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Erdnussallergen-Nachweis in Lebensmittel

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Erdnüsse als Allergene in Lebensmitteln: In der Regel gekennzeichnet

In der bislang größten Studie mit Produkten aus dem Handel untersuchte das BfR Lebensmittelproben auf Spuren von Erdnuss 
 
Erdnüsse können allergische Reaktionen auslösen und müssen daher auf der Verpackung von Lebensmitteln als Zutat angegeben werden.

Ob die Kennzeichnungen mit den Inhalten ausgewählter Lebensmittelproben übereinstimmen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem gemeinsam mit der französischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES) durchgeführten Forschungsprojekt untersucht.

  • Das Ergebnis: Von insgesamt 633 Produkten, die nicht mit einem Hinweis auf Erdnuss versehenen waren, enthielten nur zwei Proben dennoch Erdnuss. Der Anteil positiver Proben lag damit bei 0,3 %. 
  • Umgekehrt enthielten nur 2,6 % der 266 Proben mit einer Kennzeichnung von Spuren von Erdnüssen auch wirklich messbare Kontaminationen oberhalb von 1 mg/kg. 
  • „Wer das Zutatenverzeichnis und Hinweise aufmerksam liest, kann den unbeabsichtigten Konsum weitestgehend vermeiden“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Hundertprozentige Sicherheit wird es jedoch nicht geben, denn jeder Allergiker reagiert äußerst individuell und dosisabhängig.“
Die Ergebnisse der Studie sind im Journal of Food Composition and Analysis, Volume 44, December 2015 veröffentlicht worden.

Auch wenn Erdnuss keine reguläre Zutat der Rezeptur ist, findet sich auf vielen Verpackungen der freiwillige Warnhinweis „Kann (Spuren von) Erdnuss enthalten“. Vor allem Betriebe, in denen Erdnuss parallel oder zeitversetzt in anderen Produkten verarbeitet wird, greifen zu dieser Kennzeichnungspraxis.

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der französischen Behörde ANSES wurden am BfR 899 Lebensmittelproben auf Spuren von Erdnuss untersucht. Es handelt sich damit um die bislang größte Studie mit Produkten aus dem Markt zu diesem Thema.

Zum Erdnuss-Nachweis wurden Antikörper-basierende immunologische Tests sowie ein DNA-Test eingesetzt. 

Die verwendeten Tests gehören zu den derzeit empfindlichsten Methoden für den Erdnussallergen-Nachweis in Lebensmitteln. Die Proben stammten direkt aus dem französischen Einzelhandel und enthielten laut Auszeichnung keine erdnusshaltigen Zutaten. Die Auswahl und Anzahl der gezogenen Proben erfolgte unter statistischen Gesichtspunkten, wobei altersabhängige Verzehrgewohnheiten eine wesentliche Rolle spielten. Zu den untersuchten Lebensmitteln zählten unter anderem Frühstückszerealien, Müsliriegel, Backwaren, Snacks, Pizzas, Crème-Desserts, Kuchen, Kekse, Schokolade, Eiscreme und Sorbets. 266 Proben, knapp ein Drittel, enthielten einen Hinweis auf Erdnuss auf der Verpackung, die übrigen 633 waren ohne entsprechende Angabe.

In lediglich neun von insgesamt 899 Proben (~ 1 %) waren Spuren von Erdnuss nachweisbar. Überwiegend waren es Snack-Produkte mit positivem Untersuchungsergebnis: je zwei Produkte geröstete Pistazien und Cashew-Kerne, zwei Produkte Käsekräcker sowie eine Nussmischung mit Trockenfrüchten. Spuren von Erdnuss ließen sich auch in einem Schokoriegel mit Nüssen und Rosinen und in einem Mandelbrotaufstrich nachweisen. Insgesamt enthielten sechs der neun Produkte mit positivem Ergebnis weniger als 5 mg/kg und zwei Proben 8 bis 10 mg/kg Erdnuss. Der Spitzenwert wurde mit ca. 20 mg/kg ermittelt. Diese Probe (Nussmischung mit Trockenfrüchten) war wie sieben weitere positive Produkte jedoch mit einem deutlichen Hinweis auf Erdnuss versehen. Die beiden positiven Produkte ohne jeglichen Hinweis auf eine mögliche Erdnuss-Kontamination (Mandelbrotaufstrich und geröstete Cashew-Kerne) enthielten sehr geringe, gerade noch erfassbare Spuren von Erdnuss um ca. 1 mg/kg. Von insgesamt 633 Produkten, die nicht mit einem Hinweis auf Erdnuss versehenen waren, lag der Anteil positiver Proben somit bei 0,3 %. Umgekehrt enthielten nur 2,6 % der 266 Proben mit einem Hinweis auf Erdnuss auch wirklich messbare Kontaminationen oberhalb von 1 bis 2 mg/kg.

Das deutsche BfR und die französische ANSES haben bereits 2010 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, da beide Institutionen ähnliche Aufgaben und vergleichbare Konzepte der wissenschaftlichen Risikobewertung auf der Basis aktiver Forschungsarbeiten verfolgen. Die Kooperationsvereinbarung ermöglicht den Aufbau einer Zusammenarbeit sowohl auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Risikobewertung als auch in der Forschung sowie die technische und administrative Kooperation in diesen Feldern.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt


Dr. Suzan Fiack Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0889157515001726 Peanut traces in packaged food products consumed by allergic individuals: Results of the MIRABEL project

http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/lebensmittelallergie-4789.html Informationen des BfR zum Thema Lebensmittelallergien

Pflegekasse: Mehr Geld für die Pflege daheim

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Angehörige können seit Anfang des Jahres mehr Hilfen in Anspruch nehmen

Hierzulande werden mehr als 1,25 Millionen Menschen von Angehörigen zuhause gepflegt. Um sich nicht zu überfordern, sollten pflegende Angehörige sich rechtzeitig bei der Pflegekasse beraten lassen, welche Leistungen - etwa die vorübergehende Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung - bezuschusst werden, rät das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Die Leistungen der Pflegekasse wurden Anfang des Jahres aufgestockt.

Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" 11/2015 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

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Host City: Olympischen und Paralympischen Spiele 2024

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Olympia 2024: Erstes umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für Hamburg


Die Bewerbungsgesellschaft und die Stadt Hamburg stellten  das Nachhaltigkeitskonzept zur Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in der Hansestadt vor. Das Öko-Institut und die Sporthochschule Köln haben das wegweisende Konzept in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie sowie weiteren Akteuren entwickelt.

Das Konzept formuliert eine Vision für ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Olympische Spiele und beschreibt Leitlinien und Handlungsfelder für die Bereiche Soziales & Partizipation, Infrastruktur & Verkehr, Ökologie & Ressourcen, Klima & Energie, Ökonomie & Nutzung. Zudem haben die Expertinnen und Experten bereits im Vorfeld für alle geplanten Sportstätten ein Umweltscreening durchgeführt, das die Auswirkungen der Sportevents auf Natur und Landschaft, Energie, Wasser, Boden, Klima, Luft sowie die menschliche Gesundheit geprüft hat. Zudem erstellten sie eine erste orientierende
Klimabilanz der Olympischen Spiele.

„Wir haben damit zum ersten Mal für eine Sportgroßveranstaltung in einem partizipativen Prozess ein Konzept vorgelegt, das alle drei Säulen von Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt“, erläutert Dr. Hartmut Stahl, Projektleiter am Öko-Institut, die Bedeutung des Konzeptes. „Ob Mobilität, Gesundheit, Inklusion und Integration, Klimaschutz oder nachhaltige Beschaffung – mit diesem umfassenden Ansatz sowie den 20 konkreten Leitprojekten, die sich an den Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung orientieren, haben die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 damit die Chance, die ersten umfassend nachhaltigen Spiele der Geschichte zu werden.

Ziele und Leitlinien: Diversity, Inklusion & Integration

Menschen mit Behinderung sind selbstverständlicher Teil der Zivilgesellschaft. Durch die Einbindung von Menschen mit Funktionseinschränkungen in die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Olympischen und Paralympischen Spiele wird Inklusion gelebt und sichtbar. Der barrierefreie Ausbau von Sportstätten, Freizeitanlagen, öffentlichen Verkehrsmitteln und weiterer Infrastruktur ist eine Grundvoraussetzung von Inklusion und wird noch lange nach den Spielen der gesamten Bevölkerung, insbesondere den Älteren, zugutekommen.

Ziele und Leitlinien: Individuelle Mobilität

Basis des olympischen Radverkehrsnetzes sind Hamburgs Velorouten, die bis 2020 Schritt für Schritt ausgebaut werden. Die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 wirken damit als Katalysator, um das Radfahren in Hamburg weiter zu fördern. Sie tragen so dazu bei, einen Anteil von 25 Prozent am Hamburger Straßenverkehr in den 2020er Jahren zu erreichen.

Ziele und Leitlinien: Beispiel Ökologie & Ressourcen

Wasser soll im Olympischen Dorf schonend eingesetzt und der natürliche Wasserkreislauf durch ein nachhaltiges Regenwassermanagement unterstützt werden. Die Leitlinie zum Handlungsfeld Wasser gibt konkret vor, dass im Sinne des olympischen Erbes die Voraussetzungen geschaffen werden, um den spezifischen Trinkwasserbedarf der Bewohnerinnen und Bewohner der OlympiaCity um ein Viertel zu reduzieren (im Vergleich zu den Hamburger Durchschnittswerten). Eines der 20 Leitprojekte unterstützt zudem die Schaffung nachhaltiger Wertstoffketten mit ökologischen und sozialen Standards entlang den gesamten Lieferketten.

Ausblick: Nachhaltigkeitsstrategie für die Olympischen Spiele

Am 29. November 2015 stimmen die Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Kiel in einem Referendum über die Olympiabewerbung ab.

Bei einem positiven Ausgang der Referenden wird das nun vorgelegte Konzept weiter konkretisiert und zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt.

Die Entscheidung, welche Stadt die Host City für die Spiele 2024 sein wird, fällt das IOC im Herbst 2017.

„Olympische und Paralympische Spiele Hamburg 2024. Nachhaltigkeitskonzept“ vom Öko-Institut und der Deutschen Sporthochschule Köln auf der Website der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024

Link: http://www.hamburg-2024.de/index.php/service/downloads-und-links/

Medizin am Abend Berlin DirektKonakt


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Dr. Hartmut Stahl
Senior Researcher im Institutsbereich
Infrastruktur & Unternehmen
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Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

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(AN) Anorexia nervosa - Magersucht:

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Magersucht: Frühe Behandlung für Therapieerfolg entscheidend

Junge Patienten, die an Magersucht leiden, haben eine realistische Chance, wieder gesund zu werden. 

Dies gilt besonders, wenn ihre Behandlung frühzeitig beginnt. Das geht aus einer soeben in der Zeitschrift Lancet Psychiatry veröffentlichten Empfehlung internationaler Experten über die Anorexia nervosa hervor. Es bestehe jedoch weiterhin großer Forschungsbedarf. Er betreffe zum einen erwachsene Magersüchtige, für die es bisher nur eingeschränkt wirksame Behandlungen gebe. Die genauen Ursachen der Erkrankung müssen weiter erforscht werden, sagt auch die DGPM. Erst so könnten eine bessere, schnellere und dauerhafte Heilung erzielt und auch entsprechende Präventionsprogramme aufgelegt werden. 

