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TOP - Achtung Labor-Hausarzt: Selektiven Insulinresistenz bei Diabetes-Patienten

Medizin am Abend Berlin Fazit: Der richtige Insulin-Rhythmus entscheidet

Forscher des HZI und BRICS decken mithilfe mathematischer Modellierung eine mögliche Ursache der Entwicklung früher Diabetes auf 
 Laut Deutschem Gesundheitsbericht Diabetes 2017 sind derzeit etwa 6,7 Millionen Deutsche an Diabetes erkrankt.


Eine lebenswichtige Funktion der Leber ist es, den Zucker- und den Fetthaushalt im Körper zu regulieren: 
In Zeiten ohne Nahrungsaufnahme bildet sie den Zucker Glukose und stellt diese Produktion direkt nach dem Essen wieder ein, da nun Glukose über den Darm aus der Nahrung gewonnen wird. 
  • Das Signal dafür, keine Glukose mehr abzugeben, erhält die Leber aus der Bauchspeicheldrüse durch das Hormon Insulin. 
Bei einer Diabeteserkrankung kommt dieses Signal zu spät und abgeschwächt – die Folge ist unter anderem ein zu hoher Blutzuckerspiegel nach dem Essen.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: LABORPARAMETER  

Medizin am Abend Berlin ZusatzHinweis: STUHLTEST  

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und des Braunschweiger Systembiologie-Zentrums BRICS haben diese Zusammenhänge mit einem mathematischen Modell für Leberzellen untersucht und festgestellt, dass die Menge des Insulin-Signals nicht allein entscheidend ist, sondern die pulsartige Form der Insulinabgabe an die Leber.

Infektionen oder systemische Entzündungen, die die Bauchspeicheldrüse betreffen, können diese Form verändern und so erste Symptome von Diabetes verursachen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachjournal Nature Communications.

Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs ist Diabetes eine der großen Volkskrankheiten der modernen Gesellschaft. Der aktuelle Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes geht mittlerweile von 6,7 Millionen Erkrankten in Deutschland aus, wovon allerdings rund zwei Millionen bislang nicht diagnostiziert sind.

Bei einer frühen Diabeteserkrankung des Typs 2 ist die Regulation des Glukosehaushaltes durch die Leber gestört:

Normalerweise bildet die Leber selbst nur dann Glukose, wenn keine Nahrung aufgenommen wurde, um einen konstanten Spiegel zu halten.

  • Direkt nach dem Essen gewinnt der Körper Glukose aus den Lebensmitteln. 

Damit der Glukosespiegel dann nicht zu hoch wird, setzt die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin frei, das wiederum die Glukoseproduktion in der Leber hemmt.

  • Daran gekoppelt ist auch eine erhöhte Lipidproduktion, also die Regulation des Fetthaushalts.

Die genauen Zusammenhänge dieser Regulationsmechanismen waren bislang nicht vollständig bekannt. 

Braunschweiger Forscher des HZI und des BRICS haben ein mathematisches Modell von Leberzellen entwickelt und damit die zellulären Auswirkungen veränderter Insulingaben untersucht. „Das Modell basiert auf Messwerten, die von Mäusen gewonnen wurden. 

Bei unseren Berechnungen haben wir eine gesunde Leber zugrunde gelegt und nur das Insulinsignal variiert“, sagt Dr. Gang Zhao, Wissenschaftler in der HZI-Abteilung „System-Immunologie“ von Prof. Michael Meyer-Hermann am BRICS. 

In einem gesunden Körper produzieren sogenannte Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse das Insulin in einem Takt von fünf Minuten. 

 Nach dem Essen wird die Amplitude dieser Insulin-Pulse innerhalb von 30 Minuten erhöht.

 „Infektionen oder Entzündungen, die die Bauchspeicheldrüse betreffen, können die Erhöhung der Amplitude stören. 

Um deren Bedeutung zu untersuchen, haben wir in unserem Modell die Form der Insulin-Pulse verändert und dabei die Menge des Hormons immer gleich gelassen“, sagt Zhao. 

Das Ergebnis: 

Bekam die Leber innerhalb von 30 Minuten nach dem Essen Insulin-Pulse mit der für Diabetes-Patienten typischen gestörten Form, führte das schließlich zu frühzeitig erhöhten Glukose- und verspätet erhöhten Fettwerten – wie bei früher Diabetes.

Das Augenmerk der Forscher lag auf zwei Signalmolekülen in den Leberzellen, bezeichnet als Akt und aPKC, über die das Insulin den Glukose- und Fetthaushalt steuert. 
  • Das Molekül aPKC – kurz für „atypische Proteinkinase C“ – hemmt die Produktion von Glukose und verstärkt die Produktion von Fetten. 
Die Modellrechnungen haben gezeigt, dass aPKC – im Gegensatz zu Akt – auf Veränderungen der Form des Insulinsignals reagiert. 

„Eine korrekte Form der Insulin-Pulse ist notwendig, um aPKC zunächst hochzuregulieren und dann auch rechtzeitig wieder auszuschalten. 

Wenn die aPKC-Abschaltung zu spät oder gar nicht einsetzt, hat dies zur Folge, dass sowohl zu viel Glukose also auch mehr Fettegewebe produziert wird“, sagt Michael Meyer-Hermann. ,
„Damit trägt unser Modell zum Verständnis der sogenannten selektiven Insulinresistenz in Diabetes-Patienten bei, bei der die Leber nach dem Essen sowohl einen zu hohen Blutzuckerspiegel als auch einen zu hohen Fettspiegel generiert.“

Die Modellrechnungen haben gezeigt, wie die dynamische Form eines Signals – hier von Insulin – entscheidend für seine Funktion sein kann – in diesem Fall also für die Regulation des Glukose- und Fetthaushaltes in der Leber. 

  • „Wird die Form der Fünf-Minuten-Pulse der Insulinabgabe in der Bauchspeicheldrüse gestört, kann eine gesunde Leber eine Insulinresistenz ausbilden – ein früher Schritt zu einer Diabeteserkrankung“, sagt Michael Meyer-Hermann. 
  • Außerdem fördere das Signalmolekül aPKC bei zu starker Aktivität chronische Entzündungen, was eine weitere Folge des gestörten Insulinrhythmus sein könne. 

„Wir sind überzeugt davon, dass die dynamische Rhythmik von Signalen für deren Funktionalität entscheidend ist und dass dies auch auf viele andere Signalwege zutrifft“, sagt Meyer-Hermann. 

