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Vollstationären Krankenhauspatienten im Jahr 2014

Medizin am Abend Berlin Fazit:   38 % der vollstationären Krankenhauspatienten wurden im Jahr 2014 operiert

  • Von den 18,5 Millionen stationär im Krankenhaus behandelten Patientinnen und Patienten wurde im Jahr 2014 bei 38 % (7,0 Millionen) eine Operation durchgeführt. 

Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil nicht verändert.

Medizin am Abend Berlin zum Fachlink:

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war gut die Hälfte der Behandelten, die sich 2014 während ihres Krankenhausaufenthaltes einem chirurgischen Eingriff unterziehen mussten, 60 Jahre und älter. 

Zu den häufigsten Operationen in der Altersgruppe 60+ zählten sogenannte "andere Operationen am Darm", zum Beispiel das Lösen von Verwachsungen oder die Aufdehnung von Darmabschnitten, endoskopische Operationen an den Gallengängen und die Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk. 

  • Arthroskopische Operationen am Gelenkknorpel und an den Menisken spielten vor allem bei den 45- bis 59-Jährigen eine große Rolle.

Auf den weiteren Rängen folgten bei den Frauen in diesem Alter sogenannte "andere Operationen am Darm" und bei den Männern die Wiederbefestigung und Plastik am Kapselbandapparat des Schultergelenkes mittels Arthroskop.

  • Bei Frauen zwischen 15 bis 44 Jahre waren Operationen, die im Zusammenhang mit Entbindungen stehen, am häufigsten. 

Bei Männern dieser Altersgruppe wurden in erster Linie operative Eingriffe an der unteren Nasenmuschel sowie arthroskopische Operationen am Gelenkknorpel und an den Menisken vorgenommen.

Bei Kindern bis 14 Jahre gehörten das Einschneiden des Trommelfells zur Eröffnung der Paukenhöhle sowie die Entfernung der Rachenmandeln zu den häufigsten Operationen.



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Sabine Nemitz, Telefon: (0611) 75-8133, www.destatis.de/kontakt
Statistisches Bundesamt

E-Mail: presse@destatis.de 

Nierenzellkarzinom: Leitlinie zum Nierenkrebs erschienen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Evidenzbasierte Empfehlungen für Diagnose und Therapie

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat im September 2015 erstmals eine S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Nierenzellkarzinoms vorgelegt. Die Leitlinie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO); sie soll einheitliche medizinische Standards für die Diagnose, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms in Abhängigkeit von Histologie und Tumorstadium schaffen. 
 
Der Nierenzellkrebs ist eine Erkrankung älterer Menschen, das mittlere Erkrankungsalter beträgt 68 Jahre für Männer und 71 Jahre für Frauen. Die Zahl der Neuerkrankungen wird auf 15.000 Menschen jährlich geschätzt.

  • Meistens wird der Tumor als Zufallsbefund bei einer Routineuntersuchung z. B. durch Ultraschall oder Computertomographie diagnostiziert. Der Verlauf einer Nierenkrebserkrankung und die Heilungschancen hängen sehr davon ab, in welchem Stadium der Tumor entdeckt wird. Eine Operation mit heilender Absicht ist in der Regel nur erfolgversprechend, solange der Tumor auf die Niere beschränkt ist. Hat der Tumor bereits umgebendes Gewebe und Lymphknoten befallen oder gar Tochtergeschwulste in anderen Organen gebildet, treten andere Behandlungsmaßnahmen in den Vordergrund.

Die Behandlung des Nierenzellkarzinoms hat sich in den letzten Jahren substanziell verändert, sowohl im operativen Bereich als auch in der medikamentösen Tumortherapie – vor allem die Verfügbarkeit zielgerichteter Medikamente führte zu einer Verbesserung des Überlebens beim metastasierten Nierenkarzinom. „Bei der Wahl der geeigneten Therapie sind Tumorstadium, Tumorhistologie, und Risikoprofil des Patienten entscheidend. Das berücksichtigt die neue Leitlinie“, erklärt Prof. Dr. Christian Doehn vom Urologikum in Lübeck, Koordinator der neuen Leitlinie. „Bislang existierten für die Diagnose, die Behandlung und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms lediglich einzelne Expertenempfehlungen, jetzt liegt eine von den Fachgesellschaften getragene Leitlinie vor, darüber freuen wir uns sehr“, ergänzt Prof. Dr. Susanne Krege, Urologin am Klinikum Essen Mitte und ebenfalls Koordinatorin der Leitlinie. Prof. Dr. Lothar Bergmann, internistischer Onkologe am Universitätsklinikum Frankfurt und Vertreter der DGHO in der Leitliniengruppe, betont die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Therapie des Nierenzellkarzinoms, gerade auch angesichts der zunehmend komplexer werdenden medikamentösen Therapieoptionen mit unterschiedlichen Wirkungs- und Nebenwirkungsprofilen.

Die neue Leitlinie enthält außerdem Qualitätsindikatoren, die mit einer standardisierten Methodik abgeleitet wurden und im Rahmen der Zertifizierung von Krebszentren zur Qualitätssicherung bei der Behandlung von Nierenzellkarzinomen genutzt werden können. Eine Patientenleitlinie, die die neue ärztliche Leitlinie in eine laienverständliche Sprache übersetzt, wird derzeit erstellt.

Das Leitlinienprogramm Onkologie (OL)

Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Leistungserbringer und Patienten zur angemessenen Vorgehensweise bei speziellen Gesundheitsproblemen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und die Deutsche Krebshilfe haben sich mit dem im Februar 2008 gestarteten Leitlinienprogramm Onkologie das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung sowie den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen. Mittlerweile umfasst das Leitlinienprogramm mehr als 15 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen. Mehr unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de.

