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Ihre Kopfschmerzerkrankung - Frage? Hier neue Praxis Leitlinien für Sie!

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Neue DGS-PraxisLeitlinie „Primäre Kopfschmerzerkrankungen“

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) hat mit „Primäre Kopfschmerzerkrankungen“ eine neue PraxisLeitlinie zur Behandlung dieser sehr häufigen und am häufigsten bagatellisierten Gesundheitsstörung in den westlichen Industrienationen veröffentlicht. „Für viele Menschen in Deutschland gehören Kopfschmerzen zum Alltagsleben, wie der Kaffee zum Frühstück, und nicht wenige Betroffene haben bei ihren Bemühungen zur Linderung ihrer Beschwerden bisher nur wenig Hilfe erhalten, werden oft auch gar nicht ernst genommen“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe. 
 
Kopfschmerzen können heute präzise klassifiziert und diagnostiziert werden.

  • Die DGS-PraxisLeitlinie bietet zahlreiche Empfehlungen und Informationen sowie Ansatzpunkte und Anregungen für eine erfolgreiche und patientenorientierte Behandlung symptomatischer Kopfschmerzen. 

Zahlreiche DGS-Schmerzzentren und DGS-Ärzte haben auf der Basis ihrer täglichen Arbeit mit Patienten die neue DGS-PraxisLeitlinie mitgestaltet. Unter der Federführung des verantwortlichen Leitlinienautors Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel haben alle Beteiligten mit ihren Empfehlungen neue Standards für eine patientenorientierte schmerzmedizinische Versorgung definiert.

Die aktuell publizierte PraxisLeitlinie ist die vierte ihrer Art. Alle bisher veröffentlichten DGS-PraxisLeitlinien geben auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten und der Erfahrungen schmerz- und palliativmedizinisch tätiger Ärzte Empfehlungen für verschiedene Indikationen in der Schmerzmedizin.

Bisher wurden die DGS-PraxisLeitlinien „Tumorschmerz“, „Tumorbedingte Durchbruchschmerzen“ und „Gute Substitutionspraxis in Schmerz- und Palliativmedizin“ abgeschlossen. Weitere DGS-PraxisLeitlinien befinden sich in der Kommentierungsphase oder werden gerade erstellt.

Die DGS-PraxisLeitlinien unterscheiden sich von Leitlinien der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) im Wesentlichen dadurch, dass sie nicht nur die komplette verfügbare wissenschaftliche Literatur als Grundlage für Therapieentscheidungen heranziehen, sondern auch die Erfahrung der täglich mit Patienten arbeitenden Ärzte, also die eigene interne Evidenz, wie auch der betroffenen Patienten selbst, die über die Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL) als Patientenselbsthilfeorganisation umfangreich an der Gestaltung dieser Leitlinien beteiligt sind. „Die DGS-PraxisLeitlinie gewinnt hieraus eine völlig andere Legitimation und Praxisrelevanz“, sagt Müller-Schwefe, der Präsident der Schmerzmediziner.

Die neue Praxisleitlinie kann ab sofort unter www.dgs-praxisleitlinien.de   heruntergeladen werden.


Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS)

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit mehr als 4.000 Mitgliedern die größte europäische ärztliche Fachgesellschaft, die sich für eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten und für ein besseres Verständnis und für bessere Diagnostik und Therapie des chronischen Schmerzes einsetzt. Sie ist bundesweit in mehr als 120 regionalen Schmerzzentren organisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Oberstes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Dies kann nur durch die Etablierung der Algesiologie in der Medizin erreicht werden. Dazu gehört die Qualitätssicherung in der Schmerzmedizin durch die Etablierung von Therapiestandards sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen. Die DGS gibt den Schmerztherapieführer heraus, in dem alle Mitglieder aufgelistet sind. Gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. organisiert die DGS den jährlich stattfindenden Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/Main.

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Brustkrebs: Zu jung fürs Screening? Brustultraschall bitte durchführen lassen....!

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Worauf Frauen unter 50 bei der Vorsorge achten sollten

Frauen ab 50 Jahren erhalten in Deutschland alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammografie-Screening. Jüngere Frauen haben zwar ein geringeres Erkrankungsrisiko – ausgeschlossen ist eine Krebsdiagnose jedoch nicht. Ab 30 sollten Frauen ihre Brüste deshalb einmal im Monat selbst abtasten und einmal jährlich vom Frauenarzt untersuchen lassen, empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).

Bei einem auffälligen Tastbefund sei eine Ultraschalluntersuchung das erste Mittel der Wahl, um der Ursache auf den Grund zu gehen. 
 
Der große Vorteil des Brustultraschalls gegenüber der Mammografie ist, dass die Sonografie direkt vor Ort in der Praxis durchgeführt werden kann, strahlenfrei und für die Frau auch völlig schmerzfrei ist“, betont Professor Dr. med Werner Bader, Leiter des DEGUM Arbeitskreises Mammasonografie.

Gerade bei jüngeren Frauen, die häufiger ein dichtes Brustgewebe haben, eigne sich der Brustultraschall gut, um einen Tastbefund abzuklären.

Oft macht diese Untersuchung eine Mammografie überflüssig.

„Viele der getasteten Knoten sind harmlose Zysten“, erklärt Bader. Diese könne ein erfahrener Untersucher im Ultraschall eindeutig feststellen.