Die Modellrechnungen sind in enger Kooperation mit den HZI-Arbeitsgruppen „Modellsysteme für Infektion und Immunität“ von Prof. Dagmar Wirth und „Systemorientierte Immunologie und Entzündungsforschung“ von Prof. Ingo Schmitz im Rahmen des von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten Projektes „Metabolic Dysfunction and Human Disease“ entstanden.

Originalpublikation:
Gang Zhao, Dagmar Wirth, Ingo Schmitz, Michael Meyer-Hermann: A mathematical model of the impact of insulin secretion dynamics on selective hepatic insulin resistance. Nature Communications, 2017, DOI: 10.1038/s41467-017-01627-9

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. http://www.helmholtz-hzi.de

Das Braunschweig Integrated Centre of Systems Biology:
Das Braunschweig Integrated Centre of Systems Biology (BRICS) ist ein gemeinsames Forschungszentrum des HZI mit der Technischen Universität Braunschweig. Ziel des BRICS ist die Erforschung von Infektionen und der Wirkstoffbildung sowie die Entwicklung biotechnologischer Prozesse mithilfe der Systembiologie. 
http://www.tu-braunschweig.de/brics

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Demenzerkrankung: Liquor - die Gehirnflüssigkeit im Hirnraum

Medizin am Abend Berlin Fazit: Ausgang: Lymphe

ETH-Wissenschaftler widerlegten ein jahrzehntealtes Dogma: 

  • Gehirnflüssigkeit verlässt den Hirnraum nicht via Blutgefässe, sondern via Lymphsystem. 

Diese Erkenntnis hat eine weitreichende Bedeutung für neue Behandlungsmethoden gegen Demenzerkrankungen. 
 
  • Unser Gehirn schwimmt. 

Es ist vollständig umspült von einer wässrigen Flüssigkeit, dem Liquor. 

  • Tag für Tag entsteht in Hirnventrikeln des Menschen rund ein halber Liter neuer Liquor, wobei die Flüssigkeit aus dem Blut stammt. 

Und Tag für Tag muss diese Menge andernorts den Gehirnraum wieder verlassen. 

Wie Forschende aus der Gruppe von Michael Detmar, Professor für Pharmacogenomics, nun in einer Studie bei Mäusen zeigen konnten, verlässt der Liquor den Gehirnraum via die Lymphgefässe. Damit wiesen die ETH-Forschenden dem Lymphsystem eine neue zentrale Bedeutung zu, und sie widerlegten ein mehrere Jahrzehnte altes Dogma. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins Nature Communications [http://dx.doi.org/10.1038/s41467-017-01484-6].

Wie Liquor den Gehirnraum verlässt, war bislang nämlich ungenügend erforscht.

Bekannt war, dass dafür sowohl der Weg über Lymphgefässe als auch jener über Blutgefässe – die Venen – zur Verfügung stehen.

Lange Zeit, und mangels genauer Untersuchungen bis heute, nahmen Wissenschaftler an, dass der Abflussweg über die Venen der weitaus bedeutendere sei.

Anatomielehrbücher umschreiben

Die Forschenden unter der Leitung von Steven Proulx, Oberassistent in der Gruppe von ETH-Professor Detmar, konnten diese Annahme nun widerlegen.

Sie injizierten winzige fluoreszierende Farbstoffmoleküle in die Ventrikel (Hohlräume) des Gehirns von Mäusen und beobachteten, auf welchem Weg diese Moleküle den Gehirnraum verlassen. Dazu untersuchten sie mit einem nicht-invasiven Bildgebungsverfahren die Blutgefässe und das Lymphsystem in der Körperperipherie der Tiere.

Wie sich zeigte, befanden sich die Farbstoffmoleküle bereits nach einigen Minuten in den Lymphgefässen und den Lymphknoten ausserhalb des Gehirns. In den Blutgefässen konnten die Forschenden so kurz nach der Injektion keine Moleküle feststellen.

Auch den genauen Weg der Farbmoleküle und des Liquors konnten die Forschenden bestimmen: Der Liquor verlässt das Gehirn entlang von Nervenbahnen – vor allem entlang des Seh- und des Riechnervs. 

«Einmal im Gewebe ausserhalb des Gehirns angelangt, wird er von den das Gewebe durchziehenden Lymphgefässen abtransportiert», erklärt Qiaoli Ma, Doktorandin in Detmars Gruppe und Erstautorin der Studie.

Ob ein geringer Anteil des Liquors das Gehirn nicht doch – wie bisher angenommen – via Venen verlässt, können die Wissenschaftler nicht komplett ausschliessen. Aufgrund ihrer Forschungsergebnisse zeigen sie sich jedoch überzeugt, dass der Löwenanteil des Liquors den Weg via Lymphe nimmt und dass Anatomielehrbücher umgeschrieben werden müssen.

Spülsystem für das Gehirn

Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Liquorzirkulation eine reinigende Funktion hat. 

 «Anderswo im Körper beseitigt das Immunsystem Giftstoffe.

Das Gehirn ist von diesem System jedoch weitgehend abgekoppelt, nur die wenigsten Immunzellen haben Zugang», erklärt Proulx. «Der Liquor springt hier in eine Bresche. Indem er kontinuierlich zirkuliert, spült er das Gehirn und transportiert unerwünschte Stoffe weg.»

Diese Spülfunktion könnte ein Ansatzpunkt sein für die Behandlung von neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer. Die Alzheimer-Krankheit wird durch falsch gefaltete Proteine, die sich im Gehirn ablagern, verursacht. Wie Proulx und seine Kollegen spekulieren, könnten diese falsch gefalteten Proteine durch eine – zum Beispiel – medikamentöse Anregung des Lymphflusses abtransportiert werden. Ebenso könnte untersucht werden, ob durch eine Beeinflussung des Lymphflusses auch Entzündungskrankheiten des Zentralnervensystems wie zum Beispiel der Multiplen Sklerose beizukommen ist.

Liquor-Umsatz im Alter geringer

Ausserdem konnten die Wissenschaftler zeigen, dass bei alten Mäusen viel weniger Liquor aus dem Gehirn fliesst als bei jüngeren Mäusen, mutmasslich, weil im Alter auch weniger Liquor produziert wird. Da Alzheimer und andere Demenzerkrankungen im Alter auftreten, ist es laut den Forschenden umso interessanter zu untersuchen, ob eine Stimulierung des Liquortransports das Fortschreiten von Demenzerkrankungen verlangsamen könnte. Diese Frage möchten die ETH-Wissenschaftler als nächstes im Mausmodell angehen.

