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Studie: Wächter-Lymphknoten - Brustkrebs

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Studie: Müssen Lymphknoten bei Brustkrebs raus?

Eine wegweisende Studie zum Brustkrebs ist mit der ersten Patientin an den Start gegangen. Für die INSEMA-Studie (INSEMA steht für „Intergroup-Sentinel-Mamma“) arbeiten mehrere Studiengruppen unter der Leitung der Universität Rostock zusammen. Beteiligt sein werden am Ende fast 6000 Patientinnen mit frühem Brustkrebs und einer geplanten brusterhaltenden Operation aus Deutschland an etwa 130 Studienzentren sowie etwa 800 Patientinnen in Österreich. 

Medizin am Abend Berlin Zusatzfachthema hier:  

 
Die Forscher untersuchen, ob bei der Operation künftig auf eine bisher übliche Maßnahme verzichtet werden kann.

  • Bislang wird bei dem Eingriff der sogenannte Wächter-Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt.

 "Wir ergründen, ob der Verzicht auf diese Maßnahme onkologisch sicher ist und die Komplikationen bei der Operation verringert werden können", sagt Studienleiter Prof. Toralf Reimer, Leitender Oberarzt der Universitäts-Frauenklinik in Rostock.

  • Dass Brustkrebs-Patientinnen, bei denen zum Zeitpunkt der Diagnose per Tastbefund und Ultraschall ein unauffälliger Befund der Achselhöhle festgestellt wurde, den Lymphknoten einbüßen müssen, hat für einige der Frauen oftmals langanhaltende negative Folgen. 

  • So können Lymphödeme, Schmerzen oder ein Taubheitsgefühl im Arm entstehen; die Lebensqualität verschlechtert sich. 

  • "Außerdem scheint bei Verzicht auf die Lymphknoten-OP das Risiko für ein erneutes Auftreten eines Tumors in der Achselhöhle der betroffenen Seite sehr gering zu sein. 

Das zeigen frühere, kleinere Studien mit mehreren Jahren Nachbeobachtung", sagt Reimer und hat dafür eine gute Erklärung:

"Die Tumorzellen der Lymphknoten werden durch die mittlerweile sehr effektive Therapie nach der Operation, also Chemo-, Hormontherapie und die Bestrahlung der Restbrust, mitbehandelt." 


Kann also bei einem bis zu fünf Zentimeter großen Brustkarzinom bei unauffälligem Befund der Achselhöhle und geplanter brusterhaltender Therapie auf die Entnahme der Lymphknoten verzichtet werden? 

Eine der zentralen Fragen, die die Studie beantworten soll. "Am Ende wird das Überleben ohne Krankheit ausgewertet", so der Studienleiter.

Die aktuelle Datenlage legt nahe, dass kein relevanter Unterschied zwischen beiden Behandlungsarmen auftreten werde: "Momentan können wir bei einer Patientin, die vor der Operation einen unauffälligen Befund in der Achselhöhle aufweist, in mindestens 70 Prozent der Fälle keinen Tumorzellbefall der Wächter-Lymphknoten nachweisen."

Dieser hohe Prozentsatz von Patientinnen benötige den chirurgischen Eingriff in der Achselhöhle ohnehin nicht.

  • "Außerdem konnte bisher keine Studie zeigen, dass eine Lymphknotenentfernung bei unauffälligem Tastbefund vor der OP für die Patientinnen einen Vorteil hinsichtlich des Überlebens der Brustkrebserkrankung erbrachte“, sagt Reimer.

Die INSEMA-Studie ist mit einem Gesamt-Förderrahmen von 4,588 Millionen Euro eines der größten von der Deutschen Krebshilfe finanzierten Studienprojekte. Die Verantwortung zur Durchführung der Studie liegt bei der Universitätsmedizin Rostock.

Um die Vielzahl der zu erwartenden Daten erfassen und auswerten zu können, wird das Datenmanagement in Kooperation mit der GBG Forschungs GmbH in Neu-Isenburg bewältigt. Die German Breast Group (GBG) ist eine seit 2003 aktive akademische Forschungsgruppe zur Durchführung von Brustkrebs-Studien national und international. Durch die Expertise der GBG ist eine kontinuierliche Datensammlung über die geplante Studiendauer von insgesamt neun Jahren gewährleistet.

"Womöglich können wir einem Teil unserer Brustkrebs-Patientinnen die Operation der Achselhöhle und Entnahme von Lymphknoten bei gleichbleibender Prognose ersparen", hofft Prof. Bernd Gerber, stellvertretender Studienleiter in Rostock.

  • Bei der Studie werden außerdem Faktoren erfasst wie die Lebensqualität, chirurgische Komplikationen und Metastasenbildung. Zusätzlich wird die tatsächliche Strahlendosis im Rahmen der Ganzbrust-Nachbestrahlung ausgewertet. 

So ist die Kooperation mit den Strahlentherapeuten in den jeweiligen Brustzentren eine wichtige Schnittstelle für die Datenqualität.


Medizin am Abend BerlinKontakt:

Studienleitung in Rostock: Prof. Toralf Reimer
Leitender Oberarzt
Universitäts-Frauenklinik Rostock
Tel.: 0381 4401 8452
insema@kliniksued-rostock.de

Kerstin Beckmann
Universitätsmedizin Rostock
Tel.: 0381 494 50 90
Kerstin.beckmann@med.uni-rostock.de
Ingrid Rieck Universität Rostock

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://www.gbg.de/studien/operative-studien/insema

Genom-Studie: Trinkleber - und die Leberzirrhose

Medizin am Abend Berlin Fazit:    „Trinkerleber“ auch erblich bedingt - Warum nicht jeder Alkoholiker eine Leberzirrhose entwickelt

Nicht jeder starke Trinker entwickelt eine Leberzirrhose. Warum manche Menschen die lebensbedrohliche Erkrankung eher bekommen als andere, hat ein Forscherteam nun in einer großen Genom-Studie herausgefunden. 

  • Demnach hängt das individuelle Risiko unter anderem davon ab, welche Varianten dreier Gene ein Mensch im Erbgut trägt. 

Wie Experten der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift „Nature Genetics“ berichten, eröffnen sich mit den Erkenntnissen auch neue Möglichkeiten für die Therapie alkoholkranker Menschen. 
 
„Alkoholkonsum ist tief in der westlichen Kultur verankert und interessanterweise besteht eine individuell sehr unterschiedliche Veranlagung für die verschiedenen alkoholbedingten Organschäden“, sagt Professor Dr. med. Jochen Hampe, Leiter des Bereichs Gastroenterologie und Hepatologie am Uniklinikum Dresden und einer der federführenden Autoren der Studie.

