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Milben-Allergie: StudienEinladung zur Immuntherapie - Allergietestverfahren

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Milben-Allergie: HNO-Klinik des Dresdner Uniklinikums sucht Betroffene für Studien

In zwei weltweiten Studien wird zurzeit die Wirksamkeit unterschiedlicher Immuntherapien für Patienten überprüft, die an einer Milben-Allergie leiden. An den Studien beteiligt sich auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen, für die die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde als Mitglied des Dresdner Universitäts Allergie Centrums noch bis zu 100 Probanden sucht, stehen zwei Formen der Medikamentengabe. 

Allergie-Expertin Dr. Bettina Hauswald betreut die laufenden Studien zu den Hyposensibilisierungen an der HNO-Klinik des Uniklinikums.
Allergie-Expertin Dr. Bettina Hauswald betreut die laufenden Studien zu den Hyposensibilisierungen an der HNO-Klinik des Uniklinikums. Foto: Uniklinikum Dresden / Andre Hirtz
 
Zum einen ist dies die seit 100 Jahren praktizierte Injektion minimaler, langsam gesteigerter Dosen von Allergie auslösenden Substanzen. 

Eine zweite Studie überprüft die tägliche Gabe desselben Wirkstoffes in einer Tablette, die sich unter der Zunge auflöst. 

Diese erst seit fünf Jahren für Heuschnupfen angebotene Methode der Sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird wissenschaftlich für andere Formen der Allergie überprüft, um weitere Erkenntnisse zur optimalen Darreichung und Dosis zu gewinnen.

Mit den aktuellen Studien setzt die HNO-Klinik des Dresdner Uniklinikums ihr Engagement fort, die Wirksamkeit von Immuntherapien wissenschaftlich zu überprüfen. So waren die HNO-Spezialistinnen Dr. Bettina Hauswald und Dr. Mandy Cuevas deutschlandweit mit die ersten, die 2013 im Rahmen einer Studie erstmals die Wirksamkeit einer SLIT-Tablette gegen Hausstaubmilben-Allergien überprüften.

Vorteil dieser sogenannten sublingualen Therapie – das Medikament wird einmal täglich unter die Zunge gelegt – ist der Wegfall der aufwändigeren Spritzentherapie, die mit deutlich häufigeren und längeren Arztbesuchen verbunden ist.

Denn die Spritzen dürfen nur vom Arzt gesetzt werden und der Patient muss nach der Injektion eine halbe Stunde in der Praxis bleiben. Dank der SLIT sinkt die Zahl der notwendigen Arztbesuche deutlich, da die Patienten die Tablette zu Hause einnehmen können und nur zu wenigen Kontrolluntersuchungen zum, Allergologen müssen.

  • In einer weiteren Studie prüfen die Allergie-Experten des Uniklinikums die Wirksamkeit einer neuen Form der Spritzentherapie, bei der die Zahl der Injektionen sinkt.

Das Prinzip der Allergietherapie ist es, den Körper langsam an die Substanzen zu gewöhnen, die bei den Patienten eine unnötige Abwehrreaktion auslöst. 

Denn eigentlich gefährden weder die den Heuschnupfen auslösenden Pollen noch die Milben beziehungsweise deren Kot die Gesundheit des Menschen. 

Die langsam gesteigerte Gabe der Allergene nennen die Experten Hyposensibilisierung. 

Auch in den aktuellen Studien geht es darum, die Wirksamkeit der unterschiedlichen Formen dieser gezielten Gaben von Allergie auslösenden Substanzen genau zu kontrollieren. Zwar gibt es diese immunspezifische Therapie bereits seit 100 Jahren, doch sie war sehr lange nur für Heuschnupfenpatienten (Pollenallergiker) verfügbar. 

  • Zudem wurden die allergenen Substanzen bis vor wenigen Jahren ausschließlich unter die Haut gespritzt. 
Um die Belastungen und Risiken einer solchen Spritzenkur zu minimieren, entwickelten Forscher eine Therapie, bei der Tropfen unter die Zunge gegeben werden. Daraus entstand schließlich die noch besser handhabbare Tablettentherapie – das innovative Medikament wird unter die Zunge gelegt und gibt dort den Wirkstoff ab.
Viele Menschen wissen nichts von ihrer Allergie oder bleiben ohne Therapie Obgleich es umfangreiches Wissen zu Diagnose und Therapie von Allergien gibt, bleiben viele Betroffene ganz ohne Behandlung oder können nicht auf alle verfügbaren Optionen zurückgreifen. 

Eine wissenschaftliche Studie von Münchner Allergie-Experten belegt, dass nur die Hälfte der Betroffenen überhaupt wissen, dass sie an einer Allergie leiden. Von den 50 Prozent, die um ihre Allergie wissen, lässt sich nur die Hälfte behandeln. 

  • Aber auch in diesen Fällen raten zu wenige Ärzte zur Hyposensibiliserung. Deshalb erhalten nur zehn Prozent der in regelmäßiger Behandlung befindlichen Patienten eine solche Immuntherapie. Und von diesen erhält wiederum nur jeder Zehnte eine auf Tabletten beruhende Hyposensibiliserung. 

„Dass so wenige Allergiker überhaupt behandelt werden, ist aus meiner Sicht unhaltbar. 

Patienten, die ohne Therapie bleiben, laufen nicht nur Gefahr, nach und nach auch Allergien gegen weitere Substanzen zu entwickeln, sondern in der Folge zusätzlich auch noch an Asthma zu erkranken“, warnt Dr. Hauswald. 

An Brisanz gewinnen die Zahlen zusätzlich durch den Umstand, dass immer mehr Menschen unter Allergien leiden.

Vorteile der Studien: umfassende Tests und kostenlose Medikamente Bevor ein Allergie-Patient in die von der HNO-Klinik angebotenen Studien aufgenommen wird, erfolgen umfassende Untersuchungen durch die Allergologen des Uniklinikums. Weiterer Vorteil einer Studienteilnahme ist, dass die Probanden während der Behandlung kostenlos mit Medikamenten gegen die Symptome der Allergie versorgt werden.

