Partikel mit einer Größe von 2,5 µm (PM 2,5) ein. 

Der Feinstaub-Grenzwert der EU für PM 2,5 liegt bei 25 µg/m3 im Jahresdurchschnitt. 

  • Die WHO empfiehlt 10 µg/m3, in den USA gelten 12 µg/m3 als Grenzwert für Feinstaubpartikel der Größe PM 2,5. 
  • Im Schnitt liegt der PM 2,5-Wert in Deutschland zwischen 10 und 20 µg/m3.
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Professor Thomas Münzel, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, tmuenzel(at)uni-mainz.de

Potsdamer Str. 58
10785 Berlin
Deutschland
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Christine Vollgraf
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Sarah Mempel
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E-Mail-Adresse: sarah.mempel@dzhk.de
Originalpublikation:

Editorial: Thomas Münzel, Omar Hahad, Andreas Daiber, Running in polluted air is a two-edged sword — physical exercise in low air pollution areas is cardioprotective but detrimental for the heart in high air pollution areas, European Heart Journal, 2021; ehab227, doi: 10.1093/eurheartj/ehab139.https://academic.oup.com/eurheartj/advance-article/doi/10.1093/eurheartj/ehab227...


Weitere Informationen:

https://academic.oup.com/eurheartj/advance-article/doi/10.1093/eurheartj/ehab139... Originalarbeit: Seong Rae Kim, Seulggie Choi, Kyuwoong Kim, Jooyoung Chang, Sung Min Kim, Yoosun Cho, Yun Hwan Oh, Gyeongsil Lee, Joung Sik Son, Kyae Hyung Kim, Sang Min Park, Association of the combined effects of air pollution and changes in physical activity with cardiovascular disease in young adults, European Heart Journal, 2021; ehab139, doi: 10.1093/eurheartj/ehab139


Dr. Cristina García-Cáceres: Hormon Leptin + Adipositas und Bluthochdruck

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Adipositas & Bluthochdruck: Forschende entdecken neue Mechanismen

  • Forschenden ist es erstmals gelungen, die Rolle von Astrozyten im Hypothalamus bei Adipositas-bedingtem Bluthochdruck nachzuweisen. 
  • Zudem zeigten sie, dass das Hormon Leptin an der Verdichtung von Blutgefäßen im Hypothalamus adipöser Mäuse beteiligt ist, was zu Bluthochdruck beiträgt. 

Die Studie wurde vom Helmholtz Zentrum München angeleitet, Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München und des Deutschen Diabetes Zentrums waren ebenfalls beteiligt. 

Blutgefäße im transparent erscheinenden Gehirn eines adipösen Mausmodells
Blutgefäße im transparent erscheinenden Gehirn eines adipösen Mausmodells Helmholtz Zentrum München / Tim Gruber 

Bluthochdruck ist eine weitverbreitete Begleiterkrankung von Adipositas, die das Risiko einer Sterblichkeit und Behinderung stark erhöht. 

  • Zudem haben Forschenden in den letzten Jahren herausgefunden, dass bei einer hochkalorischen Ernährung die Dichte der Blutgefäße im Hypothalamus – ein wichtiger Bereich in unserem Gehirn – zunimmt (im Fachjargon:   
  • Hypervaskularisierung).

Wissenschaftler:innen gingen davon aus, dass ein erhöhter Spiegel des Hormons Leptin mit einem erhöhten Bluthochdruckrisiko in Verbindung steht. 

Die genauen Mechanismen, die zur Verdichtung der Blutgefäße im Hypothalamus beitragen, waren jedoch nicht bekannt.

In den neuen Untersuchungen der Forschungsgruppe um Cristina García-Cáceres vom Helmholtz Zentrum München fiel nun auf, dass adipöse Mäuse keine Verdichtung der Blutgefäße im Hypothalamus ausbildeten, wenn ihnen das Hormon Leptin fehlte. 

  • Leptin wird vom Fettgewebe produziert, ist an der Steuerung von Hunger- und Sättigungsgefühl beteiligt und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels von Menschen und Säugetieren.
  • Erhöhten die Forschenden den Leptin-Spiegel, so kurbelten bestimmte Gehirnzellen, die Astrozyten, die Produktion eines bestimmten Wachstumsfaktors an. 

Dieser Wachstumsfaktor wiederum förderte das Wachstum der Gefäße. 

Das Ergebnis war eine erhöhte Anzahl der Gefäße im Hypothalamus (und keiner anderen Gehirnregion). 

Damit wiesen die Wissenschaftler:innen nach, dass Leptin für die Verdichtung der Gefäße im Hypothalamus hauptverantwortlich ist und dieser Prozess über die Astrozyten vermittelt wird.

„Wir liefern einen Paradigmenwechsel im Verständnis, wie der Hypothalamus den Blutdruck bei Adipositas kontrolliert“, erklärt Erstautor Tim Gruber. 

„Während sich die bisherige Forschung hauptsächlich auf Neuronen konzentrierte und Astrozyten in der Vergangenheit als weniger relevant galten, unterstreicht unsere Forschung die zusätzliche Rolle der Astrozyten bei der Kontrolle des Blutdrucks.“

Eine wichtige Frage wird laut Studienleiterin Cristina García-Cáceres zukünftig sein, wie genau die Astrozyten mit den Neuronen kommunizieren. 

 „Wir haben begonnen, diese Frage mit Hilfe von Echtzeitdarstellung der Aktivität in Astrozyten-Neuronen-Schaltkreisen im Hypothalamus über in-vivo-Mikroskopie zu beantworten“, sagt die Forscherin mit Blick in die Zukunft.