Medizin am Abend Berlin aktuelle Zusatzinformation hier:  


Doch allzu oft hat der Alkoholgenuss schwerwiegende Folgen: 

  • Schätzungen zufolge leiden bis zu einer Million Menschen in Deutschland an einer alkoholischen Leberzirrhose, einer unheilbaren Erkrankung, bei der das Gewebe der Leber immer mehr vernarbt und das Organ seine Funktionen nach und nach einbüßt. Letztlich kann nur eine Transplantation das Leben der Patienten retten.

Durch eine Untersuchung des gesamten menschlichen Erbguts haben Forscher des Uniklinikums Dresden und dutzender kooperierender Einrichtungen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Belgien und England nun herausgefunden, dass Varianten dreier Gene im Erbgut die Gefahr einer Leberzirrhose steigern. Hierzu hatten die Wissenschaftler mit Hilfe von Blutproben die DNA von über 4000 Alkoholkranken mit und ohne Leberzirrhose untersucht. „Eines der Risikogene war bereits bekannt“, erklärt Hampe. Sowohl für dieses als auch für die beiden neu gefundenen Gene konnten die Forscher einen eindeutigen statistischen Zusammenhang mit dem Zirrhose-Risiko belegen. „Menschen mit bestimmten Genvarianten haben ein fünf- bis zehnfach erhöhtes Risiko, eine Leberzirrhose zu entwickeln“, sagt Hampe.

  • Die Ergebnisse der Studie eröffnen den Medizinern nun die Möglichkeit, besonders gefährdete Menschen früh zu identifizieren. 

Außerdem helfen sie den Wissenschaftlern, den Entstehungsprozess einer Leberzirrhose besser zu verstehen. „Alle drei Gene spielen eine Rolle im Fettstoffwechsel“, erklärt DGVS Experte PD Dr. med. Felix Stickel von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsspitals Zürich in der Schweiz.

  • Neben ihrer Funktion als Energiespeicher dienen Fettmoleküle, auch Lipide genannt, dem Körper als Signale und Regulatoren für bestimmte Stoffwechselprozesse.

 „Wenn wir den Krankheitsverlauf auf molekularer Ebene verstehen, können wir womöglich Therapien entwickeln, mit denen sich der Krankheitsprozess aufhalten lässt“, hofft der Experte.

Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den Förderprogrammen der „Virtuellen Leber“, dem „e:Med Forschungsnetz zur Alkoholabhängigkeit“ und dem „Nationalen Genomforschungsnetz“ unterstützt.

Literatur:
A genome-wide association study confirms PNPLA3 and identifies TM6SF2 and MBOAT7 as risk loci for alcohol-related cirrhosis
Buch S, Stickel F, Trépo E, Way M, Herrmann A, Nischalke HD, Brosch M, Rosendahl J, Berg T, Ridinger M, Rietschel M, McQuillin A, Frank J, Kiefer F, Schreiber S, Lieb W, Soyka M, Semmo N, Aigner E, Datz C, Schmelz R, Brückner S, Zeissig S, Stephan AM, Wodarz N, Devière J, Clumeck N, Sarrazin C, Lammert F, Gustot T, Deltenre P, Völzke H, Lerch MM, Mayerle J, Eyer F, Schafmayer C, Cichon S, Nöthen MM, Nothnagel M, Ellinghaus D, Huse K, Franke A, Zopf S, Hellerbrand C, Moreno C, Franchimont D, Morgan MY, Hampe J

Nature Genetics; Online-Vorabpublikation vom 19.10.2015; DOI:10.1038/ng.3417

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5 000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

DGVS
Anna Julia Voormann
Irina Lorenz-Meyer
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711/8931-642
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Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

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http://www.dgvs.de

Krebsrisiko bei Immuntolerenz

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Tolerantes Immunsystem steigert Krebsrisiko

 

Bremsen so genannte regulatorische T-Zellen die Aktivität der tumorbekämpfenden Abwehrzellen, spricht man von Immuntoleranz. 

  • Bei ausgeprägter Immuntoleranz verdoppelt sich das Risiko für Lungenkrebs, das für Dickdarmkrebs steigt um etwa 60 Prozent. 

Das veröffentlichten Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum nun gemeinsam mit Kollegen der Berliner Epiontis GmbH. 

Die Forscher belegen damit erstmals, dass die individuellen Unterschiede in der Immuntoleranz das Entstehen bestimmter Krebsarten beeinflussen – 

und zwar bereits lange vor Ausbruch der Erkrankung. 
 
Damit ein bösartiger Tumor entstehen kann, müssen die Krebszellen dem Angriff des Immunsystems entgehen.

Zahlreiche Untersuchungen haben bereits belegt, dass Krebs sich besonders aggressiv ausbreitet, wenn in der Umgebung des Tumors ein ungünstiges Verhältnis von bremsenden und aktiven Immunzellen vorherrscht. „Wir wussten aber nicht, ob das die Folge eines aggressiven Tumors ist oder seine Ursache“, erklärt Rudolf Kaaks, Epidemiologe im Deutschen Krebsforschungszentrum.

Rudolf Kaaks und seine Mitarbeiter hatten eine einzigartige Möglichkeit, diese Frage zu klären: Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg ist eines der Zentren der prospektiven EPIC-Studie, die in ganz Europa an fast einer halben Million Menschen die Zusammenhänge von Ernährung und Krebs untersucht. Bei den EPIC-Erstuntersuchungen zwischen 1996 und 1998 wurde allen Studienteilnehmern Blut abgenommen und eingefroren. Aus den 25.000 Heidelberger EPIC-Teilnehmern wählten die Forscher nun die Blutproben von rund 1000 Personen, die im Laufe des Beobachtungzeitraums an Krebs erkrankt waren (Lungenkrebs, Darmkrebs, Brust- und Prostatakrebs). Zur Kontrolle zogen sie eine Gruppe von 800 Teilnehmern heran, die keine bösartige Tumorerkrankung hatten.

Sebastian Dietmar Barth und seine Kollegen aus Rudolf Kaaks‘ Abteilung zählten die bremsenden regulatorischen T-Zellen in den Blutproben und setzten sie ins Verhältnis zur Gesamtzahl der T-Zellen, die auch die tumorabwehrenden Zellen umfasst.

  • Dieses Verhältnis bezeichnen sie als „ImmunoCRIT“. Im Allgemeinen gilt: Je höher er ausfällt, desto stärker ist das Abwehrsystem gedrosselt.