Milbenalarm: Morgendliche Attacken im warmen Bett Die Hausstauballergie ist auf dem Vormarsch: 

Experten zufolge lösen winzige Milben im Staub heute bereits jede vierte Allergie in Deutschland aus. Mehr als jeder zehnte Bundesbürger ist betroffen. Mit Hilfe verschiedener Allergietestverfahren lässt sich die Diagnose mittlerweile recht zuverlässig stellen. Wässriger Schnupfen, geschwollene Nasenschleimhäute und tränende Augen gelten als typische Anzeichen auch dieser Allergie. 

Sie tritt verstärkt ab dem Herbst, wenn sich mit Beginn der Heizperiode der Kot der Milben besonders gut in der Raumluft verbreitet. 

Genauer: Die winzigen Tiere sind oft zu Tausenden in einem Gramm Staub zu finden. Sie ernähren sich von Hautschuppen, von denen jeder Mensch pro Tag etwa 1,5 Gramm verliert – die Nahrung für anderthalb Millionen Hausstaubmilben. Besonders stark vermehren sie sich in warmer, feuchter Umgebung – am liebsten in einem regelmäßig genutzten Bett.

Werden die allergischen Beschwerden nachts oder in den frühen Morgenstunden schlimmer, ist das ein deutlicher Hinweis für das Vorliegen einer Hausstauballergie. 

Sie kann sich zum Dauerhusten oder sogar bis hin zum Asthma verstärken. Aber die Betroffenen können einiges tun, um sich zu schützen. Sind die Allergieauslöser identifiziert, gilt es, sie so gut wie es geht aus dem Alltag zu verbannen. Ehe allerdings das gesamte Leben und besonders die Wohnung komplett geändert werden, sollte die Diagnose eindeutig gestellt sein.

Tipps für Hausstauballergiker So machen Sie den Milben das Leben schwer – und sich selbst leichter:

- Wohnräume häufig lüften
- Schlafraum „milbenfeindlich“ gestalten
- Staubfänger wie Teppiche, schwere Vorhänge, offene Kleiderregale, Plüschtiere entfernen
- Regelmäßig Sprays gegen Milben in Wohnräumen verwenden
- Keine Tiere und keine Topfpflanzen mit Erde in der Wohnung
-Schlafraum wenig oder gar nicht heizen, kühl bei 15 bis 18° C halten, Luftfeuchtigkeit maximal 50 Prozent
- Häufig lüften, das senkt die Luftfeuchtigkeit
- auf Federn- und Daunenfüllungen der Kissen und Bettdecken verzichten
- Allergendichtes Bettzeug nutzen

- Bettwäsche alle 14 Tage wechseln, mindestens bei 60° C heiß waschen
- Plüschtiere regelmäßig einfrieren
- Matratzen im Schnee ausklopfen
- keine Raumbefeuchter oder Klimaanlagen nutzen
- Urlaub in den Bergen: Über 1.600 Meter Höhe gibt es kaum Milben

An den Studien können Patienten teilnehmen, die
- zwischen 18 und 65 Jahre alt sind,
- aufgrund von Hausstaubmilben seit einem Jahr regelmäßig unter Symptomen leiden

Kontakt für Patienten
Korina Rydl, Felix Selega
Telefon: 0351 458 3506 E-Mail: allergiestudien@uniklinikum-dresden.de

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Universitäts AllergieCentrum
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Funktionsbereich Allergologie/Rhinologie
Dr. Bettina Hauswald
Tel.: 0351 458 4430
E-Mail: bettina.hauswald@uniklinikum-dresden.de
Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden


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Colitis ulcerose - Pouchitis: Stuhltransplantation

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mikrobiomaustausch hilft bei Pouchitis nach Colitis ulcerosa

Wissenschaftler freuen sich über Erfolge bei der Behandlung der Pouchitis, einer besonderen Form der chronischen Dickdarmentzündung  
  • Die Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms. 
  • Die Erkrankung kann zu Durchfall, Darmblutungen, Stuhlinkontinenz und zwanghaften Stuhlgängen führen. 
  • Meist kann man sie medikamentös behandeln. Gelingt das allerdings nicht, müssen die Mediziner den Dickdarm entfernen und einen Ersatzdickdarm konstruieren. Doch auch dieser neue Darm kann sich entzünden. 
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Jena und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben nun getestet, ob ein Austausch der Darmflora den Gesundheitszustand der am schlimmsten betroffenen Patienten verbessert. Die erfolgsversprechenden Ergebnisse veröffentlichten sie im angesehenen „American Journal of Gastroenterology“.



Eine Stuhltransplantation könnte die Lösung bei der Behandlung der Pouchitis sein.
Eine Stuhltransplantation könnte die Lösung bei der Behandlung der Pouchitis sein.  Michael Szabo / Uniklinikum Jena

Etwa 200 von 100.000 Menschen leiden an einer Colitis ulcerosa, die zu einer erheblichen Einschränkung der Patienten im Alltag führt. Schafft man es nicht, die Erkrankten mit Medikamenten zu behandeln, muss der Dickdarm vollständig entfernt werden. 
  • Um die Reservoirfunktion des Mastdarms zu erhalten und eine normale Stuhlentleerung zu ermöglichen, wird anschließend aus dem Dünndarm ein künstlicher Enddarm konstruiert, ein sogenannter „Pouch“ (englisch: Beutel). 
„Leider kommt es auch in der Pouch immer wieder zu Entzündungen. Diese kann man mit Hilfe von Antibiotika gut bekämpfen. Schwierig wird es, wenn die Antibiotika nicht mehr wirken“, sagt Prof. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena.

Außerdem ist die Rückfallgefahr bei einer Entzündung des künstlichen Darmreservoirs sehr hoch.

Stallmach und seine Kollegen am Universitätsklinikum suchten deshalb nach einer alternativen Behandlung für die Patienten, bei denen Antibiotika ihre Wirkung verfehlen. „Da Bakterien bei der Pouchitis wohl ursächlich sind, hatten wir die Hoffnung, dass man mit einer Veränderung der Zusammensetzung der Bakterien im Darm der Patienten eine Besserung erzielen kann“, sagt Stallmach.

  • Diesen Transfer des Mikrobioms – der Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm – von gesunden Menschen auf kranke, führt man bereits bei anderen bakteriellen Infektionen, wie etwa bei Clostridium difficile, erfolgreich durch. 

