Bislang galten Statine als wirksamste Arzneimittel zur Senkung
der Cholesterinwerte. Zusätzliche Medikamente wie der Lipidsenker
„Ezetimib“ halfen, das Cholesterin weiter zu senken. Mit den neuen, bald
auf den Markt kommenden PCSK9-Inhibitoren kann das Risiko für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen noch deutlicher verringert werden. Therapieziel vor
allem für Risikopatienten sollte ein noch niedrigerer Zielwert für das
LDL-Cholesterin als <70 br="" das="" dl="" mg="" mlich="" n="" neue="" sein="" zeigen=""> Langzeitstudien. Auf der Pressekonferenz anlässlich des 58. Symposiums der
Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) am 18. März 2015 in Lübeck
erläutern Experten diese Ergebnisse.
Eine zu hohe Konzentration des sogenannten „schlechten“ LDL-Cholesterins
kann zur Arterienverkalkung und schließlich zum Herzinfarkt oder
Schlaganfall führen. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die
häufigste Todesursache in Deutschland“, stellt Professor Dr. med. Eberhard
Windler, Professor für Innere Medizin, Endokrinologie und
Gastroenterologie, Abteilung für Präventive Medizin, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf fest. „Umso wichtiger ist es für Patienten mit hohem
LDL-Cholesterin im Blut, effektiv behandelt zu werden, sodass der
Cholesterinwert so stark wie möglich reduziert wird.“ Insbesondere gilt
das für Risikopatienten, etwa nach einem Herzinfarkt.
Wurde durch die bisherige Standardbehandlung mit Statinen das Cholesterin
auf einen Zielwert von unter 100mg/dl reduziert, so sank das
Herzinfarktrisiko um 30 Prozent. Angestrebt werden sollte ein Wert
mindestens unter 70 mg/dl.70>
Die Langzeitstudie IMPROVE-IT zeigte dann, dass eine Kombination aus
Statinen und dem Medikament „Ezetimib“ Patienten, deren Cholesterin sich
allein mit Statinen nicht weit genug senken ließ, besser vor Herz-
Kreislauf-Erkrankungen schützt. Bei dieser Patientengruppe mit einen schon
tiefen Ausgangswert des LDL-Cholesterins von 95 mg/dl wurde nach einem
Behandlungsjahr mit 40 mg Simvastatin ein LDL-Wert von etwa 70 mg/dl und
mit zusätzlich 10 mg „Ezetimib“ sogar der Wert 50 mg/dl erzielt. Der
Effekt hielt sieben Jahre lang an, der kombinierte kardiovaskuläre
Endpunkt sank signifikant, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt von 34,7
auf 32,7 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Patienten schon
einen niedrigen LDL-Ausgangswert hatten.
In der ODYSSEY Long Term Study mit PCSK9-Inhibitoren trat bei 2341
Patienten mit hohem kardialem Risiko nach 24 Wochen eine signifikante,
starke Reduktion von LDL-Cholesterin auf. „Diese Studie zu den neuen, wohl
bald auf den Markt kommenden Anti-PCSK9-Antikörpern zeigt, dass Patienten,
deren LDL-Cholesterin unter 50 mg/dl fällt, deutlich weniger von
Schlaganfällen und Herzinfarkten betroffen sind“, erklärt Professor Dr.
med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie (DGE). Patienten, die mit Statinen ihren
Cholesterinwert bereits erfolgreich senken konnten, benötigen die
zusätzliche Behandlung nicht. „Für Hochrisikopatienten, zu denen auch
Diabetiker zählen, könnte diese Therapie sehr nützlich sein, um ihren
Cholesterinwert schnell und effektiv auf einen niedrigen Zielwert zu
senken“, meint der DGE-Mediensprecher.
Literatur:
Christopher P Cannon, Boston: IMPROVE-IT – Trial: A comparison of
ezetimibe/simvastatin versus simvastatin monotherapy on cardiovascular
outcomes after acute coronary syndromes.
AHA 2014 Scientific Sessions, 17 November 2014, Chicago.
Professor Dr. med. Eberhard Windler: Redemanuskript DGE-Pressekonferenz,
18.03.2015
Weitere Informationen zur Tagung und das Programm finden Sie im Internet
unter www.dge2015.de.
Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den
Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum
Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in
Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in
das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie
Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.