  • Beim Vergleich des Krebsrisikos von EPIC-Teilnehmern mit besonders hohem oder besonders niedrigem ImmunoCRIT stellte sich heraus: Ist der Wert sehr hoch, so verdoppelt sich das Lungenkrebsrisiko, das Risiko für Dickdarmkrebs steigt um etwa 60 Prozent. Frauen mit sehr hohem ImmunoCRIT haben sogar ein verdreifachtes Risiko, an Östrogenrezeptor-negativem Brustkrebs* zu erkranken – allerdings halten die Forscher hier die Fallzahl für möglicherweise zu niedrig für eine sichere Aussage. Keine Zusammenhänge zwischen ImmunoCRIT und Erkrankungsrisiko fanden die DKFZ-Epidemiologen für Prostatakrebs und Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs

  • Werden die tumorabwehrenden T-Zellen durch bremsende, regulatorische T-Zellen in Schach gehalten, so sprechen die Forscher von „peripherer Immuntoleranz“. 

 „Wir konnten mit dieser Untersuchung erstmals belegen, dass das ungünstige Verhältnis der Immunzellen bereits lange vor Ausbruch der Erkrankung bestand. Es ist also eher die Ursache als die Folge einer Krebserkrankung“, sagt Rudolf Kaaks.

Die DKFZ-Forscher führten diese Studie in Kooperation mit Wissenschaftlern der Epiontis GmbH in Berlin durch. Das Unternehmen ist auf die epigenetischen Tests spezialisiert, mit denen das Verhältnis der verschiedenen T-Zell-Populationen ermittelt wurde.

Noch wissen die Wissenschaftler nicht, warum sich die Immuntoleranz auf bestimmte Krebsrisiken auswirkt, auf andere aber nicht. Eine mögliche Erklärung ist, dass Lungen- und Darmtumoren besonders stark von Immunzellen besiedelt werden, wie man aus früheren Forschungsarbeiten weiß. Die Heidelberger Epidemiologen wollen ihre Untersuchung nun auch auf andere Tumoren ausweiten.

* Brustkrebs, dessen Zellen keine Rezeptorproteine für das weibliche Geschlechtshormon Östrogen tragen

Sebastian Dietmar Barth, Janika Josephine Schulze, Tilman Kuhn, Eva Raschke, Anika Husing, Theron Johnson, Rudolf Kaaks, Sven Olek: Treg-Mediated Immune Tolerance and the Risk of Solid Cancers: Findings From EPIC-Heidelberg
JNCI J Natl Cancer Inst.2015, DOI: 10.1093/jnci/djv224

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

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Dr. Stefanie Seltmann
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
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Deutsches Krebsforschungszentrum
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KAUF MICH: Probiotischen Inhaltsstoffen in Fuctional-Food-Produkten

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Der Japan-Effekt für die Verdauung

Probiotika stehen für gesunde Ernährung, daher sollen sich Lebensmittel mit L.-Casei-Shirota-Bakterien auch besser verkaufen. Eine Studie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt hat den Einfluss des Herkunftsland-Effekts (country-of-origin-effect, COO-Effekt) im Zusammenhang mit probiotischen Inhaltsstoffen in Fuctional-Food-Produkten untersucht. 
 
  • In der Europäischen Union ist es nicht mehr erlaubt, Lebensmittel mit gesundheitsfördernder Wirkung zu bewerben, wenn diese positive Wirkung zwar erkennbar, aber wissenschaftlich (noch) nicht eindeutig nachgewiesen ist. 
Davon betroffen sind unter anderem Hersteller wie Danone oder Yakult, die ihre Slogans auf Basis dieser rechtlichen Richtlinie ändern mussten. Nun arbeiten Marketing-StrategInnen an alternativen Wegen, diese Produkte am europäischen Markt zu positionieren.

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachlink hier:  


Die Alternative könnte über einen Umweg führen:

  • „Inhaltsstoffe von funktionellen Lebensmitteln können als semiotische Zeichen betrachtet werden, die kulturelle Bedeutung der sozialen Strukturen von deren Produktion, Vertrieb und Konsum transportieren, einschließlich der Assoziationen zu ihrem Herkunftsland“, erläutert Sonja Grabner-Kräuter (Abteilung für Marketing und Internationales Management). 
Die Studie, an der 251 junge europäische Personen teilgenommen haben, hat die Zusammenhänge zwischen Herkunftsland-Assoziationen mit japanischen Functional-Food-Produkten, der Bekanntheit von entsprechenden Inhaltsstoffen und der Wahrnehmung ihrer gesundheitsfördernden Wirkung untersucht.

Im Fokus stand dabei auch die Auswirkung dieser Faktoren auf die Bereitschaft, solche Produkte zu kaufen.

  • Die Ergebnisse zeigen, dass positive Herkunftsassoziationen zu funktionellen Lebensmitteln aus einem bestimmten Land einen positiven Effekt sowohl auf die Beurteilung der gesundheits¬fördernden Wirkung des Inhaltsstoffs als auch auf die Kaufabsicht für die angereicherten Lebensmittel haben. 

Das COO-Image, das KonsumentInnen von japanischen Functional-Food-Produkten haben, resultiert in einer entsprechenden Beurteilung der gesundheitsfördernden Wirkung von funktionellen Inhaltsstoffen, die mit Japan assoziiert werden.

  • Außerdem zeigte sich, dass der positive Effekt der Wahrnehmung einer gesundheitsfördernden Wirkung des Inhaltsstoffs auf die Kaufabsicht bei einem positiven Herkunftslandimage am stärksten ist.

Die Marketing-ForscherInnen kommen zum Fazit, dass die Kommunikation von Herkunftsland-Informationen beziehungsweise der Herkunftsbezug in der Werbung vielversprechend für funktionelle Lebensmittel sein kann. Sonja Grabner-Kräuter führt dazu aus:

  • „Eine Country-of-Origin-Positionierung kann für die Vermarktung solcher Produkte geeignet sein, insbesondere dann, wenn bestimmte probiotische Inhaltsstoffe für ihr Herkunftsland bekannt sind.“

Die Studie wurde im Rahmen der kumulativen Dissertation von Fanny V. Dobrenova durchgeführt.

Dobrenova, F.V., Grabner-Kräuter, S. & Terlutter, R. (2015). Country-of-origin (COO) effects in the promotion of functional ingredients and functional foods. European Management Journal, doi: 10.1016/j.emj.2015.03.003. Downloadbar unter: http://dx.doi.org/10.1016/j.emj.2015.03.003.


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9020 Klagenfurt, Österreich
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Kärnten


MMag. Katharina Banfield
E-Mail-Adresse: katharina.banfield@aau.at


Mag. Lydia Krömer
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Mag. Barbara Maier
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360° TOP-TIP: http://www.vorhofflimmern-zaehlt.org

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Internationale Expertengruppe legt Plan vor

Weltweit leben mindestens 30 Millionen Menschen mit Vorhofflimmern. 

