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Prof.Dr. Bettina Heidecker

Neue W3-Professur für Bettina Heidecker am DHZC stärkt Forschung zu Herzinsuffizienz


PD Dr. med. Bettina Heidecker, Kardiologin an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin, wurde jetzt auf eine neu eingerichtete W3-Professur für Kardiomyopathien berufen.

Damit würdigt die Charité – Universitätsmedizin Berlin die herausragende wissenschaftliche Leistung der international renommierten Kardiologin, die bereits seit vielen Jahren am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) tätig ist.

Fokus auf entzündliche Kardiomyopathien
Bettina Heideckers Berufung stärkt das Forschungsprofil des DHZC in einem klinisch und gesellschaftlich hochrelevanten Bereich: Im Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit stehen entzündliche und nicht-ischämische Kardiomyopathien, insbesondere die Myokarditis – eine häufig unterschätzte Erkrankung, die zur Herzinsuffizienz oder zum plötzlichen Herztod führen kann, gerade bei jungen Menschen.

Bettina Heidecker forscht an innovativen diagnostischen Verfahren wie der Magnetokardiographie (MKG), die eine schonende, schnelle und belastungsfreie Diagnostik ermöglichen könnte. Ergänzend untersucht sie zelluläre Signalstoffe wie Zytokine, um neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.

Internationale Laufbahn und Auszeichnungen
Bettina Heidecker stammt aus Oberösterreich. Sie studierte in Innsbruck, forschte an der Johns Hopkins University in Baltimore und absolvierte ihre Facharztausbildung für Innere Medizin an der University of Miami, Miller School of Medicine. Ihre Ausbildung zur Fachärztin für Kardiologie schloss sie an der University of California in San Francisco ab.

Vor ihrem Wechsel an die Charité im Jahr 2018 leitete sie am Universitätsspital Zürich u.a. eine Spezialsprechstunde und Forschungsgruppe für Myokarditis. In diesem Bereich unterstützt sie im Board of Directors auch die Myocarditis Foundation, eine internationale Stiftung zur Förderung von Forschung und Wissenstransfer rund um die Myokarditis.

Am DHZC hat sie seither maßgeblich die Versorgung und Forschung im Bereich Herzinsuffizienz und Kardiomyopathien mitgeprägt. Ihre Arbeiten wurden in weltweit führenden Fachzeitschriften wie dem European Heart Journal veröffentlicht und vielfach ausgezeichnet.

Ihre wissenschaftliche Laufbahn wurde erheblich durch die Teilnahme am BIH Advanced Clinician Scientist Programm unterstützt – eine Förderlinie des Berlin Institute of Health, die es ausgewählten klinisch tätigen Forscher:innen ermöglicht, eigene wissenschaftliche Projekte parallel zur Patientenversorgung gezielt voranzubringen.

Persönliches Engagement für Forschung und Nachwuchs
„Ich sehe meine neue Aufgabe als große Chance, gemeinsam mit meinen Kolleg:innen am DHZC die Forschung im Bereich der Kardiomyopathien weiter auszubauen – mit dem Ziel, Erkenntnisse möglichst rasch in die Versorgung unserer Patient:innen zu überführen“, sagt Prof. Heidecker. „Mein besonderer Dank gilt allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben. Ich möchte insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Ärztinnen motivieren, ihre Leidenschaft für einen individuellen Bereich eines Fachgebietes zu entdecken und darin Expertise zu entwickeln – mit dem Ziel, Forschung mit spürbarem gesellschaftlichem Nutzen zu betreiben und vor allem auch die nächste Generation zu stärken, damit Wissen weitergegeben wird und kontinuierlich wachsen kann.“

Würdigung durch Klinikdirektor Prof. Landmesser
„Die Berufung von Frau Professor Heidecker würdigt nicht nur ihre exzellenten wissenschaftlichen Leistungen“, sagt Prof. Ulf Landmesser, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin (CBF) und Stellvertretender Ärztlicher Direktor des DHZC. „Sie unterstreicht auch die zentrale Bedeutung der Herzinsuffizienzforschung für das DHZC – und die hohe Wertschätzung für Frau Heideckers Engagement in Klinik, Forschung und Nachwuchsförderung. Ich freue mich im Namen des gesamten Teams über diese verdiente Auszeichnung.“

