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Die Niere und der Urin: Haushaltszucker, Traubenzucker, Fruchtzucker

Medizin am Abend Berlin Fazit: Haushaltszucker im Urin? Biologen der Uni Osnabrück machen verblüffende Entdeckung

Unser Urin enthält Haushaltzucker, was für den Schutz der Nierenzellen eine wichtige Rolle spielen kann. 

Diesen im Rahmen ihres von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützten Forschungsprojekts erzielten Befund publizierten Dr. Olga Vitavska und Prof. Dr. Helmut Wieczorek vom Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück kürzlich im European Journal of Physiology (Vol. 468, 2016). 
 
Zum Hintergrund: 
  • Täglich produzieren die Nieren ein bis zwei Liter Urin und sorgen dafür, dass der Salz- und Flüssigkeit-Haushalt in unserem Körper stabil bleibt. 
Während der Erfüllung dieser lebenswichtigen Funktion stehen die Nierenzellen selbst unter einer enormen Belastung. 
»Wenn wir nicht ausreichend trinken, wird unser Urin sehr konzentriert und die Epithelzellen im Nierenmark können schrumpfen«, erklärt Vitavska. 
»Wenn wir viel Flüssigkeit zu sich nehmen, wird der Urin sehr wässrig und die Nierenzellen können schwellen und platzen. 
Auch wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt, haben die Nieren ständig zu tun. Eine Tasse leckeren Tees für uns bedeutet viel Arbeit für unsere Nieren.«
  • Damit die Nierenzellen ihr Volumen stabil halten und dadurch funktionsfähig bleiben, werden so genannte Osmolyte in sie hinein bzw. aus ihnen heraus transportiert, wodurch der Änderung des Zellvolumens entgegengewirkt wird. 
Manche Osmolyte synthetisieren die Nierenzellen selbst, einige müssen jedoch aus dem Blut aufgenommen werden.

Um in die Zelle zu kommen, benötigen Osmolyte bestimmte Proteine, die sie durch die Zellmembran transportieren.

Die Osnabrücker Wissenschaftler haben eine neue Klasse solcher Membranproteine in Nierenzellen gefunden. 
Diese befinden sich an der zum Urin gerichteten Seite der Nierenzellen und können Zucker wie Haushaltzucker (Saccharose), Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose) in die Zellen transportieren.
  • Bei gesunden Menschen ist Glucose im Urin nicht nachweisbar, ihre Anwesenheit hingegen dient als Marker für Diabetes. 
  • Fructose ist im Urin vorhanden, kann aber in der Zelle umgewandelt und als Energiequelle genutzt werden. 
  • »Saccharose dagegen bleibt stabil und kann somit als ein effektiver Osmolyt dienen. 
Obwohl Saccharose im Urin nur in sehr geringer Konzentration vorkommt und nur mit sehr sensitiven Methoden bestimmt werden kann, reicht dies für eine Funktion als Osmolyt völlig aus«, so Wieczorek.

Für die Medizin ergeben sich aus den Befunden der Osnabrücker Wissenschaftler neue Einsichten über die Schutzmechanismen der Nierenzellen.

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Magensäureblocker: Protonenpumpeninhibitoren (PPI)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Magensäureblocker: Ohne eindeutige Diagnose nicht langfristig einnehmen

Protonenpumpeninhibitoren (PPI), auch Magensäureblocker genannt, gehören zu den hierzulande am häufigsten eingenommenen Medikamenten. 

Nach Angaben des aktuellen Arzneimittelverordnungs-Reports hat sich ihre Verordnung in den zurückliegenden zehn Jahren mehr als verdreifacht und lag 2015 bei rund 3,7 Milliarden definierten Tagesdosen (DDD, daily defined dose). 

Protonenpumpeninhibitoren sind wichtige Medikamente, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). 

  • Sie würden jedoch vielfach auch bei Beschwerden eingesetzt, für die sie nicht geeignet seien.  
  • In jüngster Zeit mehren sich Hinweise, dass eine langfristige Einnahme von PPI mehr Nebenwirkungen verursachen könnte, als bislang bekannt. Eine Dauermedikation sollte deshalb nur unter ärztlicher Betreuung und bei klar abgesicherter Diagnose erfolgen, empfiehlt die DGVS.

Protonenpumpeninhibitoren, umgangssprachlich auch Magensäureblocker oder Magenschutz genannt, reduzieren die Bildung von Magensäure.

 „Diese Medikamente sind wirksam und wichtig zur Behandlung und Vorbeugung bestimmter säureassoziierter Magenerkrankungen wie beispielsweise der Refluxkrankheit, der gastroduodenalen Ulkuskrankheit, des Barrett-Ösophagus oder des Zollinger-Ellison-Syndroms“, erklärt DGVS-Experte Professor Dr. med. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik, Universitätsmedizin Mannheim.

„In manchen Fällen ist auch ihr Einsatz als ‚Magenschutz‘, 
also als Vorsorge von Magenblutungen, ausgelöst durch die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente wie Acetylsalicylsaure oder nichtsteroidale Antirheumatika, sinnvoll und wichtig“, so der Gastroenterologe.

Zu häufig aber würden Protonenpumpeninhibitoren auch bei Beschwerden angewandt, bei denen ihr Nutzen nicht wissenschaftlich nachgewiesen sei.

Hierzu zählt vor allem ein Reizmagen. 

„Ein Reizmagen-Syndrom ist nicht ganz leicht zu behandeln, denn seine Symptome und die Ursachen sind vielfältig. “

,Aus Mangel an effizienten Therapien wird dann nicht selten auf PPIs zurückgegriffen so Ebert.

