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Case Management Herzinfarkt

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Nachsorge durch geschulte Pflegekräfte hilft Herzinfarktpatienten

Die Lebensqualität von älteren Herzinfarkt-Patienten lässt sich ohne Mehrkosten durch ein sogenanntes Case Management im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt wesentlich verbessern. 

Das berichten Gesundheitsökonomen des Helmholtz Zentrums München in der Zeitschrift ‚Value in Health‘. 
 
Laut den Autoren um Dr. Hildegard Seidl vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) und Dr. Inge Kirchberger vom Institut für Epidemiologie II (EPI II) führen die regelmäßigen Kontakte und Informationsprogramme durch geschulte Pflegekräfte zudem zu weiteren positiven Effekten:

  • So verbessern sich die Muskelkraft und die Blutfettwerte, während sich geringere körperliche Einschränkungen zeigen und sich die Patienten gesünder ernähren.

Die Ergebnisse gehen zurück auf Daten der KORINNA-Studie, für die die Wissenschaftler über 300 Herzinfarkt-Patienten ab einem Alter von 65 Jahren untersucht hatten. Sie wurden nach ihrem Krankenhausaufenthalt gemäß dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Eine erhielt die übliche Behandlung nach deutschen Standards, die andere zusätzlich ein sogenanntes Case Management durch entsprechend geschulte Pflegekräfte: 

Dazu gehörten etwa Informationsmaterialien bei Klinikentlassung, Hausbesuche und regelmäßige Telefonkontakte (mindestens alle 3 Monate).

Erstautorin Seidl erklärt die Hypothese: 

„Wir wollten testen, ob die höhere Informationsdichte zu Themen wie Medikamenteneinnahme, Ernährung oder psychosozialen Aspekten und eine Anleitung zur Messung wichtiger Parameter wie Blutdruck, Puls oder Blutzucker, bei Patienten zu einer besseren Lebensqualität führt.“ 

  • Denn ältere Patienten mit Herzinfarkt leiden laut den Autoren häufig unter Begleiterkrankungen, die zu Mehrfachmedikation, reduzierter Lebensqualität und Wiedereinweisungen ins Krankenhaus führen können. 
In Deutschland sei aber bisher kein Case Management für ältere Patienten mit Herzinfarkt angeboten und evaluiert worden.

„Gute Informationsgrundlage für rationale Entscheidungen“

„Unser Gesundheitswesen sieht sich durch demographische Entwicklungen und teure Innovationen immens steigenden Kosten gegenüber“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Rolf Holle. 

„Kosteneffektive Lösungen, die das Befinden der Patienten verbessern sind nötiger denn je“, so der stellvertretende Institutsdirektor des IGM weiter. Daher sei es sinnvoll zu prüfen, ob die nun publizierten Ergebnisse auch in eine mögliche Handlungsempfehlung münden sollten.

„Die von uns durchgeführte Studie schafft eine gute Informationsgrundlage, anhand der die zuständigen Stellen in der Gesundheitspolitik rationale Entscheidungen treffen können“, erklärt Seidl. „Die Ergebnisse liefern wissenschaftliche Evidenz dazu, dass die ergänzende Versorgung durch ein Case Management bei älteren Menschen die Gesundheit kosteneffektiv verbessern kann. 

Es ist zu überlegen, ob die Richtlinie zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf Pflegekräfte* um die Diagnose Herzinfarkt zu erweitern ist und so ein Case Management für diese Patientengruppe zu ermöglichen.“
  • Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen weltweit. Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten, haben ein hohes Risiko für einen Reinfarkt, das durch eine Lebensstiländerung und Verbesserung der Zuverlässigkeit der Medikamenteneinnahme verringert werden kann. Dies erfordert jedoch einen engen und anhaltenden Kontakt zum Therapeuten, der durch niederschwellige Angebote gefördert werden kann.

Weitere Informationen

* Konkret handelt es sich hier um die Richtlinie nach § 63 Abs. 3c SGB V

Die KORINNA-Studie: Gesundheitsökonomische Analyse eines Case-Managementprogramms bei älteren Herzinfarktpatienten. In der monozentrischen Studie wurden 340 Patienten mit akutem Herzinfarkt und Alter ab 65 Jahren im Klinikum Augsburg rekrutiert und per Zufall der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugewiesen. In der Interventionsgruppe erhielten die Patienten über drei Jahre jeweils einen oder bei Bedarf mehrere Hausbesuche durch geschultes Personal sowie vierteljährliche telefonische Beratungen, die Teilnehmer in der Kontrollgruppe erhielten die übliche Versorgung. In beiden Gruppen wurden der Gesundheitszustand und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen alle drei Monate telefonisch erfragt. Primäres Zielkriterium war die Zeit ab Entlassung vom Basisaufenthalt bis zur ersten ungeplanten Rehospitalisierung (bzw. bis zum Tod außerhalb des Krankenhauses). Sekundäre Zielkriterien, wie klinische Messparameter, Funktionsfähigkeit, Depressivität und gesundheitsbezogene Lebensqualität wurden bei der Untersuchung nach drei Jahren erhoben. Kosten der Krankenhausaufenthalte wurden aus den administrativen Daten ermittelt, alle anderen Kosten wurden aus den Patientenangaben nach dem Unit Cost-Ansatz geschätzt. 

Weitere Informationen finden Sie unter:

 http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsversorgung/informationsplattform_versorgungsforschung/akteure/helmholtz_schwpkt1_projekt1.htm und http://www.helmholtz-muenchen.de/igm/forschung/projekte/abgeschlossene/korinna/index.html

Hintergrund:
Die Studie wurde von Prof. Dr. Christa Meisinger (EPI II, MONICA/KORA Herzinfarktregister, NAKO Studienzentrum), Prof. Dr. Bernhard Kuch (jetzt Chefarzt im Stiftungskrankenhaus Nördlingen) und Prof. Dr. Rolf Holle (IGM) geplant und am Klinikum Augsburg durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte am IGM durch Dr. Hildegard Seidl, Dr. Matthias Hunger und Dr. Björn Stollenwerk.

Das angebotene Case-Management für ältere Patienten hatte in einer ersten Erhebung innerhalb des ersten Folgejahres noch keine statistisch nachweisbare Verbesserung der Lebensqualität zur Folge gehabt. Das Follow-up im Rahmen der Studie wurde auf drei Jahre erweitert, um auch die mittelfristigen Effekte analysieren zu können. Hier setzt die aktuelle Studie auf. Kein Nachweis konnte erbracht werden für eine Verlängerung der Zeit bis zur ersten Wiedereinweisung ins Krankenhaus oder bis zum Tod (kombinierter Endpunkt) sowie für einen Zugewinn an qualitätsadjustierten Lebensjahren.

Original-Publikation:
Seidl, H. et al. (2016): The 3-year cost-effectiveness of a nurse-based case management versus usual care for elderly patients with myocardial infarction: Results from the KORINNA follow-up study. Value in Health, doi: 10.1016/j.jval.2016.10.001
http://www.valueinhealthjournal.com/article/S1098-3015(16)30103-6/fulltext

Korrespondierende Publikation:
Kirchberger, I. et al (2015): Effects of a 3-Year Nurse-Based Case Management in Aged Patients with Acute Myocardial In-farction on Rehospitalisation, Mortality, Risk Factors, Physical Functioning and Mental Health. A Secondary Analysis of the Randomized Controlled KORINNA Study. PLoS One, doi: 10.1371/journal.pone.0116693.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4374800/

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) untersucht Ansätze zur Verbesserung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung. Das Gesundheitssystem steht vor der Herausforderung, allen Bürgern eine qualitativ hochwertige und finanziell tragbare medizinische Versorgung zu gewährleisten. Der rasche medizinisch-technische Fortschritt und die demographischen Veränderungen verschärfen das beschriebene Spannungsverhältnis. Eine fundierte Evaluation der Strukturen und Prozesse der gesundheitlichen Versorgung unter den Gesichtspunkten von Effektivität und Effizienz ist eine unabdingbare Voraussetzung für rationales Handeln. http://www.helmholtz-muenchen.de/igm