Medizin am Abend Berlin Zusatzthema: Krankheit von Leiharbeitern   

  • Magersucht gilt als die gefährlichste aller psychischen Krankheiten:
  • Im Langzeitverlauf führt sie bei bis zu fünf Prozent der Patienten zum Tod, weit mehr als bei Depressionen oder Schizophrenie. 

Hierzulande sind etwa ein Prozent der weiblichen Bevölkerung und bis zu 0,5 Prozent der Männer an Magersucht erkrankt. „Trotz der Schwere der Erkrankung sind wir von einem umfassenden wissenschaftlichen Verständnis der Essstörung noch weit entfernt“, sagt Professor Dr. med. Stephan Zipfel, Erstautor der Arbeit und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen. Jedoch habe es in den letzten fünf Jahren wichtige neue Erkenntnisse zu möglichen Ursachen und Therapieansätzen der Anorexia nervosa (AN) gegeben. Diese sind in der Übersichtsarbeit zusammengefasst.

Die Auswertung der vorliegenden Studien zeige etwa, dass rund 40 Prozent aller Patienten unter Therapie wieder gesund würden; bei jungen Patienten liege der Anteil noch deutlich höher. „Ein früher Zugang zu qualifizierter Hilfe ist entscheidend für eine gute Prognose“, betont Zipfel, der das Kompetenzzentrum für Essstörungen (KOMET) in Tübingen leitet. Das kritische Zeitfenster hierfür liege bei einer Erkrankungsdauer von unter drei Jahren – danach würde eine vollständige Genesung immer schwieriger. „Ärzte aller Fachrichtungen müssen deshalb darin geschult sein, AN frühzeitig zu erkennen und ihre Patienten gegebenenfalls rasch zu Spezialisten überweisen“, fordert Professor Dr. med. Harald Gündel, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (DGPM).

  • Bei Heranwachsenden mit AN haben sich spezifische familienorientierte Behandlungsansätze als besonders wirksam erwiesen. 

Bei diesen Therapien handelt es sich um ambulante Ansätze, bei denen Eltern konkrete Unterstützung und Schulung erhalten, um die Hauptverantwortung für Essen und Gewicht ihrer Kinder übernehmen zu können. Obwohl es zunehmend Studien gibt, die auch die verschiedenen Behandlungsverfahren bei Erwachsenen untersucht haben, hat sich in dieser Altersgruppe bisher jedoch noch kein Therapieansatz als klar überlegen herauskristallisiert. Des Weiteren existieren zahlreiche neue, psychobiologische Konzepte, wie beispielsweise eine gezielte Gehirnstimulation, oder telemedizinische Begleitung, die in ihrer Wirksamkeit jedoch noch nicht abschließend überprüft wurden.

„Es besteht Übereinstimmung darüber, dass wir dringend neue Behandlungskonzepte brauchen, um die Ergebnisse weiter zu verbessern, besonders bei Erwachsenen“, betont Zipfel. Ein wichtiger Ansatz liege im Erforschen und gezielten Adressieren von Krankheitsmechanismen. Diese Kenntnisse könne man auch zur Prävention nutzen. „Momentan ist es jedoch entscheidend, die Signale rechtzeitig zu erkennen und früh mit der Behandlung zu beginnen“, so Gündel.


Quelle:
Stephan Zipfel, Katrin E Giel, Cynthia M Bulik, Phillipa Hay, Ulrike Schmidt: Anorexia nervosa: aetiology, assessment, and treatment. Lancet Psychatry, Oktober 2015.

Das Abstract zur Studie finden Interessierte hier: http://www.thelancet.com/journals/lanpsy/article/PIIS2215-0366(15)00356-9/abstra...


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Künstliche Herzklappe - Herzklappenersatz für Taschenklappen

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Künstliche Herzklappe nach dem Vorbild der Natur

Für ihre Doktorarbeit an der Universität Stuttgart wurde die IGB-Wissenschaftlerin Dr. Svenja Hinderer am 26. November 2015 mit dem Deutschen Studienpreis 2016 der Körber-Stiftung ausgezeichnet. Mit einem modifizierten Elektrospinnverfahren gelang es Hinderer einen Herzklappenersatz herzustellen, dessen strukturelle, mechanische und biochemische Eigenschaften denen natürlicher Taschenklappen sehr nahe kommen – und der im Kinderherzen mitwachsen könnte. 
 
Bisherige künstliche Herzklappen wachsen im Kind nicht mit, sodass sie regelmäßig und in anspruchsvollen Operationen ausgetauscht werden müssen. Auch bei Erwachsenen halten sie lediglich etwa 25 Jahre, verkalken oder erfordern die lebenslange Einnahme antikoagulierender Medikamente.
Eine alternative künstliche Herzklappe – aus einem elektrogesponnenen Hybridmaterial – entwickelte Svenja Hinderer in ihrer Doktorarbeit am Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP der Universität Stuttgart unter der Leitung von Prof. Dr. Katja Schenke-Layland, die am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB die Abteilung Zellsysteme leitet.
 

Elektrogesponnenes Trägersubstrat, eingepasst in eine Schweineherzklappe. Fraunhofer IGB

Für ihre Doktorarbeit »Electrospinning – a suitable method to generate scaffolds for regenerative medicine applications« wurde Dr. Svenja Hinderer am 26. November 2015 durch Bundestagspräsident Norbert Lammert mit dem von der Körber-Stiftung verliehenen Deutschen Studienpreis ausgezeichnet.

»Um ein als Klappenersatz geeignetes Material zu entwickeln, das den Zellen eine möglichst physiologische Umgebung bietet, habe ich mich in meiner Doktorarbeit immer wieder am Vorbild der Natur orientiert«, schildert Hinderer.