Dass es Krankheiten gibt, die sich durch eine Stimulation des Lymphflusses behandeln lassen, hat die Gruppe von ETH-Professor Detmar bei Krankheiten ausserhalb des Gehirns bereits gezeigt: 
  • Bei Polyarthritis und Schuppenflechte erzielten die Forscher im Mausmodell eine Linderung der Symptome, wenn sie den Lymphfluss anregten.
Stärker im Blickfeld

Später wären Untersuchungen zum Liquorfluss auch bei Menschen denkbar, sagen die Wissenschaftler. Das verwendete fluoreszierende Markermolekül löst keine Immunreaktion aus und wird vom Körper ausgeschieden. Bevor das Molekül in Menschen verwendet werden kann, müssten die Wissenschaftler aber noch eine entsprechende Zulassung beantragen.

«Die Erforschung des Lymphsystems erhielt bis vor kurzem nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätte.

Teile der Wissenschaftswelt haben das Lymphsystem sogar ignoriert», sagt Proulx. Nachdem die ETH-Wissenschaftler nun eine weitere wichtige Aufgabe des Lymphsystems aufzeigen konnten, hoffen sie, dass es stärker ins Blickfeld der wissenschaftlichen Forschung rücken wird.

Literaturhinweis

Ma Q, Ineichen BV, Detmar M, Proulx ST: Outflow of cerebrospinal fluid is predominantly through lymphatic vessels and is reduced in aged mice. Nature Communications, 10. November 2017, doi: 10.1038/s41467-017-01484-6 [http://dx.doi.org/10.1038/s41467-017-01484-6]

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Diagnostizierten Diabetes: TOP-Einladung zur Studie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Deutsche-Diabetes-Studie begrüßt 1.000 Probanden in Düsseldorf

In Deutschland leben rund 6,5 Millionen Menschen mit Diabetes. 

Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich an zweiter Stelle. 

Die seit mehr als zehn Jahren am federführenden Standort in Düsseldorf, dem Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), durchgeführte Deutsche Diabetes-Studie hat nun den 1.000 Studienteilnehmer in die Studie eingeschlossen. 

In dieser bundesweit an acht Standorten des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) organisierten Studie werden Menschen mit einem neu diagnostizierten Diabetes untersucht. 

Dabei wird erforscht, wie sich der Diabetes im Laufe der Zeit verändert und welche Faktoren für die Entwicklung von Folgeerkrankungen verantwortlich sind. 

Prof. Dr. Michael Roden (3.v.l.), Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie, mit Michaela Schwellnus (4.v.l.), der 1.000 Studienteilnehmerin der DDS.
Prof. Dr. Michael Roden (3.v.l.), Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie, mit Michaela Schwellnus (4.v.l.), der 1.000 Studienteilnehmerin der DDS.
DDZ
 
Weltweit zählen Diabetes und seine Folgen zu den zehn häufigsten Todesursachen.

Klinische Studien wie die multizentrische Deutsche Diabetes-Studie spielen zur Weiterentwicklung personalisierter Präventions- und Therapieansätze eine entscheidende Rolle.

Sie funktionieren nur, wenn sich Betroffene beteiligen. Michaela Schwellnus aus Moers ist am DDZ die 1.000 Studienteilnehmerin der Deutschen Diabetes-Studie. Bundesweit nehmen insgesamt bislang 1.520 Teilnehmer an der Studie teil. „Mein Herzenswunsch ist, mehr über meinen kürzlich diagnostizierten Typ-1-Diabetes und all die Zusammenhänge zu erfahren“, sagt sie. Besonders schwer sei der 46-Jährigen gefallen, ihrer Tochter zu erklären, dass sie an Diabetes erkrankt sei. „Ich mache mir um die Langzeitschäden, die durch den Diabetes entstehen können, Sorgen. Meiner Tochter habe ich immer erzählt, dass ich 120 Jahre alt werde“, so Schwellnus weiter. „Durch die Studie erhalte ich umfassende Informationen, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und langfristig mit meinem Diabetes leben zu können“.

Bis heute sind molekulare Vorgänge in den Zellen bei Patienten mit Diabetes und die ursächlichen Mechanismen, die für langzeitige Schädigungen im Verlauf der Zeit auftreten nicht vollständig aufgeklärt. „Studienteilnehmer wie Frau Schwellnus sind uns wichtig. Sie helfen der Forschung weiter und profitieren auch selbst von der intensiven medizinischen Betreuung“, betont Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie. Ziel dieser Multicenterstudie sei es, Risikogruppen zu identifizieren, um in der Zukunft Komplikationen zu verhindern oder zumindest zu verzögern, so Roden weiter.

Häufig ist die Diagnose zu Beginn der Erkrankung unklar, da nicht eindeutig ist, welcher Diabetes-Typ vorliegt.

95 Prozent der Betroffenen haben einen Typ-2-Diabetes. 

Bei ihnen liegt eine Störung der Insulinwirkung vor
  • Die Ausprägung der Insulinresistenz ist sehr variabel und daher für den Einzelnen relevant.
Ergebnisse der Deutschen Diabetes Studie zeigen, dass bereits bei sieben Prozent der Betroffenen mit neu-diagnostiziertem Diabetes erste Hinweise auf Nervenfunktionsstörungen vorliegen. 

Diese sehr frühen klinisch nicht fassbaren Nervenschädigungen sind mit einer Insulinresistenz assoziiert. 

Patientinnen und Patienten sollten daher sehr individuell betreut begleitet werden, um Folgeschäden frühzeitig zu verhindern.

Deutsche Diabetes-Studie (DDS):
Die Deutsche Diabetes-Studie (DDS) beobachtet Patienten mit einem neu-diagnostizierten Typ-1- oder Typ-2-Diabetes im ersten Jahr nach Diagnose über 10 Jahre hinweg. Ziel der Deutschen Diabetes-Studie ist es, frühe Marker für unterschiedliche Verlaufsformen des Diabetes zu identifizieren, um neue Behandlungskonzepte zu entwickeln und gezielt einsetzen zu können. So können frühzeitig auftretende Warnzeichen für spätere Komplikationen entdeckt und zugelassene Therapieverfahren parallel miteinander verglichen werden. Auch der Einfluss der Gene auf den Verlauf der Erkrankung wird mit dieser Studie untersucht. Die Studie wird deutschlandweit an acht Standorten im Rahmen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) durchgeführt: Berlin/Potsdam, Dresden, Düsseldorf, Heidelberg, Leipzig, Lübeck, München und Tübingen.