Das Institut für Epidemiologie II (EPI II) erforscht die Zusammenhänge von Umwelt, Lebensstil und Genetik bei der Entstehung von Diabetes, Erkrankungen des Herzens und der Erhaltung der Gesundheit im Alter. Die Forschung stützt sich auf die einzigartigen bevölkerungsbasierten KORA-Ressourcen (Kohorte, Herzinfarktregister, Aerosol-Messstation). Folgestudien innerhalb der Kohorte ermöglichen die Untersuchung von Frühformen und Komplikationen ausgewählter chronischer Erkrankungen und deren Verbreitung in der Bevölkerung. http://www.helmholtz-muenchen.de/epi2

Die Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) untersucht seit 30 Jahren die Gesundheit tausender Bürger aus dem Raum Augsburg. Ziel ist es, die Auswirkungen von Umweltfaktoren, Verhalten und Genen zu verstehen. Kernthemen der KORA-Studien sind Fragen zu Entstehung und Verlauf von chronischen Erkrankungen, insbesondere Herzinfarkt und Diabetes mellitus. Hierzu werden Risikofaktoren aus dem Bereich des Gesundheitsverhaltens (u.a. Rauchen, Ernährung, Bewegung), der Umweltfaktoren (u.a. Luftverschmutzung, Lärm) und der Genetik erforscht. Aus Sicht der Versorgungsforschung werden Fragen der Inanspruchnahme und Kosten der Gesundheitsversorgung untersucht. http://www.helmholtz-muenchen.de/kora

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Dr. Hildegard Seidl, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 4485 - E-Mail: hildegard.seidl@helmholtz-muenchen.de
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Sexualhromon Testosteron - stolze Mähne

Medizin am Abend Berlin Fazit: Im Winter trägt der Hirsch Schal und Wildschweine erhalten eine Haarverlängerung

So kommen Wildtiere gut durch die Kälte 
 
Wildtiere brauchen bei Minusgraden ein dickes Fell, um Kälte abzuwettern.

Der Fellwechsel ist jetzt abgeschlossen; Väterchen Frost kann kommen.

Wie funktioniert die haarige „Funktionsjacke“?

Sie arbeitet ähnlich wie funktionelle Winterkleidung nach dem Schichten-Prinzip mit Luftkammern.

Fette helfen obendrein die Körperwärme zu halten. 

  • Die Wildtiere machen sich im Winter im Wortsinn „dicke“: Vögel plustern sich auf, Säugetiere tragen wollige „Unterwäsche“. 

Damit der Hirsch gut durch den Winter kommt, wachsen ihm neue Haare.

Seine Fellfarbe wandelt sich von einem glänzenden sommerlichen Rot in ein gedecktes winterliches Grau.

„Das Winterhaar der Hirsche ist doppelt so lang wie im Sommer, es ist wesentlich spröder und hat einen anderen Querschnitt“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.

Unter der äußeren Decke wachsen Wollhaare, die wie eine wärmende Thermo-Unterwäsche beim Menschen Schutz gegen die Kälte bieten. „Die Wollhaare stehen sehr dicht. Luftpolster zwischen den Haaren sorgen zusätzlich für Isolation und auch die Temperaturleitfähigkeit der Haare ist deutlich herabgesetzt.“ 

Damit ist der Rothirsch perfekt gegen eisige Temperaturen gewappnet.  

Am auffälligsten ist der Haarwuchs der Hirsche am Hals – seine prächtige Mähne sieht einem warmen Wollschal sehr ähnlich.

Doch sie hat nicht nur eine wärmende Aufgabe.

  • „Während der Brunft ist die stolze Mähne an die Menge des Sexualhormons Testosteron gebunden: 
  • Je länger die Mähne, desto mehr Testosteron steckt in dem Prachtkerl.“ 
  • So dienen Haare bei Wildtieren nicht nur als Wärmeschutz, sondern auch als wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl.

Auch im Wildschwein-Fell sind zwischen den Haaren Luftkammern eingeschlossen, die die Abgabe der Körperwärme verhindern. 

Jetzt im Dezember ist der Fellwechsel bei Wildschweinen abgeschlossen. 

Sie haben sich das Sommerfell an Bäumen abgescheuert, sind so die alten Haare losgeworden. 

Das Winterhaar kommt ebenfalls in dunkelgrau bis schwarz daher – und eine auffällige Haarverlängerung stand an: 

Denn die borstigen Deckhaare sind deutlich länger als im Sommer. Darunter liegt die kurze, dicke Unterwolle. 

„An besonders frostigen Tagen rotten sich die Tiere auch mit ihren Artgenossen zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen“, erklärt von Münchhausen. 

Wer im Wasser lebt, braucht eine gute Portion Schmierfett, um sich vor klirrender Kälte zu schützen. 

  • Der Fischotter hat zwar ein perfektes „Funktionsjacken“-Fell mit etwa 50.000 Haaren pro Quadratzentimeter – und damit den dichtesten Winterpelz aller heimischen Säugetiere. 

Doch auch bei ihm spielt Fett als Kälteschutzmittel eine wichtige Rolle. 

Er produziert ein öliges Drüsensekret, das wasserabweisend wirkt. 

Damit wird das Fell ordentlich „bearbeitet“.

Dasselbe Wärmeschutzprinzip wenden Wasservögel an: 

Ihre Federn sind gut eingefettet. Enten haben eine spezielle Fettdrüse an der Oberseite der Schwanzwurzel, die sogenannte Bürzeldrüse. Das Fett aus dieser Drüse verteilen sie mit dem Schnabel im Federkleid – eine gute Portion Pomade ist in diesem Fall überlebenswichtig.

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Thrombose - Bioresorbierbaren Stents?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Richtige Operationstechnik verhindert Thrombosen bei selbst auflösenden Stents

Groß angelegte Studie der Universitätsmedizin Mainz und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung liefert wichtige Erkenntnisse: 
  • Komplikationen bei bioresorbierbaren Stents lassen sich verringern, wenn der Stent mit einer modifizierten OP-Technik auf ein bestimmtes Mindestmaß aufgeweitet wird. 
Herzkatheterlabor in der Universitätsmedizin Mainz
 Herzkatheterlabor in der Universitätsmedizin Mainz
Peter Pulkowski/Universitätsmedizin Mainz
 
Bei verengten Herzkranzgefäßen setzen Kardiologen in vielen Fällen Stents ein. 

Die neuste Generation dieser Stents ist bioresorbier, kann also vom menschlichen Körper abgebaut werden.

Einziger Nachteil: Durch den bioresorbieren Stent erhöht sich nachweislich das Thromboserisiko im Vergleich zu metallischen Stents. 

Mit der richtigen Technik lassen sich diese Komplikationen bei bioresorbierbaren Stents verringern.

Das konnte ein Forscherteam um Univ.-Prof. Dr. Tommaso Gori und Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel von der Universitätsmedizin Mainz und vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) anhand einer klinischen Studie mit 1.300 Patienten belegen. Bei der modifizierten OP-Technik wird der bioresorbierbare Stent auf ein bestimmtes Mindestmaß aufgeweitet.

Verengt sich ein Herzkranzgefäß so sehr, dass der Herzmuskel nicht mehr richtig durchblutet wird, weiten Kardiologen das Gefäß mit einem kleinen Ballon. Zusätzlich bringen sie in das Gefäß ein winziges Stützgerüst ein, eine Art inneres Korsett, welches dafür sorgt, dass das Gefäß sich nicht wieder verengt. Bislang waren diese Stützgerüste, genannt Stents, aus Metall und verblieben ein Leben lang im Körper.

Seit rund vier Jahren gibt es nun Stents aus bioresorbierbarem Material – meist Milchsäure – die sich nach sechs bis achtzehn Monaten auflösen.