Privatdozentin Dr. med. Anke Thomas, Leiterin des Ultraschall-Forschungslabors an der Klinik für Geburtsmedizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin, erklärt, warum nur Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren zur systematischen Röntgenuntersuchung der Brust, zum sogenannten „Mammografie-Screening“, eingeladen werden:

  • „Laut WHO ist in diesem Zeitraum der Nutzen der Mammografie höher als ein möglicher Schaden durch die Strahlenbelastung“, so die Expertin. Ab 50 steige das Risiko deutlich, an einem Mammakarzinom zu erkranken. „Von tausend 60-jährigen Frauen werden statistisch gesehen 30 in den nächsten zehn Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten“, sagt Thomas. „Das Screening kann die Brustkrebssterblichkeit laut WHO um etwa 23 Prozent senken.“

Jüngere Frauen haben ein geringeres Erkrankungsrisiko: Von tausend 30-jährigen Frauen erkranken in zehn Jahren nur drei an einem Mammakarzinom. Damit wäre der Nutzen des Mammografie-Screenings bei ihnen viel geringer.

„Zudem steigt durch die Strahlenbelastung der Mammografie das Risiko, ein Mammakarzinom durch die Untersuchung selbst zu verursachen“, sagt Thomas. Jüngere Frauen sollten daher aufmerksam gegenüber Veränderungen ihrer Brüste sein, diese regelmäßig abtasten und die jährlichen Kontrollen beim Frauenarzt wahrnehmen.

Eine Ausnahme bilden Frauen mit einem erblichen Brustkrebsrisiko. „Sie sollten schon ab dem 25. Lebensjahr systematisch halbjährlich mit Ultraschall und gegebenenfalls MRT kontrolliert werden“, erklärt Bader, der am Bielefelder Klinikum das Zentrum für Frauenheilkunde leitet. „Bei diesen Patientinnen sind Sonografie und MRT der Mammografie überlegen“, so der Experte.

So steht der Ultraschall bei einem unklaren Mammografie-Befund an erster Stelle der weiteren Diagnostik. Für Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sei die risikolose Ultraschalluntersuchung ohnehin die primäre Alternative zur Mammografie.


Über die DEGUM:
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM-zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: http://www.degum.de.

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Den Knoten in der Brust mit Ultraschall aufspüren – Mammografie allein reicht nicht

++Krebs oder Zyste? Wie Ultraschall die Diagnose von Brustkrebs verbessert
Professor Dr. med. Werner Bader, Leiter DEGUM AK Mammasonografie, Chefarzt Zentrum für Frauenheilkunde, Klinikum Bielefeld

++Nicht im Screeningalter: Was Frauen unter 50 und über 69 beachten müssen
PD Dr. med. Anke Thomas, Leiterin Ultraschall-Forschungslabor, Oberärztin, Klinik für Geburtsmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin

++Was tun bei „dichtem“ Brustgewebe? Neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft
Prof. Dr. med. Markus Müller-Schimpfle, Leiter Brustzentrum, Chefarzt Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Klinikum Frankfurt Höchst

++Brustscan in 3D: Welche Vorteile bieten automatisierte Ultraschallverfahren – wo sind ihre Grenzen?
PD Dr. med. Anke Thomas

++Auf die Qualität kommt es an: Können und Technik sind das A und O für richtige Diagnose beim Brustultraschall
Professor Dr. med. Werner Bader


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

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http://www.degum.de

GemeinwohlAtlas 2015 -Studie zum Gemeinwohl in Deutschland

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Von der Feuerwehr bis zur BILD-Zeitung

GemeinwohlAtlas 2015  http://www.gemeinwohlatlas.de
 
In diesem Jahr wurde zum ersten Mal in Deutschland ein GemeinwohlAtlas erstellt und im Internet veröffentlicht (http://www.gemeinwohlatlas.de). In einer repräsentativen Erhebung wurden fast 8000 Personen im gesamten Bundesgebiet zum Gemeinwohlbeitrag von insgesamt 127 Firmen, öffentlichen Institutionen und NGOs befragt.

Studienleiter Prof. Dr. Timo Meynhardt, Inhaber des Dr. Arend Oetker Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL Leipzig Graduate School of Management sowie Managing Director eines Forschungszentrums an der Universität St.Gallen, sagt:

 „Der GemeinwohlAtlas 2015 zeigt ein klares Bild: Die Feuerwehr, die unser Schutz- und Sicherheitsbedürfnis befriedigt, wird von den Befragten mit Abstand als die gemeinwohlförderlichste Organisation eingestuft.

Am unteren Ende rangiert mit Abstand die BILD-Zeitung. Sie steht für den polarisierenden Boulevardjournalismus. Diese beiden Pole spannen gewissermaßen den Bogen und definieren die Atlasränder.“ Der Wissenschaftler kommentiert weiter: „Der GemeinwohlAtlas 2015 zeigt: Trotz aller Kritik gibt es in Deutschland eine grundsätzliche positive Haltung gegenüber den Institutionen einschließlich der Wirtschaftsunternehmen. So hat VW ganz klar durch den Diesel-Skandal verloren, steht aber selbst jetzt noch positiver als viele andere dar. Zudem sehe zwei von drei Befragten in VW weiterhin ein deutsches Vorzeigeunternehmen.“

Gemeinwohl für langfristigen Erfolg einer Organisation entscheidend

Laut der aktuellen Studie steht das Gemeinwohl in Deutschland hoch im Kurs: 85 Prozent der Befragten sind besorgt, dass dem Thema in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt wird. Neun von zehn Befragten geben dabei an, eine klare Vorstellung davon zu haben, was unter Gemeinwohl zu verstehen ist. Fast ebenso viele sehen die Orientierung am Gemeinwohl für den langfristigen Erfolg einer Organisation als entscheidend an.
Dass die Deutschen sich auch aktiv für das Gemeinwohl engagieren möchten, beweisen die Umfragewerte. Prof. Meynhardt: „Die Bundesbürger und hier: mehrheitlich Frauen, sind bereit, für ein gemeinwohlverträgliches Unternehmen zu arbeiten und dabei auf Gehalt zu verzichten.“

