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360° TOP-Hinweis: Arachnophobie: Angst lässt Spinnen größer wirken - Spinnenangst

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Expositionstherapie kann Verzerrungen korrigieren

Menschen, die an Arachnophobie (Spinnenangst) leiden, überschätzen die Größe von Spinnentieren. 

Denn die Betroffenen können die angstbezogene visuelle Information nicht angemessen verarbeiten. 

Dies hat ein Team von Forschern der Universitäten in Regensburg und Würzburg und der Brown University (USA) erstmals nachgewiesen. Die Wissenschaftler konnten auch zeigen: Durch eine Expositionstherapie, bei der sich die Patientinnen und Patienten ihren Ängsten in einer sicheren Umgebung stellen, können die verzerrten Größeneinschätzungen korrigiert werden. Die Ergebnisse der Forscher wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Biological Psychology“ veröffentlicht (DOI: 10.1016/j.biopsycho.2016.03.005). 
 Virtuelle Spinne im Rahmen einer Expositionstherapie.

Virtuelle Spinne im Rahmen einer Expositionstherapie.Bildnachweis: Andreas Ruider


Phobien sind die häufigste Form von Angststörungen, die durch eine irrationale Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen gekennzeichnet sind
  • So kann schon die Vorstellung der Konfrontation mit einer Spinne bei Betroffenen mit Spinnenphobie ein Angstgefühl von lähmender Intensität auslösen. Eine Hypothese zur Ursache dieser Angst besagt, dass bei den Betroffenen die angstbezogene visuelle Information nicht angemessen verarbeitet wird.
Zur Klärung dieser Hypothese ließen die Forscher um Prof. Dr. Andreas Mühlberger (Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie) und Dr. Youssef Shiban (Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie) von der Universität Regensburg mehrere Patientinnen und Patienten mit Spinnenangst sowie gesunde Probanden die Größe von Spinnen einschätzen – vor und nach einer Expositionsbehandlung. 

Bei dieser Therapieform werden Personen, die beispielsweise an Höhenangst oder eben Spinnenphobie leiden, wiederholt mit dem angstauslösenden Objekt oder der entsprechenden Situation konfrontiert. Ziel ist es, einen Lernprozess in Gang zu setzen, der den Betroffenen verdeutlicht, dass die Situation harmlos ist.

  • Der Versuch zeigte, dass die Patientinnen und Patienten mit Spinnenangst die Tiere vor der Behandlung deutlich größer einschätzten als die gesunde Vergleichsgruppe vor Beginn der Therapie. 
  • Allerdings verringerte sich diese Verzerrung der Größeneinschätzung im Verlauf der Expositionsbehandlung deutlich, so dass nach der Behandlung keine Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsgruppen mehr festgestellt werden konnten. 
Die Beobachtungen der Wissenschaftler bestätigen die Annahme, dass Patientinnen und Patienten mit Spinnenangst angstbezogene visuelle Informationen generell anders verarbeiten als gesunde Menschen, sich diese Verzerrungen aber durch eine Expositionstherapie korrigieren lassen.

Die Original-Publikation im Internet unter:
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301051116300539

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Dr. Youssef Shiban
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Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Tel.: 0941 943-6044
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360° TOP-Thema: Möglicher Ansatz gegen Infektionen mit Krankenhauskeimen "Pseudomonas aeruginosa"

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Forscher entschlüsseln Bakterien-Enzym

Mikrobiologen der Universitäten Münster und Nottingham (England) haben ein Enzym untersucht, das eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Infektionen mit dem Krankenhauskeim "Pseudomonas aeruginosa" spielen könnte. Sie haben die dreidimensionale Struktur des Enzyms entschlüsselt und seine Funktion aufgedeckt. 


Erstautor Steffen Drees mit Prof. Dr. Susanne Fetzner (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie der WWU)
Erstautor Steffen Drees mit Prof. Dr. Susanne Fetzner (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie der WWU)  Foto: WWU/Franziska Birmes
  • Sogenannte Krankenhauskeime treiben Medizinern und Hygiene-Experten die Sorgenfalten auf die Stirn, denn diese Bakterien können für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zur Gefahr werden. 
Das gilt vor allem, wenn die Keime gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent sind und sich durch einen sogenannten Biofilm quasi mit einem Schutzschild umgeben. Mikrobiologen der Universitäten Münster und Nottingham (England) haben nun ein Enzym untersucht, das eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Infektionen mit dem Krankenhauskeim "Pseudomonas aeruginosa" spielen könnte. Sie haben die dreidimensionale Struktur des Enzyms entschlüsselt und seine Funktion aufgedeckt. Die Arbeit ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Biological Chemistry" publiziert und als "Veröffentlichung der Woche" hervorgehoben.

Diese besondere Würdigung erfahren maximal 100 von mehr als 6600 Fachaufsätzen, die pro Jahr in der Zeitschrift veröffentlicht werden.

Das Bakterium "Pseudomonas aeruginosa" ist der weltweit vierthäufigste Erreger von Infektionen, die sich Patienten in Krankenhäusern zuziehen. 

Der Keim ist weit verbreitet. 
  • Er kommt beispielsweise an feuchten Orten wie Waschbecken und Duschen vor. Bei Menschen mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem kann er unter anderem Lungenentzündungen und Blutvergiftung auslösen. 
"Das Bakterium ist unter Krankenhaus-Hygienikern gefürchtet", sagt Prof. Dr. Susanne Fetzner, die das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt initiierte und das münstersche Teilprojekt leitete. Pseudomonas aeruginosa bildet eine Vielzahl sogenannter Virulenz-Faktoren. 
  • Dazu gehören Zellgifte und Gewebe schädigende Enzyme, die den Bakterien unter anderem zur Verteidigung gegen die Immunabwehr des Menschen dienen und die Erregerausbreitung im Körper begünstigen.