Teilnehmer der Deutschen Diabetes-Studie erhalten kostenlos die Chance zur Früherkennung diabetischer Folgeerkrankungen wie Nerven-, Gefäß- und Netzhautschädigungen. 
  • Bei Interesse an der Studienteilnahme senden Sie bitte eine E-Mail an studien@dzd-ev.de. 


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Christina Becker Deutsches Diabetes-Zentrum

Auf'm Hennekamp 65
40225 Düsseldorf
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Christina Becker
Telefon: 0211/ 3382 450
E-Mail-Adresse: christina.becker@ddz.uni-duesseldorf.de







Intensivstation: Entzündungswert CRP - und die Schmerzen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Chronische Schmerzen nach einer Behandlung auf der Intensivstation: Häufiger als gedacht

Interdisziplinäre Studie aus Jena identifiziert Risikofaktoren und liefert neue Ansätze zur Vorbeugung 
 
Immer mehr Patienten überleben dank moderner Intensivmedizin auch schwere Erkrankungen und Verletzungen.

Aber wie geht es ihnen Monate oder Jahre später? Dazu untersuchte eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Psychologen Philipp Baumbach und des Schmerzmediziners Winfried Meissner am Universitätsklinikum Jena (UKJ) die Häufigkeit und Risikofaktoren chronischer Schmerzen bei mehr als 200 Patienten nach einer Intensivbehandlung und verglich diese mit gesunden Probanden.

Das Ergebnis:

Ein Drittel aller Überlebenden berichtete von bedeutsamen Schmerzen auch bis zu einem Jahr nach der Entlassung. 

Dadurch waren Alltagstätigkeiten, Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität teilweise erheblich beeinträchtigt. 

Interessanterweise spielte es kaum eine Rolle, ob – wie zunächst vermutet – die Patienten während ihres Intensivaufenthaltes unter einer Sepsis litten, einer lebensbedrohlichen Entzündungsreaktion, oder nicht. 

Allerdings war der Entzündungswert CRP mit einem erhöhten Risiko für chronische Schmerzen nach Intensivbehandlung verbunden.

  • Früherkennung von Risikofaktoren und Nervenfehlfunktion für neue Präventionsansätze
  • In einem weiteren Teil des Projektes wurden Auffälligkeiten der Reizverarbeitung untersucht. 

Etwa die Hälfte der Patienten wies eine ausgeprägte Fehlfunktion dünner Nervenfasern auf. 

  • Im Vergleich zu Patienten ohne diese Veränderungen berichtete diese Patientengruppe über eine erhöhte Schmerzbeeinträchtigung und damit einhergehend eine geringere Lebensqualität. 

„Ein frühes Screening auf diese Veränderungen könnte dazu führen, dass gefährdete Patienten erkannt und rechtzeitig behandelt werden“, betont Projektleiter Baumbach.

Der letzte, soeben publizierte Teil der Untersuchung identifizierte weitere mögliche Risikofaktoren für chronische Schmerzen nach einer Intensivbehandlung, darunter vorbestehende Schmerzen, niedrigeres Alter, vor allem aber starke Schmerzen unmittelbar nach der Intensivbehandlung. 

„Diese Ergebnisse sind besonders interessant, denn sie ähneln unseren Befunden bei Operationsschmerzen“, so Seniorautor Winfried Meissner. Hier ist bekannt, dass die Gabe bestimmter Medikamente während und unmittelbar nach der Operation einer Chronifizierung entgegenwirken kann. „Sollten dieses Wissen übertragbar sein, eröffnen sich auch für Intensivpatienten neue Ansätze zur Vorbeugung chronischer Beschwerden.“

Das Projekt ist zugleich ein Beispiel für die interdisziplinäre Kooperation der Jenaer Schmerzmediziner: 

Beteiligt an diesem Teilprojekt des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC) waren neben Anästhesisten auch Mitarbeiter der Klinik für Neurologie des UKJ und des Instituts für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Originalliteratur:
Baumbach P, Götz T, Günther A, Weiss T, Meissner W:
Prevalence and characteristics of chronic intensive care related pain: the role of severe sepsis and septic shock. Crit Care Med 2016; 44:1129-37 DOI: 10.1097/CCM.0000000000002309
Somatosensory Functions in Survivors of Critical Illness. Crit Care Med 2017; 45: e567-e574, DOI: 10.1097/CCM.0000000000001635.
Chronic intensive care-related pain: exploratory analysis on predictors and influence on health related quality of life. European Journal of Pain 2017, DOI: 10.1002/ejp.1129

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Cardiac Arrest Zentrum: Erfolgreich reanimiert?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Überlebenschancen verbessern - Herzzentrum Leipzig gründet Cardiac Arrest Zentrum

Patienten, die erfolgreich reanimiert wurden, haben eine wesentlich bessere Prognose, werden sie in einem spezialisierten Zentrum - einem so genannten Cardiac Arrest Zentrum - behandelt. 

Das Herzzentrum Leipzig hat nun als eines der ersten Zentren in Deutschland ein solches gegründet. 
 
Ein plötzlicher Herz- Kreislaufstillstand erfordert sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen, denn pro Minute, die bis zum Beginn einer Reanimation verstreicht, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um circa 10 Prozent. 

„Um die Prognose entscheidend zu verbessern, ist es aber nicht nur wichtig, dass nach einem Herz-Kreislaufstillstand sofort reanimiert wird, sondern auch, dass die Betroffenen anschließend medizinisch gut und professionell versorgt werden“, betont Professor Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur am Herzzentrum Leipzig.

„Diese Weiterbehandlung sollte daher unbedingt in einem dafür spezialisierten Zentrum – einem so genannten Cardiac-Arrest-Zentrum – erfolgen, in dem interdisziplinär und interprofessionell zusammengearbeitet wird, und wie wir es jetzt am Herzzentrum Leipzig als eines der ersten Zentren in Deutschland ebenfalls etabliert haben“, so der Kardiologe weiter.