Trotz verbesserter Behandlungsmöglichkeiten erleiden Patienten mit Vorhofflimmern nach wie vor Schlaganfälle, erkranken an Herzschwäche und sterben vorzeitig. 

Auf Initiative des Kompetenznetzes Vorhofflimmern e.V. (AFNET) und der European Heart Rhythm Association (EHRA) hat eine internationale Expertengruppe nun einen Plan entwickelt, um die Qualität der Behandlung von Vorhofflimmern zu verbessern. Der AFNET/EHRA Konsensusbericht erscheint heute in der Zeitschrift EP Europace. 
 
Die fünfte AFNET/EHRA Konsensuskonferenz stand unter dem Titel „Understanding and eliminating inequalities and barriers that prevent optimal treatment of atrial fibrillation” (Verstehen und Eliminieren von Ungleichheit und Hindernissen, die eine optimale Behandlung von Vorhofflimmern verhindern). Der AFNET Vorstandsvorsitzende und EHRA Vorstandsmitglied Prof. Paulus Kirchhof, einer der Initiatoren der AFNET/EHRA Konsensuskonferenz, erklärt: „Wir haben das Expertentreffen veranstaltet, um einen Plan für konkrete Verbesserungen bei der Versorgung von Vorhofflimmern zu entwickeln.

Das Ergebnis der Konferenz haben wir in Form von Empfehlungen und Forschungsprioritäten zusammengefasst.“

Von den Nachbarn lernen

Mehr als 70 Vorhofflimmerexperten aus fast allen Kontinenten haben an der Konferenz teilgenommen und ihre Erfahrungen ausgetauscht. „Angesichts der großen weltweiten Vielfalt der Gesundheitssysteme können die verschiedenen Länder voneinander lernen und bessere Modelle für die Behandlung von Vorhofflimmern entwickeln. Wir hoffen, dass dieser Plan, der von Spezialisten aus unterschiedlichen Teilen der Welt erstellt wurde, dazu beiträgt, die Behandlung von Vorhofflimmern in Europa und der Welt zu verbessern“, bemerkt Prof. Gerhard Hindricks, Präsident der EHRA.

Aufgeklärte Patienten

Für eine erfolgreiche Therapie von Vorhofflimmern – darüber sind sich die Experten einig – sollten alle Patienten in die Entscheidungen über ihre Behandlung einbezogen werden sollten. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Patienten gut informiert sind. Um das zu erreichen, empfehlen die Autoren, das Angebot an frei zugänglichen Informationen über Vorhofflimmern und die damit verbundenen Komplikationen und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.

Patientengerechte Initiativen wie zum Beispiel die von der EHRA entwickelte Patienten-Website „Vorhofflimmern zählt“ (http://www.vorhofflimmern-zaehlt.org/), die in fünf europäischen Sprachen verfügbar ist, werden als sehr hilfreich angesehen, um die Einbeziehung der Patienten voranzubringen. 


Außerdem sollten „patient reported outcomes“ genutzt werden, um Symptome und Folgen von Vorhofflimmern aus der Perspektive der Patienten zu erfassen.

Strukturierte Behandlung

Eine angemessene Behandlung von Vorhofflimmerpatienten ist vielschichtig. Prof. Andreas Götte, Vorstandsmitglied des Kompetenznetzes Vorhofflimmern, erklärt: „Eine solche Behandlung von Vorhofflimmern sollte sicherstellen, dass allen Patienten eine evidenzbasierte Therapie angeboten wird.“ Deshalb empfiehlt der AFNET/EHRA Plan ein strukturiertes, von interdisziplinären Teams geleitetes Vorgehen und schlägt die Entwicklung von Versorgungsplänen für alle Vorhofflimmerpatienten vor.

Verbesserte Therapie

Etliche Millionen Menschen auf der Welt haben unerkanntes und deshalb unbehandeltes Vorhofflimmern, verbunden mit einem hohen Schlaganfall- und Sterberisiko.

  • Die AFNET/EHRA Roadmap empfiehlt die Einführung eines groß angelegten Vorhofflimmer-Screenings für Über-65-Jährige und in Bevölkerungsgruppen mit hohem Risiko, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern möglich zu machen. 
  • Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmende Medikamente zur Schlaganfallprävention) können nur wirken, wenn sie regelmäßig eingenommen werden. Deshalb müssen Strategien festgelegt werden, um Unterbrechungen oder Abbrüche der Antikoagulationstherapie möglichst gering zu halten.  

 

Medizin am Abend Berlin Einladung am 29.10.2015


Die Vorhofflimmerablation ist mittlerweile ein etabliertes Verfahren, das in immer mehr Klinken angeboten wird. Die Autoren empfehlen die Entwicklung von Standards, mit denen die Qualität und der Erfolg der Vorhofflimmerablation einheitlich gemessen werden kann.

Häufig wird die Rhythmusstörung durch eine Ablation nicht komplett beseitigt. Weitere Studien sind notwendig, um für Patienten mit Vorhofflimmerrezidiven nach einer Ablation die beste rhythmuserhaltende Behandlung herauszufinden.

Personalisierte Behandlung

Weitere Forschung ist erforderlich, um die zellulären und molekularen Mechanismen, die dem Vorhofflimmern zugrunde liegen, besser zu verstehen.

  • Die Experten schlagen vor, genetische Faktoren, spezielle Biomarker und EKG Parameter auszuwerten, um verschiedene Subtypen von Vorhofflimmern bei einzelnen Patienten zu identifizieren und gezieltere Therapien zu entwickeln. 

So könnten beispielsweise neue Biomarker oder EKG Informationen genutzt werden, um bei Patienten mit einem mittleren oder geringen Schlaganfallrisiko das individuelle Risiko der Antikoagulation besser abschätzen zu können.

  • Zurzeit weiß man noch nicht, ob diese Patienten von einer Antikoagulationstherapie profitieren oder nicht.

Prof. A. John Camm, der zukünftige Präsident der EHRA und Mitveranstalter der fünften AFNET/EHRA Konsneuskonferenz, sagt abschließend: „Wir glauben, dass die vorgeschlagenen Forschungsaktivitäten helfen können, die Behandlung von Vorhofflimmern zu optimieren und die Behandlung für viele Patienten auf der Welt zu verbessern. Es gibt einen dringenden Bedarf für langfristige Forschungsförderung, um die Durchführung ausreichend großer Studien zu ermöglichen.“

Die Konferenz wurde von AFNET und EHRA gemeinsam veranstaltet und finanziert. Industrievertreter zahlten eine Teilnahmegebühr.