Helmholtz Zentrum München
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Forschungszentrum die Mission, personalisierte medizinische Lösungen zur Prävention und Therapie umweltbedingter Krankheiten für eine gesündere Gesellschaft in einer sich schnell verändernden Welt zu entwickeln. Es erforscht das Entstehen von Volkskrankheiten im Kontext von Umweltfaktoren, Lebensstil und individueller genetischer Disposition. Besonderen Fokus legt das Zentrum auf die Erforschung des Diabetes mellitus, Allergien und chronischer Lungenerkrankungen. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.500 Mitarbeitende und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands mit mehr als 43.000 Mitarbeitenden in 18 Forschungszentren.

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Dr. Cristina García-Cáceres
Helmholtz Zentrum München
E-Mail: garcia-caceres@helmholtz-muenchen.de

Ingolstädter Landstr.1
85764 Neuherberg
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Verena Schulz
Telefon: 089-3187-43902
E-Mail-Adresse: verena.schulz@helmholtz-muenchen.de
Originalpublikation:

Gruber et al., 2021: Obesity-associated hyperleptinemia alters the gliovascular interface of the hypothalamus to promote hypertension. Nature Metabolism, DOI: 10.1016/j.cmet.2021.04.007
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S155041312100173X#!


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

https://www.nature.com/articles/s41574-021-00511-3


Professor Dr. Dr. Mike P. Wattjes: Verlaufskontrollen von Multiple Sklerose (MS) Patienten

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Goldstandard für Versorgung bei Multipler Sklerose

MHH-Neuroradiologe entwickelt internationale Richtlinien zur MRT-Bildgebung

  • Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jüngeren Erwachsenen.
  • In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft etwa 250.00 Menschen an MS, jährlich erkranken mehr als 10.000 neu. 
  •  Professor Dr. Wattjes vor zwei Monitoren mit Schichtaufnahmen von veränderten Hirnstrukturen durch Multiple Sklerose
  •  Professor Dr. Wattjes vor zwei Monitoren mit Schichtaufnahmen von veränderten Hirnstrukturen durch Multiple Sklerose Karin Kaiser / MHH
  •  

MS ist gut therapierbar, eine Heilung gibt es jedoch nicht. 

Selbst eine Diagnose kann schwierig sein, weil die meisten Anfangsbeschwerden auch denen anderer Krankheiten entsprechen.  

Eine gute Methode, um eine MS gesichert festzustellen und zu überwachen, ist die Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns und des Rückenmarks.  

  • Allerdings gibt es bislang in den verschiedenen Kliniken und Gesundheitssystemen große Unterschiede, wie die MRT-Diagnostik konkret eingesetzt wird. 

Das soll sich jetzt ändern. Ein internationales Expertengremium um Professor Dr. Dr. Mike P. Wattjes vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat neue Leitlinien zur Bildgebung der Multiplen Sklerose in der klinischen Routinepraxis erarbeitet. Die Empfehlungen werden sowohl von den europäischen als auch von den nordamerikanischen MS-Organisationen unterstützt und sind in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet Neurology veröffentlicht worden.

Betriebsanleitung zur Magnetresonanztomographie


„Diese erstmals international einheitlichen Richtlinien sind ein Meilenstein in der Versorgung von MS-Patientinnen und -Patienten“, betont Professor Wattjes. „Sie beinhalten nicht nur alle Aspekte der Bildgebung der MS, wir nehmen auch ausführlich Stellung zu sehr wichtigen und aktuellen Themen wie beispielsweise dem sinnvollen Einsatz von Kontrastmitteln oder dem technisch anspruchsvollem MRT des Rückenmarks.“ Von dieser „Betriebsanleitung“ zum MRT-Einsatz bei MS profitieren in erster Linie die Betroffenen. Denn die Richtlinie gewährleistet eine standardisierte Patientenversorgung, die genaue Empfehlungen gibt, wann, wie und warum eine MRT vorgenommen werden sollte. Das betrifft sowohl die Diagnosestellung als auch die Beobachtung der Patienten während der Therapie und die Einschätzung der Prognose des Krankheitsverlaufs.
„Die Regelung ist quasi der Goldstandard in der Bildgebung bei MS und erforderlich, damit die Aufnahmen überhaupt vergleichbar sind“, sagt der Neuroradiologe. 

Denn ohne verbindliche Standards ist eine Verlaufskontrolle schwieriger, da kaum zu beurteilen ist, ob die typischen Gewebeschädigungen (Läsionen) im Hirn und Rückenmark neu entstanden, oder ob bestehende Läsionen größer oder kleiner geworden sind. 

  • Für den Vergleich mehrerer MRT-Scans ist es daher wichtig, dass etwa räumliche Auflösung der Aufnahmen, Kontrastmitteldosis, Magnetfeldstärke oder Positionierung des Gehirns im Scanner unter denselben Bedingungen erfolgt sind.


Aktuelle Forschungsergebnisse in klinische Praxis umgesetzt

Die Leitlinien bedeuteten jedoch auch für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine enorme Erleichterung, stellt Professor Wattjes fest. 

Sie erhalten einen konkreten Anwendungsleitfaden für unterschiedliche Patientengruppen und verschiedene Krankheitsstadien – von Kindern mit MS über Schwangere bis hin zu älteren Patienten, bei denen die Krankheit nicht mehr in den typischen Schüben, sondern schleichend verläuft. 

„Unser internationales Team hat aktuelle Forschungsergebnisse in die klinische Praxis umgesetzt und genau erarbeitet, was für welchen Patienten zu welchem Zeitpunkt sinnvoll ist“, sagt Professor Wattjes. Die genauen Anleitungen sollen Ärzten nun ermöglichen, bessere Diagnosen zu erstellen, die Wirkung von Medikamenten gegen MS individuell und gezielt überwachen und zuverlässige Prognosen zur Krankheitsentwicklung stellen können.