Da es zunehmend Probleme durch Antibiotika-Resistenzen gibt, verfolgen Wissenschaftler weltweit neue Therapie-Ansätze. Dazu zählt die Entwicklung antivirulent wirkender Stoffe. Diese Substanzen beeinträchtigen nicht das Bakterien-Wachstum, hemmen aber die Ausbildung der Virulenz-Faktoren. Das Enzym, das die Wissenschaftler aus Münster und Nottingham untersuchten, spielt bei der Produktion der Virulenz-Faktoren von Pseudomonas aeruginosa eine wichtige Rolle. Könnte man es durch Medikamente ausschalten, würden die Bakterien krankmachende Eigenschaften gar nicht erst entwickeln.

Doktorand Steffen Drees, Erstautor der Studie, erklärt diesen Ansatz: "Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa haben eine spannende Eigenschaft: Sie kommunizieren untereinander mithilfe von Signalmolekülen. So können sie feststellen, wie viele Bakterienzellen es in ihrer Nachbarschaft gibt. Erst wenn die 'Armee' stark genug ist, bilden die Bakterien ihre Virulenz-Faktoren. Würde man das von uns untersuchte Enzym durch Medikamente blockieren, könnten die Bakterien keine Signalmoleküle mehr bilden.

So würden sie nicht merken, dass die Population die nötige hohe Dichte an Bakterienzellen erreicht hat – entsprechend würden sie keine Virulenz-Faktoren bilden."

Das Enzym ist nicht das einzige Protein, das auf molekularer Ebene als Ziel für therapeutische Wirkstoffe dienen könnte. Andere Studien zeigen Alternativen auf. "Das von uns untersuchte Enzym ist jedoch besonders vielversprechend, da es ein Schlüsselenzym bei der Ausbildung von Signalmolekülen und somit von Virulenz-Faktoren ist", unterstreicht Biologin Susanne Fetzner. Die Wissenschaftler sehen ihre Arbeit als ersten Schritt auf dem Weg zu einer möglichen neuen Therapie. "Man muss ein Enzym erst verstehen, um Wirkstoffe zu entwickeln, die es ausschalten. Und das ist uns gelungen."

Originalpublikation:

Drees S. L., Li C., Prasetya F., Saleem M., Dreveny I., Williams P., Hennecke U., Emsley J. und Fetzner S. (2016): PqsBC, a condensing enzyme in the biosynthesis of the Pseudomonas aeruginosa quinolone signal: crystal structure, inhibition, and reaction mechanism. The Journal of Biological Chemistry; doi: 10.1074/jbc.M115.708453
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.jbc.org/content/291/13/6610.abstract Link zur Originalpublikation

http://www.jbc.org/content/291/13.cover-expansion Titelbild zur "Veröffentlichung der Woche"


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Alexithymie: Autismus / Nicht-AutistInnen / Multiple Sklerose / Parkinson-Krankheit

Medizin am Abend Berlin Fazit:  AutistInnen haben gleiche moralische Urteilsfähigkeit wie Nicht-AutistInnen

Ein weit verbreiteter Mythos über Autismus besagt, dass Betroffene einen Mangel an emotionalem Einfühlungsvermögen und eine Neigung zu zweckorientiertem Handeln haben. 

Der Zusammenhang zwischen der Empathiefähigkeit von AutistInnen und ihren moralischen Urteilen ist bislang jedoch wenig erforscht. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Giorgia Silani von der Universität Wien zeigt jedoch, dass es sich bei der scheinbar gefühllosen Haltung von AutistInnen gar nicht um eine Eigenschaft des Autismus per se, sondern um einen wenig erforschten Aspekt ihrer Persönlichkeit namens Alexithymie handelt. 

Diese ist durch Schwierigkeiten in der Emotionsverarbeitung gekennzeichnet. 

 Die aus Puzzleteilen zusammengesetzte Schleife ist ein oft verwendetes Symbol, das die unterschiedlichen Symptome, Auswirkungen und Schweregrade von Autismus darstellt.


Die aus Puzzleteilen zusammengesetzte Schleife ist ein oft verwendetes Symbol, das die unterschiedlichen Symptome, Auswirkungen und Schweregrade von Autismus darstellt.
Copyright: MesserWoland/WikimediaCommons/ http://bit.ly/1SiOk3s

  • Menschen mit Autismus werden häufig als mangelnd empathisch und mit wenig oder gar keinem Interesse an den Gefühlen anderer Menschen dargestellt. Dies hat zur Stigmatisierung dieser Gruppe geführt, sodass autistische Individuen häufig als gefühlskalt, distanziert und mit nur wenig bis überhaupt keinem Sinn für Moral wahrgenommen werden.

In der neuen Studie verwendeten die ForscherInnen ethisch-moralische Dilemmata: 

Gedankenexperimente, in denen es erforderlich ist, eine Person zu opfern, um dadurch das Leben mehrerer Personen zu retten.

Im Anschluss wurden die TeilnehmerInnen, autistische sowie nicht-autistische Erwachsene, aufgefordert, ein moralisches Urteil abzugeben. Die Resultate zeigen, dass sich beide Gruppen nicht in ihren moralischen Urteilen unterscheiden und gleichermaßen Handlungen missbilligten, welche von ihnen verlangten, für den größeren Nutzen ein einzelnes Leben aktiv zu opfern. "Interessant war für uns nicht nur, dass sie gleichartige Urteile abgaben, sondern vor allem, warum sie dies taten", sagt Giorgia Silani vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien.

