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Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Behandlung von Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Eine Radionuklidbehandlung mit Radium-223-dichlorid ist erst seit gut zwei Jahren für Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs zugelassen, bei denen eine übliche Hormonblockade nicht mehr wirkt. Sie soll ein weiteres Voranschreiten der Metastasierung unterbinden. Eine neue klinische Studie, die in enger Zusammenarbeit von Strahlenheilkunde, Nuklearmedizin und Urologie des Universitätsklinikums Freiburg initiiert wurde, soll nun die frühzeitige Kombination aus Bestrahlung und Radionuklidbehandlung wissenschaftlich untersuchen. Es wird ein verstärkender Effekt erwartet. 
 
Die so genannte „α-RT“-Studie ist eine klinische Studie zur Erforschung einer Behandlung von Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Untersucht wird eine lokale Strahlentherapie von außen in Kombination mit einer sogenannten Radionuklidtherapie mit Radium-223-Dichlorid. Nach Einschluss weiterer Universitätskliniken in Deutschland erhält die von Freiburg gestartete Studie nun einen multizentrischen Umfang, weitere Zentren in Europa sollen folgen.

Strahlentherapie

Bei Knochenmetastasen ist die Strahlentherapie von außen (sogenannte „perkutane“ Therapie) seit Jahrzehnten als Behandlungs-Standard etabliert. Sie wirkt durch die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung der Knochenstabilität. Die aktuelle Entwicklung neuer Präzisions-Technologien in der Strahlenheilkunde, welche bereits in anderen Einsatzbereichen Anwendung findet, ermöglicht heute eine zunehmend präzise und dadurch effektive und schonende Behandlung. Durch die neuen Verfahren kann der lokale Effekt der Strahlentherapie, also die Wirkung am Sitz der Knochenmetastase, verstärkt und möglicherweise ein weiteres Wachstum dauerhaft verhindert werden.

Radionuklidtherapie

Radium-223-Dichlorid ist ein effektives Radionuklid und sendet so genannte Alphateilchen aus. Diese haben eine kürzere Reichweite als die Strahlung anderer radioaktiver Arzneimittel und sind dadurch für nicht erkranktes Gewebe schonender.

  • Das Radium-223-Dichlorid wird aufgrund seiner ähnlichen Eigenschaften zu Kalzium in die Knochensubstanz eingebaut. 

Dies erfolgt besonders in Bereichen schnellen Knochenumbaus, wie es bei Knochenmetastasen der Fall ist. Zur Behandlung wird das Medikament in die Vene injiziert, reichert sich dann in den Knochenmetastasen an und führt zu deren Bestrahlung von innen. Es bietet daher eine neue schonende Behandlungsmöglichkeit für den fortgeschrittenen Prostatakrebs.

Ursprünglich zur sogenannten „palliativen“ (beschwerdelindernden) Behandlung entwickelt, hat diese Radionuklidbehandlung in einer großen internationalen Studie überraschenderweise zu einer deutlichen Verlängerung des Überlebens der behandelten Patienten geführt.

  • Aufgrund dessen ist Radium-223-Dichlorid seit November 2013 in der EU zur Behandlung von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs mit Knochenmetastasen zugelassen.

Verstärkter Effekt durch Kombination von Strahlentherapie und Radiotherapie erwartet

  • Sowohl die Bestrahlung der sichtbaren Knochenmetastasen von außen als auch die innerliche Bestrahlung durch das Radium-223-Dichlorid bewirken ein Absterben von Tumorzellen. 

Durch die Kombination beider Behandlungen könnten also sowohl größere, bildgebend nachweisbare Herde als auch kleine, noch nicht durch Bildgebung sichtbare Metastasen abgetötet werden.

Durch die zeitnahe Verbindung beider Verfahren erwarten die Freiburger Forscher daher einen sich gegenseitig verstärkenden Effekt auf die Kontrolle des Tumorleidens.

  • Bei Patienten mit sehr wenigen Metastasen (≤ 5 Herde, sogenannte „Oligometastasierung“) erwartet man sogar eine besonders gute Wirkung bis hin zum Stillstand der Erkrankung.

Bei „oligometastatischen“ Patienten (d.h. 1-5 Knochenmetastasen) wird im Rahmen der α-RT Studie die reine perkutane Strahlentherapie mit der Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Radium-223-Dichlorid-Behandlung verglichen. 

Ziel der Studie ist es, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die zu spürbaren Fortschritten bei der Therapie des Prostatakarzinoms führen und zur besseren individuellen Behandlung beitragen. 

Durch eine effektive frühe Kontrolle von Knochenmetastasen könnten vielleicht zukünftig weitere Behandlungen wie Chemotherapie, Hormontherapie oder Knochen-Operationen unnötig oder erst später erforderlich werden. 