Unterstützung durch die Stiftung DHZB
Die Stiftung Deutsches Herzzentrum Berlin (DHZB) beteiligt sich an der Ausstattung der Professur. „Professorin Heidecker trägt mit ihrem persönlichen Einsatz wesentlich zur Weiterentwicklung der klinischen Versorgung am DHZC bei”, sagt Prof. Dr. Hans Maier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung DHZB. „Zudem gehört sie zu den führenden Expert:innen in der Magnetokardiographie, einem innovativen Verfahren, das großes Potenzial für die Diagnostik und Verlaufskontrolle von Herzmuskelerkrankungen bietet.“

Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland

Neuer Forschungsbericht zeigt: Spezielle Unterstützungsprogramme verbessern Wohlbefinden, Selbstfürsorge und Alltagsstruktur

Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels bleibt Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland ein drängendes soziales und auch gesundheitliches Problem: Rund ein Drittel aller Arbeitslosen ist seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung (Stand Oktober 2024) – mit weitreichenden Folgen für die psychische Gesundheit der Betroffenen. Die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit ist daher nicht nur ein Ziel der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, sondern auch ein zentrales Anliegen der Gesundheitsförderung. Hier setzt die „Initiative für nachhaltige Gesundheit im Erwerbsleben“ (INGE) an, die von der Gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Dienste (GGSD) seit 2020 umgesetzt wird. Ziel ist die gesundheitliche Stabilisierung und, wenn möglich, die Rückkehr ins Berufsleben. Die Teilnehmenden besuchen im Programm freiwillig an zwei bis fünf Tagen pro Woche Einzelcoachings, Gruppenseminare zu Gesundheit und beruflicher Orientierung sowie kreative oder handwerkliche Projektarbeiten.

Wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Bamberg

Begleitet und wissenschaftlich evaluiert wird das Programm von einem Team des Lehrstuhls für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Gefördert durch die DAA-Stiftung Bildung und Beruf analysieren die Forscherinnen Prof. Dr. Astrid Schütz, Melissa Schütz und Dr. Iris Gauglitz die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und psychischer Gesundheit – und untersuchen, wie Programme wie INGE dazu beitragen können, gesundheitliche Belastungen zu mindern und Perspektiven für die Teilnehmenden zu schaffen. Der nun vorliegende Forschungsbericht liefert nicht nur neue Erkenntnisse über die gesundheitlichen Folgen von Arbeitslosigkeit, sondern zeigt auch die konkreten Auswirkungen des INGE-Projekts auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Teilnehmenden auf. Ergänzend wird auch das Schwesterprojekt „Gesundheitsfürsorge und Nachhaltigkeit in deinem Arbeitsleben“ (GUNDA) im Forschungsbericht betrachtet, das sich an kurzzeitarbeitslose Menschen richtet.

Positive Effekte auf psychische Gesundheit und Selbstfürsorge

Das Fazit ist positiv: INGE kann messbare Verbesserungen der psychischen Gesundheit und des psychosozialen Wohlbefindens bei langzeitarbeitslosen Menschen bewirken. „Unsere quantitative Evaluation zeigt eine signifikante Reduktion schwerer depressiver Symptome sowie insgesamt geringere Depressionssymptome bei den Teilnehmenden im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Langzeitarbeitslosen, die nicht an INGE teilnahmen“, erläutert Astrid Schütz. Auch im Bereich der Selbstfürsorge stellten die Wissenschaftlerinnen positive Effekte fest: Sechs Monate nach Teilnahmebeginn berichteten die Teilnehmenden über eine deutlich höhere Selbstfürsorgekompetenz. In qualitativen Interviews hoben die Teilnehmenden zudem selbst hervor, wie sehr sie vom strukturierten Projektalltag, der intensiven individuellen Unterstützung sowie vom sozialen Austausch profitierten. „Viele berichteten von einer verbesserten Alltagsstruktur, einem gestärkten Selbstwert und einer stabilisierten psychischen Verfassung“, sagt Astrid Schütz.