Durch Verwendung komplexer statistischer Modellierungstechniken konnten die AutorInnen zwei unterschiedliche Facetten autistischer Persönlichkeit aufzeigen, die entgegengesetzte Tendenzen aufweisen und sich daher gegenseitig aufheben.

  • Eine ist Autismus an sich, welcher mit erhöhtem selbstbezogenen Distress assoziiert ist, und AutistInnen dazu veranlasst, sich aus stressbeladenen sozialen Situationen zurückzuziehen. Daraus resultiert die Verweigerung, ein für andere Personen schädigendes Verhalten an den Tag zu legen, selbst wenn dies zu einem besseren Ergebnis für die Allgemeinheit führen würde.

Die andere, vernachlässigte Facette autistischer Persönlichkeit ist Alexithymie.

  • Alexithymie wird auch als Gefühlsblindheit bezeichnet, ist mit verringerter Empathie verbunden und äußerte sich in der Versuchsanordnung dadurch, ein für andere Personen schädigendes Verhalten zugunsten eines nutzen-maximierenden Ergebnisses an den Tag zu legen.
  •  "Es scheint fast, als ob diese zwei Subdimensionen der autistischen Persönlichkeit auf einer Wippe säßen und aufeinander entgegen wirkende Kräfte ausübten. Das endgültige moralische Urteil von AutistInnen hängt von der Balance dieser zwei 'Gegenspieler' ab", erklärt Indrajeet Patil von der SISSA (International School for Advanced Studies) Triest.
Diese Arbeit unterstreicht außerdem die Notwendigkeit, die Effekte von Alexithymie bei der Erforschung des moralischen Urteilsvermögens bei anderen klinischen Störungen, die ebenso mit erhöhten Alexithymiewerten einhergehen, zu berücksichtigen.

  • Dazu gehören zum Beispiel Multiple Sklerose oder die Parkinson-Krankheit. 

"Wird dies außer Acht gelassen, könnten derartigen Krankheitsbildern moralische oder emotionale Beeinträchtigungen zugeschrieben werden, die in Wirklichkeit von einer gleichzeitig auftretenden Alexithymie herrühren", so Silani abschließend.

Publikation in "Scientific Reports"

Indrajeet Patil, Jens Melsbach, Kristina Hennig-Fast, & Giorgia Silani (2016). Divergent roles of autistic and alexithymic traits in utilitarian moral judgments in adults with autism.
Scientific Reports, 6:23637.
Online veröffentlicht am 29. März 2016
DOI 10.1038/srep23637

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Giorgia Silani, PhD
Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie
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Die Universität Wien ist eine der ältesten und größten Universitäten Europas: An 19 Fakultäten und Zentren arbeiten rund 9.700 MitarbeiterInnen, davon 6.800 WissenschafterInnen. Die Universität Wien ist damit die größte Forschungsinstitution Österreichs sowie die größte Bildungsstätte: An der Universität Wien sind derzeit rund 93.000 nationale und internationale Studierende inskribiert. Mit über 180 Studien verfügt sie über das vielfältigste Studienangebot des Landes. Die Universität Wien ist auch eine bedeutende Einrichtung für Weiterbildung in Österreich. http://www.univie.ac.at

Miteinander Leben Berlin Reha | Pflege | Mobilität 07. - 09. April 2016 Die Messe für alle mit und ohne Handikap


Medizin am Abend Berlin Fazit:      www.premioberlin.de

Medizin am Abend Berlin ZusatzfachLink: GKV - Versicherte


Bild: Miteinander Leben Berlin

Miteinander Leben Berlin 

 Tagesprogramm morgen, Freitag: 08. April 2016:

Zeitplan bitte hier einsehen

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Miteinander Leben Berlin
Reha | Pflege | Mobilität
07. - 09. April 2016

Vortragsprogramm

Donnerstag, 07.04.2016

09.45 Uhr Eröffnung der Miteinander Leben Berlin 2016
und kurze Begrüßung durch die Schirmherren
Diana Golze, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg und
Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin
10.00-11.00 Uhr Messerundgang
12.00-13.00 Uhr Reisen für Handicaps: IRLAND
13.00-15.00 Uhr Miteinander Depressionen begegnenPsychologe Max Knaut
15.00-16.00 Uhr Reisen für Handicaps: TIROL / ÖSTERREICH
16.00-17.00 Uhr Mobilität bei ParkinsonMatthias Gralki

 

„Miteinander leben“: Senator Czaja eröffnete Pflegemesse in Berlin

Intelligente Unterstützungssysteme und Hilfsmittel können vielen in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen große Entlastung bringen. 2013 hatten fast 350.000 Berlinerinnen und Berliner einen Schwerbehindertenausweis und rund 100.000 Menschen waren von Pflegebedürftigkeit betroffen. Für sie alle gibt es viele Innovationen, die seit gestern auf der Pflegemesse „Miteinander leben“ in Berlin präsentiert werden. Berlins Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja hatte die Messe gestern gemeinsam mit Brandenburgs Arbeits- und Sozialministerin Diana Golze eröffnet.

Senator Czaja dazu: „Berlin ist ein wichtiger Standort für Unternehmen, die sich der Entwicklung von innovativen Produkten im Bereich Rehabilitation, Pflege und Mobilität widmen. Denn unsere Stadt bietet ihnen dafür ideale Voraussetzungen. Hier treffen etablierte Unternehmen, wissenschaftliche Forschung und große Einrichtungen der Gesundheitsversorgung auf kleine Startups und motivierte Hochschulabsolventen mit neuen Ideen. Aus dieser Mischung entstehen technologische Neuheiten, die dazu beitragen, Einschränkungen in der Mobilität zu mindern und trotz Pflegebedürftigkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Smart-Home und Assistenz-Technologien aus Berlin helfen schon jetzt vielen Menschen nach Unfällen, im Alter oder bei einer Behinderung, körperliche Beeinträchtigen auszugleichen und Lebensqualität zu erhalten. Damit bringen die Produkte sowohl den Pflegebedürftigen als auch den Pflegenden deutliche Entlastung.“

Die Messe „Miteinander Leben Berlin. Reha – Pflege - Mobilität“ bietet einen Überblick über Produkte und Anwendungsmöglichkeiten moderner Unterstützungssysteme und Hilfsmittel. Auch Vereine und Verbände stellen ihre Arbeit vor.