Die unkritische Einnahme von PPIs bei unspezifischen und teils auch ernährungsbedingten Magenbeschwerden – etwa Aufstoßen, Völlegefühl oder Übelkeit – werde zudem dadurch begünstigt, dass die Medikamente auch freiverkäuflich in Apotheken abgegeben würden. Aus dem gelegentlichen Griff zu den PPIs kann schnell eine Dauereinnahme werden.

Grund: Beim abrupten Absetzen eines PPI kann es bei manchen Patienten zu einer überschießenden Produktion von Magensäure kommen – dann treten die Symptome, gegen die das Medikament eingenommen wurde, eine gewisse Zeit lang sogar noch verstärkt auf. „Dies führt nicht selten dazu, dass Patienten das Medikament dann weiter einnehmen und langfristig dabei bleiben“, so Ebert.

In jüngster Zeit mehren sich Hinweise und Studien, dass eine langfristige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren – über mehrere Monate oder sogar Jahre – mit möglichen Nebenwirkungen assoziiert ist.

  • Zu den unter Wissenschaftlern diskutierten möglichen Risiken zählen insbesondere ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche und eine Veränderung der Darmflora. 
  • Verschiedene Untersuchungen zeigten auch, dass bei langfristiger Einnahme von PPI die Rate an Darminfektionen mit Erregern wie Clostridium difficile oder Campylobacter zunahm. „

Hier muss man jedoch betonen: 

Bei vielen der vermuteten Nebenwirkungen ist die Studienlage bislang noch dürftig und teils auch widersprüchlich“, sagt DGVS-Pressesprecher Professor Dr. med. Christian Trautwein aus Aachen.

Gesicherte Erkenntnisse gebe es bislang kaum – es brauche weitere, aussagekräftige Studien, um die aktuellen Hinweise zu belegen oder zu widerlegen.

„Dennoch müssen die aktuellen Hinweise Anlass dazu geben, die bislang recht unkritische Verschreibung und Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren zu überdenken“, betont Trautwein.

Bislang waren PPIs für ein sehr gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis bekannt, weshalb die Verordnung oft sehr großzügig und die Indikationsstellung recht weit gefasst war – dies muss sich ändern.“

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten rät:

  1. Protonenpumpeninhibitoren sollten nicht langfristig – über mehr als zwei Monate – ohne eine eindeutige, gesicherte Diagnose, die eine PPI-Therapie unabdingbar erfordert, eingenommen werden. 
  2. Hierfür sei etwa ein Gastroenterologe der richtige Ansprechpartner. Von einer regelmäßigen Einnahme von PPIs ohne ärztliche Überwachung und klare Indikation rät die Fachgesellschaft ab.

Literatur:
Mössner, J, Magen-Darm-Mittel und Lebertherapeutika. In: Schwabe, U., Paffrath, D. (Hrsg), Arzneimittelverordnungs-Report 2016, Berlin Heidelberg: Springer 2016. http://www.springer.com/de/book/9783662503508

Ueberschaer, H., Allescher H.D., Protonenpumpenhemmer – Nebenwirkungen und Komplikationen der langfristigen Protonenpumpenhemmereinnahme, Z Gastroenterol 2017; 55(01): 63-74, DOI: 10.1055/s-0042-121265 https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0042-121265

Buendgens L, Bruensing J, Matthes M, Dückers H, Luedde T, Trautwein C, Tacke F, Koch A., Administration of proton pump inhibitors in critically ill medical patients is associated with increased risk of developing Clostridium difficile-associated diarrhea. J Crit Care. 2014 Aug; 29(4):696.e11-5. http://dx.doi.org/10.1016/j.jcrc.2014.03.002

Mössner, J, The indications, applications, and risks of proton pump inhibitors — a review after 25 years. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 477–83. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0477 http://www.aerzteblatt.de/pdf/113/27/m477.pdf

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.

Mehr Informationen finden Interessierte unter http://www.dgvs.de oder im aktuellen DGVS-Video

https://www.youtube.com/watch?v=Orv-uHE1fls.

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Diabetiker: Fettsäurewerten im Blut - Gefahr

Medizin am Abend Berlin Fazit: Funktion von Duftrezeptor im menschlichen Herzen aufgeklärt

  • In menschlichen Herzmuskelzellen haben Forscher erstmals die Funktion von Riechrezeptoren aufgeklärt, die auch in der Nase vorkommen. 
  • Einer der Rezeptoren reagiert auf Fettsäuren, die sich gehäuft im Blut von Diabetikern finden. Aktiviert eine Fettsäure den Rezeptor, hat das einen negativen Effekt: 
Herzfrequenz und Herzkraft reduzieren sich. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Komasaufen in Berlin


Das Team um Dr. Nikolina Jovancevic und Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum berichtet die Ergebnisse in der Zeitschrift „Basic Research in Cardiology“. 
 Nikolina Jovancevic und Hanns Hatt mit dem Duftstoff, der den Riechrezeptor im Herzen aktiviert
Nikolina Jovancevic und Hanns Hatt mit dem Duftstoff, der den Riechrezeptor im Herzen aktiviert
© RUB, Kramer
 
Die Forscher analysierten das Erbgut von Herzmuskelzellen mit modernen Gensequenziertechniken. Sie fanden aktive Gene für zehn verschiedene Riechrezeptoren. Rezeptor OR51E1 kam besonders häufig vor. Für weitere Versuche stellten die Forscher Herzmuskelzellen aus embryonalen Stammzellen und menschlichen Hautzellen her, in Kooperation mit dem Labor von Prof. Dr. Jürgen Hescheler von der Universität zu Köln. In diesen aktivierten sie Rezeptor OR51E1 mit dem Duftstoff Nonan/Decansäure, der einen ranzig-fettigen Geruchseindruck auslöst. Er verminderte die Schlagfrequenz der gezüchteten Miniherzen – und zwar umso stärker, je höher die Konzentration des Duftstoffs war. Entfernten die Forscher den Duftstoff, schlugen die Miniherzen wieder normal.