Publikation

Kirchhof P et al. A roadmap to improve the quality of atrial fibrillation management: proceedings from the fifth Atrial Fibrillation Network / European Heart Rhythm Association consensus conference. Europace 2015; doi:10.1093/europace/euv304

Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)

Das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET) ist ein interdisziplinäres Forschungsnetz, in dem Wissenschaftler und Ärzte aus Kliniken und Praxen deutschlandweit zusammenarbeiten. Ziel des Netzwerks ist es, die Behandlung und Versorgung von Patienten mit Vorhofflimmern in Deutschland und Europa durch koordinierte Forschung zu verbessern. Dazu führt das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. wissenschaftsinitiierte klinische Studien (investigator initiated trials = IIT) und Register auf nationaler und internationaler Ebene durch. Der Verein ist aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenznetz Vorhofflimmern hervorgegangen. Seit Januar 2015 werden einzelne Projekte und Infrastrukturen des AFNET vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert.

European Heart Rhythm Association (EHRA)

Die European Heart Rhythm Association (EHRA) ist die europäische Fachgesellschaft für Arrhythmien und Elektrophysiologie. Sie ist ein Teil der European Society of Cardiology (ESC), der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. EHRA hat das Ziel, die Lebensqualität der europäischen Bevölkerung zu verbessern durch Bekämpfung der Auswirkungen von Herzrhythmusstörungen und Bekämpfung des plötzlichen Herztods. EHRA fördert Wissenschaft und Bildung auf dem Gebiet der Herzrhythmusstörungen mit dem Schwerpunkt Vorhofflimmern. Neben patientenbezogenen Aktivitäten führt EHRA Wissenschafts- und Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und andere Fachleute durch. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen fördert EHRA die Behandlungsqualität für Patienten mit Vorhofflimmern durch die Veröffentlichung internationaler Konsensusschriften.

European Society of Cardiology (ESC)

Die European Society of Cardiology (ESC) ist die europäische Fachgesellschaft für Kardiologie und vertritt mehr als 90.000 Kardiologen in Europa und weltweit. Die ESC verfolgt das Ziel, die Belastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen in Europa zu verringern.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Dr. Angelika Leute
E-Mail: a.leute@t-online.de
Tel: 0202 2623395
Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de - Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)

http://www.escardio.org/EHRA - European Heart Rhythm Association (EHRA)

http://www.escardio.org - European Society of Cardiology (ESC)

Chronische Herzschwäche: „Die chronische Herzschwäche ist die Epidemie des 21. Jahrhunderts“

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Forscher entdecken körpereigenes Schutzprotein - RKIP

Viele ältere Menschen leiden an Herzschwäche. Noch gibt es keine heilende Therapie. Hoffnung macht nun ein neuer Therapieansatz von Forschern der Universität Würzburg. Er könnte erstmals zu einer Behandlung führen, die das schwache Herz nachhaltig kräftigt und dem Patienten nicht schadet.

EKG Messung - Die Herzfrequenz wird bei den Studienteilnehmern im DZHI vor und nach sportlicher Betätigung erfasst, um so den Schweregrad der Herzschwäche genauer zu erkunden. EKG Messung - Die Herzfrequenz wird bei den Studienteilnehmern im DZHI vor und nach sportlicher Betätigung erfasst, um so den Schweregrad der Herzschwäche genauer zu erkunden. Foto: DZHI


In der aktuellen Ausgabe von Nature Medicine berichten Forscher um Kristina Lorenz, Professorin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie und dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz der Universität Würzburg, über ein Protein, dass das Herz stärker pumpen lässt und es gleichzeitig vor Schäden schützt.

  • Bisher führten alle Versuche, das Herz zu einer höheren Pumpleistung anzuregen, bei längerfristiger Anwendung zu deutlichen Schäden. 
  • Studien belegten zudem, dass so behandelte Patienten oft schneller verstarben. 
  • Deswegen verwendet man heute indirekte Therapien, die auf Blutdruck, Niere und Hormonsysteme wirken, nicht aber auf das Herz selbst.

Die Würzburger Forscher entdeckten nun, dass ein Protein mit dem Namen RKIP zu einer dauerhaften Erhöhung der Schlagkraft des Herzens führt.

  1. In Herzen von Patienten mit chronischer Herzschwäche, so beobachteten sie weiterhin, findet sich mehr von dem Protein als bei gesunden Personen. Dabei handele es sich vermutlich um einen körpereigenen Schutzmechanismus, schreiben die Wissenschaftler in Nature Medicine.

Für ihre Studie untersuchten sie genetisch veränderte Mäuse, die vermehrt RKIP im Herzen bildeten. Diese profitierten von einer lebenslang erhöhten Herzleistung und waren vor hohem Blutdruck, Infarkt und anderen Schädigungen des Herzens geschützt. Umgekehrt erwiesen sich Mäuse, bei denen das Gen für RKIP ausgeschaltet wurde, als besonders empfänglich für Herzschäden. Durch eine anschließende Gentherapie mit RKIP konnten sie jedoch vor Schäden bewahrt werden.

  • Das Protein RKIP sorgt dafür, dass Herzmuskelzellen auf das Stresshormon Adrenalin empfindlicher reagieren. 
  • Vermittelt wird diese Wirkung durch Rezeptoren auf der Oberfläche der Herzmuskelzellen. Einige Rezeptoren, genannt beta-1, erhöhen die Schlagkraft des Herzens. Andere Rezeptoren, genannt beta-2, vermitteln die Schutzwirkungen.

„Unsere Entdeckung eröffnet der Herztherapie ganz neue Chancen“, sagt Kristina Lorenz. Denn bisher gebe es keine Therapie, die das Herz gleichzeitig antreibt und schützt. Denkbar sei eine Behandlung per Gentransfer oder durch Arzneimittel, die die Bildung von RKIP im Herzen anregen. Lorenz: „Nach solchen Medikamenten suchen wir derzeit.“

„Die chronische Herzschwäche ist die Epidemie des 21. Jahrhunderts“, sagt Professor Georg Ertl, Leiter des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz. Der Bedarf an wirksamen Behandlungen sei groß. „Kristina Lorenz und ihre Arbeitsgruppe haben mit ihrer Entdeckung ein ganz neues Forschungsfeld eröffnet“, betont auch Professor Martin Lohse, Vorstand des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie.

Diese Entdeckung könnte eine Vielzahl von neuen Angriffsmöglichkeiten für die Therapie eröffnen. Kristina Lorenz will zusammen mit Firmen an der Entwicklung einer Gentherapie arbeiten. Einfacher anzuwenden wären allerdings Medikamente, die entweder RKIP aktivieren oder seine Produktion im Herzen anregen.