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 


www.medizin-am-abend.blogspot.com

Initiator der Studie: Universitätsklinikum Freiburg
Klinik für Strahlenheilkunde (Ärztliche Direktorin: Prof. Dr. A.-L. Grosu)
Studienleitung: Prof. Dr. med. U. Nestle
Kontakt: D. Schnell, U. Wein (Studiensekretariat)
Telefon: 0761 270-95370
Email: alpha-radiotherapy@uniklinik-freiburg.de
Homepage: www.alpha-radiotherapy.eu

Klinik für Nuklearmedizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. P. Meyer)
Kontakt: PD Dr. J. Ruf, Dr. C. Stoykow
Telefon: 0761 270-39160

Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. U. Wetterauer)
Kontakt: Prof. Dr. W. Schultze-Seemann, PD Dr. C. Jilg
Telefon: 0761 270-28930

Benjamin Waschow Universitätsklinikum Freiburg

Lese- und Rechtschreibstörung (LRS) - Haben Sie eine Fehlsichtigkeit?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Kinder: Bei Verdacht auf Legasthenie erst zum Augenarzt

 Nicht jede Leseschwäche bei Schulkindern ist zwangsläufig eine Lese- und Rechtschreibstörung (LRS), auch Legasthenie genannt. Oft liegt es an den Augen und eine Brille kann die Fehlsichtigkeit ausgleichen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät deshalb bei Verdacht auf eine LRS zu einer augenärztlichen Untersuchung. Auch bei einer bestehenden Legasthenie kann eine Sehstörung die Symptome zusätzlich verstärken. Empfehlungen für die Diagnostik und Behandlung einer LRS gibt eine Leitlinie, an der die DOG mitgewirkt hat. 
 
„Beim Verdacht auf eine Lese- und Rechtschreibstörung sollte immer ein Augenarzt untersuchen, ob die Augen die Ursache dafür sind“, betont Professor Dr. med. Susanne Trauzettel-Klosinski von der Universitäts-Augenklinik Tübingen, die für die DOG an der Leitlinie mitgearbeitet hat.

Schon einfache Tests zeigen, ob eine Sehschwäche der Grund für die vielen Rechtschreibfehler im Diktat ist: Liegt der Fehler beim Sehen, verbessert sich die Lesefähigkeit mit Hilfe geeigneter Sehhilfen sofort deutlich, weiß die Expertin. „Scharfes Sehen ist eine wichtige Voraussetzung, um Lesen und Schreiben zu lernen“, erklärt die Leiterin der Forschungseinheit für Visuelle Rehabilitation.

So können Weitsichtigkeit, schielende Augen oder eine verminderte Naheinstellung der Augenlinse dazu führen, dass Buchstaben und Wörter nicht scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Oft reicht dann schon eine Brille, um die Lesefähigkeit deutlich zu verbessern. Aber auch Kinder mit einer bestehenden LRS sollten regelmäßig ihre Augen untersuchen lassen. Denn schlechtes Sehen kann diese verstärken.

  • Zwei bis vier Prozent der deutschen Schulkinder leiden an einer schweren Lese- und Rechtschreibstörung. 
  • Trotz durchschnittlicher Intelligenz geraten sie im Vergleich zu ihren Klassenkameraden in Rückstand beim Lesen und Schreiben.

Die Ursachen dafür sind nicht endgültig geklärt. Studien weisen aber auf eine fehlerhafte Verarbeitung von sprachlichen Informationen im Gehirn hin. Den Kindern fällt es zum Beispiel schwer, die Buchstaben beim Lesen in Laute umzuwandeln.

  • Die Behandlungsempfehlung der Leitlinie lautet darum auch, diesen Umwandlungsvorgang mit den Betroffenen zu üben – zum Beispiel durch gemeinsames Vorlesen. 
  • Hinzu kommen Rechtschreibtrainings und eventuell Übungen zum Textverständnis. 

Therapieansätze mit Medikamenten, Prismengläsern oder Brillen mit Farbfiltern dagegen sind nicht wissenschaftlich untersucht und können den Betroffenen sogar schaden.

Das Wichtigste sei, die LRS frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, so Trauzettel-Klosinski. „Je früher die Betroffenen gezielte Förderung erhalten, desto mehr Chancen haben sie, ihre Defizite aufzuarbeiten“, betont die Expertin.

Unbehandelt manifestiert sich die Legasthenie als dauerhafte Störung, die sowohl die schulische und berufliche Laufbahn als auch das persönliche Wohlbefinden stark einschränkt.

Literatur:
Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörungen, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e. V. (DGKJP)

Zur Leitlinie: http://www.kjp.med.uni-muenchen.de/forschung/leitl_lrs.php



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Anna Julia Voormann | Lisa Ströhlein
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-552
Telefax: 0711 8931-167
voormann@medizinkommunikation.org
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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.dog.org

360°TOP-Studieneinladung: Chronische psychische Erkrankung ihrer Eltern/eines Elternteils miterlebt haben

Medizin am Abend Berlin Fazit:   StudienteilnehmerInnen gesucht!

Für eine wissenschaftliche Studie sucht der Psychologe Prof. Dr. Johannes Jungbauer, KatHO NRW Abteilung Aachen, erwachsene Personen, die als Kind bzw. als Jugendliche(r) eine chronische psychische Erkrankung ihrer Eltern/eines Elternteils miterlebt haben. 

Medizin am Abend Berlin Zusatzfachlink hier 

 
Das Aufwachsen mit einer psychisch erkrankten Mutter oder einem psychisch erkrankten Vater ist für die betroffenen Kinder oft mit besonderen Belastungen und Herausforderungen verbunden. Bislang wurde kaum untersucht , wie sich diese Erfahrungen auf das spätere Leben der Kinder auswirken und inwieweit sie als Erwachsene ggf. Unterstützung und Beratung benötigen.

Ziel der Studie ist es, die langfristigen Auswirkungen dieser Kindheitserfahrungen auf das spätere Leben zu untersuchen und einen möglichen Unterstützungsbedarf erwachsener Kinder zu erfassen.