Auch bei Stallmachs Pouchitis-Patienten zeigten sich erste Erfolge. Bei drei der insgesamt fünf behandelten Patienten verschwand die Entzündung komplett, bei einem weiteren stellte sich zumindest eine Verbesserung ein. Nur bei einer Patientin zeigte sich keine Besserung. „Natürlich ist das eine sehr kleine Stichprobe, aber es ist ein Anfang und wir können auf diesen Ergebnissen gut aufbauen“, sagt Stallmach.

  • Um zu verstehen, ob der Mikrobiomtransfer wirklich der Schlüssel für den Erfolg war, muss man das Mikrobiom analysieren. 

Dazu arbeitete Stallmach mit der Arbeitsgruppe Molekulare Interaktionen und Prozesse am HZI zusammen. „Wir haben geschaut, ob sich die Bakterien des Spenders wirklich im Patienten ansiedeln. So kann man sehen, ob der Transfer erfolgreich war“, sagt Prof. Dietmar Pieper, Leiter der Arbeitsgruppe am HZI. Das war bei zwei der drei von Piepers Arbeitsgruppe analysierten Patienten der Fall.

„Da bei der dritten Patientin keine Ansiedlung der Bakterien nachweisbar und auch keine Besserung im Krankheitsverlauf eintrat, kann man davon ausgehen, dass der Mikrobiomtransfer, wenn er funktioniert, erfolgsversprechend ist“, sagt Stallmach.

  • Allerdings ist die Behandlung nicht ganz trivial, da die Darmflora bei jedem Menschen aus anderen Bakterien besteht. „Deshalb kann man nicht einfach irgendeinen gesunden Menschen auswählen, man muss genau wissen, wie dessen Darmflora zusammengesetzt ist und ob sie die für die Heilung notwendigen Bakterien enthält“, sagt Pieper.

In den nächsten Schritten gilt es nun herauszufinden, welche Bakterien genau sich bei einem positiven Verlauf ansiedeln und welche für einen positiven Verlauf der Erkrankung wichtig sind.

„Mit dieser Erkenntnis könnte man langfristig Tabletten entwickelt werden, die genau die Mikroorganismen enthalten, die dem Erkrankten fehlen“, sagt Pieper. Das ist noch Zukunftsmusik, denn zunächst müssen die Ergebnisse in einer größeren Studie überprüft werden.

Originalpublikation:
Fecal Microbiota Transfer in Patients With Chronic Antibiotic-Refractory Pouchitis; Andreas Stallmach MD, Kathleen Lange MD, Juergen Buening MD, Christian Sina MD, Marius Vital PhD and Dietmar H Pieper PhD; Am J Gastroenterol 111: 441-443; DOI:10.1038/ajg.2015.436.

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Prof. Dr. Andreas Stallmach, Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9324221
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Prof. Dr. Dietmar Pieper, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig
Tel: 0531 6181-4200
E-Mail: dietmar.pieper@helmholtz-hzi.de
Rebecca Winkels Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung


Über das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. http://www.helmholtz-hzi.de

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360° TOP-Hinweis: Alarmierende Unfallgefahr durch Smartphone-Nutzung am Steuer

Medizin am Abend Berlin: Neue Studie sieht alarmierende Unfallgefahr durch Smartphone-Nutzung am Steuer

Alarmierend viele Autofahrer werden durch Lesen und Tippen auf Smartphones abgelenkt und sind damit ein ernsthaftes Verkehrsrisiko. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Technischen Universität Braunschweig, die den Radioprogrammen NDR Info und N-JOY vorliegt. Die Verkehrspsychologen registrierten bei der Beobachtung von knapp 12.000 vorbeifahrenden Autos, dass in diesem Moment 4,5 Prozent der Fahrer durch Hantieren mit ihrem Handy abgelenkt waren - das sind mehr Fahrer, als beim Telefonieren beobachtet wurden.

Die Studie spricht von einer im Vergleich zu anderen Ländern "alarmierend hohen Rate von Tippen während der Fahrt" in Deutschland. In einer bundesweiten Umfrage von N-JOY und NDR Info sprachen sich zehn der 16 Innenministerien der Länder für eine Erweiterung des Verbots aus.

  • Nur drei Länder führen eine Statistik, wie häufig unzulässige Handynutzung für Unfälle mit verantwortlich ist. 

Wissenschaftler der TU Braunschweig hatten im vergangenen Jahr 11.837 zufällig ausgewählte Autos an 30 Standorten in Hannover, Braunschweig und Berlin beim Vorüberfahren beobachtet. 
  • Dabei war unzulässige Handynutzung nicht nur im stehenden Verkehr festzustellen, sondern fast ebenso häufig im fahrenden Auto. 

Der Leiter der Studie, der Verkehrspsychologie-Professor Mark Vollrath, schließt daraus, dass Fahrer Handys auch dann benutzen, wenn der Verkehr höhere Aufmerksamkeit erfordert. Vollrath führt den Anteil unzulässiger Handynutzung auf die stark gestiegene Zahl von Smartphones in Deutschland zurück, aber auch auf mangelndes Problembewusstsein.

"Den Leuten scheint nicht klar zu sein, wie gefährlich gerade das Tippen auf dem Handy ist.

Aber Problembewusstsein alleine reicht nicht. Man lässt solche Dinge erst dann sein, wenn sie zu negativen Konsequenzen führen", sagte Vollrath und forderte mehr Kontrollen sowie eine Überarbeitung der gesetzlichen Regelung. Auch zehn der von N-JOY und NDR Info befragten 16 Bundesländer halten die Formulierung des Mobiltelefonverbots für nicht mehr zeitgemäß, unter anderem, weil mittlerweile auch viele andere technische Geräte genutzt werden könnten. Das Schreiben einer SMS oder das Eintippen einer Telefonnummer erhöht das Unfallrisiko laut Studien um das Sechs- bis Zwölffache. 

Statistiken aus Ländern wie den USA oder Österreich nennen die Nutzung von Handys als eine der Hauptunfallursachen. In Deutschland führen nur Berlin, das Saarland und Nordrhein-Westfalen überhaupt Statistiken, kommen dabei aber auf überraschend geringe Zahlen.

Danach konnte in weniger als 0,1 Prozent der Unfälle Handynutzung als Unfallursache nachgewiesen werden.