Zunächst untersuchte die Chemikerin daher detailliert die extrazelluläre Matrix nativer Herzklappen hinsichtlich struktureller, mechanischer und biochemischer Beschaffenheit. 

Für die Herstellung von Trägersubstraten als Klappenmaterial entwickelte sie die Methode des Elektrospinnens weiter.

Das auf dieser Grundlage hergestellte Trägersubstrat besteht aus einem Polymergemisch, einem UV-vernetzbaren Polyethylenglykol und Polylactid (PLA). »Um die Eigenschaften des Materials weiter denen nativer Herzklappen anzugleichen, habe ich zusätzlich Proteoglykane versponnen, die unter anderem für die Wasserspeicherfähigkeit des Herzklappengewebes entscheidend sind.

Wichtig war, dass die empfindlichen Proteine dabei ihre Funktion nicht verlieren«, erklärt Hinderer. Auf diese Weise gelang es ihr eine Struktur herzustellen, die morphologisch der nativen extrazellulären Matrix sehr ähnelt.

In einem Bioreaktor, der – wie das Herz Blut – Wasser durch die Klappen pumpt, simulierte Hinderer die physiologischen Drücke des Herzens, denen das Material hervorragend standhält. Videos der Bioreaktorsimulation zeigen beeindruckend, wie das Material als Herzklappenersatz die Funktion des Öffnens und Schließens übernimmt.

Ein nächster Test erfolgte in einem von einer Ingenieursstudentin in ihrem Team entwickelten Bioreaktor, in dem sie das elektrogesponnene Material zusammen mit menschlichen Zellen kultivieren konnte. »Aufgrund der speziellen mechanischen Reize im Reaktor, die denen im Körper nachempfunden waren, begannen die Zellen nach bereits sechs Tagen, elastische Fasern zu bilden.

Das im Bioreaktor gereifte Gewebe wies die gleichen Strukturen auf wie eine natürliche, sich entwickelnde Herzklappe«, so Hinderer.

Die elastischen Fasern verleihen Geweben, wie Haut, Blutgefäßen oder eben Herzklappen ihre Widerstandsfähigkeit und Elastizität. Sind sie einmal zerstört, kann der Mensch die Fasern nicht wiederherstellen. 

Sie werden nur während der Embryonalentwicklung und in den ersten Jahren nach der Geburt gebildet.

Das stabile und zugleich elastische Trägersubstrat ist biokompatibel und sterilisierbar – und damit für medizinische Anwendungen hervorragend geeignet.

Zukünftiges Ziel ist es, ein zellfreies Medizinprodukt zu entwickeln, das sich erst nach dem Einsetzen in den Patienten selbst besiedelt.

Dazu erforscht Hinderer, die seit Juli 2015 die Gruppe »Biomaterialien, Bioreaktoren und Bioimaging« am Fraunhofer IGB leitet, wie die Trägersubstrate mit weiteren spezifischen Proteinen modifiziert werden können, um gezielt Stammzellen anzulocken. Während die Zellen das Material besiedeln und eine neue Herzklappe mit ihrer eigenen Matrix bilden, soll das polymere Grundgerüst später im Körper abgebaut werden.

Dadurch hat es das Potenzial, im Kinderherzen mitzuwachsen. Doch bis es soweit ist, muss sich die künstliche Herzklappe zunächst im Tiermodell an Schweinen beweisen.

Svenja Hinderer

Svenja Hinderer studierte von 2005 bis 2010 Angewandte Chemie an der Hochschule Reutlingen. Im Anschluss promovierte sie am Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP der Universität Stuttgart, in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Im Juli 2014 schloss sie ihre Promotion in der Fakultät 4 Energie-, Verfahrens- und Biotechnik der Universität Stuttgart mit Auszeichnung ab. Seit 2014 ist Dr. Svenja Hinderer am Fraunhofer IGB als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, seit Juli 2015 leitet sie hier die Gruppe »Biomaterialien, Bioreaktoren und Bioimaging«. Zudem lehrt sie an der Universitätsfrauenklinik Tübingen im Studiengang Medizintechnik.

Der Deutsche Studienpreis

Aus über 418 Bewerbungen nominierte die Jury des Deutschen Studienpreises dieses Jahr 27 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den drei Sektionen »Geisteswissenschaften«, »Sozialwissenschaften« sowie »Natur- und Technikwissenschaften«. Dr. Svenja Hinderer schaffte es im Bereich »Natur- und Technikwissenschaften« auf den begehrten, mit 25 000 Euro dotierten Spitzenplatz. Kriterium für die Auswahl der Preisträger waren neben der fachwissenschaftlichen Exzellenz vor allem die spezifische gesellschaftliche Bedeutung der Forschungsbeiträge. Gefragt war dabei weniger die ökonomische Verwertbarkeit, sondern eher der gesamtgesellschaftliche Nutzen wissenschaftlicher Erkenntnis.


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Superinfektion: Hepatitis B (HBV) + Hepatitis E (HEV) = Leberzirrhose

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Hepatitis B-Patienten häufig auch mit Hepatitis E-Virus infiziert

Forscher des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen und des Robert Koch Instituts haben in Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern eine Studie über die Infektion von Hepatitis B Patienten mit dem Hepatitis E Virus (HEV) im Journal EBioMedicine veröffentlicht. Das Team entdeckte, dass Hepatitis B Patienten überproportional häufig mit HEV infiziert sind, und dass diese Koinfektion die Leberschäden, die durch Hepatitis B (HBV) entstehen können, wesentlich verschlimmert. 
 
Das Hepatitis E Virus (HEV) ist der Erreger der Hepatitis E sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern. 