Das Gefäß hat sich dann stabilisiert und kann wieder elastisch auf unterschiedliche Leistungsanforderungen reagieren. Gefäße mit metallischen Stents bleiben hingegen dauerhaft steif.

Auf Grund dieser Vorteile setzen Kardiologen zunehmend bioresorbierbare Stents ein. Allerdings beobachteten die Mediziner dabei im Vergleich zu den herkömmlichen Stents ein erhöhtes Risiko, dass sich eine Thrombose bildet, also ein Propf, der das Gefäß verschließt. „Diese Stentthrombosen sind sehr gefährlich, deshalb wollten wir hier etwas tun“, sagt Professor Gori.

In ihrer Studie haben die Mainzer Kardiologen herausgefunden, dass sich die vermehrten Thrombosen mit einer veränderten Implantationstechnik vermeiden lassen. „Wir konnten zeigen, dass die Thrombosehäufigkeit dann dramatisch steigt, wenn der Stent beim Einsetzen weniger als 2,4 Millimeter aufgeweitet wird“, so Professor Gori. „Mit der ‚richtigen‘ Implantationstechnik – also wenn der Stent auf mindestens 2,4 Millimeter aufgeweitet wird – sinkt das Risiko wieder um 73 Prozent.“

Größere Durchmesser hatten hingegen fast keinen Einfluss auf die Thrombosehäufigkeit. 

„Somit sollte eine Größe von 2,4 Millimeter auf keinen Fall unterschritten werden“, unterstreicht Professor Münzel. „Wenn dies bei der Implantation von bioresorbierbaren Stents berücksichtigt wird, unterscheidet sich die Zahl der Thrombosen zwischen herkömmlichen Metallstents und bioresorbierbaren Stents nicht.“ So sei der letzte verbliebene Nachteil bei abbaubaren Stents mit der richtigen OP-Technik in den Griff zu bekommen, betonen beide Forscher unisono.

Die Forscher haben auch den Grund für das erhöhte Thromboserisiko herausgefunden:
  • Die Gitterstreben der abbaubaren Stents sind dicker als Streben von Metallstents. 
  • Wird der resorbierbare Stent nicht genug aufgeweitet, also weniger als 2,4 Millimeter, liegen die Streben so dicht nebeneinander, dass kaum noch etwas von der Gefäßwand freiliegt. 
  • Das führt dazu, dass Blutplättchen an dieser Stelle durch den vermehrten Kontakt mit dem Fremdkörper aktiviert werden und zu verklumpen beginnen – eine Thrombose droht.

Die Studie wurde in Kooperation mit dem Agaplesion Bethanien Krankenhaus in Frankfurt, dem Luzerner Kantonsspital und der Universität Fribourg in der Schweiz durchgeführt.

Tommaso Gori hat seit September 2016 eine W3- Professur des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) an der Universitätsmedizin Mainz dem Titel “Myocardial and Vascular Interactions”.

Originalpublikation:
Bioresorbable Coronary Scaffold Thrombosis. Multicenter Comprehensive Analysis of Clinical Presentation, Mechanisms, and Predictors. J Am Coll Cardiol. 2016;67(8):921-931. doi:10.1016/j.jacc.2015.12.019


http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleid=2492945

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Prof. Dr. Tommaso Gori
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Oliver Kreft, Universitätsmedizin Mainz,
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Barbara Reinke M.A. Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz


Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Biomarker-Tests bei Brustkrebs

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Entscheidung über Chemotherapie bleibt schwierig

Vorläufige MINDACT-Ergebnisse ermöglichen Abschätzung der Nachteile eines Therapieverzichts / Kaum Konkretes zu Vorteilen 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Hintergrundinformationen 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Mammakarzinom - Abschlussbericht Biomarker  

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat den Nutzen untersucht, den bestimmte Brustkrebs-Patientinnen von Biomarker-Tests zur Entscheidung für oder gegen eine adjuvante systemische Chemotherapie haben.

  • Dabei handelt es sich um Frauen mit primärem Hormonrezeptor-positivem, HER2/neu-negativem Mammakarzinom und bis zu drei befallenen Lymphknoten.

Als das Institut im November 2015 seinen Vorbericht vorlegte, reichte die Datenlage nicht aus, um einen Nutzen oder Schaden solcher Tests zu belegen. Allerdings waren Ergebnisse weiterer relevanter Studien für Anfang 2016 angekündigt. Auf Bitten des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das IQWiG daher nach der wissenschaftlichen Erörterung zum Vorbericht zunächst abgewartet.

Im Sommer 2016 wurden erste Ergebnisse einer dieser Studien, MINDACT, veröffentlicht, die noch in den Abschlussbericht einbezogen werden konnten und nun im Mittelpunkt der Debatte stehen. Die neuen Studiendaten liefern wertvolle Hinweise auf die möglichen Konsequenzen eines Chemotherapie-Verzichts wegen eines Biomarker-Testergebnisses.

  • Von einem klaren Nutzen des in MINDACT untersuchten Tests kann aber nicht gesprochen werden. 

Dafür ist zum einen der Beobachtungszeitraum mit fünf Jahren zu kurz:

Viele Fernmetastasen – also Metastasen fernab der betroffenen Brust – treten erst in den Folgejahren auf.

Zum anderen ist fraglich, ob ein bis zwei Prozent mehr Todesfälle durch eine Wiederkehr und Ausbreitung der Krebserkrankung wegen eines Chemotherapie-Verzichts wirklich unbedeutend sind.

Biomarker sollen zeigen, wer von Chemotherapie profitiert

  • Untersuchen sollte das IQWiG den Nutzen eines Einsatzes von Biomarkern für die Therapieentscheidung von Frauen, bei denen bisher unklar ist, ob sie überhaupt eine Wiederkehr der Erkrankung (ein Rezidiv) erleiden würden beziehungsweise ob ihr Krebs auf die Chemotherapie ansprechen würde. 

Wenn das nicht der Fall ist, ist eine Chemotherapie eine unnötige Belastung. Offen ist das bei Patientinnen mit primärem Hormonrezeptor-positivem, HER2/neu-negativem Mammakarzinom, bei denen höchstens drei Lymphknoten befallen sind.

Mit einer Chemotherapie nach einer erfolgreichen Tumoroperation will man mögliche Mikrometastasen ausschalten und so ein Rezidiv verhindern.

Die meisten Betroffenen erleiden aber auch ohne eine solche Chemotherapie kein Rezidiv.

Allein anhand etablierter Faktoren wie Alter, Lymphknotenstatus und Grading lässt sich die Gruppe der Patientinnen, die wirklich von der Chemotherapie profitieren, nicht sicher bestimmen. Von sogenannten Biomarkern erhofft man sich sichere Aussagen zum Nutzen einer solchen Zusatztherapie.

Viele Studienergebnisse konnten nicht berücksichtigt werden

Bei der Literaturauswertung erwiesen sich acht Studien als relevant für die Fragestellung. In sechs dieser Studien fehlen die Daten vieler Patientinnen – etwa, weil Proben bereits für andere Auswertungen verbraucht oder für den Test nicht geeignet waren, oder weil keine Einwilligung in die erneute Verwendung der Proben vorlag. Wenn die Datenbasis insbesondere für die wichtigen Langzeitauswertungen derart unvollständig ist, kann das zu verfälschten Aussagen führen. Die Ergebnisse dieser Studien konnten daher nicht für die Nutzenbewertung herangezogen werden.

In einer weiteren Studie wurde die Entscheidung zwischen zwei Chemotherapien untersucht, nicht aber ein möglicher Verzicht auf eine Chemotherapie. Daher geht es im Folgenden ausschließlich um die achte Studie, MINDACT.