Über die chronische Herzschwäche

  • Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung tritt die chronische Herzschwäche vermehrt auf. 
  • Mehr als 45.000 Menschen sterben jährlich an Herzschwäche. Damit ist diese Krankheit, nach Durchblutungsstörungen des Herzens und dem Herzinfarkt, die Todesursache Nummer drei in Deutschland. 

Einige Formen der Herzschwäche lassen sich mit Medikamenten wie Betablockern und Blutdrucksenkern behandeln, für andere fehlt immer noch eine geeignete Therapie. Fast immer ist die Behandlung lebenslänglich notwendig. Medikamente, die das Herz direkt stärken, darunter sogenannte Herzglykoside, Katecholamine und PDE-Hemmer, verbessern das Befinden zwar kurzfristig.

  • Mit der Zeit führen sie jedoch zu Rhythmusstörungen und zu organischen Schäden am Herzen.

Cardiac RKIP induces a beneficial Beta-adrenoceptor- dependent positive inotropy. Nature Medicine DOI: 10.1038/nm.3972


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Gunnar Bartsch
Universität Würzburg
T: (0931) 31-82172
bartsch@zv.uni-wuerzburg.de

Sabine Kluge
Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg
Universitätsklinik Würzburg
T: (0931) 201 46325 / dzhi@ukw.de

Präventionsforschung und Epidemiologie: Wirkung von Probiotika bei Erwachsenen

Medizin am Abend Berlin Fazit:      Publikation zur Wirkung von Probiotika

Carsten Schröder, Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS, ist mit dem Stephan-Weiland-Preis der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) ausgezeichnet worden. Der 31-Jährige hat den mit 1.000 Euro dotierten ersten Platz für seine Publikation zur Wirkung von Probiotika bei Erwachsenen erhalten, die auf den Ergebnissen seiner Masterarbeit im Studiengang Public Health an der Universität Bremen basiert. Der mit insgesamt 2.250 Euro dotierte Nachwuchspreis würdigt exzellente Arbeiten, die von einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift zur Veröffentlichung angenommen worden sind. 

Carsten Schröder Carsten Schröder Leibniz-Institut BIPS
 
  • Für seine Masterarbeit untersuchte Carsten Schröder den vorbeugenden Effekt von Probiotika bei Erwachsenen. 

Seine Forschung war eingebunden in ein betriebsmedizinisches Projekt bei ArcelorMittal, das Prof. Dr. Edeltraut Garbe vom BIPS und Dr. Klaus Giersiepen vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen wissenschaftlich begleiteten.

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachlink-Thema hier:  


  • Die Studie untersuchte, ob die regelmäßige Einnahme des Probiotikums Lactobacillus reuteri die Arbeitsausfallzeiten aufgrund von Erkältungs- und Magen-Darm-Erkrankungen sowie typische Symptome wie Husten, Halsschmerzen, Fieber und Durchfall verringern kann. Der vorbeugende Effekt von Probiotika wurde bereits in Studien mit Kindern beobachtet, während dies bei Erwachsenen noch weitgehend unerforscht ist. 

  • Die Untersuchung mit 242 Erwachsenen zeigte, dass die Einnahme des Probiotikums keinen Einfluss auf Arbeitsausfallzeiten aufgrund von Erkältungs- und Magen-Darm-Erkrankungen hatte. 

  • Jedoch traten die meisten der typischen Symptome seltener unter den Probanden auf, die das Probiotikum eingenommen hatten.
  • Am deutlichsten war dieser vorbeugende Effekt bei Durchfällen, die bei Einnahme des Probiotikums nur etwa halb so häufig vorkamen.

Carsten Schröder promoviert mittlerweile am BIPS. In seiner Forschung untersucht er die Risiken der Off-Label-Anwendung von Antidepressiva und Antipsychotika bei Kindern und Jugendlichen.

Als Off-Label-Anwendung werden Verordnungen von Medikamenten bezeichnet, die außerhalb der eigentlichen Zulassung zum Beispiel aufgrund mangelnder Alternativen eingesetzt werden, wie etwa für Kinder oder bei bestimmten schweren Erkrankungen.


Publikation:
Schröder C, Schmidt S, Garbe E, Röhmel J, Giersiepen K. Effects of the regular intake of the probiotic Lactobacillus reuteri (DSM 17938) on respiratory and gastrointestinal infections in a workplace setting. A double-blind randomised placebo-controlled trial. BMC Nutrition. 2015;1:3.
http://dx.doi.org/10.1186/2055-0928-1-3


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS
Carsten Schröder
Tel. 0421/218-56884
E-Mail schroeder@bips.uni-bremen.de

Anja Wirsing
Tel. 0421/218-56780
E-Mail presse@bips.uni-bremen.de
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://dx.doi.org/10.1186/2055-0928-1-3

360° TOP-Thema: Transfettsäuren - TFA – Herkunft und Menge machen den Unterschied

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Neue Ergebnisse aus der Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Studie im European Heart Journal publiziert  

  • Geringe Mengen von Transfettsäuren (TFA) im Blut sind entgegen früherer Annahmen auch dann nicht schädlich, wenn die Fette aus industrieller Produktion stammen. 

Dies zeigt eine neue Studie, über deren Ergebnisse Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und der Ludwig Maximilians Universität München (LMU) aktuell im European Heart Journal berichten.

Transfettsäuren entstehen als Nebenprodukte der industriellen Fetthärtung, mit der Öle durch das Anlagern von Wasserstoff dickflüssiger gemacht werden.

  • Transfettsäuren kommen in Frittierfett vor und werden in der Lebensmittelindustrie beispielsweise Backwaren beigemischt. Daneben gibt es auch natürliche Transfettsäuren, die in geringen Mengen etwa in Milchprodukten und Rindfleisch enthalten sind.

Eine Ernährungsweise, die einen hohen Gehalt von industriellen Transfettsäuren mit sich bringt, wird mit verschiedenen Volkskrankheiten in Verbindung gebracht. „Bisher war allerdings nicht klar, ob es eine unbedenkliche Konzentration für den Menschen gibt, und ob Transfettsäuren aus der Lebensmittelproduktion und natürliche Transfettsäuren die Gesundheit unterschiedlich beeinflussen“, sagt der Leiter der Präventiven Kardiologie der LMU, Professor Dr. Clemens von Schacky.

In Ihrer aktuellen Studie nutzten die Wissenschaftler der LMU und das Team um Dr. Marcus Kleber von der V. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim die Daten von mehr als 300 Personen der „Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health“ Studie (LURIC). Die Teilnehmer der LURIC-Studie waren zwischen 1997 und 2000 wegen des Verdachts auf eine Herzerkrankung stationär untersucht und im Schnitt 10 Jahre nachbeobachtet worden.

