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Bitte Pulsmessung....bei Diabetikern

Medizin am Abend Berlin Fazit: Erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei Diabetes: Pulsmessung kann vor Schlaganfallgefahr schützen

Diabetiker sollten regelmäßig Puls messen / Herzstiftung erläutert Messung mit kostenfreier Pulskarte  
  • Oft werden Menschen von einem Schlaganfall getroffen, weil sie Vorhofflimmern haben, ohne es zu wissen.
  • Vorhofflimmern tritt bei über der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auf. Unbehandelt und ohne schützende Wirkung gerinnungshemmender Medikamente sind sie schutzlos dem Schlaganfall ausgesetzt. 

Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern etwa 30.000 Schlaganfälle.  

Vorhofflimmern ist auch eine häufige Herzrhythmusstörung bei Diabetikern, die Schätzungen zufolge ein um 34 Prozent erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben. 
 „Wir raten daher besonders Diabetikern zur regelmäßigen Pulsmessung, um dadurch frühzeitig Auffälligkeiten des Herzschlages wie Vorhofflimmern zu entdecken und sie durch einen Arzt abklären zu lassen. 
Dies gilt auch für Bluthochdruckpatienten sowie für Männer und Frauen ab dem 65. Lebensjahr, die auch ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben“, betont Prof. Dr. med. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Blutdruckgeräte zeigen meist Unregelmäßigkeiten des Pulses an oder man fühlt selbst seinen Puls“, empfiehlt der Herz- und Diabetesspezialist aus Bad Oeynhausen.

Wie Diabetes- und Herzpatienten sowie Gesunde zu Hause ganz leicht den Puls messen und so ihr Risiko für einen Schlaganfall senken können, zeigt die Pulskarte der Herzstiftung im Scheckkartenformat, die kostenfrei unter www.herzstiftung.de/puls-messen, per Telefon unter 069 955128-400 sowie per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden kann.

http://www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/pulskarte-32-2016.jpg


Spürbare Beschwerden nur bei etwa 50 Prozent der Betroffenen

Nur bei etwa der Hälfte der insgesamt ca. 1,8 Millionen Betroffenen macht sich Vorhofflimmern mit spürbaren Beschwerden wie innere Unruhe, Abgeschlagenheit, Herzklopfen, Herzrasen, Luftnot, Brustschmerzen und Schwindelgefühl bemerkbar. 

Als Panikattacke wird oft der schnelle und unregelmäßige Herzschlag anfallsweisen Vorhofflimmerns fehlgedeutet, so dass die Rhythmusstörung dann fatalerweise unbehandelt bleibt.

Allein mit Hilfe der Pulsmessung ließe sich die Mehrheit der Schlaganfälle als Folge des unbemerkten Vorhofflimmerns vermeiden, da die Betroffenen nach Aufdeckung der Rhythmusstörung mit gerinnungshemmenden Medikamenten vor dem Schlaganfall geschützt werden könnten.

„Auch Ärzte sollten beim Arztbesuch besonders dieser Patienten immer zuerst den Puls fühlen und bei Auffälligkeiten ein EKG machen“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung.

„Ist der Puls unregelmäßig oder liegt er in Ruhe über 100 Schläge pro Minute, sollte man so schnell wie möglich den Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um zu klären, ob Vorhofflimmern dahinter steckt.“ 

  • Denn schon in wenigen Stunden können in den Herzvorhöfen Blutgerinnsel entstehen, die vom Blutstrom mitgeschleppt Arterien verschließen und je nach betroffenem Areal einen Schlaganfall verursachen. 
  • Vorhofflimmern ist meistens dadurch gekennzeichnet, dass das Herz völlig außer Takt ist, es schlägt chaotisch und rast mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute, selten sogar schneller.

Wie misst man den Puls? 

Zunächst bleiben Sie 5 Minuten ruhig sitzen. Dann suchen Sie mit dem Zeige- und Mittelfinger an der Innenseite des Unterarms unter dem Daumen die Unterarmarterie. Messen Sie den Puls 30 Sekunden lang und verdoppeln Sie das Ergebnis. Dabei lassen sich auch Unregelmäßigkeiten des Pulses feststellen.

Tipp: Worauf herzkranke Diabetiker zur Vermeidung von Komplikationen unbedingt achten sollten und was man mit Diabetesmedikamenten und gesundem Lebensstil erreichen kann, darüber informiert der neue Experten-Ratgeber „Herzprobleme bei Diabetes: Was tun?“ (32 S.) der Deutschen Herzstiftung, der kostenfrei unter www.herzstiftung.de/diabetes.html oder telef. unter 069 955128-400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden kann.

Die kostenfreie Pulskarte zur selbständigen Pulsmessung (Scheckkartengröße) kann angefordert werden bei der Deutschen Herzstiftung, Bockenheimer Landstr. 94-96, 60323 Frankfurt/Main, Tel. 069 955128-400, unter www.herzstiftung.de/puls-messen oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de

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Typ 1 Diabetes: Diagnose vor den ersten Symptomen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Bessere Therapie und Prävention von Typ 1 Diabetes

Anlässlich des Weltdiabetestages wiesen Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, auf die Dringlichkeit einer frühen Diagnose des Typ 1 Diabetes hin. 

Im Allgemeinen wird die Autoimmunerkrankung erst in einem Stadium erkannt, wenn Krankheitsbeschwerden eine medizinische – häufig intensivmedizinische – Behandlung erforderlich machen. 

Eine Diagnose im frühen, präsymptomatischen Stadium der Erkrankung könnte es erlauben, durch neue Präventionstherapien die klinische Manifestation der Erkrankung zu vermeiden oder zu verzögern sowie akute Komplikationen zu minimieren. 
 
Weltweit steigt die Zahl der Kinder, die an Typ 1 Diabetes erkranken, um drei bis fünf Prozent pro Jahr.

Die Stoffwechselerkrankung ist derzeit noch nicht heilbar.

Forscher testen allerdings bereits Therapien, welche die Entstehung von Typ 1 Diabetes verhindern sollen.  

Hiervon könnten Personen profitieren, bei denen bereits ein Frühstadium der Erkrankung ohne klinische Symptome vorliegt.

Wie diese Personen bevölkerungsweit entdeckt werden könnten, legte das Institut für Diabetesforschung jetzt in zwei wissenschaftlichen Veröffentlichungen dar, die kürzlich in den Fachzeitschriften Diabetes sowie Diabetes Technology & Therapeutics erschienen sind.