Fast jede Zweite mit hohem klinischem Risikowert hat günstiges Testergebnis

In dieser randomisierten kontrollierten Studie wurde das Tumorgewebe von knapp 7000 Frauen mit Mammakarzinom im Frühstadium nach der Tumoroperation zusätzlich zur klinischen Risikoeinschätzung auch mit einem Biomarker getestet, nämlich MammaPrint. Bei diesem Test wird die Ablesestärke von 70 Genen ermittelt. Auf der Basis dieses sogenannten Genexpressionsprofils wird das Risiko, dass der Krebs Fernmetastasen bildet, entweder als niedrig oder als hoch eingestuft.

Die meisten Studienteilnehmerinnen entsprachen den Einschlusskriterien für die vorliegende Bewertung. Bei der Hälfte der Frauen ergab die herkömmliche klinische Risikoeinstufung einen niedrigen Wert. Bei der anderen Hälfte wies die klinische Einstufung ein hohes Risiko aus, dass später – unter Umständen erst nach vielen Jahren – Fernmetastasen entstehen. 

Sind diese erst einmal aufgetreten, sterben zwei von drei betroffenen Frauen innerhalb von zehn Jahren am Krebs.

Der zusätzlich durchgeführte Biomarker-Test ergab für 46 Prozent der Frauen mit hohem klinischem Risikowert einen niedrigen genetischen Risikowert. Um zu ermitteln, ob Frauen mit einer solchen widersprüchlichen Risikoeinschätzung von einer Chemotherapie profitieren, erhielt die Hälfte von ihnen eine Chemotherapie.

Fünf-Jahres-Ergebnisse lassen nur vorsichtige Abschätzung zu

Im Stellungnahmeverfahren zum Vorbericht des IQWiG waren sich die Experten einig: Fernmetastasen und andere Folgen einer Brustkrebserkrankung können noch viele Jahre später auftreten, sodass man die Lage mindestens zehn Jahre im Blick behalten muss. 

Die nun veröffentlichten ersten Ergebnisse von MINDACT wurden aber schon nach fünf Jahren erhoben. Daher sind noch keine gesicherten Bewertungen der Vor- und Nachteile eines Chemotherapie-Verzichts aufgrund niedriger Biomarker-Risikowerte möglich. Das IQWiG konnte nur eine grobe Abschätzung der nach zehn Jahren zu erwartenden Ergebnisse vornehmen.

„Niemand weiß genau, ob die Unterschiede zwischen den Gruppen mit und ohne Chemotherapie in den nächsten Jahren wachsen oder schrumpfen oder aber in beiden Gruppen etwa gleich viele weitere Fernmetastasen auftauchen werden“, meint Stefan Lange, stellvertretender Leiter des IQWiG.

„Aber die jetzt vorliegenden Ergebnisse sind das Beste, mit dem wir zur Zeit arbeiten können. Es ist gut, dass diese große und sorgfältig geplante Studie durchgeführt wurde. Unter den gut 70.000 Frauen, die in Deutschland in einem Jahr eine Brustkrebsdiagnose erhalten, sind grob geschätzt 20.000, bei denen nicht klar ist, ob sie von einer Chemotherapie profitieren. Diesen Frauen und ihren Ärztinnen und Ärzten liefert MINDACT wichtige Zahlen, um die Vor- und Nachteile einer Chemotherapie und die beschränkte Aussagekraft von Biomarker-Tests gründlich zu besprechen.“

Hürde knapp übersprungen – oder doch gerissen?

Die Studienautoren wollten in erster Linie prüfen, ob eine Therapieentscheidung aufgrund des Biomarker-Testergebnisses einer Entscheidung auf der Basis des klinischen Risikowerts unterlegen ist. Dazu legten sie vorab fest, dass nach fünf Jahren – statistisch abgesichert – mindestens 92 Prozent der Frauen mit klinisch hohem und genetisch niedrigem Risikowert, die keine Chemotherapie erhielten, noch leben und fernmetastasenfrei sein mussten. Tatsächlich war das bei 94,7 Prozent der Fall, wobei das 95-Prozent-Konfidenzintervall von 92,5 Prozent bis 96,2 Prozent reichte. Die entscheidende Untergrenze dieses Intervalls liegt haarscharf über der Hürde von 92 Prozent, womit nach Ansicht der Autoren die Nichtunterlegenheit belegt ist.

Das ist allerdings ein unorthodoxes Verständnis von Nichtunterlegenheit: Statt nur einen Studienarm zu betrachten, hätte man eigentlich das Fernmetastasen-Risiko von Frauen mit und ohne Chemotherapie vergleichen müssen. Auch wird die Hürde von 92 Prozent nach fünf Jahren nicht hergeleitet – im Unterschied zu dem Grenzwert, den das IQWiG angesetzt hat, nämlich 95 Prozent rezidivfreies Überleben nach zehn Jahren. Diese Grenze ist schon heute unterschritten. Andere Fachleute sind liberaler als das IQWiG und fordern, dass nach zehn Jahren mindestens 90 Prozent der Teilnehmerinnen fernmetastasenfrei sein müssen. Auch dieses Kriterium wird voraussichtlich nicht erfüllt: Da Experten zufolge viele Rezidive erst spät auftreten, dürfte die Untergrenze des Konfidenzintervalls in den kommenden fünf Jahren unter 90 Prozent fallen.

Eineinhalb Prozent Unterschied – oder gar vier?

Für den Auftrag, den der G-BA dem IQWiG erteilt hat, sind ohnehin andere Ergebnisse dieser Studie wichtiger: Wenn Frauen mit hohem klinischen und niedrigem genetischen Risikowert eine Chemotherapie erhalten oder aber auf sie verzichten, wie stark unterscheiden sich dann nach fünf Jahren die Zahlen der Frauen mit lokalen Rezidiven oder Fernmetastasen und insbesondere der Todesfälle? Die Studienautoren haben ermittelt, dass mit Chemotherapie 95,9 Prozent der Frauen nach fünf Jahren fernmetastasenfrei waren und ohne Chemotherapie 94,4 Prozent: ein statistisch nicht signifikanter Unterschied von etwa eineinhalb Prozent, der allerdings wegen der Unsicherheit aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl auch bis zu knapp vier Prozent betragen könnte.

Für die betroffenen Frauen sind aber das krankheits-, also rezidivfreie Überleben und das sogenannte Gesamtüberleben mindestens so relevant wie das fernmetastasenfreie Überleben
. In der Studie wiesen alle drei Endpunkte in dieselbe Richtung. Wenn 1000 Frauen aufgrund eines niedrigen Biomarker-Testergebnisses auf eine Chemotherapie verzichten, ist demnach mit etwa 32 zusätzlichen Rezidiven (einschließlich Todesfällen) zu rechnen und mit 11 zusätzlichen Todesfällen. Aufgrund der Unsicherheit könnten es aber auch 61 zusätzliche Rezidive aller Art und 26 zusätzliche Todesfälle sein.

Wie viele Todesfälle durch Therapieverzicht sind unbedeutend?

„Nach Auffassung der Autoren sind die Unterschiede so klein, dass man den Frauen eine Chemotherapie ersparen kann“, sagt Stefan Lange. „Das würde ich gerne mit den betroffenen Frauen und Fachleuten genauer diskutieren. In den Debatten beispielsweise zur Einführung von Darmkrebs- oder Prostatakrebs-Screenings werden schon mutmaßliche Steigerungen der Überlebensraten um den Bruchteil eines Prozents als unbedingt anzustrebende Ziele ins Feld geführt. Und hier soll es unbedeutend sein, wenn von den etwa 10.000 Frauen pro Jahr, die laut Herstellerangaben dank der neuen Tests auf eine Chemotherapie verzichten könnten, bis zu 260 mehr sterben?“

Wie wägt man Chemotherapie-Schäden gegen Krebs-Schäden ab?

Nachvollziehbar wäre das, wenn dem höheren Risiko sehr deutliche Vorteile gegenüberstünden.

