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Individuelle Heilversuche: Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Intensivmedizin

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: UKSH führt Studien durch zur Erforschung eines möglichen Wirkstoffes gegen Coronaviren

Das Antivirusmittel Remdesivir gilt weltweit als Hoffnungsträger für Patientinnen und Patienten mit COVID-19, der Erkrankung, die durch das Coronavirus (SARS-CoV-2) hervorgerufen wird. 

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde jetzt ein Studienzentrum eröffnet, um die Forschung zu diesem Wirkstoff zu koordinieren. 

Mehrere große Lungenkliniken in Deutschland sowie 50 Zentren weltweit nehmen an der Studie des amerikanischen Unternehmens Gilead teil. 

Insgesamt sollen aktuell 600 Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen werden. 
 
Geleitet wird das neue Studienzentrum von Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel.

Das UKSH arbeitet dabei eng mit der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Intensivmedizin der Imland Klinik Rendsburg unter der Leitung von Prof. Dr. Nour Eddine El Mokhtari zusammen.

Es ist beabsichtigt, die Studie und damit den Zugang zu der neuen Medikation auch auf weitere Lungenkliniken in Schleswig-Holstein auszudehnen.

  • Untersucht werden soll, ob sich durch das neue Arzneimittel der Krankheitsverlauf von Patientinnen und Patienten mit moderater oder schwerer COVID-19-Erkrankung im Vergleich zur Standardbehandlung verbessern lässt. 

Weitere Aspekte sind die Verträglichkeit und Sicherheit des Medikaments.

„Remdesivir ist eine möglicherweise vielversprechende Therapieoption für die COVID-19-Erkrankung.

Wir sind froh, dass wir unseren Patienten im Rahmen der Studie in den verschiedenen Phasen der Erkrankung ein medikamentöses Angebot machen können“, sagt Oberarzt Dr. Rainer Noth, der das klinische Team der Lungenheilkunde am Campus Kiel kommissarisch leitet.

Remdesivir wurde ursprünglich als Medikament gegen Ebolaviren entwickelt.

An dem Wirkstoff, der die Vermehrung von Viren hemmen soll, wird weltweit geforscht.

Auch in den USA und China wird derzeit die Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels an Patientinnen und Patienten mit schweren und moderaten COVID-19-Erkrankungen untersucht.

Erste Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet.

Remdesivir ist bislang als Medikament weltweit noch nicht zugelassen und wird nur im Rahmen sogenannter individueller Heilversuche eingesetzt.

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Klinik für Innere Medizin I
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Oberarzt Dr. Rainer Noth, Tel.: 0431 500-15101, rainer.noth@uksh.de

Oliver Grieve Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Deutschland
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Untersucher-CAVE: In deutschen Kreissälen und COVID-19

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: COVID-19: Empfehlungen für die geburtshilfliche Versorgung in deutschen Krankenhäusern

Was müssen die Teams in deutschen Kreißsälen mit Blick auf COVID-19 beachten? 

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. hat hierzu Empfehlungen im Rahmen der COVID-19-Präventionsmaßnahmen für die geburtshilfliche Versorgung in deutschen Krankenhäusern und Kliniken herausgegeben. 
 
Die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) ist eine Infektion der Atemwege, die durch ein neu auftretendes Coronavirus verursacht wird. W

  • Während die meisten Menschen mit COVID-19 nur eine leichte oder unkomplizierte Krankheit entwickeln, werden ungefähr 14 % unter einer schweren Krankheit leiden, die Krankenhausaufenthalt und Sauerstoffunterstützung erfordert; 5 % der Erkrankten benötigen die Aufnahme auf eine Intensivstation.

Schwangere

Es gibt nur wenige Daten zur klinischen Präsentation von COVID-19 in bestimmten Populationen wie Kindern und schwangeren Frauen. Bei Kindern mit COVID-19 sind die Symptome normalerweise weniger schwerwiegend als bei Erwachsenen und treten hauptsächlich als Husten und Fieber auf.

Säuglinge

Es wurden relativ wenige Fälle von Säuglingen gemeldet, die mit COVID-19 bestätigt wurden.

Allgemeine Empfehlungen

Derzeit ist kein Unterschied zwischen den klinischen Manifestationen von schwangeren und nicht schwangeren COVID-19-Frauen oder Erwachsenen im gebärfähigen Alter bekannt.

Schwangere und kürzlich schwangere Frauen mit Verdacht auf oder bestätigtem COVID-19 sollten mit unterstützenden und Managementtherapien behandelt werden, wie nachstehend beschrieben, wobei die immunologischen und physiologischen Anpassungen während und nach der Schwangerschaft berücksichtigt werden.

Empfehlungen für den Umgang mit Verdachtspatientinnen bzw. positiv getesteten Patientinnen

• Initiieren Sie die Präventionsmaßnahmen am Ort des Krankenhauseintritts der Schwangeren mit Coronavirusinfektionsverdacht. Das Screening sollte an der ersten Kontaktstelle in der dafür im Klinikum eingerichteten Zentrale oder bei stationären Patientinnen in der Klinik erfolgen.


• Geben Sie den Patientinnen mit Verdacht auf COVID-19 eine medizinische Maske und weisen Sie die Patientin in einen separaten Bereich.
• Halten Sie mindestens 1 m Abstand zwischen Verdachtsfällen und anderen Patienten.
• Weisen Sie alle Patientinnen an, Nase und Mund beim Husten oder Niesen mit Gewebe oder gebeugtem Ellbogen zu bedecken und nach Kontakt mit Atemsekreten Händehygiene durchzuführen.
Begrenzen Sie die Bewegung der Patientinnen innerhalb der Einrichtung auf den zugewiesenen Kreißsaal bzw. das Einzelzimmer mit eigener Nasszelle auf der Station und stellen Sie sicher, dass die Patientin außerhalb ihres Zimmers eine medizinische Maske trägt.

Die Nutzung eines Isolierzimmers mit Schleuse/Vorraum ist grundsätzlich zu bevorzugen.

• Eine gemeinsame Isolierung mehrerer Patientinnen ist unter bestimmten Bedingungen möglich, siehe hierzu die KRINKO-Empfehlung (https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Inf...).
• Vermeiden Sie es, Umgebungsoberflächen zu kontaminieren, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Patientenversorgung stehen (z. B. Türgriffe und Lichtschalter).
• Vermeiden Sie medizinisch unnötige Bewegungen der Patientin.
• Vermeiden Sie die Anwesenheit unnötiger Personen im Raum.
 
• Wenn in den Patientenräumen eine raumlufttechnische Anlage betrieben wird, über die eine Verbreitung von Luft auf andere Räume möglich ist, ist diese abzustellen.

• Risiken durch raumlufttechnische Anlagen, durch die eine Verbreitung des Erregers in Aerosolen auf andere Räume möglich ist, sind vor Ort zu bewerten und zu miniminieren.

Empfehlungen zum Eigenschutz des Personals

• Standardvorkehrungen sollten immer in allen Bereichen von Gesundheitseinrichtungen getroffen werden. Hierzu gehören Händehygiene und die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung bei indirektem und direktem Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten, Sekreten (einschließlich Atemsekreten) und nicht intakter Haut des Patienten. Zu den Standardvorkehrungen gehört auch die Verhinderung von Nadelstich- oder scharfen Verletzungen, sichere Abfallentsorgung, Reinigung und Desinfektion von Geräten und Reinigung der Arbeitsumgebung.
• Verwenden Sie eine medizinische Maske, wenn Sie innerhalb von 1 m vom Patienten arbeiten. Verwenden Sie bei der Pflege in engem Kontakt mit einem Patienten mit respiratorischen Symptomen (z. B. Husten oder Niesen) einen Augenschutz (Gesichtsmaske oder Schutzbrille)
• Verwenden Sie beim Betreten des Raums mit verdächtigen bzw. positiv-getesteten Patientinnen PSA (persönliche Schutzausrüstung bestehend aus medizinischer Maske, Augenschutz, Handschuhe und Robe) und entfernen Sie beim Verlassen die PSA und führen Sie nach dem  
Entfernen der PSA sofort die Händehygiene durch. Stethoskope, Blutdruckmanschetten, Pulsoximeter und Thermometer, CTG-Geräte usw. sind zwischen den einzelnen Patienten zu reinigen und zu desinfizieren.

