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Drogen - Suchtmittel von jungen Menschen und jungen Erwachsenen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neue BZgA-Studie: Suchtmittelkonsum junger Menschen rückläufig

In Berlin wurden die zentralen Studienergebnisse der repräsentativen Befragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vorgestellt: Die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen liegt schon seit längerem auf historisch niedrigem Niveau, jetzt ist das Rauchen auch bei den 18- bis 25-Jährigen deutlich rückläufig. Regelmäßiger Alkoholkonsum nimmt unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin kontinuierlich ab. Die Verbreitung des Rauschtrinkens ist immer noch zu hoch. 
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler hat zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zentrale Studienergebnisse der repräsentativen BZgA-Befragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015“ in Berlin vorgestellt.

Marlene Mortler: „Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass wir in der Drogen- und Suchtprävention auf dem richtigen Weg sind. Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen.

Die auf Prävention ausgerichtete Tabakpolitik der Bundesregierung zeigt Wirkung. Aber wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nach-lassen: Zum 1. April dieses Jahres haben wir verpflichtende Bildwarnhinweise auf Zigaretten-packungen eingeführt.

Außerdem brauchen wir ein Verbot der Tabakaußenwerbung.

Die Wissenschaft zeigt, dass Tabakwerbeplakate gerade junge Menschen ansprechen. 

Beim Alkohol ist die langfristige Entwicklung erfreulich: Jugendliche und junge Erwachsene trinken weniger Alkohol. Sorgen bereitet mir nach wie vor das Rauschtrinken.

Zudem zeigen die neuen Zahlen, wie verbreitet der Cannabiskonsum unter Jugendlichen ist. Wer in dieser Situation die vollumfängliche Legalisierung von Cannabis fordert, der sorgt dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint greifen!“ 

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, bemerkt: „Die Studie der BZgA zum Suchtmittelkonsum junger Menschen zeigt insgesamt positive Entwicklungen. Nachdem die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen schon seit längerem auf historisch niedrigem Niveau liegt, ist das Rauchen auch bei den 18- bis 25-Jährigen deutlich rückläufig.

Auch die tendenziell positiven Trends beim Alkoholkonsum zeigen, dass breit angelegte Präventionsmaßnahmen und Informationsangebote, wie unter anderem die BZgA-Kampagne ‚Alkohol? Kenn dein Limit.‘, wirken.

Besorgniserregend ist allerdings die noch immer hohe Zahl junger Menschen, die Rauschtrinken praktizieren.

Außerdem konsumieren noch zu viele junge Erwachsene die illegale Droge Cannabis.“ Den Studienergebnissen zufolge rauchen aktuell 7,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Raucherquote liegt damit in dieser Altersgruppe auf dem niedrigsten Stand aller Studien, die die BZgA seit den 1970er Jahren durchgeführt hat.

  • Gleichzeitig stieg die Zahl der Jugendlichen, die in ihrem Leben noch nie geraucht haben, weiter an und liegt nun mit 79,1 Prozent auf dem höchsten Stand. 
Auch unter den 18 bis 25 Jährigen ist die Raucherquote mit aktuell 26,2 Prozent weiter rückläufig, während die Nieraucherquote auf 38,8 Prozent angestiegen ist. Regelmäßiger Alkoholkonsum, das heißt mindestens einmal pro Woche, nimmt unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin kontinuierlich ab. Von den 12- bis 17-Jährigen geben aktuell 10,0 Prozent und von den 18- bis 25-Jährigen 33,6 Prozent an, dass sie regelmäßig Alkohol trinken (2005: 12- bis 17-Jährige 18,6 Prozent, 18- bis 25-Jährige 40,5 Prozent). Etwa jeder Dritte im Alter von 12 bis 17 Jahren sagt, dass er oder sie im Leben noch nie Alkohol getrunken hat. Obwohl die Verbreitung des Rauschtrinkens teilweise zurückgeht, ist sie insgesamt immer noch zu hoch: 15,9 Prozent der männlichen und 12,5 Prozent der weiblichen Jugendlichen geben an, dass sie sich mindestens einmal im Monat in einen Rausch trinken, bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bei den Männern 44,6 Prozent und bei den Frauen 32,9 Prozent.  

Bei den illegalen Drogen ist Cannabis nach wie vor die mit Abstand am meisten konsumierte Substanz. 9,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erklären, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bereits 34,5 Prozent. In dieser Altersgruppe ist allerdings die Zahl derjenigen, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben (Lebenszeitprävalenz) weitaus niedriger: sie liegt bei Ecstasy bei 4,0 Prozent, für Amphetamine ebenfalls bei 4,0 Prozent, für Kokain bei 2,9 Prozent sowie bei den neuen psychoaktiven Substanzen, den sogenannte „Legal Highs“ bei 2,2 Prozent.

  • Im Rahmen der Befragung wurde erstmals auch die Lebenszeitprävalenz von Crystal Meth erfragt. 
  • Hier geben 0,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an, die Substanz schon einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben.
     
Die Drogenaffinitätsstudie der BZgA wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen durchgeführt und ist das zentrale Instrument zur Erfassung von Trends im Suchtmittelkonsum junger Menschen in Deutschland.

Für die Drogenaffinitätsstudie 2015 wurden 7.004 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von März bis Juni 2015 befragt.

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360°TOP-Hinweis Rettungsstelle: Einige Billig-Fahrräder aus Supermärkten, Discountern und Baumärkten

Medizin am Abend Berlin: Gefährliche Billig-Fahrräder - Stichprobe ergibt krasse Sicherheitsmängel

Einige Billig-Fahrräder aus Supermärkten, Discountern und Baumärkten sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Nach Recherchen des Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins "Markt" im NDR Fernsehen weisen mehrere Modelle Mängel auf, die zu schweren Unfällen oder Verletzungen führen können.

Stichprobenartig wurden Fahrräder getestet, die vorübergehend im Sortiment der Discounter Aldi und Lidl, bei der Supermarktkette Real sowie bei Hagebau verfügbar waren. Die Preise lagen beim Einkauf zwischen 199,00 und 299,00 Euro.

Im Auftrag von "Markt" haben Sachverständige die Fahrräder in einem zertifizierten Labor für Fahrradtechnik in Ludwigsburg nach aktuellen Prüfnormen unter die Lupe genommen.

Ergebnis: Bei allen vier Modellen haben die Prüfer unterschiedliche sicherheitsrelevante Mängel festgestellt - unter anderem Lenkerbrüche, verrutschte Felgenbänder, lockere Lenker-Vorbauten, eine Unwucht im Reifen und abrutschende Lenkergriffe. 