Mit dem GemeinwohlAtlas möchte Prof. Meynhardt die Diskussion zwischen Wirtschaft und Gesellschaft befeuern, was eigentlich 2015 und in den kommenden Jahren das Gemeinwohl in Deutschland ausmacht. Weiterhin ziele die Studie darauf ab, den Wert der Wirtschaft aus Sicht der Gesellschaft auf den Punkt zu bringen und damit auch „bestehende Gräben zu schließen“.

http://www.gemeinwohlatlas.de

Über die HHL Leipzig Graduate School of Management

Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Das Studienangebot umfasst Voll- und Teilzeit-Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie Executive Education. 2013 und auch 2014 errang die HHL einen der drei ersten Plätze für die besten Gründerhochschulen in Deutschland innerhalb des vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) herausgegebenen Rankings „Gründungsradar“. Laut der Financial Times liegt die HHL im Bereich Entrepreneurship innerhalb des M.Sc.- sowie des EMBA-Programms national auf Platz 1 bzw. global unter den Top 5. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International. http://www.hhl.de

 Prof. Dr. Timo Meynhardt: „Der GemeinwohlAtlas 2015 zeigt: Trotz aller Kritik gibt es in Deutschland eine grundsätzliche positive Haltung gegenüber den Institutionen." Foto: privat.
 Prof. Dr. Timo Meynhardt: „Der GemeinwohlAtlas 2015 zeigt: Trotz aller Kritik gibt es in Deutschland eine grundsätzliche positive Haltung gegenüber den Institutionen." Foto: privat.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

ahnallee 59
04109 Leipzig
Deutschland
Sachsen
E-Mail-Adresse: volker.stoessel@hhl.de

MBA Volker Stößel
Telefon: 0341-98 51 614
Fax: 0341-98 51 615
E-Mail-Adresse: volker.stoessel@hhl.de

Einladung zur Onlineumfrage:

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Pflegeforschung: Was hilft, was nicht?

Der demografische Wandel verändert Deutschland. Vor allem die Pflegebranche sieht sich angesichts der anhaltenden Alterung der Bevölkerung mit besonders großen Herausforderungen konfrontiert: Immer mehr Pflegebedürftigen stehen immer weniger Pflegekräfte gegenüber. Gleichzeitig zeigen Umfrageergebnisse, dass mehr als drei Viertel der 65- bis 85-Jährigen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollen. Umso wichtiger werden daher technische Assistenzsysteme, die eine Pflege in den eigenen vier Wänden ermöglichen – getreu dem Motto „ambulant vor stationär“. 
 
  • Nun soll mit einer Onlineumfrage untersucht werden, wer am meisten von technischen Assistenzsysteme profitiert: die Pflegebedürftigen, Angehörige oder eher die Pflegenden. 

Aber auch, welche technischen Funktionen den größten Nutzen in der häuslichen Umgebungen haben. Im Fokus der nun gestarteten Umfrage steht das technische Assistenzsystem „meinPAUL“ (Persönlicher Assistent für Unterstütztes Leben).

Der IT-gestützte Assistent PAUL soll dazu beitragen, vor allem älteren und pflegebedürftigen Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in der gewohnten, häuslichen Umgebung zu ermöglichen.

PAUL ist modular aufgebaut, sodass Anwender entsprechend des jeweiligen Bedarfs unterschiedliche Funktionalitäten nutzen können – vom Notruf über Haussteuerung und Information bis hin zur Vernetzung mit Dienstleistern zum Beispiel für haushaltsnahe Dienstleistungen, Medizin und Pflege. Mehr als 100 Wohnungen wurden seit 2006 bereits mit PAUL ausgerüstet.

In der Befragung soll vor allem der konkrete Nutzen der neun möglichen Funktionalitäten von PAUL in den Bereichen „Komfort“, „Kommunikation“ und „Sicherheit“ aus Sicht von Angehörigen, Pflegedienstleistern, Kommunen, der Wohnungswirtschaft, private Versicherer und weiterer Akteure erhoben werden. Die Umfrage ist Teil der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Studie „Nutzen und Finanzierung technischer Assistenzsysteme am Beispiel der Quartiersvernetzung“, die wesentliche Fragen zum konkreten Nutzwert und Finanzierungsoptionen für technische Innovationen für Ältere und Pflegebedürftige beleuchten soll.

Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von 18 Monaten. Koordiniert wird das Projekt vom Institut für Innovation und Technik (iit). Projektpartner sind das IEGUS – Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH und die CIBEK technology + trading GmbH. Vorsitzende des Projektbeirats ist Prof. Ursula Lehr, Bundesministerin a.D. und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) e.V.

Direkt zur Onlineumfrage: http://www.iit-berlin.de/umfrage/PAUL


Der Fragebogen umfasst fünf Fragenblöcke (A bis E), deren Beantwortung ca. 15 bis 20
Minuten in Anspruch nimmt.

Die Ergebnisse werden spätestens zum Projektende Mitte 2016 auf der Internetseite www.iit-berlin.de veröffentlicht.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Institut für Innovation und Technik (iit)
Christine Weiß
Tel.: 030 310078-184
E-Mail: weiss@iit-berlin.de
Wiebke Ehret VDI/VDE Innovation + Technik GmbH


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.iit-berlinrojekte/PAUL

Dürfen Kinder in Deutschland zur Schule gehen? Auch unsichtbare Kinder?