Eine Arbeitsgruppe mit Prof. Dr. Thiele als Mitautor, bestehend aus Anästhesiologen, Kardiologen und Intensivmedizinern, hat unter dem Schirm des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) einen einheitlichen Kriterienkatalog erstellt, der die Rahmenbedingungen und notwendigen Voraussetzungen für die spezielle Versorgung von Reanimations-Patienten zusammenfasst.

„Neben dem entsprechend vorhandenen Personal, den verschiedenen Fachdisziplinen wie interventioneller Kardiologie, Anästhesiologie, Notfallmedizin und anderen, zählen dazu auch die 24-stündige Verfügbarkeit einer Intensivstation und eines Herzkatheterlabors. Darüber hinaus sollten ebenfalls alle Möglichkeiten der Bildgebung vorhanden sein, genauso wie standardisierte Behandlungspfade und Protokolle“, ergänzt Dr. Marcus Sandri, Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum Leipzig.

„Die Versorgung von Patienten nach einem plötzlichen Herzstillstand gehört von jeher zu den Kernkompetenzen des Herzzentrums. Wir verfügen über optimale Strukturen und erfüllen alle notwendigen Voraussetzungen, um mit dem jetzt gegründeten Cardiac-Arrest-Zentrum Patienten nach erfolgter Reanimation noch besser behandeln zu können und dadurch ihre Überlebenschancen langfristig zu erhöhen“, so Professor Thiele weiter.

Daten des Deutschen Reanimationsregisters weisen bereits nach, dass betroffene Patienten von den Zentrumsstrukturen profitieren.

Über das Herzzentrum Leipzig:
Das Herzzentrum Leipzig bietet mit seinen 440 Betten und zehn tagesklinischen Betten in der Universitätsklinik für Herzchirurgie, der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur (inkl. der Abteilung für Rhythmologie) und der Universitätsklinik für Kinderkardiologie sowie den Abteilungen für Anästhesiologie und Radiologie Hochleistungsmedizin rund um das Herz. Unter der Leitung international erfahrener Ärzte und namhafter Wissenschaftler arbeitet am Herzzentrum Leipzig ein Team von mehr als 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Seit der Inbetriebnahme im September 1994 besteht mit dem Freistaat Sachsen und der Universität Leipzig ein Kooperations- und Nutzungsvertrag. Das rechtlich und wirtschaftlich selbständige Herzzentrum kooperiert eng mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Seit 2014 ist das Herzzentrum Leipzig eine 100-prozentige Tochter der HELIOS Kliniken GmbH. www.helios-kliniken.de/herzzentrum

Über die HELIOS Kliniken Gruppe
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit mehr als 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. 15 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios.

In Deutschland verfügt Helios über 111 Akut- und Rehabilitationskliniken, 89 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 3,9 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt in Spanien 43 Kliniken, 44 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden in Spanien über 9,7 Millionen Patienten behandelt, davon 9,4 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 35.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro.

Helios und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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Juliane Dylus, Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation
Herzzentrum Leipzig, HELIOS Park-Klinikum Leipzig
Telefon: (0341) 865-21 91
E-Mail: juliane.dylus@helios-kliniken.de

Strümpellstr. 39
04289 Leipzig
Deutschland
Sachsen

Juliane Dylus



Der Kreissaal: Einladung zur Kindes- und Jugendalter Studie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Uni-Studie erforscht körperliche Beschwerden im Kindes- und Jugendalter – Teilnehmer/-innen gesucht

Psychologisches Institut sucht Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren 
 
Körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen sind im Kindes- und Jugendalter weit verbreitet und können zu deutlichen Belastungen und Beeinträchtigungen führen. 

In der psychologischen Forschung sind jedoch körperliche Beschwerden und damit einhergehende Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen bislang ein vernachlässigtes Feld.

Das Psychologische Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) führt daher eine Studie durch, um mehr über Kinder und Jugendliche mit körperlichen Beschwerden zu erfahren.
  • Dazu sucht die Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren, die an der Studie teilnehmen möchten. 
Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten entweder
- zumindest eine körperliche Beschwerde haben, die sie belastet, zum Beispiel Bauchschmerzen, oder
- allgemeine Ängste und Sorgen zeigen, beispielsweise vor schulischen Situationen, oder
- für die geplante Kontrollgruppe keines von beidem aufweisen, das heißt es werden auch „gesunde“ Kinder und Jugendliche gesucht.

Fragen zur Teilnahme oder zur Anmeldung richten Sie bitte an Studie-klinische-Psychologie@uni-mainz.de. 

Die Studienteilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung. Wenn gewünscht, geben die Studienleiter zudem eine individuelle Rückmeldung zum Untersuchungsbefund.

Das Projekt wird im Rahmen einer inneruniversitären Forschungsförderung der JGU gefördert.

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Dr. Stefanie Jungmann
Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie
Psychologisches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-39201
E-Mail: jungmann@uni-mainz.de
http://klinische-psychologie-mainz.de/mitarbeiter_jungmann.html 

Petra Giegerich Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Forum 3
55099 Mainz
Deutschland
Rheinland-Pfalz
E-Mail-Adresse: presse@uni-mainz.de
Telefon: 06131 39-22369
Fax: 06131 39-24139




Herzinfarkt: Heilung des Herzmuskel

Medizin am Abend Berlin Fazit: Kleinere Narbe nach Herzinfarkt

MHH-Forscher entdecken Wachstumsfaktor für bessere Wundheilung / Veröffentlichung in Circulation 
 
Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben einen bisher unbekannten Wachstumsfaktor entdeckt, der die Heilung des Herzmuskels nach Infarkt verbessert, so dass trotz großen Infarkts nur eine kleine Narbe entsteht. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in „Circulation“, dem renommierten Fachjournal der „American Heart Association“.


Professor Wollert, Dr. Marc Reboll und Dr. Mortimer Korf-Klingebiel, Erstautoren der Veröffentlichung, im Labor.

Professor Wollert, Dr. Marc Reboll und Dr. Mortimer Korf-Klingebiel, Erstautoren der Veröffentlichung, im Labor. Quelle „MHH/Kaiser“.

Beim Herzinfarkt kommt es zum Verschluss eines Herzkranzgefäßes.