Eine Frau, deren Tumor nach klinischen Kriterien ein hohes und nach genetischen Kriterien ein geringes Risiko für Fernmetastasen aufweist, muss abwägen zwischen den potenziellen Nebenwirkungen und Spätfolgen einer Chemotherapie einerseits und einem höheren Risiko andererseits, im weiteren Verlauf Fernmetastasen auszubilden oder gar am Krebs zu sterben.

„Bedauerlicherweise sind die meisten Aussagen zu den Nachteilen von Chemotherapien ziemlich vage“, erläutert Daniel Fleer aus dem Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren, der den Biomarker-Bericht im IQWiG betreut hat. „Man liest immer wieder, dass schätzungsweise zwei bis drei Prozent der Chemotherapien zu schweren Schäden führen, etwa zu dauerhaften Schädigungen innerer Organe wie Herz oder Niere, bis hin zum Tod. Das sind aber nur ‚Hausnummern‘, die oftmals ohne Belege einfach so in den Raum gestellt werden. Dank MINDACT wissen die betroffenen Frauen jetzt viel besser als vorher, wie groß die Risiken eines Verzichts auf die Chemotherapie sind. Zu den entscheidungsrelevanten Nebenwirkungen werden aber bisher keine Informationen gegeben. Was also in der anderen Waagschale liegt, bleibt vorerst unklar.“

Insgesamt kommt das IQWiG zu dem Schluss, dass für keinen der derzeit angebotenen Biomarker ein Anhaltspunkt für einen Nutzen oder Schaden einer biomarkerbasierten Strategie zur Entscheidung für oder gegen eine adjuvante Chemotherapie beim primären Mammakarzinom vorliegt. 

  • Gegenwärtig kann man einer Frau mit klinisch hohem und genetisch niedrigem Risiko nicht guten Gewissens von einer Chemotherapie abraten. 

Der tatsächliche „Mehrwert“ der Biomarker-Tests für die Betroffenen kann erst beurteilt werden, wenn weitere Ergebnisse der laufenden Studien vorliegen.

Zum Ablauf der Berichtserstellung

Die vorläufigen Ergebnisse, den sogenannten Vorbericht, hatte das IQWiG im November 2015 veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Nach dem Ende des Stellungnahmeverfahrens wurde der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht im Oktober 2016 an den Auftraggeber versandt. Die eingereichten schriftlichen Stellungnahmen werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert. Der Bericht wurde gemeinsam mit externen Sachverständigen erstellt.

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Mehr Mikronährstoffe für 2017 - pflanzenbetonte Ernährung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Alter beeinflusst den Mikronährstoffgehalt im Blut

  • Wie eine europäische Studie mit 2118 Frauen und Männern zeigt, haben ältere Menschen im Vergleich zu jüngeren höhere Vitamin-E-Spiegel und geringere Mengen bestimmter Carotinoide im Blut. 
  • Die altersbedingten Unterschiede waren unabhängig von der Landeszugehörigkeit, dem Geschlecht, der Jahreszeit, dem Cholesterinspiegel, dem Body-Mass-Index, dem Raucherstatus, dem Obst- und Gemüseverzehr sowie der Einnahme von Vitaminpräparaten. 
„Wie unsere Ergebnisse zeigen, beeinflusst auch das Alter den Mikronährstoffgehalt im Blut. 

Dieses Wissen könnte künftig dazu beitragen, altersorientierte Ernährungsempfehlungen zu verbessern“, sagt Tilman Grune vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE). 

Tomaten enthalten Lycopin.
Tomaten enthalten Lycopin. DIfE - Alter beeinflusst den Mikronährstoffgehalt im Blut
 
Das Wissenschaftlerteam um Tilman Grune und Daniela Weber vom DIfE sowie Wolfgang Stuetz und Nicolle Breusing von der Universität Hohenheim veröffentlichte seine Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift Nutrients (Stuetz et al. 2016, doi:10.3390/nu8100614; http://www.mdpi.com/2072-6643/8/10/614).

Zahlreiche Beobachtungsstudien lassen annehmen, dass ein hoher Obst- und Gemüsekonsum das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und bestimmte Krebserkrankungen vermindert sowie die Lebenserwartung erhöht.

Dabei führen Wissenschaftler die günstigen Effekte einer pflanzenbetonten Ernährung auf eine höhere Aufnahme von Mikronährstoffen zurück, zu denen auch Vitamine und Carotinoide zählen.

Doch wie lässt sich messen, ob eine Person ausreichend mit diesen Mikronährstoffen versorgt ist?

Könnten Blutanalysen hier weiterhelfen? Und wenn ja, gibt es Faktoren wie das Alter, die bei der Beurteilung des Blutbildes zu berücksichtigen sind? „Mit unserer Untersuchung wollten wir dazu beitragen, diese Fragen zu beantworten. Denn wenn man den Versorgungszustand einer Person richtig einschätzen kann, ist man in der Lage, maßgeschneiderte Ernährungsempfehlungen zu entwickeln, die zum Beispiel ein gesundes Altern unterstützen“, sagt Daniela Weber, die federführend an der Studie beteiligt war. Es gäbe zwar schon erste Ergebnisse aus amerikanischen Studien. Ergebnisse, die auf den Daten europäischer Bevölkerungsgruppen basierten, seien aber noch rar, so die Wissenschaftlerin weiter.

Daher werteten die Forscher Daten der großen europäischen MARK-AGE-Studie* aus, um zu untersuchen, inwieweit neben den Ernährungsgewohnheiten auch das Alter die Blutspiegel von Vitamin E und verschiedenen Carotinoiden beeinflusst. An der Studie nahmen Personen im Alter zwischen 35 und 74 Jahren teil, die während des Datenerhebungszeitraums von 2008 bis 2012 in Österreich, Belgien, Finnland, Deutschland, Griechenland, Italien und Polen lebten. Neben Blutproben sammelten die Forscher Daten zu den Körpermaßen, dem Alter und Geschlecht sowie zum Gesundheitsstatus. Die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Teilnehmer erfassten sie mit Hilfe von Fragebögen.

Bedeutsame altersbedingte Unterschiede stellten die Wissenschaftler für alpha-Carotin, Lycopin** dem roten Farbstoff aus Tomaten – und Vitamin E*** fest.

  • Während ältere Menschen vergleichsweise geringere Spiegel der beiden Carotinoide im Blut hatten, nahmen die Werte für Vitamin E mit steigendem Alter kontinuierlich zu. 

Pro einem Altersunterschied von fünf Jahren nahmen die Lycopin-Konzentrationen um durchschnittlich 6,5 Prozent ab, alpha-Carotin sank um 4,8 Prozent und der Vitamin-E-Spiegel nahm um 1,7 Prozent zu.

„Derzeit stellen wir uns die Frage, auf welche Ursachen die beobachteten Unterschiede zurückzuführen sind.

Eventuell könnten eine geringere Bioverfügbarkeit der Mikronährstoffe, aber auch eine mit Alterungsprozessen einhergehende veränderte Nährstoffspeicherung in den Organen sowie ein veränderter Nährstoffbedarf des Körpers eine Rolle spielen“, sagt MARK-AGE-Vize-Koordinator Tilman Grune. 

Ebenso sei nicht auszuschließen, dass in der Studie nicht erfasste Ernährungsgewohnheiten das Ergebnis beeinflusst hätten. So sei in der Studie nur nach dem Obst- bzw. Gemüsekonsum insgesamt gefragt worden, ohne Daten zu einzelnen Lebensmittelsorten zu erheben. Es bestünde also noch großer Forschungsbedarf, äußert sich Grune weiter, der als wissenschaftlicher Vorstand das DIfE leitet. Dennoch seien die aktuellen Ergebnisse relevant. Sie deckten sich mit den in anderen Studien gemachten Beobachtungen und trügen dazu bei, eine wissenschaftliche Grundlage zu erstellen, die es erlaubt, bessere altersorientierte Ernährungsempfehlungen zu entwickeln.

Zukünftig wollen die Wissenschaftler um Grune auch am DIfE diese Forschungsrichtung weiter verfolgen und solche Zusammenhänge im Rahmen der EPIC-Studie**** und der Berliner Altersstudie II in Kooperation mit der Charité Berlin genauer untersuchen.