Notwendigkeit von Reihenuntersuchungen
Während der klinische Typ 1 Diabetes klassischerweise mit dem Auftreten einer Hyperglykämie, das heißt mit zu hohen Blutzuckerwerten, diagnostiziert wird, kündigt sich die Erkrankung schon Monate bis Jahre vorher durch Autoantikörper im Blut an. 
  • Lassen sich mehrere der Diabetes-assoziierten Autoantikörper gegen Insulin, GAD, IA-2 und ZnT8 nachweisen, ist sehr wahrscheinlich mit dem späteren Auftreten eines klinisch-symptomatischen Typ 1 Diabetes zu rechnen“, so die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung, Prof. Anette-G. Ziegler. 

Langzeitstudien konnten zeigen, dass bei etwa 70 Prozent der Patienten, die Typ 1 Diabetes in ihrer Kindheit oder Jugend entwickelten, diese Autoantikörper bereits im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren im Blut nachweisbar waren. 

Professor Ziegler hält die Reihenuntersuchung von Kindern in dieser Altersgruppe deshalb für besonders wichtig, insbesondere im Hinblick auf die Etablierung von neuen präventiven Therapieformen. 

„Ein Manko ist, dass gegenwärtig nur etwa 10 bis 15 Prozent der betroffenen Kinder mit Autoantikörpern die Teilnahme an Präventionsstudien angeboten wird, weil sich diese Studien in der Regel nur an Verwandte von Patienten mit Typ 1 Diabetes richten. Mit dem bayerischen Pilotprojekt Fr1da haben wir erstmalig den Versuch unternommen, allen Kindern mit einem unentdeckten Frühstadium der Erkrankung zu helfen.“

Im Rahmen der Fr1da-Studie ww.fr1da-studie.de wird allen bayerischen Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren bei ihrem Kinderarzt eine Untersuchung zur Früherkennung des Typ 1 Diabetes angeboten.

  • Mittlerweile verfolgen auch andere Studienprojekte ähnliche Ziele, wie die Fr1dolin-Studie in Niedersachsen mit Autoantikörpertests bei 2- bis 5-Jährigen oder die Freder1k-Studie, die in Sachsen das genetische Diabetesrisiko bei Neugeborenen untersucht www.gppad.org.

Vorteile einer Therapie im Frühstadium

Diejenigen Kinder, bei denen ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes diagnostiziert wird, können an einer Präventionsstudie mit oralem Insulin teilnehmen www.typ1diabetes-verhindern.de

„Im Frühstadium der Erkrankung verspricht eine Therapie mit Insulinpulver einen besseren Erfolg als zum Zeitpunkt der klinischen Diagnose“, kommentiert Zieglers Kollege Priv.- doz. Dr. Peter Achenbach die bisherigen Erkenntnisse. Um den Erfolg von Immuntherapien besser überprüfen zu können, sollten seiner Meinung nach Biomarker weiterentwickelt werden, welche Aufschluss über Veränderungen des Stoffwechsels und des Immunsystems nach Behandlungsbeginn geben.

Wenn der Blutzuckerspiegel schon in einem asymptomatischen Frühstadium regelmäßig untersucht werde, bestehe außerdem ein geringeres Risiko für eine gefährliche Stoffwechselentgleisung (Ketoazidose), die jedes dritte Kind beim Ausbruch der Erkrankung erleidet. Zusätzlich trage der frühe Beginn einer Insulintherapie dazu bei, die glykämische Kontrolle zu verbessern und das Risiko für spätere Begleiterkrankungen zu senken.

Entwicklung eines Zweistufen-Tests

Eine Voraussetzung für die Früherkennung ist die Entwicklung von kostengünstigen und aussagekräftigen Labortests, die Reihenuntersuchungen überhaupt erst ermöglichen.

Die Wissenschaftler haben daher einen Zweistufen-Test etabliert, bei dem zunächst eine kombinierte Testung von drei der vier wichtigsten Diabetes-assoziierten Autoantikörper gegen GAD, IA-2 und ZnT8 im Blut erfolgt. 

Fällt dieser erste Screeningtest positiv aus, werden anschließend die drei Autoantikörper sowie zusätzlich noch die Autoantikörper gegen Insulin in jeweils separaten Tests untersucht.

Achenbach fasst die Ergebnisse folgendermaßen zusammen:

 „Der Zweistufen-Test erwies sich als sensitiv und spezifisch, um ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes diagnostizieren zu können – und zwar gleichermaßen bei Untersuchung von venösem oder kapillarem Blut.“

Der Test kommt gegenwärtig in der Fr1da-Studie zur Anwendung. Insgesamt sollen hier 100.000 Blutproben untersucht werden.

Hintergrund: Fr1da-Studie

Die Fr1da-Studie ist ein weltweit einmaliges Projekt zur Früherkennung von Typ 1 Diabetes.

Im Rahmen der U-Untersuchungen beim Kinderarzt (U7, U7a, U8, U9), aber auch bei jedem anderen Kinderarzttermin, können alle in Bayern lebenden Eltern ihre Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren kostenlos auf ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes untersuchen lassen. Der Test wird anhand weniger, aus dem Finger entnommener Blutstropfen durchgeführt.

Die Fr1da-Studie wird vom Helmholtz Zentrum München in Kooperation mit der Technischen Universität München, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., dem Landesverband Bayern und dem PaedNetz Bayern sowie dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege durchgeführt. Schirmherrin des Projekts ist die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml, MdL.

Original-Publikationen:

Ziegler, AG. et al. (2016). Type 1 Diabetes Prevention – A Goal Dependent on Accepting a Diagnosis of Asymptomatic Disease, Diabetes 2016 Nov; 65(11):3233-3239
Ziegler, AG. et al. (2016). 3 Screen ELISA for High-Throughput Detection of Beta Cell Autoantibodies in Capillary Blood, DIABETES TECHNOLOGY & THERAPEUTICS, DOI:10.1089/dia.2016.0199

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Atemaussetzer - Schlafapnoe besonders bei Schwangeren

Medizin am Abend Berlin Fazit: Atemaussetzer im Schlaf führen zu schwerwiegenden Erkrankungen

Schlafmediziner stellen aktualisierte Leitlinie dazu auf ihrem Jahreskongress vor.

Wer unter Atemaussetzern im Schlaf leidet, ist sowohl gesundheitsgefährdet, als auch eine Gefahr für andere, etwa durch verminderte Wachheit im Straßenverkehr. Und diese Schlaferkrankung ist keineswegs selten – es ist ein deutlicher Anstieg der Krankheitshäufigkeit festzustellen. Grund genug für die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) den aktuellen Behandlungsstandard dazu zu überarbeiten. 