Für den direkten Zugang zur neuen S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom nutzen Sie bitte folgenden Link: 

http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Nierenzellkarzinom.85.0.html


Die Deutsche Gesellschaft für Urologie(DGU)

Mit rund 5.700 Mitgliedern ist die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) die größte Vertretung deutscher Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie. Als medizinische Fachgesellschaft fördert die DGU Wissenschaft, Forschung, Innovation, Fort- und Weiterbildung in der Urologie. Damit schafft sie die Voraussetzungen für eine flächendeckende hochqualifizierte Versorgung urologischer Patientinnen und Patienten in Deutschland. Mehr unter www.dgu.de

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO)

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. ist eine Vereinigung von mehr als 3.000 Wissenschaftlern und Ärzten, die auf die Erforschung, Diagnose und Behandlung von Blutkrankheiten und bösartigen soliden Tumoren spezialisiert sind. Die DGHO fördert den wissenschaftlichen Austausch auf diesem Gebiet durch nationale und internationale Kongresse und regt Forschungskooperationen an. Mehr unter www.dgho.de

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Dr. Katrin Mugele
Tel.: 030 322932960
mugele@krebsgesellschaft.de

Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
Bettina-Cathrin Wahlers
Tel.: 040 79140560
redaktion@bettina-wahlers.de

Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.
Michael Oldenburg
Tel.: 030 27876089-0
oldenburg@dgho.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Nierenzellkarzinom.85.0.html

http://www.dgu.de

http://www.dgho.de

Zuckerkranke: Diabetischen Neuropathie

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Starke Nerven für die Füße: Fußgymnastik-Video für Diabetiker jetzt online

Unsere Füße tragen uns durchs Leben - Tag für Tag. Doch schenken wir ihnen nur wenig Beachtung. Zumindest, solange sie keine Beschwerden verursachen. "Ein Verhalten, das für Menschen mit Diabetes gravierende Konsequenzen haben kann. Insbesondere dann, wenn die Empfindsamkeit ihrer Füße bereits durch eine diabetische Neuropathie beeinträchtigt ist", weiß die Podologin Annett Ullrich. Verletzungen, kleine wie große, werden dann nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen.

  • Gleichzeitig fördert diese diabetesbedingte Nervenschädigung Fehlstellungen und Fehlbelastungen der Füße. All dies kann zu Komplikationen wie einem diabetischen Fußsyndrom beitragen. 
Um dem entgegenzuwirken, ist es daher für Betroffene besonders wichtig, ihre Füße gut zu pflegen. Dazu kann auch regelmäßige Fußgymnastik beitragen. Sie fördert die Durchblutung, kräftigt die Muskulatur, stärkt die Standsicherheit und schützt vor Fehlbelastungen. "Hierfür geeignete Übungen lassen sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren", erläutert Diabetesberaterin Vesela Topic. "Ich empfehle meinen Patienten beispielsweise, die Übungen abends auf der Couch beim Fernsehen durchzuführen."

Ein Video mit neun hilfreichen Fußgymnastik-Übungen ist jetzt online auf www.milgamma.de

  • Etwa jeder dritte Zuckerkranke ist von einer diabetischen Neuropathie betroffen. Diese Nervenschädigung entsteht in Folge des erhöhten Blutzuckers und macht sich meist zuerst an den Füßen durch Empfindungsstörungen bemerkbar. 

Wichtige Gegenmaßnahmen sind eine möglichst gute Blutzuckereinstellung, eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung von Nikotin und Alkohol. In der Behandlung der Neuropathie hat sich außerdem der Wirkstoff Benfotiamin (z. B. milgamma® protekt, rezeptfrei in der Apotheke), eine gut verträgliche Vorstufe des Vitamin B1, als hilfreich erwiesen. Benfotiamin kann zum einen die Symptome der Neuropathie wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in den Füßen lindern und gleichzeitig Nerven sowie Blutgefäße schützen. 


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Kerstin Imbery-Will

Tel.: 04183/774623

E-Mail: imbery-will@t-online.de 

Elterngeld - Mehr Väter (kurz) in Elternzeit

Medizin am Abend Berlin Fazit:   UDE: Untersuchung zum Elterngeld - Mehr Väter (kurz) in Elternzeit

Das Elterngeld wird weit überwiegend (75,1 Prozent) von Frauen in Anspruch genommen, aber immer mehr Männer beteiligen sich an der Betreuung der Kinder. So stieg ihr Anteil am Elterngeld von 17,7 Prozent beim Geburtsjahrgang 2008 auf inzwischen rund ein Viertel. Jeder dritte Vater geht dagegen in Elternzeit. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE), die jetzt im Informationsportal Sozialpolitik aktuell veröffentlicht wurde. 

 
Den insgesamt positiven Trend beobachtet die IAQ-Forscherin Jutta Schmitz sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern: „Dabei nimmt der Männeranteil in Ostdeutschland stärker zu als im Westen“. Allerdings zeige diese Entwicklung noch keinen generellen Wandel in der familiären Rollenverteilung:

  • Die Väter beschränken sich überwiegend auf die so genannten Partnermonate. 

Mehr als 75 Prozent beanspruchen für höchstens zwei Monate Elterngeld; in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen sind es sogar mehr als 80 Prozent. 

  • Während Frauen im Durchschnitt für 11,6 Monate Elterngeld bekommen, liegt die Bezugsdauer der Männer bei 3,1 Monaten.