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Professor Dr. Dr. Mike P. Wattjes

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Originalpublikation:

Eine Zusammenfassung der Originalarbeit finden Sie hier: https://www.thelancet.com/journals/laneur/article/PIIS1474-4422(21)00095-8/fullt...


 

Prof. Dr. Beatrix Weber + Prof. Dr. Jörg Scheidt: Trotz Covid - Impfung eine Infektion: Durchbruchinfektionen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Wie wirksam ist die Corona-Schutzimpfung? - „CoVaKo“-Studie startet mit Datenerhebung

Ende letzten Jahres hatte das bayerische Wissenschaftsministerium die Beteiligung der Hochschule Hof an der großen bayerischen Begleitstudie zur Wirksamkeit der SARS-CoV-2-Impfung bekanntgegeben. 

Ein wesentliches Ziel der an CoVaKo-2021 beteiligten Forscherinnen und Forscher ist es, den Infektionsverlauf bei den Geimpften zu analysieren, die trotz der Impfung eine Infektion durchmachen. 

Am Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) sind die Vorarbeiten umgesetzt worden. Prof. Dr. Beatrix Weber und Prof. Dr. Jörg Scheidt informieren über den aktuellen Stand. 

Prof. Dr. Beatrix Weber und Prof. Dr. Jörg Scheidt
Prof. Dr. Beatrix Weber und Prof. Dr. Jörg Scheidt Hochschule Hof

-Die CoVaKo-Studie wird von den sechs bayerischen Universitätskliniken in Erlangen, München, Würzburg, Regensburg und Augsburg und in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt. Wie kam es zur Beteiligung der Hochschule Hof und was bedeutet das für Ihr Institut?

"Es ist für unser Institut zweifellos eine große Auszeichnung, hier mitwirken zu dürfen, und gleichsam eine Anerkennung für die Arbeit der letzten Jahre! Unsere Beteiligung hat sich in mehrfacher Hinsicht aus früheren Projekten ergeben. So arbeiten wir zum Beispiel beim Thema Migräne bei Grundschulkindern mit Professoren der LMU München zusammen, unter anderem mit Prof. von Kries. Er ist Mitglied in der Ständigen Impfkommission des RKI. Er empfahl die Hochschule Hof für die technische Umsetzung an Prof. Überla aus Erlangen, der auch Mitglied der StIKo ist und die Federführung der CoVaKo-Studie innehat. In einer weiteren Kooperation mit Ärztinnen der LMU München – hier beim Thema Kopfschmerzregister – hat sich auch die Einbindung unserer Forschungsgruppen Recht und Analytische Informationssysteme bewährt. Man hat sich darum dazu entschieden, auch bei der CoVaKo-Studie auf diese Zusammenarbeit zurückzugreifen."

-Wie kann CoVaKo zur Sicherheit der Impfungen beitragen, woraus ergibt sich also mittel- und langfristig der Nutzen für die Allgemeinheit?

"Das Ziel der Forschung ist es grob gesagt, die Corona-Krankheitsverläufe von Patienten mit und ohne Impfung zu vergleichen, um so verlässliche Daten zur Wirksamkeit der Impfstoffe zu erhalten. Dafür verwenden wir Kriterien wie Schwere, Dauer, Symptomatik, Art und Häufigkeit von Komplikationen, die Krankenhauseinweisungen oder auch die Sterblichkeit. Außerdem wird auch die Immunantwort je nach Virusvariante untersucht, also die Frage, welche Einflussfaktoren den Infektionsverlauf beeinflussen können.
Um dies tun zu können, melden uns die Gesundheitsämter die sogenannten „Durchbruchsinfektionen“, also diejenigen, die sich trotz Impfung mit dem Virus infiziert haben. Bei Eignung und Einwilligung zur Teilnahme an der Studie fließen deren Daten ein. Wir vergleichen die Daten dann mit einer Kontrollgruppe, also mit Covid-Infizierten, die aber nicht geimpft waren.

Konkret bedeutet dies, dass die in Quarantäne befindlichen Probanden bei 5 bis 6 Terminen genau untersucht werden. Soweit die Probanden in einer Klinik behandelt werden, kann auch auf die in der Klinik erhobenen Daten zurückgegriffen werden. Hoffnung und Erwartung der medizinischen Forscherinnen und Forscher ist, dass sich bei Geimpften weniger schwere Verläufe ergeben. Damit wäre dann bewiesen, dass die Impfstoffe selbst bei den trotz Impfung Erkrankten eine positive Wirkung haben.

Für die Wissenschaft ist


dies von hoher Bedeutung: Man erhält Informationen darüber, wie viele „Durchbruchsinfektionen“ es gibt, also wie viele sich trotz Impfung infizieren. Die Auswahl der Impfstoffe und die Impfstrategie könnten so entsprechend angepasst werden."

-Was ist nun konkret die Aufgabe der Hofer Forschungsgruppen, welchen Teil der Studie decken Sie ab und wo liegen für Ihre Teams die größten Herausforderungen?

"Wir übernehmen gemeinsam mit der smartlytic GmbH – einer Ausgründung unserer Forschungsgruppe, die am digitalen Gründerzentrum Einstein 1 beheimatet ist – den technischen Teil, d.h. die Konzeption und Erstellung der Software für die Erfassung, Speicherung sowie Bereitstellung der Daten für die Auswertung. Die Herausforderung ist, dass die Visiten der Unikliniken möglichst standardisiert dokumentiert werden, so dass die Daten aller sechs Kliniken gemeinsam ausgewertet werden können. Das Kernproblem ist dabei oft die Zeit: Die Chance, Durchbruchsinfektionen zu untersuchen, bietet sich nur bei recht hoher Inzidenz. Daher musste es mit den vorbereitenden Arbeiten schnell gehen, um ausreichend Probanden für die Studie zu finden. Außerdem bewegen wir uns in einem hochkomplexen System, in das pro Visiten-Datensatz bis zu 1200 Informationen aufgenommen werden, pro Krankenhausaufenthalt nochmals bis zu 400.