Empfehlungen zum geburtshilflichen Management

• Der Geburtsmodus wird anhand geburtshilflicher Indikationen und dem Wunsch der Frau individualisiert. Die WHO empfiehlt, einen Kaiserschnitt idealerweise nur dann durchzuführen, wenn dies medizinisch gerechtfertigt ist.
• Entscheidungen über Schwangerschaftsabbruch und Notsectio basieren auf vielen Faktoren wie dem Gestationsalter, der Schwere des mütterlichen Zustands sowie der Lebensfähigkeit und dem fetalen Zustand und folgend den allgemeinen geburtshilflichen Regeln.
• Multidisziplinäre Konsultationen von Spezialisten für Geburtshilfe, Perinatal-, Neugeborenen- und Intensivpflege sind unerlässlich.

Empfehlungen zur Betreuung der Neugeborenen und Mütter

• Säuglinge, die von Müttern mit vermutetem, wahrscheinlichem oder bestätigtem COVID-19 geboren wurden, sollten gemäß den Standardrichtlinien für die Säuglingsernährung gefüttert werden, wobei die für Prävention erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind.
• Das Stillen sollte innerhalb 1 Stunde nach Geburt begonnen werden. Das ausschließliche Stillen sollte 6 Monate lang fortgesetzt werden.
• Wie bei allen bestätigten oder vermuteten COVID-19-Fällen sollten symptomatische Mütter, die stillen oder Haut-zu-Haut-Kontakt (Känguru-Mutterpflege) praktizieren, Atemhygiene (Mundschutz) praktizieren – auch während des Stillens.
• Führen Sie vor und nach dem Kontakt mit dem Kind Händehygiene durch und reinigen und desinfizieren Sie routinemäßig Oberflächen, mit denen die symptomatische Mutter Kontakt hatte.
• Alle Mütter sollten praktische Unterstützung erhalten, damit sie das Stillen einleiten und etablieren und häufige Stillschwierigkeiten, einschließlich Präventionsmaßnahmen, bewältigen können. In Situationen, in denen eine schwere Krankheit bei einer Mutter mit COVID-19 oder anderen Komplikationen sie daran hindert, sich um ihr Kind zu kümmern, oder sie daran hindert, weiterhin direkt zu stillen, sollten Mütter ermutigt und unterstützt werden, Milch abzupumpen und dem Kind während der Anwendung sicher Muttermilch zu geben.


• Mütter und Säuglinge sollten in die Lage versetzt werden, kontinuierlich zusammen zu bleiben und Hautkontakt durchzuführen – Tag und Nacht, insbesondere unmittelbar nach der Geburt, während des Stillens und unabhängig davon, ob sie oder ihre Kinder, COVID-19 vermutet, wahrscheinlich oder bestätigt bekommen haben.


  • • Eine Mutter mit bestätigtem COVID-19 sollte alle möglichen Vorkehrungen treffen, um eine Ausbreitung des Virus auf ihr Kind zu vermeiden, einschließlich Händewaschen vor dem Berühren des Kindes und Tragen einer Gesichtsmaske. 
  • Wenn Muttermilch mit einer manuellen oder elektrischen Milchpumpe abgenommen wird, sollte die Mutter ihre Hände waschen, bevor sie Pumpen- oder Flaschenteile berührt und die Empfehlungen für eine ordnungsgemäße Pumpenreinigung nach jedem Gebrauch befolgen.

Behandlung von Patientinnen mit ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome)

Die Behandlung von Patientinnen mit ARDS erfolgt in Abhängigkeit vom Schwangerschaftsalter und von der Lungenfunktion individuell und interdisziplinär. Eine vertikale diaplazentare Transmission des Coronavirus ist bislang nicht anzunehmen.

Konkrete Empfehlungen

Maßnahmen bei Aufnahme in den Kreißsaal, unter der Geburt und postpartal

  • Jede Person, die den Kreißsaal betritt, hat schriftlich mit Kontaktadresse und Telefonnummer Auskunft über folgende Fragen zu geben und mit Unterschrift zu bestätigen:

• Hatten Sie einen Aufenthalt in den letzten 2 Wochen außerhalb Ihres Wohnorts, wenn ja wo und wann?
• Hatten Sie Kontakt zu einer Person mit Coronavirusinfektionsverdacht/ bekannter Infektion?
Wurde bei Ihnen in den letzten 2 Wochen ein Abstrich auf Coronainfektion durchgeführt und wenn ja, warum und wann erwarten Sie das Ergebnis?
• Befragen Sie alle Patientinnen bei Erstkontakt mit der Anmeldung nach
Symptomen einer grippalen Infektion (Fieber, Husten, Schnupfen). 

Sollten Symptome vorliegen, händigen Sie bitte einen chirurgischen Mundschutz aus und erklären den Gebrauch (enges Anliegen, dauerhaftes Tragen im Universitätsklinikum bis zur genauen Abklärung).

Empfohlene Anweisungen

• Die Schwangere wird von maximal einer Person begleitet, wechselnde Begleitpersonen unter der Geburt sind nicht erlaubt.
• Positiv auf Coronavirus getestete Begleitpersonen (auch Partner, Kinder) sind im Kreißsaal und auf der Station nicht erlaubt.
• Sollten positive Ergebnisse zu einer Coronavirusinfektion erst während des stationären Aufenthaltes bekannt werden, so sind alle Kontaktpersonen inklusive Bettnachbarin, Besucher, Pflege und Putzpersonal zu erfassen und zu informieren. 
In dem Fall muss das Personal, welches Kontakt zu den Infizierten hatte, obligat bei der Arbeit Atemschutzmasken (nach derzeitigem Kenntnisstand für 14 Tage) tragen.
• Schwangere mit direktem Kontakt zu positiv getesteten Personen oder mit Aufenthalten in Risikogebieten in den letzten 2 Wochen werden für den gesamten stationären Aufenthalt mit Atemschutz ausgestattet.
• Positiv auf Coronavirus getestete Schwangere werden in einem Kreißsaal isoliert. Die von ihr benutzten Sanitäranlagen, medizinische Geräte inklusive CTG, Sonografie müssen nach Gebrauch jeweils gereinigt werden. Das Betreuungspersonal (Kreißsaal und Station) wird minimiert. Schutzkleidung, Augenschutz, Mund-/Nasenmaske und Handschuhe sind Standard, müssen nach dem Verlassen des Raumes entsorgt werden und die Hände sind jeweils umgehend zu waschen und zu desinfizieren.
• Der Geburtsmodus und sämtliche geburtshilfliche Entscheidungen und Maßnahmen orientieren sich an den allgemeinen Behandlungsrichtlinien unter der Geburt. Die Neonaten bleiben bei der Mutter, die Mutter wird bei Verdachtsfall oder bei nachgewiesener Infektion mit Atemschutz ausgestattet, das Bonding und Stillen sind nicht eingeschränkt.
• Mütterliches und Nabelschnurblut werden zur weiteren Virusdiagnostik asserviert.
• Frauen mit Infektionsverdacht sind bis zum Eintreffen des Virusabstrichergebnisses zum Coronavirusnachweis angehalten, die Atemschutzmaske stationär kontinuierlich zu tragen.
• Besuche sind bis auf den Partner und eigene Kinder, sofern sie weder von COVID-19 betroffen, noch symptomatisch sind, zu beschränken.
• Patientinnen wird eine ambulante Entbindung, wenn gewünscht, erleichtert – bspw. durch Hilfe bei der Organisation von Hebammenbetreuung im Wochenbett. Hinweise zum Verhalten und Stillen unter Beachtung der Präventionsmaßnahmen ist obligat zu gewährleisten.
• Beschränken Sie grundsätzlich die Anzahl der Personen, die im Rahmen einer Visite oder Untersuchung Patientenzimmer in denen persönliche Schutzkleidung zur Anwendung kommt, auf das notwendige Minimum.
 