 
Vom 1. bis 3. Dezember trifft sich die Gesellschaft unter dem Leitmotiv „Schlafmedizin: grenzüberschreitend und innovativ“ zu ihrer 24. Jahrestagung in Dresden. Dort wird auch diese neue Leitlinie zu schlafbezogenen Atmungsstörungen vorgestellt.

Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS), insbesondere das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) kommen immer öfter vor. „Während in der Wisconsin Studie von 1993 ermittelt werden konnte, dass die Häufigkeit in der Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren bei Frauen 2% und bei Männern 4% beträgt, wird in den vergangenen 20 Jahren ein Anstieg um 14-55% beobachtet.

Betrachtet man das höhere Lebensalter, so steigt die Häufigkeit nach dem 60. Lebensjahr bei Frauen auf ca. 25% an, bei Männern beträgt sie ca. 54%“, berichtet Prof. Dr. Maritta Orth, geschäftsführende Vorsitzende der DGSM.

Beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) verengen sich die Atemwege, da die Spannkraft der Zungen- und Rachenmuskulatur im Schlaf nachlässt. 
  • Dies führt zu Atemaussetzern. Folgen davon sind, dass die betroffenen Patienten nicht die wichtigen Tiefschlaf- und Traumphasen erreichen und sich tagsüber müde und unkonzentriert fühlen. 
Und nicht erkannt oder behandelt besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Erkrankungen.

Dazu erklärt Frau Prof. Orth:

„Gut erforscht sind mittlerweile die Auswirkungen von SBAS/OSAS auf das kardiovaskuläre System und ihre entscheidende Bedeutung für die Entstehung und Verschlechterung von Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen, koronare Herzkrankheit, Einschränkung der kardialen Pumpleistung und plötzlicher Herztod.“

Demenz und kognitiver Abbau verschlechtern sich ebenfalls bei nachgewiesener Schlafapnoe und eine Behandlung mit einer Atemmaske wird hier empfohlen. 

Ein Bereich, dem aus der Sicht von Maritta Orth deutlich mehr Aufmerksamkeit zukommen müsste, ist die Schlafapnoe bei schwangeren Frauen: 

  • „Hier liegen erschreckende Zahlen über die Folgen bei Mutter und Kind vor.“ Neben dieser „Eigengefährdung“ stellen die SBAS auch eine Gefahr für die Allgemeinbevölkerung dar. So ist die Unfallneigung dieser Patienten beim Steuern eines Fahrzeuges, aber auch am Arbeitsplatz signifikant erhöht.
  • Die empfohlene Standardtherapie bei SBAS/OSAS ist die Verordnung einer Atemmaske, die sogenannte PAP- (positiver Atemwegsdruck) Therapie, deren Einstellung polysomnographisch und unter kontinuierlichen Überwachungsbedingungen erfolgen sollte. 
Bei vielen Patienten erfolgt nicht selten die eigentliche Geräteversorgung durch die Anbieter selbst.

„Häufig wird dem Patienten dann ein Gerät zur Verfügung gestellt, welches nicht dem im Schlaflabor verordneten Gerät entspricht, und von dem weder der Schlafmediziner noch der Patient wissen, ob die technischen Gegebenheiten beider Geräte identisch sein. 

Bedauerlich ist zudem, dass eine polysomnographische Kontrolle nicht mehr regelmäßig erfolgen darf, sondern nur in begründeten Ausnahmenfällen, etwa bei Änderungen des Körpergewichtes, schlechter Therapieeinstellung, fortbestehenden Beschwerden des Patienten“, erklärt Frau Prof. Orth die Schwierigkeiten bei der Behandlung.

  • Alternativ zu Überdruckverfahren können bei leicht- bis mittelgradigem OSAS Unterkieferprotrusionsschienen und im Falle, dass die Behandlung mit einer Atemmaske nicht möglich ist, neue Verfahren wie die Implantation eines Zungenschrittmachers eingesetzt werden.

Medizinische Leitlinien sind Handlungsempfehlungen für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen, wobei S3 die höchste Qualitätsstufe einer Leitlinie kennzeichnet.

Die aktualisierte DGSM-Leitlinie S3 zum Kapitel „Schlafbezogene Atmungsstörungen“ stellt ein Update der im Jahre 2009 erschienenen S3 Leitlinie zum Thema „Nichterholsamer Schlaf“ dar und beschreibt den aktuellen Stand von wissenschaftlichen Grundlagen im Hinblick auf die Diagnostik und die Therapie der SBAS/OSAS.

Weitere aktuelle Erkenntnisse dazu werden am Freitag, den 2. Dezember 2016, von 12.45 – 14.15 Uhr im Symposium „Update schlafbezogene Atmungsstörungen: die neue Leitlinie der DGSM“ auf der 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Dresden ausgetauscht. Das gesamte Programm und alle wichtigen Kongressinformationen sind ersichtlich auf der Homepage http://www.dgsm-kongress.de.


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Diabetes: Osteoporose-Knochenbruch oder knochenstabilisierende Medikamente

Medizin am Abend Berlin Fazit: Diabetes geht auch auf die Knochen: Osteoporose vorbeugen, Brüche vermeiden

Osteoporose ist in Deutschland weit verbreitet: 

Etwa 6,3 Millionen sind davon betroffen. 

Die Techniker Krankenkasse fand im Jahr 2009 bei nahezu einem Viertel der über 50-jährigen Frauen einen Osteoporose-bedingten Knochenbruch oder knochenstabilisierende Medikamente. 

  • Auch Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Osteoporoserisiko und dadurch auch für Knochenbrüche. 

Diese können Folgeerkrankungen wie Immobilität, Lungenentzündungen oder Langzeitbehinderung nach sich ziehen. 

  • Sie sind mit erheblichen Behandlungskosten und einem erhöhten Sterberisiko verbunden. 

Ursache für Osteoporose kann ein Vitamin-D-Mangel sein. 

Aber auch einzelne Diabetes-Medikamente können die Knochengesundheit schwächen 
 
Deshalb sollten Menschen mit Diabetes frühzeitig gezielt auf Osteoporose untersucht und behandelt werden. 


Dies war ein Themenschwerpunkt der 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Die Tagung fand unter dem Motto „Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“ vom 11. bis 12. November 2016 im NCC NürnbergConvention Center in Nürnberg statt.

Die Stabilität des menschlichen Knochens ist erblich angelegt und wird durch Umweltfaktoren bereits früh beeinflusst.