Der Fragebogen kann auf www.EKipeE.de anonym und online am PC ausgefüllt werden.

Die vollständige Beantwortung des Fragebogens

Dauert etwa 15 Minuten.

Es handelt sich um die bislang größte Studie zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum (bislang ca. 400 StudienteilnehmerInnen). Die Datenerhebung läuft noch bis Ende des Jahres.



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Prof. Dr. Johannes Jungbauer
j.jungbauer@katho-nrw.de
Julia Uehren   Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Stationäre Klinikeinweisung - Was muss ich vorher noch klären.....? Kindergeld?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Ohne Steuer-IdNr kein Kindergeld

  • Wer künftig Kindergeld erhalten möchte, muss der Familienkasse die Steuer-Identifikationsnummern mitteilen. 
Die "Anspruchsvoraussetzung" wird ab 1.1.2016 gültig. "Diese Neuerung hat in sozialen Medien aber auch im wirklichen Leben für einige Aufregung gesorgt", sagt Bernd Werner, Vorstand der Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer e. V., Lohnsteuerhilfeverein, Sitz Gladbeck. "Dabei gibt es dafür keinen Grund."

Medizin am Abend Berlin Zusatzfachlink hier:  


Hier die wichtigsten Fragen und Antworten: 

Bis wann müssen die Steuer-Identifikationsnummern mitgeteilt werden? 

Bis zum 1.1.2016. Aber: Eltern, die bereits Kindergeld beziehen, können die Identifikationsnummern auch im Laufe des Jahres 2016 abgeben, versichert das Bundeszentralamt für Steuern.

Welche Steuer-Identifikationsnummern sind erforderlich? 

  • Die des Elternteils, das Kindergeld bezieht bzw. beziehen will und die ID des Kindes/der Kinder, für die Kindergeld gezahlt wird bzw. werden soll. 
Wo finde ich die Steuer-Identifikationsnummern?

Eltern finden ihre ID z.B. auf dem letzten Steuerbescheid. Die IdNr des Kindes wurde vom Bundeszentralamt für Steuern zugesandt. 

Ich finde die Nummer trotzdem nicht - und jetzt?

Ist eine Steuer-Identifikationsnummer verloren gegangen, kann diese hier angefordert werden: 

Medizin am Abend Berlin Zusatzlink hier

Die Nachbestellung dauert bis zu drei Monate, bekomme ich dann kein Kindergeld?

Eltern, die bereits Kindergeld erhalten, können die ID-Nummern auch im Laufe des Jahres 2016 nachreichen.

  • Wer einen Neuantrag stellt, muss die Steuer-IdNr angeben. "Die Familienkassen werden es grundsätzlich nicht beanstanden, wenn die Angaben im Laufe des Jahres 2016 nachgereicht werden", so das Bundeszentralamt für Steuern. 

Die Nummern schicken?

Der Familienkasse. Sie können die Adresse auch hier nachschlagen: www.arbeitsagentur.de

Ich bin nicht sicher, ob ich die Steuer-Identifikationsnummer nicht schon früher mitgeteilt habe.
Schicken Sie die Nummern noch einmal.

Warum ist ab 1.1.2016 die Steuer-Identifikationsnummer erforderlich?

  • Die Familienkasse will damit sicherstellen, dass Kindergeld nicht doppelt gezahlt wird.

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Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer e. V.

* Lohnsteuerhilfeverein * Sitz Gladbeck

Vorstand

Bernd Werner

Emscherstraße 62

45891 Gelsenkirchen

Telefon: (0157) 37 61 84 90

Mail: presse@lohnsteuerhilfe.net

Internet: www.lohnsteuerhilfe.net 

Die Bildung der zerstörerischen Plaques im Gehirn

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neue Erkenntnisse in der Alzheimer-Forschung

In der Alzheimer-Forschung liegt ein Forschungsschwerpunkt auf dem Amyloiden Vorläuferprotein (APP), das für die Bildung der zerstörerischen Plaques im Gehirn verantwortlich ist. Bochumer Forscher haben jetzt gezeigt, dass APP neben der Bildung dieser Plaques über einen weiteren Mechanismus an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sein könnte. 
 
Protein in der Zellmembran

Unter bestimmten Umständen bewirkt APP, dass sich im Zellkern kugelförmige Strukturen, sogenannte Sphären, bilden.

Diese beeinflussen die Aktivität einiger Gene, was zu einer Änderung der Neurotransmitteraktivität führen kann. 
  • Neurotransmitter sind biochemische Botenstoffe, die die Erregung von einer Nervenzelle auf andere Zellen übertragen. 
  • APP selbst ist ein in der Zellmembran verankertes Protein. 

Als solches besitzt es verschiedene Bindestellen, an denen andere Proteine andocken können und damit unterschiedliche Vorgänge auslösen. Eines der Adapterproteine ist FE65. Unter bestimmten Voraussetzungen kann es mit Hilfe des APP in den Kern der Zelle gelangen. Dort bildet FE65 gemeinsam mit anderen Proteinen die beschriebenen kugelförmigen Strukturen aus. Welchen Einfluss diese auf die Zelle haben, war bisher unklar.