Die Forschungsgruppe Recht im iisys hat die Datenerhebung und Verarbeitung datenschutzkonform konzipiert. Dazu gehört, den besonderen Schutz der Gesundheitsdaten zu berücksichtigen und eine sog. Datenschutz-Folgenabschätzung durchzuführen. Zum anderen müssen für Studien am Menschen Voten der Ethik-Kommissionen der beteiligten Universitätsklinika eingeholt werden. Hier haben wir die medizinischen Forscher bei der Einholung der Voten und insbesondere der Beachtung der medizin-rechtlichen Vorgaben bei der Umsetzung im Forschungsprojekt unterstützt."

-Das klingt nach einem hohen Aufwand. Welche Vorarbeiten waren nötig und wie viele Personen sind in Hof an den Arbeiten beteiligt?

"In der Phase der Erstellung unserer Erfassungssoftware haben 4 Mitarbeiter in Vollzeit über gut drei Monate hinweg gearbeitet. In der Phase der Datennahme und -auswertung werden ein bis zwei Mitarbeiter weiterhin im Projekt beschäftigt sein. Dazu kam viel Kleinkram. Ein Beispiel: Für die 600 Patienten wurden je 65, also insgesamt knapp 40.000 Etiketten für die Beschriftung von Probenröhrchen mit Barcodes bedruckt und an die Projektpartner verschickt."

-Bauen Sie dabei auf bestehenden Lösungen auf oder sind neue technische Entwicklungen notwendig?

"Bei der Software spielen die Erfahrungen aus bisherigen Projekten mit hinein. Müsste man bei null anfangen, wäre ein solches System in so kurzer Zeit nicht realisierbar. Aber es gibt auch immer neue Herausforderungen und Probleme, die bewältigt werden müssen.
Wir hatten schon sehr gute Expertise bei der Datennutzung für neue Technologien und auch im Gesundheitsbereich. Neu war, die besondere Situation der COVID-Patienten als Probanden zu berücksichtigen. Hierzu mussten die mehrfache Änderung des Infektionsschutzgesetzes und die aktuellen Empfehlungen der Ethik-Kommissionen gesichtet und berücksichtigt werden."

-Wie ist der aktuelle Stand und was geschieht als nächstes im Projekt?

"Die vorbereitenden Arbeiten sind nun glücklicherweise abgeschlossen, das heißt seit vergangener Woche werden Probanden in die Studie aufgenommen. Während der laufenden Datennahme werden die Systeme betreut, es wird Support für die Studienärzte geleistet und die Auswertung der Daten wird vorbereitet. Außerdem werden für das Monitoring der Datennahme regelmäßig statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt, sodass jederzeit ersichtlich ist, ob die Alters- und Geschlechtsverteilungen in der Gruppe der Probanden sowie der Kontrollgruppe übereinstimmen. Die datenschutzrechtliche Betreuung endet nicht mit dem Start eines Projekts, sondern es fallen immer wieder aktuelle Fragen aus dem Datenschutz und dem medizinrechtlichen Bereich an."

-Der Kreis der Beteiligten hat – wie oben dargestellt – Rang und Namen. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und wo liegen die Berührungspunkte?

"Die Konzeptionsphase zwischen Januar und Mai war natürlich durch eine intensive Zusammenarbeit geprägt - insbesondere was die Abstimmung mit der Projektkoordination an der Uni Erlangen angeht. Unzählige E-Mails, Telefonate und Zoom-Meetings haben den Beteiligten hier auch die Wochenenden „versüßt“. Natürlich aber wird es auch während der eigentlichen Durchführung regelmäßige Online-Projekttreffen aller Beteiligten geben. Wir haben uns eine große Bewunderung der beteiligten Virologen erarbeitet. Die Motivation und Genauigkeit im Detail, mit der die Forschung durchgeführt wird, ist sehr beeindruckend."

-Ein großer Punkt – gerade in Zeiten der Digitalisierung – ist die Frage von Datenschutz und Datensicherheit. Wie wird sichergestellt, dass persönliche Daten nicht in falsche Hände gelangen?

"Ein Missbrauch der Daten ist ausgeschlossen, soweit das nach dem Stand der Technik möglich ist. Das stellen wir in Hof sicher. Es werden bei uns ausschließlich anonymisierte Laboruntersuchungen und anonymisierte Probandendaten verwendet. Das bedeutet, dass weder Namen noch die Adressen der Probanden in der Forschungsdatenbank in Hof gespeichert sind. Auch die Auswertung der Daten erfolgt nur auf Basis von Probanden-Codes. Und schließlich wird auch die Datenübertragung immer verschlüsselt. Oft wird ja kolportiert, dass die Forschungsbedingungen in den USA sehr viel besser seien. Bei der medizinischen Forschung unter Nutzung von personenbezogen Daten können wir hingegen auch rechtlich Vertrauen in diese hochwertige Forschung am Standort Deutschland schaffen."

-Wann ist mit dem Projektabschluss zu rechnen?