  • Nach Ansicht der Sachverständigen sind die Mängel so gravierend, dass die Fahrräder in diesem Zustand nicht verkauft werden dürften. 

Die Hersteller haben auf die "Markt"-Recherchen reagiert: 

Hagebau hat aus Sorge um die Sicherheit seiner Kunden einen Verkaufsstopp umgesetzt, der Lieferant hat sogar einen Produktrückruf gestartet.

Auch Lidl bietet das Modell nun nicht mehr an.

Für Real antwortet der Hersteller des Fahrrads, die Mängel seien für ihn nicht erklärbar.

Aldi geht auf den Lenkerbruch bei seinem Rad nicht ein. Zur Kritik an abrutschenden Lenkergriffen schreibt der Discounter, ein Prüflabor habe festgestellt, dass sie verdrehsicher sind.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Redaktion Fahrräder aus dem Billigsegment getestet, mit ähnlich erschreckenden Ergebnissen.

Händler und Hersteller hatten damals angekündigt, verstärkt auf die Sicherheit bei ihren Modellen zu achten.

Offenbar gibt es aber nun erneut krasse Qualitätsmängel.

Mehr dazu in der Sendung "Markt" am Montag, 18. April, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen. Informationen zur Sendung unter www.NDR.de/markt

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Windkraftanlagen - Körper- oder Luftschall? Akustische und seismische Wellen?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Wieviel Lärm machen Windkraftanlagen?

Windenergie soll einen entscheidenden Anteil am erneuerbaren Energiemix der Zukunft haben. Der bundesweite Projektverbund TremAc will deswegen die Planung, Entwicklung und Akzeptanz von Windkraftanlagen verbessern und objektive Kriterien für deren Emissionen entwickeln. Hierfür erforschen die Experten nun das Zusammenwirken akustischer und seismischer Schwingungen von Windkraftanlagen und planen, ein Rechenmodell zu erstellen, das beide Emissionen abbildet. Das BMWi fördert TremAc mit 1,85 Millionen Euro. 
 Im Projektverbund TremAc soll eine einzige Modellierungskette für die schwingenden Teile von Windkraftanlagen und deren Umgebung entwickelt werden.
Im Projektverbund TremAc soll eine einzige Modellierungskette für die schwingenden Teile von Windkraftanlagen und deren Umgebung entwickelt werden. Bild: WindForS)

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Feuerwehr-Leitstelle   

  • „Wir wollen die gesamte Wirkungskette von der Anlage bis zum Anwohner nachrechnen“, erklärt Theodoros Triantafyllidis, Koordinator des Projektverbunds TremAc und Leiter des Instituts für Bodenmechanik und Felsmechanik am KIT.
  • Im Projektverbund TremAc soll dabei eine einzige Modellierungskette die Rechenmodelle für alle schwingenden Anlagenteile und die Umgebung zusammenführen, also drehende Rotorblätter, Triebstrang, Gondelaufhängung und Turmstruktur, Fundament und Baugrund mit verschiedenen topographischen Geländeformen sowie Luft bis hin zu nahe gelegenen Wohngebäuden und Arbeitsstätten.
Die Wissenschaftler wollen Schwingungen, die sich in der Atmosphäre als akustische und zugleich im Untergrund als seismische Wellen ausbreiten, an einer einzelnen Windenergieanlage und in einem Windpark messen und die Rechenmodelle damit validieren.

Parallel dazu sollen Anwohner mit Hilfe umweltmedizinischer und –psychologischer Fragebögen interviewt und subjektiv empfundene Beschwerden mit objektiven Messungen in Gebäuden in Beziehung gesetzt werden.

Die Emission und Wahrnehmung von Geräuschen einerseits und Erschütterungen andererseits ist bislang zumeist isoliert betrachtet worden.

„Dies greift jedoch zu kurz, um zu verstehen, warum Anwohner über Belästigungen durch Windkraftanlagen klagen, auch wenn die vorgeschriebenen Pegelwerte eingehalten werden und Menschen physiologisch gar nichts mehr hören dürften“, betont Triantafyllidis.

  • Deshalb will das Projekt TremAc nun insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Luftschall und Körperschall untersuchen.

Die im Rahmen des Projektes zu entwickelnden, gekoppelten Rechenmodelle sollen helfen, Emissionen von geplanten Windkraftanlagen besser zu prognostizieren und in Abhängigkeit von Anlagenleistung, Entfernung zur Wohnbebauung und Topographie realistische Grenzwerte zu definieren und kontinuierlich zu überprüfen.

Zudem wollen die Ingenieure die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Anlagenkomponenten unter die Lupe nehmen, die Ursachen für die Emissionsorte erkunden und technische Lösungen zur Minimierung des Körper- oder Luftschalls entwickeln.

  • Nicht zuletzt sollen durch die Zusammenarbeit von ingenieurtechnischen und humanwissenschaftlichen Experten die Beurteilungskriterien objektiviert werden.

Der Forschungsverbund TremAc (Objektive Kriterien zu Erschütterungs- und Schallemissionen durch Windenergieanlagen im Binnenland) wurde initiiert vom süddeutschen Forschungscluster WindForS. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert ihn von 2016 bis 2019 mit rund 1,85 Millionen Euro. Partner sind das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Stuttgart, die Technische Universität München, die Universität Bielefeld, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Firma Mesh Engineering in Stuttgart. Hersteller und Betreiber von Windkraftanlagen sollen den Verbund ergänzen.

Mehr zum Projekt TremAc: http://www.windfors.de/tremac.html


Verbundpartner im Einzelnen:

Institut für Bodenmechanik und Felsmechanik (IBF), Geophysikalisches Institut (GPI), Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine (VAKA) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Lehrstuhl für Windenergie (SWE) der Universität Stuttgart, Institut für Aerodynamik und Gasdynamik (IAG), Lehrstuhl für Windenergie an der Technischen Universität München (TUM), Fakultät Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, Arbeitsgruppe Umwelt- und Gesundheitspsychologie des Instituts für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Firma Mesh Engineering in Stuttgart.

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Kosta Schinarakis, PKM – Themenscout,
Tel.: +49 721 608 41956
Fax: +49 721 608 43658,
E-Mail: schinarakis@kit.edu
Monika Landgraf Karlsruher Institut für Technologie

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mission. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas.

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.
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360° TOP-Einladung: Eindämmung von Typ-1-Diabetes: Risikobestimmung für Typ-1-Diabetes bei Neugeborenen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Weltgesundheitstag - Europäische Initiative

Die flächendeckende Einführung einer Risikobestimmung für Typ-1-Diabetes bei Neugeborenen ist das Ziel von GPPAD (Global Platform for the Prevention of Autoimmune Diabetes). 