Reduzierte Herzkraft

In Kooperation mit Prof. Dr. Henrik Milting vom Herz-und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen untersuchten die Bochumer Forscher auch Muskelzellen aus explantierten Herzen von Patienten.

Aktivierten sie den Rezeptor OR51E1 mit dem Fettsäureduft, reduzierte sich die Herzkraft.

Die Ergebnisse bestätigten sich in Experimenten mit Gewebeschnitten aus diesen Herzen, die in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Andreas Dendorfer vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München erfolgten.

Bei Menschen kommen die Fettsäuren, die an OR51E1 andocken können, im Blut und Herz-Fettgewebe in einer Konzentration vor, die ausreicht, um den Rezeptor zu aktivieren. 

Das bestätigten Analysen in Kooperation mit Prof. Dr. Erwin Schleicher von der Universitätsklinik in Tübingen.

Besonders im Blut von Diabetikern liegen die Fettsäuren in erhöhten Konzentrationen vor.

Negative Wirkung bei Diabetikern vermutet

„Das könnte sich negativ auf die Herzfunktion von Diabetikern auswirken“, vermutet Hanns Hatt, Leiter des Bochumer Lehrstuhls für Zellphysiologie. Sein Team entwickelte inzwischen einen Blocker für Rezeptor OR51E1, der den negativen Effekt der aktivierenden Düfte aufhebt. Es handelt sich um das Molekül 2-Ethylhexansäure.


Sie haben erforscht, warum das Herz riechen kann: Nikolina Jovancevic und Hanns Hatt
Sie haben erforscht, warum das Herz riechen kann: Nikolina Jovancevic und Hanns Hatt
© RUB, Kramer

„Der Einsatz eines Blockers könnte in Zukunft helfen, die durch solche mittellangen Fettsäuren erzeugten negativen Wirkungen auf das menschliche Herz zu reduzieren – vor allem bei Patienten mit erhöhten Fettsäurewerten im Blut“, folgert Hatt. 

  • Auch einen Beitrag zur Therapie von Patienten mit stark erhöhten Herzfrequenzen hält er für möglich. 

 Denkbar wäre es laut dem Bochumer Riechforscher sogar, den Duftstoff in Form einer Salbe zu verabreichen. „Wenn man die Stelle über dem Herzen einreibt, könnten genügend Duftstoffe durch die Haut gelangen, um eine Wirkung auf das Herz auszuüben; dafür gibt es erste Hinweise“, so Hatt.

Förderung

Finanzielle Unterstützung für die Arbeiten kam von der Heinrich-und-Alma-Vogelsang-Stiftung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 642, der Erich-und-Hanna-Klessmann-Stiftung sowie vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (Grant 81X2600217).

Originalveröffentlichung

Nikolina Jovancevic et al.: Medium-chain fatty acids modulate myocardial function via a cardiac odorant receptor, in: Basic Research in Cardiology, 2017, DOI: 10.1007/s00395-017-0600-y

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Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt
Lehrstuhl für Zellphysiologie
Fakultät für Biologie und Biotechnologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 24586
E-Mail: hanns.hatt@rub.de
Dr. Julia Weiler Ruhr-Universität Bochum

Video im Netz

Ein Video, das die Behandlung der Herzzellen mit dem Duftstoff zeigt, 

finden Sie unter: http://news.rub.de/duftforschung-herz

Jagdhunde - Bewegungsapparat der Hunde

Medizin am Abend Berlin Fazit: „Bring es wieder“, aber mit Maß und Ziel – Apportieren belastet die Vorderbeine von Hunden

Jagdhunde, wie die beliebte Rasse der Retriever, sind bestens geeignet, um Vögel oder kleines Wild zu apportieren. 

Das getragene Gewicht belastet allerdings den Bewegungsapparat der Hunde. 

Mit der Beute im Maul kippen die Tiere ähnlich einer Wippe nach vorne, wie eine Bewegungsstudie von ExpertInnen der Vetmeduni Vienna zeigte. 

Bestehende Gelenks- oder Sehnenschäden der Vorderbeine können dadurch verstärkt werden. 

Sowohl beim Aufbautraining von Welpen, aber auch bei erwachsenen Tieren sollte man daher mit angepassten Gewichten arbeiten. 

Die Gelenke sollten ebenso regelmäßig von SpezialistInnen kontrolliert werden. Die Studie wurde in BMC Veterinary Research veröffentlicht. 
 Auch wenn sich Apportierhunde, wie die Retriever, bestens für das Tragen von Beute eignen, muss darauf geachtet werden, dass die Last nicht zu schwer wird.
Auch wenn sich Apportierhunde, wie die Retriever, bestens für das Tragen von Beute eignen, muss darauf geachtet werden, dass die Last nicht zu schwer wird. Elli Winter/moorhunde.de

 
.Retriever wurden eigentlich nicht als Familienhunde, sondern für Arbeit oder Jagd gezüchtet 

Sie sind sogenannte Apportierhunde, die für das Herbeibringen von Vögeln und Niederwild wie Hasen eingesetzt werden können. Mittlerweile wird diese Fähigkeit auch bei Wettbewerben genutzt, bei denen ausschließlich Dummies zum Einsatz kommen, mit denen die Tiere vom Welpenalter an trainiert werden. Die gleichen künstlichen Gewichte werden auch zum Training für die Jagd verwendet.


Ein ausgewachsenes Tier kann durchaus einige Kilo im Maul tragen.

„Doch selbst wenn Apportierhunde die Voraussetzungen mitbringen, stellt das zusätzliche Gewicht eine körperliche Belastung für die Tiere dar“, sagt Barbara Bockstahler von der Klinischen Abteilung für Kleintierchirurgie der Vetmeduni Vienna.