Die Messe findet vom 7. – 9. April 2016 in Berlin statt.

Geöffnet ist die Messe täglich von 10.00 – 18.00 Uhr, am letzten Messetag von 10.00 – 16.00 Uhr.

Freitag, 08.04.2016

 

10.00-13.00 Uhr Pflegestärkungsgestz 2
Christine Schmidt-Statzkowski
13.00-14.00 Uhr Reisen für Handicaps: IRLAND
14.00-15.00 Uhr Reisen für Handicaps: TIROL / ÖSTERREICH
15.00-17.00 Uhr Pflegestärkungsgestz 2
Christine Schmidt-Statzkowski

Sonnabend, 09.04.2016

11.00-12.00 Uhr Reisen für Handicaps: IRLAND
12.00-13.00 Uhr Geschichte der Fürst Donnersmarck-Stiftung
Sebastian Weimert
14.00-15.00 Uhr Reisen für Handicaps: TIROL / ÖSTERREICH






Interventionellen Sonografie: Zentrale Venenkatheter zum Herzen: Nur mit zeitgleicher Ultraschalllkontrolle!

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Katheter sicher führen dank Ultraschall: Zentrale Venenkatheter immer unter Sichtkontrolle legen

Zentrale Venenkatheter zum Herzen sollten Ärzte immer unter zeitgleicher Ultraschallkontrolle legen, empfiehlt eine neue europaweite Leitlinie zur Interventionellen Sonografie. Untersuchungen haben gezeigt, dass dabei weniger Fehler passieren und es seltener zu Komplikationen kommt als beim traditionellen Vorgehen, betonen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), die maßgeblich an der Erstellung der Leitlinie beteiligt waren. 
 
Zentrale Venenkatheter dienen dazu, Patienten herznah Medikamente zu verabreichen oder ihren Venendruck zu messen. Um einen solchen Katheter zu legen, führt der Arzt durch einen Zugang von der inneren Halsvene (Vena jugularis interna) oder der Schlüsselbeinvene (Vena subclavia) einen dünnen Kunststoffschlauch bis zum Herzen vor. Bisher orientierten sich Ärzte dabei vorrangig anatomisch an den Körperkonturen. „Sich alleinig an anatomischen Landmarken zu orientieren ist jedoch längst nicht mehr zeitgemäß“, so DEGUM-Experte Professor Dr. med. Christoph F. Dietrich aus Bad Mergentheim. Im Idealfall sollte der Arzt mit der einen Hand die Kanüle des Katheters führen, mit der anderen Hand einen steril verpackten Ultraschallkopf. Dieser gibt ihm am Bildschirm ein genaues Bild von der Lage des Katheters.

  • Eine Metaanalyse von 2013 zeigt, dass Komplikationen wie falsch gesetzte Kanülen, Verletzungen von Blutgefäßen, Blutergüsse oder Blutansammlungen im Brustkorb unter Ultraschallkontrolle deutlich seltener vorkommen als bei der Landmarken-Technik.

Mit der Leitlinie zur „Interventionellen Sonografie“ legt die European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB) jetzt erstmals Standards für medizinische „Interventionen“ vor, bei denen der Ultraschall als Hilfsmittel zur Sichtkontrolle dient. „Ultraschall ist das Mittel der Wahl, um Eingriffe zeitgleich am Bildschirm zu kontrollieren“, erläutert Dietrich, der als Koordinator maßgeblich an der Erstellung der Leitlinie mitgewirkt hat. Der Experte vertritt die DEGUM im Vorstand der Dachgesellschaft.

Klar ist: Unter Sichtkontrolle durch den Ultraschall können Eingriffe besonders zielgenau und sicher erfolgen.

So kommt die Sonografie etwa dann zum Einsatz, wenn Mediziner Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand ablassen, bei einem Krebsverdacht Gewebe entnehmen oder Eiteransammlungen entlasten. 

„Bei all diesen Eingriffen ist die Erfahrung des Arztes, die Wahl der richtigen Instrumente, die Einhaltung von Hygieneregeln und auch die Wahl der richtigen „Route“ im Körper entscheidend“, so Dietrich. 

Die Leitlinie setze hier Standards an denen Ärzte sich orientieren können.

Da der Interventionelle Ultraschall technisch anspruchsvoll ist, empfiehlt die DEGUM Ärzten, sich durch Schulungen fortzubilden.

Wichtig seien neben den Kenntnissen der Anatomie und der Ultraschalltechnik die praktischen Fertigkeiten.

„Die Prozeduren sollten beispielsweise an Übungspuppen trainiert werden, bevor es an den Patienten geht“, so Dietrich. Für die Ultraschall-geleitete Gewebeentnahme über ein Endoskop etwa empfiehlt die Leitlinie, dass der Arzt die Untersuchung mindestens 50 Mal unter Aufsicht geprobt hat, bevor er sie eigenständig durchführt. „Ziel der DEGUM ist es, ultraschall-kontrollierte Eingriffe noch sicherer zu machen“, betont Dietrich.

Informationen im Internet:

Leitlinien der European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB): http://www.efsumb.org/guidelines/guidelines01.asp

Über die DEGUM
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: http://www.degum.de.