„Von einem generellen Umdenken in der Gesellschaft kann daher nicht die Rede sein“, stellt Jutta Schmitz fest.

Neben traditionellen Rollenmustern gibt es dafür auch ökonomische Erklärungen:

  • Im Unterschied zu Müttern hängt bei den Vätern die Dauer des Leistungsbezugs davon ab, ob sie vor der Geburt des Kindes gearbeitet haben. Wer nicht erwerbstätig ist, beansprucht Elterngeld deutlich länger. Wer dagegen einen Job hat, fürchtet neben Einkommenseinbußen und Karrierenachteilen auch den Druck von Kollegen und Vorgesetzten. 

Ob die Neuregelungen des Elterngelds bzw. Elterngelds Plus, die seit dem 1.7.2015 in Kraft getreten sind, diese Bilanz verändern, ist noch nicht abzusehen.


Weitere Informationen:

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelde...



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Jutta Schmitz
Tel. 0203/379-2254
jutta.schmitz@uni-due.de

Claudia Braczko
Tel. 0170/8761608
presse-iaq@uni-due.de

Katrin Koster Universität Duisburg-Essen

360° TOP- Einladung und Anmeldung für Seilsping-Projekt: http://www.skippinghearts.de

Medizin am Abend Berlin Fazit:    „Bewegungsdrang der Kinder muss mehr gefördert werden“

Herz-Vorsorge kann auch Spaß machen: das Seilspring-Projekt „Skipping Hearts“ (kostenfrei) für Grundschulen/Teilnahmeaufruf der Deutschen Herzstiftung zum Weltherztag (29.9.) 

 Seilspringen macht Schule: Die Mehrzahl der Kinder bewegt sich nach dem Basis-Seilspringkurs von „Skipping Hearts“ häufiger als früher, wie Untersuchungen gezeigt haben.
 Seilspringen macht Schule: Die Mehrzahl der Kinder bewegt sich nach dem Basis-Seilspringkurs von „Skipping Hearts“ häufiger als früher, wie Untersuchungen gezeigt haben. Foto: Robert Fuge/Deutsche Herzstiftung
 
Laufen, Springen, Ballspielen draußen auf dem Gelände, auf dem Spielplatz oder im Wald – was eigentlich dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern entspricht, ist heute nicht mehr selbstverständlich.

Viele Kinder spielen überwiegend am Computer oder schauen zu lange fern und werden so daran gehindert, sich ausreichend zu bewegen. Gesundheitsrisiken wie Übergewicht sind die Folge:

  • Nach einer Hochrechnung des Robert-Koch-Instituts (KiGGS, 2007) sind 1,9 Mio. Kinder und Jugendliche in Deutschland zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig.  

Übergewicht verursacht z. B. Schäden an Blutgefäßen, in deren Folge Bluthochdruck entstehen kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Kinder und Jugendliche sollten täglich mindestens eine Stunde bei moderater bis starker Intensität aktiv sein, d. h., dass das Herz schneller schlägt und man außer Atem gerät.

„Um einer Herz-Kreislauf-Erkrankung im Alter vorzubeugen, kann man nicht früh genug mit einem gesunden Lebensstil durch regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung beginnen. Besonders der Bewegungsdrang der Kinder muss in Deutschland mehr gefördert werden, um gravierenden Gesundheitsdefiziten gegenzusteuern“, fordert der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Eltern, aber auch die Schulen und Kindertagesstätten sollten ihre Kinder konsequent und früh an einen gesunden Lebensstil heranführen.“ Die Deutsche Herzstiftung ruft Grundschulen deshalb zur kostenfreien Teilnahme am Seilspring-Projekt „Skipping Hearts“ auf.

Herz-Vorsorge, die Schulkindern Spaß macht

Um vor allem Kinder im Grundschulalter zu mehr Bewegung zu motivieren, hat die Deutsche Herzstiftung das Präventionsprojekt „Skipping Hearts – Seilspringen macht Schule“ (Anmeldung und Infos: www.skippinghearts.de) initiiert.

Aktuell wird „Skipping Hearts“ in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein durchgeführt und hat seit dem Projektstart im Jahr 2006 bis heute mit mehr als 8.300 Workshops und 1.800 Materialpaketen schätzungsweise über 400.000 Kinder erreicht. Dem Bewegungsdefizit bei Kindern wirkt das Bewegungsprogramm entgegen, indem die Herz-Vorsorge mit spielerischen Elementen von Sport verbunden wird.

Die sportliche Form des Seilspringens eignet sich zur Schulung und Verbesserung motorischer Grundfähigkeiten wie Ausdauer und Koordination. Durch die Teamarbeit wird die Integration körperlich, aber auch sozial schwächerer Kinder vorangetrieben. Die Erfolgserlebnisse beim Springen motivieren und erhöhen die Freude an der Bewegung. Das Projekt erfreut sich großer Beliebtheit und wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München wissenschaftlich untersucht.


  • Anmeldung für „Skipping Hearts“:
  • Grundschulen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein können sich zur kostenfreien Teilnahme an dem Projekt anmelden unter www.skippinghearts.de

Statement von Prof. Dr. Alexander Lorz, Kultusminister, Hessisches Kultusministerium:

„Für die Entwicklung und Motivation unserer Kinder ist ausreichende Bewegung eine Grundvoraussetzung. Sportliche Aktivitäten verbessern die motorischen Fähigkeiten, bringen Vorteile beim Lernen und machen zudem noch Spaß. ,Skipping Hearts‘ ist ein Projekt, das unsere hessischen Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, spielerisch ihre Konzentration und Auffassungsgabe im Unterricht zu verbessern.“

Wirkt-Siegel von PHINEO: Das Präventionsprojekt „Skipping Hearts“ wurde 2015 mit dem Wirkt-Siegel des Analysehauses PHINEO, einem Spendensiegel für wirkungsvolles soziales Engagement, ausgezeichnet.

 Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Kardiologe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
 Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Kardiologe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
Angela Pfeiffer


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Deutsche Herzstiftung e.V.
Michael Wichert /Pierre König
Tel. 069/955128-114/-140
Fax: 069/955128-345
E-Mail: wichert@herzstiftung.de
koenig@herzstiftung.de
www.herzstiftung.de


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.herzstiftung.de

http://www.world-heart-federation.org/what-we-do/awareness/world-heart-day/

Behandlung von Mandelentzündungen (akut oder chronisch) Gaumenmandeln / Tonsillitis,

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Neue Leitlinie schafft mehr Klarheit

Jährlich wird in Deutschland über 100.000 Mal die Diagnose einer akuten oder chronischen Mandelentzündung gestellt. An der Behandlung sind nicht nur Hals-, Nasen-, Ohrenärzte, sondern vor allem auch Kinderärzte beteiligt. Beide Fachrichtungen haben in einer Expertengruppe an einer umfassenden Empfehlung für die Diagnostik und Therapie gearbeitet, die nun von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) veröffentlicht wurde. 
 
In der aktuell vorliegenden Langfassung der Leitlinie finden sich Empfehlungen und Statements, die allen praktizierenden Ärztinnen und Ärzten eine zielgerichtete Behandlung von Mandelentzündungen ermöglicht. So werden sowohl Abstrichuntersuchungen von den entzündeten Mandeln wie auch Antibiotikagaben nur unter klar definierten Voraussetzungen empfohlen, die nach einem speziellen Punktesystem bewertet werden.

  • Außerdem wird von unnötigen Blut- und Urinuntersuchungen abgeraten. 

  • Hierzu zählt insbesondere die Bestimmung des Antistreptolysin-Titers (ASL-Titer), der sich in diesem Zusammenhang als bedeutungslos erwiesen hat. Unabhängig von seiner Höhe ist der ASL-Titer in keinem Fall als Indikation für eine Mandelentfernung zu verwerten. 

  • Auch bei der infektiösen Mononukleose wird von einer Mandelentfernung als Standardtherapie abgeraten, die nur noch in Fällen von Luftnot gerechtfertigt ist. Bei dieser Virusinfektion entzünden sich die Mandeln akut und können so stark anschwellen, dass die Betroffenen eine Atemnot entwickeln.

Zur Behandlung einer akuten Mandelentzündung durch eine nachgewiesene Streptokokken-Infektion ist eine gezielte Antibiotikumtherapie – auch bei erneuten Infektionen – ausreichend. So wird empfohlen, bei weniger als drei Tonsillitiden in den vorausgegangenen zwölf Monaten von einer Mandelentfernung abzusehen.


Bei drei bis fünf Episoden wird die Mandelentfernung als mögliche Option betrachtet, wenn sich innerhalb der nächsten sechs Monate weitere Episoden ereignen sollten und die Zahl sechs erreicht wird.  

  • Erst ab sechs Mandelentzündungen im vorausgegangenen Jahr scheint die vollständige Mandelentfernung (Tonsillektomie) vorteilhaft zu sein. 

Als Nachteil des Eingriffs sind die postoperativen Schmerzen und das nicht unerhebliche Nachblutungsrisiko zu nennen, weswegen immer eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich ist. Dieses Statement wird durch die aktuelle Veröffentlichung der Cochrane Collaboration aus England gestützt, die sämtliche Studien zum Thema bewertete und auf die schlechte Datenlage zur Begründung von Mandelentfernung hinwies.

Weltweit äußert sich die nun erarbeitete und von der AWMF veröffentlichte nationale Leitlinie erstmals zum Nutzen der ungefährlicheren Teilentfernung der Mandeln (Tonsillotomie).

  • Entscheidend ist hierbei die Größe der Mandeln, die nach der sogenannten Brodsky-Skala beurteilt wird.

In Kooperation mit dem Deutschen Studienzentrum für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (Freiburg) ist nun eine Studie geplant, mit welcher die Deutsche HNO-Gesellschaft und der Berufsverband der HNO-Ärzte herausfinden wollen, ob Patienten eher von einer Operation oder von einer Antibiotikumtherapie profitieren. So soll die bestehende Datenlage verbessert werden.

Weitere Informationen finden Interessierte unter http://www.hno.org.

Die neue Leitlinie finden Sie hier: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/017-024.html



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Weitere Informationen für international Medin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/017-024.html

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360°TOP-AKTUELL: Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes

Medizin am Abend Berlin Fazit:   NVL Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes veröffentlicht

Ab heute steht die komplett überarbeitete "Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes" zum kostenlosen Download zur Verfügung. 
 
  • Veränderungen der Netzhaut als Folge einer Diabetes-Erkrankungen können das Sehvermögen dauerhaft schädigen und schlimmstenfalls zur Erblindung führen. 

Ziel der NVL Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes ist es, die Versorgung von Menschen mit Diabetes mit drohenden oder bereits existierenden Netzhautschäden zu verbessern.

Dazu soll unter anderem der Informationsfluss zwischen den an der Patientenversorgung beteiligten Ärzten – Hausärzte, Diabetologen und Augenärzte – optimiert werden, beispielsweise durch standardisierte Bögen zur Befundübermittlung. 