Die europäische Initiative möchte im nächsten Schritt den ermittelten Risikopersonen eine antigen-basierte Therapie zur Verhinderung der Krankheit anbieten. 

Das Modell könnte auch zur Behandlung weiterer Kinderkrankheiten, insbesondere Autoimmunerkrankungen und Allergien dienen. 
 
Der Fokus des diesjährigen Weltgesundheitstags liegt auf dem Thema Diabetes.

  • Weltweit sind etwa 350 Millionen Menschen betroffen und die Zahl steigt stetig an. Doch gerade im Bereich Typ-1-Diabetes tut sich viel – auch und vor allem in Deutschland.

Mit einer langfristigen und umfassenden Vision startete das Projekt GPPAD im vergangenen Jahr seine groß angelegte Initiative: Insgesamt 1.160 Kinder im Alter zwischen vier und neun Monaten mit einem Erkrankungsrisiko für Typ-1-Diabetes von mindestens zehn Prozent sollen an einer randomisierten kontrollierten Studie zur Primärprävention teilnehmen können.

  • Um diese große Anzahl an geeigneten Teilnehmern zu gewinnen, sollen 400.000 bis 500.000 Säuglinge im Rahmen des Neugeborenen-Screenings der Geburtskliniken oder der U2, U3 oder U4-Untersuchung beim Kinderarzt auf Diabetesrisikogene getestet werden.

Noch 2016 Pilotstudie in Sachsen und Thüringen

  • Darüber hinaus soll eine Plattform für verschiedene Studien geschaffen werden, die neben den Screening-Zentren für Neugeborene auch ein Datenkoordinationszentrum, eine eigene Apotheke sowie ein Kommunikationszentrum umfassen soll. In Sachsen und Thüringen ist bereits in diesem Jahr eine Pilotstudie mit 5.000 Neugeborenen geplant, um die neu entwickelte Plattform auszutesten und die Durchführbarkeit eines großangelegten Diabetesrisikoscreenings zu prüfen.

Primärpräventions-Studie als Herzstück

Das Herzstück der europäischen Initiative GPPAD soll eine Primärpräventionsstudie mit oraler Insulintherapie bilden, auf der weitere Beobachtungsstudien und mechanistische Studien aufbauen werden. Diese sollen neue Einblicke in die Entstehungsmechanismen des Typ-1-Diabetes liefern und die Entwicklung weiterer Biomarker zur Erkennung von Risikopersonen vorantreiben.

Die antigen-basierte Therapie wird auf den Erfolg versprechenden Ergebnissen der Pre-POINT Studie und den Ergebnissen der gerade gestarteten Nachfolgestudie Pre-POINTearly aufbauen.

Pre-POINT Studie wies den Weg

Bei Pre-POINT erhielten Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren über bis zu 18 Monate einmal täglich Insulinpulver mit der Nahrung. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass orales Insulin das Immunsystem stimuliert, ohne Hypoglykämien hervorzurufen“, so Prof. Ezio Bonifacio vom DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden und Exzellenzcluster an der TU Dresden, der die multizentrische Studie leitete.

  • „Wird Insulin über die Mundschleimhaut aufgenommen, wird es zersetzt, so dass es keinerlei Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Gleichzeitig bewirkte es offenbar eine Immunantwort, die sich positiv unterschied von derjenigen bei Kindern, die einen Typ-1-Diabetes entwickelten“.
  • Insulin gilt als Schlüsselantigen, das den Autoimmunprozess möglicherweise in Gang setzt, der letztlich zu einem Typ-1-Diabetes führen kann. 
Die Wissenschaftler hoffen, die Erkrankung verhindern zu können, sofern das Immunsystem durch die Therapie mit Insulinpulver eine Toleranz gegenüber dem Insulin entwickeln sollte.

Je früher desto besser?

Auf genau dem gleichen Prinzip fußt auch die Pre-POINTearly Studie, die nun schon Kinder im Alter zwischen neun Monaten und zwei Jahren mit oralem Insulin behandelt. Die Direktorin des an der GPPAD maßgeblich beteiligten Instituts für Diabetesforschung, Prof. Dr. Anette-G. Ziegler, erläutert, warum sich dieses Lebensalter besonders für die präventive Insulintherapie eignet: „Hierfür gibt es zwei Gründe:

Zum einen beginnt in diesem frühen Zeitfenster häufig der Autoimmunprozess.* Wir erwarten die höchste Wirksamkeit präventiver Therapien, wenn dieser Prozess bei Beginn der Behandlung noch nicht eingesetzt hat.

Zum anderen sind die natürlichen Mechanismen, die zum Aufbau einer Immuntoleranz gegen nützliche Mikroorganismen und Nahrungsbestandteile führen, im Säuglingsalter noch voll aktiv.“ 

Falls sich die Pre-POINTearly Studie als genauso sicher und wirkungsvoll erweisen sollte wie Pre-POINT – und davon gehen die Wissenschaftler aus – kann die von der GPPAD geplante Studie an den Start gehen.


Weitere Informationen

Hintergrund:
An GPPAD beteiligt sind neben dem Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, weitere Studienzentren in Dresden, Hannover, Leipzig und Großbritannien. Unterstützt wird die Initiative durch den US-amerikanischen Leona M. & Harry B. Helmsley Charitable Trust.

  • * Wird ein Kind geboren, muss das Immunsystem erst einmal trainiert werden, damit es zwischen fremden und körpereigenen Strukturen zu unterscheiden lernt. Das passiert zunächst im Thymus: Immunzellen, die spezifische Antigene erkennen und mit ihnen eine Bindung eingehen, werden durch Zelltod „aussortiert“. Dadurch wird im Normalfall verhindert, dass autoreaktive Immunzellen in den Körper gelangen. Das heißt: Es verlassen nur diejenigen Zellen den Thymus, welche nicht auf körpereigene Strukturen reagieren, dagegen jedoch fremde Strukturen wie Viren oder Bakterien erkennen. Entwischt eine autoreaktive Immunzelle diesem natürlichen Selektionsprozess, greifen die regulatorischen T-Zellen als zweites Kontrollsystem ein. Diese Zellen verhindern überschießende Immunreaktionen, indem sie Immunzellen, und im speziellen Fall auch autoreaktive Immunzellen, in ihrer Aktivität unterdrücken. Regulatorische T-Zellen können unter anderem durch Kontakt mit Anti-genen gebildet werden, die über die Schleimhaut von Mund und Magen-Darmtrakt aufgenommen werden. Dadurch entsteht eine sogenannte „orale Toleranz“ gegenüber dem spezifischen Antigen.