Vergleich verschiedener Zellkulturen

Dr. Thorsten Müller vom Medizinischen Proteom-Center erklärt, wie er und seine Doktorandin Christina Looße vorgegangen sind, um mehr über den möglichen Einfluss der Sphären auf das Gehirn zu erfahren: „Wir haben in unserer Studie ein Zellkulturmodell etabliert, in dem wir die Sphärenbildung gezielt anschalten können. Die angeschalteten Zellen bringen Sphären hervor.“ Verglichen haben die Forscher sie mit ausgeschalteten Zellen, bei denen es nicht zu einer Sphärenbildung kommt. „Dabei kam heraus, dass Zellen, die Sphären ausbilden, eine höhere Expression des Bestrophin 1-Gens zeigen“, so Müller

Biochemische Botenstoffe und Alzheimer

Bestrophin 1 wurde kürzlich in Zusammenhang mit einer gestörten Neurotransmitter-Aktivität bei der Alzheimerkrankheit beschrieben.

 „Erhöhte Werte des Neurotransmitters GABA in der Rückenmarksflüssigkeit von an Alzheimer erkrankten Patienten wurden bereits beschrieben, und unsere Studie könnte Aufschluss über den Zusammenhang der Neurotransmitter-Änderungen und dem APP liefern“, beschreibt Dr. Thorsten Mülller die Relevanz seiner Forschungsarbeit für die Medizin.

Ansatzpunkt für zukünftige Therapien

  • Anders als bisher angenommen könnte das APP also insofern Einfluss auf die Entstehung der Alzheimer Krankheit nehmen, dass es sich auf eine Störung der Neurotransmitter Aktivität auswirkt, und nicht in erster Linie als Vorläufer der Plaques relevant ist. 
„Diese Hypothese könnte zukünftig interessante Ansatzpunkte für die Entwicklung von Therapien zur Behandlung der Alzheimer Krankheit bieten“, meint Thorsten Müller.

Titelaufnahme

C. Loosse, M. Pawlas, H.S. Bukhari, A. Maghnouj, S. Hahn, K. Marcus, T. Müller (2015): Nuclear spheres modulate the expression of BEST1 and GADD45G, Cellular Signalling, DOI: 10.1016/j.cellsig.2015.10.019

Förderung

Gefördert wurde diese Studie von FoRUM (Forschungsförderung Ruhr-Universität Bochum Medizinische Fakultät) F800-2014, MERCUR (Mercator Research Center Ruhr) AN-2013-0024, und DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) MU3525/3.

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Dr. Thorsten Müller, Medizinisches Proteom-Center
Ruhr-Universität Bochum
44780 Bochum
Tel. 0234/32-29265
thorsten.t.mueller@rub.de
Raffaela Römer Ruhr-Universität Bochum

Medizinisches Proteom-Center

http://www.ruhr-uni-bochum.de/mpc/

Chronisches Herz-Kreislauf-Versagen: Patienten mit Herzunterstützungssystemen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Versorgung von Patienten mit Herzunterstützungssystemen im Fokus



  • Die Zahl von Menschen mit fortgeschrittener Herzmuskelschwäche wächst aufgrund der demographischen Entwicklung von Jahr zu Jahr. 

Rund 400.000 Patienten werden in Deutschland aufgrund von Herzmuskelschwächen in diesem Jahr behandelt werden.

1995 waren es noch unter 250.000 Patienten.

Die stets fortschreitenden Erkrankungen lassen sich dauerhaft nur begrenzt medikamentös behandeln. 

Bei schweren Verläufen kann nur die Implantation eines mechanischen Herzunterstützungssystems das Leben der Patienten retten und die Lebensqualität wieder verbessern. 

Welche Voraussetzungen notwendig sind, um die umfassende Betreuung dieser Patienten zu gewährleisten, war eines der Themen, das Herzchirurgen und Kardiotechniker im Rahmen der „44. Internationalen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik (DGfK)“ und „7. Fokustagung Herz“ der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und der DGfK vom 20.-22. November in Weimar diskutierten.

„Zunehmend mehr herzkranke Patienten in Deutschland benötigen eine mechanische Herzunterstützung. So erhielten nach Angaben der DGTHG-Leistungsstatistik 957 Patienten in Deutschland im Jahr 2014 ein derartiges System. Im Jahr 2005 waren es hingegen nur 350 Patienten. Diese steigenden Zahlen, aber auch Entwicklungen in Richtung Miniaturisierung und Innovationen zur Energieversorgung dieser Systeme erfordern besondere Kenntnisse bei Ärzten und Kardiotechnikern um diese komplexen Behandlungsformen zum Wohle der Patienten einsetzen zu können “, so Privatdozent Georg Trummer, Tagungspräsident der DGTHG.

  • In ihrer häuslichen Umgebung können die Patienten zumeist mit einer ambulanten Betreuung ein weitgehend normales Leben führen. 

So können sie wieder in gewohnter Umgebung am alltäglichen Leben teilnehmen, einer Arbeit nachgehen, und sind auch in ihrer Mobilität kaum eingeschränkt.

  • Die ambulante Begleitung und Betreuung erfordert allerdings eine gut eingespielte Logistik zwischen Patient, Klinikpersonal und Hausarzt. 

„Bei der Versorgung schwer herzkranker Patienten, die temporär oder dauerhaft auf ein Herzunterstützungssystem angewiesen sind, geht es heute um mehr als eine Lebensverlängerung.

Vielmehr ist es ein wesentliches Ziel, eine annähernd normale Lebensqualität wiederherzustellen und die Menschen unter anderem auch in ihre Arbeitswelt zu reintegrieren.