Im frühen Erwachsenenalter ist die Knochendichte am höchsten und nimmt im weiteren Leben langsam ab.

Ein Diabetes mellitus kann den Abbau beschleunigen und – insbesondere mit längerer Diabetesdauer – Knochenbrüche begünstigen. 

„Hierbei spielt eine Rolle, ob die Menschen sich weniger körperlich bewegen, der Diabetes gut oder schlecht eingestellt ist, welche Diabetesmedikamente eingenommen werden und ob ein Vitamin-D-Mangel besteht“, sagt Professor Dr. med. Klaus Badenhoop, Tagungspräsident der Diabetes Herbsttagung in Nürnberg und Diabetologe aus Frankfurt am Main. 
  • Dabei komme ein Vitamin-D-Mangel auch bei Gesunden nicht selten vor, sei aber bei Diabetes besonders häufig. 
Niedrige Vitamin D Konzentrationen kommen besonders bei älteren Menschen vor.

Neben der Nahrungsaufnahme wird ein Großteil des täglichen Vitamin-D-Bedarfes vom Körper durch die Haut hergestellt.

Heute gehört Vitamin D aufgrund der gesicherten Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel zur Basistherapie der Osteoporose. 

„Darüber hinaus gilt ein Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor verschiedener anderer chronischer Erkrankungen“, erklärt Professor Badenhoop. Derzeit werde auch erforscht, ob ein Vitamin D Mangel sogar die Entwicklung eines Diabetes Typ 1 im Jugendalter beeinflusst.

  • Schon jetzt könne aber gesagt werden, dass ein Vitamin-D-Mangel bei bestehendem Diabetes mellitus vermieden und behandelt werden muss. 
 „Menschen mit Diabetes, egal ob Typ 1 oder 2 sollten gerade im Alter nicht warten, bis es zu Knochenbrüchen gekommen ist“, warnt Professor Badenhoop: „Ein Bluttest beim Hausarzt kann den Mangel rasch feststellen und eine frühzeitige Behandlung kann Spätschäden vermeiden.“

Im Rahmen der Kongress-Konferenz der 10. Diabetes Herbsttagung am 11. November 2016 in Nürnberg stellte Professor Badenhoop neue Erkenntnisse zu Osteoporose bei Diabetes vor.

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360° TOP-Thema: Rettungsstelle-KANZEL: Die NARKOSE ....Anästhesie

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Narkose verändert neuronale Choreographie

Neue Erkenntnisse über Aktivitätsmuster des Gehirns unter Anästhesie  
  • Selbst während einer tiefen Anästhesie sind Nervenzellen hochaktiv. 
Wie Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer Studie zeigen konnten, bleiben die Zellen im Gehirn in Aktion, obwohl das Bewusstsein komplett ausgeschaltet ist. 

Allerdings verändern sie ihren Arbeitsmodus. 
Die Neurone arbeiten unter einer Anästhesie synchron und sie reagieren unerwartet empfindlich auf Umweltreize, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin Frontiers in Cellular Neuroscience* berichten.
 Hochaktiv und gleichgeschaltet: Nervenzellen während der Anästhesie.

Hochaktiv und gleichgeschaltet: Nervenzellen während der Anästhesie. Thomas Splettstoesser.

Eine der schwierigsten Forschungsaufgaben der Neurowissenschaften besteht darin, zu klären, auf welche Weise das Gehirn Bewusstsein produziert. Um einer Antwort näher zu kommen, hat ein Team um Dr. Mazahir T. Hasan, Wissenschaftler im Rahmen des Exzellenzclusters NeuroCure an der Charité gemeinsam mit Kollegen am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung Heidelberg die Gehirnaktivität von Mäusen im wachen, bewussten Zustand und unter Anästhesie verglichen. Die jeweilige Aktivität der Nervenzellen haben die Forscher visualisiert. NeuroCure-Wissenschaftler Dr. Hasan erklärt: „Wir haben ein Fluoreszenzprotein eingesetzt, das elektrische Signale in Lichtsignale umwandelt. Die Anzahl und die durchschnittliche Höhe der Entladungen sowie die Synchronität der Nervenzellen im Netzwerk konnten so aufgezeigt werden.“

Entsprechend der Ergebnisse scheint das Bewusstsein im Gehirn nicht einfach von der Anzahl an aktiven Nervenzellen im Kortex abzuhängen, sondern vielmehr von den Feinheiten, wie diese miteinander kommunizieren und inwiefern sie ihr Verhalten gegeneinander kontrastieren können.

Während die Nervenzellen des Kortex im wachen Zustand in komplexen Mustern zu unterschiedlichen Zeiten aufleuchten, ist unter Anästhesie zu beobachten, dass sie alle gleichzeitig und gleichartig aktiv sind. 

  • „Entgegen der plausiblen Annahme, das Gehirn höre unter Anästhesie auf, aktiv zu sein, verändert es lediglich die Art und Weise zu arbeiten. 
  • Die Stärke der Nervenzellentladungen verändert sich laut unserer Studie dabei nicht“, so der Erstautor der Studie Thomas Lissek, Neurobiologe in Heidelberg. 
  • Unerwartet ist ebenfalls die Beobachtung, dass Nervenzellen unter Anästhesie sensibler als im wachen Zustand auf Reize aus der Umwelt reagieren. 

„Eine überraschende Beobachtung, da eine Anästhesie ja insbesondere verwendet wird, um Schmerz- und Umweltreize während einer Operation einzudämmen“, so Thomas Lissek.

Eine Hirnregion, die normalerweise für Tastinformation zuständig ist, fing sogar an, auf akustische Reize zu reagieren.

Die neuen Einblicke in die Aktivitätsmuster der Neurone geben Hinweise, welche zellulären Parameter mit Bewusstsein und Bewusstseinsverlust verbunden sind. Zusammen mit weiteren Fortschritten, um neuronale Aktivität bei Menschen zu messen, könnten sie dazu beitragen, die Diagnostik zu verbessern, beispielsweise bei Komapatienten oder Patienten mit Locked-In-Syndrom. Erstmalig demonstriert die aktuelle Studie, dass es möglich ist, visuell identifizierbare neuronale Netzwerke über einen Zeitraum von mehreren Wochen zu beobachten, um die Effekte von Anästhesie weiter zu untersuchen. „Wir gehen davon aus, dass die Anästhesie-Forschung tiefgreifende Erkenntnisse für das menschliche Bewusstsein zu Tage bringen wird”, folgert Dr. Hasan.