Webseiten zum Thema:

http://www.type-1-diabetes-prevention.org

 http://www.typ1diabetes-verhindern.de


Originalpublikation:
Ziegler A et al. (2016) Primary Prevention of Beta-cell Autoimmunity and Type 1 Diabetes – The Global Platform for the Prevention of Autoimmune Diabetes (GPPAD). Molecular Metabolism (2016), doi: 10.1016/j.molmet.2016.02.003.

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das Institut für Diabetesforschung (IDF) befasst sich mit der Entstehung und Prävention von Typ 1 Diabetes und Typ 2 Diabetes als Spätfolge eines Gestationsdiabetes. Ein vorrangiges Projekt ist die Entwicklung einer Insulin-Impfung gegen Typ 1 Diabetes. In groß angelegten Langzeitstudien untersucht das IDF den Zusammenhang von Genen, Umweltfaktoren und Immunsystem für die Pathogenese von Typ 1 Diabetes. Mit den Daten der Geburtskohorte BABYDIAB, die 1989 als weltweit erste prospektive Diabetes-Geburtskohorte etabliert wurde, konnten Risikogene sowie Antikörperprofile identifiziert werden. Diese lassen Vorhersagen über Entwicklung und Ausbruch von Typ 1 Diabetes zu und werden die Klassifizierung und den Diagnosezeitpunkt verändern. Das IDF ist Teil des Helmholtz Diabetes Center (HDC). http://www.helmholtz-muenchen.de/idf

Das CRTD wurde als interdisziplinäres, eng verbundenes Netzwerk mit 17 Forschungsgruppen im Kernzentrum sowie mehr als 75 Vollmitgliedern an sieben verschiedenen Dresdner Forschungsinstituten gegründet. Zurzeit forschen sieben Professoren und zehn Forschungsgruppenleiter am CRTD. Die Mitglieder des CRTD-Netzwerks arbeiten unter anderem am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden, am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, am Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien, in Kliniken des Universitätsklinikums "Carl Gustav Carus" oder an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. 8 Partner aus der Wirtschaft unterstützen ebenfalls das Netzwerk des CRTD, das die notwendige Expertise bündelt, um neuartige regenerative Therapien schnell und effizient zu entwickeln. http://www.crt-dresden.de

The Leona M. and Harry B. Helmsley Charitable Trust aspires to improve lives by supporting exceptional nonprofits and other mission-aligned organizations in health, selected place-based initiatives, and education and human services. Since 2008, when the Trust began its active grantmaking, it has committed more than $1 billion. The Helmsley Type 1 Diabetes Program is the largest private foundation funder of T1D in the United States focused on understanding the disease, developing better treatments and improving care and access. For more information, visit http://www.helmsleytrust.org.

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Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler
Helmholtz Zentrum München
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Institut für Diabetesforschung
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Neuherberg
Tel. +49 89 3187 3405
E-Mail: anette-g.ziegler@helmholtz-muenchen.de
Sonja Opitz Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

Kristallines Cholesterin: Besser mit ringförmigen Zucker „Cyclodextrin“

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Ringförmiger Zucker hilft bei Arteriosklerose

Die Folgen der Arteriosklerose zählen zu den häufigsten Todesursachen in Industrieländern: dazu zählen vor allem Herzinfarkte und Schlaganfälle. Kristallines Cholesterin kann zu den lebensgefährlichen Entzündungen in den Arterien beitragen. Ein internationales Forscherteam von Immunologen und Kardiologen der Universität Bonn hat nun herausgefunden, dass der ringförmige Zucker „Cyclodextrin“ die gefährlichen Ablagerungen verhindern und sogar zurückbilden kann. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal “Science Translational Medicine” veröffentlicht.  

Ringförmiger Zucker hilft bei Arteriosklerose
Erforschten die Wirkung eines Zuckers auf Arteriosklerose: Prof. Dr. Eicke Latz und Alena Grebe sowie Dr. Sebastian Zimmer vom Universitätsklinikum Bonn.
Erforschten die Wirkung eines Zuckers auf Arteriosklerose: Prof. Dr. Eicke Latz und Alena Grebe sowie Dr. Sebastian Zimmer vom Universitätsklinikum Bonn. (c) Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
 
Für Forscher ist es immer wieder eine Herausforderung, den richtigen Ansatz für eine wissenschaftliche Fragestellung zu finden. Doch manchmal geben auch medizinische Laien wichtige Tipps, die anschließend zu echten Durchbrüchen führen. So war es auch mit Chris Hempel aus den USA, deren Zwillingstöchter an der seltenen Erkrankung „Niemann Pick Type C“ leiden.

Genmutationen führen bei dieser Krankheit dazu, dass der Cholesterintransport in den Zellen nicht richtig funktioniert. 

  • Bei den Betroffenen kommt es nach anfänglich normaler Entwicklung bereits im Kindesalter zur rapiden Verschlechterung der neurologischen Funktion mit kognitiven und motorischen Behinderungen. 

Es gab für „Niemann Pick C“ keine Therapie, bis Chris Hempel aktiv wurde. Mit Hilfe von Wissenschaftlern entwickelte die Mutter eine neuartige Therapie mit dem ringförmigen Zucker „Cyclodextrin“, der zu einem besseren Abtransport von überschüssigem Cholesterin aus den Gehirnzellen führt. Derzeit laufen hierzu klinische Studien in den USA.

Wie kristallines Cholesterin massive Immunreaktionen hervorruft und zu lebensgefährlichen Entzündungen in Arterienwänden führt, erforscht Prof. Dr. Eicke Latz vom Institut für Angeborene Immunität der Universität Bonn.
Zum Zusammenhang von Arteriosklerose und Immunsystem hat er im Jahr 2010 im renommierten Fachjournal „Nature“ eine Studie veröffentlicht. Darin zeigte das Forscherteam um Prof. Latz, dass Cholesterin-Kristalle einen wichtigen Rezeptorkomplex des angeborenen Immunsystems aktivieren können und damit die Entzündungsreaktion in der Arteriosklerose verstärken. Chris Hempel wurde darauf aufmerksam und berichtete dem Immunologen über ihre Erfahrungen mit Cyclodextrin.

Cholesterinreiche Diät für Mäuse

Mit einem internationalen Forscherteam aus Deutschland, den USA, Norwegen, Australien und Schweden untersuchten die Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen des Universitätsklinikums Bonn unter Federführung von Prof. Latz, ob Cyclodextrin auch bei Arteriosklerose eine Wirkung zeigt. Die Forscher verabreichten Mäusen acht Wochen eine besonders cholesterinreiche Ernährung und spritzten den Tieren Cyclodextrin unter die Haut. „Sie waren weit weniger von Plaques in ihren Blutgefäßen betroffen, als eine Kontrollgruppe, die kein Cyclodextrin bekam“, sagt Dr. Sebastian Zimmer von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Bonn.