Der Herzmuskel bekommt keinen Sauerstoff mehr, stirbt ab und vernarbt. Je schneller das Gefäß wiedereröffnet werden kann, desto kleiner ist der bleibende Schaden. Die Entwicklung einer bleibenden Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kann so am besten verhindert werden. Manche Patienten kommen jedoch erst spät ins Krankenhaus, zum Teil, weil sie ihre Beschwerden anfangs falsch einschätzen. Trotz Eröffnung des Herzkranzgefäßes geht bei diesen Patienten viel Herzmuskelgewebe verloren. Wie kann solchen Patienten geholfen und die Entwicklung einer Herzinsuffizienz verhindert werden?

Der Heilungsprozess nach Infarkt ist eine Entzündungsreaktion, die ähnlich verläuft wie bei einer Hautwunde. 

Entzündungszellen aus dem Knochenmark wandern in das abgestorbene Herzmuskelgewebe ein und setzen dort eine Vielzahl von Wachstumsfaktoren frei, die den Heilungsprozess koordinieren.

Das Team um Professor Dr. Kai Christoph Wollert, Leiter des Bereichs Molekulare und Translationale Kardiologie in der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie, hat nun in Knochenmarkzellen von Herzinfarktpatienten nach neuen Wachstumsfaktoren gesucht.

Dabei stießen die Forscher auf ein bislang kaum bekanntes Protein, das sogenannte EMC10. 

„EMC10 verstärkt das Gefäßwachstum und verkleinert so die Narbe nach Herzinfarkt“, sagt Professor Wollert, der auch im REBIRTH Exzellenzcluster an neuen Strategien für die Herzreparatur arbeitet.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie EMC10 auf Gefäßzellen wirkt, und stellten fest, dass EMC10 Gefäßzellen zielgerichteter zum geschädigten Herzmuskel wandern lässt und so die Blutversorgung des Gewebes verbessert.

„Wir möchten nun gemeinsam mit einem Industriepartner den Wachstumsfaktor in großer Menge herstellen.

  • Der Faktor könnte nach Herzinfarkt für eine Woche durch eine unter die Haut implantierte Minipumpe abgegeben werden“, sagt Professor Wollert. 

„Bei Mäusen mit Infarkt klappt das schon sehr gut.“ Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie, ergänzt:

„Es besteht die Hoffnung, dass durch eine solche Therapie auch bei Patienten eine Herzmuskelschwäche nach Infarkt verhindert werden kann.“

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Wollert, Wollert.Kai@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532 4055.



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Die Publikation finden Sie unter folgendem Link: http://circ.ahajournals.org/content/136/19/1809.full?ijkey=eWZJGPzjUfco1bG&k....

Der Kreissaal: Schmerzmittel in der Schwangerschaft - CAVE

Medizin am Abend Berlin Fazit: UKE-Studie: Jede zweite Frau nimmt während der Schwangerschaft Schmerzmittel ein

  • 47 Prozent der schwangeren Frauen nehmen während der Schwangerschaft Schmerzmittel ein. 

Das hat eine im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) laufende Studie ergeben. 

Die meisten Frauen (86 Prozent) bevorzugen bei einem Schmerzmittelbedarf den Wirkstoff Paracetamol. 

Die Einnahme erfolgte meist nur über einen kurzen Zeitraum und in geringer Dosierung. 

Gleichwohl weisen die Wissenschaftler des UKE darauf hin, dass bei unbedachter und gewohnheitsmäßiger Einnahme von Schmerzmitteln während der Schwangerschaft mit möglichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. 
 
Paracetamol ist ein Schmerzmittel, das während allen drei Trimestern der Schwangerschaft als Medikament zugelassen ist. 

Generell sorgen die rezeptfreie Verfügbarkeit sowie der hohe Bekanntheitsgrad für eine hohe Rate an Selbstmedikation. „

Bezogen auf die Schwangerschaft lagen bisher kaum detaillierte Daten zur Einnahmehäufigkeit und -dauer in Deutschland vor. Aktuelle Studien deuten jedoch ein erhöhtes Asthma-Risiko nach Paracetamol-Einnahme in der Schwangerschaft an. Daher war es dringend erforderlich, belastbare Daten zur Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft vorzulegen“, erläutert Studienleiterin Dr. Anke Diemert aus der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE.

Daten von 518 schwangeren Frauen ausgewertet
Im Rahme der PRINCE-Studie (Prenatal Determinants of Childrens Health), in der im UKE seit mehreren Jahren untersucht wird, welche Faktoren während der Schwangerschaft Einfluss auf die langfristige Kindergesundheit haben können, werden die schwangeren Teilnehmerinnen einmal pro Trimester unter anderem zu ihrer Schmerzmitteleinnahme befragt. Dabei werden genaue Daten zu Einnahmedauer und -dosis dokumentiert. Nach Auswertung der Daten von insgesamt 518 PRINCE-Teilnehmerinnen zeigte sich, dass 47 Prozent der Schwangeren mindestens einmal in der Schwangerschaft ein Schmerzmittel eingenommen haben. Dabei griffen 86 Prozent der Frauen auf Paracetamol zurück, wobei die Einnahmedauer überwiegend kurz und die Dosis gering war.

„Die Studienteilnehmerinnen, die im UKE entbunden haben, wurden außerdem um eine Nabel-schnurblutprobe gebeten, sodass wir die Möglichkeit erhielten, in einer Untergruppe von Frauen den Zusammenhang zwischen Paracetamol-Einnahme und Anzahl der Hämatopoetischen Stammzellen zu analysieren“, erklärt Prof. Dr. Gisa Tiegs, Leiterin des Instituts für Experimentelle Immunologie und Hepatologie.

Hämatopoetische Stammzellen sind Zellen, die aus dem Nabelschnurblut isoliert werden können und aus denen sich Immunzellen entwickeln.

  • Eine Veränderung dieser Stammzellen kann sich auf die Differenzierung von Immunzellen auswirken, welche bei der Entstehung von Krankheiten wie zum Beispiel allergischem Asthma von Bedeutung sind. 

Die aktuelle Studie zeigt, dass die Anzahl der hämatopoetischen Stammzellen im Nabelschnurblut nach mütterlicher Paracetamol-Einnahme verringert ist, besonders wenn die Einnahme im dritten Trimester der Schwangerschaft erfolgte. Welche Auswirkung die reduzierte Zahl dieser Stammzellen hat und wie sich das Immunsystem der Kinder weiter entwickelt, ist Gegenstand der aktuellen Forschung.

Paracetamol bei Schmerzen und Fieber auch in der Schwangerschaft angezeigt
Dr. Diemert weist darauf hin, dass die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft bei Schmerzen und Fieber durchaus angezeigt sein kann.