"Die Studie läuft zunächst über 2 Jahre. Aber die Auswertungen und die folgenden Veröffentlichungen der Ergebnisse werden sich sicher länger hinausziehen. Angedacht ist außerdem bereits die geschaffenen Strukturen zu nutzen und ein längerfristiges virologisches Monitoring zu etablieren, um neue Virusvarianten zu enttarnen. Wir hoffen natürlich auf eine längerfristige Zusammenarbeit der Projektpartner!"

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Prof. Dr. Stephanie Combs: Diagnose Brustkrebs (Mammakarzinom): die pathohistologische Untersuchung des Tumors (feingeweblichen)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Teilbrustbestrahlung: Richtige Indikationsstellung ist entscheidend!

  • Zwei große randomisierte Studien [1, 2] haben gezeigt, dass bei der brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms das Bestrahlungsvolumen im Vergleich zur Ganzbrustbestrahlung reduziert werden kann. 

Die jetzt publizierten Langzeitergebnisse der ELIOT-Studie [3] widersprechen auf den ersten Blick diesen Ergebnissen. 

  • Denn nach 15 Jahren zeigte sich, dass das lokale Rezidivrisiko in derselben Brust nach der ELIOT-Bestrahlung signifikant höher war als nach einer Ganzbrustbestrahlung, auch wenn das Gesamtüberleben gleich war. 
  • Die wohl wesentliche Schlussfolgerung aus Gesamtschau aller Daten ist, dass der Therapieerfolg der Teilbrustbestrahlung maßgeblich von der Indikationsstellung abhängt.
  • Jede achte Frau wird in ihrem Leben mit der Diagnose Brustkrebs (Mammakarzinom) konfrontiert – es ist somit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. 
  • Bei der Therapie erfolgt im ersten Schritt meistens eine operative, möglichst vollständige Entfernung des Tumors („im Gesunden“). 

In der Mehrzahl der Fälle kann dabei heute brusterhaltend operiert werden. 

Danach wird eine Bestrahlung und/oder Chemotherapie bzw. Hormontherapie angeschlossen, um das Risiko von lokalen Rückfällen (Rezidiven), einer Metastasierung und somit die Langzeitmortalität zu senken.

Die Bestrahlung (Radiotherapie) erfolgte bis vor wenigen Jahren in der Regel von außen (extern) durch die Haut („perkutan“) unter Einbeziehung der gesamten erkrankten Brust. 

  • Die externe Strahlentherapie wird einige Wochen nach der Operation begonnen und über ca. vier bis sechs Wochen „fraktioniert“, d.h. aufgeteilt in kleine Dosen, werktäglich ambulant durchgeführt. 
  • Dabei wird mit moderner Präzisionstechnik das gesunde Gewebe weitestgehend geschont und nur in der operierten Region und der verbleibenden Brust oder Thoraxwand eine hohe Strahlendosis appliziert.

Seit einiger Zeit kann bei Tumoren in frühem Stadium mit geringem Rezidivrisiko auch eine Teilbrustbestrahlung erfolgen, in der aktuellen Leitlinie [4] heißt es: 

  • „Eine alleinige Teilbrustbestrahlung (als Alternative zur Nachbestrahlung der ganzen Brust) kann bei Patientinnen mit niedrigem Rezidivrisiko durchgeführt werden.“


Dazu stehen basierend auf randomisierte Studien mehrere Methoden zur Verfügung:
(1) Im Rahmen einer externen Bestrahlung wird nicht mehr die gesamte Brust, sondern nur das ehemalige Tumorbett mit einem Sicherheitsabstand bestrahlt. Die Behandlungsdauer kann dabei auf drei Wochen reduziert werden. [1]


(2) Postoperativ können in einem zweiten Eingriff Plastikapplikatoren in das Tumorbett eingeführt werden, über die dann innerhalb einer Woche die notwendige Bestrahlung appliziert wird. Dieses Verfahren wird auch als interstitielle Brachytherapie bezeichnet. [2]

  • Bei beiden Methoden wird zur Indikationsstellung die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchung des Tumors nach der Operation einbezogen und die Entscheidung für oder gegen eine Teilbrustbestrahlung gefällt. 

Doch im Gegensatz dazu wurden im Rahmen der ELIOT-Studie die Patientinnen unmittelbar nach der operativen Entfernung des Tumors einer sofortigen intraoperativen Bestrahlung mit Elektronen unterzogen. Dies hat den Vorteil, dass die Elektronen nicht so tief in das Gewebe eindringen und dadurch die Umgebung des Tumorbettes sehr gut Vorbestrahlung geschützt werden kann.

Als gravierender Nachteil hat sich allerdings herausgestellt, dass zum Zeitpunkt der Bestrahlung die pathohistologische Untersuchung des Tumors gefehlt hat. 

So wurden in die Studie in 26% der Fälle Patientinnen eingeschlossen, die bereits einen Lymphknotenbefall hatten. 

In den anderen Studien zur Teilbrustbestrahlung war dies ein wesentliches Ausschlusskriterium gewesen (Ausnahme: sehr geringfügige Befall eines Lymphknotens). Des Weiteren hatten 7% der Patientinnen ein sogenanntes „tripple negatives“ Karzinom, 10% einen HER2-positiven Tumor, die ebenfalls gemäß den Empfehlungen der DEGRO nicht mit einer Teilbrustbestrahlung behandelt werden sollten. Die genauen Indikationen zur Teilbrustbestrahlung können der DEGRO-Empfehlung [5] entnommen werden.