  • Offensichtlich programmiert der ringförmige Zucker die Zellen auf eine Weise um, die zu einem besseren Abtransport von überschüssigem, kristallinem Cholesterin und zugleich zu einem Abklingen der Entzündung in den Blutgefäßen führt.

Cyclodextrin verstärkt natürlichen Cholesterinabbau in den Zellen

Der Transkriptionsfaktor „Leber-X-Rezeptor“ (LXR) ist ein Schlüsselregulator des Cholesterinmetabolismus und spielt daher im Zusammenhang mit Arteriosklerose eine wichtige Rolle. 

„Ist zu viel Cholesterin vorhanden, gibt LXR ein Signal. Daraufhin werden Gene aktiviert, die für den Abtransport in der Zelle zuständig sind“, berichtet Alena Grebe, Doktorandin im Team von Prof. Latz. „Außerdem reguliert dieser Faktor Entzündungen herunter.“ Wurde bei Mäusen das Gen für LXR stumm geschaltet, funktionierte diese Signalkette nicht und Cyclodextrin zeigte keine Wirkung.  

  • Der ringförmige Zucker übernimmt offensichtlich die Rolle eines Vermittlers, der die natürlichen Mechanismen des Cholesterinabbaus in den Zellen verstärkt und zusätzlich die Entzündungsreaktion vermindert.

Das Team untersuchte auch an menschlichen arteriosklerotischen Gefäßen, ob Cyclodextrin die gleiche Wirkung hat wie bei Mäusen.

Die Forscher kultivierten Plaques, die aus den Halsschlagadern von Arteriosklerose-Patienten operativ entfernt wurden, um deren Blutdurchfluss zu verbessern. Wurde in die Nährlösung Cyclodextrin gemischt, zeigten die Zellen die gleiche Umprogrammierung wie die der Nager:

  • Die Mechanismen zur Rückbildung der Plaques sprangen an und die entzündliche Reaktion klang ab.

  • Wirkstoff ist bereits auf dem Markt

Prof. Latz hofft darauf, dass Cyclodextrin als ein Medikament zur Behandlung von Arteriosklerose weiterentwickelt werden kann.

„Als Lösungsvermittler von Wirkstoffen ist es bereits auf dem Markt. 

Für die neue Anwendung sind jedoch noch kostspielige klinische Studien erforderlich“, sagt der Immunologe der Universität Bonn. Chris Hempel, die auf den Wirkstoff Cyclodextrin hingewiesen hat, steht übrigens als Mitautorin in der Veröffentlichung des Fachjournals.

Publikation: Cyclodextrin promotes atherosclerosis regression via macrophage reprogramming, “Science Translational Medicine”, DOI: 10.1126/scitranslmed.aad6100

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Prof. Dr. Eicke Latz
Direktor des Instituts für angeborene Immunität
Universität Bonn
Tel. 0228/28751239
E-Mail: eicke.latz@uni-bonn.de
Johannes Seiler Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

360° TOP-Hinweis: Geburtsgewicht: Schwangerschaft + Hoher Blutdruck

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Hoher Blutdruck in der Schwangerschaft verringert Geburtsgewicht

Ein normaler Blutdruck ist eine wichtige Voraussetzung für eine gut verlaufende Schwangerschaft. 

Ein Anstieg kann auf eine gestörte Funktion der Plazenta hinweisen. 

Eine aktuelle Studie zeigt: Die Folge ist die Geburt von Kindern mit einem verminderten Geburtsgewicht, welches Spätfolgen haben kann. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. (DHL®) – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention rät daher Schwangeren, an den Terminen zur Schwangerschaftsvorsorge teilzunehmen und den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. 
 
Die schädliche Wirkung eines erhöhten Blutdrucks in der Schwangerschaft ist seit längerem bekannt. Medizinische Bedenken bestanden bisher erst, wenn der obere systolische Blutdruckwert 140 oder der untere Wert 90 mm Hg überschreitet. Dann liegt eine Schwangerschaftshypertonie, auch Gestationshypertonie genannt, vor. Diese zeigt ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind an.

„Die Ursache ist häufig eine Funktionsstörung der Plazenta, die das Kind mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt“, erläutert Professor Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. „Viele Frauen erholen sich“, fügt der DHL-Vorstandsvorsitzende hinzu:

„Doch in etwa der Hälfte der Fälle kündigt die Gestationshypertonie eine Präeklampsie an.

Bei der Präeklampsie wird auch die Niere der Mutter geschädigt. 

Es kommt zu einem Eiweißverlust über den Urin. 


„Die Präeklampsie bedroht nicht nur das Leben des Kindes, sondern auch die Gesundheit der Mutter“, sagt Professor Hausberg.

„Die Präeklampsie ist daher auch der häufigste Grund für die vorzeitige Einleitung der Geburt.“
  • Wenn die Plazenta nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe liefert, kann das Kind nicht gedeihen
  • Die Folge ist ein geringes Geburtsgewicht. 
Wie empfindlich die ungeborenen Kinder auf einen Anstieg des Blutdrucks der Mutter reagieren, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Universitäten in Exeter und Bristol, die im amerikanischen Ärzteblatt veröffentlicht wurde. „Jeder Anstieg des systolischen Wertes um 10 mm Hg war mit einem Rückgang des Geburtsgewichts um etwa 150 bis 200 Gramm verbunden“, erklärt Professor Hausberg, Direktor der Medizinischen Klinik I am Städtischen Klinikum Karlsruhe.

„Dies macht deutlich, dass ein Anstieg des Blutdrucks in der Schwangerschaft immer ernst genommen werden muss.“ Langzeitstudien zeigen, dass Kinder mit einem geringen Geburtsgewicht nicht nur schlechtere Startchancen im Leben haben. Der Experte erläutert: „Die Mangelgeburt erhöht auch das Risiko, dass die Kinder im Erwachsenenalter chronische Erkrankungen entwickeln, zu denen nicht zuletzt auch ein Bluthochdruck gehört.“
  • Die Behandlung der Gestationshypertonie besteht zunächst in einer körperlichen Schonung sowie einer ausgeglichenen Ernährung. 
Medikamente werden erst bei einem Anstieg auf über 150/100 mm Hg eingesetzt. „Nicht alle Wirkstoffe sind für Schwangere geeignet“, erklärt Professor Hausberg: 
  • „Diuretika können die Durchblutung der Placenta beeinträchtigen, ACE-Hemmer und Angiotensin-Antagonisten stehen im Verdacht, Fehlbildungen auszulösen.“ 
  • Ein starker Blutdruckabfall zu Beginn der Behandlung könne ebenfalls die Gesundheit des Kindes gefährden. 