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Papierlos, aber nicht rechtlos: Die unsichtbaren Kinder

Studie der Universität Bremen untersuchte bundesweit 100 Grundschulen zum Umgang mit Kindern, die keine Aufenthaltspapiere haben. 
 
Dürfen Kinder, die keine Aufenthaltspapiere haben – sogenannte papierlose Kinder – in Deutschland zur Schule gehen?

Nein, meinen sechs von zehn Grundschulen in einer aktuellen Studie der Universität Bremen. 

Und damit liegen sie falsch. 

Medizin am Abend Berlin Fachlink  

Jedes Kind darf zur Schule gehen – so verlangt es internationales Recht. „Der Rechtsanspruch auf Schule gilt für alle Kinder, unabhängig von ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation“, sagt die Bildungsexpertin Yasemin Karakasoglu, Professorin im Fachbereich Erziehungswissenschaften und Konrektorin für Internationalität und Diversität der Universität Bremen. Zusammen mit Dr. Dita Vogel und Barbara Funck, beide ebenfalls aus dem Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung hat sie die Schulaufnahmemöglichkeit eines papierlosen Kindes in 100 Grundschulen im gesamten Bundesgebiet untersucht.  

Ein Ergebnis: Bei 62 Prozent der Schulen wurde keine Möglichkeit zur Schulanmeldung dieser Kinder aufgezeigt. In einigen Schulen und Schulbehörden wurde sogar irrtümlich angenommen, dass die Polizei informiert werden müsse.

Zum Hintergrund

Die Zahl der papierlosen Kinder in Deutschland wird auf einige Tausend bis einige Zehntausend geschätzt. Wie viele Kinder davon tatsächlich die Schule besuchen, ist unklar. Lange war umstritten, ob Schulen an die Ausländerbehörden melden müssen, wenn sie mitbekommen, dass ein Kind ohne Aufenthaltspapiere in Deutschland lebt. 

Eine prekäre Situation: Die Familien mussten befürchten, wegen illegalen Aufenthaltes abgeschoben zu werden, wenn sie versuchen, ihr Kind in einer Schule anzumelden.

Damit aber jedes Kind ohne Angst zur Schule gehen kann, wurde 2011 bundesgesetzlich klargestellt, dass Bildungseinrichtungen keine Informationen an die Ausländerbehörden weitergeben müssen. „Jedoch gab es Hinweise von Beratungsstellen, dass die Schulanmeldung papierloser Kinder nach wie vor nicht gelingt. Dem wollten wir auf den Grund gehen“, erklärt Dr. Dita Vogel.

Die Studie der Universität Bremen

Mit einer telefonischen Umfrage von Mai bis Juli 2015 untersuchten die Bremer Wissenschaftlerinnen, ob und wie die Schulaufnahme aufenthaltsrechtlich nicht registrierter Kinder in Deutschland funktioniert. Nach einem Zufallsprinzip wurden in allen Landeshauptstädten und in allen Großstädten mit über einer halben Million Einwohnern die Schulen ausgewählt. Wegen ihrer Vergleichbarkeit wurden Öffentliche Grundschulen ausgesucht. Um eine hohe Antwortquote zu erreichen, wurden nur drei kurze Fragen zu Beispielfällen gestellt. Die Studie mit dem Titel „Es darf nicht an Papieren scheitern“ wurde von der Max-Traeger-Stiftung in Auftrag gegeben.

„Man kann ja nicht einfach in eine Schule reinwandern“

Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass Schulleitungen oft unsicher sind, wie die rechtliche Grundlage in solchen Fällen ist. Oftmals verweisen sie an höherrangige oder spezialisierte Stellen in der Bildungsadministration. Aber auch dort wird von der Hälfte der Stellen keine positive Aussage zur Schulaufnahmemöglichkeit getroffen. Darüber hinaus verweisen viele Schulen darauf, dass es bürokratische oder technische Hindernisse gibt, so dass sie die Kinder nicht aufnehmen können. So sei eine Meldebestätigung „definitiv“ erforderlich und ohne sie eine computertechnische Erfassung nicht möglich.

„Bei einigen Reaktionen klangen Vorbehalte gegenüber Zuwanderung durch“, so Dita Vogel. „Eine Antwort lautete: ‚Man kann ja nicht einfach in eine Schule reinwandern.‘ Das klingt nicht danach, als ob für jedes Kind eine Lösung gesucht wird.“

Die Handlungsempfehlungen

Zum Schluss haben die Bremer Wissenschaftlerinnen konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, wie eine verbesserte Informationspolitik die Situation für beide Seiten entlasten kann:

* Ein Zusatz in den Landesschulgesetzen, dass alle Kinder unabhängig vom Aufenthaltsstatus einen Anspruch auf Einschulung haben, stellt das Schulrecht von papierlosen Kindern unmissverständlich klar.
* Wenn Daten nicht gemeldet werden müssen, dürfen diese auch nicht weitergegeben werden.
* Schulleitungen müssen auch bei schwierigen Fällen auf Einschulungsanfragen reagieren und sich um passende Wege kümmern. Dazu müssen die Schulbehörden und Ministerien Verfahren bereitstellen.
* Das Schulpersonal sollte die Botschaft, dass jedes Kind zur Schule gehen kann, auch an Eltern in prekären Situationen vermitteln.