Beim Apportieren werden vor allem die Gelenke und Sehnen des Bewegungsapparates beansprucht.

Das ist vergleichbar, wenn wir mit einer Last laufen würden. Bislang war jedoch unklar, ob sich die Belastung auf den gesamten Bewegungsapparat verteilt oder es zu einer einseitigen Belastung kommt.

Bewegungsanalyselabor für Hunde gibt Aufschluss

Die Auswirkungen auf den Bewegungsapparat wurden in einem speziellen Bewegungslabor mit zehn trainierten Hunden analysiert. Die ForscherInnen ließen die Tiere ohne und mit Gewichten im Maul auf einer sogenannten Kraftmessplatte gehen. „Über eine Kraftmessplatte kann die nach oben gerichtete Bodenreaktionskraft gemessen werden“, erklärt Bockstahler. Diese wird vom Boden zurückgegeben und entspricht exakt der Kraft, die beim Auftreten durch das Gewicht auf den Boden wirkt.


Misst man die Bodenreaktionskraft ohne zusätzliche Belastung, so ist das Gewicht eines Hundes zu zirka 60 Prozent auf die Vorder- und 40 Prozent auf die Hinterbeine verteilt.

Ist ein Bereich mehr belastet, ergibt sich ein messbarer Unterschied. Ein weiterer Parameter war die Druckverteilung unter den Pfoten. „Das ist vergleichbar mit einem Mensch, der mit einem Gewicht in der Hand leicht nach hinten kippt und damit eher auf den Fersen steht“, erklärt Bockstahler.

Hunde kippen durch Gewicht quasi nach vorn

Die ForscherInnen stellten fest, dass sich die Kräfte durch das Gewicht im Maul immer erhöhen, sich aber vor allem auf die Vorderbeine auswirken. An den Hinterbeinen wurden die Hunde in jedem Fall und mit steigendem Gewicht immer leichter.

Das Tragen der Beute hatte damit einen ähnlichen Effekt wie eine Wippe.

Zur Veranschaulichung: Sitzen sich zwei gleichschwere Kinder gegenüber, bleibt die Wippe ausbalanciert. Sitzt ein Erwachsener auf der einen Seite, dann kippt die Wippe auf diese Seite und ein Kind wird dauerhaft hochgehoben.
Im Bewegungslabor kann der Belastungstest allerdings nur im Schritt und nicht im Lauf oder Sprung durchgeführt werden. Vor allem bei der Jagd, aber auch bei den Wettbewerben sind die Retriever mit schnellerem Tempo unterwegs. „Im Labor können solche Bewegungsabläufe natürlich nicht eins zu eins nachgestellt werden“, erklärt Bockstahler. Allerdings konnten die ExpertInnen anhand der ermittelten Werte eine Hochrechnung erstellen, wie sich die einwirkenden Kräfte beim Laufen oder Springen verändern oder verstärken und so auf die Gelenke auswirken. Derartige Bewegungs- oder Ganganalysen werden auch bei der Physiotherapie von Menschen angewendet, um Abweichungen von normalen Gangmustern festzustellen.

Regelmäßige Kontrolle und richtiges Training wichtig

Die Retriever sind eigentlich vom körperlichen Vermögen her bestens für das Tragen von Lasten geeignet.

Ein gesunder Hund hält deshalb eine angemessene Gewichtsbelastung auch aus. Beim Training von Hunden, die noch im Wachstum sind, muss man jedoch aufpassen, dass diese keine Folgeschäden davontragen. Werden die Retriever zu Jagd oder Wettbewerbszwecken trainiert, sollte deshalb regelmäßig ein Spezialist aufgesucht werden.

  • Die Gelenke, Sehnen und Muskeln werden dabei überprüft. Das gilt besonders für Junghunde, bei denen regelmäßige Kontrollen Schädigungen vorbeugen. „Prinzipiell sind Trainings mit Gewichten - mit Maß und Ziel - und der Einsatz als Apportierhund aber völlig in Ordnung“, so Bockstahler.

Service:
Der Artikel „Compensatory load redistribution in Labrador retrievers when carrying different weights – a non-randomized prospective trial“ von Barbara Bockstahler, Alexander Tichy und Patricia Aigner wurde in der Fachzeitschrift BMC Veterinary Research veröffentlicht.
http://bmcvetres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12917-016-0715-7
DOI: 10.1186/s12917-016-0715-7

Über die Veterinärmedizinische Universität Wien
Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.300 MitarbeiterInnen und bildet zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich gehören ebenfalls zur Vetmeduni Vienna. http://www.vetmeduni.ac.at

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Kinderalter: Die Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Ergebnisse aus dem Europäischen Kinder-Ablationsregister

Die Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen wird seit 25 Jahren auch im Kindesalter durchgeführt. 

Über die ersten Ergebnisse aus dem europäischen pädiatrischen Katheterablationsregister wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) in Leipzig berichtet.  
  • Tachykarde Herzrhythmusstörungen können in jedem Lebensalter auftreten. 
Das häufigste Substrat für supraventrikuläre Tachykardien im Kindesalter ist das Vorliegen einer akzessorischen Bahn, die zweithäufigste Form ist die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie. 

Vom nordamerikanischen Kinderablationsregister wurden Anfang der 2000er Jahre die Ergebnisse von insgesamt 7600 Kindern vorgestellt. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzDiskussion: EKG-Früherkennung 

Medizin am Abend Berlin ZusatzDiskussions-Thema: Spirometrie

Die prozedurale Erfolgsquote lag in der ersten Ära dieser Studie initial bei 90.4 % und am Ende der Studie bei 95 %.

Die Durchleuchtungszeiten waren damals beträchtlich und betrugen im Schnitt 50 resp.40 Minuten; die Komplikationsrate lag bei 4.2 bzw. 3.0%.