Dies erfordert eine enge Kooperation aller Beteiligten. Dazu gehören Kardiologen, Herzchirurgen und Kardiotechniker, aber vor allem der Patient selbst“, kommentierte Jörg Optenhöfel, Tagungspräsident der DGfK.

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) vertritt als medizinische Fachgesellschaft die Interessen der mehr als 1.000 in Deutschland tätigen Herz-, Thorax- und Kardiovaskularchirurgen im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiotechnik (DGfK) ist die Fachgesellschaft der rund 500 in Deutschland tätigen Kardiotechniker, den speziell ausgebildeten Fachleuten für die künstliche Aufrechterhaltung des Blutkreislaufes während einer Herzoperation und auf Intensivstationen.


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360°TOP-Terminhinweis: Welche Schlafstörung haben Sie - und warum frage ich mich?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   

„Die schlaflose Gesellschaft“: Raubt uns die 24-h-Non-Stop-Gesellschaft Schlaf und Gesundheit?

23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin 3.–5.12.2015 in Mainz.

„Die schlaflose Gesellschaft“ ist das Motto der 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin vom 3. bis 5. Dezember 2015 in Mainz. Bei der größten Tagung dieses Fachgebietes in Europa treffen sich über 2.000 Mediziner, Wissenschaftler und Experten. Die Diagnostik und Behandlung von Menschen mit schlafbezogenen Erkrankungen erfordert einen interdisziplinären Austausch.


So treten Hausärzte, Internisten, Pneumologen, Kardiologen, Neurologen, Psychiater, Psychologen, Arbeits- und Verkehrsmediziner in eine fächerübergreifende Diskussion. 
 
  • Aus den aktuellen wissenschaftlichen Befunden der letzten Jahre lassen sich neue Behandlungsansätze für Schlafstörungen unterschiedlichster Genese ableiten. 

Der thematische Schwerpunkt des Kongresses beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die 24-Stunden-Non-Stop-Gesellschaft negative Auswirkungen auf Schlaf und Gesundheit ausübt und anderseits Schlaf und Schlafstörungen die Gesellschaft beeinflussen.

Es konnte gezeigt werden, dass die Industrialisierung und die damit einhergehende Schichtarbeit sowie die Zunahme der Stressbelastung am Arbeitsplatz und die Einführung der neuen Medien wie Internet und Smartphone negative Auswirkungen auf die Schlafmenge des Menschen haben.

„Für die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Schlaf und Gesundheit versucht das aktuelle Tagungsthema zu sensibilisieren, um in einen Dialog mit öffentlichen Institutionen, Medien und Entscheidungsträgern zu treten“, so Tagungspräsident Dr. Hans-Günter Weeß.

Mehr als 30 % der Schichtarbeiter klagen über Schlafstörungen. Darüber hinaus haben sie ein höheres Risiko für Magen-Darm und Herz-Kreislauf Erkrankungen. Ein erhöhtes Krebsrisiko ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig gesichert.

  • Gerade bei Schichtarbeitern ist das Unfallrisiko auf dem Nachhauseweg auf das bis zu 8-fache erhöht.
  • 6 % der Deutschen weisen behandlungsbedürftige Ein- und Durchschlafstörungen auf. 

  • Diese haben eine hohe Chronifizierungsneigung und können Herz-Kreislauf Erkrankungen, Diabetes und vor allem psychische Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen begünstigen und sogar die Suizidrate erhöhen. 
  • Ungefähr 1 Million Bundesbürger nimmt aus diesem Grunde regelhaft Schlafmittel ein.
  • Ungefähr 20 % der Manager, Führungskräfte und Politiker schlafen weniger als 5 Stunden, mehr als die Hälfte der Spitzenkräfte in unserem Lande fühlt sich chronisch übermüdet und trifft doch in diesem kritischen Zustand wichtige Entscheidungen für Unternehmen und Gesellschaft.

Internet, Smartphones und PCs rauben Jugendlichen den Schlaf und führen zu Übermüdung in Schule und Unterricht. Die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst hat wenig beachtete Konsequenzen für die Gesundheit und erhöht das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Die gesellschaftlich festgelegten Zeiten für den frühen Arbeits- und Schulbeginn sind nicht in Übereinstimmung mit der inneren Uhr der meisten Menschen. 

Jugendliche kommen durch den auch im europäischen Vergleich sehr frühen Schulbeginn in Deutschland in ein chronisches Schlafdefizit. 

Die Folge sind Übermüdung und Lernschwierigkeiten. Aktuelle Forderungen unserer Familienministerin Schwesig nach einem späteren Schulbeginn sind die logische Konsequenz dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Umweltlärm wie Straßen-, Bahn- und Fluglärm kann den Schlaf nachhaltig beeinträchtigen und Herz-Kreislauferkrankungen sowie bei Kindern und Jugendlichen auch Lernverzögerungen hervorrufen. 

  • Dabei wird aus wissenschaftlicher Perspektive dem Bahnlärm eine stärker beeinträchtigende Wirkung als dem Straßen bzw. Fluglärm zugeschrieben werden.

Gesunder und ausreichender Schlaf fördert hingegen das Leistungsvermögen, die Aufmerksamkeit sowie Lern- und Gedächtnisprozesse. Weiterhin wird unser emotionales Befinden gefördert und über positive Auswirkungen auf die Gesundheit die Lebenserwartung erhöht.

