Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Universitätsmedizin Greiswald

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

die Gedächtnissprechstunde.

Die Forschung und die Möglichkeiten der Behandlung von Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz schreiten voran. 

Neue Erkenntnisse beziehen sich besonders auf das frühe Stadium, daher ist eine rechtzeitige Diagnose wichtig. 

Für PatientInnen mit leichten kognitiven Störungen hat das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München deshalb eine spezialisierte ambulante Behandlungsmöglichkeit geschaffen, die Gedächtnissprechstunde.

Findet ein älterer Mensch beim Wandern den Weg nicht mehr ohne weiteres, kann sie oder er ein altbekanntes Kochrezept nicht mehr wie früher umsetzen oder erinnert er oder sie kürzlich gehörte Namen nicht mehr? 

Das alles können Anzeichen einer beginnenden kognitiven Störung sein. 

Gehen plötzlich auftretende Beeinträchtigungen in der Denkleistung, Wahrnehmung, Konzentration oder beim Erinnern über den normalen geistigen Abbau im Alter hinaus, kann eine neurodegenerative Erkrankung, z. B. Morbus Alzheimer, vorliegen.

Neue Behandlungsverfahren wie ein Medikament, das bald auch in Deutschland zugelassen werden dürfte, bietet die Chance, gerade zu Beginn der Erkrankung einzugreifen, um den Verlauf zu verlangsamen. 


Dafür ist eine möglichst frühzeitige Diagnose entscheidend. Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie kann in seiner neuen Gedächtnissprechstunde für ambulante PatientInnen aus der gesamten Erfahrung sowie den Angeboten seiner Forschungsklinik schöpfen. So erfolgen umfangreiche neuropsychologische Tests, um die Denkleistung zu messen. Zudem wenden die ExpertInnen bildgebende Verfahren an und analysieren per Liquordiagnostik das Nervenwasser aus dem Rückenmark. Auf Wunsch werden PatientInnen in eine Studie zur Diagnostik eingebunden. Dafür nehmen WissenschaftlerInnen die Pupillen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera auf. Aus der Analyse der Bilder erhoffen sie sich Erkenntnisse zur frühzeitigen Diagnosestellung.

PatientInnen werden in der Gedächtnissprechstunde interdisziplinär betreut: Neben neurologischen, psychiatrischen und radiologischen FachärztInnen gehören dazu auch NeuropsychologInnen und SozialarbeiterInnen. Die Betreuung umfasst die Diagnostik, Therapie und Beratung. Das Behandlungskonzept setzt sich in der Regel aus einer Pharmako- und Psychotherapie sowie einer Sozialberatung zusammen.

Kontakt: E-Mail: 

ambulanz@psych.mpg.de, Tel.: +49 89 30622-1402.


Weitere Informationen finden Sie unter


https://www.psych.mpg.de/gedaechtnissprechstunde

Alterstypischen assoziativen Lernens während der Entwicklung bis ins Erwachsenenalter

Das Verknüpfen von Ereignissen und deren Folgen – Fachleute sprechen vom Assoziativen Lernen – ist eine entscheidende Fähigkeit für die Anpassung an die Umwelt. 

Es hat großen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. 

Eine Studie des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum zeigt, dass Kinder im Grundschulalter in dieser Hinsicht die höchste Lernleistung zeigen. 

Die Ergebnisse ermöglichen ein neues Verständnis von Störungen des assoziativen Lernens, die mit der späteren Entwicklung psychischer Erkrankungen verknüpft sind. Darüber berichten die Forschenden in der Zeitschrift Communications Psychology vom 16. Dezember 2024.

Jugendliche profitieren von mehreren Lerndurchgängen

Bisher war unklar, wie sich das assoziative Lernen über verschiedene Lebensabschnitte hinweg entwickelt. 

Das Team um Prof. Dr. Silvia Schneider, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, und Dr. Carolin Konrad hat daher Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene erstmals systematisch mit Blick auf diese Fähigkeit untersucht. In der Studie sollten Probandinnen und Probanden lernen, auf einen Reiz mit einer bestimmten Reaktion zu reagieren.

Die Ergebnisse waren für das wissenschaftliche Team überraschend: 


„Wir sind ursprünglich davon ausgegangen, dass sich das assoziative Lernen mit zunehmendem Alter kontinuierlich verbessert“, berichtet Carolin Konrad. Tatsächlich habe sich aber ein deutliches Leistungsmaximum im Grundschulalter gezeigt: „Kinder in diesem Alter erzielten die besten Ergebnisse, lernten am konsistentesten und zeigten die geringste Variabilität in ihrem Lernverhalten.“ Erwachsene und Jugendliche lernten zwar schneller als Säuglinge, erreichten jedoch nicht das Leistungsniveau der Grundschulkinder. 


Ebenso zeigte sich, dass bei Säuglingen und Jugendlichen die erneute Präsentation des Gelernten eine entscheidende Rolle spielt. 


Eine zusätzliche Lernsitzung führte zu einer Verbesserung der Lernleistung in diesen Altersgruppen.

Grundlage für das Verständnis von Auffälligkeiten im Assoziationslernen

Insgesamt zeigt die Studie, dass assoziatives Lernen über die gesamte Lebensspanne hinweg vorhanden ist, dass die Lernraten und -mengen jedoch variieren. 


„Die systematische Untersuchung des alterstypischen assoziativen Lernens während der Entwicklung bis ins Erwachsenenalter bildet die Grundlage für das Verständnis von Störungen des assoziativen Lernens, die der späteren Entwicklung einer Vielzahl von Psychopathologien zugrunde liegen“, erläutert Carolin Konrad.

Förderung

Die Studie wurde innerhalb des Forschungsverbundes SFB 1280 Extinktionslernen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert (Projektnummer 316803389).

MaAB - Medizin am Abend Berlin Fortbildungen VOR ORT


Prof. Dr. Silvia Schneider
Klinische Kinder- und Jugendpsychologie
Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ)
Ruhr-Universität Bochum
E-Mail: silvia.schneider@ruhr-uni-bochum.de

Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit:

 https://fbz-bochum.de/

Originalpublikation:
Carolin Konrad, Lina Neuhoff, Dirk Adolph, Stephan Goerigk, S., Jane S. Herbert, Julie Jagusch-Poirier, Sabine Seehagen, Sarah Weigelt, Silvia Schneider: Associative Learning via Eyeblink Conditioning differs by Age from Infancy to Adulthood, in: Communications Psychology, 2024, 10.1038/s44271-024-00176-4, https://doi.org/10.1038/s44271-024-00176-4