Diese problematische Indikationsstellung ohne abschließende Histologie hat dann zu den Ergebnissen der jüngst in „Lancet Oncology“ publizierte Studie [1] geführt. Die ELIOT-Langzeitdaten nach 15 Jahren, haben vermutlich das bisher längste Follow-Up-Studie nach Teilbrustbestrahlung. In dieser randomisierten Studie des „European Institute of Oncology“ (Mailand) wurden von 2000-2007 insgesamt 1.305 Brustkrebspatientinnen im Alter zwischen 48-75 Jahren und einem einseitigen Mamakarzinom von maximal 2,5 cm Größe (ohne Lymphknotenbefall) nach der brusterhaltenden Operation zu gleichen Teilen (1:1) randomisiert und erhielten postoperativ entweder eine Ganzbrustbestrahlung (WBI mit 25 x 2 Gy plus Boost-Bestrahlung mit 10 Gy) oder eine ELIOT-Einzeldosis. Primärer Endpunkt war ein Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv) auf derselben Seite. Sekundärer Endpunkt war das Gesamtüberleben nach fünf, zehn und 15 Jahren.

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 12,4 Jahren (IQR 9,7-14,7) hatten in der ELIOT-Gruppe 70 Frauen (11%) und in der WBI-Gruppe 16 (2%) Frauen ein lokal-regionales Rezidiv (HR 4,62; p<0,0001). Nach fünf Jahren betrug die Rezidivrate in der ELIOT-Gruppe 4,2%, nach zehn Jahren 8,1% und nach 15 Jahren 12,6%. In der WBI-Gruppe waren es dagegen nur 0,5%; 1,1% und 2,4%. Bis März 2019 starben insgesamt 193 (15%) der Patientinnen – ohne statistisch signifikanten Gruppenunterschied (98 in der ELIOT-Gruppe und 95 in der WBI-Gruppe; HR 1,03; p=0,85).

  • Der Erhalt der Brust trotz Tumorerkrankung trägt für viele Frauen wesentlich zu ihrer Lebensqualität, der Akzeptanz des eigenen Körperbildes trotz Tumorerkrankung bei. 

Insofern ist es trotz gleicher Überlebenszeit wichtig, dass die Rezidivrate in der Brust möglichst gering bleibt. 

Die Daten der ELIOT-Studie zeigen, dass bei ungenügender Indikationsstellung dieses Ziel nicht erreicht werden kann. 

Wie die postoperative Histologie dann in das Therapiekonzept mit eingeschlossen werden kann, müssen weitere Untersuchungen noch klären (zum Beispiel durch eine zusätzliche Ganzbrustbestrahlung). 

  • Der potenzielle Vorteil einer geringeren Strahlenbelastung des gesunden Brustgewebes wurde hier durch eine deutlich erhöhte lokale Rezidivrate „erkauft“. 
  • Bei anderen Verfahren, wie der perkutanen Teibrustbestrahlung oder der interstitiellen Teilbrustestrahlung, kann die Indikation aufgrund der postoperativen Histologie gestellt werden, daher haben sich diese Verfahren als sicher auch hinsichtlich der lokalen Kontrolle erwiesen.


„Die Bestrahlung ist ein fester Bestandteil der kurativen Therapie von Brustkrebs. 

Diese neuen Langzeitdaten machen deutlich, dass die Indikation zur Teilbrustestrahlung sehr genau und basierend auf den bislang vorliegenden Studiendaten gewählt werden muss. Dann können diese Verfahren zum Vorteil für die Patientinnen eingesetzt werden“ kommentiert Universitätsprofessorin Dr. med. Stephanie Combs, TU München, Pressesprecherin der DEGRO diese Studie.

Wie DEGRO Präsident Prof. Fietkau ausführt, „stehen heute Patientinnen mit Mammakarzinom sehr viele radioonkologische Optionen zur postoperativen Strahlentherapie von der Teilbrustestrahlung bis zur Bestrahlung der ganzen Brust und der Lymphabflussgebiete in unterschiedlichen Techniken und Bestrahlungsrhythmen (Fraktionierung) zur Verfügung. 

Die Auswahl, welche Technik, welche Bestrahlungsform für die Patientinnen am vorteilhaftesten ist, muss und kann individuell mit den Patientinnen besprochen werden, um die optimale Behandlungsform für die jeweilige Patientin herauszufinden.“


Literatur
[1] Coles CE, Griffin CL, Kirby AM et al. Partial-breast radiotherapy after breast conservation surgery for patients with early breast cancer (UK IMPORT LOW trial): 5-year results from a multicentre, randomised, controlled, phase 3, non-inferiority trial. Lancet 2017 Sep; 390 (10099): 1048-60
[2] Strnad V, Ott OJ, Hildebrandt G et al. Groupe Européen de Curiethérapie of European Society for Radiotherapy and Oncology (GEC-ESTRO). 5-year results of accelerated partial breast irradiation using sole interstitial multicatheter brachytherapy versus whole-breast irradiation with boost after breast-conserving surgery for low-risk invasive and in-situ carcinoma of the female breast: a randomised, phase 3, non-inferiority trial. Lancet 2016; 387 (10015): 229-38
[3] Orecchia R, Veronesi U, Maisonneuve P et al. Intraoperative irradiation for early breast cancer (ELIOT): long-term recurrence and survival outcomes from a single-centre, randomised, phase 3 equivalence trial. Lancet Oncol 2021 Apr 9;S1470-2045(21)00080-2. doi: 10.1016/S1470-2045(21)00080-2.
[4] Interdisziplinäre S3-Leitliniefür die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des
MammakarzinomsLangversion 4.1–September 2018;
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLl_S3_Mammakarzinom_2018-09...
[5] Strnad V, Krug D, Sedlmayer F et al. DEGRO practical guideline for partial-breast irradiation. Strahlenther Onkol 2020. https://doi.org/10.1007/s00066-020-01613-z

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Prof. Dr. Sebastian Kobold: Entzündungen und Wachstum von Tumoren

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Mit Interleukinen gegen den Krebs

  • Interleukine (abgekürzt IL) sind Botenstoffe, mit denen die verschiedenen Zelltypen des Immunsystems kommunizieren. 