Die Studie „Es darf nicht an Papieren scheitern“ steht im Internet unter:

www.fb12.uni-bremen.de/de/interkulturelle-bildung/forschung/aktuelle-forschung/irregulaere-migration.html#c2054


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Meike Mossig Universität Bremen

Universität Bremen
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung
Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu
Tel.: 0421 218 69120, - 60040
E-Mail karakaso@uni-bremen.de

Dr. Dita Vogel
Tel.: 0421 218 69122
E-Mail dita.vogel@uni-bremen.de
www.fb12.uni-bremen.de/de/interkulturelle-bildung.html

Pseudo-Lymphknoten: Rheuma, Multipler Sklerose, Hepatitis C, Tuberkulose, Brust- und Darmkrebs

Medizin am Abend Berlin:    Entzündungen als Brutstätte von Leberkrebs entdeckt

Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum und der Hebrew University in Jerusalem entdeckten, dass Leberkrebs in entzündlichen Lymphknoten-artigen Strukturen entsteht. 

Im Inneren dieser aus Immunzellen bestehenden „Pseudo-Lymphknoten“ treiben wachstumsfördernde Proteine die Entwicklung der Krebsvorläuferzellen an. 

Von einem bestimmten Moment an versorgen sich die Leberkrebszellen selbst mit ihrem Treibstoff und wandern ins Lebergewebe aus, wo sie zu Tumoren auswachsen. 
 
Wirkstoffe gegen die wachstumsfördernden Proteine drosselten bei Mäusen die Krebsentstehung. Anhand einer spezifischen Gen-Signatur können die Forscher Personen mit einem hohen Risiko für Leberkrebs identifizieren. Die Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift Nature Immunology erschienen.

  • Bei Rheuma und Multipler Sklerose, bei Hepatitis C und Tuberkulose, auch bei Brust- und Darmkrebs treten sie auf: In den erkrankten Organen und Geweben bilden sich kleine Strukturen aus Zellen des Immunsystems, die in ihrem Aufbau und der Zellzusammensetzung an Lymphknoten erinnern.

Wie und warum diese „Pseudo-Lymphknoten“ (ektope lymphoide Strukturen, kurz ELS) genau entstehen, wussten Wissenschaftler bislang nicht.

  • Bei Darm-, Brust- und Lungenkrebs ist ihr Vorhandensein mit einem günstigeren Verlauf assoziiert. 

Dass dies für Leberkrebs nicht gilt, zeigte nun Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum gemeinsam mit Forschern von der Hebrew University in Jerusalem sowie mit weiteren Kollegen aus Deutschland, der Schweiz und den USA.

  • Leberkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache weltweit. Meist entsteht die Erkrankung als Folge einer chronischen Leberentzündung, die sich entweder aus einer Virushepatitis entwickelt oder aus einer entzündlichen Fettleber. „Pseudo-Lymphknoten“ sind ein charakteristisches Merkmal der chronischen Leberentzündung.

Heikenwälder und Kollegen zählten die Pseudo-Lymphknoten im krebsfreien Lebergewebe von 82 Leberkrebs-Patienten und erkannten: Je mehr dieser Immunstrukturen eine Leber enthält, desto höher das Risiko, dass der Krebs nach Behandlung zurückkehrt.

  • Als Ursachen für die Entstehung der Pseudo-Lymphknoten kamen die Forscher einem notorischen Wachstumstreiber von Immunzellen und Entzündungsreaktionen auf die Spur, dem Zellkern-Protein NF kappa B. 
Mäuse, in deren Lebern die NF kappa B-Signale dauerhaft aktiv waren, entwickelten bald schon große Mengen von Pseudo-Lymphknoten in der Leber. Spätestens im Alter von 20 Monaten erkrankten diese Tiere ausnahmslos an Leberkrebs.

Bei den Jungtieren dagegen fanden die Forscher Krebsvorläuferzellen ausschließlich innerhalb der Pseudo-Lymphknoten, nicht aber im Lebergewebe selbst. Erst nach einer gewissen Zeit wanderten die fortgeschrittenen Krebszellen aus den ELS aus, teilweise noch monatelang. Auch in Leber-Gewebeproben von Leberkrebs-Patienten fanden die Forscher Krebs-Vorläuferzellen im Inneren der Immunstrukturen.

ELS sind aus einer Vielfalt von Zellen des angeborenen (Makrophagen, dendritische Zellen) sowie des erworbenen Immunsystems (T- und B-Zellen) aufgebaut und enthalten sogar Blutgefäße, über die Immunzellen einwandern können.

Mäuse, die keine T- und B-Zellen bilden können, produzieren trotz dauerhaft aktivierten NF-kappa B-Signals keine Pseudo-Lymphknoten und erkranken kaum an Leberkrebs.

Treibstoff-Entzug verlangsamt Krebswachstum

Warum sind die ELS eine so günstige Brutstätte für Leberkrebs? Die Wissenschaftler fanden in den Pseudo-Lymphknoten hohe Konzentrationen an Signalmolekülen des Immunsystems, insbesondere die so genannten Lymphotoxine. Im frühen Stadium der Krebsentstehung produzieren ausschließlich die Immunzellen des ELS diese krebsfördernden Proteine.

Die Leberkrebs-Vorläuferzellen in den ELS sind förmlich süchtig nach den Lympotoxinen. Irgendwann sind sie in der Lage, sich diesen „Treibstoff“ selbst zu produzieren. Erst dann fangen die an, aus den ELS auszuwandern und sich im Lebergewebe zu vermehren.

Das konnten wir in Gewebeuntersuchungen nachweisen“, sagt Mathias Heikenwälder. Der Wissenschaftler, der seit kurzem eine Abteilung am DKFZ aufbaut, hat zuvor am Helmholtz-Zentrum München geforscht.

Die Wissenschaftler behandelten die Mäuse mit einem Wirkstoff, der die Lymphotoxine blockiert, und entzogen den Krebs-Vorläufern damit ihren Treibstoff. Tatsächlich entwickelten die Tiere daraufhin weniger Tumoren.  