Weitere Tagungsschwerpunkte sind die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den mehr als 50 verschiedenen Schlafstörungen mit den neuesten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, 
wie zum Beispiel Insomnien, Tagesschläfrigkeit, kardiovaskuläre Bewegungsstörungen im Schlaf und Parasomnien. 

Diskutiert werden auch neue Erkenntnisse zum Schlaf im Alter sowie zum Thema Schlaf und Partnerschaft.

Auch in diesem Jahr bietet im Rahmen der Jahrestagung ein kostenfreies Patientenforum für Betroffene, Angehörige und alle Interessierten die Möglichkeit, neben einer Podiumsdiskussion mit Experten individuelle Fragen zu diskutieren.

Alle Informationen zum DGSM-Kongress sowie das gesamte wissenschaftliche Programm finden Sie unter http://www.dgsm-kongress.de.


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Wolfgang Müller M.A. AWMF
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Kerstin Aldenhoff
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Schildrüsen-Unterfunktion-Hypothyreose: Wie behandeln Sie diese....?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Stammzellen für Schilddrüsenhormone

Schilddrüsen-Unterfunktion mit körpereigenen Stammzellen therapieren: Dass dies schon bald möglich sein könnte, zeigt eine eben im Journal Cell Stem Cell veröffentlichte Studie der im August tödlich verunglückten Schweizer Viszeralchirurgin Anita Kurmann. 
 
  • Wenn der Körper zu wenig Schilddrüsenhormone erhält, läuft sein Stoffwechsel langsamer als normal. 
Etwa 7 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer leiden an einer solchen Unterfunktion der Schilddrüse (in der Fachsprache Hypothyreose).

  • Die Folge ist eine verringerte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. 
Ist die Unterfunktion angeboren so kommt es beim Säugling zu schweren Entwicklungsstörungen wie einer starken Wachstumsverzögerung und Verminderung der Intelligenz.

In beiden Fällen müssen Patienten lebenslang das fehlende Hormon einnehmen.

Schilddrüsenfunktion mit eigenen Zellen reparieren

Schon bald könnte es jedoch möglich sein, die Schilddrüsenfunktion mit körpereigenen Stammzellen wiederherzustellen.

Dies konnte Dr. Anita Kurmann in einer kürzlich publizierten Arbeit zeigen, welche sie als Gastforscherin in Boston, USA erarbeitet hatte. Im Tiermodell hatten sie und ein Forschungsteam der Harvard University und Boston University nachgewiesen, dass Mäuse mithilfe modifizierter, eigener Stammzellen von einer Hypothyreose geheilt werden konnten.

Ebenso konnte in dieser Studie nachgewiesen werden, dass sich Stammzellen von Patienten mit Schilddrüsen-Unterfunktion im Reagenzglas so weiterentwickeln lassen, dass sie das fehlende Schilddrüsenhormon zu produzieren beginnen.

Mit dieser grundlegenden Arbeit wurde somit zum ersten Mal gezeigt, dass sich eine Schilddrüsenunterfunktion mittels der Transplantation körpereigener Zellen beheben lässt. 

Damit ist ein wichtiger Schritt vollzogen worden, der eines Tages dazu führen dürfte, dass auch beim Menschen eine Schilddrüsenunterfunktion mittels einer Zelltransplantation geheilt werden kann.

Über Anita Kurmann

Dr. med. Anita Kurmann war mit kurzen Unterbrüchen seit März 2008 in verschiedenen Funktionen, zuletzt als erste Oberärztin, an der Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin des Inselspitals in Bern tätig. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in Boston sollte sie per Anfang 2016 ans Inselspital Bern zurückkehren und in einer leitenden Funktion die Chirurgie der inneren Drüsen am Inselspital weiter entwickeln. Die begabte Chirurgin und Forscherin hinterlässt mit ihrer jüngsten Publikation ein vielversprechendes Vermächtnis für die Behandlung von Schilddrüsen-Patienten.

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Prof. Dr. Daniel Candinas,
Direktor und Chefarzt Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin
+41 31 632 24 04, Daniel.Candinas@insel.ch
Monika Kugemann Universitätsspital Bern


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://Studie: Regeneration of Thyroid Function by Transplantation of Differentiated Pluripotent Stem Cells, Anita A. Kurmann et al., Cell Stem Cell, October 22, 2015.

http://www.cell.com/cell-stem-cell/abstract/S1934-5909(15)00411-7

Sie sind sexuell aktiv und verhüten gut .....

Medizin am Abend Berlin Fazit:  BZgA-Studie „Jugendsexualität 2015“: Jugend nicht früher sexuell aktiv


Das kennzeichnet die heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 

Kulturelle Unterschiede finden sich je nach Herkunft. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse der neuen Studie „Jugendsexualität 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Annahmen, wonach immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht. Bei der Verhütung verhalten sich die 14- bis 17-Jährigen ausgesprochen umsichtig. Über 90 Prozent der sexuell aktiven jungen Menschen sprechen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über Verhütung. 
 
Neu: Erstmals auch 18- bis 25-Jährige befragt

Die repräsentative Befragung knüpft an die Vorläuferstudien der BZgA zur Jugendsexualität aus den Jahren 1980 bis 2010 an. Ein Novum der aktuellen Studie ist die Ausweitung der Befragungsgruppe auf junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren. Schwerpunktthemen der Befragung sind Aufklärung in Schule und Elternhaus, erste sexuelle Erfahrungen, Verhütungswissen und Verhütungsverhalten.