Zudem soll das Bewusstsein von Menschen mit Diabetes für das Risiko von Netzhautveränderungen geschärft und ihre Bereitschaft zur Teilnahme an regelmäßigen Untersuchungen der Augen erhöht werden.

Die 2. Auflage der NVL Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes wurde zwischen November 2013 und September 2015 erstellt. An der Erstellung waren Vertreter von 7 Fachgesellschaften/Organisationen inklusive Patientenvertreter beteiligt.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt. Zu ausgewählten Krankheitsbildern arbeiten Experten verschiedener Organisationen zusammen, um im Rahmen der strukturierten Versorgung chronisch kranker Menschen die angemessene und evidenzbasierte Patientenversorgung darzustellen.


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Weitere Informationen:
http://www.leitlinien.de/nvl/diabetes/netzhautkomplikationen - NVL Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen

360° TOP-Thema: Wie gesund sind Hochspannungsleitungen?

Medizin am Abend Berlin Fazit:       Wie gesund sind Hochspannungsleitungen?

Hochspannungsleitungen wirken sich auf den Hormonspiegel aus – allerdings jahreszeitlich schwankend. Ein internationales Team unter der Leitung von Prof. Dr. Hynek Burda von der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat herausgefunden, dass Kälber, die elektromagnetischen Wechselfeldern ausgesetzt waren, im Winter weniger vom Schlafhormon Melatonin produzieren als im Sommer.
  • Melatonin entsteht nachts in der Zirbeldrüse des Gehirns. Über den Blutkreislauf gelangt es zu fast jeder Zelle des Körpers, wo es vielfältige Funktionen erfüllt. Es steuert die Tag- und Nachtrhythmik und stärkt das Immunsystem. 
Es soll auch vor Krankheiten schützen, etwa Krebs oder Alzheimer.

Studien legten einen Zusammenhang nahe zwischen der unterdrückten Melatoninproduktion und dem Auftreten von Kinderleukämie in der Nähe von Hochspannungsleitungen. Eindeutig nachweisbar war dies bislang jedoch nicht: Mal waren die Melatonin-Konzentrationen bei Tieren, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen gehalten werden, erhöht, mal erniedrigt und manchmal blieben sie auch unbeeinflusst.

Dem ging nun ein internationales Team aus tschechischen, deutschen und belgischen Wissenschaftlern genauer nach. Ihre Ergebnisse wurden gerade in Scientific Reports veröffentlicht, einem Journal der renommierten Nature Gruppe. Sie untersuchten eine zentrale Voraussetzung der „Melatonin Hypotheseanhand des Speichels junger Rinderkälber. Studienleiter Prof. Dr. Hynek Burda: „Wir haben uns deshalb für Kälber entschieden, weil Bauern bereits seit längerem darüber diskutieren, ob Hochspannungsleitungen die Gesundheit und den Ertrag ihres Milchviehs beeinflussen. Außerdem konnte unsere Arbeitsgruppe schon früher nachweisen, dass Rinder Magnetfelder wahrnehmen.“

  • Die Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass Kälbchen tatsächlich weniger Melatonin produzieren, wenn sie elektromagnetischen Magnetfeldern ausgesetzt sind. Interessanterweise aber nur im Winter, im Sommer verkehrt sich der Effekt sogar leicht ins Gegenteil. 

Burda: „Dieser saisonale Effekt des Magnetfeldeinflusses ist eine neue Erkenntnis, die die bisherigen Studien in einem neuen Licht erscheinen lässt. Er könnte auch erklären, weshalb es bislang so uneinheitliche Ergebnisse bei Wiederholungsexperimenten gab.“

  • Offensichtlich, so die Schlussfolgerung, haben magnetische Wechselfelder einen Einfluss auf die Gesundheit. 

Dieser ist jedoch deutlich komplexer als bisher angenommen. Der nun gezeigte saisonale Einfluss könnte sich als zentral für das Verständnis der Mechanismen erweisen, die der Wechselwirkung zwischen Magnetfeldern, vegetativer Physiologie und Gesundheit zugrunde liegen.

Artikel: Tereza Kolbabová, E. Pascal Malkemper, Luděk Bartoš, Jacques Vanderstraeten, Marek Turčáni, Hynek Burda (2015): Effect of exposure to extremely low frequency magnetic fields on melatonin levels in calves is seasonally dependent. Scientific Reports 5:14206.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Prof. Dr. Hynek Burda
Tel. 0201/183-2453
hynek.burda@uni-due.de

Dr. E. Pascal Malkemper
Tel. 0201/183-4310
pascal.malkemper@uni-due.de

Tel. 0203/379-2430
Beate Kostka M.A. Universität Duisburg-Essen



Weitere Informationen für International Medizin am Abend Berlin Beteiligte 

http://www.nature.com/articles/srep14206

Empagliflozin: Medikament schützt auch vor Herz-Kreislauf-Tod und Übergewicht

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Durchbruch in der Diabetes-Therapie

Der Blutzuckersenker Empagliflozin schützt Menschen mit einem Diabetes mellitus Typ 2 vor Komplikationen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche eine häufige Todesursache bei dieser Stoffwechselstörung sind. Zudem nehmen die Patienten ab und ihr Blutdruck sinkt. Dies zeigt jetzt eine klinische Studie, die nach Ansicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 maßgeblich verändern wird. Der Mehrfachschutz des Wirkstoffs ist bisher unerreicht und bringt den Patienten vielfach Vorteile. 
Medizin am Abend Berlin Fachhinweis - Link lautet:
 
  • In Deutschland erkranken etwa zwölf Prozent der Menschen an einem Typ 2-Diabetes, der auf einen Wirkungsverlust des Hormons Insulin zurückzuführen ist.