Medizin am Abend DirektKontakt
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167
www.endokrinologie.net
der Cholesterinwerte. Zusätzliche Medikamente wie der Lipidsenker
„Ezetimib“ halfen, das Cholesterin weiter zu senken. Mit den neuen, bald
auf den Markt kommenden PCSK9-Inhibitoren kann das Risiko für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen noch deutlicher verringert werden. Therapieziel vor
allem für Risikopatienten sollte ein noch niedrigerer Zielwert für das
LDL-Cholesterin als <70 br="" das="" dl="" mg="" mlich="" n="" neue="" sein="" zeigen=""> Langzeitstudien. Auf der Pressekonferenz anlässlich des 58. Symposiums der
Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) am 18. März 2015 in Lübeck
erläutern Experten diese Ergebnisse.
Eine zu hohe Konzentration des sogenannten „schlechten“ LDL-Cholesterins
kann zur Arterienverkalkung und schließlich zum Herzinfarkt oder
Schlaganfall führen. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die
häufigste Todesursache in Deutschland“, stellt Professor Dr. med. Eberhard
Windler, Professor für Innere Medizin, Endokrinologie und
Gastroenterologie, Abteilung für Präventive Medizin, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf fest. „Umso wichtiger ist es für Patienten mit hohem
LDL-Cholesterin im Blut, effektiv behandelt zu werden, sodass der
Cholesterinwert so stark wie möglich reduziert wird.“ Insbesondere gilt
das für Risikopatienten, etwa nach einem Herzinfarkt.
Wurde durch die bisherige Standardbehandlung mit Statinen das Cholesterin
auf einen Zielwert von unter 100mg/dl reduziert, so sank das
Herzinfarktrisiko um 30 Prozent. Angestrebt werden sollte ein Wert
mindestens unter 70 mg/dl.70>
Die Langzeitstudie IMPROVE-IT zeigte dann, dass eine Kombination aus
Statinen und dem Medikament „Ezetimib“ Patienten, deren Cholesterin sich
allein mit Statinen nicht weit genug senken ließ, besser vor Herz-
Kreislauf-Erkrankungen schützt. Bei dieser Patientengruppe mit einen schon
tiefen Ausgangswert des LDL-Cholesterins von 95 mg/dl wurde nach einem
Behandlungsjahr mit 40 mg Simvastatin ein LDL-Wert von etwa 70 mg/dl und
mit zusätzlich 10 mg „Ezetimib“ sogar der Wert 50 mg/dl erzielt. Der
Effekt hielt sieben Jahre lang an, der kombinierte kardiovaskuläre
Endpunkt sank signifikant, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt von 34,7
auf 32,7 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Patienten schon
einen niedrigen LDL-Ausgangswert hatten.
In der ODYSSEY Long Term Study mit PCSK9-Inhibitoren trat bei 2341
Patienten mit hohem kardialem Risiko nach 24 Wochen eine signifikante,
starke Reduktion von LDL-Cholesterin auf. „Diese Studie zu den neuen, wohl
bald auf den Markt kommenden Anti-PCSK9-Antikörpern zeigt, dass Patienten,
deren LDL-Cholesterin unter 50 mg/dl fällt, deutlich weniger von
Schlaganfällen und Herzinfarkten betroffen sind“, erklärt Professor Dr.
med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie (DGE). Patienten, die mit Statinen ihren
Cholesterinwert bereits erfolgreich senken konnten, benötigen die
zusätzliche Behandlung nicht. „Für Hochrisikopatienten, zu denen auch
Diabetiker zählen, könnte diese Therapie sehr nützlich sein, um ihren
Cholesterinwert schnell und effektiv auf einen niedrigen Zielwert zu
senken“, meint der DGE-Mediensprecher.
Literatur:
Christopher P Cannon, Boston: IMPROVE-IT – Trial: A comparison of
ezetimibe/simvastatin versus simvastatin monotherapy on cardiovascular
outcomes after acute coronary syndromes.
AHA 2014 Scientific Sessions, 17 November 2014, Chicago.
Professor Dr. med. Eberhard Windler: Redemanuskript DGE-Pressekonferenz,
18.03.2015
Weitere Informationen zur Tagung und das Programm finden Sie im Internet
unter www.dge2015.de.
Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den
Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum
Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in
Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in
das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie
Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.
Medizin am Abend DirektKontakt
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167
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