Auf der Jahrestagung der DGPK in Leipzig wurde jetzt aus der Kinderkardiologie Göttingen über erste Ergebnisse des europäischen multizentrischen pädiatrischen Katheterablations-Registers (EUROPA) berichtet.

Die primäre Ablationserfolgsquote für alle erfassten Tachykardieformen lag hier bei 95%. 

Die Durchleuchtungszeiten und die Komplikationsrate waren im Vergleich zu den amerikanischen Registerdaten deutlich niedriger und betrugen 8.7 Minuten bzw. 0.5%.
  • Die Einführung der 3D-Mapping-Systeme führte wie im Erwachsenenalter auch bei Kindern zu einer deutlichen Reduktion der Durchleuchtungszeiten sowie auch zu einer Erhöhung des Ablationserfolgs und einer Senkung der Rezidivrate.
Seit etwa 15 Jahren wird neben der Hochfrequenzstrom-Ablation auch die Kryoenergie zur Ablationsbehandlung bei Kindern eingesetzt.

Vorteil ist die Vermeidung eines AV-Blocks durch das Cryonapping. 

Hier wird bei AV-Knoten-nahen Substraten wie der AVNRT eine reversible Cryo-Läsion erzeugt, so dass sowohl der Erfolg wie auch das AV-Blockrisiko unmittelbar beurteilt werden können.

Nachteilig sind deutlich verlängerte Prozedurzeiten und eine höhere Rezidivrate. 

Hinsichtlich des Ablationszeitpunktes gilt für das Kindesalter, dass möglichst ein Körpergewicht von 15 kg erreicht werden soll, da die Komplikationsrate darunter erhöht ist.

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Prof. Dr. Thomas Paul
Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie,
Neonatologie, Intensivmedizin und Pneumologie
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Tel.: 0551-3966203
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Fax: 06841/1627327
E-Mail-Adresse: angelika.lindinger@uks.eu
Weiterführende Literatur
Paul T, Krause U, Della Bella P, Gulletta S, De Filippo P, Ferrari P, Gebauer R, Paech C, Kubus P, Janusek J (2016): The European Pediatric Catheter Ablation Registry (EUROPA) – first results. Heart Rhythm 13 Suppl. p187

Deine Aktualisierung des Gedächtnisses

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Können wir gezielt vergessen?

Eine Forschergruppe der Universität Regensburg um Prof. Dr. Karl-Heinz Bäuml, Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Entwicklungspsychologie, untersuchte in einer experimentellen Studie, wie lange absichtlich herbeigeführte Aktualisierungen im Gedächtnis bleiben. 

  • Sie fanden heraus, dass nicht mehr benötigte Informationen dauerhaft vergessen werden können. 
 
Erfolgreiche Aktualisierungen sind ein zentraler Baustein des menschlichen Gedächtnisses. 

Wenn im Gedächtnis neue Information, z. B. ein neues Computerpasswort, an die Stelle veralteter Information – das alte Passwort – treten soll, wird die alte Information dabei nicht einfach überschrieben.

Stattdessen wird der Zugriff auf die veraltete Information erschwert und so das Erinnern der neueren Information erleichtert.

Zahlreiche frühere Befunde zeigten, dass Menschen zumindest kurzfristig ihr Gedächtnis auf diese Weise aktualisieren können. Es war jedoch weitgehend unklar, wie lange diese Effekte andauern und welche kognitiven Prozesse ihnen zugrunde liegen.

Die Regensburger Forschergruppe um Prof. Dr. Karl-Heinz Bäuml und Dr. Magdalena Abel untersuchte in einer Serie von Experimenten an insgesamt 360 Versuchspersonen, wie langlebig Effekte von bewusst herbeigeführter Gedächtnisaktualisierung sind.

Die Versuchsteilnehmenden mussten sich zwei Wortlisten einprägen. Ein Drittel der Teilnehmenden erhielt nach dem Lernen der ersten Liste den Hinweis, sich diese Liste weiter zu merken und sich noch weitere Wörter einzuprägen.

Das zweite Drittel der Teilnehmenden erhielt den Hinweis, die erste Liste wieder zu vergessen; dazu wurde ein Computercrash simuliert und die Probanden wurden darauf hingewiesen, dass das Experiment leider neu gestartet werden müsse.

Das letzte Drittel der Versuchspersonen wurde nach dem Lernen der ersten Liste aufgefordert, sich für eine Minute vorzustellen, durch ihr Elternhaus zu gehen und dazu eine kleine Skizze zu erstellen; derart absichtlich herbeigeführter mentaler Kontextwechsel führt in der Regel ebenfalls zu einem schlechteren Erinnern des vorausgehenden Materials.

Nach einer Wartezeit von 3 Minuten, 20 Minuten oder 24 Stunden wurde ein Erinnerungstest durchgeführt, in dem sich die Versuchsteilnehmer an die Wörter der beiden Listen erinnern sollten.

Die Ergebnisse der Studie demonstrieren, dass der Vergessenshinweis an die Teilnehmenden ein Vergessen der veralteten Information nach allen drei zeitlichen Intervallen erzeugte.

Im Gegensatz dazu erschwerte der durch die Vorstellungsaufgabe erzeugte Kontextwechsel nur kurzfristig das Erinnern der ersten Liste.

Diese Befunde dokumentieren erstmals, dass absichtlich erzeugte Aktualisierungen des Gedächtnisses durchaus nachhaltig sein können. 
Sie werfen Licht auf die Frage, welche kognitiven Mechanismen einer erfolgreichen Gedächtnisaktualisierung zugrunde liegen.

Die Befunde der Regensburger Studie verbessern das Verständnis von Aktualisierungsprozessen im menschlichen Gedächtnis.