Das funktionierte aber nur, wenn der Wirkstoff rechtzeitig verabreicht wurde, solange die Krebsvorläufer ausschließlich auf die von den ELS produzierten Lymphotoxine angewiesen waren. Sobald sie sich ihren Treibstoff selbst produzieren, wirkte die Therapie nicht mehr.

„Wir kennen nun das Muster der Genaktivität, das zur übermäßigen Aktivierung von NF kappa B führt und damit dazu beiträgt, dass Pseudo-Lymphknoten entstehen und dass sich gesunde Leberzellen in Tumorvorläuferzellen verwandeln.

  • Anhand dieser „Gen-Signatur“ können wir abschätzen, welcher Patient mit einer chronischen Leberentzündung ein hohes Risiko hat, an Leberkrebs zu erkranken“, sagt Mathias Heikenwälder. 

Diese Gen-Signatur soll zunächst an weiteren Patientengruppen auf ihre klinische Relevanz überprüft werden. Heikenwälder und seine Kollegen wollen nun bei Risikopatienten prüfen, ob eine Blockade der wachstumstreibenden Lymphotoxine auch beim Menschen die Entstehung von Leberkrebs verhindern kann.

Shlomi Finkin, Detian Yuan, Ilan Stein, Koji Taniguchi, Achim Weber, Kristian Unger, Jeffrey L Browning, Nicolas Goossens, Shigeki Nakagawa, Ganesh Gunasekaran, Myron E Schwartz, Masahiro Kobayashi, Hiromitsu Kumada, Michael Berger, Orit Pappo, Klaus Rajewsky, Yujin Hoshida, Michael Karin, Mathias Heikenwälder, Yinon Ben-Neriah & Eli Pikarsky: Ectopic lymphoid structures function as microniches for tumor progenitor cells in hepatocellular carcinoma. Nature Immunology 2015, DOI: 10.1038/ni.3290

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Dr. Stefanie Seltmann
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42-2854
F: +49 6221 42-2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de

Dr. Sibylle Kohlstädt
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2843
F: +49 6221 42 2968
E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de

Frage: Haben Sie eine Indikation für die Adipositas-Operation?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Würzburger Adipositaszentrum zu deutschem Referenzzentrum ernannt

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie hat das Adipositaszentrum Würzburg zum Referenzzentrum für Adipositaschirurgie ernannt. Die Einrichtung des Uniklinikums Würzburgs nimmt damit bayernweit eine Führungsrolle in der interdisziplinären Behandlung von krankhaftem Übergewicht ein.
Mit ihrem Zertifizierungssystem will die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) dazu beitragen, die Qualität in den Kliniken zu verbessern und die gebotenen Leistungen für Zuweiser wie auch Patienten transparent darzustellen. Je nach personeller und sachlicher Ausstattung, klinischen Erfahrungen, Patientenzahlen, Weiterbildungsmöglichkeiten und wissenschaftlicher Tätigkeit unterscheidet die Gesellschaft dabei drei Stufen: Kompetenzzentrum, Referenzzentrum und Exzellenzzentrum. 

Das interdisziplinäre Team des Adipositaszentrums Würzburg. Das interdisziplinäre Team des Adipositaszentrums Würzburg. Bild: Uniklinikum Würzburg

Das Adipositaszentrum Würzburg, das an die Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des Uniklinikums Würzburg (UKW) angeschlossen ist, wurde im September 2015 zum Referenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie ernannt.

  •  „Wir sind damit das erste und bislang einzige Adipositaszentrum in Bayern mit diesem hohen Qualitätsnachweis“, freut sich Privatdozent Dr. Christian Jurowich, der Leiter des Würzburger Zentrums.

Über 120 Adipositas-Operationen pro Jahr

Eine der Voraussetzungen für die Zertifizierung zum Referenzzentrum ist eine vergleichsweise hohe Zahl von durchgeführten Adipositas-Operationen. „Wir operieren seit 2011 stabil pro Jahr über 120 Patienten.

In Abhängigkeit von der Patientenvorgeschichte, den individuellen Essgewohnheiten sowie weiteren Faktoren können wir aus verschiedenen OP-Methoden die jeweils am besten geeignete auswählen“, schildert Dr. Jurowich.

Eine Behandlungsmöglichkeit sei, den Magen zu verkleinern und damit die Menge der Nahrung, die auf einmal aufgenommen werden kann, zu begrenzen. Alternativ dazu könne laut dem Würzburger Experten die Fläche reduziert werden, über die der Körper Nährstoffe aufnimmt. Auch Kombinationen dieser beiden grundsätzlichen chirurgischen Ansätze seien möglich.

Fallbesprechung in interdisziplinären Boards

Ein Kernelement des Adipositaszentrums Würzburg ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Deutlich wird dies zum Beispiel bei den von uns seit dem Jahr 2012 durchgeführten Adipositas-Boards“, sagt Dr. Jurowich und fährt fort: „Bei diesen Besprechungen von meist problematischen Fällen kommen Chirurgen, Endokrinologen, Psychiater und Psychologen zur Ausarbeitung des bestmöglichen Behandlungswegs zusammen.“

Ernährungstherapeutin für OP-Vorbereitung und Nachsorge

Großen Wert legt die DGAV bei ihren Zertifizierungen der Adipositas-Chirurgie auf den Nachweis einer umfassenden und gut strukturierten Nachsorge. Dr. Jurowich: „Hier konnten wir mit unserer eigens eingestellten Ernährungstherapeutin punkten. Diese Spezialkraft betreut unsere Patienten sowohl vor wie nach der Operation.“

  • Innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Operation verlieren die Patientinnen und Patienten das meiste Gewicht. In dieser Phase ist die Nachsorge sehr dicht. Überwacht werden beispielsweise Vitamin- und Spurenelement-Mangelerscheinungen sowie eventuelle psychologische Probleme

Auch Patienten, die ihr Zielgewicht erreicht haben, müssen regelmäßig auf Mangelzustände und die weitere Gewichtsentwicklung hin kontrolliert werden – gemäß den Leitlinien der Adipositas-Chirurgie letztlich ein Leben lang.