In anderen Bereichen wie beruflicher Selbstwirksamkeit oder Stressverarbeitung zeigten sich hingegen keine statistisch signifikanten Veränderungen – was laut den Forschenden auch an der begrenzten Stichprobengröße liegen könnte. Frühere Studien zu vergleichbaren Programmen weisen jedoch ebenfalls auf nur moderate Effektgrößen hin. Dennoch: „Selbst kleine Fortschritte bedeuten für die Betroffenen oftmals einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität und Motivation“, betont Lena Wolf, Projektleitung INGE und GUNDA der GGSD.

GUNDA für ALG-I-Beziehende

Seit 2023 ergänzt das Projekt GUNDA unter Trägerschaft der GGSD das bestehende INGE-Angebot. GUNDA richtet sich an Menschen im ALG-I-Bezug. Es kombiniert Einzel- und Gruppenmaßnahmen an drei bis fünf Tagen pro Woche. Nach drei Monaten folgt ein vierwöchiges Praktikum, um den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Sowohl INGE als auch GUNDA werden über Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine (AVGS) nach dem Sozialgesetzbuch finanziert. Die vollstände Evaluation zu GUNDA läuft aktuell noch. Erste Ergebnisse zeigen aber, dass die Maßnahmen zur psychischen Stabilisierung, Alltagsstruktur und Selbstwirksamkeit der arbeitslosen Menschen beitragen können. Gleichzeitig wurden Verbesserungsbedarfe unter anderem bei der Projektkommunikation sowie der individuellen Betreuung deutlich.

Programme weiterentwickeln und für mehr Menschen öffnen

Die Forscherinnen der Universität Bamberg kommen zu dem Schluss, dass Programme wie INGE und GUNDA einen wichtigen Beitrag zur psychischen Stabilisierung und sozialen Teilhabe arbeitsloser Menschen leisten. Angesichts der positiven Effekte – vor allem in der Reduktion psychischer Belastungen und der Förderung von Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit – sprechen sie sich dafür aus, die Angebote langfristig abzusichern, weiterzuentwickeln und möglichst vielen Betroffenen zugänglich zu machen. „Wer langfristig arbeitslosen Menschen eine realistische Chance auf berufliche Teilhabe geben will, muss auch ihre psychosozialen Belastungen in den Blick nehmen“, sagt Dr. Till Werkmeister, Referatsleiter Bildungspolitik von der DAA-Stiftung. „Deshalb ist es wichtig, dass Unterstützungsangebote wie INGE und GUNDA weiterentwickelt und wissenschaftlich begleitet werden.“ Neben dem individuellen Nutzen für die Teilnehmenden können die Projekte auch gesellschaftlich und wirtschaftlich zur Entlastung des Sozial- und Gesundheitssystems beitragen.

Der vollständige Forschungsbericht ist zu finden unter:

https://ggsd.de/inge-forschungsbericht

MaAB - Medizin am Abend Berlin Fortbildungen VOR ORT


Prof. Dr. Astrid Schütz
Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik
Tel.: 0951/863-1870
astrid.schuetz@uni-bamberg.de

Lena Wolf
Projektleitung INGE und GUNDA der GGSD
Tel.: 0951/99398061
lena.wolf@ggsd.de

Dr. Till Werkmeister
Referatsleiter Bildungspolitik DAA-Stiftung
Tel.: 040/350 94 108
till.werkmeister@daa-stiftung.de

Pflegekräfte

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung der RAL-Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e. V. (GAPA) in Berlin wurden ein neuer Vorstand und ein neuer Güteausschuss gewählt. 