Seit Langem stehen sie im Fokus von Krebsforscher*innen, denn auch bei Entstehung und Wachstum von Tumoren spielen sie eine tragende Rolle. 

„Sie könnten schon bald zu einer neuen wichtigen Säule im Kampf gegen den Krebs werden“, sagt Prof. Dr. Sebastian Kobold von der Abteilung für Klinische Pharmakologie des LMU Klinikums. In der renommierten Fachzeitschrift „Nature Reviews in Cancer“ hat er jetzt mit seinen Kolleg*innen den Stand der Dinge zusammengefasst.

Es begann Ende der 1980er Jahre mit der Erstbeschreibung von Interleukin-1. 

Schon damals dachten nicht wenige Krebsforscher*innen, dass damit die Therapie von bösartigen Tumoren entscheidend verbessert werden könnte. 

Aber aus den großen Hoffnungen, sagt Sebastian Kobold, „wurde zunächst einmal nichts“. 

Denn obwohl die Familie dieser Kommunikationsmoleküle des Immunsystems auf inzwischen mehr als 40 verschiedene Moleküle wuchs, war es nicht damit getan, sie den Patient*innen einfach therapeutisch zu verabreichen. Denn die immensen Nebenwirkungen standen in keinem Verhältnis zum Effekt.

Dass dieses Forschungsfeld letztlich trotzdem durchgestartet ist, lag an den großen Fortschritten in der Molekularbiologie und der Genetik im vergangenen Jahrzehnt. In diesem Zuge, erklärt Kobold, entschlüsselten die Forscher*innen weltweit immer detaillierter das enge Zusammenspiel von Immunsystem, gesunden und bösartig entarteten Zellen – mit den Interleukinen mittendrin. 

Wobei sich die Janusköpfigkeit dieser Botenstoffe zeigte, wie Kobold es ausdrückt: 

  • „Interleukine haben sowohl eine wichtige Rolle in der Krebsentstehung als auch in der Tumorkontrolle und -zerstörung.“


Das gesteigerte Wissen zeitigt mehr und mehr Anwendungsstrategien, die oft schon in klinische Studien mit Krebspatient*innen getestet werden.

Beispiele:

• Es wurden Agenzien entwickelt, die einerseits den gewünschten Anti-Tumor-Effekt zum Beispiel von IL-2 und IL-15 imitieren – mit offenbar weniger Nebenwirkungen als die „Originale“
• Andererseits haben Forscher*innen Moleküle entworfen, die den unerwünschten tumorfördernden Effekt von zum Beispiel IL-2 und IL-15 zunichtemachen
• Die sogenannten CAR-T Zellen der Immuntherapien gegen Krebs werden in einem innovativen Ansatz zusätzlich mit Interleukinen ausgerüstet, um das Immunsystem gegen Tumore noch stärker zu aktivieren
• Sogenannte IL-1-Beta-Antikörper könnten die Entzündung bremsen, die das Wachstum von Tumoren antreibt

„Wir könnten jetzt die Endstrecke einer Idee sehen, die vor Jahrzehnten begonnen hat“, sagt Mediziner Kobold – und wünscht sich die Interleukine schon in einigen Jahren als „festen Teil eines ganzen Arsenals an unterschiedlichen Krebstherapien, die für jeden Patienten und jede Patientin individuell zusammengestellt wird, um den Effekt zu maximieren und die Nebenwirkungen zu minimieren.“

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Prof. Dr. Sebastian Kobold, M.D.
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E-Mail-Adresse: philipp.kressirer@med.uni-muenchen.de
Originalpublikation:

Interleukins in cancer: from biology to therapy
Daria Briukhovetska, Janina Dörr, Stefan Endres, Peter Libby, Charles A. Dinarello and Sebastian Kobold
Nature Reviews Cancer: https://doi.org/10.1038/s41568-021-00363-z


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

https://www.lmu-klinikum.de

 
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Abteilung-fuer-Klinische-Pharmakologie/de/in...


Prof. Hans J. Grabe: Parodontitis - Risiko für den Herzinfakrt und der Demenz

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit:  Greifswalder Studie bestätigt: Zahnfleischschwund fördert Demenzrisiko

Vorsorge und rechtzeitige Behandlung von Parodontitis wichtig

Im Rahmen der Langzeitstudie SHIP (Study of Health in Pomerania/Leben und Gesundheit in Vorpommern) wird seit 1997 der Einfluss von Zahnerkrankungen auf die Allgemeingesundheit der Menschen erforscht. 

  • Dabei konnte nachgewiesen werden, dass entzündlicher Zahnfleischschwund aufgrund von Parodontitis, welche altersabhängig 15 bis 45 Prozent der Menschen betrifft, unter anderem das Risiko für einen Herzinfarkt und Demenz erhöht. 

Die beste Vorbeugung von Zahnfleischschwund und möglichen Gefahren einer Alzheimererkrankung durch Paradontitis ist der regelmäßige Kontrollbesuch bei seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt.

 Die beste Vorbeugung von Zahnfleischschwund und möglichen Gefahren einer Alzheimererkrankung durch Paradontitis ist der regelmäßige Kontrollbesuch bei seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt. Foto: Yvonne Breuhahn UMG

Jetzt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Greifswald eine neue Studie im amerikanischen Fachjournal Alzheimer’s & Dementia* veröffentlicht, in der die bisherigen Ergebnisse in Bezug auf einen Zusammenhang mit einer Alzheimer-Erkrankung bestätigt werden konnten. 