 „Kritisch sind lediglich Fälle zu sehen, in denen Paracetamol gewohnheitsmäßig und gegebenenfalls bedenkenlos eingenommen wird. Hier sollten mögliche Nebenwirkungen für das ungeborene Kind bedacht werden.“

Diese aktuellen Forschungsergebnisse sind bei EBioMedicine erschienen, einer Kollaboration der renommierten wissenschaftlichen Journale The Lancet und Cell Press. Die Arbeit ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ärzten in der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Klinischen Forschergruppe 296, die sich intensiv mit den Zusammenhängen von Schwangerschaft, Entwicklung des fetalen Immunsystems und späterer Kindergesundheit befasst.

Literatur:
Bremer, L., Goletzke, J., et al. „Paracetamol medication during pregnancy: insights on intake frequen-cies, dosages and effects on hematopoietic stem cell populations in cord blood from a longitudinal prospective pregnancy cohort, EBioMedicine, 2017, in press
DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.ebiom.2017.10.023

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Dr. Anke Diemert
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CAVE: Epilepsie-Chirurgie: Einzigartige Chance

Medizin am Abend Berlin Fazit: Epilepsie: Frühe Operation verhindert dauerhafte Anfälle

Epilepsie-Patienten, die mit Medikamenten nicht anfallsfrei werden, kann eine Gehirnoperation heilen. 

Dies zeigt die Auswertung der Daten von knapp 10.000 Patienten, die heute unter Federführung deutscher Neuropathologen, Neurologen und Neurochirurgen in der renommierten Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wird. 

Voraussetzung ist, dass die Hirnregion, von der die Anfälle ausgehen, sicher identifiziert und komplett entfernt wird. 
 
Im Schnitt erreichen 6 von 10 Patienten durch einen Eingriff Anfallsfreiheit.

Durchschnittlich bekommen Patienten aber 16 Jahre lang Medikamente, bevor sie operiert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) und die Deutsche Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) fordern angesichts dieser Zahlen ein Umdenken bei der Behandlung von Epilepsien. 

 „Man sollte Patienten, die eine hohe Heilungschance haben, so früh wie möglich identifizieren und operieren“, kommentiert Professor Jörg Wellmer, Leiter der Ruhr-Epileptologie an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum und Vorsitzender der Kommission Bildgebung der DGfE.

  • Drei Viertel aller Epilepsien beginnen bereits im Kindesalter.
  • Für diese Kinder geht viel berufliche und soziale Perspektive verloren, wenn eine Operation erst als letzte Behandlungsoption nach dem Scheitern jeder Arzneimitteltherapie betrachtet wird.

In Deutschland leben mehr als 600.000 Patienten mit Epilepsien. Die Krankheit hat viele Gesichter.

Sie äußert sich in Gefühlsstörungen oder Zuckungen eines Arms oder Beins ohne Einschränkung des Bewusstseins über Anfälle mit Bewusstseinstrübung und nicht steuerbaren Handlungen bis hin zu Verkrampfungen und Zuckungen des ganzen Körpers.

Den meisten Anfällen ist gemein, dass sie die Lebensqualität einschränken. Eine schlecht kontrollierte Epilepsie kann auch mit einem erhöhten Verletzungs- und Sterblichkeitsrisiko einhergehen. Mit Medikamenten gelingt es, etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen von ihren Anfällen zu befreien; bei den anderen wirken die sogenannten Antiepileptika nicht ausreichend, sie sind pharmakoresistent.

Für diese Patienten bietet die Epilepsiechirurgie eine einzigartige Chance, die Epilepsie zu heilen.

Datenbank als Spiegel der Behandlungspraxis in Europa

Die neue Studie liefert wertvolle Einblicke zur Behandlungspraxis und zu den Ergebnissen der Operationen. Die Daten stammen aus der European Epilepsy Brain Bank (EEBB). Seit 2006 werden dort die Informationen von operierten Patienten aus 36 Epilepsiezentren in 12 Ländern zentral erfasst; die Krankengeschichten erstrecken sich über ein Vierteljahrhundert. „Die jetzt unter der Federführung des Erlanger Neuropathologen und Leiters der EEBB, Professor Ingmar Blümcke, veröffentlichte Übersicht ist das Ergebnis einer konsequenten, interdisziplinären und internationalen Forschungsarbeit. Sie wird uns helfen, die Diagnostik und Behandlung unserer Patienten weiter zu verbessern“, kommentiert Professor Guido Reifenberger, Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.

Langes Warten bis zur Operation

Gelingt es, den Ursprung der Anfälle mittels EEG, Kernspintomographie (MRT) und anderen Verfahren auf eine spezifische Hirnregion zurückzuführen, bestehen häufig gute Chancen, die Krankheit durch die Entfernung des betroffenen Gewebes zu heilen.

Nach Schätzungen kommen dafür mehrere Zehntausend Patienten in Deutschland in Frage. 

„Allerdings zögern viele Ärzte und Patienten, weil sie einen hirnchirurgischen Eingriff nur als letzten Ausweg betrachten“, erklärt Professor Holger Lerche, Koautor der Studie, Vorstand am Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung und Ärztlicher Direktor der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie der Universität Tübingen. „Dabei machen moderne Operationstechniken die Epilepsiechirurgie in spezialisierten Zentren zu einem sehr sicheren Verfahren.“ Die Konsequenz der oft sehr späten Überweisung von Patienten an epilepsiechirurgische Zentren lässt sich aus der Studie ablesen: Die Zeit zwischen erstem Anfall und erfolgter Operation beträgt im Schnitt 16 Jahre.

65 Prozent der Kinder anfallsfrei

Die Auswertung der EU-finanzierten Datenbank zeigt auch, dass 75,9 Prozent aller Patienten ihren ersten Anfall vor dem 18. Lebensjahr erlitten. 72,5 Prozent wurden im Erwachsenenalter operiert, nur 27,5 Prozent bereits als Kinder. Männer und Frauen waren annähernd gleich häufig betroffen, und im Großteil der Fälle (71,9 Prozent) wurde der Schläfenlappen operiert. Nach dem Eingriff waren 65 Prozent aller operierten Kinder und 58 Prozent der Erwachsenen von ihren Anfällen befreit. „Das belegt, welchen wichtigen Beitrag die Operation zur Behandlung dieses EU-weit relevanten Krankheitsbilds leisten kann“, sagt Professor Peter Vajkoczy, Direktor der Neurochirurgischen Klinik der Charité, Berlin.