  • Verkehrsforscher Vollrath hält diese Zahlen für nicht repräsentativ und die Erfassung durch die Polizei für lückenhaft. Der ADAC schätzt, dass in Deutschland jeder zehnte Unfall auf unzulässige Handynutzung zurückzuführen ist. Nahezu alle 16 Bundesländer halten das Problem "Handy am Steuer" laut der Umfrage von N-JOY und NDR Info für gravierend und thematisieren es in Vorbeugungskampagnen. Doch nur wenige Innenministerien konnten genaue Angaben zu Kontrollen des Handyverbots machen. 
Handys dürfen laut Straßenverkehrsordnung während der Fahrt nicht in die Hand genommen und benutzt werden.  

  • Verstöße von Autofahrern werden mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt beim Flensburger Kraftfahrtbundesamt geahndet. Für Radfahrer werden 25 Euro fällig. Immer wieder diskutieren Politiker eine Erweiterung und Verschärfung des Verbots. 

N-JOY, das junge Radioprogramm des NDR, startet am Montag, 11. April, zusätzlich zur Berichterstattung die Kampagne "Kopf hoch. Das Handy kann warten" als dauerhafter Bestandteil in seinen Sendungen und Social Media-Angeboten.

Hörerinnen und Hörer werden regelmäßig daran erinnert, auf die Straße zu schauen und nicht auf das Display. Zudem berichten Feuerwehrleute, Sanitäter und Polizisten von ihren Unfalleinsätzen.

Das Informationsprogramm NDR Info berichtet mehrere Tage über verschiedene Aspekte des Themas und diskutiert am Mittwoch, 13. April, um 21.05 Uhr in der Sendung "Redezeit" mit Experten und Hörern. 

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Blutanalyse von Eiern - Männliche Nachkommen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Spektroskopische Blutanalyse von Eiern soll das Töten männlicher Küken überflüssig machen

Im Bereich Klinisches Sensoring und Monitoring der TU Dresden ist es erstmalig gelungen, mittels Ramanspektroskopie in-ovo, also direkt im befruchteten Hühnerei, das Geschlecht nach nur 72 Stunden Bebrütung zu bestimmen. Das an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus entwickelte Verfahren beruht auf der Untersuchung von Blutgefäßen, die zu diesem Zeitpunkt bereits ansatzweise ausgebildet sind. 

 Versuchsaufbau zur Geschlechtsbestimmung im Ei.
 Versuchsaufbau zur Geschlechtsbestimmung im Ei.  Foto: Medizinsche Fakultät der TU Dresden / Stephan Wiegand

Mittels Laser wird kontaktlos das Blut analysiert. 

Die Ramanspektren männlicher Blutzellen weisen gegenüber denen weiblicher Blutzellen geringfügig stärkere Signale im Bereich der Nukleinsäuren auf. 
 
  • Allein in Deutschland werden die jährlich bei der Legehennenvermehrung anfallenden rund 40 Millionen männlichen Nachkommen unmittelbar nach dem Schlupf aussortiert und anschließend getötet. Kriterien sind derzeit die Daunenfärbung beziehungsweise Schwungfederentwicklung der Küken.

Ein im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung arbeitender Forscherverbund aus Leipzig und Dresden entwickelt ein Verfahren zur Vermeidung des Tötens der männlichen Eintagsküken.

  • Dazu soll zukünftig am Tag drei der Bebrütung, an dem noch kein Schmerzempfinden der Embryos besteht, das Geschlecht optisch spektroskopisch bestimmt werden.

Der Ansatz der Forscher: Bei einer Raman-Spektroskopie wird monochromatisches Licht, zum Beispiel von einem Laser, auf das Untersuchungsobjekt eingestrahlt und das Spektrum des gestreuten Lichtes analysiert. Ähnlich wie in der IR-Spektroskopie lässt sich aus den Banden des Raman-Spektrums die Struktur von Molekülen eindeutig bestimmen.

  • Nutzt man ultraviolettes (UV) Licht zur Anregung der Ramanstreuung, werden besonders DNA- und Protein-Informationen durch den sogenannten Resonanzeffekt verstärkt. 
  • Durch Einsatz von energieärmerem Nahinfrarot-Licht lässt sich jedoch auch dieses Messprinzip für eine in ovo Geschlechtsbestimmung nutzbar machen. 

Hierzu wird das Ramanstreulicht von Blut etwa 72 Stunden bebrüteter Embryonen registriert und spektral zerlegt.

  • Die Ramanspektren männlicher Blutzellen weisen gegenüber denen weiblicher Blutzellen geringfügig stärkere Signale im Bereich der Nukleinsäuren auf. Diese Signale differieren signifikant und können somit zur Geschlechtsidentifikation herangezogen werden.

In bisherigen Versuchen wurden alle Eier ausgebrütet, um die spektroskopische Signatur von weiblichen und männlichen Eiern zu charakterisieren. Durch vorherige Selektion der Eier mit weiblicher Signatur ist es Forschern an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden nun erstmals gelungen, dass nur weibliche Küken ausgebrütet wurden.

Das Forscherteam arbeitet an einer weiteren Erhöhung der Zuverlässigkeit der Geschlechtsbestimmung und einer Optimierung der Schlupfrate. Für den routinemäßigen großindustriellen Einsatz muss die Geschwindigkeit des Verfahrens noch deutlich erhöht werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklung ist die Vollautomatisierung der Selektion. Die Forscher hoffen, dieses Ziel bis Mitte 2017 zu erreichen.


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Klinisches Sensoring und Monitoring
Leitung: Prof. Dr. rer. nat. Edmund Koch
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Tel.: +49 351 458-16618
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360° TOP-Thema: In der Notaufnahme - Herzenzym Troponin + Schlaganfallpatient

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Biomarker für Herzschädigung bei Schlaganfallpatienten unzuverlässig

Eine erhöhte Konzentration des Herzenzyms Troponin im Blut eines Menschen kann auf eine akute Erkrankung der Herzkranzgefäße hinweisen. Troponin wird deshalb zur Diagnose eines Herzinfarktes eingesetzt. 
  • Allerdings tritt ein erhöhter Troponinspiegel auch bei vielen Schlaganfallpatienten auf. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin konnten jetzt nachweisen, dass die höhere Konzentration des Enzyms bei Schlaganfallpatienten in den allermeisten Fällen nicht mit einer akuten Erkrankung der Herzkranzgefäße verbunden ist. 
  • Diese Erkenntnis ist entscheidend, da die leitliniengerechte Therapie eines Herzinfarkts eine starke Blutverdünnung beinhaltet, die aber für Patienten mit einem Schlaganfall gefährlich sein kann. 
Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Fachzeitschrift Circulation* publiziert.

