Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Covid-19 überstanden – und dann?
UKU startet Forschungsprojekt zu Covid-19-Spätfolgen an Lunge und Herz
Husten, Fieber, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns oder gar schwere Atemnot – diese Symptome treten häufig bei einer Covid-19 Erkrankung auf.
Mit welchen Beschwerden Betroffene rechnen müssen, wenn sie die Erkrankung überstanden haben und welche bleibenden Schäden Covid-19 hinterlassen kann, ist bisher jedoch kaum erforscht.
- Nach bisherigen Erkenntnissen müssen jedoch 50 Prozent der Erkrankten mit Langzeitfolgen für Lunge und Herz rechnen.
Um mehr über die Spätfolgen zu erfahren, hat die Klinik für Innere Medizin II des UKU ein u.a. von Bund und Land gefördertes Forschungsprogramm etabliert, das sich mit den Spätfolgen einer Covid-19 Erkrankung an Lunge und Herz beschäftigt.
Professor Dr. Wolfgang Rottbauer und Oberarzt PD. Dr. Dominik Buckert bieten Menschen, die eine Covid-19 Erkrankung überstanden haben, in ihrer Spezialambulanz modernste nicht-invasive Untersuchungsverfahren von Lunge und Herz an. Foto: Universitätsklinikum Ulm
- Im Zuge der Studie können sich betroffene Patient*innen in einer eigens eingerichteten Post-Covid-19-Spezialambulanz untersuchen und beraten lassen.
Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie wurde davon ausgegangen, dass es sich
bei Covid-19 um eine alleinige Atemwegserkrankung handelt.
Heute ist klar, dass neben der Lunge auch andere Organsysteme von der Erkrankung befallen und schwer geschädigt werden können.
Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass unter anderem das Herz-Kreislaufsystem befallen werden kann.
„Obwohl wir jeden Tag mehr über das Virus und die Erkrankung lernen, bleiben doch offene Fragen, die unsere Patientinnen und Patienten verunsichern“, erklärt Professor Dr. Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Internistische Intensivmedizin, Sport- und Rehabilitationsmedizin.
- „Viele fragen sich nach einer Covid-19 Erkrankung berechtigterweise, ob sie vorübergehende oder bleibende Schäden davontragen werden oder ob sie sich uneingeschränkt körperlich belasten dürfen.
Diesen Menschen wollen wir ihre Unsicherheit nehmen.“
„Wir wollen Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben,
bestmöglich untersuchen und beraten. Im Zuge unserer Studie haben wir
deshalb eine Spezialambulanz eingerichtet, in der wir den Betroffenen
modernste nicht-invasive Untersuchungsverfahren von Lunge und Herz
anbieten“, sagt Oberarzt PD Dr. Dominik Buckert, der die Studie leitet.
- Zu diesen Verfahren gehören neben der etablierten Lungenfunktionsprüfung und Messung der Atemgase in Ruhe auch die Messung der Lungen- und Herzleistung unter körperlicher Belastung, die sogenannte Spiroergometrie.
- Mit Hilfe des Herzultraschalls (Echokardiographie) sowie des Herz-MRTs sollen die Auswirkungen der Covid-19-Erkrankung auf die Pumpkraft des Herzens und die Herzleistung untersucht werden.
Mit
diesen und weiteren Untersuchungen möchten die Lungen- und
Herz-Expert*innen der Klinik für Innere Medizin II feststellen, welche
Langzeitschäden eine Covid-19 Erkrankung an der Lunge und am
Herzkreislaufsystems tatsächlich hervorrufen kann und wie häufig diese
Schäden vorkommen.
- Terminvereinbarung Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen
- Ansprechperson: PD Dr. Dominik Buckert
- Tel.: 0731 500 45010
Professor Dr. Wolfgang Rottbauer und Oberarzt PD. Dr. Dominik Buckert bieten Menschen, die eine Covid-19 Erkrankung überstanden haben, in ihrer Spezialambulanz modernste nicht-invasive Untersuchungsverfahren von Lunge und Herz an. Foto: Universitätsklinikum Ulm
Nina Schnürer Universitätsklinikum Ulm
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