HEV ist endemisch in Zentral- und Südostasien, Indien, Afrika, und Südamerika. Entsprechend Informationen der World Health Organization (WHO) lebt mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in HEV-Hochrisikogebieten. Weltweit werden jährlich mehr als 20 Millionen Fälle einer HEV-Infektion registriert, was vor allem in tropischen Ländern zu mehr als drei Millionen akuten Fällen von Hepatitis E und über 55.000 Toten führt. Eine Infektion mit HEV kann einen Ausfall der Leberfunktion in unterschiedlichen Risikogruppen nach sich ziehen, unter anderem in Schwangeren, Kindern, Organtransplantationspatienten und HIV-Infizierten.

Die Forschungsarbeiten wurden von Dr. Thirumalaisamy P. Velavan vom Institut für Tropenmedizin Tübingen, sowie Professor C.-Thomas Bock vom Robert Koch Institut Berlin geleitet. Auf vietnamesischer Seite unterstützen sie Professor Le Huu Song, Vizedirektor des 108. Militärhospitals in Hanoi und Professor Nguyen Linh Toan, Leiter der molekularen Pathophysiologie der „Vietnam Medical Military University“. Beide sind Alumni der Universität Tübingen und haben in der Vergangenheit schon oft auf dem Gebiet der Hepatitisforschung mit Tübingen kooperiert.

Für die Studie untersuchten Dr. Nghiem Xuan Hoan vom 108. Militärhospital Hanoi und Dr. Hoang van Tong vom Institut für Tropenmedizin Tübingen 1318 klinische Proben von HBV Patienten und verglichen sie mit 340 Proben gesunder Freiwilliger bezüglich der Präsenz von HEV.

Circa 45 Prozent der HBV Patienten und 30 Prozent der gesunden Freiwilligen wiesen HEV auf. Daraus lässt sich extrapolieren, dass circa 12 Prozent aller HBV Patienten in Vietnam gleichzeitig mit HEV infiziert sein sollten, und nur circa 5 Prozent der faktisch gesunden Bevölkerung.

  • Ferner fanden sie heraus, dass der prozentuale Anteil von HEV-Infizierten unter den Patienten mit Leberzirrhose auch signifikant erhöht war.

  • Zudem wiesen Hepatitis B Patienten mit einer zusätzlichen HEV Infektion im Vergleich zu Hepatitis B Patienten ohne HEV abnormale Leberwerte auf. 

Laut Dr. Velavan zeigen diese Entdeckungen, dass in Hepatitis B Patienten eine signifikante Assoziation zwischen einer HEV Infektion und der Entstehung einer Leberzirrhose besteht.

  • Daraus ließe sich schließen, dass eine HEV Infektion die Entstehung von Lebererkrankungen unterstützt.

Professor Bock merkte an: „In Industrienationen wie Deutschland findet sich HEV nur sporadisch. Kürzlich erschienene Studien haben jedoch gezeigt, dass es eine steigende Zahl einheimischer Fälle von HEV des Genotyps 3 gibt.

Diese Ansteckung könnte durch Tierkontakt und die Aufnahme von rohem oder zu wenig gekochtem Schweinefleisch entstanden sein. 

Zudem haben vor kurzem veröffentlichte Ergebnisse darauf hingewiesen, dass es vermehrt zur Übertragung von HEV durch Bluttransfusionen kommen könnte. 

Von 2004 bis 2015 gab es einen dramatischen Anstieg der gemeldeten HEV Fälle um mehr als das Dreißigfache in Deutschland, 1345 dieser Fälle waren akut.“


Dr. Velavan, auch Koordinator des DAAD-PAGEL Projekts, in dessen Rahmen die Zusammenarbeit zwischen Tübingen und Vietnam weiter vorangetrieben wird, merkte außerdem an:  

„In Vietnam ist die Infektion mit HBV eines der Hauptprobleme im Gesundheitswesen.

Mehr als 15 Prozent der Population hat chronische Hepatitis B und es ist klar geworden, dass HBV Patienten eine Risikogruppe für die Infektion mit HEV über die oral-fäkale Route darstellen.“

Laut Professor Peter G. Kremsner, Direktor des Tübinger Instituts für Tropenmedizin, eröffnet diese Studie neue Forschungsaspekte beim Thema HEV Infektion in diversen Risikogruppen, zu welchen unter anderem Schwangere, Kinder und immunkompromitierte Patienten gehören. Künftige Studien werden uns helfen zu verstehen, wie genau HEV die Pathogenese während sogenannter „Superinfektionen“ unterstützt.


Publikation:
Hoan NX, Tong HV, Hecht N, Sy BT, Marcinek P, Meyer CG, Song LH, Toan NL, Kurreck J, Kremsner PG, Bock CT, Velavan TP (2015). Hepatitis E virus superinfection and clinical progression in hepatitis B patients. EBioMedicine (2015). http://dx.doi.org/10.1016/j.ebiom.2015.11.020

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Tropenmedizin
Dr. Thirumalaisamy P Velavan
Tel. 07071 29-85981
E-Mail velavan@medizin.uni-tuebingen.de
Dr. Ellen Katz Universitätsklinikum Tübingen

Morbus Waldenström: Krebserkrankung des lymphatischen Systems http://www.lymphome.de

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Morbus Waldenström: Neues Faltblatt informiert über seltene Lymphomerkrankung

Der Morbus Waldenström ist eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems und gehört zu den langsam wachsenden Lymphomen. 

 Die Erkrankung ist relativ selten: In Deutschland sind rund 5.000 Menschen davon betroffen, jedes Jahr kommen etwa 240 neu erkrankte Patienten hinzu. Vor allem ältere Menschen, Männer häufiger als Frauen, bekommen dieses Lymphom.

Für sie und ihre Angehörigen hat das Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) nun ein Faltblatt herausgegeben, in dem wichtige Symptome und Therapieansätze beschrieben werden.

Hinweise auf Therapiestudien und Unterstützungsangebote runden die kostenlose Information ab, die beim KML bestellt und unter http://www.lymphome.de angesehen werden kann. 
 