Zu den Folgen gehören neben Schäden an Augen, Nieren und Nerven auch eine beschleunigte Verkalkung der Blutgefäße, die Atherosklerose.

„Die Mehrzahl der Patienten mit Typ 2 Diabetes sterben frühzeitig an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erläutert Professor Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®. Bisher gelingt es selbst bei konsequenter Senkung des Blutzuckers bei Diabetes nicht, dies vollständig zu verhindern.

Die amerikanische Arzneimittel-Agentur FDA verlangt deshalb, alle neuen Diabetes-Medikamente im Rahmen des Zulassungsverfahrens darauf zu prüfen, dass sie hinsichtlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht schaden bzw. sicher sind. Eine dieser sogenannten Endpunkt- oder Outcome-Studien wurde jetzt auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Stockholm vorgestellt:

 „Der 2014 zugelassene Wirkstoff Empagliflozin aus der neuen Wirkstoffklasse der SGLT2-Hemmer zeigt nicht nur Sicherheit, sondern senkt sogar die relative Rate an Herz-Kreislauf-Tod um 38 Prozent und auch die Gesamtsterblichkeit um 32 Prozent bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und bereits bestehender kardiovaskulärer Erkrankung“, erklärt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft aus Tübingen.

Die Schutzwirkung tritt bereits nach wenigen Monaten Therapie auf.

„Das Ausmaß der Protektion ist vergleichbar zu früheren Studien zur Cholesterinsenkung mit Statinen und zur Blutdrucksenkung mit ACE-Hemmern“, ergänzt Hausberg. Der Hypertonieexperte vermutet, dass der günstige Effekt mit dem multimodalen Wirkmechanismus von Empagliflozin zusammenhängt:

  • Blutdrucksenkung, Gewichtsreduktion, Senkung der Harnsäure, Verringerung des Bauchumfangs, auch eine gewisse entwässernde Wirkung. Davon profitierten auch Menschen mit einer Herzmuskelschwäche, einer bedrohlichen Komplikation bei Diabetes mellitus. Sie mussten zu 35 Prozent seltener im Krankenhaus behandelt werden, wenn sie Empagliflozin einnahmen.

Die DDG spricht deshalb von einem Durchbruch in der Therapie.

„Empagliflozin ist nach Metformin erst das zweite Diabetesmittel, für das eine Überlegenheit bezüglich kardiovaskulärer Endpunkte belegt werden konnte“, sagt Professor Dr. med. Jochen Seufert, Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Freiburg und Vorsitzender des Ausschusses Versorgungsforschung und Register der DDG.

Für Metformin wurde dies 1988 in der „UKPDS-Studie“ gezeigt. „Dies ist einer der Gründe, warum Metformin heute beim Typ 2-Diabetes das Mittel der ersten Wahl ist, mit dem die Therapie begonnen wird“, erläutert Seufert.

Der DDG-Experte weist darauf hin, dass Empagliflozin auch aus diabetologischer Sicht günstige Nebeneffekte hat: „Viele übergewichtige Patienten verlieren unter der Therapie einige Pfunde, während es unter der Behandlung mit anderen Medikamenten oder auch mit Insulin oft zur Gewichtszunahme kommt.“

Beide Fachgesellschaften messen den Ergebnissen große Bedeutung zu und gehen davon aus, dass die Studienergebnisse auch international die Leitlinien zur Behandlung des Typ 2-Diabetes beeinflussen werden.

  • Allerdings ist Empagliflozin im Gegensatz zu Metformin kein kostengünstiges Generikum. 

„Wir hoffen, dass die laufenden Preisverhandlungsverfahren im Rahmen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes zu einer Einigung zwischen dem Hersteller und den Krankenkassen führen“, sagt DDG Präsident Gallwitz. „Das Mittel ist für viele Menschen mit Diabetes, die bereits unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, ein großer Gewinn.

Es wäre unverantwortlich, wenn wir unseren Patientinnen und Patienten aufgrund gesetzlicher Vorgaben und gescheiterter Preisverhandlungen Empagliflozin vorenthalten müssten“.



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Kerstin Ullrich
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Tel.: 0711 8931-641/552, Fax: 0711 8931-167
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voormann@medizinkommunikation.org
http://www.ddg.info

Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®
Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
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Adipositas und Bluthochdruck - Sprech-und Singstimme

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Erwachsenenstudie: Adipositas und Bluthochdruck auf dem Vormarsch

Im Dezember 2014 begrüßte das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE) der Universität Leipzig seinen 10.000. Teilnehmer bei der Erwachsenenstudie und erreichte damit das vorgesehene Ziel. Danach begann die Datenauswertung. Am Donnerstag stellte das Projektteam unter Leitung von Prof. Markus Löffler ausgewählte Ergebnisse der Öffentlichkeit vor. 
 
Das Projekt ist eines der größten der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. "Die Resonanz und Teilnahmebereitschaft der Leipziger Bevölkerung war überwältigend", meint PD Dr. Kerstin Wirkner. Sie leitet die LIFE-ADULT-Studienambulanz.

Adipositas und Körperformen

Bereits in der Zwischenauswertung 2013 berichteten die Forscher, dass Adipositas und Bluthochdruck auf dem Vormarsch sind. Insbesondere mit höherem Alter wächst der Anteil an übergewichtigen Personen. Besorgnis erregend ist jedoch, dass dieser Trend zunehmend bei den jüngeren Altersgruppen zu finden ist. Bereits acht Prozent der unter 40-jährigen Studienteilnehmer weisen einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30 auf.
Mit der 3D-Bodyscan-Technik wurde in LIFE eine neue Methode eingesetzt, um Körperformen und Fettverteilung zu erfassen. Die Wissenschaftler konnten an dem bisher größten derartigen Datensatz die Einteilung der Körperformen wesentlich verfeinern.