• In Patientenzimmern, in denen eine persönliche Schutzausrüstung benötigt wird, kann aktuell keine studentische Lehre mehr stattfinden. 

Dies betrifft u. a. Lehrvisiten, Untersuchungskurse und anderen Unterricht am Krankenbett. 

Die studentische Lehre in Zimmern, in denen keine persönliche Schutzausrüstung benötigt wird, findet weiter statt.

Grundlage der Information und Anweisungen:
WHO Empfehlung vom 13.03.2020 und Robert-Koch-Institut 17.03.2020

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Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Louwen
1. DGGG-Vizepräsident
Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin 
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Chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen: chronischen Nasenschleimhaut- und Nasennebenhöhlen-Entzündung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Dupilumab bei chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen: Beleg für einen Zusatznutzen

Dupilumab bei chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen: 

Beleg für einen Zusatznutzen

Das Ausmaß ist nicht quantifizierbar, aber mindestens beträchtlich. 


Positiven Effekten bei mehreren Symptom-Endpunkten stehen keine negativen Effekte gegenüber. 
 
Ausmaß nicht quantifizierbar, aber mindestens beträchtlich

  • Der bereits in der Neurodermitis- und Asthma-Behandlung eingesetzte Wirkstoff Dupilumab ist seit 2019 auch als Ergänzung zu intranasalen Kortikosteroiden für die Behandlung Erwachsener mit schwerer chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen zugelassen, wenn systemische Kortikosteroide allein oder auch eine Operation keine ausreichende Krankheitskontrolle bewirken. 

In einer frühen Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, ob Dupilumab als Add-on-Therapie mit intranasalen Kortikosteroiden Patientinnen und Patienten mit einer solchen chronischen Nasenschleimhaut- und Nasennebenhöhlen-Entzündung einen Zusatznutzen gegenüber intranasalen Kortikosteroiden allein bietet.

Zwei randomisierte kontrollierte Studien (RCT) zeigten, dass sich mehrere Symptome unter einer Kombination von Dupilumab und dem intranasalen Kortikosteroid Mometasonfuroat stärker abschwächten als bei einer Behandlung mit Mometasonfuroat allein. Diesen Vorteilen standen keine Nachteile gegenüber. Demnach gibt es einen Beleg für einen nicht quantifizierbaren, mindestens aber beträchtlichen Zusatznutzen.

Schwere Krankheitslast
  • Eine chronische Nasenschleimhaut- und Nasennebenhöhlen-Entzündung mag zunächst wenig dramatisch klingen., Der neue Wirkstoff Dupilumab ist aber ausschließlich für Betroffene zugelassen, die Nasenpolypen haben und trotz einer Operation oder einer Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden anhaltend unter zum Teil schweren Symptomen leiden. 
  • So kann eine chronische Rhinosinusitis zum Verlust des Geruchssinnes führen, zu ständigem starkem Laufen oder einer permanenten Verstopfung der Nase.

In die Behandlungsarme der beiden Studien, auf der die IQWiG-Dossierbewertung beruht, wurden nur Patientinnen und Patienten aufgenommen, die mindestens 12 Wochen lang mindestens zwei Symptome aufwiesen, darunter zwingend eine mittelschwere bis schwere Nasenverstopfung. Nahezu alle hatten zudem während der letzten zwei Jahre mindestens eine Nasennebenhöhlenoperation und / oder eine Therapie mit systemischen Kortikosteroiden erhalten, ohne dass dies ihre Symptome hinreichen eingedämmt hätte.

Ergebnisse zur Symptomatik und Nebenwirkungen

In den Studien traten keine Todesfälle auf, und die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde nicht erhoben. Somit verbleiben für die Nutzenbewertung die Endpunkt-Kategorien Morbidität (also Symptome) und unerwünschte Ereignisse (also Nebenwirkungen). Für die Symptomatik ergaben sich deutliche Vorteile der neuen Kombination sowohl bei einer Befragung der Betroffenen mithilfe des Fragebogens SNOT-22 als auch in den Endpunkten Nasenverstopfung, Verlust des Geruchssinns, Nasenlaufen, visuelle Analogskala Rhinosinusitis und visuelle Analogskala Gesundheitszustand (EQ-5D).Die Nebenwirkungen konnten anhand der vorliegenden Auswertungen zwar nicht vollständig bewertet werden. Bei der gegebenen Datenlage lässt sich jedoch einschätzen, dass kein höherer Schaden von Dupilumab im Vergleich zu intranasalen Kortikosteroiden vorliegt.


Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Diagnose
 
Insgesamt gibt es einen Beleg für einen Zusatznutzen einer Add-on-Behandlung mit Dupilumab gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie.

Dieser Zusatznutzen kann für einen der Symptomendpunkte als beträchtlich eingestuft werden, für die anderen ist er auf Basis der vorhandenen Daten nicht quantifizierbar. Insgesamt wird der Zusatznutzen deshalb als nicht quantifizierbar, mindestens aber beträchtlich beurteilt.

G-BA beschließt über Ausmaß des Zusatznutzens

Die Dossierbewertung ist Teil der frühen Nutzenbewertung gemäß Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), die der G-BA verantwortet. Nach Publikation der Dossierbewertung führt der G-BA ein Stellungnahmeverfahren durch und fasst einen abschließenden Beschluss über das Ausmaß des Zusatznutzens.

Einen Überblick über die Ergebnisse der Nutzenbewertung des IQWiG gibt folgende Kurzfassung. Auf der vom IQWiG herausgegebenen Website gesundheitsinformation.de finden Sie zudem allgemein verständliche Informationen.

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Jens Flintrop Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Im Mediapark 8
50670 Köln
Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Telefon: 0221 35685-151
E-Mail-Adresse: jens.flintrop@iqwig.de

Originalpublikation:
https://www.iqwig.de/de/projekte-ergebnisse/projekte/arzneimittelbewertung/2019/...

1998/2013: Ausbruchs des Middle-East Respiratory Syndromes (MERS): Lunge und Niere und Zunge

Medizin am Abend Berin - MaAB-Fazit:  Struktur der Hauptprotease des Coronavirus aufgeklärt

Die Ergebnisse der Lübecker Forschungsgruppe von Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld wurden gestern  in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht 
 
  • Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wurde als Erreger der COVID19-Pandemie identifiziert.  

Die virale Hauptprotease (Mpro, auch 3CLpro genannt) ist an der Bildung des Coronavirus-Replikationskomplexes beteiligt und stellt ein attraktives Ziel für die Therapie dar.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Neues Coronavirus – Informationen für die hausärztliche Praxis 

Ihre Kristallstruktur wurde jetzt durch die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld an der Universität zu Lübeck und im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) aufgeklärt. Die Ergebnisse werden heute in „Science“, der zusammen mit „Nature“ weltweit wichtigsten Fachzeitschrift, veröffentlicht (1).

Die Kristallstruktur der Mpro wurde bei einer Auflösung von 1,75 Å (2) bestimmt.

Der praktische Nutzen der Strukturaufklärung zeigt sich am Beispiel der Optimierung von niedermolekularen Alpha-Ketoamid-Inhibitoren. Das Hauptziel der Optimierungsbemühungen war die Verbesserung der pharmakokinetischen Eigenschaften der Verbindungen. Auch Kristallstrukturen des Komplexes zwischen dem Enzym und dem stärksten auf diese Weise optimierten Alpha-Ketoamid wurden in hoher Auflösung aufgeklärt (1,95 und 2,20 Å).

