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Einladung zur Studie: Tourette-Syndorm

Medizin am Abend Fazit: Tourette-Syndrom: Dresdner Uniklinikum vergleicht Einsatz von Medikamenten und Verhaltenstherapie

Für die Therapie von Tic-Erkrankungen wie dem Tourette-Syndrom kommen derzeit im Wesentlichen zwei Ansätze zum Tragen: ein medikamentöser und ein verhaltenstherapeutischer. Die Wissenschaftler um Prof. Christian Beste und Prof. Veit Roessner von der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden wollen jetzt gemeinsam mit Kollegen der Universität Lübeck in einer Studie die genauen Mechanismen ermitteln, die jeweils bei den verschiedenen Ansätzen zu einer positiven Beeinflussung der Symptomatik bei den Patienten führen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Vorhaben über die kommenden zwei Jahre mit 300.000 Euro. 
 
Sowohl bei den Tourette-Patienten, die mit einer Verhaltenstherapie behandelt werden, als auch bei den medikamentös behandelten Betroffenen, werden die Forscher die Veränderungen bei den sogenannten TICS als auch auf der kognitiven Ebene genau festhalten. Dazu zählt ein Erfassen der Handlungskontrolle, also zum Beispiel der richtigen Reaktion unter Ablenkung, mittels neurophysiologischen Verfahren, wie dem Elektroenzephalogramm (EEG) und verwandter Techniken.

Die Entscheidung zur Teilnahme in der jeweiligen Studien-Gruppe treffen die Patienten und deren Eltern. Dafür suchen die Wissenschaftler in den kommenden Monaten jeweils 60 interessierte Patienten im Alter zwischen zehn und siebzehn Jahren. Im Anschluss an die mehrwöchige Therapie erfolgt dann eine eingehende neurophysiologische Untersuchung. Bei dieser Untersuchung wird das EEG aufgezeichnet, währen die Studienteilnehmer einfache Reaktionsaufgaben an einem Computer bearbeiten. Die Aufgaben erfassen unterschiedliche Aspekte der Handlungskontrolle. Mit dem EEG ist es möglich sehr zeitgenau die Hirnprozesse zu erfassen, die durch die einzelnen Therapieformen verändert werden und die Krankheitssymptomatik reduzieren.

„Wir wollen die Wirkweise einer Verhaltenstherapie relativ zu der Wirkweise einer medikamentösen Therapie ermitteln“, erklärt Christian Beste, Professor für Kognitive Neurophysiologie. „Wie genau funktioniert der Mechanismus, der zu einer positiven Beeinflussung führt; und unterscheiden sich die beiden Therapieformen darin?“ Denn das ist bisher nicht immer bekannt.


Christian Beste, Professor für Kognitive Neurophysiologie an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.
Christian Beste, Professor für Kognitive Neurophysiologie an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.
Foto: Technische Universität Dresden / Stephan Wiegand

Mit diesen Erkenntnissen sollen die Therapieleitlinien für die Behandlung des Tourette-Syndroms konkretisiert werden. Die Therapeuten sollen also anhand bestimmter Parameter zuverlässiger ermitteln können, welcher Ansatz – verhaltenstherapeutisch oder medikamentös – bei dem jeweiligen Patienten zum Einsatz kommen sollte.

Dazu soll im Anschluss an diese erste Untersuchung eine weitere multizentrische, randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie folgen.

Patienten mit Tourette-Syndrom im Alter von zehn bis 17 Jahren, die Interesse an der derzeitigen Studie haben, können sich gern direkt bei der Klinik melden:



Medizin am Abend DirektKontakt

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie
Claudia Seifert
E-Mail :Claudia.Seifert3@uniklinikum-dresden.de
Tel. +49 (0)351 458-5435
Fax +49 (0)351 458-5875
Konrad Kästner Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Weitere Informationen für Medizin am Abend Beteiligte:
http://www.kjp-dresden.de

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