Einstieg ins Geschlechtsleben – kulturell unterschiedlich

Während sexuelle Aktivitäten unter den 14-Jährigen insgesamt mit durchschnittlich sechs Prozent noch die Ausnahme sind, hat im Alter von 17 Jahren mehr als die Hälfte Geschlechtsverkehr-Erfahrung. Im Alter von 19 Jahren haben 90 Prozent der jungen Frauen deutscher Herkunft das “erste Mal" erlebt
  • Junge Frauen mit ausländischen Wurzeln sind im Alter von 21 Jahren zu gut zwei Dritteln sexuell aktiv geworden (70 Prozent).

Für junge Männer gilt dies erst zwei bzw. drei Jahre später.

„Annahmen, wonach immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht“, betont Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Positiv ist auch zu sehen, dass eine feste Partnerschaft jungen Menschen beim ‘ersten Mal‘ wichtig ist.“ Das Fehlen des oder der "Richtigen" ist unabhängig von Geschlecht und Herkunft der Hauptgrund für Zurückhaltung.

Für Mädchen und junge Frauen aus Migrantenfamilien spielen daneben moralische Bedenken eine wichtige Rolle.

Beispielsweise geben 28 Prozent das Motiv “vor der Ehe finde ich das nicht richtig“ als Grund für die sexuelle Zurückhaltung an. Bei Mädchen und junge Frauen deutscher Herkunft trifft das in vier Prozent zu. Für Mädchen und junge Frauen mit Migrationsgeschichte ist bis ins Erwachsenenalter hinein ein anderes Motiv relevant: die Angst, „dass die Eltern davon erfahren“ (20 Prozent). Dieses Argument teilen Mädchen und junge Frauen aus deutschen Elternhäusern in jüngeren Jahren, mit zunehmendem Alter ist es weniger von Bedeutung.

Verhütungsbewusstsein deutlich vorhanden, Entwicklungen weiter positiv 

Das Verhütungsverhalten der 14- bis 17-Jährigen ist ausgesprochen umsichtig. Über 90 Prozent der sexuell aktiven jungen Menschen sprechen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über Verhütung. Wie sehr sich das Verhütungsverhalten verbessert hat, zeigt der Langzeitvergleich, der für deutsche Jugendliche vorliegt: 1980 trafen 29 Prozent der Jungen und 20 Prozent der Mädchen keine Verhütungsvorkehrungen beim “ersten Mal“, heute sind es nur noch sechs bzw. acht Prozent.

Für Jugendliche mit Migrationshintergrund ist ein Trendvergleich für die vergangenen zehn Jahre möglich. Bei Jungen mit ausländischen Wurzeln ging die Zahl Nichtverhütender beim “ersten Mal“ von 34 Prozent im Jahr 2005 auf heute zehn Prozent zurück, bei den Mädchen von 19 Prozent auf zwei Prozent. „Es ist eine ausgesprochen erfreuliche Entwicklung, dass Jugendliche schon bei den ersten Sexualkontakten ganz besonders auf das Schutzverhalten achten“, erklärt Dr. Thaiss. Das Kondom ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit deutlichem Abstand das Verhütungsmittel Nummer eins beim “ersten Mal“. 73 Prozent der 14- bis 25-Jährigen geben dies an.

Gerade für männliche Jugendliche wichtig: die Vermittlungsinstanz Schule

„Das Elternhaus spielt bei der Sexualaufklärung eine wichtige Rolle. Eltern sind für ihre Kinder wichtige Vertrauenspersonen und eine zentrale Beratungsinstanz in Verhütungsfragen,“ sagt Dr. Thaiss. Je nach Herkunft leisten Eltern unterschiedliche Aufklärungsarbeit:

  • Aktuell sprachen 63 Prozent der Mädchen und 51 Prozent der Jungen deutscher Herkunft mit ihren Eltern über Verhütung, aber nur 41 Prozent der Mädchen und 36 Prozent der Jungen aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund.

Aber auch der Institution Schule kommt eine wichtige Aufgabe zu: Im Schnitt geben 93 Prozent der Jugendlichen an, Themen der Sexualaufklärung im Unterricht besprochen zu haben.

  • Auf die Frage nach der wichtigsten Bezugsperson im Rahmen ihrer Aufklärung gefragt, nennen Jungen Lehrer und Lehrerinnen an erster Stelle. Lehrer und Lehrerinnen sind gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund wichtige Bezugspersonen, weil ihnen vielfach die Eltern als Ansprechpartner fehlen.

Informationen zur Studie

Zum achten Mal wurden im Zeitraum Frühjahr bis Sommer 2014 im Auftrag der BZgA für die Studie 5.750 Interviews bundesweit geführt. 3.500 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie deren Eltern und 2.250 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren wurden zu ihrer Einstellung und ihrem Verhalten zu Fragen der Sexualität und Verhütung befragt. 1.750 davon mit Migrationshintergrund. Damit sind Jugendliche und junge Erwachsene gemeint, die selbst nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder bei denen mindestens einer der Elternteile bei Geburt nichtdeutscher Staatsangehöriger war.

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Konsequente Blutdruckkontrolle: 120/80mmHG? Mehr Wirkstoffe einnehmen?