Diese Strukturen bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung dieser Verbindungen zu antiviralen Arzneimitteln. Die in dieser Arbeit aufgeklärten viralen Strukturen können auch zur Entdeckung weiterer Wirkstoffe beitragen.

Der Weg von der Wirkstoffentdeckung zur Arzneimittelentwicklung erfordert umfangreiche weitere Studien.

  • Die Hauptprotease ist ein Schlüsselenzym im Lebenszyklus des Coronavirus, da sie die riesigen Polyproteine prozessiert, in die die virale RNA zunächst übersetzt wird, nachdem es das Innere der menschlichen Zelle erreicht hat. 

Die Protease schneidet zwölf kleinere Proteine aus den Polyproteinen heraus, die wiederum Komponenten des Replikationskomplexes bilden, der das Kopieren des viralen RNA-Genoms bewerkstelligt.

„Wenn es uns gelingt, die Hauptprotease zu blockieren, können wir daher die Virusreplikation unterbinden", erklärt Prof. Rolf Hilgenfeld.

Der Chemiker und Strukturbiologe hat an solchen Hemmstoffen seit 2013 gearbeitet, direkt nach Beginn des Ausbruchs des Middle-East Respiratory Syndromes (MERS) auf der arabischen Halbinsel, das durch ein anderes tödliches Coronavirus hervorgerufen wird.

  • Seither entwickelten und optimierten er und sein Team Hemmstoffe, die die Hauptprotease von allen möglichen Coronaviren inhibieren. 
  • „Wir haben sogar sichergestellt, dass unsere Verbindungen auch Fledermaus-Coronaviren blockieren, welche in China entdeckt wurden", sagt Hilgenfeld, der seit 1998 an Coronaviren arbeitet.

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Rolf Hilgenfeld ist Direktor des Instituts für Biochemie der Universität zu Lübeck und arbeitet als Wissenschaftler im DZIF an der Entwicklung von antiviralen Wirkstoffen. Er ist besonders für seine Forschungsergebnisse in der Virologie bekannt geworden. Während der SARS-Pandemie 2002/03 konnte er die dreidimensionale Struktur der SARS-Virus-Protease und einen ersten Hemmstoff veröffentlichen. Hilgenfeld baute eine enge Partnerschaft mit chinesischen Forschungseinrichtungen auf. 2016 gelang es einem von ihm geleiteten Team, die dreidimensionale Struktur des Spaltungsenzyms des Zikavirus aufzuklären. Damit war die Grundlage für die Entwicklung eines antiviralen Wirkstoffes geschaffen.

Zu den jetzt veröffentlichten Forschungsergebnissen berichtet Prof. Hilgenfeld:

Seit dem 11. Januar 2020 arbeiteten wir, meine Mitarbeiterinnen Dr. Linlin Zhang, Xinyuanyuan Sun und ich, fieberhaft an der Aufklärung der dreidimensionalen Struktur eines Schlüsselenzyms des neuen Coronavirus SARS-CoV-2.

Am 11. Januar hatte eine chinesische Arbeitsgruppe die Nukleotidsequenz des RNA-Genoms von SARS-CoV-2 veröffentlicht.

Wir identifizierten die Region in dem Genom, die ein virales Schlüsselenzym, die sogenannte Hauptprotease oder 3C-artige Protease, kodiert. Wir übersetzten die entsprechende RNA-Sequenz in DNA, ließen das entsprechende Gen durch eine Firma synthetisieren und exprimierten es in E. coli-Bakterien.

„Ende Januar hatten wir genügend Enzym gereinigt und kristallisiert", sagt Linlin Zhang, „und am 1. Februar transportierten wir diese Kristalle zum BESSY-Synchrotron in Berlin, um sie dort in einen intensiven Röntgenstrahl hineinzubringen. Der Röntgenstrahl wird an dem Kristall in Zehntausende von Röntgenstrahlen geringer Intensität gebeugt; in der Verteilung und der Intensität dieser gebeugten Strahlen steckt Information über die Anordnung aller Atome im dreidimensionalen Raum. „Ein paar Stunden später hatte ich die Struktur durch Anwendung wohletablierter mathematischer Verfahren und ausgereifter Computerprogramme aufgeklärt", sagt Linlin.

Anhand der Kristallstruktur der Hauptprotease des neuen Coronavirus konnte Hilgenfeld seine bereits früher entwickelte Leitverbindung in einen potenten Hemmstoff des neuen Coronavirus verwandeln. Die Verbindung wurde unter der Bezeichnung "13b" synthetisiert von Dr. Daizong Lin, einem früheren Postdoc von Prof. Hilgenfeld und jetzigen Forschungsdirektor eines kleinen Unternehmens in Changchun, China.

„Unsere synthetische Arbeit wurde etwas durch das Herunterfahren des öffentlichen Lebens in China verzögert, welches zur Bekämpfung des neuen Coronavirus notwendig war", sagt Daizong.

Aber bis Mitte Februar waren größere Mengen des Hemmstoffs vorhanden und konnten an Dr. Katharina Rox, DZIF-Wissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, geschickt werden. 

Sie untersuchte das Verhalten der Verbindung in gesunden Mäusen und zeigte, dass sie nicht toxisch ist und am besten durch Injektion unter die Haut oder durch Inhalation appliziert wird.

  • Bei Inhalation sammeln sich ausreichende Konzentrationen von "13b" in der Lunge und in der Niere, also den Organen, welche am stärksten von dem Virus im Menschen befallen werden. 

Als nächstes testeten Prof. Stephan Becker und seine Mitarbeiterin Dr. Lucie Sauerhering an der Universität Marburg 13b in Kulturen menschlicher Zungenzellen, die mit dem neuen Coronavirus infiziert waren, und fanden, dass die Verbindung aktiv war. All diese Ergebnisse werden in einer Online-Publikation in dem renommierten Wissenschaftsmagazin "Science" beschrieben (Linlin Zhang et al.).

Was sind die nächsten Schritte?

„Jetzt wird unser Wirkstoff zu einem Medikament entwickelt werden müssen", erläutert Rolf Hilgenfeld. „Dafür müssen wir ein pharmazeutisches Unternehmen ins Boot holen, da nur so die finanziellen Belastungen klinischer Versuche getragen werden können". Er erwartet Unterstützung von einem Konsortium von Unternehmen und öffentlichen Forschungsinstitutionen, welches sich gegenwärtig als Teil einer Initiative der Europäischen Kommission zum Kampf gegen das neue Coronavirus bildet.

„Ganz sicher wird es mehrere Jahre dauern, bis unser Wirkstoff zu einem Anti-Coronavirus-Medikament entwickelt sein wird", warnt Hilgenfeld. „Wenn alles gut geht, könnte ein solches Medikament für SARS-CoV-3 zur Verfügung stehen, aber gewiss nicht während des derzeitigen Ausbruchs".

Und er fügt hinzu: 

  • „In jedem Fall müssen wir die antivirale Forschung von den immer wieder auftretenden Ausbrüchen neu auftretender Viren wie SARS-CoV-2 entkoppeln und sicherstellen, dass wir zu einer nachhaltigen Entwicklung antiviraler Medikamente kommen."

Prof. Hilgenfelds Forschung wird teilweise im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) durchgeführt und ab 1. April auch von der Europäischen Kommission unterstützt.
______
1) Crystal structure of SARS-CoV-2 main protease provides a basis for design of improved alpha-ketoamide inhibitors. https://science.sciencemag.org/lookup/doi/10.1126/science.abb3405
(ab Freitag, 20. März 2020, 15 Uhr MEZ)
2) Å: Maßeinheit der Länge. Ein Ångström entspricht dem zehnmillionsten Teil eines Milli-meters. Das Ångström wird insbesondere in der Kristallographie und der Chemie benutzt, um mit „einfachen“ Zahlenwerten arbeiten zu können. So ist 1 Å die typische Größenordnung für Atomradien, Abstände von Atomen in Kristallstrukturen und Bindungslängen in Molekülen.