Hintergrundinformationen:

* Die MARK-AGE-Studie ist eine umfangreiche, von der Europäischen Union unterstützte Bevölkerungsstudie, an der 26 europäische Forschungspartner beteiligt sind, darunter auch Unternehmen. MARK-AGE zielt darauf ab, Biomarker zu identifizieren, die mit Alterungsprozessen beim Menschen in Zusammenhang stehen. Mehr Informationen unter: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0047637415000317.

Biomarker sind charakteristische biologische Merkmale, die objektiv gemessen werden und auf einen normalen biologischen oder krankhaften Prozess im Körper hinweisen können. Bei einem Biomarker kann es sich um Zellen, Gene, Stoffwechselprodukte oder bestimmte Moleküle wie Vitamine handeln. Als eingängiges Beispiel sei das Blutbild genannt, das Hinweise auf den Gesundheitszustand des Patienten gibt (Quelle: Wikipedia).

** Lycopin und alpha-Carotin sind natürlicherweise in Pflanzen enthaltene Farbstoffe und gehören beide zur Klasse der Carotinoide. Den Carotinoiden wird eine große gesundheitliche Bedeutung zugesprochen. Im menschlichen Körper spielen sechs Carotinoide eine wesentliche Rolle: beta-Carotin, alpha-Carotin, Lycopin, beta-Cryptoxanthin, Lutein und Zeaxanthin. Die meisten von ihnen haben eine Schutzfunktion.
Dadurch sollen sie vielen Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose, Rheuma, Alzheimer und Parkinson, Grauem Star oder der Hautalterung vorbeugen (Quelle: Wikipedia).

*** Vitamin E ist ein Sammelbegriff für die fettlöslichen Tocopherole und Tocotrienole, wobei alpha-Tocopherol die am besten erforschte Vitamin-E-Form ist, die höchste Bioaktivität im Organismus aufweist und daher die Vitamin-E-Form ist, die in der aktuellen Studie untersucht wurde. Vitamin E ist Bestandteil aller tierischen Zellmembranen, wird jedoch nur von photosynthetisch aktiven Organismen wie Pflanzen und Cyanobakterien gebildet.

**** EPIC steht für European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition. An der Langzeitbeobachtungsstudie sind 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit mehr als 500.000 Studienteilnehmern im Erwachsenenalter beteiligt. Die Bevölkerungsstudie untersucht die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes.

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Mehr Informationen unter http://www.dzd-ev.de.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,6 Milliarden Euro. Mehr Informationen unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.


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Prof. Dr. Tilman Grune
Wissenschaftlicher Vorstand
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
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Schöne Bescherung....heute und dann später....

Medizin am Abend Berlin Fazit: Saarbrücker Zeitung: Jeder zweite Beschäftigte muss mit Armutsrente rechnen

  • Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland kann im Alter nur mit einer gesetzlichen Rente auf Grundsicherungsniveau rechnen. 
Das geht nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe) aus einer aktuellen Datenübersicht der Bundesregierung und des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervor. 

  • Demnach ist aktuell ein monatliches Bruttogehalt von 2.330 Euro notwendig, um im Laufe eines durchschnittlich langen Arbeitslebens von derzeit 38 Jahren eine Rente in Höhe der staatlichen Grundsicherung im Alter zu erzielen. 
Von den gut 37 Millionen Beschäftigungsverhältnissen, die in der aktuellen Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 erfasst wurden, verdienten jedoch rund 19,5 Millionen Beschäftigte weniger als 2.330 Euro im Monat. 
  • Damit bekämen 52 Prozent der Beschäftigten im Alter eine Rente von weniger als 795 Euro. Das ist aktuell der durchschnittliche Grundsicherungsbedarf im Alter. 
Trotz des hohen Beschäftigungsstandes müssten viele Arbeitnehmer in eine unsichere Zukunft blicken, kritisierte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, die die Daten angefordert hatte.

"Die gesetzliche Rente muss so gestärkt werden, dass niemand Armut im Alter fürchten muss", forderte Zimmermann.

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Schlafstörungen: Einladung in das Schlaflabor - Studieneinladung

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Schlafforschung: Das Bewusstsein ergründen

Was ist Bewusstsein und wo entsteht es? 

Die Beantwortung dieser Fragen gibt Wissenschaftlern seit Jahrhunderten Rätsel auf. 

Im EU-Forschungsprojekt „Luminous“ sollen Antworten gefunden werden. Auch Neurowissenschaftler des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) beteiligen sich. Sie wollen untersuchen, wie Bewusstseinszustände während verschiedener Stadien im Schlaf aussehen und wie man dieses Wissen nutzen könnte, um Hirnaktivitäten mittels nicht-invasiver Stimulationsmethoden zu modulieren. 

Davon könnten zukünftig beispielsweise Menschen mit schweren Formen von Schlafstörungen profitieren. 
 Nachgestellte Szene im Schlaflabor: Die Hirnaktivität wird mittels EEG-Technologie analysiert.
Nachgestellte Szene im Schlaflabor: Die Hirnaktivität wird mittels EEG-Technologie analysiert.
@ IfADo
 
Rund 86 Milliarden Nervenzellen sind im menschlichen Gehirn aktiv. 

Sie verarbeiten Unmengen von Informationen und feuern dabei elektrische Impulse ab.

Verändert sich die Hirnaktivität, ist das ein Indiz für spezielle Bewusstseinsphasen. 

Während einer Ruhephase, beispielsweise im Schlaf, nimmt die Hirnaktivität generell ab.

Neurowissenschaftler des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund wollen mittels EEG-Technologie nun eine Datengrundlage zur Erforschung spezifischer Aktivitätszustände im Schlaf schaffen.

Die Studie im Dortmunder Schlaflabor ist Teil des von der EU mit 3,9 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekts “Luminous”. Neurologen, Psychologen und Ingenieure aus Barcelona, Lüttich, Mailand, Rennes, Oxford, Tübingen und Dortmund erforschen insgesamt 42 Monate lang das menschliche Bewusstsein.

Dabei verfolgen sie unterschiedliche Ansätze: 

Während z. B. die belgischen Experten die Hirnaktivität von Komapatienten analysieren, interessieren sich die Tübinger Partner für das Bewusstsein von Föten und Menschen mit neurodegenerativen Krankheiten wie amyotropher Lateralsklerose (ALS). 

Wissenschaftlichen Input zum Thema Schlaf liefert das Forscherteam um Prof. Dr. Michael Nitsche vom IfADo.

Dafür werden vier Versuchsreihen stattfinden: Zunächst wird die Hirnaktivität von gesunden Probanden systematisch aufgezeichnet und ausgewertet. Dazu verbringen die Studienteilnehmer zwei Nächte im IfADo-Schlaflabor. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher untersuchen, ob und wie sie die Hirnaktivität während der Schlafphase durch nicht-invasive Stimulationsmethoden beeinflussen können.

„Bei der transkraniellen Hirnstimulation können wir mit Hilfe magnetischer oder elektrischer Felder und für den Probanden schmerzfrei Gehirnareale gezielt so stimulieren, dass ihre Aktivität verstärkt oder gehemmt wird“, erklärt Prof. Nitsche. Auf diese Weise wollen die Forscher weiterhin untersuchen, ob sie sog. Klarträume bei den Probanden auslösen können.

Klarträume: Darunter versteht man Träume, in denen sich der Schlafende bewusst ist, dass er träumt. 

Abschließend geht es um die Frage, ob sich die Schlafqualität von Menschen durch die eingesetzten Methoden verbessern lässt. „

Für diesen Zweck suchen wir u.a. nach Probanden, die an Schlafstörungen wie Narkolepsie oder psychophysiologischer Insomnie leiden“, sagt Prof. Nitsche.