Medizin am Abend Berlin Fazit:   „Jugendlicher“ Blutdruck im Alter schützt auch vor Schlaganfall


Die meisten Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, hatten zuvor über viele Jahre einen erhöhten Blutdruck. Eine konsequente Blutdruckkontrolle ist deshalb die beste Präventivmaßnahme, um Behinderungen zu reduzieren oder einen vorzeitigen Tod durch einen Schlaganfall zu verhindern, empfehlen die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). 

Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse der US-amerikanischen SPRINT-Studie zeigen, dass auch ältere Menschen einen „jugendlichen“ Blutdruck anstreben sollten. 
 
  • Ein gesunder jüngerer Mensch hat einen Blutdruck von 120 zu 80 mm Hg. 
  • Bei den meisten Menschen steigen mit zunehmendem Alter die Blutdruckwerte langsam an. 

Das lässt sich mit Medikamenten ausgleichen.

„Früher galt die Regel, dass der obere Wert 100 plus dem Lebensalter entsprechen darf“, sagt DSG-Pressesprecher, Professor Dr. med. Joachim Röther, Chefarzt an der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona:

 „Für einen 60-Jährigen wurde deshalb ein oberer Wert von 160 mm Hg als normal, ja sogar gesund angesehen.“

Auch in den Leitlinien werden relativ hohe Werte toleriert. Das „Joint National Committee“ (JNC 8), das in den USA Leitlinien zur Blutdruckkontrolle herausgibt, vertrat noch im vergangenen Jahr die Ansicht, dass bei Menschen über 60 ein Blutdruck bis 150/90 mm Hg toleriert werden sollte. „Die Begründung lautete, dass die Blutdrucksenkung im Alter schwierig und der Nutzen einer aggressiven Blutdrucksenkung nicht belegt sei“, erinnert sich Professor Röther.

Diese Haltung wird nach Ansicht des Experten jetzt durch die Ergebnisse der SPRINT-Studie relativiert.

An der Studie hatten mehr als 9000 Hochdruckpatienten im Alter über 50 Jahre teilgenommen (keine Diabetiker).

Bei der Hälfte strebten die Ärzte eine Blutdrucksenkung auf den Wert von 120 mm Hg an, bei der anderen Hälfte waren 140 mm Hg der Zielwert.

Die jetzt auf der Jahrestagung der American Heart Association in Orlando/Florida vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass die intensivere Blutdruckkontrolle bereits nach wenigen Jahren die Zahl der Herz-Kreislauf-Ereignisse um 25 Prozent und die Zahl der Herz-Kreislauf-Todesfälle um 43 Prozent vermindert hat.

  • Zwar kam es in der Patientengruppe mit niedrigem Blutdruck zu einer höheren Rate an Hypotension (niedrigem Blutdruck), Synkopen (plötzlicher Bewusstlosigkeit) und Nierenfunktionsstörungen, aber die positiven Effekte waren so eindrucksvoll, dass die Studie vorzeitig beendet wurde. 

 Professor Röther: „Dies wird in den USA und sicherlich auch in Deutschland zu einer Veränderung der Empfehlungen führen.“

„Die konsequente Normalisierung der Blutdruckwerte wird langfristig auch die Zahl der Schlaganfälle senken“, vermutet Professor Dr. med. Hans-Christoph Diener, Direktor der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Essen.

 „In der SPRINT-Studie nahm die Zahl der Schlaganfälle zwar nur um 11 Prozent ab und der Unterschied war statistisch nicht signifikant“, berichtet der Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Dieser geringe Einfluss könnte jedoch mit der kurzen Beobachtungszeit von etwas über drei Jahren zusammenhängen, so Professor Diener:

  • „Die meisten Schlaganfälle sind die Folge einer allmählichen Gefäßverkalkung in den Hals- und Hirnarterien, die sich über viele Jahre entwickelt. Viele Langzeitstudien zeigen, dass ein normaler Blutdruck der beste Schutz vor einem Schlaganfall ist.“

Zwar wurden Schlaganfallpatienten nicht in die SPRINT-Studie eingeschlossen, dennoch vermutet Professor Röther, dass sich niedrigere Zielwerte langsam durchsetzen werden.

„Es wird sicher nicht gleich eine generelle Empfehlung für einen Zielwert unter 120 mm Hg systolisch geben, aber die JNC 8 Empfehlung, Patienten älter als 60 Jahre erst ab einem Blutdruck von 150 mm Hg zu behandeln, dürfte wieder vom Tisch sein. 

Wir werden die Patienten allerdings auch überzeugen müssen, mehr Wirkstoffe als bisher einzunehmen“, sagt der DSG-Pressesprecher.

Am langfristigen Nutzen ist aus Sicht der beiden Experten nicht zu zweifeln. In den Industrieländern, in denen die Blutdruckkontrolle sehr ernst genommen wird und entsprechend weit verbreitet ist, sei die Zahl der Schlaganfälle gesunken.


Literatur:
The SPRINT Research Group: A Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control. NEJM, November 9, 2015DOI: 10.1056/NEJMoa1511939

http://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMoa1511939


 
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Prof. Dr. med. Joachim Röther
Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Chefarzt Neurologische Abteilung, Asklepios Klinik Altona, Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg
Tel.: +49 (0)40-181881-1401, E-Mail: j.roether@asklepios.com

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener
Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen, Hufelandstr. 55, 45122 Essen
Tel.: +49 (0)201-7232460, E-Mail: h.diener@uni-essen.de

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