Die Forschung und die Möglichkeiten der Behandlung von Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz schreiten voran.
Neue Erkenntnisse beziehen sich besonders auf das frühe Stadium, daher ist eine rechtzeitige Diagnose wichtig.
Für PatientInnen mit leichten kognitiven Störungen hat das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München deshalb eine spezialisierte ambulante Behandlungsmöglichkeit geschaffen, die Gedächtnissprechstunde.
Findet ein älterer Mensch beim Wandern den Weg nicht mehr ohne weiteres, kann sie oder er ein altbekanntes Kochrezept nicht mehr wie früher umsetzen oder erinnert er oder sie kürzlich gehörte Namen nicht mehr?
Das alles können Anzeichen einer beginnenden kognitiven Störung sein.
Gehen plötzlich auftretende Beeinträchtigungen in der Denkleistung, Wahrnehmung, Konzentration oder beim Erinnern über den normalen geistigen Abbau im Alter hinaus, kann eine neurodegenerative Erkrankung, z. B. Morbus Alzheimer, vorliegen.
Neue Behandlungsverfahren wie ein Medikament, das bald auch in Deutschland zugelassen werden dürfte, bietet die Chance, gerade zu Beginn der Erkrankung einzugreifen, um den Verlauf zu verlangsamen.
Dafür ist eine möglichst frühzeitige Diagnose entscheidend. Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie kann in seiner neuen Gedächtnissprechstunde für ambulante PatientInnen aus der gesamten Erfahrung sowie den Angeboten seiner Forschungsklinik schöpfen. So erfolgen umfangreiche neuropsychologische Tests, um die Denkleistung zu messen. Zudem wenden die ExpertInnen bildgebende Verfahren an und analysieren per Liquordiagnostik das Nervenwasser aus dem Rückenmark. Auf Wunsch werden PatientInnen in eine Studie zur Diagnostik eingebunden. Dafür nehmen WissenschaftlerInnen die Pupillen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera auf. Aus der Analyse der Bilder erhoffen sie sich Erkenntnisse zur frühzeitigen Diagnosestellung.
PatientInnen werden in der Gedächtnissprechstunde interdisziplinär betreut: Neben neurologischen, psychiatrischen und radiologischen FachärztInnen gehören dazu auch NeuropsychologInnen und SozialarbeiterInnen. Die Betreuung umfasst die Diagnostik, Therapie und Beratung. Das Behandlungskonzept setzt sich in der Regel aus einer Pharmako- und Psychotherapie sowie einer Sozialberatung zusammen.
Kontakt: E-Mail:
ambulanz@psych.mpg.de, Tel.: +49 89 30622-1402.
Weitere Informationen finden Sie unter
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