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Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
Anna Julia Voormann
Irina Lorenz-Meyer
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Frühgeborne und ihr Wohlbefinden im Kindes, Jugend- und Erwachsenenalter

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Kein Knick im Wohlbefinden älterer Frühchen

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Vater/Mutter-Kind Kuren  

Während Frühgeborene nicht der Meinung sind, dass sich ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität im Übergang vom Jugend- in das Erwachsenenalter verschlechtert hat, machen sich deren Eltern mehr Sorgen um das Wohlbefinden ihrer Sprösslinge. Diese Ergebnisse liefert eine Studie von Wissenschaftlern der University of Warwick (England) und des Universitätsklinikums Bonn. Die Daten wurden im Zuge der Bayerischen Entwicklungsstudie erhoben und nun im angesehenen US-Fachjournal „Pediatrics“ veröffentlicht. 

Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann von der Forschungsgruppe Langzeitstudien des Universitätsklinikums Bonn.
 Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann von der Forschungsgruppe Langzeitstudien des Universitätsklinikums Bonn.
© Foto: privat
 
Werden Säuglinge vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren, spricht man von einer Frühgeburt. 

Nicht ausgereifte Organe und ein unreifes Immunsystem können vor allem bei extremen Frühgeburten zu bleibenden Problemen führen und durch Einschränkungen der Gesundheit die Lebensqualität beeinträchtigen.

Wissenschaftler der University of Warwick (England) und des Universitätsklinikums Bonn haben insgesamt 260 sehr kleine Frühgeborene, die vor 32 Schwangerschaftswochen oder mit einem Gewicht von weniger als 1500 Gramm geboren wurden, sowie deren Eltern zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität der zu früh Geborenen befragt. Zum Vergleich wurde die Umfrage auch unter 229 gleichaltrigen Personen durchgeführt, die zum normalen Geburtstermin entbunden wurden.

Die Daten wurden im Zuge der Bayerischen Entwicklungsstudie erhoben, die seit 1985 eine repräsentative Gruppe einerseits aus Frühgeborenen und andererseits zum normalen Termin Entbundene beobachtet. Wissenschaftler befragten die Studienteilnehmer und deren Eltern im Alter von 13 Jahren und erneut mit 26 Jahren, um gesundheitsbezogene Veränderungen mit dem Lebensalter zu dokumentieren.

Die Fragen drehten sich unter anderem um das Seh- und Hörvermögen, die sprachliche und emotionale Entwicklung sowie auch körperliche Geschicklichkeit, die Informationsverarbeitung im Gehirn und das Auftreten von Schmerzen.

Frühgeborene haben höheres Risiko für Gesundheitsprobleme

„Sehr Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für Gesundheitsprobleme und eine bis in das Erwachsenenalter bleibende geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität als Termingeborene“, sagt Mitautor Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann, Neonatologe am Universitätsklinikum Bonn.

  • Bei der Befragung zeigte sich, dass die betroffenen Frühgeborenen nicht der Meinung sind, dass sich ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität vom Jugend- zum Erwachsenenalter verschlechtert hat. 
  • Ihre Eltern hingegen schätzten in der Umfrage ein, dass mit zunehmendem Lebensalter Gesundheit und Lebensqualität ihrer Sprösslinge abgenommen haben. „Offenbar machen sich die Eltern mehr Sorgen um das Wohlbefinden der Frühgeborenen als die Betroffenen selbst“, sagt Prof. Bartmann.
Eine frühere Studie aus Kanada befand, dass die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Frühgeborenen zum Erwachsenenalter hin abnimmt.

 „Unsere Studie hingegen konnte zeigen, dass dies nur für die Beurteilung durch die Eltern gilt“, sagt Erstautorin Nicole Baumann von der Abteilung Psychologie der University of Warwick.

Die Eltern sehen insbesondere in den gesundheitsbezogenen Bereichen Emotionen und Schmerzen negative Entwicklungen. 

Die betroffenen Frühgeborenen dagegen berichteten über keine Veränderung ihrer Lebensqualität in dem untersuchten Zeitraum. 

„Dies ist eine wichtige Aussage für die Einschätzung der Lebensqualität von ehemals sehr kleinen Frühgeborenen im Erwachsenenalter“, sagt Korrespondenzautor Prof. Dr. Dieter Wolke von der University of Warwick.
  • Die Untersuchung umfasste auch Fragen zu Freunden, Partnerschaften und zur Arbeit. 
  • Dabei zeigte sich, dass eine geringe gesundheitsbezogene Lebensqualität damit einherging, dass die Befragten häufiger arbeitslos waren sowie weniger Freunde und Partner hatten – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Frühgeborene handelt oder nicht. 

„Dieses Ergebnis zeigt, dass zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität nicht nur körperliche Faktoren, sondern auch psychosoziale Aspekte gehören“, sagt Prof. Bartmann.

  • Das Wohlbefinden von Frühgeborenen im Jugend- und Erwachsenenalter hänge auch wesentlich von den Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sowie intakten Freund- und Partnerschaften ab.

Publikation: Health-Related Quality of Life Into Adulthood After Very Preterm Birth, „Pediatrics“, DOI: 10.1542/peds.2015-3148

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Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann
Forschungsgruppe Langzeitstudien
Universitätsklinikum Bonn
Tel. 0228/28733408
E-Mail: Peter.Bartmann@ukb.uni-bonn.de
Johannes Seiler Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.bayerische-entwicklungsstudie.de/ Informationen zur Bayerischen Entwicklungsstudie

Makrophagen-Stoffwechsel bei entzündlichen Erkrankungen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Forscher widerlegen Lehrbuch-Wissen

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachBeitrag: Deutsche Krankenkassen  

Was passiert, wenn Makrophagen-Immunzellen im Verlauf einer Entzündung aktiviert werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen? Dieser Frage ist ein Forscherteam des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) der Universität Luxemburg nachgegangen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass sich die Immunzellen anders verhalten als bisher vermutet. 