Die Behandlung des Bluthochdrucks in der Schwangerschaft mit Medikamenten sollte nach Auskunft des Experten deshalb unter engmaschiger Beobachtung erfolgen.

Am besten ist es, wenn der Blutdruck bereits vor der Schwangerschaft nicht erhöht ist.

Professor Hausberg betont: „Sport und die Vermeidung von Übergewicht durch eine ausgewogene Ernährung bieten am ehesten einen Schutz.

Auch Rauchen kann durch seine schädliche Wirkung auf die Arterien den Blutdruck erhöhen.

  • Während der Schwangerschaft sollten alle Frauen ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Den besten Schutz bietet die Teilnahme an der gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorge, die die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks vorsehen.

Quelle:
Tyrrell J et al. Genetic Evidence for Causal Relationships Between Maternal Obesity-Related Traits and Birth Weight.JAMA 2016;315(11):1129-40

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360° TOP-Thema: Schädel-Hirn-Verletzungen - Hemmung des Blutgerinnungsfaktors XII?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Blutgerinnsel verschlimmern Hirnverletzungen

Wenn bei einem Unfall das Gehirn verletzt wird, weiten sich die Schäden in den Tagen danach noch aus. Dafür sind offenbar Blutgerinnsel verantwortlich, wie ein Forschungsteam der Uni Würzburg herausgefunden hat. 
 
Bei einem Sportunfall gestürzt und hart mit dem Schädel aufgeschlagen, im Straßenverkehr schwer mit dem Motorrad verunglückt:

  • Schädel-Hirn-Verletzungen sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die häufigste Ursache für Tod und bleibende Behinderungen. Bei den Überlebenden verschlimmern sich die Hirnschäden direkt nach dem Unfall in der Regel noch weiter. Bisher kennt die Medizin keine therapeutischen Möglichkeiten, um das zu verhindern.

Eine mögliche Lösung beschreiben Würzburger Wissenschaftler unter Leitung der Professoren Anna-Leena Sirén (Experimentelle Neurochirurgie) und Christoph Kleinschnitz (Neurologie) im Fachmagazin „Annals of Neurology“: Demnach könnte die Hemmung des Blutgerinnungsfaktors XII das Fortschreiten der Hirnschäden vielleicht stoppen.



Bei Schädel-Hirn-Verletzten finden sich oft Gefäßverschlüsse (Pfeil), die die Hirnschäden verschlimmern können. Im Hirngewebe von gesunden Menschen sind die Gefäße sonst frei von Ablagerungen (Stern)
Bei Schädel-Hirn-Verletzten finden sich oft Gefäßverschlüsse (Pfeil), die die Hirnschäden verschlimmern können. Im Hirngewebe von gesunden Menschen sind die Gefäße sonst frei von Ablagerungen (Stern)
(Bilder: Neurologische Universitätsklinik Würzburg)

Gewebeproben gaben entscheidenden Hinweis

Wie die Forscher das erkannt haben? „Durch eine Kooperation mit der Universität Uppsala im europäischen Forschungsverbund CnsAflame erhielten wir Gewebeproben von Schädel-Hirn-Trauma-Patienten und untersuchten sie“, erläutert Sirén.

Dabei zeigte sich, dass in den Gehirnen der Patienten besonders häufig Blutgefäße durch Blutgerinnsel verstopft sind.

Darin vermutete das Forschungsteam die Ursache für das Fortschreiten der Hirnschäden. 

Es untersuchte den Sachverhalt weiter an Mäusen, deren Blut nicht gerinnt, weil der dafür wichtige Faktor XII fehlt.

„Gefäßverstopfungen und posttraumatische Folgeschäden waren hier deutlich vermindert“, erläutert die Biologin Dr. Christiane Albert-Weißenberger.

  • Ebenfalls schützend wirkte die Unterdrückung der Blutgerinnung durch einen Faktor-XII-Hemmstoff der Firma CSL Behring GmbH (Marburg) mit dem Namen rHA-Infestin-4.

Mehr noch: „Bei Verwendung dieses Hemmstoffs konnten wir keine Blutungen beobachten, das ist sehr wichtig für die Anwendungssicherheit“, erklärt die Apothekerin Sarah Hopp-Krämer, die in der Arbeitsgruppe von Christoph Kleinschnitz ihre Doktorarbeit über dieses Thema schreibt. Blutungen sind bei Schädel-Hirn-Verletzten eine häufige Komplikation, so dass therapeutische Wirkstoffe keinesfalls Blutungen auslösen dürfen.

Klinische Anwendung ist noch fern

Das Fazit des Teams: Die neuen Erkenntnisse seien ein großer Schritt hin zur Entwicklung neuer Therapien für Schädel-Hirn-Verletzte. „Die Gewebeproben der Patienten haben uns dafür wertvolle Hinweise darauf geliefert“, so Kleinschnitz. Doch bevor Unfallopfer möglicherweise von dem neuen Wissen profitieren können, wird es noch einige Jahre dauern.

Weitere Tests seien nötig. Unter anderem gelte es, die Langzeitwirkung des Hemmstoffs rHA-Infestin-4 zu erforschen.

Hierbei hoffen die Wissenschaftler auf eine Fortführung ihrer jahrelangen Kooperation mit der Marburger Firma.

Förderer des Forschungsprojekts

Finanziell ermöglicht wurde dieses Forschungsprojekt durch den von der Europäischen Union geförderten Forschungsverbund CnsAflame, durch die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung, die CSL Behring GmbH und das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung der Universität Würzburg.