Mithilfe einer von Prof. Schacky etablierten hochsensitiven Methode, die eine genaue Analyse der Transfettsäuren erlaubt, untersuchten die Wissenschaftler die Konzentrationen von fünf Transfettsäuren in den roten Blutkörperchen, die als Marker für den jeweiligen Anteil der natürlichen und der industriellen Transfettsäuren dienten.

Die ermittelten TFA-Gehalte analysierten Dr. Kleber und sein Team hinsichtlich der jeweiligen Krankengeschichten, Todesfälle und Todesursachen, um auf Korrelationen schließen zu können. In der statistischen Analyse wurden außerdem gesundheitlich relevante Faktoren, die Einfluss auf die Ergebnisse haben könnten, wie Rauchen, Body Mass Index (BMI), hoher Blutdruck, Diabetes mellitus und die Einnahme von Cholesterinsenkenden Mitteln berücksichtigt.

„Unsere Untersuchungen zeigten, dass bei unseren Probanden höhere TFA-Konzentrationen in den roten Blutkörperchen begleitet waren von einem höheren Gehalt an „schlechtem“ LDL-Cholesterin – allerdings auch mit einem niedrigeren BMI, einem geringeren Gehalt bestimmter anderer Blutfette und einem niedrigeren Diabetesrisiko“, sagt Dr. Kleber.

 „Zu unserer Überraschung waren höhere Konzentrationen der industriellen Transfettsäuren nicht mit einer höheren Gesamt-Sterblichkeit korreliert.“

  • Die aktuellen Ergebnisse stehen damit im Widerspruch zu Ergebnissen vergleichbarer US-amerikanischer Studien, nach denen hohe Spiegel von industriell produzierten Transfettsäuren unter anderem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus führen können. 
Die Wissenschaftler vermuten die insgesamt deutlich niedrigeren TFA-Spiegel der deutschen Studienteilnehmer als Ursache.

  • Der TFA-Anteil in den roten Blutkörperchen der LURIC-Probanden lag im Durchschnitt bei unter einem Prozent, während aus den USA in einem vergleichbaren Zeitraum Durchschnittswerte von über 2,6 Prozent berichtet werden.

„Die niedrigen Spiegel von Transfettsäuren aus der Lebensmittelproduktion, die wir in LURIC gefunden haben, stellen aus unserer Sicht kein Risiko für die Gesundheit dar“, folgert Dr. Kleber.

  • Die Forscher fanden zudem heraus, dass Transfettsäuren in roten Blutkörperchen, wenn sie natürlichen Ursprungs sind, mit einer niedrigeren Gesamt-Sterblichkeit, vor allem mit einem niedrigeren Risiko für den plötzlichen Herztod assoziiert waren.

Die Daten zeigen deutlich, dass zwischen natürlichen Transfettsäuren und solchen aus der Lebensmittelproduktion unterschieden werden muss.


Publikation
Trans Fatty Acids and Mortality in Patients referred for Coronary Angiography - The Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Study
Marcus E. Kleber, Graciela E Delgado, Stefan Lorkowski, Winfried März, and Clemens von Schacky.
European Heart Journal
DOI: 10.1093/eurheartj/ehv446

LURIC-Studie
Die LURIC-Studie rekrutierte in den Jahren von 1997 bis 2000 insgesamt 3.316 Patienten, die eine Koronarangiographie erhielten. Die Teilnehmer wurden im Mittel knapp zehn Jahre lang nachbeobachtet. In dieser Zeit verstarben rund 30 Prozent der Patienten. Die LURIC-Studie wird von Professor Dr. Winfried März (Mannheim) geleitet. Wegen der detaillierten Datensammlung und langen Nachbeobachtung der Studienteilnehmer ist LURIC eine wichtige epidemiologische Studie, aus der sich viele neue Erkenntnisse ableiten lassen.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 



Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
Deutschland
Baden-Württemberg
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Dr. Eva Maria Wellnitz Telefon: 0621 / 383-1159
Fax: 0621 / 3832195
E-Mail-Adresse: eva.wellnitz@medma.uni-heidelberg.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://eurheartj.oxfordjournals.org/content/early/2015/09/21/eurheartj.ehv446 - Publikation

Universität Wien: Ein großes Gehirn ist kein Garant für Intelligenz - Gendermedizin

Medizin am Abend Berlin Fazit: 

 

Hat die Größe des Gehirns etwas mit der kognitiven Leistungsfähigkeit von Menschen zu tun? Diese Frage fasziniert WissenschafterInnen bereits seit mehr als hundert Jahren. Ein internationales Team von Psychologen der Universitäten Wien, Göttingen (Deutschland) und Tilburg (Niederlande) liefert nun Erkenntnisse zur Rolle der Größe des Zentralnervensystems für Intelligenztestleistungen. Im Rahmen einer Meta-Analyse der Daten von über 8.000 Testpersonen zeigten die Forscher, dass die Größe des Gehirns für IQ-Testleistungen nur eine untergeordnete Rolle spielt. 

 

Mehr als die Größe scheinen strukturelle Unterschiede für unterschiedliche Intelligenzleistungen verantwortlich zu sein.
Mehr als die Größe scheinen strukturelle Unterschiede für unterschiedliche Intelligenzleistungen verantwortlich zu sein. Copyright: Dierk Schaefer, flickr.com 
 
Bereits im Jahr 1836 schrieb der deutsche Physiologe und Anatom Friedrich Tiedemann in den Philosophical Transactions, dass es für ihn keinen Zweifel gäbe, dass es einen sehr engen Zusammenhang zwischen der absoluten Gehirngröße und den intellektuellen Leistungen geben müsse. Mit der Entwicklung von bildgebenden Verfahren wie etwa der Magnetresonanztomographie ist es nun möglich, das Gehirnvolumen lebender Menschen verlässlich zu untersuchen und in weiterer Folge mit IQ-Testleistungen in Beziehung zu setzen.

Ein internationales Team unter Federführung von Forschern der Universität Wien (Jakob Pietschnig, Michael Zeiler und Martin Voracek von der Fakultät für Psychologie), zusammen mit Lars Penke (Universität Göttingen) und Jelte Wicherts (Tilburg University), publizierte nun Ergebnisse einer Meta-Analyse zur Korrelation zwischen in-vivo Gehirnvolumen und IQ. Anhand von 148 Stichproben mit über 8.000 Testpersonen belegten sie jedoch einen nur schwachen Zusammenhang der Gehirngröße mit dem IQ.