Sie stützen und ergänzen frühere Ergebnisse der Forschergruppe von Prof. Dr. Bäuml.

Die beobachtete Nachhaltigkeit des Aktualisierungseffekts legt auch seine Einsetzbarkeit im pädagogischen Kontext nahe. 

Dazu sollten weitere Experimente im praxisnahen Kontext erfolgen.

Die Studie ist in der Januarausgabe der Zeitschrift: „Journal of Memory and Language“ unter dem Originaltitel: „Testing the context-change account oft list-method directed forgetting: The role of retention interval” erschienen (DOI: 10.1016/j.jml.2016.06.009).

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Begründeter Verdacht: Ärztliche Zweit- und Drittmeinung.....

Medizin am Abend Berlin Fazit: Kurze Wartezeiten zwischen Untersuchung und Befund im Mammographie-Screening

94 Prozent der rund 2,9 Millionen untersuchten Frauen erhalten innerhalb von 7 Werktagen nach der Mammographie-Untersuchung den Befund. 

Ist eine ergänzende Untersuchung mit Ultraschall und Mammographie erforderlich, erhalten die Frauen in 92 Prozent der Fälle einen weiteren Untersuchungstermin innerhalb einer Woche nach der Befundmitteilung. 
 Nach 7 Tagen erhalten Frauen das Ergebnis der Doppelbefundung
Nach 7 Tagen erhalten Frauen das Ergebnis der Doppelbefundung Viviane Wild / Kooperationsgemeinschaft Mammographie
 
„Die Wartezeiten zwischen Untersuchung, Ergebnis und erneutem Termin halten wir so gering, wie es die hohen Qualitätsanforderungen im Mammographie-Screening vorsehen“, sagt Vanessa Kääb-Sanyal, Geschäftsstellenleiterin der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. 
  • Das Besondere an dieser Brustkrebsfrüherkennung ist die voneinander getrennte Begutachtung der Röntgenbilder von mindestens zwei Ärzten. 
  •  „Eine Frau im Mammographie-Screening erhält damit automatisch eine ärztliche Zweitmeinung – in mehreren Fällen sogar eine Drittmeinung“, betont Kääb-Sanyal. 
Denn schon, wenn nur einer der beiden Ärzte eine Auffälligkeit im Brustgewebe feststellt, wird ein dritter Arzt hinzugezogen. Erst dann wird entschieden, ob die Auffälligkeiten weiter abgeklärt werden müssen oder diese als gutartig eingestuft werden können.

„Dadurch stellen wir sicher, dass Frauen nur in einem medizinisch begründeten Verdacht auf Brustkrebs zu einer weiteren Untersuchung eingeladen werden“, betont Kääb-Sanyal.

Jedem begründeten Verdacht muss nachgegangen werden, Ärzte stellen zu diesem Zeitpunkt aber keine Brustkrebsdiagnose. 

Doch machen Frauen sich Sorgen, wenn sie eine Einladung zu einem weiteren Untersuchungstermin bekommen.

Deshalb werden die Wartezeiten zwischen Untersuchung, Befundmitteilung und erneuter Untersuchung so kurz wie möglich gehalten.

Rund 130.000 Frauen, erhielten 2014 einen erneuten Untersuchungstermin.

Für wiederholt am Screening teilnehmende Frauen entspricht dies einem Anteil von 3%. 
  • Bei 33.000 Frauen (1,1 Prozent) konnte der Anfangsverdacht durch ergänzende bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall nicht ausgeräumt werden. 
Ihnen wurde eine minimal-invasive Biopsie empfohlen.

Dabei wird Brustgewebe entnommen und mikroskopisch untersucht.

Erst durch diese Untersuchung wird festgestellt, ob es sich um Brustkrebs handelt und der Frau eine Krebs-Diagnose mitgeteilt.

Bei knapp 17.000 Frauen war das 2014 der Fall. Das sind 6 von 1.000 untersuchten Frauen.

Hintergrund

Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen
In 2013 erkrankten rund 71.600 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2016); rund 17.800 Frauen starben aufgrund der Erkrankung. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.


Kooperationsgemeinschaft Mammographie
2002 beschließt der Deutsche Bundestag parteiübergreifend, das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland einzuführen. Im August 2003 wird in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Kooperationsgemeinschaft Mammographie gegründet. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005 gehen die ersten Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 ist das Programm in Deutschland flächendeckend umgesetzt

Heute wird das Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten angeboten. 

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Corinna Heinrich Kooperationsgemeinschaft Mammographie

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CAVE: NAFLD- Nichtalkoholische Fettlebererkrankung - Erweiteter Fatty-Liver-Index.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt: Ein neuer Index zur Diagnose einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) hat sich zu einer globalen Epidemie ausgeweitet. 

Es besteht weltweit nicht nur ein großes Interesse die Ursachen und Folgen der Fettleberkrankung zu verstehen, sondern auch die Diagnose Fettlebererkrankung frühzeitig zu stellen. 

Forscher des Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) haben aus klinischen Daten einen neuen Index generiert, der mit hoher Genauigkeit das Vorliegen einer Fettlebererkrankung vorhersagen kann. 

 Erweiteter Fatty-Liver-Index.
Erweiteter Fatty-Liver-Index. DZD

  • Etwa jeder dritte Erwachsene in den industrialisierten Ländern hat eine krankhaft verfettete Leber. 
Damit erhöht sich für diese Menschen nicht nur das Risiko an fortgeschrittenen Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs, sondern vor auch allem an Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken. 