 "Insgesamt haben wir 17 verschiedene Körperformen ermitteln können", erklärt Dr. Henry Löffler-Wirth, der die Daten des Bodyscanners ausgewertet hat.

"Allein für Menschen mit Präadipositas und Adipositas haben wir acht verschiedene Körperformen gefunden. Es reicht also nicht aus, die Menschen nur nach Apfel- und Birnenform zu unterscheiden". Die Forscher hoffen, mit dieser verfeinerten Einteilung Frühzeichen bestimmter Erkrankungen zu finden und Risikofaktoren für Erkrankungen besser abschätzen zu können.

Stoffwechsel und Gene

Ein wichtiges Ziel des LIFE-Forschungszentrums besteht in der Aufklärung genetischer Mechanismen, die zu Krankheiten führen können. In einem sehr aufwändigen Analysegang von Labormedizinern und genetischen Statistikern wurden sechs neue genetische Varianten entdeckt, die mit Veränderungen des Energiestoffwechsels im Zusammenhang stehen. Darüber hinaus gelang es nachzuweisen, dass die Stoffwechselveränderungen durch veränderte Aktivität der Gene ausgelöst werden. "Dies eröffnet perspektivisch Therapieansätze zur Behandlung von stoffwechselassoziierten Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes oder Herzerkrankungen", sagt Markus Scholz, Professor für genetische Statistik. Die Ergebnisse wurden gerade in der renommierten Fachzeitschrift PLOS Genetics publiziert.

Essverhalten

Erstmals überhaupt wurde in einem so großem Rahmen wie der LIFE-Studie das Essverhalten der Teilnehmer untersucht. Die Auswertung der Daten zeigt, dass bei sechs Prozent der Probanden das Essverhaltens stark gestört ist.

  • Dies äußert sich beispielsweise in vermehrtem Essen bei Angst, Anspannung oder in Gesellschaft. 

Über 28 Prozent der Probanden kontrollieren ihr Essverhalten bewusst. "Diese Kontrolle ist nicht unbedingt negativ zu sehen. Es handelt sich eher um das Bemühen, Übergewicht zu vermeiden", erläutert Ernährungswissenschaftlerin Antje Löffler. Als schwierig zu kontrollieren wird von vielen Studienteilnehmern das Verlangen nach Süßem betrachtet, von dem sowohl 30 Prozent der Männer als auch 47 Prozent der Frauen berichten.

Blutdruck und kardiovaskuläre Risiken

Ein bedeutendes Gesundheitsproblem stellt der Bluthochdruck dar. 56 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen in der ADULT-Studie sind betroffen. Unter den 70- bis 79-Jährigen haben mehr als 75 Prozent einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck. Hochgerechnet auf die Leipziger Erwachsenenbevölkerung wird die Prävalenz für Männer auf 38 Prozent und für Frauen auf 32 Prozent geschätzt. Bluthochdruck ist die häufigste Indikation für medikamentöse Behandlung in Leipzig. Hoher Blutdruck trägt wesentlich zu einem hohen Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall bei.

Schlaf


Schlafstörungen sind häufig und belasten das Wohlbefinden. Knapp 40 Prozent der LIFE-Teilnehmer beklagen eine subjektiv schlechte Schlafqualität. In fast zehn Prozent der Fälle werden Schlafprobleme berichtet, die als klinisch relevant zu bewerten sind. Frauen sind stärker betroffen als Männer. "Eine Besonderheit von LIFE ist, dass nicht nur die Zufriedenheit mit dem Schlaf erfragt wurde, sondern in einer Gruppe von 3.000 Probanden auch eine einwöchige objektive Messung des Schlaf-Wach-Verhaltens mit Hilfe von Aktometern erfolgte", berichtet Psychologe Dr. Christian Sander.

  • Männer haben im Tagesdurchschnitt eine Netto-Schlafdauer von etwa 6 Stunden 30 Minuten und Frauen von ungefähr 6 Stunden 50 Minuten bei jeweils großen individuellen Unterschieden. 

Ein wichtiger Parameter ist die Schlafeffizienz (Anteil der schlafend verbrachten Zeit an der gesamten Bettzeit). "Bei über 35 Prozent der Probanden fand sich eine geringe Schlafeffizienz von weniger als 80 Prozent, was für das Vorliegen von Schlafstörungen spricht. Bei über 12 Prozent ergab sich eine sehr hohe Schlafeffizienz von über 90 Prozent, was auf Erschöpfung und Übermüdung hinweist", erklärt Sander.