Originalpublikation: Thomas Lissek, Horst A. Obenhaus, Désirée A. W. Ditzel, Takeharu Nagai, Atsushi Miyawaki, Rolf Sprengel, and Mazahir T. Hasan. General Anesthetic Conditions Induce Network Synchrony and Disrupt Sensory Processing in the Cortex. Frontiers in Cellular Neuroscience. 2016; 10: 64. doi: 10.3389/fncel.2016.00064.

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Fersenschmerz - Extrakorporale Stoßwellentherapie....ESWT

Medizin am Abend Berlin Fazit: Extrakorporale Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz: Vorbericht publiziert

Im Vergleich zu Placebo Belege für Nutzen / Gegenüber aktiven Vergleichstherapien durchwachsene Ergebnisse / IQWiG bittet um Stellungnahmen 
 
Im Juli 2015 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beauftragt, den Nutzen einer Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Fersenschmerz mit extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) zu untersuchen.

Die vorläufigen Ergebnisse dieser Nutzenbewertung liegen nun vor.

  • Demnach ist für die Endpunkte Schmerz und körperlicher Funktionsstatus ein Nutzen gegenüber Scheininterventionen belegt. 
  • Gegenüber aktiven Vergleichstherapien ist das Ergebnis durchwachsen: 

In einigen Vergleichen zeigten sich Vorteile der ESWT, in anderen Nachteile, in wieder anderen Fällen gab es keine Anhaltspunkte für einen höheren oder geringeren Nutzen. 

Bis zum 8. Dezember 2016 können interessierte Personen oder Institutionen zu diesem Vorbericht Stellungnahmen abgeben.

Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit

Eine Reizung und Entzündung der plantaren (d. h. die Fußsohle betreffenden) Sehnenplatte am Fersenbein, die primär durch mechanische Einflüsse einen degenerativen Umbau des Gewebes herbeiführt, kann zu Fersenschmerzen führen. 

Diese Schmerzen können sowohl beim Anlaufen als auch nach längeren oder stärkeren Belastungen auftreten; sie beeinträchtigen unter Umständen die Bewegungsfähigkeit und die Lebensqualität.

Bei vielen Betroffenen verschwinden sie ohne Behandlung. Ist das nicht der Fall, kommen verschiedene Behandlungen infrage, etwa Einlagen zur Entlastung des Fußes, Dehnübungen, die Einnahme von Entzündungshemmern, Steroid-Injektionen oder Physiotherapie.

  • Halten die Schmerzen länger an, kann eine Operation oder eine ESWT angezeigt sein.

Auch die Therapie kann schmerzhaft sein

Stoßwellen sind stark gebündelte Druckwellen, die Schallwellen ähneln. 

Sie werden unter anderem zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt. Bei der extrakorporalen Stoßwellentherapie wird in der Regel die schmerzhafteste Stelle am Fuß behandelt

  • Ab einer gewissen Intensität kann die Behandlung mit Stoßwellen schmerzhaft sein, sodass die Stelle häufig vorher lokal betäubt wird. 
  • Für gewöhnlich werden über ein bis zwei Wochen etwa drei bis fünf jeweils 5- bis 60-minütige Sitzungen durchgeführt.

Mehrere Vergleichstherapien betrachtet

Da der G-BA keine bestimmte Vergleichstherapie festgelegt hat, hat das IQWiG Studien ausgewertet, in denen eine ESWT entweder mit einer Scheinbehandlung oder mit verschiedenen aktiven Therapien oder aber mit einer anderen ESWT-Variante verglichen wurde. Insgesamt konnten 28 Studien in die Auswertung einbezogen werden.

Eigentlich ist es sinnvoll, die langfristigen Auswirkungen der Behandlungen zu untersuchen, beispielsweise nach einem Jahr. In manchen Studien wurden aber frühe Ergebnisse berichtet, die sechs Wochen bis sechs Monate nach der Intervention erfasst wurden. Eine weitere Herausforderung stellen die unterschiedlichen Operationalisierungen des patientenrelevanten Endpunkts Schmerz dar. Durch eine gleichzeitige Behandlung mit schmerzstillenden Mitteln können zudem alle Endpunkte verzerrt sein: Mehrere Studien konnten nicht ausgewertet werden, da der Konsum schmerzstillender Mittel nicht nachvollziehbar war.

ESWT „besser als nichts“

Die Auswertung von 15 Studien, in denen ESWT mit Scheinbehandlungen verglichen wurde, ergab bei den Endpunkten Schmerz und körperlicher Funktionsstatus Belege für einen Nutzen der ESWT. 

  • Bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gibt es dagegen keinen Anhaltspunkt für einen Nutzen.

Bei zwei von sechs aktiven Vergleichstherapien ergaben sich Hinweise beziehungsweise Anhaltspunkte für einen höheren Nutzen der ESWT, und zwar gegenüber Ultraschall und gegenüber einer konventionellen Behandlung, nämlich Iontophorese (Aufnahme von Arzneimitteln durch die Haut mithilfe eines schwachen elektrischen Stroms) plus Einnahme schmerzstillender Mittel.

Kein klarer Vorteil gegenüber Operation oder Ultraschall

Bei zwei weiteren aktiven Vergleichstherapien, nämlich Operation und Ultraschall plus Dehnübungen, ergaben sich keine Anhaltspunkte für einen höheren oder geringeren Nutzen. 

  • Im Vergleich zu Dehnübungen allein und gegenüber Glukokortikoid-Injektionen schnitt die ESWT schlechter ab, wobei ein Publikationsbias nicht ausgeschlossen werden kann: In beiden Fällen gibt es unveröffentlichte Studien.

Aus den sechs Studien schließlich, in denen verschiedene ESWT-Varianten verglichen wurden, ließen sich keine Anhaltspunkte für einen höheren oder geringeren Nutzen einer dieser Varianten ableiten.

Zum Ablauf der Berichtserstellung

Den vorläufigen Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im November 2015 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im April 2016 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. 

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Elektrostimulationen auf Muskeln - EMS-Methode

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Fitnesstrend: Forscher untersuchen langfristigen Effekt von Elektrostimulationen auf Muskeln

Sich stundenlang im Fitnessstudio zu plagen, um den Körper zu trainieren. – Dies ist laut einer Reihe neuer Fitnessanbieter nicht mehr nötig.  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Koronare Herzerkrankung  
  • Mit der sogenannten Elektromyostimulation (EMS), bei der Muskeln mit kurzen Stromimpulsen aufgebaut und gestärkt werden, reichen ein paar Minuten pro Woche aus. 
Doch wie wirkt sich die Methode langfristig auf die Muskelstruktur, den Körper und die Leistungsfähigkeit aus? 

Kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen? 

Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich Sportwissenschaftler von der TU Kaiserslautern und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in den nächsten drei Jahren in einem gemeinsamen Forschungsvorhaben. 

 Prof. Michael Fröhlich
 Prof. Michael Fröhlich TU Kaiserslautern
 
Anstatt dreimal in der Woche zu joggen und beispielsweise im Fitnessstudio an verschiedenen Geräten mit mehreren Sätzen zu trainieren, werden bei der EMS-Methode Muskeln in kürzerer Zeit aufgebaut, so die Versprechen der Gerätehersteller und erste empirische Ergebnisse dazu.

„Die Muskeln werden kurzen äußeren elektrischen Reizen ausgesetzt. Sie kontrahieren ohne willentliche Anspannung und werden so trainiert“, sagt Professor Dr. Michael Fröhlich, der an der TU Kaiserslautern den Lehrstuhl für Bewegungs- und Trainingswissenschaft innehat.

„Das Muskelwachstum wird stimuliert. Die Muskelmasse erhöht sich und die Schnellkraft wird verbessert.“

Welche langfristigen Folgen diese Reiz-Strom-Methode hat, ist bislang in keiner wissenschaftlichen Studie untersucht worden. Dies möchten Professor Fröhlich und sein Doktorand Joshua Berger gemeinsam mit Professor Dr. Christoph Eifler von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken in den nächsten drei Jahren genauer untersuchen.

Bereits in vergangenen Studien haben die Kaiserslauterer Forscher in Kooperation mit Forschern der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Köln Richtlinien zur Anwendung der EMS erstellt und eigene Studien durchgeführt.

  • Bei falscher Anwendung kann es zum Beispiel zu erhöhten Kreatinkinase-Werten kommen, welche deutlich höher ausfallen als bei Marathonläufern. 
Bei der Kreatinkinase handelt es sich um ein Protein, das bei der Schädigung von Muskelzellen freigesetzt wird. 

„Vor allem für nicht-trainierte und kranke Personen könnte dies ein gesundheitliches Risiko mit sich bringen“, so Fröhlich.

Ob solche Werte oder andere körperliche Veränderungen auch bei einer langfristigen Beobachtung im Körper zu finden sind, soll die Arbeit der Forscher in den kommenden Jahren klären.


Joshua Berger


Joshua Berger TU Kaiserslautern  

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Prof. Dr. Michael Fröhlich
Bewegungs- und Trainingswissenschaften
Tel.: 0631/205 5723
E-Mail: michael.froehlich(at)sowi.uni-kl.de
Katrin Müller Technische Universität Kaiserslautern
 

Ihre Refluxkrankheit - Speiseröhrenschließmuskel - Kleines Magenband

Medizin am Abend Berlin Fazit: Beschwerdefrei bei Refluxkrankheit durch flexibles Magnetband

Wenn Schlucken zur Qual wird, leiden die Betroffenen in der Regel an der Refluxkrankheit. 

Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz bietet jetzt eine neue besonders schonende, minimalinvasive Methode zur Behandlung des Reflux an: 
  • Dabei setzt der Operateur ein flexibles Magnetband zwischen Speiseröhre und Magen ein. 
Dieses verstärkt den unteren Speiseröhrenschließmuskel aufgrund seiner magnetischen Eigenschaft und verhindert den Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre. 

Die Universitätsmedizin Mainz ist in Rheinland-Pfalz Vorreiter bei der neuen OP-Technik. 
 Kleines Magnetband mit großer Wirkung: Das neue implantierbare Antirefluxsystem verhindert den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre.
Kleines Magnetband mit großer Wirkung: Das neue implantierbare Antirefluxsystem verhindert den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Thomas Böhm (Universitätsmedizin Mainz)
 
Ein starkes Brennen oder ein Klosgefühl im Hals oder Brustkorb sind die typischen Begleitsymptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit.

  • Dafür verantwortlich ist der krankhaft gesteigerte Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre. 

Hierzulande ist jeder fünfte von der Refluxkrankheit betroffen.

Lassen sich die Beschwerden auch mit magensäurehemmenden Medikamenten nicht ausreichend lindern, ist ein operativer Eingriff in der Regel unausweichlich.

In der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz kommt jetzt ein neues minimal-invasives chirurgisches OP-Verfahren zum Einsatz.

Dabei implantiert der Operateur ohne größeren Bauchschnitt ein Magnetband um die untere Speiseröhre. 

  • Genau genommen handelt es sich dabei um eine flexible, aus mehreren titanummantelten Magneten bestehende Metallkette. Diese wird zwischen Speiseröhre und Magen eingesetzt und dient dazu, den unteren Schließmuskel der Speiseröhre zu stabilisieren.

Die Wirkungsweise des Magnetbandes beruht auf einem ausgesprochen simplen Prinzip:

Die Kraft, mit der sich die Magnete wechselseitig anziehen und damit die untere Öffnung der Speiseröhre zusammenziehen, ist stärker als der Druck durch den aus dem Magen kommenden Reflux. Zugleich ist sie aber schwächer als die beim Schlucken ausgeübte Kraft, was eine ungehinderte Nahrungsaufnahme in den Magen gewährleistet.

„Das implantierbare Antirefluxsystem stellt eine vielversprechende Behandlungsoption dar, die sich schnell und einfach durchführen lässt“, sagt Privatdozent Dr. Peter Grimminger, Sektionsleiter Magen- und Speiseröhrenchirurgie im zertifizierten Kompetenz-Zentrum Oberer Gastrointestinaltrakt der Universitätsmedizin Mainz. Gemeinsam mit seinem Team führt Dr. Grimminger den Eingriff zur Implantation des Magnetbandes durch. „Das Magnetband kann grundsätzlich lebenslang implantiert bleiben, kann aber auch im Bedarfsfall wieder entfernt werden. Diese Reversibilität ist einer der großen Vorzüge der Methode im Vergleich zu anderen operativen Ansätzen“, betont Dr. Grimminger. 

Die Refluxkrankheit ist nicht selten von erheblichem Leidensdruck begleitet.

Mit konventionellen therapeutischen Ansätzen lässt sich allerdings nicht immer der gewünschte Effekt – die Beschwerdefreiheit – erzielen.

„Ein Teil der von Reflux betroffenen Personen darf dank des Magnetbandes auf Heilung hoffen.