Um frühzeitig mit präventiven und therapeutischen Maßnahmen intervenieren zu können, muss die Fettleber rechtzeitig erkannt werden. 
  • Hierfür sind die Ultraschalluntersuchung der Leber und die Bestimmung der Leberwerte zwar geeignet, sie können die Fettleber aber meist nur in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostizieren. 
Aufwändigere Untersuchungen wie die Kernspinspektroskopie sind hierfür zwar aussagekräftiger, sie sind aber wegen der relativ hohen Kosten im klinischen Alltag nicht auf breiter Ebene einsatzfähig. Daher arbeiten Wissenschaftler weltweit an einfachen und genauen Methoden, die für die Diagnose einer Fettleber besser geeignet sind.
  • Unter verschiedenen Indizes, die dafür entwickelt wurden, hat sich der ‚Fatty Liver Index‘ (FLI) bestehend aus den Parametern Alter, Body-Mass-Index, Taillenumfang und den im Nüchternzustand im Blut gemessenen Werten für Triglyzeride (TG) und Gamma-Glutamyltranspeptidase (GGT), als recht effektiv erwiesen.

Einen verbesserten FLI entwickelten Forscherinnen und Forscher der Inneren Medizin IV des Universitätsklinikums Tübingen und des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München unter der Leitung von Prof. Norbert Stefan. 

  • Hierfür haben sie zusätzlich zu den Parametern des FLI auch die TG- und die Glukosewerte aus einem oralen Glukosetoleranztest zum Zeitpunkt zwei Stunden nach Einnahme der Glucose sowie die für die Fettleber wichtigste Genvariante (rs738409 C>G in PNPLA3) verwendet. 

Anhand von Daten der TULIP-Studie (Tübinger Lebensstil Interventionsprogramm) konnten sie nun zeigen, dass man mit diesem neuen und erweiterten Fettleberindex nicht nur die Fettleber besser als der bekannte FLI diagnostizieren kann, sondern sich auch die Wahrscheinlichkeit für die Abnahme des Leberfettgehalts während einer Lebensstilintervention genauer vorhersagen lässt

Die Arbeiten entstanden in Kollaboration mit Prof. Schulze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und Kollegen aus Hamburg und Italien.

Prof. Stefan hofft nun, dass „dieser Index zunehmend im klinischen Alltag eingesetzt wird, um eine Fettlebererkrankung frühzeitig zu diagnostizieren, damit Folgeerkrankungen der Fettleber verhindert werden können“.

Original-Publikation:
Kantartzis K, Rettig I, Staiger H, Machann J, Schick F, Scheja L, Gastaldelli A, Bugianesi E, Peter A, Schulze MB, Fritsche A, Häring HU, Stefan N. An extended fatty liver index to predict non-alcoholic fatty liver disease.Diabetes Metab. 2017 Jan 12. pii: S1262-3636(16)30564-X. [Epub ahead of print] doi: 10.1016/j.diabet.2016.11.006

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Prof. Dr. med. Norbert Stefan
Universitätsklinikum Tübingen
Medizinische Klinik, Abteilung IV
Otfried-Müller-Straße 10, 72076 Tübingen
Tel. 07071 29-80390
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Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e.V. (DZD)
Birgit Niesing
Geschäftsstelle am Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Neuherberg
Telefon: 49 (0)89 3187-3971
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Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) e.V. ist eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Es bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, maßgeschneiderten Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Mitglieder des Verbunds sind das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und das Paul-Langerhans-Institut Dresden des Helmholtz Zentrum München am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, assoziierte Partner an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie weitere Projektpartner. Weitere Informationen: www.dzd-ev.de

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. Weitere Informationen: www.helmholtz-muenchen.de

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. www.dife.de
Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).

Herzrhythmusstörungen - Nicht invasive Alternative zu Katheter-Eingriff

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Ionen gegen Herzrhythmusstörungen – Nicht-invasive Alternative zu Katheter-Eingriff

Biophysiker von GSI und Mediziner der Universität Heidelberg sowie der Mayo Clinic in den USA haben am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung ein Verfahren entwickelt und getestet, mit dem in Zukunft Herzrhythmusstörungen behandelt werden können. 

Die bei der Tumorbehandlung erfolgreich eingesetzten Kohlenstoffionen könnten eine nicht-invasive Alternative zu der bisherigen Behandlung mit Herzkathetern oder Medikamenten darstellen. 

 Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Ionen wird bei GSI erforscht. Im Bereich des Bragg-Peaks (schwarz) entladen die Ionen ihre Energie.
Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Ionen wird bei GSI erforscht. Im Bereich des Bragg-Peaks (schwarz) entladen die Ionen ihre Energie.Bild: Blausen.com staff. CC BY 3.0, remix by GSI

  • In Deutschland leiden etwa 350 000 Patienten unter verschiedenen Herzrhythmusstörungen. 
  • Diese können zur dauerhaften Schädigung, etwa durch einen Schlaganfall, oder zum plötzlichen Herztod führen. 
Bei Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern oder der Herzkammertachykardie gerät das Herz aus seinem regulären Takt, der durch einen Impulsgeber, den Sinusknoten, vorgegeben wird.

Dies wird häufig mit Medikamenten oder mit einer sogenannten Katheterablation behandelt, bei der der Katheter durch Blutgefäße zum Herzen geführt und dort entsprechendes Gewebe verödet wird. Basierend auf diesem Prinzip könnte mit Ionen aus dem Teilchenbeschleuniger in Zukunft eine Behandlung ohne Katheter durchgeführt werden.

  • Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass mit den hochenergetischen Kohlenstoffionen von außen gezielt Veränderungen am Herzgewebe erzeugt werden können, die die Weiterleitung des elektrischen Signals verhindern.
Diese Methode mit Kohlenstoffionen wurde nun erstmals von Wissenschaftlern am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt in Zusammenarbeit mit Medizinern und Wissenschaftlern der Mayo Clinic (Minnesota, USA), dem Helmholtzzentrum Dresden-Rossendorf, der Universität Heidelberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, dem Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum und der Universität Trento (Italien) in einer Machbarkeitsstudie überprüft und die Ergebnisse im Fachmagazin Scientific Reports der Nature Reihe veröffentlicht.