  • Ein Morbus Waldenström entsteht, wenn sich die genetische Information eines einzelnen B-Lymphozyten durch einen Fehler bei der Zellteilung verändert. 
  • B-Lymphozyten gehören zu den weißen Blutzellen und sind eigentlich für die Immunabwehr zuständig.  
  • Beim Morbus Waldenström vermehren sich diese bösartig veränderten B-Lymphozyten im Knochenmark, den Lymphknoten oder in der Milz. 
  • Anstatt die Immunabwehr zu unterstützen, stellen sie unkontrolliert „falsche“ Antikörper her, die in ihrer Funktion gestört sind.  
  • Müdigkeit und Leistungsschwäche sind die häufigsten Krankheitszeichen dieses Lymphoms, manchmal verbunden mit Fieber, Gewichtsverlust oder nächtlichem Schwitzen. Ein Teil der Patienten bemerkt auch schmerzlose Vergrößerungen von Lymphknoten, Leber oder Milz.

Aufgrund des langsamen Wachstums des Morbus Waldenström muss nicht immer sofort mit einer Behandlung begonnen werden, manchmal wird unter engmaschiger Kontrolle auch erst einmal abgewartet. Ist jedoch aufgrund zunehmender Beschwerden eine Behandlung erforderlich, sollte diese möglichst im Rahmen klinischer Therapiestudien erfolgen.

Nur so besteht die Möglichkeit herauszufinden, wie die Therapie des Morbus Waldenström verbessert werden kann. Die Anfang 2014 gegründete und zum KML gehörende Studiengruppe „European Consortium for Waldenström’s Macroglobulinemia“ (ECWM) ist europaweit für die Durchführung solcher Studien zuständig. Die Federführung erfolgt durch Professor Dr. med. Christian Buske (Comprehensive Cancer Center Ulm), der gemeinsam mit Dr. med. Alexander Grunenberg auch Autor des neuen KML-Faltblattes ist.

Das Konzept des Faltblatts wurde vom Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. entwickelt. Es kann dort von Ärzten und Patienten bestellt werden. Besonderer Dank gilt der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. für die kritische Durchsicht des Textes und der Janssen-Cilag GmbH für die finanzielle Unterstützung bei der Herstellung des Faltblatts. Das Unternehmen hatte keinen Einfluss auf den Inhalt.


Bestelladresse
Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V., Uniklinik Köln, D-50924 Köln,
Telefon +49 (0)221 478-96000, Fax: +49 (0)221 478-96001,
E-Mail: lymphome@uk-koeln.de
Internet: http://www.lymphome.de


Cover des Faltblattes zum Morbus Waldenström
Cover des Faltblattes zum Morbus Waldenström  Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Silke Hellmich, KML
Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V.
Uniklinik Köln, D-50924 Köln,
Tel.: +49 (0)221 478-96005
E-Mail: silke.hellmich@uk-koeln.de

Im Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) haben sich deutschlandweit Wissenschaftler und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen, die bei der Erforschung und Behandlung von bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems führend sind. Die Kooperation trägt dazu bei, die Kommunikation und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen zu verbessern. Das Kompetenznetz Maligne Lymphome ist eines von inzwischen 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gegründet wurden.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.lymphome.de - Internetportal des Kometenznetzes Maligne Lymphome e.V.

Luminale Tumore - Brustkrebs - Mammakarzinome

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Brustkrebs: Genauere Diagnostik und gezieltere Therapie

Forschungsverbund startet mit Gemeinschaftsprojekt TransLUMINAL-B

Unter Federführung der Charité – Universitätsmedizin Berlin beginnen mit einem Kick-off-Meeting die Arbeiten am Forschungsprojekt TransLUMINAL-B. 


Erforscht werden soll in den kommenden drei Jahren der Prozess der Metastasenentstehung und die Rolle von bösartigen Zellen, die sich im Verlauf bestimmter Brustkrebserkrankungen in Blut und Knochenmark anreichern. 

Die Deutsche Krebshilfe fördert das Vorhaben im Rahmen ihres Schwerpunktprogrammes „Translationale Onkologie“ mit 2 Millionen Euro. 
 
  • Jedes Jahr erkranken 72.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. 

Das aktuelle Forschungsprojekt befasst sich mit der häufigsten Form dieser Erkrankung, den sogenannten luminalen Tumoren.

  • Diese Tumoren machen 70 bis 80 Prozent der Mammakarzinome aus und sind dadurch gekennzeichnet, dass ihr Wachstum von Hormonen abhängig ist. 

  • In der Behandlung wird daher meist eine endokrine, also hormonelle Therapie gewählt. 

In vielen Fällen ist dies wirksam, aber nicht in allen.

Eine Gruppe von luminalen Tumoren birgt ein hohes Risiko, diese Tumoren sind häufig resistent gegenüber der Therapie, was zu Rückfällen und dem Auftreten von Metastasen führt.

Es sind zunächst nur wenige vereinzelte Tumorzellen, die sich in Blut und Knochenmark finden. 
Doch diese wenigen Zellen sind entscheidend für die Ausbreitung des Tumors im Körper. Um diesen Mechanismus besser zu verstehen, untersuchen im Rahmen des TransLUMINAL-B-Projektes die Wissenschaftler um Prof. Dr. Carsten Denkert, Forschungsgruppenleiter am Institut für Pathologie der Charité, die Veränderungen in den einzelnen Tumorzellen aus Blut und Knochenmark. Sie wollen herausfinden, warum und wie sie sich im Körper ausbreiten und weshalb sie gegenüber bisherigen Therapieformen resistent sind. „Die besonderen Eigenschaften der einzelnen bösartigen Zellen aus dem Blut werden wir im Gewebe des Tumors ebenfalls untersuchen und miteinander vergleichen“, erklärt Prof. Carsten Denkert.