Händetrocknen mit Papiertüchern verteilt weniger Keime in Klinik-Waschräumen als Lufttrockner

Original Titel: Environmental contamination by bacteria in hospital washrooms according to hand-drying method: a multi-centre study
DGP – Forscher ermittelten in drei Kliniken in drei Ländern, welche Methode zum Händetrocken mehr Krankheitserreger verteilt: Papier- oder Lufttrockner? In Waschräumen mit Papiertrocknern wurden deutlich weniger Bakterien auf den Spendern, Böden oder in der Luft gefunden als bei Einsatz von elektrischen Lufttrocknern. Entsprechend sollte gerade in Kliniken nicht nur auf das Händewaschen, sondern auch verstärkt auf die Trockenmethode geachtet werden.

Zum Schutz vor Infektionen ist die Handhygiene besonders wichtig – keine Frage. Das Thema ist aber nicht nur zur Grippesaison relevant, sondern alljährlich auch besonders rund um Patienten mit geschwächtem Abwehrsystem. Das können Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen sein, Patienten nach einem Stammzelltransplantat oder aber auch Krebserkrankte während einer Chemotherapie. Was man aber nur selten bedenkt beim Händewaschen, ist, dass nicht nur das Waschen selbst kritisch ist, sondern auch die Methode des Abtrocknens.
Welche Methode verteilt mehr Krankheitserreger: Papier- oder Lufttrockner?
Dies ermittelten sie in einer Multizentrenstudie, in der die bakterielle Belastung in Waschräumen verglichen wurde. In drei teilnehmenden Kliniken in Großbritannien, Frankreich und Italien wurden über einen Zeitraum von 12 Wochen zu insgesamt 120 Zeitpunkten Proben genommen und analysiert. Dabei wurde in allen Kliniken zum Vergleich mal mit Papierhandtüchern, mal mit elektrischen Lufttrocknern getrocknet.
Bakterienproben wurden aus der Luft, verschiedenen Oberflächen und Staub entnommen. Zusätzlich wurde bestimmt, wie viele Menschen (Patienten, Besucher oder Mitarbeiter) die Waschräume nutzten.
Vergleich der Bakterienzahlen auf Oberflächen und in der Luft
Der Betrieb in den Waschräumen war in der britischen Klinik am höchsten – neunmal so viele Menschen wurden hier aufgezeichnet im Vergleich zu den beiden anderen Kliniken. Bei der Analyse der bakteriellen Belastung waren die Papierhandtücher im Mittel eher von Vorteil. Zwar lagen die Belastungen bei Papier- und Lufttrockner in Frankreich und Großbritannien gleichauf, in Italien waren dagegen deutlich weniger Bakterien in den Proben zu finden, wenn mit Papier getrocknet wurde.
Unterschiede waren besonders auf den Trocknerapparaten selbst zu vermerken: in allen drei Kliniken. Gemessen wurden dabei koloniebildende Einheiten (KbE) – Proben werden dazu auf einem Nährstoffboden verteilt aufgebracht. Nach einer Wachstumsphase sind typischerweise mehrere ‚Punkte‘ auf dem Nährboden sichtbar: neue Kolonien, die sich jeweils aus einem Bakterium entwickelt haben. Diese werden gezählt und lassen auf die Menge an Bakterien an der getesteten Stelle rückschließen. Auf den Lufttrocknerapparaten wurden nun im Mittel 100 bis 300 solcher koloniebildenden Einheiten gefunden, auf den Papierspendern dagegen nur bis zu 10 KbE. In Großbritannien und Frankreich wurden deutlich mehr Bakterien auf den Waschraumböden mit Lufttrocknern (191 KbE) als mit Papiertüchern (24 KbE) gefunden. Dabei waren je nach Land unterschiedlich häufig auch gefährlicherere Krankenhauskeime (z. B. mit Resistenzen) zu finden.
Händetrocknen mit Papiertüchern: weniger Bakterien in Waschräumen
Die Forscher zeigten damit in drei Kliniken in drei Ländern, dass die Ausstattung von Waschräumen mit Papierhandtüchern vorteilhaft für die Hygiene sein kann. In Waschräumen mit Papiertrocknern wurden typischerweise deutlich weniger Bakterien auf den Spendern, Böden oder in der Luft gefunden als bei Einsatz von elektrischen Lufttrocknern. Entsprechend sollte gerade in Kliniken nicht nur auf das Händewaschen, sondern auch verstärkt auf die Trockenmethode geachtet werden.

 
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Wildtiere: Biss einer Spinne: tragisch verlaufende Infektion

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Spinnenbiss führt zu neuen Wirkstoffen

Internationales Forscherteam geht Infektionsursache auf den Grund

Der Biss einer Spinne verursachte eine schwere Entzündung und kostete einer Australierin den Unterarm. 


Doch diese tragisch verlaufende Infektion führte ein internationales Forscherteam zu neuen Wirkstoffen, den sogenannten Necroximen. 

  • Die Substanzen werden von Bakterien gebildet, die im Inneren von Pilzen leben. 

Wissenschaftler isolierten sie aus dem infizierten Unterarmgewebe der Patientin. Die hochwirksamen Zellgifte können Anhaltspunkte für die Entwicklung neuer Krebsmedikamente liefern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie. 

Mikroskopische Visualisierung der Bakterien im Pilz
Mikroskopische Visualisierung der Bakterien im Pilz Leibniz-HKI
 
Zahlreiche Wildtiere Australiens sind besonders giftig, darunter auch viele Spinnen. Ein Team um Christian Hertweck vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – (Leibniz-HKI) in Jena ist gemeinsam mit australischen Kollegen einem ungewöhnlichen Fall auf den Grund gegangen: In den 1980er Jahren biss eine Spinne einer Australierin in den Finger. Es entwickelte sich eine Mischinfektion im Unterarm, die Mediziner nur durch eine Amputation stoppen konnten. Aus dem abgestorbenen – nekrotischen – Gewebe isolierten Forscherkollegen damals den Pilz Rhizopus microsporus. Hertweck und seine Mitarbeiter entdeckten, dass im Zellinneren dieses Pilzes wiederum Bakterien leben. Sie sind es, die nach den Analysen der Jenaer Forscher einen ganzen Giftcocktail produzieren. Ein Teil dieses Gemischs, die sogenannten Rhizoxine, wurde bereits vor einigen Jahren am Leibniz-HKI entdeckt. Nun sind neue Moleküle mit völlig anderer Struktur hinzugekommen, die als Necroxime bezeichnet werden. Sie gehören zur Substanzklasse der Benzolacton-Enamide. Schon geringste Mengen dieser Necroxime bringen menschliche Zellen zum Absterben.

Das Team untersuchte auch, wie die Bakterien diese ungewöhnlichen Verbindungen herstellen. Dazu analysierten die Forscher das Genom der Bakterien. Durch bioinformatische Analysen entschlüsselten sie eine Vielzahl von Biosynthese-Genen. Sie codieren eine Art molekulares Fließband, an dem die Necroxime gebildet werden. Kleine Molekülbausteine werden über ein biochemisches Programm zusammengesetzt und modifiziert. Jede einzelne Domäne des enzymatischen Fließbands ist für einen speziellen Reaktionsschritt zuständig, bis schließlich das fertige Molekül freigesetzt wird. Da Necroxime und verwandte Stoffe toxisch auf menschliche Zellen wirken, kommen sie als Medikamente gegen Krebserkrankungen in Betracht. Chemiker müssen jedoch häufig die Molekülstruktur noch anpassen, um die pharmakologischen Eigenschaften zu verbessern und unerwünschte Wirkungen zu minimieren. Die Enzyme der Biosynthese sind für die Wissenschaftler ein geeignetes, von der Natur bereitgestelltes Werkzeug. Durch die Decodierung der zuständigen Gene ist es den Naturstoff-Forschern nun möglich, die Biosynthese von Wirkstoffen gezielt umzuprogrammieren. Zudem fanden sie ähnliche genetische Codes in den Genomen zahlreicher anderer Bakterien, die sie auf diese Weise als Wirkstoffproduzenten identifizierten.