Ihr Stoffwechsel hält die Produktion von antimikrobiellen Stoffen und Fettsäuren während der Aktivierung aufrecht. Sie liefern auf diese Weise wichtige Rohstoffe für die von ihnen ausgelösten Abwehrreaktionen. 
 
Indem die Forscher die beteiligten Stoffwechselreaktionen detailliert untersuchten, zeigen sie einen neuen Ansatz für die Therapie chronisch entzündlicher Erkrankungen auf: „Wir konnten die Entzündung mit pharmakologischen Mitteln abbremsen“, erläutert Prof. Karsten Hiller, Leiter der Arbeitsgruppe „Metabolism“ am LCSB. „Hier könnte möglicherweise ein neuer therapeutischer Ansatzpunkt liegen, etwa für die Behandlung von Allergien oder eines septischen Schocks.“ Die Studie der Luxemburger Wissenschaftler ist im Fachblatt „The Journal of Biological Chemistry“ veröffentlicht (DOI:10.1074/jbc.M115.676817).

  • Makrophagen – auch Fresszellen genannt – sind Immunzellen und als solche Teil der angeborenen Immunabwehr. Sie entwickeln sich aus Monozyten, die im Blutstrom zirkulieren, und wandern in das umliegende Gewebe ein. 
  • Wenn sie mit Membranbestandteilen von Bakterien und Viren oder mit Entzündungsbotenstoffen wie Zytokinen in Kontakt kommen, werden die Makrophagen aktiviert. Sie beteiligen sich dann an der Abwehr der eingedrungenen Erreger.
Diese Aktivierungsprozesse sind komplex und lösen tiefgreifende Reprogrammierungen des Makrophagen-Stoffwechsels aus. Was dabei genau passiert, war bisher nicht im Detail erforscht. Eine wichtige Rolle bei der Umprogrammierung spielt das Protein Hif1ɑ. Das Protein war bereits aus früheren Untersuchungen in Krebszellen bekannt. Befinden sich die Zellen in einer sauerstoffarmen Umgebung, wie z.B. in der Mitte eines Tumors, wird Hif1ɑ stabilisiert, sein Abbau also verhindert. Als Konsequenz führt dies letztlich über eine Reihe regulatorischer Mechanismen dazu, dass weniger Pyruvat in den Citratzyklus eingespeist wird – ein zentraler Stoffwechselweg vieler Lebewesen, über den sie Energie und Baustoffe für die Biosynthese zahlreicher Moleküle erzeugen.

„Es war bekannt, dass in aktivierten Makrophagen, trotz der Anwesenheit von Sauerstoff, Hif1ɑ stabilisiert wird.

Deswegen nahm man an, dass auch die weiteren Stoffwechselwege mit denen in Krebszellen vergleichbar sind“, erläutert Dr. Johannes Meiser aus der Metabolomics-Gruppe am LCSB. „Wir konnten jetzt zeigen, dass das nicht stimmt:

In den Makrophagen wird trotz der Anwesenheit von Hif1ɑ im Verlauf einer Entzündungsreaktion der Pyruvat-Einfluss in den Citratzyklus aufrechterhalten.“

Die Makrophagen ermöglichen so die fortlaufende Produktion von Itakonsäure, einer Art körpereigenem Antibiotikum. 

Dass Itakonsäure überhaupt von Säugetieren produziert wird, hatten Forscher um Prof. Hiller in einer früheren Arbeit gezeigt (DOI: 10.1073/pnas.1218599110). Zudem können so weiterhin Fettsäuren synthetisiert werden, die für das Wachstum der Makrophagen im Verlauf der Entzündungsreaktion benötigt werden.

„Die Umwandlung von Pyruvat ist ein ganz zentraler Schritt im Entzündungsgeschehen und bietet sich somit als Ansatzpunkt für die Entwicklung antientzündlicher Therapien an“, sagt Hiller.

„Das wäre hilfreich bei Erkrankungen, die mit einer überschießenden Entzündungsreaktion einhergehen, wie Allergien oder einem septischen Schock.“ Dass das grundsätzlich funktioniert, konnten die Forscher experimentell bereits nachweisen:

  • Blockierten sie den Einfluss von Pyruvat in den Citratzyklus, ließen die Entzündungsreaktionen nach. 

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Entwicklungsstörungen in der Pubertät - Geruchssin gemindert oder gar nicht vorhanden

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Jacob-Protein beeinflusst räumliche Lernprozesse, aber nicht Kallmann-Syndrom

Ein menschliches Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die über Synapsen miteinander kommunizieren. Innerhalb der Synapsen befinden sich über 1000 verschiedene Eiweißbausteine, die Lern- und Gedächtnisprozesse im Gehirn beeinflussen. Einige neurologische Krankheiten und Entwicklungsstörungen gehen auf defekte Synapsenproteine zurück. Eines dieser Proteine heißt Jacob. Dr. Michael Kreutz, Leiter der Forschergruppe Neuroplastizität am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN), und seine Mitarbeiterin Dr. Christina Spilker haben mit einem Magdeburger Forscherteam in einer neuen Studie die Bedeutung des Jacob-Proteins im Gehirn entschlüsselt und im Fachmagazin PLOS Genetics publiziert. 