Medizin am Abend Berlin stellt das Team vor:  

Schlaganfall ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jedes Jahr erleiden fast 270.000 Menschen eine solche Durchblutungsstörung des Gehirns. 
  • Einige dieser Patienten weisen zudem eine erhöhte Konzentration des Herzenzyms Troponin auf. 
Die Entstehungsmechanismen erhöhter Herzenzyme bei Patienten, die sich vordergründig mit Schlaganfallsymptomen in der Notaufnahme vorstellen, sind unklar“, sagt Privatdozent Dr. Christian Nolte, Oberarzt an der Klinik für Neurologie am Campus Benjamin Franklin und Wissenschaftler am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin.

„Wir wollten daher herausfinden, wie häufig eine koronare Pathologie die Ursache für den erhöhten Enzymspiegel ist“, fügt Dr. Hans-Christian Mochmann, Oberarzt an der Klinik für Kardiologie hinzu.
Mittels Herzkatheter untersuchten die Wissenschaftler aus der Klinik für Kardiologie und Neurologie Schlaganfallpatienten mit erhöhten Enzymwerten sowie Patienten, die sich aufgrund von Brustschmerz in der Notaufnahme vorstellten und deren Blut ebenfalls eine erhöhte Konzentration an Troponin zeigte.

  • Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit akutem Schlaganfall und einem erhöhten Troponinspiegel deutlich weniger wahrscheinlich eine therapiebedürftige Herzkranzgefäßerkrankung aufweisen als Patienten mit Brustschmerzen. 

Der Unterschied war mit 24 Prozent gegenüber 79 Prozent hochsignifikant, obwohl beide Patientengruppen ähnlich hohe Ausgangswerte hatten.

  • Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse erscheint es nicht gerechtfertigt, bei Patienten mit akutem Schlaganfall und erhöhtem Troponin routinemäßig invasive diagnostische Verfahren wie die Koronarangiographie durchzuführen. 

„Diese Erkenntnis ist für die Behandlungsrichtlinien entscheidend, die in diesem Punkt bisher vage formuliert sind“, kommentiert Privatdozent Christian Nolte die Ergebnisse der Studie.

*Mochmann HC, Scheitz JF, Petzold GC, Haeusler KG, Audebert HJ, Laufs U, Schneider C, Landmesser U, Werner N, Endres M, Witzenbichler B, Nolte CH; TRELAS Study Group. Coronary Angiographic Findings in Acute Ischemic Stroke Patients With Elevated Cardiac Troponin: The Troponin Elevation in Acute Ischemic Stroke (TRELAS) Study. Circulation. 2016 Mar 1. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.115.018547.
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PD Dr. Christian Nolte
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360° TOP-Hinweis: Arachnophobie: Angst lässt Spinnen größer wirken - Spinnenangst

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Expositionstherapie kann Verzerrungen korrigieren

Menschen, die an Arachnophobie (Spinnenangst) leiden, überschätzen die Größe von Spinnentieren. 

Denn die Betroffenen können die angstbezogene visuelle Information nicht angemessen verarbeiten. 

Dies hat ein Team von Forschern der Universitäten in Regensburg und Würzburg und der Brown University (USA) erstmals nachgewiesen. Die Wissenschaftler konnten auch zeigen: Durch eine Expositionstherapie, bei der sich die Patientinnen und Patienten ihren Ängsten in einer sicheren Umgebung stellen, können die verzerrten Größeneinschätzungen korrigiert werden. Die Ergebnisse der Forscher wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Biological Psychology“ veröffentlicht (DOI: 10.1016/j.biopsycho.2016.03.005). 
 Virtuelle Spinne im Rahmen einer Expositionstherapie.

Virtuelle Spinne im Rahmen einer Expositionstherapie.Bildnachweis: Andreas Ruider


Phobien sind die häufigste Form von Angststörungen, die durch eine irrationale Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen gekennzeichnet sind
  • So kann schon die Vorstellung der Konfrontation mit einer Spinne bei Betroffenen mit Spinnenphobie ein Angstgefühl von lähmender Intensität auslösen. Eine Hypothese zur Ursache dieser Angst besagt, dass bei den Betroffenen die angstbezogene visuelle Information nicht angemessen verarbeitet wird.
Zur Klärung dieser Hypothese ließen die Forscher um Prof. Dr. Andreas Mühlberger (Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie) und Dr. Youssef Shiban (Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie) von der Universität Regensburg mehrere Patientinnen und Patienten mit Spinnenangst sowie gesunde Probanden die Größe von Spinnen einschätzen – vor und nach einer Expositionsbehandlung. 

Bei dieser Therapieform werden Personen, die beispielsweise an Höhenangst oder eben Spinnenphobie leiden, wiederholt mit dem angstauslösenden Objekt oder der entsprechenden Situation konfrontiert. Ziel ist es, einen Lernprozess in Gang zu setzen, der den Betroffenen verdeutlicht, dass die Situation harmlos ist.

  • Der Versuch zeigte, dass die Patientinnen und Patienten mit Spinnenangst die Tiere vor der Behandlung deutlich größer einschätzten als die gesunde Vergleichsgruppe vor Beginn der Therapie. 
  • Allerdings verringerte sich diese Verzerrung der Größeneinschätzung im Verlauf der Expositionsbehandlung deutlich, so dass nach der Behandlung keine Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsgruppen mehr festgestellt werden konnten. 
Die Beobachtungen der Wissenschaftler bestätigen die Annahme, dass Patientinnen und Patienten mit Spinnenangst angstbezogene visuelle Informationen generell anders verarbeiten als gesunde Menschen, sich diese Verzerrungen aber durch eine Expositionstherapie korrigieren lassen.