Für Christian Hertweck, der auch einen Lehrstuhl an der Friedrich-Schiller-Universität Jena innehat, sind natürliche Lebenspartnerschaften eine Quelle der wissenschaftlichen Inspiration: „Das komplexe Zusammenleben unterschiedlicher Organismen – hier Bakterium, Pilz und Spinne – wird größtenteils von chemischen Substanzen gesteuert. Mit den Necroximen haben wir neue toxische Naturstoffe entdeckt, die möglicherweise auch nutzbringend für den Menschen zum Einsatz kommen könnten.“ Die Jenaer Forscher verfolgen diesen Ansatz in einem eigenen Forschungsschwerpunkt. So widmen sich Hertweck und viele Kollegen im Sonderforschungsbereich ChemBioSys der chemischen Sprache in Organismengemeinschaften. Auch im Exzellenzcluster Balance of the Microverse gehen die Wissenschaftler dem molekularen Zusammenspiel von Mikroorganismen mit anderen Lebewesen und der Umwelt nach. Solche Erkenntnisse sind von medizinischem Interesse, können aber auch beitragen, Umweltprozesse zu verstehen und zu beeinflussen.

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Prof. Dr. Christian Hertweck

Abteilungsleiter Biomolekulare Chemie
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut –

christian.hertweck@leibniz-hki.de

Dr. Michael Ramm
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI)
Adolf-Reichwein-Straße 23
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Deutschland
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E-Mail-Adresse: michael.ramm@leibniz-hki.de

 

Originalpublikation:
Niehs SP, Dose B, Richter R, Pidot SJ, Dahse H-M, Stinear TP, Hertweck C (2020) Mining symbionts of spider‐transmitted fungus illuminates uncharted biosynthetic pathways to cytotoxic benzolactones. Angewandte Chemie International Edition https://doi.org/10.1002/anie.201916007.

Untersucher-CAVE: Kritisch herzkranke Patienten - Leitliniengerecht

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: DGK-Stellungnahme zur Notfallversorgung von Patienten mit akuten Herzerkrankungen während der Corona-Pandemie

Die DGK unterstützt nachhaltig die vielerorts derzeit in Krankenhäusern geplanten Notfallversorgungskonzepte zur Betreuung von schwer erkrankten Corona-Patienten. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzHilfe: Wirtschaftsförderung 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: LeasingMitarbeiter
  • Mit dieser Stellungnahme wollen wir ausdrücklich auf die essentielle Bedeutung einer kompetenten kardiovaskulären Betreuung dieser kritischen Patienten hinweisen und auch darum bitten, selbst unter diesen schwierigsten Umständen eine leitliniengerechte Versorgung vor allem der kritisch herzkranken Patienten sicher zu stellen. 
 
Wir wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung mit Influenza-Epidemien, dass insbesondere respiratorische Infektionen mit einer sprunghaften Zunahme lebensbedrohlicher Herzerkrankungen, und nicht nur akuter Koronarsyndrome, einhergehen.

Bei aller gebotenen Verschiebung von Kapazitäten insbesondere im intensivmedizinischen Bereich zur Betreuung von kritisch kranken Corona-Patienten, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass eine Sicherstellung der leitliniengerechten Behandlung von kardiovaskulären Notfallpatienten weiterhin gewährleistet bleibt. 

Hierzu gehören nicht nur Patienten mit akutem Koronarsyndrom,

sondern auch Patienten mit  

symptomatischer hochgradiger Aortenklappenstenose, 

hochgradiger Mitralklappeninsuffizienz, 

akut dekompensierter Herzinsuffizienz, 

akuten Lungenembolien, 

lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen,  

die sehr häufig initial mit dem klassischen Symptom der Dyspnoe klinisch auffällig werden.

Wir bitten daher alle klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen, dieses kritische Patientenkollektiv ebenfalls mit besonderer Aufmerksamkeit zu betreuen und eine entsprechende Ressourcenallokation in den Krankenhäusern sicherzustellen.


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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Prof. Dr. Michael Böhm (Homburg/Saar)
Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43
Melissa Wilke, Tel.: 0211 600 692 13
presse@dgk.org
Grafenberger Allee 100
40237 Düsseldorf
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien.

Weitere Informationen unter www.dgk.org



Diese Berechenbarkeit auch auf eine Beziehung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Berlin: Prognose über die Dauer von Beziehungen ist möglich – aber auch notwendig?

„Prognosen über die Langlebigkeit einer Beziehung sind durchaus möglich“, sagt Dr. Christine Finn von der Universität Jena. 

Im Rahmen der Langzeitstudie „pairfam“ hat sie fast 2.000 Paare über sieben Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen befragt, von denen sich 16 Prozent in diesem Zeitraum getrennt haben. 

„Bereits zu Beginn einer Beziehung lassen sich Prädiktoren – also gewisse Vorhersagevariablen – finden, die Informationen darüber liefern, ob die Beziehung lange hält oder nicht.“ 

Prognosen über die Trennung einer Beziehung sind durchaus vorhersehbar.
Prognosen über die Trennung einer Beziehung sind durchaus vorhersehbar.
(Foto: Anne Günther/FSU)
 
Wahrscheinlich war es noch nie so einfach wie heute, eine Partnerin oder einen Partner zu finden, die oder der zumindest theoretisch auch zu einem passt.

Dating-Plattformen im Internet füttern Algorithmen mit Informationen von Suchenden, um für sie das beste Gegenstück zu finden. Doch lässt sich diese Berechenbarkeit auch auf eine Beziehung übertragen? Kann man zu Beginn einer Beziehung schon vorhersagen, ob sie hält?

Dieser Frage sind Psychologinnen und Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der University of Alberta, Kanada, nachgegangen und zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen:

„Prognosen über die Langlebigkeit einer Beziehung sind durchaus möglich“, sagt Dr. Christine Finn von der Universität Jena. Im Rahmen der Langzeitstudie „pairfam“ hat sie fast 2.000 Paare über sieben Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen befragt, von denen sich 16 Prozent in diesem Zeitraum getrennt haben. „Bereits zu Beginn einer Beziehung lassen sich Prädiktoren – also gewisse Vorhersagevariablen – finden, die Informationen darüber liefern, ob die Beziehung lange hält oder nicht.“

Wer unglücklich startet, wird noch unglücklicher

In der Psychologie gebe es derzeit zwei wissenschaftliche Modelle, die den Verlauf einer Paarbeziehung unterschiedlich beschreiben, erklärt Finn. Eines beinhalte, dass alle Paare zu Beginn etwa gleich glücklich seien. Endet die Beziehung mit einer Trennung, dann sei das auf Probleme zurückzuführen, die sich erst im Laufe der gemeinsamen Zeit entwickeln. Das zweite Modell gehe davon aus, dass Paare bereits auf unterschiedlichen Glücksniveaus starten. Generell hielten sie dieses zwar, aber eine negativere Ausgangssituation erhöhe die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns. „Wir haben nun herausgefunden, dass eine Mischung aus beiden Modellen wohl zutrifft“, sagt die Jenaer Psychologin. „Auch wir können ein unterschiedliches Ausgangsniveau bestätigen. Zusätzlich nimmt bei beiden Gruppen die Glücklichkeit ab – bei denen, die sich später trennen, passiert das allerdings deutlich rapider.

Das bedeutet: Wer unglücklich startet, wird noch unglücklicher.“

Der Beginn einer Beziehung kann also schon einiges über ihren Verlauf verraten.