  • Immer mehr Menschen mit krankhaftem Übergewicht

Die Zahl der Patienten mit krankhaftem Übergewicht nimmt in Deutschland stetig weiter zu. „Aktuell kann man davon ausgehen, dass etwa ein bis zwei Prozent unserer Bevölkerung die grundsätzlichen Indikationen für eine Adipositas-OP erfüllen“, verdeutlicht Dr. Jurowich. 


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Männer Vorsteherdrüse - Prostatakrebs-Patienten

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Aus Tumorhemmer entsteht Krebsauslöser

Ein einziger ausgetauschter Baustein reicht, um das Gen PTEN in seiner Wirkung umzudrehen: Aus einem Tumor-unterdrückenden wird ein Tumor-fördernder Faktor. Das zeigen deutsche und US-amerikanische Forscherinnen und Forscher in einer aktuellen Veröffentlichung des Wissenschaftsmagazins „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) am Beispiel eines Prostatakrebs-Patienten. 


Das Modell zeigt die Struktur des PTEN-Proteins (in grün), überlagert von der Struktur der Mutante (rot); die roten Halbkugeln in der Bildmitte stellen die mutierte Aminosäure dar.

 
Tumore der Vorsteherdrüse (Prostata) zählen bei Männern zu den häufigsten Karzinomen. 

  • Aber Krebs ist nicht gleich Krebs: 
  • Wie sich eine Erkrankung bei den Betroffenen ausprägt, hängt stark von den Genen des Tumorgewebes ab. 

„Man kennt eine Vielzahl von Genvarianten, die den Krankheitsverlauf und Therapieerfolg bei Krebs beeinflussen“, erklärt Koautor Dr. Christian Halaszovich von der Abteilung für Neurophysiologie der Philipps-Universität.

  •  „Das Wissen um beteiligte genetische Veränderungen mündet bislang aber kaum in neue, individuell auf den Patienten abgestimmte Behandlungsansätze, weil die molekularen Wirkungsweisen wichtiger Gene und ihrer Mutationen nicht bekannt sind.“

Die Autorinnen und Autoren berichten über die genetische Untersuchung eines einzelnen Patienten, die zur Identifikation eines neuen Krankheitsauslösers führte, so dass eine individuell abgestimmte Behandlung in greifbare Nähe rückt.

Das Team beschränkte sich nicht auf die bereits bekannten Genvarianten, die mit Krebserkrankungen einhergehen, sondern suchte nach bislang unentdeckten Krankheitsfaktoren. Es musterte die Gesamtheit der genetischen Information in den Prostata-Krebszellen eines Betroffenen.

  • Dabei fiel eine Mutation im Gen PTEN auf, die zur Veränderung eines Enzyms führt, das im Normalfall der Vermehrung von Krebszellen entgegenwirkt, also die Tumorentwicklung unterdrückt.

Wie das Autorenteam zeigt, bewirkt die neu entdeckte Mutation, dass ein Baustein im PTEN-Protein ausgetauscht wird: Anstelle der Aminosäure Alanin trägt die Eiweißverbindung nun die Aminosäure Glyzin – auf den ersten Blick eine ganz unscheinbare Änderung. Um die Funktion des veränderten Gens aufzuklären, schleusten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler es in andere Zellen ein. 

Daraufhin zeigten diese Zellen krebstypische Veränderungen: eine vermehrte Zellteilung sowie verstärkte Beweglichkeit.

„Unsere Beobachtungen zeigen, dass mutiertes PTEN krebsfördernd wirken kann“, sagt Halaszovich. 

„Das war überraschend; bisher nahm man an, dass Mutationen dieses Gens lediglich dazu führen können, dass es seine Funktion als Tumorhemmer verliert.“ Derzeit laufen klinische Studien mit Wirkstoffen, die dem mutierten PTEN-Gen entgegenwirken. Die Tests könnten neue Behandlungsoptionen bei Prostatakrebs eröffnen, hoffen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Dr. Christian Halaszovich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Marburger Fachgebiet Neurophysiologie, das von Professor Dr. Dominik Oliver geleitet wird. An der aktuellen Veröffentlichung sind neben Halaszovich, Oliver und weiteren Mitgliedern der Arbeitsgruppe auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Stanford University sowie anderer US-amerikanischer Institutionen beteiligt. Die zugrunde liegenden Arbeiten wurden unter anderem durch den Sonderforschungsbereich 593 der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie durch das Universitätsklinikum Marburg und Gießen finanziell gefördert.

Originalpublikation: Helio A. Costa & al.: Discovery and functional characterization of a neomorphic PTEN mutation, PNAS 2015

 

An der Aufklärung der Funktion von PTEN beteiligten (Foto: Marlen Dierich, Philipps-Universität Marburg)

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Dr. Christian Halaszovich,
Abt. Neurophysiologie
Tel.: +49 6421 28-23428
E-Mail: christian.halaszovich@staff.uni-marburg.de
Johannes Scholten Philipps-Universität Marburg
 

Homepage der AG Neurophysiologie: http://www.uni-marburg.de/fb20/physiologie/ags/oliver

Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs 593 im Internet:

http://www.uni-marburg.de/sfb593/projects/projecta12

Herzinfarktrisiko: Thrombozyten klären auf

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Herzinfarktrisiko: Thrombozyten klären auf

Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall sind die häufigsten Todesursachen weltweit. 