Nachweis epilepsieauslösender Hirnveränderungen

„Bei Patienten, die klar definierte epileptogene Läsionen aufweisen, sollte deren zuverlässige Identifikation mittels MRT vor einer möglichen Operation im Fokus der Diagnostik stehen“, betont Professor Wellmer. In der Studie fand sich in 92,3 Prozent der während der Operation entnommenen Gewebeproben geschädigtes Gewebe. 

  • Am häufigsten war mit 36,4 Prozent ein Verlust von Nervenzellen im Hippocampus (Hippocampussklerose). 
  • Weitere häufige Diagnosen waren niedriggradige Tumoren (23,6 Prozent) und Fehlbildungen der Hirnrinde (19,8 Prozent). 

„Mit einem frühen Nachweis der hier gefundenen Läsionen werden sich die Latenzen vom Beginn einer pharmakoresistenten Epilepsie bis zur erfolgreichen Epilepsiechirurgie verkürzen lassen“, so Professor Wellmer.

Konsequenz: früh zum Spezialisten

  • Nach der Definition der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) von 2010 gilt ein Patient, der nach Behandlungsversuchen mit mindestens zwei Medikamenten in ausreichender Dosierung nicht anfallsfrei wird, bereits als pharmakoresistent. 

Danach sinken die Chancen erheblich, mit weiteren Medikamenten noch eine Anfallsfreiheit zu erreichen.

„An dieser Stelle sollte eine Überweisung an ein Epilepsiezentrum erfolgen, um die Möglichkeit eines epilepsiechirurgischen Eingriffs zu prüfen“, schlussfolgert Professor Lerche.

Literatur
Blümcke I, et al.: Histopathological Findings in Brain Tissue Obtained during Epilepsy Surgery. New England Journal of Medicine 2017; 377(17): 1648-16562017; 377(17): 1648-1656
Kwan P, et al.: Definition of drug resistant epilepsy: consensus proposal by the ad hoc Task Force of the ILAE Commission on Therapeutic Strategies. Epilepsia 2010; 51 (6): 1069–1077

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,Prof. Dr. med. Ingmar Blümcke
Neuropathologisches Institut
Universitätsklinikum Erlangen
Schwabachanlage 6 (Kopfkliniken), 91054 Erlangen
Tel.: +49 (0)9131 8526031
E-Mail: Ingmar.bluemcke@uk-erlangen.de

Prof. Dr. med. Holger Lerche
Zentrum für Neurologie
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie
Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen
Tel.: +49 (0)7071 2980466
E-Mail: Holger.lerche@uni-tuebingen.de

Prof. Dr. med. Peter Vajkoczy
Direktor der Klinik für Neurochirurgie mit Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie
Charite Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 450560222
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Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
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Intersexueller Kinder

Medizin am Abend Berlin Fazit: Kinder und Eltern besser beraten und behandeln

Eltern intersexueller Kinder in Nordrhein-Westfalen machen teils haarsträubende Erfahrungen. 
 
Ein Kind, das weder Mädchen noch Junge ist:

Für manche Eltern ist das ein Schock.

Für andere ist es viel schwieriger, wie das Medizinsystem reagiert.

Anike Krämer und Prof. Dr. Katja Sabisch vom Lehrstuhl Gender Studies der Ruhr-Universität Bochum haben mit Eltern sowie Medizinerinnen und Medizinern gesprochen. Sie zeichnen in ihrer jetzt erschienenen Studie ein Bild des Schicksals der Familien intersexueller Kinder und machen Vorschläge, um deren Situation zu verbessern.

  • Dazu gehören neben dem Verbot kosmetischer Operationen die Einrichtung von Kompetenzzentren, die Behandlung des Themas im Schulunterricht und eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit.

Lotsensystem wäre wünschenswert

Wenn ein Kind nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden kann, steht zunächst eine Vielzahl an Untersuchungen und Tests an.

Je nachdem, wo das Kind geboren wurde, bedeutet das für die Eltern viel Fahrerei, viel Bürokratie und ständig wechselnde Ansprechpartner. Zwei bis drei inoffizielle Kompetenzzentren haben die Forscherinnen in Nordrhein-Westfalen ausgemacht, ein offizielles gibt es nicht.

Mitunter wurden Eltern zwischen Tür und Angel im Krankenhaus über die Diagnose ihres Kindes informiert.

„Ein Lotsensystem wäre wünschenswert, denn so läge es in der Hand einer Person, die Termine zu koordinieren und Informationen zu sammeln“, so die Forscherinnen. „Durch eine feste Ansprechperson könnten Wartezeiten verkürzt und die Unsicherheit der Eltern bezüglich der komplexen Abläufe verringert werden. Auch die Kommunikation innerhalb des Krankenhauses und die zwischen Medizin und Eltern würde sich verbessern.“

Häufig wird operiert

Die Forscherinnen sprechen sich außerdem für ein striktes Verbot kosmetischer Operationen wie die Schaffung einer Vagina aus.

Zwar hat sich die Medizin inzwischen von der früher gängigen Praxis abgewandt, Kleinkinder möglichst früh zu operieren, um sie einem Geschlecht anzugleichen. 
Dennoch gibt es häufig Eingriffe. Im Gespräch mit den Eltern erfuhren die Forscherinnen von einem Fall, bei dem einem Kind ohne Einwilligung der Eltern im Bauchraum befindliche Hoden entfernt wurden.

„Dass die Operateure damit geltendes Recht verletzen, ist ihnen offenbar nicht bewusst“, so Katja Sabisch.

In einem Verbot kosmetischer Operationen sehen die Forscherinnen auch eine Entlastung der Mediziner von schwierigen Entscheidungen. 

Eltern intersexueller Kinder wünschen sich psychosoziale Beratung und Unterstützung.

Besonders der Austausch mit anderen Betroffenen scheint gewinnbringend.

Alle Interviewten wünschen sich zudem mehr Öffentlichkeitsarbeit.

Sie soll zu einem toleranteren und offeneren gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema führen, ebenso wie eine Behandlung des Themas Intersexualität im Schulunterricht.


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Prof. Dr. Katja Sabisch
Lehrstuhl Gender Studies
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Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 22988
E-Mail: katja.sabisch@rub.de

Arne Dessaul Ruhr-Universität Bochum

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