Die Original-Publikation im Internet unter:
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301051116300539

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Dr. Youssef Shiban
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Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Tel.: 0941 943-6044
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Alexander Schlaak Universität Regensburg

360° TOP-Thema: Möglicher Ansatz gegen Infektionen mit Krankenhauskeimen "Pseudomonas aeruginosa"

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Forscher entschlüsseln Bakterien-Enzym

Mikrobiologen der Universitäten Münster und Nottingham (England) haben ein Enzym untersucht, das eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Infektionen mit dem Krankenhauskeim "Pseudomonas aeruginosa" spielen könnte. Sie haben die dreidimensionale Struktur des Enzyms entschlüsselt und seine Funktion aufgedeckt. 


Erstautor Steffen Drees mit Prof. Dr. Susanne Fetzner (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie der WWU)
Erstautor Steffen Drees mit Prof. Dr. Susanne Fetzner (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie der WWU)  Foto: WWU/Franziska Birmes
  • Sogenannte Krankenhauskeime treiben Medizinern und Hygiene-Experten die Sorgenfalten auf die Stirn, denn diese Bakterien können für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zur Gefahr werden. 
Das gilt vor allem, wenn die Keime gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent sind und sich durch einen sogenannten Biofilm quasi mit einem Schutzschild umgeben. Mikrobiologen der Universitäten Münster und Nottingham (England) haben nun ein Enzym untersucht, das eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Infektionen mit dem Krankenhauskeim "Pseudomonas aeruginosa" spielen könnte. Sie haben die dreidimensionale Struktur des Enzyms entschlüsselt und seine Funktion aufgedeckt. Die Arbeit ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Biological Chemistry" publiziert und als "Veröffentlichung der Woche" hervorgehoben.

Diese besondere Würdigung erfahren maximal 100 von mehr als 6600 Fachaufsätzen, die pro Jahr in der Zeitschrift veröffentlicht werden.

Das Bakterium "Pseudomonas aeruginosa" ist der weltweit vierthäufigste Erreger von Infektionen, die sich Patienten in Krankenhäusern zuziehen. 

Der Keim ist weit verbreitet. 
  • Er kommt beispielsweise an feuchten Orten wie Waschbecken und Duschen vor. Bei Menschen mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem kann er unter anderem Lungenentzündungen und Blutvergiftung auslösen. 
"Das Bakterium ist unter Krankenhaus-Hygienikern gefürchtet", sagt Prof. Dr. Susanne Fetzner, die das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt initiierte und das münstersche Teilprojekt leitete. Pseudomonas aeruginosa bildet eine Vielzahl sogenannter Virulenz-Faktoren. 
  • Dazu gehören Zellgifte und Gewebe schädigende Enzyme, die den Bakterien unter anderem zur Verteidigung gegen die Immunabwehr des Menschen dienen und die Erregerausbreitung im Körper begünstigen.

Da es zunehmend Probleme durch Antibiotika-Resistenzen gibt, verfolgen Wissenschaftler weltweit neue Therapie-Ansätze. Dazu zählt die Entwicklung antivirulent wirkender Stoffe. Diese Substanzen beeinträchtigen nicht das Bakterien-Wachstum, hemmen aber die Ausbildung der Virulenz-Faktoren. Das Enzym, das die Wissenschaftler aus Münster und Nottingham untersuchten, spielt bei der Produktion der Virulenz-Faktoren von Pseudomonas aeruginosa eine wichtige Rolle. Könnte man es durch Medikamente ausschalten, würden die Bakterien krankmachende Eigenschaften gar nicht erst entwickeln.

Doktorand Steffen Drees, Erstautor der Studie, erklärt diesen Ansatz: "Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa haben eine spannende Eigenschaft: Sie kommunizieren untereinander mithilfe von Signalmolekülen. So können sie feststellen, wie viele Bakterienzellen es in ihrer Nachbarschaft gibt. Erst wenn die 'Armee' stark genug ist, bilden die Bakterien ihre Virulenz-Faktoren. Würde man das von uns untersuchte Enzym durch Medikamente blockieren, könnten die Bakterien keine Signalmoleküle mehr bilden.

So würden sie nicht merken, dass die Population die nötige hohe Dichte an Bakterienzellen erreicht hat – entsprechend würden sie keine Virulenz-Faktoren bilden."

Das Enzym ist nicht das einzige Protein, das auf molekularer Ebene als Ziel für therapeutische Wirkstoffe dienen könnte. Andere Studien zeigen Alternativen auf. "Das von uns untersuchte Enzym ist jedoch besonders vielversprechend, da es ein Schlüsselenzym bei der Ausbildung von Signalmolekülen und somit von Virulenz-Faktoren ist", unterstreicht Biologin Susanne Fetzner. Die Wissenschaftler sehen ihre Arbeit als ersten Schritt auf dem Weg zu einer möglichen neuen Therapie. "Man muss ein Enzym erst verstehen, um Wirkstoffe zu entwickeln, die es ausschalten. Und das ist uns gelungen."

Originalpublikation:

Drees S. L., Li C., Prasetya F., Saleem M., Dreveny I., Williams P., Hennecke U., Emsley J. und Fetzner S. (2016): PqsBC, a condensing enzyme in the biosynthesis of the Pseudomonas aeruginosa quinolone signal: crystal structure, inhibition, and reaction mechanism. The Journal of Biological Chemistry; doi: 10.1074/jbc.M115.708453
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Alexithymie: Autismus / Nicht-AutistInnen / Multiple Sklerose / Parkinson-Krankheit

Medizin am Abend Berlin Fazit:  AutistInnen haben gleiche moralische Urteilsfähigkeit wie Nicht-AutistInnen

Ein weit verbreiteter Mythos über Autismus besagt, dass Betroffene einen Mangel an emotionalem Einfühlungsvermögen und eine Neigung zu zweckorientiertem Handeln haben. 

Der Zusammenhang zwischen der Empathiefähigkeit von AutistInnen und ihren moralischen Urteilen ist bislang jedoch wenig erforscht. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Giorgia Silani von der Universität Wien zeigt jedoch, dass es sich bei der scheinbar gefühllosen Haltung von AutistInnen gar nicht um eine Eigenschaft des Autismus per se, sondern um einen wenig erforschten Aspekt ihrer Persönlichkeit namens Alexithymie handelt. 

Diese ist durch Schwierigkeiten in der Emotionsverarbeitung gekennzeichnet. 