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 Das Bild zeigt eine drei-dimensionale Darstellung einer Nervenzelle (grün), in der sich phosphorylierte Jacob-Proteine (rot-violett) befinden.
Das Bild zeigt eine drei-dimensionale Darstellung einer Nervenzelle (grün), in der sich phosphorylierte Jacob-Proteine (rot-violett) befinden. LIN/Anna Karpova

Das Jacob-Protein spielt in Nervenzellen eine wichtige Rolle als Mittler von Informationen zwischen Synapsen und dem Zellkern. Es wurde Ende der 1990er Jahre von Dr. Michael Kreutz am LIN entdeckt. In der vorliegenden Studie haben Magdeburger Neurowissenschaftler des LIN und der Otto-von-Guericke-Universität im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 779 untersucht, ob das Jacob-Protein Lernprozesse beeinflusst und eventuell auch zur Entstehung des seltenen Kallmann-Syndroms beiträgt.

Beim Kallmann-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung, die auf eine Entwicklungsstörung des zentralen Nervensystems zurückzuführen ist.

Ursächlich ist eine gestörte Wanderung bestimmter Hormon-produzierender Neurone während der frühen embryonalen Entwicklung in den Hypothalamus, einen Bereich im Vorderhirn. 

Erreichen diese Neurone ihren Zielort nicht, kommt es zu den typischen Symptomen:  

Die Pubertät bei den Betroffenen bleibt aus oder verzögert sich; weiterhin ist ihr Geruchssinn gemindert oder gar nicht vorhanden.

Seit Langem vermuten Humangenetiker, dass es zwischen Mutationen im Jacob-Gen und dem Kallmann-Syndrom einen Zusammenhang gibt, da einige der Patienten Mutationen im Jacob-Gen aufweisen, obwohl auch die Beteiligung mehrerer anderer Gene bei der Entstehung der genetischen Störung möglich ist.

Das Magdeburger Forscherteam konnte in der neuen Studie an Mäusen zeigen, dass die Entwicklungsstörung nicht durch Jacob hervorgerufen wird. Dr. Christina Spilker berichtet: „Wir haben Knockout-Mäuse getestet, denen das Gen fehlt, welches das Jacob-Protein kodiert.

Die Wanderung der Hormon-bildenden GnRH-Neurone in den Hypothalamus war bei den Nagern vollkommen in Ordnung und die typischen Kallmann-Symptome sind nicht aufgetreten. Somit konnten wir zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Jacob-Gen und dem Kallmann-Syndrom gibt.“

Im weiteren Verlauf der Studie untersuchten die Magdeburger Wissenschaftler, inwiefern das Jacob-Protein Plastizitäts- und Lernprozesse im gesunden Gehirn steuert.

  • Wenn man neue Zusammenhänge lernt oder Fähigkeiten verbessert, werden bestimmte Schaltkreise und deren Synapsen im Gehirn verstärkt genutzt. 
  • Die Nervenbahnen verändern sich dadurch und eine Gedächtnisspur entsteht. Diese Umbauprozesse, die durch die Aktivierung neuer Verschaltungen angelegt werden, bezeichnet man als synaptische Plastizität.

Zunächst konnten die Forscher zeigen, dass die Morphologie des Hippokampus, einer Hirnregion, die für Lernprozesse sehr wichtig ist, bei den Jacob-Knockout-Mäusen verändert ist. 

Die Neuronen im Hippokampus der Mäuse ohne Jacob-Protein haben eine weniger komplexe Anatomie und weniger Synapsen verglichen mit den Nervenzellen normaler Tiere. 

Das wirkt sich auch auf die Lernfähigkeit der Tiere aus. 

In Verhaltensexperimenten haben die Wissenschaftler Lernprozesse im Hippokampus analysiert und festgestellt, dass die Jacob-Knockout-Mäuse ein deutlich schlechteres räumliches Gedächtnis haben, sich also beispielsweise die Position von Objekten im Raum schlechter merken können.
  • Eine wichtige Rolle bei der Jacob-vermittelten Signalweiterleitung in Neuronen spielt der Hirn-Wachstumsfaktor BDNF. 
Spilker erklärt: „Wir konnten nachweisen, dass der Gehalt an BDNF in Nervenzellen ohne Jacob während der frühen postnatalen Entwicklung verringert ist. 

Das wirkt sich auf die Jacob-vermittelte Signaltransduktion aus, sodass es zu den beschriebenen morphologischen Veränderungen und Lerndefiziten kommt. 

Gibt man BDNF zu Neuronen aus Jacob-Knockout-Mäusen, so können die anatomischen Auffälligkeiten vermindert werden.“





Die Autoren Dr. Christina Spilker (l.) und Katarzyna Grochowska werten Ergebnisse aus.

Die Autoren Dr. Christina Spilker (l.) und Katarzyna Grochowska werten Ergebnisse aus.  LIN/Sophie Ehrenberg


Die Studie ist online verfügbar unter: 

http://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1005907

Das Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg ist ein Zentrum für Lern- und Gedächtnisforschung.

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Tumor im Brustkorb - pathologische Organ- oder Gewebeverhärtung (Fibrose)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  UDE/UK Essen: Zwei erfolgreiche Nachwuchsforscher –Wie entstehen strahleninduzierte Nebenwirkungen?

Wer an einem Tumor im Brustkorb leidet, hat dank der Strahlentherapie heute deutlich bessere Heilungschancen als noch vor zwanzig Jahren. Die Bestrahlungsdosis lässt sich jedoch nicht beliebig steigern, weil sich anschließend festes Narbengewebe meist neben dem Tumor ausbilden kann. Wie sich diese unerwünschte Nebenwirkung möglicherweise künftig unterdrücken lässt, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen (UDE) herausgefunden. Sie entdeckten neue krankheitsfördernde Signalmoleküle und berichten darüber im renommierten Magazin Cancer Research. 
 