Die GAPA fördert durch die Vergabe des Gütezeichens „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ eine faire Anwerbung und Vermittlung von internationalem Pflegepersonal aus dem Ausland.

Die Mitglieder der GAPA engagieren sich ehrenamtlich. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung hatten sich mehrere Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl gestellt - ein klares Zeichen für eine aktive Mitgliedschaft, der es ein Anliegen ist, das Gütezeichen durch ihr Engagement weiter voranzubringen.

Die beiden Gremien setzen sich künftig wie folgt zusammen

Vorstand Gütegemeinschaft:
Dr. Alexia Zurkuhlen (Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V.), Vorsitzende der 
Ina Gean (BSB Deutschland GmbH), stellvertretende Vorsitzende 
Petra Lütkewitte (MEDWING), Schatzmeisterin 
Leon Bauer (Onea Care GmbH), Obmann des Güteausschusses 
 
Güteausschuss: 
Axel Lottermoser (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ), Dr. René Herrmann (Vivantes Forum für Senioren), Dzenana Rovcanin (GoodCare Recruitment GmbH), Dr. Alexander Rhode (GLOBOGATE concept AG), Simon Jäger (RE-ALIS) und Urte Hildbrand (CWC Recruitment). 
 
Den bisherigen Gremienmitgliedern, Dr. Jenny Wortha (Klinikum Frankfurt / Oder), Matthias Geisler und Uta Rasche (TalentOrange GmbH), wurde nochmals besonderer Dank ausgesprochen.  

Die GAPA, deren Geschäftsstelle beim Kuratorium Deutsche Altershilfe eingerichtet ist, hat vor allem folgende Aufgaben:   

Umsetzung der Gütesicherung, Beratung zur Vorbereitung der Beantragung des Gütezeichens, Beauftragung von externen Prüfpersonen, Erteilung des RAL- Gütezeichens auf Grundlage der Prüfberichte
Schulung unabhängiger Prüfender 
Erarbeitung von Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Regelungsinhalte auf Grundlage der Umsetzungserfahrungen
Überwachung der Einhaltung des Satzungswerks durch die Gütezeichenbenutzer

Die Gütegemeinschaft besteht aus 74 Mitgliedern, neben privaten Personalvermittlern auch institutionelle Mitglieder wie das KDA, BGW, DKG - alle mit dem Ziel, die Anwerbung von Pflegekräften ethisch vertretbar und fair zu gestalten.

Das Gütezeichen "Faire Anwerbung Pflege Deutschland”, das die operative Umsetzung des staatlichen, gleichnamigen Gütesiegels des Gesundheitsministeriums darstellt, nutzen aktuell 61 Unternehmen und selbstanwerbende Einrichtungen.

MaAB-Medizin am Abend Berlin Fortbildungen VOR ORT

Ann-Christin Wedeking, Leitung Geschäftsstelle der Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e.V.: 

ann-christin.wedeking@kda.de

Originalpublikation:
https://kda.de/gapa-hat-einen-neuen-vorstand-und-gueteausschuss/
Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.faire-anwerbung-pflege-deutschland.de/

Schwangerschaftsdiabetes

Etwa jede 7. Schwangere entwickelt hierzulande einen Schwangerschaftsdiabetes. 

Bisher wurde dieser zwischen 24 und 28 Schwangerschaftswochen (SSW) untersucht – oft zu spät, um Komplikationen zu vermeiden. Neuester Evidenz zufolge, sollte ein Screening für Schwangerschaftsdiabetes zwischen 11 und 13+6 Schwangerschaftswochen durchgeführt werden. 