„Auf diese Weise soll es künftig möglich sein, bereits beim ersten Auftreten eines Tumors vorherzusagen, ob mit einem ungünstigen Verlauf und einer hohen Metastasierungswahrscheinlichkeit zu rechnen ist.“ Mit diesem Wissen können Tumoren von Beginn an gezielter behandelt und wertvolle Zeit gewonnen werden.

Förderschwerpunkt Translationale Onkologie der Deutschen Krebshilfe
Um den Transfer von Erkenntnissen aus dem Labor in den klinischen Alltag zu beschleunigen, hat die Deutsche Krebshilfe im Jahr 2014 das Förderschwerpunkt-Programm „Translationale Onkologie“ eingerichtet. Der Begriff „Translationale Onkologie“ bezeichnet die Schnittstelle zwischen der Wissenschaft und ihrer praktischen Anwendung. Das bedeutet: die im Labor gewonnen Erkenntnisse sollen rasch Patienten in Form verbesserter Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zugutekommen.

Verbundprojekt TransLUMINAL-B
Das TransLUMINAL-B-Projekt wird von Prof. Dr. Carsten Denkert am Institut für Pathologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin koordiniert. Beteiligte Projektpartner sind das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (Prof. Dr. Andreas Trumpp), das Institut für Pathologie der Universität Heidelberg (Prof. Dr. Wilko Weichert), die Universität Regensburg (Prof. Dr. Gero Brockhoff, Privatdozentin Dr. Anja K. Wege und Prof. Dr. Christoph Klein) sowie die German Breast Group (Prof. Dr. Sibylle Loibl).


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Prof. Dr. Carsten Denkert
Institut für Pathologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 536 047
E-Mail: carsten.denkert@charite.de
Manuela Zingl Charité – Universitätsmedizin Berlin

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.charite.de

http://pathologie-ccm.charite.de/forschung/ag_translationale_tumorforschung_und_...

Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Behandlung von Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Eine Radionuklidbehandlung mit Radium-223-dichlorid ist erst seit gut zwei Jahren für Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs zugelassen, bei denen eine übliche Hormonblockade nicht mehr wirkt. Sie soll ein weiteres Voranschreiten der Metastasierung unterbinden. Eine neue klinische Studie, die in enger Zusammenarbeit von Strahlenheilkunde, Nuklearmedizin und Urologie des Universitätsklinikums Freiburg initiiert wurde, soll nun die frühzeitige Kombination aus Bestrahlung und Radionuklidbehandlung wissenschaftlich untersuchen. Es wird ein verstärkender Effekt erwartet. 
 
Die so genannte „α-RT“-Studie ist eine klinische Studie zur Erforschung einer Behandlung von Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Untersucht wird eine lokale Strahlentherapie von außen in Kombination mit einer sogenannten Radionuklidtherapie mit Radium-223-Dichlorid. Nach Einschluss weiterer Universitätskliniken in Deutschland erhält die von Freiburg gestartete Studie nun einen multizentrischen Umfang, weitere Zentren in Europa sollen folgen.

Strahlentherapie

Bei Knochenmetastasen ist die Strahlentherapie von außen (sogenannte „perkutane“ Therapie) seit Jahrzehnten als Behandlungs-Standard etabliert. Sie wirkt durch die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung der Knochenstabilität. Die aktuelle Entwicklung neuer Präzisions-Technologien in der Strahlenheilkunde, welche bereits in anderen Einsatzbereichen Anwendung findet, ermöglicht heute eine zunehmend präzise und dadurch effektive und schonende Behandlung. Durch die neuen Verfahren kann der lokale Effekt der Strahlentherapie, also die Wirkung am Sitz der Knochenmetastase, verstärkt und möglicherweise ein weiteres Wachstum dauerhaft verhindert werden.

Radionuklidtherapie

Radium-223-Dichlorid ist ein effektives Radionuklid und sendet so genannte Alphateilchen aus. Diese haben eine kürzere Reichweite als die Strahlung anderer radioaktiver Arzneimittel und sind dadurch für nicht erkranktes Gewebe schonender.

  • Das Radium-223-Dichlorid wird aufgrund seiner ähnlichen Eigenschaften zu Kalzium in die Knochensubstanz eingebaut. 

Dies erfolgt besonders in Bereichen schnellen Knochenumbaus, wie es bei Knochenmetastasen der Fall ist. Zur Behandlung wird das Medikament in die Vene injiziert, reichert sich dann in den Knochenmetastasen an und führt zu deren Bestrahlung von innen. Es bietet daher eine neue schonende Behandlungsmöglichkeit für den fortgeschrittenen Prostatakrebs.

Ursprünglich zur sogenannten „palliativen“ (beschwerdelindernden) Behandlung entwickelt, hat diese Radionuklidbehandlung in einer großen internationalen Studie überraschenderweise zu einer deutlichen Verlängerung des Überlebens der behandelten Patienten geführt.

  • Aufgrund dessen ist Radium-223-Dichlorid seit November 2013 in der EU zur Behandlung von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs mit Knochenmetastasen zugelassen.

Verstärkter Effekt durch Kombination von Strahlentherapie und Radiotherapie erwartet

  • Sowohl die Bestrahlung der sichtbaren Knochenmetastasen von außen als auch die innerliche Bestrahlung durch das Radium-223-Dichlorid bewirken ein Absterben von Tumorzellen. 

Durch die Kombination beider Behandlungen könnten also sowohl größere, bildgebend nachweisbare Herde als auch kleine, noch nicht durch Bildgebung sichtbare Metastasen abgetötet werden.

Durch die zeitnahe Verbindung beider Verfahren erwarten die Freiburger Forscher daher einen sich gegenseitig verstärkenden Effekt auf die Kontrolle des Tumorleidens.