Nach vorangehenden Tests an Herz-Zellkulturen und an schlagenden Herz-Präparaten mit vielversprechenden Ergebnissen hatten die Wissenschaftler eine Tierstudie ausgearbeitet.

„Die neue Methode ist ein großer Schritt in die Zukunft, da sie uns erlaubt, diese Behandlung erstmals komplett ohne Katheter und dennoch zielgerichtet durchzuführen,“ sagt Dr. H. Immo Lehmann, Mediziner und Wissenschaftler der Mayo Clinic und einer der Autoren der Studie.  

„Die Studie hat gezeigt, dass die Methode erfolgreich dazu genutzt werden kann, Herzgewebe so zu verändern, dass die Ausbreitung störender Impulse dauerhaft unterbrochen wird.

Weitere detaillierte Studien sind jedoch nötig, bis die Methode erstmals Patienten zugutekommen wird“, sagt Dr. Christian Graeff, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Physik bei GSI.

Die Bestrahlung des Gewebes mit Kohlenstoffionen verspricht schonender und potentiell auch wirksamer zu sein als die Behandlung mit Katheter.

Sobald die Methode technisch ausgereift ist, wird ein Eingriff nur wenige Minuten dauern, im Vergleich zu den teilweise stundenlangen Kathetereingriffen. Ein wesentlicher Vorteil ist die nicht limitierte Eindringtiefe der Ionen. 
Da insbesondere die linke Kammerwand des Herzens besonders dick ist, ist eine effektive Verödung mit Kathetern dort oft nicht möglich, obwohl gerade an dieser Stelle besonders schwer betroffene Patienten mit sogenannter Ventrikulärer Tachykardie behandelt werden müssten.
„Es ist beeindruckend, dass der Kohlenstoff-Strahl mit chirurgischer Präzision bei der Behandlung besonders sensibler Organe eingesetzt werden könnte,“ sagt Paolo Giubellino, Wissenschaftlicher Geschäftsführer von FAIR und GSI. „Der reiche Erfahrungsschatz bezüglich Ionenstrahlen in der Medizin hier bei GSI ist die Grundlage dieser neuen, vielversprechenden Behandlungsmethode“, „Das Wissen über die biologische Wirksamkeit von Kohlenstoffionen und das technologische Know-How für die Bestrahlung von Patienten sind unerlässlich, um eine solche Idee zur Anwendungsreife zu bringen. Wir sind stolz, dass die ersten Schritte hin zu einer neuen Therapie erfolgreich gemeistert wurden.“

Die Wissenschaftler konnten bei der Studie auf viele Technologien zurückgreifen, die ursprünglich für die Krebstherapie mit Ionen entwickelt wurden, die bei GSI erstmals 1997 durchgeführt wurde.

Mit der mittlerweile etablierten Therapie wurden in der Krebstherapie weltweit schon viele tausend Patienten behandelt.

Weitere Experimente sind in Planung, um eine Umsetzung der Methode beispielsweise am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum erreichen zu können.

 Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT




 Die GSI-Beschleunigeranlage wurde für die Untersuchung der Behandlungsmöglichkeiten für Herzrhythmusstörungen mit Ionen genutzt.

Die GSI-Beschleunigeranlage wurde für die Untersuchung der Behandlungsmöglichkeiten für Herzrhythmusstörungen mit Ionen genutzt. Foto: A. Zschau, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung


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Reparaturrolle des männlichen Hormon Testosterons/Androgenrezeptor

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt: Reparatur der Nervenfasern dank Testosteron

Ein Forschungsteam des Inserm (Abteilung “Kleine Moleküle für die Neuroprotektion, Neuroregeneration und Remyelinisierung”) hat die unerwartete Reparaturrolle des Testosterons beim Regenerationsprozess des Myelins am Mausmodell entdeckt. 

Das Myelin ermöglicht die schnelle Informationsvermittlung zwischen dem Gehirn oder dem Rückenmark und dem übrigen Körper. 

Wird das Myelin durch eine Erkrankung zerstört (z.B. multiple Sklerose), wird die Nervenübertragung gehemmt. 
  • Das löst Reparaturmechanismen aus, die zur Wiederherstellung der Myelinscheide und somit zum Rückgang der Symptome führen. 

Dieser Regenerationsprozess verläuft jedoch aus bisher wenig bekannten Gründen unbeständig. 
 
  • In seinen Arbeiten hat das Forschungsteam gezeigt, dass das bekannte männliche Hormon Testosteron und seine Androgenrezeptoren eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. 
  • Das Testosteron fördert in der Tat die Myelinbildung durch myelinsynthetisierende Zellen – die Oligodendrozyten. 
Ohne Hoden, und somit ohne das von ihnen produzierte Testosteron, bzw. ohne Androgenrezeptor war der spontane Reparaturprozess des Myelins im Mausmodell gestört, da die Reifung der Oligodendrozyten fehlerhaft war. 

Die Forscher haben auch gezeigt, dass die von den Astrozyten kontrollierte Reifung dadurch beeinträchtigt wird.

  • Diese Rolle des Testosterons könnte ein Grund dafür sein, warum die Entwicklung der demyelisierenden Erkrankungen bei Männern und Frauen unterschiedlich verläuft. 
  • Die Ergebnisse eröffnen neue therapeutische Perspektiven und könnten auch für die Forschung über psychiatrische Erkrankungen oder kognitives Altern von Nutzen sein.

Die Arbeiten wurden in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.

Quelle: “La testostérone pour réparer les fibres nerveuses”, Pressemitteilung des Inserm, 14.12.2016 – http://presse.inserm.fr/la-testosterone-pour-reparer-les-fibres-nerveuses/26076/


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