  • Eine pathologische Organ- oder Gewebeverhärtung (Fibrose) lässt sich nicht mehr rückgängig machen: 
  • Das Bindegewebe lagert Kollagenfasern ein, die das betroffene Organ verhärten und narbenartige Veränderungen hinterlassen bis hin zur Einschränkung der Organfunktion.  
Um den Tumor jedoch erfolgreich behandeln zu können, ist eine intensive Strahlentherapie in den meisten Fällen unumgänglich, deshalb ist die Fibrose ein bislang hinzunehmender Schaden. Umso wichtiger ist daher, dass Wissenschaftler weltweit daran forschen, solche unerwünschten Nebenwirkungen nach der Strahlentherapie einzudämmen.

Die Arbeit am Universitätsklinikum Essen zeigt nun erstmals, dass das Enzymsystem CD73 nach einer Bestrahlung langfristig aktiviert wird. 

Dadurch kommt es zu einer zunehmenden Erhöhung der Konzentration des Botenstoffes Adenosin, und einer Deregulierung von Reparaturprozessen in der Lunge

Die UDE-Forscher zeigen ebenfalls, dass die Entstehung der strahlenverursachten Lungenfibrose reduziert werden kann, wenn das Enzym CD73 gehemmt oder der Abbau des von CD73 gebildeten Adenosins beschleunigt wird.

Prof. Dr. Verena Jendrossek: „Besonders stolz bin ich darauf, dass mit Dr. Florian Wirsdörfer und Simone de Leve zwei Nachwuchswissenschaftler unseres lokalen Graduiertenkollegs maßgeblich zu den neuen Forschungsergebnissen beigetragen haben.“ Das seit 2012 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte GRK1739 hat „Molekulare Determinanten der zellulären Strahlenantwort und ihre Bedeutung für die Modulation der Strahlensensitivität“ zum Thema und wird von Prof. Jendrossek geleitet.

Bevor diese neuen Erkenntnisse allerdings am Patienten eingesetzt werden können, müssen noch weitere Untersuchungen erfolgen.

Zum Beispiel, welche Medikamente sich am besten eignen, um möglichen Nebenwirkungen vorzubeugen. 

An klinisch einsetzbaren CD73 Antikörpern und Hemmstoffen der Adenosinwirkung wird also weiter geforscht.





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36. Berliner Halbmarathon am 3. April 2016 und Metabolisch gesunden Übergewicht?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Männliches Übergewicht belastet das Herz stärker

Übergewicht wirkt sich bei Männern und Frauen unterschiedlich aus, zumindest was ihre Herzgesundheit betrifft. Das zeigt eine Studie, die auf der Jahrestagung der DGK in Mannheim präsentiert wurde. 

Anderen Daten zufolge sollte man das Konzept eines „metabolisch gesunden“ Übergewichts nicht überschätzen: 
  • Auch wer übergewichtig ist, ohne ein metabolisches Syndrom aufzuweisen, sammelt Risikofaktoren  
  • Obwohl übergewichtige Frauen einen höheren Körperfettanteil als übergewichtige Männer haben, weisen Männer einen höheren Bauchumfang und eine stärkere Entwicklung von Herzfett auf. 
  • Außerdem haben adipöse Männer schlechtere Blutzucker- und Triglyzeridwerte, zeigen stärkere Anzeichen einer Atherosklerose und leiden häufiger unten dem metabolischen Syndrom. 
Das zeigt eine Studie aus München und Regensburg, die auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert wurde. Vom 30. März bis 2. April 2016 trafen auf diesem Kongress in Mannheim rund 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammen.

Untersucht wurden insgesamt 301 übergewichtige und 76 normalgewichtige Personen.

Ein metabolisches Syndrom wurde dann angenommen, wenn mindestens drei der folgenden vier Kriterien vorlagen:

Ein Taillenumfang von mehr als 102 cm bei Männern bzw. von mehr als 88 cm bei Frauen; erhöhte Triglyzerid-Werte von 150 mg/dl und mehr; ein erhöhter Blutdruck von 130/85 mmHg und mehr; eine erhöhte Nüchternglukose von 110 mg/dl und mehr.

Waren diese Kriterien nicht erfüllt, gingen die Studienautoren von „metabolisch gesundem“ Übergewicht aus. Ein solches lag bei den untersuchten Frauen dreimal öfter vor als bei den Männern der Studiengruppe.

Allerdings sollte das Konzept eines „metabolisch gesunden Übergewichts“ in seiner Relevanz für die Herzgesundheit nicht überschätzt werden. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine weitere Auswertung von Daten dieser in München und Regensburg durchgeführten Studie.

Der Definition des metabolischen Syndroms folgend waren 8,1 Prozent der untersuchten übergewichtigen Personen „metabolisch gesund“ (11,2 Prozent der Frauen und 3,3 Prozent der Männer).

  • Wurden als Faktoren auch eine normale Leberfunktion und Insulinresistenz berücksichtigt, sank der Anteil metabolisch Gesunder allerdings auf 4,3 Prozent der Studienteilnehmer, alle von ihnen Frauen.

Nach einem Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 6,2 Jahren wiesen 30 Prozent der zuvor „metabolisch gesunden“ Personen einen Bluthochdruck auf, 12 Prozent einen manifesten Typ-2-Diabetes.

Auch eine Reihe anderer kardialer Risikofaktoren hatten sich in diesem Zeitraum ungünstig entwickelt. Ein Zustand vermeintlicher „metabolischer Gesundheit“ sei also weniger harmlos als häufig gedacht, so die Studienautoren.

Quelle: DGK Abstract P 1806, Strack et al., Gender differences in obesity-asociated metabolic disease. Clin Res Cardiol 105, Suppl 1, March 2016; DGK Abstract P 1807, Mohr et al., Metabolically healthy obesity, is it really a benign condition? Suppl 1, March 2016


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