 Die aus Puzzleteilen zusammengesetzte Schleife ist ein oft verwendetes Symbol, das die unterschiedlichen Symptome, Auswirkungen und Schweregrade von Autismus darstellt.


Die aus Puzzleteilen zusammengesetzte Schleife ist ein oft verwendetes Symbol, das die unterschiedlichen Symptome, Auswirkungen und Schweregrade von Autismus darstellt.
Copyright: MesserWoland/WikimediaCommons/ http://bit.ly/1SiOk3s

  • Menschen mit Autismus werden häufig als mangelnd empathisch und mit wenig oder gar keinem Interesse an den Gefühlen anderer Menschen dargestellt. Dies hat zur Stigmatisierung dieser Gruppe geführt, sodass autistische Individuen häufig als gefühlskalt, distanziert und mit nur wenig bis überhaupt keinem Sinn für Moral wahrgenommen werden.

In der neuen Studie verwendeten die ForscherInnen ethisch-moralische Dilemmata: 

Gedankenexperimente, in denen es erforderlich ist, eine Person zu opfern, um dadurch das Leben mehrerer Personen zu retten.

Im Anschluss wurden die TeilnehmerInnen, autistische sowie nicht-autistische Erwachsene, aufgefordert, ein moralisches Urteil abzugeben. Die Resultate zeigen, dass sich beide Gruppen nicht in ihren moralischen Urteilen unterscheiden und gleichermaßen Handlungen missbilligten, welche von ihnen verlangten, für den größeren Nutzen ein einzelnes Leben aktiv zu opfern. "Interessant war für uns nicht nur, dass sie gleichartige Urteile abgaben, sondern vor allem, warum sie dies taten", sagt Giorgia Silani vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien.

Durch Verwendung komplexer statistischer Modellierungstechniken konnten die AutorInnen zwei unterschiedliche Facetten autistischer Persönlichkeit aufzeigen, die entgegengesetzte Tendenzen aufweisen und sich daher gegenseitig aufheben.

  • Eine ist Autismus an sich, welcher mit erhöhtem selbstbezogenen Distress assoziiert ist, und AutistInnen dazu veranlasst, sich aus stressbeladenen sozialen Situationen zurückzuziehen. Daraus resultiert die Verweigerung, ein für andere Personen schädigendes Verhalten an den Tag zu legen, selbst wenn dies zu einem besseren Ergebnis für die Allgemeinheit führen würde.

Die andere, vernachlässigte Facette autistischer Persönlichkeit ist Alexithymie.

  • Alexithymie wird auch als Gefühlsblindheit bezeichnet, ist mit verringerter Empathie verbunden und äußerte sich in der Versuchsanordnung dadurch, ein für andere Personen schädigendes Verhalten zugunsten eines nutzen-maximierenden Ergebnisses an den Tag zu legen.
  •  "Es scheint fast, als ob diese zwei Subdimensionen der autistischen Persönlichkeit auf einer Wippe säßen und aufeinander entgegen wirkende Kräfte ausübten. Das endgültige moralische Urteil von AutistInnen hängt von der Balance dieser zwei 'Gegenspieler' ab", erklärt Indrajeet Patil von der SISSA (International School for Advanced Studies) Triest.
Diese Arbeit unterstreicht außerdem die Notwendigkeit, die Effekte von Alexithymie bei der Erforschung des moralischen Urteilsvermögens bei anderen klinischen Störungen, die ebenso mit erhöhten Alexithymiewerten einhergehen, zu berücksichtigen.

  • Dazu gehören zum Beispiel Multiple Sklerose oder die Parkinson-Krankheit. 

"Wird dies außer Acht gelassen, könnten derartigen Krankheitsbildern moralische oder emotionale Beeinträchtigungen zugeschrieben werden, die in Wirklichkeit von einer gleichzeitig auftretenden Alexithymie herrühren", so Silani abschließend.

Publikation in "Scientific Reports"

Indrajeet Patil, Jens Melsbach, Kristina Hennig-Fast, & Giorgia Silani (2016). Divergent roles of autistic and alexithymic traits in utilitarian moral judgments in adults with autism.
Scientific Reports, 6:23637.
Online veröffentlicht am 29. März 2016
DOI 10.1038/srep23637

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Miteinander Leben Berlin Reha | Pflege | Mobilität 07. - 09. April 2016 Die Messe für alle mit und ohne Handikap


Medizin am Abend Berlin Fazit:      www.premioberlin.de

Medizin am Abend Berlin ZusatzfachLink: GKV - Versicherte


Bild: Miteinander Leben Berlin

Miteinander Leben Berlin 

 Tagesprogramm morgen, Freitag: 08. April 2016:

Zeitplan bitte hier einsehen

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Miteinander Leben Berlin
Reha | Pflege | Mobilität
07. - 09. April 2016

Vortragsprogramm

Donnerstag, 07.04.2016

09.45 Uhr Eröffnung der Miteinander Leben Berlin 2016
und kurze Begrüßung durch die Schirmherren
Diana Golze, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg und
Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin
10.00-11.00 Uhr Messerundgang
12.00-13.00 Uhr Reisen für Handicaps: IRLAND
13.00-15.00 Uhr Miteinander Depressionen begegnenPsychologe Max Knaut
15.00-16.00 Uhr Reisen für Handicaps: TIROL / ÖSTERREICH
16.00-17.00 Uhr Mobilität bei ParkinsonMatthias Gralki

 

„Miteinander leben“: Senator Czaja eröffnete Pflegemesse in Berlin

Intelligente Unterstützungssysteme und Hilfsmittel können vielen in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen große Entlastung bringen. 2013 hatten fast 350.000 Berlinerinnen und Berliner einen Schwerbehindertenausweis und rund 100.000 Menschen waren von Pflegebedürftigkeit betroffen. Für sie alle gibt es viele Innovationen, die seit gestern auf der Pflegemesse „Miteinander leben“ in Berlin präsentiert werden. Berlins Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja hatte die Messe gestern gemeinsam mit Brandenburgs Arbeits- und Sozialministerin Diana Golze eröffnet.