Die Zufriedenheit ermittelten die Jenaer Forschenden, indem sie beispielsweise danach fragten, wie sehr die Partnerinnen und Partner ihre Bedürfnisse befriedigt sehen.

Generell gilt dabei:

  • Wer ähnliche Bedürfnisse hat, zum Beispiel nach Nähe, aber auch danach weiterhin eigene Interessen verfolgen zu können, bleibt meist länger zusammen. 


Die Jenaer Psychologin Dr. Christine Finn.
Die Jenaer Psychologin Dr. Christine Finn. (Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)

Keine Beziehung ist von vornherein zum Scheitern verurteilt

Durch die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse könnten also Paare schon vorher Informationen erhalten, wie hoch die Chance ist, dass sie zusammenbleiben. Aber ist eine solche Auskunft auch sinnvoll? Christine Finn ist skeptisch:

„Uns geht es nicht darum, den allgemeinen Optimierungstrend weiter zu unterfüttern und eine Beziehung nur ergebnisorientiert mit der Aussicht auf Langlebigkeit zu führen.

Wenn sich Paare nach einiger Zeit trennen, kann das trotzdem eine wertvolle und wichtige Phase in ihrem Leben sein – die möglicherweise die folgenden Beziehungen positiv beeinflusst. 
  • Außerdem können Paare das Gemeinsame, wie das Ausleben von Nähe und Unabhängigkeit, auch bewusst steuern und daran arbeiten. 

Keine Beziehung ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.“

Insofern könnten die Ergebnisse der Studie durchaus wertvoll für Beratungsstellen und Therapeuten sein.

Möglich ist die wissenschaftliche Betrachtung solcher Paarbeziehungen nur dank der Langzeitstudie „pairfam“ („Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics“).

Im Rahmen dieses Projektes untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von vier deutschen Universitäten seit 2008 die Entwicklung von über 12.000 Personen unterschiedlichen Alters. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Langzeitstudie läuft noch bis ins Jahr 2022.

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Dr. Christine Finn
Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Humboldtstraße 11, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945163
E-Mail: christine.finn[at]uni-jena.de

Axel Burchardt
Sebastian Hollstein
Telefon: 03641 / 9-401421
Fax: 03641 / 9-401422
E-Mail-Adresse: axel.burchardt@uni-jena.de

Fürstengraben 1
07743 Jena
Postfach Jena
07737 Jena
Deutschland
Thüringen 

Originalpublikation:
C. Finn, M. D. Johnson, F. J. Neyer: Happily (N)ever After? Codevelopment of Romantic Partners in Continuing and Dissolving Unions, Developmental Psychology, 2020, http://dx.doi.org/10.1037/dev0000897

TOP-Einladung zur Studie: Coronavierus-Pandemie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-FAzit: Online-Studie zum Umgang mit der Coronavirus-Pandemie sucht Teilnehmerinnen und Teilnehmer

  • Studie am Psychologischen Institut der JGU untersucht psychische Reaktionen und Verhaltensänderungen der Menschen infolge der Coronavirus-Pandemie (COVID-19) 
 
Die Coronavirus-Pandemie kann auf psychologischer Ebene mit bedeutsamen Änderungen im Befinden, zum Beispiel Verunsicherung oder Krankheitssorgen, und auch mit einem veränderten Verhalten einhergehen, wie etwa „Hamsterkäufen“, vermehrter Mediennutzung oder Cyberchondrie, also vermehrten Krankheitsängsten infolge von Informationen aus dem Internet.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Palliative Therapie  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLinkg: Leitlinie
  • Dabei sind vermutlich einige Persönlichkeitsmerkmale mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Veränderungen und Beeinträchtigungen im Erleben und Verhalten verbunden.

Die Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) führt aktuell eine Online-Studie durch mit dem Ziel, den Zusammenhang der Mediennutzung zum Thema Coronavirus-Pandemie, Krankheitssorgen und Verhaltensänderungen näher zu untersuchen. 

Zudem soll geprüft werden, ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, beispielsweise Ängstlichkeit, in Verbindung gebracht werden können mit der Mediennutzung und den Sorgen und Verhaltensänderungen infolge der Coronavirus-Pandemie.

Die Bearbeitungsdauer für die Studie beträgt ca. 20 Minuten.

Eine Teilnahme ist für alle ab 16 Jahren möglich. 

Als Aufwandsentschädigung werden Einkaufsgutscheine verlost. 

Die Studie ist über den Link https://www.soscisurvey.de/COVID19/ zu erreichen.

Weitere Links: 

https://klipsy.uni-mainz.de/ - Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und 
Experimentelle Psychopathologie
 

https://www.soscisurvey.de/COVID19/ - Link zur Studie
 

https://klipsy.uni-mainz.de/2020/03/16/neue-online-studie-zum-umgang-mit-covid-1... - Infos zur Online-Studie zum Umgang mit COVID-19

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Jun.-Prof. Dr. Stefanie Jungmann
Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie
Psychologisches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-39201
E-Mail: jungmann@uni-mainz.de
https://klipsy.uni-mainz.de/abteilungsmitglieder/jungmann/

Petra Giegerich Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Forum universitatis 3
55128 Mainz
Deutschland
Rheinland-Pfalz

Telefon: 06131 39-22369
Fax: 06131 39-24139
E-Mail-Adresse: idw@uni-mainz.de

 

Todesursache Drogentot beeinflusst Lebenserwartung wenig

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Stagnierende Lebenserwartung in den USA: Opioid-Krise nicht maßgeblich

Die Lebenserwartung in den USA steigt nicht mehr. 

Lange wurde die Opioid-Krise mit immer mehr Drogentoter zum Hauptverantwortlichen erklärt. 

Forscher*innen um Mikko Myrskylä zeigen nun jedoch, dass Herzkreislauferkrankungen als Todesursache einen weitaus größeren Einfluss haben. 
 
  • Alle zehn Jahre stieg die Lebenserwartung in den USA im vergangenen Jahrhundert um zwei Jahre. 

Damit ist jetzt Schluss.

Seit 2010 verbessert sich die Lebenserwartung nicht mehr.

Bislang galt die Opioid-Krise mit einer steigenden Zahl Drogentoter dafür als hauptverantwortlich.

Mikko Myrskylä, Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock, und Neil Mehta and Leah Abrams von der University of Michigan berechneten nun jedoch, dass die gleichbleibend hohe Zahl der Menschen, die an einer Herz-Kreislauferkrankung sterben, wohl weitaus größeren Einfluss hat. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Wissenschaftsjournal PNAS.

Todesursache Drogentot beeinflusst Lebenserwartung wenig

Die verbleibende Lebenserwartung von 25-jährigen US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern wäre zwischen 2010 und 2017 um 1,1 Jahre gestiegen, wenn die Zahl der Herzkreislauftoten weiter so gesunken wäre, wie zwischen 2000 und 2009.

Einen wesentlich kleineren Einfluss auf die Lebenserwartung hat dagegen die gestiegene Zahl Drogentoter.

„Wäre die Zahl der Drogentoten nach 2010 konstant geblieben, wäre die Lebenserwartung der Männer nur um 0,4 Jahre, also um knapp 5 Monate gestiegen“, erklärt Mikko Myrskylä.

  • Auf Dauer wird es deshalb nicht ausreichen, die Zahl der Drogentoten zu verringern, um die Lebenserwartung in den USA wieder im gewohnten Tempo steigen zu lassen.