Teilnahme-Bedingungen:
 
• Die Teilnehmenden sollten zwischen 18 und 50 Jahre alt und Nicht-Raucher sein, weder schwanger sein, noch stillen, keine Hinweise auf epileptische Anfälle sowie Schädelhirntrauma mit Bewusstseinsverlust in der Vorgeschichte haben.
• Teilnehmende mit einer gravierenden Erkrankung der inneren Organe, einer seelischen oder neurologischen Erkrankung mit Ausnahme der psychophysiologischen Insomnie und Narkolepsie, einer rezeptiven oder globalen Aphasie, einer Einnahme einer zentralnervös wirksamen Medikation sowie vorbekannten Hauterkrankungen können an der Studie nicht teilnehmen.
• Aufwandsentschädigung: Abhängig von der Versuchsreihe verbringen die Teilnehmenden zwei Nächte (von 22 bis 8 Uhr) im IfADo-Schlaflabor, die Aufwandsentschädigung beträgt 100 Euro.

• Wer Interesse an einer Studienteilnahme hat, kann sich hier melden:

   jain@ifado.de


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Prof. Dr. Michael Nitsche
Leiter des Forschungsbereichs „Psychologie und Neurowissenschaften“
Telefon: + 49 231 1084-301/302
E-Mail: nitsche@ifado.de
Eva Mühle Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund


Das IfADo - Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund erforscht die Potenziale und Risiken moderner Arbeit auf lebens- und verhaltenswissenschaftlicher Grundlage. Aus den Ergebnissen werden Prinzipien der leistungs- und gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeitswelt abgeleitet. Das IfADo hat mehr als 200 Mitarbeiter/innen aus naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 88 selbstständige Einrichtungen umfasst. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.400 Personen, darunter 9.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,73 Milliarden Euro.

Weitere Informationen:
http://www.ifado.de/neurowissenschaft/neuromodulation/
http://www.ifado.de/blog/2016/12/05/schlafforschung-am-ifado-das-bewusstsein-erg...

360° TOP-Hinweis: iDerm - Berufsdermatologie - berufsbedingte Hautkrankheiten

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Hautklinik eingeweiht - Bundesweit größtes Forschungs- und Versorgungszentrum Berufsdermatologie

 http://www.iderm.de/home/

 Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde  im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Gesundheit und Wissenschaft das bundesweit größte Forschungs- und Versorgungszentrum für berufsbedingte Hautkrankheiten auf dem Gelände des Osnabrücker Klinikums am Finkenhügel eingeweiht. 

 Bundesweit größtes Forschungs- und Versorgungszentrum für Berufsdermatologie in Osnabrück mit zahlreichen Ehrengästen eingeweiht.
Bundesweit größtes Forschungs- und Versorgungszentrum für Berufsdermatologie in Osnabrück mit zahlreichen Ehrengästen eingeweiht. 
»Hier ist eine Infrastruktur entstanden, die deutlich macht, was aus erfolgreichen wissenschaftlichen Kooperationen mit Landesförderung erwachsen kann:

Die Bündelung von Know-how in einem neuen Versorgungszentrum Berufsdermatologie stärkt die Entwicklung neuer Präventionskonzepte und macht die Expertise der Universitäten Osnabrück und Göttingen international sichtbar«, so Rüdiger Eichel, Abteilungsleiter für Forschung und Innovation des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.

65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in dem neuen Osnabrücker Hautzentrum.

Es wird jährlich mit über 1400 Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet gerechnet, die zum Teil über drei Wochen in Osnabrück bleiben.

»Damit ist das Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) in Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Unfallversicherungsträgern und der Universität Osnabrück das größte und modernste Forschungs- und Behandlungszentrum für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen«, so Prof. Dr. Swen Malte John, Leiter des Fachgebietes Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie an der Universität Osnabrück.

»Die Berufsdermatologie in Osnabrück dient nicht nur der Versorgung der Partienten sondern ist auch eng mit der Forschung an der Universität verknüpft. Das macht den Standort einzigartig«, so Hon.-Prof. Dr. Stefan Brandenburg, Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege.

Das dreigeschossige Gebäude wurde vom Bauunternehmen H. Scholle GmbH & Co.KG (Osnabrück) errichtet und an das Institut iDerm, die Universität Osnabrück und das Niedersächsische Institut für Berufsdermatologie vermietet.

127 Untersuchungs- und Laborräume wie auch Patientenzimmer stehen auf einer Gesamtnutzfläche von rund 3000 Quadratmetern zur Verfügung. Vor dem Umzug nutzte die Universität gemeinsam mit dem iDerm einen Teil der früheren Klinik am Natruper Holz, die seit 2014 als Flüchtlingshaus dient.

»Eine topmoderne, allen Herausforderungen in höchstem Maß gewachsene Gesundheitsfürsorge ist ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität in Osnabrück. Dafür steht das Klinikum am Finkenhügel mit einem ganzheitlich ausgerichteten Leitbild, dafür steht an diesem Standort ebenso die Universität ein. Die neue Osnabrücker Hautklinik in Kombination mit dem berufsdermatologischen Lehr- und Forschungszentrum ist damit ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Gesundheitsstandort Osnabrück erfährt dadurch eine noch größere Bedeutung im regionalen und überregionalen Bereich«, so der Osnabrücker Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. Und Frans Blok, Geschäftsführer des Klinikums, ergänzte: »Der Gesundheitsstandort Osnabrück erhält mit iDerm Am Finkenhügel eine Reputation, die weit über die Grenzen von Deutschland hinausgeht.«
  • Hauterkrankungen und Allergien sind die häufigsten berufsbedingten Gesundheitsgefahren in Europa und führen nicht selten zur Berufsaufgabe. 
Aufwendungen für akute Behandlungen, Arbeitsunfähigkeit, Umschulungen und Rentenleistungen werden allein in Deutschland auf jährlich 1,8 Milliarden Euro geschätzt. 

»In Osnabrück kann gezeigt werden, wie wirksam gezielte Angebote der Prävention in diesen Fällen sind und dass vermeintlich unheilbare chronische Entzündungen der Haut bei umfassender medizinischer und gesundheitspädagogischer Beratung durchaus heilbar sind«, betonte Prof. John in seinem Eröffnungsvorg.tra

Neben der ambulanten und stationären berufsbezogenen Diagnostik und Therapie für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen bietet das iDerm seit 2015 auch Menschen mit Hautkrebs durch Sonne am Arbeitsplatz die Versorgung einschließlich individueller ambulanter Lichtschutzberatung an.

  • Zu den gefährdeten Berufen gehören unter anderem Maurer, Dachdecker, Straßenbauer, Postbeamte, Gärtner und Bauern.


»Die unter der Leitung von Prof. John generierten berufsdermatologischen Forschungen haben sowohl in Deutschland als auch auf europäischer und internationaler Ebene, einschließlich der Weltgesundheitsorganisation, großes Interesse gefunden und sind mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht worden«, so Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke in seinem Grußwort.

»Wir freuen uns, dass die besondere Bedeutung der Berufsdermatologie an der Universität Osnabrück nun auch durch den Neubau in baulicher Hinsicht hervorgehoben wird.«

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Prof. Dr. Swen Malte John, Universität Osnabrück
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie
iDerm (Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück)
Niedersächsisches Institut für Berufsdermatologie
Am Finkenhügel 7A, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2357, Fax +49 541 969 2445
E-Mail: johnderm@uni-osnabrueck.de

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Tel. +49 541 969 4370
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Weihnachtsmarkt Breitscheidplatz: "Den merk ich mir"! Fahndung 100.000 Euro Belohnung für den Landesbewohner

Medizin am Abend Berlin Fazit: Betrüger bleiben besser im Gedächtnis

Psychologen der Universität Jena untersuchen den Einfluss sozialer Kategorisierung beim Erinnern 
 
„Den merk ich mir!“ 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Fahndung  

 

Medizin am Abend Berlin ZusatzInformationen: 100.000 Euro Belohnung  


Nicht selten geht das einem durch den Kopf, wenn sich ein Kollege in der Kantine vordrängelt, wenn ein Fußballspieler beim Gegner besonders häufig foult oder auch wenn einem ein unbekannter Nachbar den Parkplatz wegschnappt.