Senator Czaja dazu: „Berlin ist ein wichtiger Standort für Unternehmen, die sich der Entwicklung von innovativen Produkten im Bereich Rehabilitation, Pflege und Mobilität widmen. Denn unsere Stadt bietet ihnen dafür ideale Voraussetzungen. Hier treffen etablierte Unternehmen, wissenschaftliche Forschung und große Einrichtungen der Gesundheitsversorgung auf kleine Startups und motivierte Hochschulabsolventen mit neuen Ideen. Aus dieser Mischung entstehen technologische Neuheiten, die dazu beitragen, Einschränkungen in der Mobilität zu mindern und trotz Pflegebedürftigkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Smart-Home und Assistenz-Technologien aus Berlin helfen schon jetzt vielen Menschen nach Unfällen, im Alter oder bei einer Behinderung, körperliche Beeinträchtigen auszugleichen und Lebensqualität zu erhalten. Damit bringen die Produkte sowohl den Pflegebedürftigen als auch den Pflegenden deutliche Entlastung.“

Die Messe „Miteinander Leben Berlin. Reha – Pflege - Mobilität“ bietet einen Überblick über Produkte und Anwendungsmöglichkeiten moderner Unterstützungssysteme und Hilfsmittel. Auch Vereine und Verbände stellen ihre Arbeit vor.

Die Messe findet vom 7. – 9. April 2016 in Berlin statt.

Geöffnet ist die Messe täglich von 10.00 – 18.00 Uhr, am letzten Messetag von 10.00 – 16.00 Uhr.

Freitag, 08.04.2016

 

10.00-13.00 Uhr Pflegestärkungsgestz 2
Christine Schmidt-Statzkowski
13.00-14.00 Uhr Reisen für Handicaps: IRLAND
14.00-15.00 Uhr Reisen für Handicaps: TIROL / ÖSTERREICH
15.00-17.00 Uhr Pflegestärkungsgestz 2
Christine Schmidt-Statzkowski

Sonnabend, 09.04.2016

11.00-12.00 Uhr Reisen für Handicaps: IRLAND
12.00-13.00 Uhr Geschichte der Fürst Donnersmarck-Stiftung
Sebastian Weimert
14.00-15.00 Uhr Reisen für Handicaps: TIROL / ÖSTERREICH






Interventionellen Sonografie: Zentrale Venenkatheter zum Herzen: Nur mit zeitgleicher Ultraschalllkontrolle!

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Katheter sicher führen dank Ultraschall: Zentrale Venenkatheter immer unter Sichtkontrolle legen

Zentrale Venenkatheter zum Herzen sollten Ärzte immer unter zeitgleicher Ultraschallkontrolle legen, empfiehlt eine neue europaweite Leitlinie zur Interventionellen Sonografie. Untersuchungen haben gezeigt, dass dabei weniger Fehler passieren und es seltener zu Komplikationen kommt als beim traditionellen Vorgehen, betonen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), die maßgeblich an der Erstellung der Leitlinie beteiligt waren. 
 
Zentrale Venenkatheter dienen dazu, Patienten herznah Medikamente zu verabreichen oder ihren Venendruck zu messen. Um einen solchen Katheter zu legen, führt der Arzt durch einen Zugang von der inneren Halsvene (Vena jugularis interna) oder der Schlüsselbeinvene (Vena subclavia) einen dünnen Kunststoffschlauch bis zum Herzen vor. Bisher orientierten sich Ärzte dabei vorrangig anatomisch an den Körperkonturen. „Sich alleinig an anatomischen Landmarken zu orientieren ist jedoch längst nicht mehr zeitgemäß“, so DEGUM-Experte Professor Dr. med. Christoph F. Dietrich aus Bad Mergentheim. Im Idealfall sollte der Arzt mit der einen Hand die Kanüle des Katheters führen, mit der anderen Hand einen steril verpackten Ultraschallkopf. Dieser gibt ihm am Bildschirm ein genaues Bild von der Lage des Katheters.

  • Eine Metaanalyse von 2013 zeigt, dass Komplikationen wie falsch gesetzte Kanülen, Verletzungen von Blutgefäßen, Blutergüsse oder Blutansammlungen im Brustkorb unter Ultraschallkontrolle deutlich seltener vorkommen als bei der Landmarken-Technik.

Mit der Leitlinie zur „Interventionellen Sonografie“ legt die European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB) jetzt erstmals Standards für medizinische „Interventionen“ vor, bei denen der Ultraschall als Hilfsmittel zur Sichtkontrolle dient. „Ultraschall ist das Mittel der Wahl, um Eingriffe zeitgleich am Bildschirm zu kontrollieren“, erläutert Dietrich, der als Koordinator maßgeblich an der Erstellung der Leitlinie mitgewirkt hat. Der Experte vertritt die DEGUM im Vorstand der Dachgesellschaft.

Klar ist: Unter Sichtkontrolle durch den Ultraschall können Eingriffe besonders zielgenau und sicher erfolgen.

So kommt die Sonografie etwa dann zum Einsatz, wenn Mediziner Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand ablassen, bei einem Krebsverdacht Gewebe entnehmen oder Eiteransammlungen entlasten. 

„Bei all diesen Eingriffen ist die Erfahrung des Arztes, die Wahl der richtigen Instrumente, die Einhaltung von Hygieneregeln und auch die Wahl der richtigen „Route“ im Körper entscheidend“, so Dietrich. 

Die Leitlinie setze hier Standards an denen Ärzte sich orientieren können.

Da der Interventionelle Ultraschall technisch anspruchsvoll ist, empfiehlt die DEGUM Ärzten, sich durch Schulungen fortzubilden.

Wichtig seien neben den Kenntnissen der Anatomie und der Ultraschalltechnik die praktischen Fertigkeiten.

„Die Prozeduren sollten beispielsweise an Übungspuppen trainiert werden, bevor es an den Patienten geht“, so Dietrich. Für die Ultraschall-geleitete Gewebeentnahme über ein Endoskop etwa empfiehlt die Leitlinie, dass der Arzt die Untersuchung mindestens 50 Mal unter Aufsicht geprobt hat, bevor er sie eigenständig durchführt. „Ziel der DEGUM ist es, ultraschall-kontrollierte Eingriffe noch sicherer zu machen“, betont Dietrich.

Informationen im Internet:

Leitlinien der European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB): http://www.efsumb.org/guidelines/guidelines01.asp

Über die DEGUM
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: http://www.degum.de.


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