Das Risiko zu erkranken, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ob jemand zu solchen Herzkreislauferkrankungen neigt, erkennen Forscher vom Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) an den Thrombozyten im Blut. 

Thrombozyten helfen beim Gerinnen von Blut und spielen bei Herzkreislauferkrankungen eine Rolle.

Sie besitzen keinen Zellkern und stellen nur begrenzt Proteine her. 

Thrombozyten eines gesunden Menschen enthalten mehr als 4000 verschiedene Proteine. 

Diese haben unterschiedliche, aber definierte Kopienzahlen. 

Weicht die Zahl der Kopien oder die Art der Proteine vom Standard ab, kann ein Mensch zu Herzkreislauferkrankungen neigen. 

  • Es ist also sinnvoll, die Thrombozyten zu analysieren. 

 

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachthema-Link:


Dafür isolieren die Forscher vom ISAS Thrombozyten, beispielsweise aus Frischblut, und extrahieren die Proteine. Anschließend trennen, qualifizieren und quantifizieren die Wissenschaftler die daraus entstandenen Peptide mit Flüssigkeitschromatographie (LC) und Massenspektrometrie (MS). Damit detektieren sie Proteine mit weniger als 100 Kopien.

Im Moment ist diese LC-MS-Proteomanalyse noch keine Routineanalytik im klinischen Alltag.

Hierfür müssen die Forscher am ISAS die einzelnen Arbeitsschritte verbessern. Das Institut baut daher einen neuen Bereich auf. Dieser optimiert, validiert und standardisiert die Probengewinnung und -vorbereitung sowie die LC-MS- und Datenanalyse.

Wie die LC-MS-Proteomanalyse genau funktioniert und was die Ergebnisse aussagen, berichten Julia M. Burkhart und Tinka Wolf in „Krankhafte Veränderungen im Blut detektieren“. Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.

Nahezu 60.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den „Nachrichten" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.


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360°TOP-Thema- zur Diskussion bitte: Homöopathie mit ethischen Grundsätzen

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Glaube an Globuli ist kein Argument

Homöopathie mit ethischen Grundsätzen der Medizin unvereinbar

Bremer Gesundheitswissenschaftler kritisiert rechtliche Sonderstellung der Homöopathie in Deutschland. 

Homöopathie gehört zu den beliebtesten Behandlungsmethoden der Alternativmedizin. Daran ändert auch nichts die Tatsache, dass es keine methodisch anerkannten Belege für den Nutzen der Homöopathie gibt. Der Bremer Gesundheitswissenschaftler Norbert Schmacke vom Institut für Public Health und Pflegeforschung im Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen hat in einer Literaturstudie sein Augenmerk auf einen anderen Aspekt gelegt: nämlich dass die Homöopathie in Deutschland als besonderes Therapieverfahren vom Gesetzgeber geschützt ist.

Die Frage, ob die politisch gewollte Doppelgleisigkeit in der Bewertung der Homöopathie und der Schulmedizin aus ethischen Gründen gerechtfertigt werden kann, beantwortet er mit Nein – und sieht den Gesetzgeber in der Pflicht. Denn hier werde, so Schmacke, „mit zweierlei Maß gemessen“.


Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachthema-Link hier:



Der Bremer Gesundheitswissenschaftler kritisiert, dass der Gesetzgeber die Homöopathie für die Behandlung von Erkrankungen bereits dann legitimiert, wenn ihre Vertreter dies für ausreichend begründet halten (‚Binnenkonsens‘) und eine entsprechende Nachfrage unter Kranken (‚Akzeptanz‘) besteht.

 „Derart unterschiedliche Maßstäbe im Vergleich zur so genannten Schulmedizin sind unter dem Gesichtspunkt des gesundheitlichen Verbraucherschutzes ethisch nicht verantwortbar“, sagt Schmacke.

„Der Glaube an die Wirkung von Globuli reicht nicht“.

Er sieht im Falle der Homöopathie ethische Grundprinzipien der Medizin auch in einem anderen Aspekt verletzt.

Denn in der Homöopathie werden die Kranken nicht darüber aufgeklärt, dass nach vorliegender wissenschaftlicher Evidenz der erlebte Nutzen der Homöopathie ausschließlich auf Placeboeffekte zurückgeführt werden kann.

Der Einsatz von Placebos unter falschen Heilversprechen – die Homöopathen sind gerade von der pharmakologischen Wirkung der kein einziges Molekül enthaltenden so genannten Hochpotenzen überzeugt – sei illegitim.

  • Schmacke zeigt in seiner Analyse, dass Homöopathen sogar so weit gehen, alleinige Heilungserfolge durch Homöopathika auch bei gravierenden Erkrankungsbildern wie Krebs und Schlaganfall zu versprechen. 

Nur der Gesetzgeber könne, fordert Schmacke, diese überkommene Tradition der Sonderbehandlung besonderer Therapieverfahren beenden.

Die Beliebtheit der Homöopathie sei kein Gegenargument.

  • Allerdings appelliert der Bremer Gesundheitsforscher an die Schulmedizin, sich stärker als bisher für subjektive Krankheitstheorien und Bewältigungsstrategien zu interessieren.

Die Studie „Der Glaube an die Globuli - Die Verheißungen der Homöopathie“ erscheint Anfang November 2015 im Suhrkamp-Verlag.


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Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Prof. Dr. Norbert Schmacke
E-Mail: schmacke@uni-bremen.de oder norbert.schmacke@nord-com.net
Eberhard Scholz Universität Bremen