Diese Zusammenhänge zeigten sich unabhängig von Geschlecht und Alter der Testpersonen.
  •   "Die vorliegende Beobachtung bedeutet, dass die Größe des Gehirns für IQ-Testleistungen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Obwohl sich ein gewisser Zusammenhang nachweisen lässt, dürfte die Gehirngröße nur geringe praktische Relevanz haben. Vielmehr scheinen Struktur und Integrität des Gehirns als biologische Grundlage von Intelligenz zu fungieren", erklärt Jakob Pietschnig vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien.

Gehirnstruktur vs. Gehirngröße

Die Wichtigkeit struktureller Aspekte des Zentralnervensystems im Gegensatz zu Gehirngröße ist bereits durch die Untersuchung verschiedener Spezies ersichtlich.

  • Absolut gesehen ist nämlich der Pottwal Spitzenreiter, wenn es um die Größe des Gehirns geht. Bezieht man die durchschnittliche Körpermasse der jeweiligen Spezies mit ein, geht hingegen die Spitzmaus in Führung.

Ähnlich verhält es sich, wenn man weitere anatomische Aspekte miteinbezieht: Der Homo sapiens übernimmt unter keiner versuchten Bedingung die erwartete Führung.

  • Vielmehr scheinen strukturelle Unterschiede des Gehirns für unterschiedliche Intelligenzleistungen zwischen den Spezies verantwortlich zu sein.

Innerhalb der Gattung Homo sapiens gibt es aber auch Indikatoren, die einen hohen Zusammenhang zwischen Gehirnvolumen und IQ aus inhaltlicher Sicht in Frage stellen.

  • Es ist zum Beispiel gut belegt, dass Männer im Durchschnitt größere Gehirne haben als Frauen. 
  • Geschlechtsunterschiede in genereller kognitiver Fähigkeit gibt es allerdings nicht. 
Ein weiteres Beispiel zeigt sich anhand von Personen mit Megalenzephalie (substantielle Vergrößerung des Gehirnvolumens), die im Allgemeinen unterdurchschnittliche IQ-Testleistungen erbringen. "Strukturelle Gehirnaspekte sind also auch innerhalb der Spezies Mensch wichtiger als die Gehirngröße", resümiert Pietschnig.

Publikation in "Neuroscience and Biobehavioral Reviews":
Pietschnig, J., Penke, L., Wicherts, J. M., Zeiler, M., & Voracek, M. (2015). Meta-analysis of associations between human brain volume and intelligence differences: How strong are they and what do they mean? Neuroscience and Biobehavioral Reviews, in press.
DOI: http://dx.doi.org/doi:10.1016/j.neubiorev.2015.09.017
http://www.sciencedirect.com/science/journal/aip/01497634


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Mag. Dr. Jakob Pietschnig, FHEA
Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit, Entwicklung und Förderung
Fakultät für Psychologie
1010 Wien, Liebiggasse 5
T +43-1-4277-472 37
jakob.pietschnig@univie.ac.at

Mag. Alexandra Frey
Forschung und Lehre
Universitätsring 1, 1010 Wien
T +43-1-4277-175 33
M +43-664-60277-175 33
alexandra.frey@univie.ac.at

Stephan Brodicky Universität Wien

Über die Universität Wien
Die Universität Wien ist eine der ältesten und größten Universitäten Europas: An 19 Fakultäten und Zentren arbeiten rund 9.700 MitarbeiterInnen, davon 6.900 WissenschafterInnen. Die Universität Wien ist damit die größte Forschungsinstitution Österreichs sowie die größte Bildungsstätte: An der Universität Wien sind derzeit rund 92.000 nationale und internationale Studierende inskribiert. Mit über 180 Studien verfügt sie über das vielfältigste Studienangebot des Landes. Die Universität Wien ist auch eine bedeutende Einrichtung für Weiterbildung in Österreich. 1365 gegründet, feiert die Alma Mater Rudolphina Vindobonensis im Jahr 2015 ihr 650-jähriges Gründungsjubiläum. http://www.univie.ac.at

1365 gegründet, feiert die Alma Mater Rudolphina Vindobonensis im Jahr 2015 ihr 650-jähriges Gründungsjubiläum mit einem vielfältigen Jahresprogramm – unterstützt von zahlreichen Sponsoren und Kooperationspartnern. Die Universität Wien bedankt sich dafür bei ihren Kooperationspartnern, insbesondere bei: Österreichische Post AG, Raiffeisen NÖ-Wien, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Stadt Wien, Industriellenvereinigung, Erste Bank, Vienna Insurance Group, voestalpine, ÖBB-Holding AG, Bundesimmobiliengesellschaft, Mondi. Medienpartner sind: ORF, Die Presse, Der Standard.

Vorhofflimmern, die häufigste Herzrhythmusstörung

Medizin am Abend Berlin Fazit:      Kardiologie: Medizin trifft auf Ingenieurwissenschaft

Im Oktober wird Karlsruhe für drei Tage zum Zentrum der internationalen Kardiologie. Vom 22. bis 24. Oktober tagen im Schloss Karlsruhe Experten aus Medizin und Ingenieurwissenschaften. Im Fokus des dreitägigen Workshops steht das Vorhofflimmern, die häufigste Herzrhythmusstörung. In Karlsruhe tauschen die Experten neueste Erkenntnisse aus den Bereichen Forschung, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten aus. Organisiert wir der Kongress „Atrial Signals 2015“ vom Städtischen Klinikum Karlsruhe und vom Institut für Biomedizinische Technik (IBT) am KIT. 

 
  • Das menschliche Herz ist ein kräftiger Hohlmuskel, der Blut durch den Körper pumpt und so Gewebe und Organe mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. 

  • Es besteht aus zwei Herzkammern und zwei Vorhöfen. Bei einem Herzschlag kontrahieren zuerst die beiden Vorhöfe und pumpen zusätzliches Blut in die bereits gefüllten Kammern. 

  • Etwa 150 Millisekunden später kontrahieren dann die Herzkammern (Ventrikel) und pumpen das Blut in den Körper. 

  • Die Vorhöfe sammeln also das Blut und leiten es in die Ventrikel weiter. Sie tragen somit wesentlich zur Pumpfunktion des Herzens bei.

Das sogenannte Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. In Europa sind zwischen 1 und 2 Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen. Vorhofflimmern kann vorübergehend oder permanent auftreten – in beiden Fällen ist die Erregungsausbreitung gestört, so dass sich die Wände der Vorhöfe ungeordnet und viel zu schnell bewegen – also flimmern.

Der damit verbundene Leistungsabfall des Herzens führt meist zu unspezifischen Beschwerden: Betroffene klagen über Müdigkeit, Schlafstörungen und eine deutlich reduzierte körperliche Belastbarkeit. Das Risiko für Schlaganfälle und chronische Herzinsuffizienz ist bei den Patienten deutlich erhöht.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemein-schaft. Seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas.

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

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