Dass das keine leere Drohung ist und unser Gedächtnis solche Personen tatsächlich besonders gut speichert – zumindest dann, wenn sie unserer eigenen Gruppe angehören – haben Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena jetzt herausgefunden. Über ihre Forschungsergebnisse berichten sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Cognition“.

Gesicht und Geschichte des Fehlverhaltens werden gemerkt


„Beobachten wir Personen, die Fehlverhalten abseits der Norm – etwa Betrug – zeigen, dann erinnern wir uns besonders gut an sie, da sie anders gehandelt haben, als wir das erwarten“, erklärt Dr. Stefanie Hechler, die gemeinsam mit ihren Kollegen Prof. Dr. Thomas Kessler und Prof. Dr. Franz Neyer an den beiden neuen Studien gearbeitet hat, aus denen die Ergebnisse hervorgegangen sind.

  • „Dabei handelt es sich um kombinierte Erinnerungen, wie Kollegen aus Düsseldorf herausgefunden haben. 

Das heißt, wir merken uns nicht nur das Gesicht der betreffenden Person, sondern auch die mit ihm verbundene Geschichte.“ 

Schließlich sei es besser, bei der nächsten Begegnung nicht nur festzustellen, denjenigen schon einmal gesehen zu haben, sondern auch dass er damals unkooperativ gehandelt hat.

„Diese soziale Funktionalität tritt allerdings nur auf, wenn ich die entsprechende Person in die gleiche Gruppe wie mich selbst verorte, also einem Personenkreis, dem ich eine bestimmte Kategorie zuschreibe – etwa die Mitarbeiter einer Firma, die Seminargruppe einer Universität oder auch, weiträumiger gefasst, etwa die Einwohner eines Landes“, sagt Hechler.

„In der Regel teilen wir unsere soziale Umgebung in solche Gruppen ein, um sie besser strukturieren zu können. Somit interagieren wir also auch meist mit Personen der eigenen Gruppe.“

Identifikation mit der Gruppe

In einem Experiment teilten die Psychologen der Universität Jena den Probanden mit, dass sie Teil einer erfundenen und neuen Gruppe seien, ohne darauf zu verweisen, dass diese eine bestimmte Bedeutung habe. Trotzdem identifizierten sich die Teilnehmer mit ihrer Gruppe, womit gleichzeitig eine Abgrenzung zu einer anderen Gruppe einherging. Nachdem ihnen die Wissenschaftler verschiedene Personen mit einer Hintergrundinformation gezeigt hatten, stellte sich heraus, dass sie sich besonders auf ihre Co-Mitglieder konzentriert hatten.

Diejenigen aus der eigenen Gruppe, die durch Fehlverhalten aufgefallen waren, hatten sich bei den Probanden besonders eingeprägt.

Das traf allerdings nicht auf die Personen aus der Fremdgruppe zu, die sich ebenfalls durch unkooperative Handlungsweisen hervorgetan hatten.

Eigene Gruppe wird grundsätzlich positiver bewertet

„Es zeigt sich also, dass selbst so basale Vorgänge wie Gedächtnisprozesse, die wir eher unbewusst steuern, von sozialen Kategorisierungen beeinflusst sind“, sagt Stefanie Hechler. „Wir speichern das Handeln gegen die Norm als Gefahr für die Gruppe besonders ab – und somit auch denjenigen, der dafür verantwortlich ist.“ Allerdings – und das sei eine weitere wichtige Erkenntnis der Jenaer Forscher – schätzten die Teilnehmer des Experiments ihre eigene Gruppe grundsätzlich als positiver ein als eine Fremdgruppe, obwohl sie sich sehr gut an die Betrüger erinnern konnten.

Die Forschungsergebnisse der Jenaer Psychologen gehen aus der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschergruppe „Person Perception“ hervor. Auch in Zukunft bieten die neuen Erkenntnisse, die u. a. auch Teil von Stefanie Hechlers Dissertation sind, neue Aufgabenstellungen für die Jenaer Psychologin. So sei beispielsweise interessant herauszufinden, ob das Wiedererkennen dieser Personen mit bestimmten Reaktionsmustern verbunden sei.

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Dr. Stefanie Hechler
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Studieneinladung: Glioblastom - Neues Behandlungskonzept

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neues Behandlungskonzept für Tumorpatienten

Studie zur Behandlung von Glioblastomen am Universitätsklinikum Ulm gestartet – erster Patient rekrutiert  
  • Das Glioblastom ist ein äußerst aggressiver und bösartiger Hirntumor, der bis heute nicht heilbar ist. 

Die Überlebenszeit nach Diagnosestellung beträgt im Durchschnitt nur etwa eineinhalb Jahre.

Am Universitätsklinikum Ulm wurde nun eine neue Studie gestartet, die betroffenen Patienten helfen soll.

Getestet wird ein Therapiekonzept von Professor Dr. Marc-Eric Halatsch, Leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie und Leitender Klinischer Prüfer der Studie.

Eine Mischung aus langjährig erprobten Medikamenten und Substanzen soll in Kombination mit einer Chemotherapie zu einem Absterben der Glioblastomzellen führen. 

Vorklinische Untersuchungen und erste sogenannte individuelle Heilversuche verliefen positiv, nun muss sich der Medikamentencocktail in einer durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte genehmigten klinischen Studie beweisen.

„Zum Beginn einer Therapie versucht man, das Glioblastom operativ zu entfernen.

Anschließend wird mit Bestrahlung und Chemoterapie gearbeitet, um die verbliebenen Tumorzellen abzutöten.

Leider kommt in den meisten Fällen der Tumor trotzdem zurück“, erklärt Professor Halatsch.

Hier setzt sein Behandlungskonzept an: 

Das auf Glioblastomrezidive, also auf wiedergekehrte Tumoren, ausgerichtete klinische Therapiekonzept trägt den Namen CUSP9v3 (Coordinated Undermining of Survival Paths by 9 repurposed drugs, Version 3). 

  • Es besteht aus einer Mischung aus bereits zugelassenen Medikamenten, die außerhalb ihrer ursprünglichen Behandlungsindikation (off-label) eingesetzt werden. CUSP9v3 setzt sich unter anderem aus Mitteln gegen Bluthochdruck, HIV, Rheuma, Malaria und Übelkeit zusammen. 
  • Außerdem sind Substanzen zum Alkoholentzug, ein Arzneimittel zur Behandlung von Pilzkrankheiten, ein Antidepressivum sowie ein Antibiotikum enthalten. 
  •  Zusätzlich erfolgt die tägliche Gabe des Chemotherapeutikums Temozolomid.

Die Medikamentenkombination zeigte sich in vorklinischen Studien sehr erfolgreich und wurde unter anderem mit dem mit 10.000 US-Dollar dotierten Cures Within Reach Award der U.S.-amerikanischen Stiftung CWR ausgezeichnet. Der Anticancer Fund unterstützt die aktuelle klinische Studie mit 300 000 Euro.

Weitere Informationen:

Betroffene, die an der Studie teilnehmen möchten, können gerne unter der Rufnummer 0731 500 55 001 Kontakt zur Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Ulm aufnehmen. 

  • Bitte beachten Sie die folgenden wesentlichen Einschlussvoraussetzungen:
  • - Erneutes oder fortschreitendes Tumorwachstum während oder nach der Standardtherapie (Bestrahlung und Chemotherapie mit Temozolomid)

  • - Zeitlicher Abstand zur letzten Bestrahlung drei Monate und zur letzten Chemotherapie ein Monat

  • - Befriedigender Allgemeinzustand (sog. KPS von mindestens 70%)

  • - Keine Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente 
Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Pflegestärkungsgesetz - Ihr Vorteil  


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