Depression - Soziale Isolation

Erwartungsgemäß fielen die Ergebnisse zur Häufigkeit depressiver Symptome aus. So deuten die Ergebnisse an, dass 6,4 Prozent aller Leipziger zwischen 18 und 79 Jahren depressive Symptome aufweisen, wobei hier Frauen mit 8,3 Prozent nahezu doppelt so häufig betroffen sind wie Männer mit 4,5 Prozent. "Auffällig war bei unseren Auswertungen, dass die Häufigkeit depressiver Symptome stark vom sozioökonomischen Status abhängt. Neu für uns ist ein enger Zusammenhang mit der sozialen Isolation, sagt Psychologe PD Dr. Tobias Luck. Dabei untersuchten die Forscher unter Leitung von Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, wie viel Kontakt die Probanden zu Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn pflegen oder ob es Vertraute gibt, die sie um Hilfe bitten können. Soziale Isolation stellt einen Risikofaktor für unser psychisches Wohlbefinden und unsere Gesundheit dar. Wie die Ergebnisse von LIFE zeigen, wiesen insgesamt 13 Prozent der Erwachsenbevölkerung ein erhöhtes Risiko für soziale Isolation auf. "Spannend war hier zu beobachten, dass sich das Verhältnis Männer - Frauen im Vergleich zur Depression umkehrt. Das heißt, dass Männer mit 14,6 Prozent häufiger von sozialer Isolation betroffen waren als Frauen mit 11,6 Prozent", erklärt Riedel-Heller. Analog zur depressiven Symptomatik zeigten allerdings auch hier Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status das höchste Risiko für eine soziale Isolation (21,1 Prozent vs. 7,8 Prozent bei Menschen mit hohem Status).

Kognitive Leistungsfähigkeit und Neurodegeneration

Bestätigt wurden frühere vorläufige Ergebnisse bezüglich der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Diese erfasst mehrere Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und Orientierung. Diese Fähigkeiten nehmen mit zunehmenden Alter im Mittel ab, aber mit erheblichen Unterschieden zwischen den Probanden. Unter den Teilnehmern hatte jeder Zweite das Gefühl, dass sich das eigene Gedächtnis verschlechtern würde. "Nicht jeder, der sich selbst ein schlechtes Gedächtnis bescheinigt, hat allerdings auch gleich ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken", erklärt Psychologin Dr. Francisca Then. Nur bei jedem fünften Probanden (20,3 Prozent) über 60 Jahre konnten die Wissenschaftler eine sogenannte leichte neurokognitive Störung ermitteln, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Demenz einhergeht.

Eine eindrucksvolle Auswertung kommt aus dem Max-Planck-Institut für Neurokognition. Mittels bildgebender Verfahren können strukturelle Veränderungen des Gehirns, wie Marklagerläsionen - Schädigungen in Bereichen unter der Hirnrinde - oder das Volumen bestimmter Hirnareale qualitativ und quantitativ bestimmt werden. Ein interessantes Areal ist zum Beispiel der Hippocampus, eine Struktur im Inneren des Gehirns, die für Lernen und Gedächtnis eine wichtige Rolle spielt. Die Auswertung der mehr als 2.600 MRT-Bilder zeigt, einhergehend mit der Literatur, dass das mittlere Volumen des Hippocampus in der LIFE-Adult-Kohorte ab einem Alter von etwa 60 Jahren kontinuierlich abnimmt, während die Marklagerläsionen zunehmen. Gleichzeitig korrelierten ein größeres Hippocampus-Volumen und ein vermindertes Marklagerläsion-Volumen mit einem besseren Abschneiden in kognitiven Aufgaben.

Stimmprofil

Im Rahmen der Studie wurde erstmals eine Untersuchung der Sprech- und Singstimme an knapp 2.500 Probanden durchgeführt. Phoniater Prof. Dr. Michael Fuchs erklärt dazu: "Wir konnten weltweit erstmals bei einer so großen Gruppe die Normwerte einer Stimme definieren. Diese Werte sind ein wichtiger Parameter für die klinische Untersuchung von Stimmstörungen". Zukünftig wird es damit sicherer zu beurteilen, wie hoch und wie tief, wie laut und wie leise ein Patient singen kann und in welchen Tonhöhen und Lautstärken er seine Stimme benutzt, wenn er im Gespräch ist, einen Vortrag hält oder ruft und ob das dem Durchschnitt der Bevölkerung entspricht oder davon abweicht.

"Ein überraschendes Ergebnis war, dass stimmgesunde Frauen ihre Sprechstimme deutlich tiefer einsetzen, als gemeinhin angenommen wird und in den Lehrbüchern zu lesen ist. Statt einer ganzen Oktave liegt die Frauenstimme nur noch etwa eine Quinte - also die Hälfte des Wertes - über der Männerstimme", erörtert Prof. Fuchs. Zum anderen erstaunte, dass sich die Grundfrequenzen der Sprechstimmen von Nichtrauchern und Ex-Rauchern nicht unterschieden, während die Stimmen der Raucherinnen und Raucher deutlich tiefer waren.

  • Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Stimmveränderungen durch das Rauchen reversibel sind - ein weiterer guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhören.

Ausblick

Die vorgestellten Themen stellen nur einen kleinen Teil der aktuellen Auswertungen dar. "Diese Basisauswertung zeigt das große Forschungspotenzial der LIFE-Studie, aber sie erweist sich auch als ein Instrument, den Gesundheitszustand der Leipziger Bevölkerung tiefgreifend zu erfassen und daraus Hinweise für praktischen Handlungsbedarf zu erhalten", erläutert Prof. Dr. Markus Löffler.

Die umfassenden Ergebnisse, die Notwendigkeit die Entstehung von Zivilisationserkrankungen über lange Zeiträume zu beobachten und nicht zuletzt die sehr gute Resonanz in der Leipziger Bevölkerung haben die Forscher bestärkt, neue Gelder für eine Nachbeobachtungsuntersuchung aller 10.000 Teilnehmer ab Herbst 2016 einzuwerben. "Nur so können wir die Dynamik der Gesundheitsveränderungen einschätzen und verlässliche Vorhersagen für Risiken erlangen", so Löffler.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Prof. Dr. Markus Löffler
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Prof. Dr. Joachim Thiery
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PD Dr. Kerstin Wirkner
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Susann Huster Universität Leipzig