  • Bei Patienten mit sehr wenigen Metastasen (≤ 5 Herde, sogenannte „Oligometastasierung“) erwartet man sogar eine besonders gute Wirkung bis hin zum Stillstand der Erkrankung.

Bei „oligometastatischen“ Patienten (d.h. 1-5 Knochenmetastasen) wird im Rahmen der α-RT Studie die reine perkutane Strahlentherapie mit der Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Radium-223-Dichlorid-Behandlung verglichen. 

Ziel der Studie ist es, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die zu spürbaren Fortschritten bei der Therapie des Prostatakarzinoms führen und zur besseren individuellen Behandlung beitragen. 

Durch eine effektive frühe Kontrolle von Knochenmetastasen könnten vielleicht zukünftig weitere Behandlungen wie Chemotherapie, Hormontherapie oder Knochen-Operationen unnötig oder erst später erforderlich werden. 


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 


www.medizin-am-abend.blogspot.com

Initiator der Studie: Universitätsklinikum Freiburg
Klinik für Strahlenheilkunde (Ärztliche Direktorin: Prof. Dr. A.-L. Grosu)
Studienleitung: Prof. Dr. med. U. Nestle
Kontakt: D. Schnell, U. Wein (Studiensekretariat)
Telefon: 0761 270-95370
Email: alpha-radiotherapy@uniklinik-freiburg.de
Homepage: www.alpha-radiotherapy.eu

Klinik für Nuklearmedizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. P. Meyer)
Kontakt: PD Dr. J. Ruf, Dr. C. Stoykow
Telefon: 0761 270-39160

Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. U. Wetterauer)
Kontakt: Prof. Dr. W. Schultze-Seemann, PD Dr. C. Jilg
Telefon: 0761 270-28930

Benjamin Waschow Universitätsklinikum Freiburg

Lese- und Rechtschreibstörung (LRS) - Haben Sie eine Fehlsichtigkeit?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Kinder: Bei Verdacht auf Legasthenie erst zum Augenarzt

 Nicht jede Leseschwäche bei Schulkindern ist zwangsläufig eine Lese- und Rechtschreibstörung (LRS), auch Legasthenie genannt. Oft liegt es an den Augen und eine Brille kann die Fehlsichtigkeit ausgleichen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät deshalb bei Verdacht auf eine LRS zu einer augenärztlichen Untersuchung. Auch bei einer bestehenden Legasthenie kann eine Sehstörung die Symptome zusätzlich verstärken. Empfehlungen für die Diagnostik und Behandlung einer LRS gibt eine Leitlinie, an der die DOG mitgewirkt hat. 
 
„Beim Verdacht auf eine Lese- und Rechtschreibstörung sollte immer ein Augenarzt untersuchen, ob die Augen die Ursache dafür sind“, betont Professor Dr. med. Susanne Trauzettel-Klosinski von der Universitäts-Augenklinik Tübingen, die für die DOG an der Leitlinie mitgearbeitet hat.

Schon einfache Tests zeigen, ob eine Sehschwäche der Grund für die vielen Rechtschreibfehler im Diktat ist: Liegt der Fehler beim Sehen, verbessert sich die Lesefähigkeit mit Hilfe geeigneter Sehhilfen sofort deutlich, weiß die Expertin. „Scharfes Sehen ist eine wichtige Voraussetzung, um Lesen und Schreiben zu lernen“, erklärt die Leiterin der Forschungseinheit für Visuelle Rehabilitation.

So können Weitsichtigkeit, schielende Augen oder eine verminderte Naheinstellung der Augenlinse dazu führen, dass Buchstaben und Wörter nicht scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Oft reicht dann schon eine Brille, um die Lesefähigkeit deutlich zu verbessern. Aber auch Kinder mit einer bestehenden LRS sollten regelmäßig ihre Augen untersuchen lassen. Denn schlechtes Sehen kann diese verstärken.

  • Zwei bis vier Prozent der deutschen Schulkinder leiden an einer schweren Lese- und Rechtschreibstörung. 
  • Trotz durchschnittlicher Intelligenz geraten sie im Vergleich zu ihren Klassenkameraden in Rückstand beim Lesen und Schreiben.

Die Ursachen dafür sind nicht endgültig geklärt. Studien weisen aber auf eine fehlerhafte Verarbeitung von sprachlichen Informationen im Gehirn hin. Den Kindern fällt es zum Beispiel schwer, die Buchstaben beim Lesen in Laute umzuwandeln.

  • Die Behandlungsempfehlung der Leitlinie lautet darum auch, diesen Umwandlungsvorgang mit den Betroffenen zu üben – zum Beispiel durch gemeinsames Vorlesen. 
  • Hinzu kommen Rechtschreibtrainings und eventuell Übungen zum Textverständnis. 

Therapieansätze mit Medikamenten, Prismengläsern oder Brillen mit Farbfiltern dagegen sind nicht wissenschaftlich untersucht und können den Betroffenen sogar schaden.

Das Wichtigste sei, die LRS frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, so Trauzettel-Klosinski. „Je früher die Betroffenen gezielte Förderung erhalten, desto mehr Chancen haben sie, ihre Defizite aufzuarbeiten“, betont die Expertin.

Unbehandelt manifestiert sich die Legasthenie als dauerhafte Störung, die sowohl die schulische und berufliche Laufbahn als auch das persönliche Wohlbefinden stark einschränkt.

Literatur:
Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörungen, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e. V. (DGKJP)

Zur Leitlinie: http://www.kjp.med.uni-muenchen.de/forschung/leitl_lrs.php



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
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Postfach 30 11 20
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Telefon: 0711 8931-552
Telefax: 0711 8931-167
voormann@medizinkommunikation.org
stroehlein@medizinkommunikation.org

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.dog.org