Über das MPIDR

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock untersucht die Struktur und Dynamik von Populationen. Die Wissenschaftler*innen des Instituts erforschen politikrelevante Themen wie den demografischen Wandel, Altern, Geburtendynamik und die Verteilung der Arbeitszeit über die Lebensspanne, genauso wie den digitalen Wandel und die Nutzbarmachung neuer Datenquellen für die Erforschung von Migrationsströmen. Das MPIDR ist eine der größten demografischen Forschungseinrichtungen in Europa und zählt international zu den Spitzeninstituten in dieser Disziplin. Es gehört der Max-Planck-Gesellschaft an, der weltweit renommierten deutschen Forschungsgemeinschaft.

http://www.demogr.mpg.de

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Silvia Leek – MPIDR
TELEFON +49 381 2081 – 143
E-MAIL presse@demogr.mpg.de

Konrad-Zuse-Str. 1
18057 Rostock
Deutschland
Mecklenburg-Vorpommern


Mikko Myrskylä MPIDR-Autor des Artikels (spricht Englisch)
TELEFON +49 381 2081-118
E-MAIL myrskyla@demogr.mpg.de

Originalpublikation:
Mehta, N., Abrams, L., Myrskylä, M.: U.S. Life Expectancy Stalls Due to Cardiovascular Disease, not Drug Deaths. PNAS. (2020) DOI: https://doi.org/10.1073/pnas.1920391117

Luftverschmutzungpandemie: Die Lebenserwartung der Menschen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Luftverschmutzung ist eines der weltweit führenden Gesundheitsrisiken

Forscher berechnen: Die Folgen der Luftverschmutzung verkürzen das Leben der Menschen weltweit statistisch um durchschnittlich fast drei Jahre 

Eine Studie des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz und des Max-Planck-Instituts für Chemie belegt negative Auswirkungen von Luftverschmutzung
Eine Studie des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz und des Max-Planck-Instituts für Chemie belegt negative Auswirkungen von Luftverschmutzung
Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz) 
  • Verschmutzte Luft ist gesundheitsschädlich und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegs-Erkrankungen. 
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Universitätsmedizin Mainz haben in einer neuen Studie berechnet, dass Luftverschmutzung die Lebenserwartung der Menschen im globalen Durchschnitt stärker verringert als Infektionskrankheiten oder andere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen.

Danach verursachte Luftverschmutzung im Jahr 2015 weltweit 8,8 Millionen vorzeitige Todesfälle.

Dies entspricht einer durchschnittlichen Verkürzung der Pro-Kopf-Lebenserwartung von 2,9 Jahren.

  • Im Vergleich dazu reduziert Rauchen die Lebenserwartung um durchschnittlich 2,2 Jahre (7,2 Millionen Todesfälle), HIV / Aids um 0,7 Jahre (1 Million Todesfälle), parasitäre und durch Vektoren – also durch Lebewesen wie Stechmücken oder Läuse – verursachte Krankheiten wie Malaria um 0,6 Jahre (600.000 Todesfälle).

„Luftverschmutzung übersteigt Malaria als Ursache für vorzeitigen Tod um den Faktor 19 und HIV / Aids um den Faktor 9. Da die Auswirkungen auf die Gesundheit so enorm sind und die Bevölkerung weltweit betreffen, könnte man sagen, dass unsere Ergebnisse auf eine Luftverschmutzungspandemie hindeuten“, sagt Prof. Dr. Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie und Erstautor der Studie.

Diese Studie ist die erste, die globale Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit der Menschen im Vergleich zu anderen Risikofaktoren weltweit untersucht. „Unser Vergleich zeigt, dass Luftverschmutzung eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und den Verlust an Lebensjahren ist. Die frühere Sterbewahrscheinlichkeit wird insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht“, sagt Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor am Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz und Mitautor der Studie.

Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen einer Schadstoff-Exposition und dem Auftreten von Krankheiten. Um die weltweite Belastung mit Schadstoffen, wozu vor allem Feinstaub und Ozon zählen, zu berechnen, verwendeten die Forscher ein atmosphärenchemisches Modell: Dann kombinierten sie die daraus resultierenden Expositionsdaten mit dem Global Exposure – Mortality Model, das auf epidemiologischen Kohortenstudien basiert. Mithilfe dieser Daten wurden die Auswirkungen verschiedener Verschmutzungsquellen kalkuliert.

Dabei differenzierten die Wissenschaftler zwischen Emissionen natürlichen Ursprungs, wie beispielsweise durch Waldbrände oder Wüstenstaub, und anthropogenen – das heißt, von Menschen verursachten – Quellen wie beispielsweise der intensiven Nutzung fossiler Brennstoffe. 

Basierend auf diesen Ergebnissen haben die Wissenschaftler dann eine krankheitsspezifische Sterberate und den Verlust der Lebensjahre in allen Ländern der Welt berechnet.

Die Studienergebnisse zeigen: Die durch die Luftverschmutzung verursachte vorzeitige Sterblichkeit ist in Ostasien und Südasien am höchsten (35 Prozent bzw. 32 Prozent), gefolgt von Afrika (11 Prozent), Europa (9 Prozent), Nord- und Südamerika (6 Prozent). Australien hat mit 1,5 Prozent die niedrigste Sterblichkeitsrate – und die strengsten Luftreinhaltungsstandards.

  • „Wir verstehen mehr und mehr, dass Feinstaub in erster Linie Gefäßschäden und damit Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche begünstigt. 

Daher erachten wir es als äußerst wichtig, dass Luftverschmutzung als kardiovaskulärer Risikofaktor sehr ernst genommen wird und in den Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zu den Bereichen Prävention des akuten und chronischen koronaren Syndroms sowie Herzinsuffizienz ausreichend Niederschlag findet“, ergänzt der Kardiologe Münzel.

Fast zwei Drittel der durch Luftverschmutzung verursachten Sterbefälle, nämlich rund 5,5 Millionen pro Jahr, sind den Erkenntnissen der Studie zufolge grundsätzlich vermeidbar, denn der Großteil verschmutzter Luft stammt aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe. 

So schätzen die Forscher auch, dass die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit um etwas mehr als ein Jahr steigen würde, wenn die Emissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe wegfallen würden.

Die Forscher der Universitätsmedizin Mainz und des Max-Planck-Instituts für Chemie haben im vergangenen Jahr eine ähnliche Studie veröffentlicht, die sich mit den Folgen der Luftverschmutzung in Europa befasste: Danach sterben jedes Jahr fast 800.000 Europäer vorzeitig an Krankheiten, die durch Luftverschmutzung mit verursacht werden. Verschmutzte Luft verkürzt die Lebensdauer der Europäer im Schnitt um mehr als zwei Jahre.

Weitere Informationen:

Originalpublikation:
Loss of life expectancy from air pollution compared to other risk factors by country; Jos Lelieveld, Andrea Pozzer, Ulrich Pöschl, Mohammed Fnais, Andy Haines, Thomas Münzel; Cardiovascular Research 2020
DOI: 10.1093/cvr/cvaa025

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Prof. Dr. Jos Lelieveld,
Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
Telefon: 06131 3054040, E-Mail: jos.lelieveld@mpic.de

Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel,
Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon: 06131 17-5737, E-Mail: tmuenzel@uni-mainz.de

 Dr. Susanne Benner, Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz,
Telefon: 06131 3053000, E-Mail: susanne.benner@mpic.de

Dr. Tasso Enzweiler,  Universitätsmedizin Mainz,
Telefon: 06131 17-7428, Fax: 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de



Langenbeckstraße 1
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Barbara Reinke M.A.
Telefon: 06131 17-7428
Fax: 06131 17-3496
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Über das Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
Die Forschung am Max-Planck-Institut für Chemie zielt auf das Verständnis der chemischen Prozesse im Erdsystem, insbesondere in der Atmosphäre und Biosphäre. Untersucht werden vielfältige Wechselwirkungen zwischen Luft, Wasser, Boden, Leben und Klima im Verlauf der Erdgeschichte bis zum heutigen durch Menschen geprägten Zeitalter, dem Anthropozän. Zu Ehren des früheren Direktors und Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft trägt das Max-Planck-Institut für Chemie den Beinamen Otto-Hahn-Institut. Weitere Informationen unter www.mpic.de.

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.