„Es ist sehr schwierig, methodisch aussagekräftige Studien zu den Auswirkungen von Parodontitis, eine häufige schwere Form der Zahnfleischerkrankung, durchzuführen. Erst kürzlich entwickelte statistische Modelle ermöglichen es, eine kontrollierte klinische Studie zu simulieren, indem verfügbare Daten von behandelten Patienten und unbehandelten Erkrankten zusammengeführt werden“, erläuterte Dr. Christian Schwahn von der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik, Alterszahnheilkunde und medizinische Werkstoffkunde. „So konnte erstmals der Zusammenhang zwischen der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen und beginnender Alzheimer-Krankheit in einem quasi-experimentellen Modell von 177 parodontal behandelten Patienten der Greifswalder GANI-MED-Studie (Greifswald Approach to Individualized Medicine) und 409 unbehandelten Teilnehmern aus der SHIP-Studie analysiert werden.“

Die Kontrolle der Zahnfleischtaschen (bis 3 mm gesund) mit einer speziellen parodontalen Sonde.

Die Kontrolle der Zahnfleischtaschen (bis 3 mm gesund) mit einer speziellen parodontalen Sonde. Foto: Yvonne Breuhahn UMG


Moderater bis starker Einfluss deutlich erkennbar

Als Indikator für eine beginnende Alzheimer-Krankheit wurden magnetresonanztomographische (MRT)-Daten verwendet.  

Diese wurden mit MRT-Daten der US-amerikanischen Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative abgeglichen, so dass sie als individuelles Maß für den Alzheimer-typischen Verlust an Gehirnsubstanz verwendet werden konnten. 

  • Die von einem auf Zahnfleischerkrankungen spezialisierten Zahnarzt vorgenommene Behandlung der Parodontitis zeigte einen positiven Effekt auf den Verlust der Gehirnsubstanz, der als moderat bis stark eingeschätzt werden kann.

„Diese Ergebnisse sind insofern bemerkenswert, als dass die Parodontitis-Patienten zum Zeitpunkt der MRT-Untersuchung jünger als 60 Jahre waren und die Beobachtungszeit zwischen der zahnärztlichen Behandlung und der MRT-Untersuchung bei den Patienten im Durchschnitt bei 7,3 Jahren lag“, betonten die Co-Autoren Prof. Thomas Kocher, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontologie, Kinderzahnheilkunde und Präventive Zahnheilkunde und Prof. Hans J. Grabe, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Greifswald.


„Unser Ansatz liegt klar in der Prävention und rechtzeitigen Behandlung der Zahnfleischerkrankung, die durch eine Vielzahl von Keimen ausgelöst werden kann, um derartige mögliche Folgeschäden im Vornherein zu verhindern“, so Kocher.


Im Gegensatz dazu setzt eine seit Frühjahr 2019 in den USA (https://clinicaltrials.gov/ct2/show/study/NCT03823404) laufende Studie auf die Erprobung von Medikamenten. Diese sollen bei bereits mit Alzheimer erkrankten, über 55-jährigen Probanden einen Behandlungseffekt erzielen, indem die schädlichen Auswirkungen des parodontalen Leitkeims (P. gingivalis) im Gehirn bekämpft werden.
„Wir werden auch künftig in diesem Bereich auf Beobachtungsstudien, die eine kontrollierte klinische Studie simulieren, setzen müssen“, sagte Dr. Christian Schwahn. „Eine klinische Studie mit einer Placebo-Behandlung in einer Patientengruppe, also mit absichtlich zahnärztlich unbehandelten Patienten, ist aus ethischen und medizinischen Gründen nicht durchführbar.“

Hintergrund Parodontitis


  • Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. 

Auch in Deutschland leiden etwa 11,5 Millionen Menschen an einer schweren Form dieser Volkskrankheit. 

  • Die Parodontitis ist nach der Karies somit die zweithäufigste Erkrankung der Mundhöhle.
  • Parodontitis kann unbehandelt zu Zahnverlust führen sowie Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit und das allgemeine Wohlbefinden haben. 

Wie bei einem Eisberg verläuft die Erkrankung unterhalb der sichtbaren Oberfläche. 

Und da sie meist auch nicht schmerzt, wird sie häufig erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium erkannt. 

Es ist also wichtig, Warnsignale für eine mögliche Parodontitis zu kennen und bei ersten Anzeichen den Zahnarzt aufzusuchen. 

Denn durch frühzeitiges Erkennen und eine systematische Behandlung kann der Krankheitsprozess zum Stillstand gebracht werden. 

Ästhetische oder auch funktionelle Veränderungen lassen sich dadurch weitgehend begrenzen und der Zustand des Zahnhalteapparates deutlich verbessern.

*Originalpublikation
Alzheimers Dement. 2021 May 29.
Effect of periodontal treatment on preclinical Alzheimer’s disease—Results of a trial emulation approach
DOI: 10.1002/alz.12378
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34050719/

Die beste Vorbeugung von Zahnfleischschwund und möglichen Gefahren einer Alzheimererkrankung durch Paradontitis ist der regelmäßige Kontrollbesuch bei seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt – hier Oberarzt Dr. Lukasz Jablonowski in der Greifswalder Zahnklinik.

Die Kontrolle der Zahnfleischtaschen (bis 3 mm gesund) mit einer speziellen parodontalen Sonde. Diese Kontrolle kann bei gesetzlich versicherten Patienten alle zwei Jahre vorgenommen werden.

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Originalpublikation:

Alzheimers Dement. 2021 May 29.
Effect of periodontal treatment on preclinical Alzheimer’s disease—Results of a trial emulation approach
DOI: 10.1002/alz.12378
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34050719/