Für diese Methode spricht aus chirurgischer Sicht, dass sie besonders schonend ist“, unterstreicht Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang, Direktor der AVTC. 
  • „Handeln sollten die Betroffenen in jedem Fall, denn der Reflux kann zu Gewebeveränderungen führen, die Vorstufen zum Speiseröhrenkrebs sind“, ergänzt Prof. Lang. 

Welche Patienten für die Implantierung des Magnetbandes in Frage kommen, muss eine entsprechende Untersuchung zeigen.



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PD Dr. Peter Grimminger
Sektionsleiter Magen- und Speiseröhrenchirurgie
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (AVTC)
der Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131 17-2063 (Oberarztsekretariat)
17-2044 (Termin Sprechstunde)
E-Mail: peter.grimminger@unimedizin-mainz.de

Oliver Kreft, Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496,
E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de



Atriale Herzmuskelzellen - Herzrhythmusstörungen - artriale Kardiomyozyten

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Erstmals molekularer Blick in atriale Herzmuskelzellen

Weltpremiere: UMG-Herzforschern gelingt detaillierter molekularer Blick in atriale Herzmuskelzellen: 

Neuartige Signalprozesse und auch Krankheitsursachen z.B. von Herzrhythmusstörungen können so grundlegend erklärt werden. Veröffentlichung in der renommierten Fachzeitschrift The Journal of Clinical Investigation. 

Abb. 1: Lebendzell-Membranverfärbung von gesunden und kranken atrialen Maus-Herzmuskelzellen.
Abb. 1: Lebendzell-Membranverfärbung von gesunden und kranken atrialen Maus-Herzmuskelzellen.
Foto: umg 
  • Rund zwei Drittel aller Herzrhythmusstörungen insbesondere bei älteren Menschen haben ihren Ursprung im Herzvorhof. 

Hier sind die „atrialen“ Herzmuskelzellen des Vorhofs entscheidend für die Füllung der Herzkammern. 

Doch bisher wurden diese Herzmuskelzellen kaum gezielt mit modernsten zellbiologischen Methoden untersucht.

Sören Brandenburg und Prof. Dr. Stephan Lehnart, beide Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist es nun weltweit erstmals gelungen, die molekularen Zellstrukturen sogenannter atrialer Kardiomyozyten sichtbar zu machen. 

Die Forschung wurde durch den Sonderforschungsbereich 1002 „Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz“, das Deutsche Zentrum für Herzkreislauf-Forschung (DZHK) sowie die Europäische Union gefördert. Die Ergebnisse sind veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift The Journal of Clinical Investigation.

Originalveröffentlichung: Sören Brandenburg, Tobias Kohl, George S.B. Williams, Konstantin Gusev, Eva Wagner, Eva A. Rog-Zielinska, Elke Hebisch, Miroslav Dura, Michael Didié, Michael Gotthardt, Viacheslav O. Nikolaev, Gerd Hasenfuss, Peter Kohl, Christopher W. Ward, W. Jonathan Lederer and Stephan E. Lehnart: Axial tubule junctions control rapid calcium signaling in atria.The Journal of Clinical Investigation. doi:10.1172/JCI88241.

FORSCHUNGSERGEBNISSE IM DETAIL


Abb.2:  Zeitgleich zur Proliferation der axialen Tubuli (siehe Abb. 1) steigt die Anzahl hoch-phosphorylierter RyR2-Calcium-Freisetzungskanäle
 Abb.2: Zeitgleich zur Proliferation der axialen Tubuli (siehe Abb. 1) steigt die Anzahl hoch-phosphorylierter RyR2-Calcium-Freisetzungskanäle  Foto: umg

Nach neuen Erkenntnissen werden atriale Herzmuskelzellen von spezialisierten und elektrisch erregbaren Membranschläuchen, dem sog. Tubulus-Netzwerk, durchzogen. 

Das schlauchartige Membransystem durchzieht die atrialen Zellen auf ungewöhnliche Weise.

Bislang war unklar, wie elektrische Signale die Kontraktion der atrialen Herzmuskelzelle auslösen und wie die Kontraktion abläuft. 
  • „Wir konnten nun zeigen, wie das elektrische Aktionspotential durch die Tubulus-Strukturen bis tief in die Zelle hineingelangt und wo die Zelle im Inneren genau durch die Freisetzung von Ca²+-Ionen stimuliert wird. 

Ein besseres Verständnis dieser subzellulären Signalmechanismen ermöglicht auch detaillierte Vorhersagen bei Krankheiten, wenn die Signalprozesse gestört sind.

Dies ist z.B. bei Herzrhythmusstörungen der Fall“, sagt Sören Brandenburg, Erstautor der Studie.

Die Göttinger Forscher haben zunächst Herzmuskelzellen von genetisch veränderten Mäusen untersucht und dann ihre molekularen Ergebnisse in menschlichen Herzmuskelzellen bestätigt.

Das von ihnen erstmals beschriebene und Vorhofzellen-spezifische tubuläre Membrannetzwerk besteht (im Gegensatz zu Muskelzellen der ventrikulären Herzkammern) hauptsächlich aus längs zur Zellachse ausgerichteten Tubulus-Nanostrukturen.

Diese kleinsten Strukturen waren mit Hilfe modernster Mikroskopie-Verfahren, wie Stimulated Emission Depletion (STED) und Elektronentomographie, messbar. Die Göttinger Forscher konnten sichtbar machen, wo diese „axialen“ Membrantubuli mit besonders vielen Calcium-Freisetzungskanälen, sog. Ryanodin-Rezeptoren, assoziiert sind, die das Calcium-Signal und damit direkt die Kontraktion der Zelle maßgeblich beeinflussen.

Prozesse verstehen, um neue Therapieansätze entwickeln zu können

Ein gemeinsam mit den amerikanischen Wissenschaftlern Prof. Jonathan Lederer, Prof. George Williams und Prof. Christopher Ward der University of Maryland in Baltimore entwickeltes Computermodell simuliert erstmals die Calcium-Signale atrialer Zellen. So lässt sich beispielsweise folgende Frage beantworten: 

Wie wird im Zellinneren ein besonders schnelles lokales Calcium-Signalverhalten durch axiale Tubulus-Strukturen vermittelt?

Das Modell soll helfen, diese sehr schnellen Signalprozesse noch besser zu verstehen und in Zukunft neue Therapieansätze entwickeln zu können.

Das Göttinger Forscherteam konnte im Mausmodell zeigen, welche Auswirkungen eine pathologische Zunahme der Herzmuskeldicke induziert durch Aortenstenose auf atriale Herzmuskelzellen hat. 

„Die atrialen Zellen wurden dabei nicht nur deutlich größer, auch die Zahl der axialen Tubulus-Strukturen nahm deutlich zu.