Diese Empfehlungen sind im Amendment (Ergänzung) zur Leitlinie „AWMF S2e LL 085-002 Ersttrimester Diagnostik und Therapie @ 11-13+6 Schwangerschaftswochen“ festgehalten, das unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) verfasst wurde

„Der Gestationsdiabetes gehört zu den häufigsten Komplikationen während der Schwangerschaft. Er ist keine Spätkomplikation, sondern entsteht häufig bereits zu Beginn der Schwangerschaft“, erklärt Professor Dr. med. Constantin von Kaisenberg, Leitlinienbeauftragter der DEGUM und Hauptautor. „Mit modernen Screeningmethoden, die Risikofaktoren gezielt beleuchten, Ultraschall und dem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) in Risikogruppen kann eine Population identifiziert werden, die von einer frühen Intervention profitiert.“ Aus diesen Gründen sei das Amendment der Leitlinie notwendig geworden. Der Wechsel von 24-28 SSW auf 11-13+6 SSW stellt einen Paradigmenwechsel in der GDM Therapie dar.

Ultraschall ermöglicht individualisierte Vorsorge:::

Die Integration des Screenings auf GDM in das Ersttrimester Screening @ 11-13+6 SSW ermöglicht es, früh ein viertes Schwangerschaftsproblem – nämlich den GDM - zu identifizieren. „Patientinnen profitieren hier sehr von einer frühen Intervention. Gleichzeitig wird ein Screening auf Fehlbildungen, Chromosomenstörungen und auf eine Präklampsie / Wachstumsrestriktion durchgeführt“, erläutert der DEGUM-Experte. Eine frühzeitige Intervention gegen den Gestationsdiabetes mellitus bereits am Ende des ersten Trimenons impliziert eine Diät, die Anleitung zu körperlicher Aktivität, ein Glukoseselbstmonitoring sowie gegebenenfalls die Gabe von Insulin.
„In Hochrisikogruppen kann so die Häufigkeit eines extrem großen und schweren Neugeborenen - (Makrosomie) halbiert werden. Zudem können Atemprobleme, die Babys von Schwangeren mit GDM, durch eine gezielte Intervention um die Hälfte reduziert werden“, betont von Kaisenberg.
Im Fokus stehen insbesondere Schwangere mit Risikofaktoren wie Übergewicht, familiärer Diabetesbelastung oder vorangegangenen Geburtskomplikationen. Bei diesen Frauen empfiehlt die Leitlinie einen sogenannten oralen Glukosetoleranztest (oGTT) bereits zwischen 11-13+6 Schwangerschaftswochen. Dieser dient der Frühdiagnostik eines Gestationsdiabetes. Hierbei trinkt die Schwangere ein Glas mit 75g Zuckerlösung, es werden insgesamt drei Messungen aus dem Blut der Schwangeren durchgeführt. Damit soll herausgefunden werden, wie ihr Körper eine größere Menge an Zucker verarbeiten kann – ein entscheidender Indikator für einen Gestationsdiabetes.

Mehr Gesundheit für Mutter und Kind – weniger Komplikationen
„Früherkennung ist der Schlüssel zur Prävention“, betont von Kaisenberg. Studien zeigen: Wenn ein Gestationsdiabetes mellitus bereits vor 14 Schwangerschaftswochen erkannt und behandelt wird, sinkt das Risiko für Komplikationen wie für einen Kaiserschnitt, eine Frühgeburt, eine Schulterdystokie oder für das Atemnotsyndrom des Neugeborenen deutlich. Zudem reduziert sich das Risiko, dass Mutter oder Kind langfristig an einem Typ-2-Diabetes erkranken. Dies ist eine häufige Folge des Gestationsdiabetes.
Die DEGUM fordert daher, die Rolle des Ultraschalls in der Frühschwangerschaft weiter zu stärken. Zudem soll das Screening auf GDM verbindlich im Ersttrimester Screening @ 11-13+6 SSW verankert werden. „Ultraschall ist nicht nur sicher und schmerzfrei, sondern ein sehr aussagefähiges Instrument für die individuelle Betreuung werdender Mütter, wenn intelligent angewendet“, so von Kaisenberg. „Insbesondere im Zusammenspiel mit modernen Labormethoden sowie robusten Algorithmen ermöglicht er eine Pränatalmedizin auf höchstem Niveau – zum Wohle von Mutter und Kind.“


Weitere Informationen finden Sie unter


Aktualisierte Leitlinie