“Targeting Coagulation Factor XII as a Novel Therapeutic Option in Brain Trauma“, Sarah Hopp, Christiane Albert-Weissenberger, Stine Mencl, Michael Bieber, Michael K. Schuhmann, Christian Stetter, Bernhard Nieswandt, Peter M. Schmidt, Camelia-Maria Monoranu, Irina Alafuzoff, Niklas Marklund, Marc W. Nolte, Anna-Leena Sirén, and Christoph Kleinschnitz, Annals of Neurology, DOI: 10.1002/ana.24655

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Prof. Dr. Anna-Leena Sirén
Neurochirurgische Klinik
Universität Würzburg
T (0931) 201-24579
siren.a@nch.uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz
Neurologische Klinik
Universität Würzburg
T (0931) 201-23755
christoph.kleinschnitz@uni-wuerzburg.de
Robert Emmerich Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Kontraktion des Herzmuskels: Kalzium / Kalium

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Ionenkanal-Forschung erhöht die Sicherheit von Arzneimitteln

Am Department für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Wien untersuchen WissenschafterInnen seit Jahren den Öffnungs- und Schließmechanismus von so genannten Ionenkanälen. 
  • Diese bestimmen u.a. die Kontraktion des Herzmuskels: Kalzium löst die Kontraktion aus, Kalium sorgt für die anschließende Entspannung.
  • Ionenkanäle sind damit wichtige Angriffspunkte zahlreicher Medikamente: 
Die Erforschung dieser Proteine hilft festzustellen, ob Medikamente im Körper unerwünschte Störungen des Herzrhythmus' auslösen können. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: DEUTSCHER HERZBERICHT 


Nun konnten die ForscherInnen eine weitere wichtige Aminosäure identifizieren. Ihre Erkenntnisse publizieren sie in der renommierten Fachzeitschrift "Scientific Reports". 

Phenylalanin 557: Eine neue Bindungsdeterminante für HERG-Kanal.
 Phenylalanin 557: Eine neue Bindungsdeterminante für HERG-Kanal. Copyright: Anna Weinzinger
 
Wenn das Herz schlägt, strömen zunächst depolarisierende Natrium- und Kalziumionen durch Ionenkanäle der Herzzellen. Der Einstrom von Kalzium löst eine Kontraktion aus und ein anschließender Kaliumausstrom sorgt dafür, dass sich das Potential an der Zellmembran wieder dem Ruhepotential annähert.

Der wichtigste Kaliumkanal für diese Repolarisation ist der sogenannte HERG-Kaliumkanal. Bekannt wurde dieser Kanal, weil er durch eine Vielzahl unterschiedlichster Arzneistoffe blockiert werden kann, was wiederum schwere Herzrhythmusstörungen auslöst. Wenn neue Wirkstoffe diesen Kanal hemmen, wird die Arzneistoffentwicklung häufig eingestellt, weswegen der HERG-Kanal auch als "drug killer" bezeichnet wird. 

Bisher konnten WissenschafterInnen sechs Aminosäuren in der Kanalpore identifizieren, die wahrscheinlich den Rezeptor für diese unterschiedlichen Arzneistoffe bilden.

Priyanka Saxena, einer Studentin des Doktoratskollegs "Ionenkanäle und Transporter als molekulare Drug Targets (MolTag)", ist es nun am Department für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Wien gelungen, eine weitere wichtige Aminosäure zu identifizieren: Phenylalanin 557 ist eine neue Bindungsdeterminante, die eine wichtige Rolle bei der Hemmung von HERG-Kanälen durch Arzneistoffe spielt. Diese neuen Erkenntnisse beruhen auf einer theoretischen Vorhersage der Molecular Modelling Gruppe des Departments. Anna Weinzinger: 

"Die Hypothese, dass auch andere Aminosäuren an der Interaktion mit HERG-Blockern beteiligt sind, haben wir bereits vor einigen Jahren aufgestellt. Eine Kombination von molekularem Modeling, gerichteter Mutagenese und direkten Messungen von Ionenströmen durch mutierte HERG-Kanäle von Priyanka Saxena machte den Beweis möglich. Spannend ist, dass sich Phenylalanin in Position 557 nicht in der Kanalpore befindet, wo bisher der Rezeptor für Kanalblocker vermutet wird, sondern sozusagen in einer Seitentasche des Moleküls."

"Da die Interaktion von Arzneistoffkandidaten mit dem HERG-Kanal in industrieller Forschung häufig zunächst in silico, d.h. an Computermodellen des Kanals getestet wird, müssen diese Modelle weltweit durch die von uns vorhergesagte Aminosäure (Phenylalanin 557) ergänzt werden. Da es sich um einen sehr wichtigen Teil des Arzneistoffrezeptors handelt, können Aussagen an Computermodellen künftig mit höherer Präzision erfolgen. 

Diese Arbeit hat einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit künftiger Arzneistoffe geleistet", schließt Steffen Hering, Leiter des Doktoratskollegs.

Publikation in "Scientific Reports":
New potential binding determinant for hERG channel inhibitors: P. Saxena, E.-M. Zangerl-Plessl, T. Linder, A. Windisch, A. Hohaus, E. Timin, S. Hering & A. Stary-Weinzinger;
Scientific Reports, April 2016;
DOI: 10.1038/srep24182

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360° TOP-Thema: Sepsis mit Multiorganversagen und septischer Schock

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Wie immunologische Sepsisforschung zu höheren Überlebenschancen führen kann

FAU-Wissenschaftler untersuchen die Mechanismen der Entstehung von Blutvergiftung  
  • Sepsis, auch Blutvergiftung genannt, entsteht durch eine überschießende Immunreaktion auf eine Infektion, die durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht wird.
  • Das Immunsystem kann die Entzündung weder kontrollieren noch stoppen. 
Infolge der Überreaktion drohen ein Multiorganversagen und ein septischer Schock, der in 40 bis 60 Prozent der Fälle dazu führt, dass der Patient verstirbt.

In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 370.000 Euro geförderten Projekt erforscht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) der Mediziner PD Dr. Georg Weber nun die immunologischen Mechanismen der Sepsisentstehung. Werden diese weiter entschlüsselt, lassen sich unter Umständen neue Therapien entwickeln, mit denen man die Krankheit gezielter und effektiver behandeln kann.

Das DFG-Projekt baut auf wichtige Vorarbeiten des Oberarztes der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, PD Dr. Georg Weber, zur Funktion von Interleukin-3 (IL-3) während akuten Entzündungsreaktionen auf. 

  • IL-3, ein körpereigener Botenstoff, der an der Entstehung neuer Knochenmarkszellen und neuer weißer Blutkörperchen beteiligt ist, wird während der Sepsis zum Großteil von den erst kürzlich entdeckten Innate Response Activator (IRA) B Zellen gebildet. 

Weber hat mit einem Team von Wissenschaftlern des Massachusetts General Hospitals/Harvard Medical School, Boston, USA, die wichtige Funktion von Interleukin-3 nun während der Sepsis entschlüsselt.

„Sind die IL-3-Werte in der Akutphase der Sepsis erhöht, tragen diese entscheidend dazu bei, dass es zu einem septischen Schock kommt“, erläutert Weber.

„Bei einem Zuviel an IL-3 entstehen zu viele im Körper patrouillierende Abwehrzellen.