Diese strukturellen Veränderungen haben einen wichtigen Einfluss auf Calcium-Signale und können eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Herzrhythmusstörungen spielen. 

Wir haben jetzt die Möglichkeit, diese Signal-Prozesse vorherzusagen und zu überlegen, welche Substanzen oder Therapieverfahren helfen könnten, nachteilige atriale Remodeling-Prozesse zu verhindern“, sagt Prof. Lehnart, Seniorautor der Studie.

Die Idee dahinter: Werden entscheidende krankheitsauslösende Veränderungen in atrialen Zellen frühzeitig gehemmt, können Folgeerkrankungen wie Vorhofflimmern und Schlaganfälle möglicherweise verhindert werden.

Internationale Kooperation bringt Forschungserfolg

Die Publikation der Göttinger Forschungserkenntnisse erfährt eine große Resonanz in der Fachwelt. In einem begleitenden Editorial würdigen die prominenten US-Forscher Prof. Thomas J. Hund und Prof. Peter J. Mohler der Ohio State University die Göttinger Forschung als „beispiellosen experimentellen Kraftakt“, der ein besonders schwieriges aber wichtiges kardiovaskuläres Forschungsfeld nachhaltig erschließt.

Wichtige Voraussetzung für das Gelingen der zentralen zellbiologischen Untersuchungen waren die Optimierung der Methoden bei der Zellisolation und Lebendzell-Membranfärbung, die Verfügbarkeit modernster, hochauflösender Mikroskopie-Verfahren in Göttingen sowie internationale Kollaborationen mit methodisch ausgewiesenen Standorten. „Die enge Kooperation von Universitätsmedizin, Georg-August-Universität und den Max-Planck-Instituten ist ein großer Vorteil des Herzforschungsstandorts Göttingen. Für die Arbeit konnten wir auf eine Kombination von eigens etablierten Methoden zurückgreifen und diese mit innovativen Bildgebungs-verfahren, wie etwa der STED-Mikroskopie von der Arbeitsgruppe um Professor Stefan Hell, ergänzen“, sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Mitautor der Studie und Vorsitzender des Herzforschungszentrums Göttingen (HRCG).

BILDUNTERSCHRIFTEN

Abb.1: Lebendzell-Membranverfärbung von gesunden und kranken atrialen Maus-Herzmuskelzellen. Zur Darstellung kommt das Tubulus-Netzwerk in der Kontrollzelle (links vergrößert) sowie in der pathologisch vergrößerten Zelle nach Aortenstenose (rechts vergrößert). Die längsgerichteten Tubuli sind im Bild als vertikale Strukturen sichtbar. Maßstab 10 µm. Foto: umg

Abb.2: Zeitgleich zur Proliferation der axialen Tubuli (siehe oberes Bild) steigt die Anzahl hoch-phosphorylierter RyR2-Calcium-Freisetzungskanäle (sichtbar als gelbe Strukturen in den vergrößerten Bildern) im direkten Vergleich zwischen der Kontroll- (links) und der pathologisch vergrößerten atrialen Herzmuskelzelle (rechts). Niedrig-phosphorylierte RyR2-Calciumkanäle erscheinen dagegen als grün markierte Cluster-Strukturen. Maßstab 10 µm. Foto: umg

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Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Herzzentrum
Prof. Dr. Stephan E. Lehnart
Professor für Translationale Kardiologie
Telefon 0551 / 39-10574
slehnart@med.uni-goettingen.de
www.herzzentrum-goettingen.de
Stefan Weller Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle-KANZEL: Chronische Koronare Herzkrankheit (KHK)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Entwurf der Patientenleitlinie

Die komplett neu überarbeitete Patientenleitlinie steht bis zum 2. Dezember 2016 zur öffentlichen Konsultation im Internet zur Verfügung. 

Betroffene, Interessierte und Experten sind eingeladen, den Text kritisch zu lesen und ihre Kommentare an das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin zurückzumelden. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz  

 
In Deutschland gehört die koronare Herzkrankheit (KHK) zu den "Volkskrankheiten".

  • Bei etwa 7 von 100 Frauen und etwa 10 von 100 Männern in Deutschland wird im Laufe des Lebens eine KHK bekannt. KHK und Herzinfarkt gehören zu den häufigsten Todesursachen. 

Bei einer KHK sind die Blutgefäße, die das Herz versorgen, oft verengt.

Wenn das Herz nicht mehr ausreichend Sauerstoff bekommt, können Beschwerden oder sogar Schäden am Herzen auftreten. Heilen kann man die KHK nicht. Aber mit einer guten Behandlung können Betroffene eine ähnliche Lebensqualität haben wie Gesunde.

Die Behandlung verfolgt zwei Ziele: Beschwerden lindern und gefährlichen Folgen wie Herzinfarkt vorbeugen.

Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) "Chronische Koronare Herzkrankheit" gibt auf der Grundlage von aktuellen Studien Empfehlungen zur Untersuchung und zur Behandlung der Erkrankung.  

Jetzt ist die allgemein verständliche Version dieser Leitlinie von einem Redaktionsteam aus dem Kreis der Leitlinienautoren überarbeitet und aktualisiert worden. Menschen mit KHK erhalten genaue Informationen darüber, nach welchen Kriterien und Maßgaben ihre Krankheit idealerweise behandelt werden sollte.

Betroffene, Interessierte aus Fachkreisen und Selbsthilfeorganisationen haben die Möglichkeit, die Konsultationsfassung der Patientenleitlinie kostenfrei herunterzuladen und zu kommentieren.

Sie können bis zum 2. Dezember Verbesserungen oder Ergänzungen vorschlagen. 

Für die Begutachtung steht ebenfalls ein Fragebogen zur Verfügung.

Die Redaktionsgruppe sichtet alle eingegangenen Vorschläge und entscheidet über deren Berücksichtigung in der Finalversion der Patientenleitlinie.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt.

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Svenja Siegert
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)
TiergartenTower, Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: 4005-2501/-2504
Fax: 030 4005 2555
Email: patienteninformation@azq.de
 

Weitere Informationen für interntational Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/khk/khk-2aufl-konsultation-pll.pdf Konsultationsfassung

http://www.patienten-information.de/mdb/edocs/word/kommentierungsbogen-khk-2aufl... Fragebogen

http://www.leitlinien.de/nvl/khk Übersicht NVL "Chronische KHK"

http://www.patienten-information.de/patientenleitlinien/patientenleitlinien-nvl Patientenleitlinien des ÄZQ