  • Kommt es zu einer Infektion, werden diese Abwehrzellen aktiviert und es kommt zu einer Überproduktion von Zytokinen, weiteren Botenstoffen des Körpers, die die Immunreaktion weiter verstärken. Ein gefürchteter Zytokinsturm ist die Folge, der die Entstehung des septischen Schocks mit Multiorganversagen begünstigt.“ 
Weber konnte nachweisen, dass ein zu hoher IL-3-Spiegel im Blut der Patienten mit einem signifikant erhöhten Risiko einhergeht, an einer Sepsis zu versterben.

Dennoch steht die Sepsisforschung noch am Anfang. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf eine Laufzeit von drei Jahren mit 370.000 Euro geförderten Projekt klärt der Mediziner nun weitere offene Fragen. Mit seinem Wissenschaftlerteam untersucht er die molekularen Mechanismen der IL-3-Produktion in den IRA B Zellen und wie sich IL-3 auf den Verlauf der Immunreaktion während der Sepsis auswirkt.

Kurz: Warum kommt es zur Sepsis, welche endogenen und exogenen Mechanismen sind entscheidend an der Entstehung der Sepsis beteiligt und warum reagiert das Immunsystem der Patienten in unterschiedlicher Weise auf eine Infektion. Diese Grundbausteine der Sepsisentstehung zu verstehen wird entscheidend sein, um neue Ansätze der Immuntherapie entwickeln zu können.

„Sepsis ist eine fächerübergreifende Erkrankung, mit der sich Chirurgen, Urologen, Gynäkologen, Internisten und Pädiater gleichermaßen auseinandersetzen. Deshalb ist es ganz zentral, dass wir unsere Forschung in die klinische Anwendung bringen und interdisziplinär zusammenarbeiten“, sagt Weber.

Sepsis ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit und belastet das Gesundheitssystem in Milliardenhöhe. Von einer Sepsis sind zudem immer mehr ältere Menschen betroffen, die oft unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden.

  • Erkranken Menschen an einer Sepsis – zum Beispiel infolge einer Nierenbecken- oder Lungenentzündung oder aufgrund von Komplikationen nach einer Operation – erhalten sie nur eine symptomatische Therapie mit Antibiotika, kreislaufunterstützenden Medikamenten, ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie Sauerstoff. 
„Entscheidend für eine neuartige Therapie bei Sepsis ist es, in der Kontrolle von Infektion und Entzündungsreaktion die immunologische Balance zu finden und damit die Überlebenschancen zu erhöhen.

Genauso wichtig ist es aber auch, das Abwehrsystem von immungeschwächten Patienten zu stärken.“

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360° TOP-Hinweis: Altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) + Blinder Fleck auf der Netzhaut

Medizin am Abend Berlin Fazit: Blinder Fleck auf der Netzhaut: Spezialsprechstunde am UKJ

Steigende Behandlungszahlen wegen altersbedingter Makula-Degeneration an Jenaer Uni-Augenklinik
 

Buchseiten, die urplötzlich hinter einem buchstäblich blinden Fleck verschwinden, zu Wellen verschwimmende Spalten auf dem Busfahrplan – wenn Patienten ihm solche Symptome schildern, ist Dr. Kai Wildner, Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Jena, alarmiert.

 Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Kontroll-HerzkatheterUnterstuchung


Mit solchen Anzeichen kündigt sich meist eine Augenerkrankung an, die je nach Ausprägung innerhalb weniger Wochen zur Erblindung führen kann: 

 die altersbedingte Makuladegeneration (AMD).
  • In den westlichen Industrieländern ist diese Netzhauterkrankung der häufigste Grund für Altersblindheit. 
Vor allem die feuchte Variante ist tückisch, weil sie den Betroffenen innerhalb weniger Wochen das Sehvermögen rauben kann – wenn nicht schnellstmöglich behandelt wird. Erst seit wenigen Jahren gibt es durch neu entwickelte Medikamente dafür wirksame Behandlungsmöglichkeiten, auch am UKJ.

Oberarzt Dr. Kai Wildner betreut die Makula-Sprechstunde an der Klinik für Augenheilkunde am UKJ.
Oberarzt Dr. Kai Wildner betreut die Makula-Sprechstunde an der Klinik für Augenheilkunde am UKJ.
Foto: UKJ/ Schleenvoigt

„Bei der feuchten Makuladegeneration wuchern kleine Blutgefäße in die Netzhaut, wo sie gar nicht hingehören“, erklärt Dr. Wildner, der die Makula- Spezialsprechstunde an der Augenklinik betreut.
Die brüchigen Gefäße, aus denen Flüssigkeit austritt, schädigen das Sehzentrum, die Makula. 
Die modernen Wirkstoffe blockieren die unerwünschte Gefäßneubildung. Dazu werden sie direkt ins Auge gespritzt. 

Mehr als 2 000 solche ambulanten Spritzenbehandlungen hat die Augenklinik im vergangenen Jahr durchgeführt, Tendenz steigend. Zumeist kommen die Patienten aus Ostthüringen und Sachsen-Anhalt.

Der Behandlung voraus geht eine gründliche Diagnostik, deren Bestandteil neben der klassischen augenärztlichen Untersuchung die sogenannte Fluoreszenz- Angiografie ist.

Dabei wird ein Farbstoff in den Blutkreislauf gespritzt, mit dem sich untypische Blutgefäße im Auge sichtbar machen lassen. Außerdem wird mit einem speziellen bildgebenden Verfahren, der optischen Cohärenztomografie (OCT), die Netzhaut auf Flüssigkeitsansammlungen untersucht. 

Solche Netzhautveränderungen zeigen sich auch schon im Frühstadium der Erkrankung, wenn die Patienten noch nicht über Beschwerden klagen, wie Dr. Wildner erklärt.

„Damit kann die Behandlung schon frühzeitig begonnen werden, was das Wichtigste ist.“

 Oft kämen Betroffene aber erst mit einer fortgeschrittenen Netzhautschädigung in die Makula-Sprechstunde.

„Heilen können wir die feuchte Makuladegeneration mit der Spritzentherapie nicht“, stellt Dr. Wildner klar. „Aber wir können die Erkrankung in die trockene Form überführen – und damit bremsen.

Für die Betroffenen bedeute dies einen Gewinn an Lebensqualität.


Wegen der Bevölkerungsentwicklung rechnet der Experte mit einem weiteren Anstieg der Behandlungszahlen.

„Unsere Patienten werden immer älter, da wird die AMD auch in Zukunft ein großes Thema sein.“

Angesichts der steigenden Behandlungszahlen hat die Klinik ihre Makula- Sprechstunde bereits auf tägliche Sprechzeiten erweitert.

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Klinik für Augenheilkunde
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